Hallo, ich suche einen alten Thread, den ich hier mal gelesen habe, aber mit der Suchfunktion nicht mehr finden kann... Ein Ing. war völlig verzweifelt über sein Leben und seine Arbeit. Die Routine würde ihn kaputt machen. Solche Postings sind hier ja nicht gerade selten, aber die Antworten darauf waren sehr interessant. Da würde ihm zur beruflichen Weiterbildung geraten Richtung KVP, QM, FMEA oder so. Es war eine recht spezielle Weiterbildung auf diesen oder einem ähnlichen Gebieten dabei, die mich damals fasziniert hat. Weiß vielleicht jemand, welchen Thread ich meine? Ich suche ihn schon seit Tagen, finde ihn aber nicht mehr. Wann ich ihn gelesen habe, weiß ich auch nicht mehr... Zur Info: Ich bin mit meinem Leben und meinem Job völlig zufrieden, ich suche nur, damit es auch so bleibt. Danke, Philipp
Hi, Philipp L., > Zur Info: Ich bin mit meinem Leben und meinem Job völlig zufrieden, ich > suche nur, damit es auch so bleibt. Fein. Äh, "völlig"? Kann mir kaum vorstellen, dass Du mehr als die Hälfte von dem bekommst, was Du als angemessen betrachtest.... :-) > Ein Ing. war völlig verzweifelt über sein Leben und seine Arbeit. Die Routine würde ihn kaputt machen. Ich entsinne mich an solch ein Thema. Vielleicht war es das, was Du meinst, vielleicht nur ein Ähnliches. Ich habe da auch meinen Senf dazu gegeben. > ...aber die Antworten darauf waren sehr interessant. Da würde ihm zur beruflichen Weiterbildung geraten.... Richtig. Weil es schlimm ausgehen kann, wenn man im Beruf in die Routine geraten ist und seine gewohnheitsmäßigen Trampelpfade des Denkens so tief getrampelt hat, dass die Seitenwände der Trampelgräben zum Gefängnis geworden sind und die Weitsicht verhindern zu "anderen Ufern". Insbesondere, wer in seinen Gräben noch wertvolle Arbeit leistet, wird gern darin gelassen. Manche Förderung hört auf, wenn höhere Vorgesetzte meinen, der Ingenieur habe "seinen Platz in der Firma" gefunden. Dann muss der Gefährdete selbst den Mut aufbringen, aus seiner (gelegentlich auch durchaus bequemen) Routine auszubrechen. Meiner Ansicht nach ist die Weiterbildung dabei selbst aber nicht entscheidend. Weiterbildung um der Weiterbildung willen halte ich für Konsumluxus. Sondern wichtiger ist der innere Schritt, seine berufliche Zukunft in die eigenen Hände nehmen zu wollen. Daraus dann ergeben sich Fragen wie: 1. Wohin tendiert der Bedarf meines Arbeitgebers und meiner potenziellen Arbeitgeber? Für welche Aufgaben werden sie wohl mehr zu zahlen bereit sein als für meine derzeitige? 2. Wie kann ich erreichen, dass mein Arbeitgeber dafür lieber mich wählt als einen Jungakademiker? Aus 2. dann ergibt sich unter Umständen die Wahl einer Weiterbildung. Eher aber eine Phase, in der man sich zu einem Projekt bewirbt ("Das interessiert mich, da will ich mitmachen") und dann zusätzlich zu seiner Routinearbeit eine ungewohnte Aufgabe mit am Hals hat. Ansonsten, Philipp, wenn Du eine konkrete Frage hast, möglichst eine von allgemeinem Interesse, dann frage einfach. Die mentalen Senftöpfe im Forum sind zahlreich und groß genug. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Ich entsinne mich an solch ein Thema. Vielleicht war es das, was Du > meinst, vielleicht nur ein Ähnliches. > Ich habe da auch meinen Senf dazu gegeben. Kannst Du bitte den Link zum Beitrag posten? Es wurde, wie gesagt, eine recht spezielle Weiterbildung empfohlen. Ich kann mich nur nicht an den Namen erinnern...
Philipp L. schrieb: > Ein Ing. war völlig > verzweifelt über sein Leben und seine Arbeit. Thread von jammernden Ingenieuren gibts doch hier zu Hauf. Such dir einen aus ;-) Aus irgendeinem Grund zieht dieses Forum solche jämmerlichen Gestalten an.
Wolfgang Horn schrieb: >> Zur Info: Ich bin mit meinem Leben und meinem Job völlig zufrieden, ich >> suche nur, damit es auch so bleibt. > Fein. > Äh, "völlig"? Kann mir kaum vorstellen, dass Du mehr als die Hälfte von > dem bekommst, was Du als angemessen betrachtest.... :-) Man muß seine Erwartungen nur soweit senken, bis sie mit dem tatsächlich Erreichbaren übereinstimmen. Und ZACK, schon ist man rundum glücklich ;-) Und natürlich sollte man Karriere, Job, Kollegen, Chef, Gehalt und sich selbst nicht so furchtbar ernst nehmen. Vielleicht habe ich die Weiterbildungsempfehlung auch in einem "Deutschland-wird-in-der-Globalisierung-verlieren-Thread" gelesen... Aber es war eher ein "bin-vezweifelt-mit-Job-und-Leben-Thread", glaub ich...
Hi, Philipp, > Kannst Du bitte den Link zum Beitrag posten? Gegoogelt unter "Horn, Verzweiflung": Beitrag "Riesenstress mit C-Programmierung und Chef" Ferner: Beitrag "Zwischenzeugnis erhalten, komischer Text"; Beitrag "Zwischenzeugnis erhalten, komischer Text"; Hi, Klaus, > Aus irgendeinem Grund zieht dieses Forum solche jämmerlichen Gestalten an. Aber nicht doch. Auch Don Quichotte war keine jämmerliche Gestalt, sondern ein einst vor Gesundheit strotzender Jugendlicher, der sich in seinem weiteren Lebensweg ein paar Irrtümer erlaubte. Seine Verhaltensweisen dann fanden Beobachter "jämmerlich". Sondern ein Beweis des Vertrauens in dieses Forum und seine Teilnehmer ist, wenn Kollegen, die eine "mentale Sackgasse" erkennen, lieber hier auf Verständnis und Rat hoffen, als einen Psychotherapeuten aufzusuchen und sich über traumatische Kindheitserinnerungen und -phantasien ausfragen zu lassen. Und ich bin so vermessen zu meinen, dass solche Frager hier auch eher brauchbare Antworten bekommen, weil wir Ingenieure und Techniker ähnlich denken. Ingenieur versteht Ingenieur deutlich besser, als Psychotherapeut vorgibt, einen Vertreter einer anderen Berufsgruppe zu verstehen. (Jede Berufsgruppe prägt diejenigen Denkweisen aus, die sie zur Bewältigung ihrer Probleme braucht. Theologen denken eben etwas anders als Pädagogen. Besonders deutlich erkennbar an den Fragestellungen. Die typische Fragestellung des Ingenieurs ist "wie funktioniert das?", Sigmund Freud fragte typischerweise anders. Diese Spezialisierung hat auch Nebenwirkungen. Besonders schmerzhaft dann, wenn die zu Hohlwegen verkommenen Trampelpfade des Denkens die Weitsicht verhindern und damit die Übersicht. Wer diese Trampelpfade selber benutzt, wird einen Kollegen besser verstehen können als ein Berufsfremder. Für weitere Informationen unter "NLP" suchen und unter "Metaprogramme".) Hi again, Philipp, "Man muß seine Erwartungen nur soweit senken, bis sie mit dem tatsächlich Erreichbaren übereinstimmen. Und ZACK, schon ist man rundum glücklich ;-)" Mach bloss so nicht weiter, sonst könnte man an Dir erste Sprossen der Weisheit erkennen: Der Konsumterror hat uns diesen Trick recht erfolgreich ausgetrieben - das freundliche Mädel von nebenan hat ja schon kaum Chancen gehabt gegen die Pin-Up-Schönheiten... Ciao Wolfgang Horn
Hi Wolfgang, danke für die Links! Der gesuchte Weiterbildungstip war nicht dabei, macht aber nichts. Ich befinde mich sowieso noch in der Einarbeitungsphase. Nebenbei werde ich mich ein bisschen mit QM, FMEA & KVP reinlesen, das kann nicht schaden. Wolfgang Horn schrieb: > Auch Don Quichotte war keine jämmerliche Gestalt, sondern ein einst vor > Gesundheit strotzender Jugendlicher, der sich in seinem weiteren > Lebensweg ein paar Irrtümer erlaubte. Seine Verhaltensweisen dann fanden > Beobachter "jämmerlich". Naja, er hing nostalgisch so sehr der "guten alten Zeit" der edlen Ritter und holden Maiden nach, bis er schließlich nur noch in einer fiktiven Scheinwelt lebte. Das kann man als persönliches Scheitern sehen oder auch nicht. Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, ob er in dieser Scheinwelt ein glückliches Leben geführt hat. > Ingenieur versteht Ingenieur deutlich besser, als Psychotherapeut > vorgibt, einen Vertreter einer anderen Berufsgruppe zu verstehen. Wenn es um einfache Probleme mit Chef, Firma und Kollegen geht hast Du sicherlich recht. Aber bei tieferen persönlichen Problemen können Therapeuten manchmal Wunder vollbringen. > Für weitere Informationen unter "NLP" suchen und unter "Metaprogramme".) Ich kenne bloß die Metakommunikation. Ich denke, es ist in der Berufswelt praktisch unverzichtbar, zwischen den Zeilen lesen zu können, bei Unterhaltungen den Subtext zu verstehen, implizit kommuniziertes zu erkennen und die Political-Correctness zu begreifen. Dadurch hat man es plötzlich viel einfacher ;-) Vielleicht tun wir Ingenieure uns mit sowas besonders schwer... NLP bietet ein paar nette Ansätze und gute Tips, aber im großen und ganzen wird mehr versprochen als gehalten werden kann. Tatsächlich "Programmieren" lassen sich nur sehr unreife Persönlichkeiten und die findet man eher in Kindergarten und Schule als in der Arbeitswelt. Und Selbst-Programmierung sehe ich etwa gleichwertig mit Motivationstrainings, bei denen man über Scherben oder glühende Kohlen geht. Tschaka!!! Das sind wirklich nette Abwechslungen und teilweise gute Ideen, aber helfen sie auf dem Weg zu einer ausgeglichenen Persönlichkeit und einem glücklichen Leben? Vielleicht muß man NLP, Motivationstrainings, Lebenshilfeseminare und Erfolgs-Gurus mal mitgemacht haben, um sich danach in der Gewissheit zurückzulehen, nichts verpasst zu haben. Und man fällt in Zukunft auf sowas nicht mehr rein ;-) Servus, Philipp
Hi, Philipp, > ...Nebenbei werde ich mich ein bisschen mit QM, FMEA & KVP reinlesen, > das kann nicht schaden. Im Vorteil sind Berufstätige, die nicht nur das Programm abspulen, das Eltern und Lehrer ihnen in der Jugend gegeben haben, sondern Marketing in eigener Sache betreiben. Im Vorteil ist, wer da weiter denkt als seine Konkurrenten. Wer den größeren Denkhorizont genießt als diejenigen, die sich Scheuklappen leisten oder so krumm gehen, dass sie nicht weiter denken können als bis zum nächsten Trippelschritt. QM, FMEA und KVP sind alles Mittel, mit denen Unternehmen besser gegen ihre Konkurrenten bestehen wollen. So sehr sich die in der Vergangenheit geändert haben, so sehr wohl auch in der Zukunft. Für Marketing in eigener Sache sind diese Themen gut. In Sachen Weitblick aber schaue auch auf die Nöte und Vorlieben der Betriebswirtschaftler, insbesondere der Personen, die für Dein Fortkommen wichtig sind. Ein Plädoyer für Führungskräfte: Banken sind nur mit Bankern im Vorstand wirklich erfolgreich. Technische Unternehmen mit Bankern im Vorstand gehen dagegen eher Pleite, weil sie die Zukunft verpennt haben. Technische Unternehmen brauchen dagegen Techniker im Vorstand. Deshalb halte ich die Abscheu so vieler guter Techniker gegen die Führungslaufbahn für problematisch. > Naja, er hing nostalgisch so sehr der "guten alten Zeit" ...nach. Klar. Aber wer meint, Fortschritt sei immer besser, der bedenke bitte, was 1933 als fortschrittlich und besser galt... > Aber bei tieferen persönlichen Problemen können Therapeuten manchmal Wunder vollbringen. Das will ich nicht in Abrede stellen. Allerdings kriegt man lustige Ergebnisse, wenn man "psychische Probleme" mit Ingenieurdenken und unseren Qualitätsansprüchen angeht und erst mal sucht, was die Bezeichnung "Psyche" denn bezeichnen solle. Das Behauptete hat noch kein Pathologe finden und in Spiritus legen können, Psychologie ähnelt daher der Theologie in der Suche nach dem Gegenstand ihrer Forschung. > Ich kenne bloß die Metakommunikation. Grumpf. Ich hasse es, wenn in einem Gespräch beide Beteiligte nicht auf die hörbaren Worte des anderen hören, sondern auf das, was er vermeintlich "wirklich" gedacht haben könnte. Das ist pure Unaufrichtigkeit im Zuhören. Nicht nur Unaufrichtigkeit, sondern auch pure Zeitverschwendung und Risiko für Fehlentscheidungen. > Ich denke, es ist in der Berufswelt praktisch unverzichtbar, zwischen > den Zeilen lesen zu können, bei Unterhaltungen den Subtext zu verstehen, > implizit kommuniziertes zu erkennen und die Political-Correctness zu > begreifen. Dadurch hat man es plötzlich viel einfacher ;-) Tja. Wer unter Wölfen lebt und mit diesen heult, der hat es natürlich einfacher als derjenige, der das sagt und tut, was er für wahr hält. Wölfisch als Fremdsprache ist überlebensnotwendig, klar, aber im eigenen Team tut sich leichter, wer aufrichtiges Miteinander zu schaffen versteht. > Vielleicht tun wir Ingenieure uns mit sowas besonders schwer... Klar tun wir, deren Ergebnisse auf mehrere Stellen nach dem Komma nachprüfbar ist, schwer mit dem "Soft-Fact-Geschwätz", das so sehr Geschwätz ist, wie es selbst die Fachleute darin "Soft" nennen, also: "Nix Genaues wissen wir nicht, aber das wissen wir ganz genau!" Aber wessen Qualität im Ausdruck ist denn maßgebend für uns? Dies Geschwätz etwa? Nie und nimmer. Sondern das, was unsere Kunden wollen und was sich aus deren Willen ergibt. > NLP bietet... Nicht in diesem Forum. Hier geht's um Technik und technische Berufe. Nur dies kann ich mir nicht verkneifen: Falls ich eine von meinen beiden wichtigsten Ausbildungen zurückgeben müsste, würde ich die NLP behalten - aber die in der Form, die ich gelernt habe. > Vielleicht muß man NLP, Motivationstrainings, Lebenshilfeseminare und > Erfolgs-Gurus mal mitgemacht haben, um sich danach in der Gewissheit > zurückzulehen, nichts verpasst zu haben. Naja, auf Lehmann-Zertifikate habe ich schon in der Beratung verzichtet. Manche Torheit und manche Abzockerei kann man erkennen, bevor der Schaden eingetreten ist. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Klar. Aber wer meint, Fortschritt sei immer besser, der bedenke bitte, > was 1933 als fortschrittlich und besser galt... Godwin’s law > Grumpf. Ich hasse es, wenn in einem Gespräch beide Beteiligte nicht auf > die hörbaren Worte des anderen hören, sondern auf das, was er > vermeintlich "wirklich" gedacht haben könnte. Wer macht das schon? Außer Frauen vielleicht... ;))
Der vielleicht? Beitrag "Entwicklungsingenieur Elektronik: Nie wieder!" Oder der? Beitrag "Anfänger-Leistungsdruck"
Klaus schrieb: > Thread von jammernden Ingenieuren gibts doch hier zu Hauf. Such dir > einen aus ;-) Aus irgendeinem Grund zieht dieses Forum solche > jämmerlichen Gestalten an. Es wäre wohl deutlich schlimmer wenn hier ständig Leute Themen öffnen würden in denen es heisst: "Alles ist so toll, und ich bin super!" Es ist meiner Meinung nach gut, dass jemand der unzufrieden/unglücklich ist hier Anonym nach Rat fragen kann. (Ja, simples "Jamern auf hohem Niveau" ist auch manchmal dabei, aber es gibt hier auch erschreckend ernste Themen. (Mobbing, Suizidgedanken)
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