Tja, hier mal eine kleine Geschichte die mir kürzlich passiert ist:
Ich wollte mit versuchshalber einen der GPIOs des WRT54GL (WLAN-Router,
mit OpenWRT-Firmware) verwenden. Es handelte sich um den Front-Taster,
3.3V Pegel, Pullup oder Pulldown war schon vorhanden. Mein Plan war, mit
einer Zenerdiode gen Masse und einem zu dieser seriellen Widerstand aus
dem Signal (12V, die Vin des Routers) ein für den Prozessor
verträgliches zu machen:
1
1k 3V3-Zener
2
IN ---[ R ]--x--|<|--- GND
3
Eingang GPIO
In der Theorie ganz gut, nun hab ich jedoch leider den GPIO
versehentlich vor dem Widerstand, i.e. direkt an meine 12V
angeschlossen. Als dann beim Test das Geräusch eines Funken zu hören
war, war ich natürlich alarmiert. Wie sich herausstellte funktioniert
der Router scheinbar weiterhin, zumindest agieren die LEDs im Muster
eines gewöhnlichen Bootvorgangs, lediglich die CPU wird ganz abnorm heiß
-- weshalb ich bisher keine allzu langen Tests durchgeführt habe. Der
zum Taster gehörige Pin scheint dauerhaft auf GND zu liegen und im
Betrieb pfeift einer der Schaltregler. Ich spiele derzeit mit dem
Gedanken, der CPU einen extra-Kühlkörper zu spendieren (normal ist
keiner vorhanden, aber ich hab hier noch so ein schönes Pentium
II-Exemplar...), denn defekter als nicht funktionsfähig kann das Gerät
wohl kaum mehr werden, oder? ;)
In diesem Zuge möchte ich jeden dazu aufrufen, in diesem Thread seine
schlimmsten/schönsten/vermeidbarsten/etc. Fehler zu schildern, ganz in
der Hoffnung das irgendwann jemand (=|) daraus lernt -- oder sich auch
nur daran belustigt (ich konnte bisher keinen derartigen Thread finden).
Man muß sich mal vergegenwärtigen, was die Reibung der Datenströme
in dem Router für eine Wärme erzeugt. Das Datenpaket besteht ja nicht
nur aus 1-en und das macht ihn uneben.
;-)
P.S.
Ich würde den Router so auf keinen Fall mehr allein lassen. Der ist
sonst vielleicht mal Feuer und Flamme....
MfG Paul
Ich musste vor einiger Zeit feststellen, dass Audioverstärker im
Multiwatt-15 Gehäuse absolut keine Verpolung mögen. Sonst ist alles
heile geblieben :D
Thomas S. schrieb:> Ich musste vor einiger Zeit feststellen, dass Audioverstärker im> Multiwatt-15 Gehäuse absolut keine Verpolung mögen. Sonst ist alles> heile geblieben :D
Ja, das ist aber wirklich nur bei Audioverstärkern so. Und nur bei
welchen im Multiwatt-15 Gehäuse. Und nur bei
Halbdreiviertelkommafünfmond. Außerdem auch nur bei dir.
Ansonsten ist alles Andere tolerant gegen Verpolung.
Simon K. schrieb:> Ansonsten ist alles Andere tolerant gegen Verpolung.
Interessanterweise ist es das oft. Da sind wohl genug Dioden drin, die
dann leiten. Weshalb das dann eher davon abhängt, wieviel Strom
nachgeliefert wird. Und da sind ordentliche Audioverstärker etwas im
Nachteil, die Netzteile liefern Strom bis es kracht.
> Avr habe ich bisher weder durch Verpolung [] zerstört.
Hab ich auch mal mit dem Pic gemacht: Falschrum rein und Developerboard
ausversehen angelassen. Der hat dann fast ne halbe Stunde lang Heizung
gespielt - hat aber überlebt :-D
Mit 12V und Atmega8 hab ich auch schon mal gemacht, aber zum übertakten.
Wollte wann er Quarzmäßg aussteigt (Ich glaub es waren 25Mhz oder sowas)
:-D
Hats aber auch überlebt.
Samuel K. schrieb:> Avr habe ich bisher weder durch Verpolung noch mit 12V zerstört.
Ich hab irgendwo noch einen ATMega32 liegen, dem bekamen mal 12V nicht
so gut (hat ganz schön geheizt). Ich meine aber, der ging danach nicht
mehr... (ich werds bei Gelegenheit mal testen ;)
Nicht mein neuester FAIL, aber ein grandioser...
Ich habe in meinen früheren Zeiten mal mit einem MOT rumgespielt -
Sekundärwindung raus, zwei Windungen dicken Draht rein und dann damit
alles mögliche zerschmolzen. Naja, das Ding war so in der
Leistungsklasse 3kW.
Als Anschluss zur Steckdose diente irgendein Rest Kabel mit Stecker
dran. Als das Metall, es war ein Messer oder so, dann ordentlich am
Glühen war, fing es auch recht stark zu stinken an...es war aber nicht
das glühende Metall, sondern die Zuleitung von der Steckdose war der
Leistung nicht gewachsen und somit hatte ich ein 1 Meter langes,
brennendes Kabel. Aus der Steckdose ziehen konnte man das ja auch nicht
mehr, trotzdem hatten sich die Litzen augenscheinlich noch nicht berührt
und es heizte sich immer weiter auf - da half nurnoch der Sprint zum
Sicherungskasten.
...judenglicher Leichtsinn...
Noch ärgerlicher war aber mal eine Masseschleife zwischen Netzteil,
Schaltung, Oszilloskop und PC. Da hatte ich einen Controller zum
debuggen dran, keine Strombegrenzung im Netzteil und mit einem lauten
Knall verabschiedete sich der JTAG-Debugger. Dem fehlten einige
Leiterbahnen und Bauteile.
Samuel K. schrieb:> Avr habe ich bisher weder durch Verpolung noch mit 12V zerstört.
Durch Verpolung nicht, ein ATTiny2313 hat das incl. seines Programms
überlebt. War ein SMD, verkehrt herum eingelötet.
Ein ATMega48 ist mir aber bei (versehentlich) 12V Betriebsspannung schon
mal gestorben.
Reinhard
Aus Versehen drehte ich vor ein paar Monaten mal ganz unbedacht am
Spannungsdrehknopf meines Labornetzgerätes, weil ich zwischenzeitlich
etwas ganz anderes in den Sinn bekam, und die daran laufende Elektronik
einfach vergaß. Es passiert mir sonst nie, aber ein Unglück passiert
eben irgendwann mal unverhofft. Am Netzteil hing aber noch ein voll
bestücktes Board mit einem µC 80C515 und 2 mal EPROM, serielles EEPROM,
2 mal SRAM, MAX232, Adreßlatch 74HC573, und Referenzspannungsbaustein.
Glücklicherweise stellte ich irgendwann mal die Strombegrenzung auf ca.
400mA. Weil da gelegentlich noch andere Elektronik mit 300mA lief. Somit
pendelte sich die Spannung bei etwa 8,5V ein, wie ich am Netzgerät
ablesen konnte. 2-3 Minuten später erst bemerkte ich die Sache,
schaltete sofort ab. Die Bausteine waren großteils auch schön warm, bis
knapp unter die Grenze der Fingerverbrennung.
Passiert war nichts. Nach Abkühlung lief alles wieder. Im Geiste sah ich
schon die gesamte Boardbestückung in den Himmel aufsteigen. Wirklich
kein einziger Baustein war defekt. In einer seriösen Anwendung würde ich
sie aber alle austauschen, ist auch leicht, alles gesteckt, habe von
allen Bausteinen mehrfachen Ersatz.
Inzwischen hatte ich das Board auch mal mehrere Wochen und Monate im
Dauerbetrieb, da äußerte sich wirklich kein Schaden mehr. 8,5V sind für
die CMOS-Bausteine, die eine reguläre Betriebsspannung von 5V haben, die
reinste Hochspannung, kurz vor dem inneren Überschlag. Da sind 5V
nämlich Hochspannung, im Halbleiter liegen die Feldstärken im Bereich
von MV/m.
Falschpolung ist bei solchen Schaltungen ein kleineres Problem, weil
alle Chips an allen Pins irgendwo im Bereich zwischen -0,5V und -1V
begrenzen. Da entsteht dann wenigstens keine Wärme. Allerdings hatte ich
auf diese Art schon mal unbeabsichtigt ein paralleles EEPROM in der
Schaltung gelöscht, und das Programm des µC war somit weg. Bei irgendwie
vorgeflashten Bausteinen oder GALs könnte ich mir solch einen Effekt
auch noch vorstellen. Dann steht man blöde da, wenn man einen Baustein
bereits gebrannt für eine Anwendung gekauft hatte.
LuXXuS 909 schrieb:> Noch ärgerlicher war aber mal eine Masseschleife zwischen Netzteil,> Schaltung, Oszilloskop und PC. Da hatte ich einen Controller zum> debuggen dran, keine Strombegrenzung im Netzteil und mit einem lauten> Knall verabschiedete sich der JTAG-Debugger. Dem fehlten einige> Leiterbahnen und Bauteile.
Ja, die blöde Erde am Oszi, die kann auch vieles zerstören. Vor ein paar
Wochen grillte ich auf diese Art fast mein Notebook, den
USB-RS232-Adapter, und ein Eval-Board. Die Masseklemme am Tastkopf. Das
Oszi hat nur Mist gemessen, und irgendwann kamen ein paar Warntöne aus
dem Notebook, und Treiber und offene Programme verabschiedeten sich.
Also schnell alles abgeklemmt, Notebook neu gestartet, nach 5 Minuten
funktionierte aber alles wieder. Daher bin ich gerade am überlegen, die
Erde am Oszi-Netzstecker abzuklemmen. Messe sowieso nie an Netzspannung,
nur in µC-Schaltungen. Ich meine, am Netztrafo wären sowieso die
Wicklungen voneinander isoliert, sodaß dort keine große Gefahr besteht,
daß die Oszi-Innereien mal Netzspannung durch defekten Trafo bekommen
könnten. Das muß ich aber erst noch nachschauen. Oder schalte für
Messungen das Notebook kurz auf Akkubetrieb.
LuXXuS 909 schrieb:> sondern die Zuleitung von der Steckdose war der> Leistung nicht gewachsen und somit hatte ich ein 1 Meter langes,> brennendes Kabel. Aus der Steckdose ziehen konnte man das ja auch nicht> mehr, trotzdem hatten sich die Litzen augenscheinlich noch nicht berührt> und es heizte sich immer weiter auf
Sowas ähnliches habe ich mal in den Zeiten geschafft, in denen ich
Motorradelektronik für die MZ gebaut habe. Der Spannungsmesser hing
natürlich vor der Batteriesicherung an der Klemme, denn schließlich
sollte so genau wie möglich gemessen werden, und der Spannungsabfall
der Sicherung hätte das Messergebnis arg verfälscht. Bei irgendeiner
Aktion kamen dann die Krokodilklemmen zusammen (isolierte hatte ich
da keine), und nach kurzer Zeit war die Isolation der Batteriekabel
so weit geschmolzen, dass der Kurzschluss auch nicht mehr durch
Abziehen der Messleitungen zu entfernen war. Irgendwie ist es mir
dann gelungen, innerhalb weniger Sekunden die herumliegende Kombizange
zu finden und die Flachsteckhülsen von der Batterie abzuziehen. :-o
Später habe ich dann 1-kΩ-Widerstände an den Sicherungshalter geklemmt
für solche Aktionen und das Messgerät erst hinter diese.
Hm, was mir vor nicht allzu langer Zeit passierte. Schaltung erstmalig
ans Lichtnetz angeklemmt -> POFF!!! War zum Glück in einem
verschlossenen Gehäuse, sonst wären mir Brückengleichrichter,
Glassicherung und Teile der Leiterbahnen um die Ohren geflogen. Was
lernt man daraus? 470µF niemals ohne Vorwiderstand direkt an höhere
Spannungen klemmen.....
Hatte einem Brushless-Controller, der - bis dahin - wunderbar lief, nach
Fertigstellung seiner Software und vor dem Einbau in ein Gehäuse noch
einen Bootloader verpasst, der der Einfachheit halber mitten im
laufenden Betrieb gestartet werden konnte. Irgendwie war ich in völliger
geistiger Umnachtung davon ausgegangen, dass bei einem Jump in die
Bootloader-Sektion genau wie bei einem Reset unter anderem auch alle
I/Os hochohmig werden - speziell die, die die MOSFET-Treiber mit den
passenden Kommutierungsmustern versorgten.
Mag jemand raten, was beim ersten Test des Bootloaders bei laufendem
Motor passierte?
> Mag jemand raten, was beim ersten Test des Bootloaders> bei laufendem Motor passierte?
der magische Rauch entwich unter Geräuschentwicklung deiner Schaltung
und stieg in den Elektronik-Himmel auf?
Na toll, wieder jemand der gelernt hat (hoffe ich mal), dass der
Bootloader auch dafür zu sorgen hat, dass die Schaltung nicht kaputt
geht, wenn der "zufällig" angesprungen wird...
Hi,
Der Thread kommt mir gerade recht!
Ich fummele seit etwa einem halben Jahr mit meinem neuen Programmer und
diversen Mikrocontrollern erfolglos rum, sämtliche Schaltungen, die ich
aufbaue, funktionieren einfach nicht! Zwischenzeitlich hab ich die ganze
Schei** in die Ecke geworfen, weil alles nicht geklappt hat.
Gerade habe ich festgestellt, dass ich bei meiner letzten
Reichelt-Bestellung versehentlich 22nF Kondensatoren statt 22pF bestellt
habe, infolgedessen jede Taktversorgung meiner µCs schief lief.
Ich könnt in die Tischkante beißen!
Frustrierte und erleichterte Grüße,
Christoph
Mega164, einmal lässt er sich über ISP proggen, dann wieder nicht.
Sch.. Fuses geschrottet, neuen Controller rein, wieder das selbe Spiel.
Bis ich nach dem gefühlten fünften Controller gemerkt habe, das in
meinem ISP Adapter (von 10 auf 6polig) ein Pin der Wannenstiftleiste
reingedrückt war und nur sporadisch Kontakt mit der Messerleiste
hatte...
Noch nicht all zulange her: Ein schönes Gerät mit einem Ausgangsstecker,
darunter auch ein 24V/0V Ausgang. Schlau wie ich war ;) habe ich mir
gedacht ich könnte an ein Kabel mehrere Stecker anschliessen so dass ich
aus 1 dann 4 parallele Ausgänge hätte. Erstes Zusatzteil angeschlossen
freute ich mich dass alles gut Funktioniert. Nach ein par Tagen dann
habe ich mir eine Kleine Schaltung gebaut (gleicher Funktion wie der
Zusatz), erfolgreich simuliert und wollte die auch noch an das Gerät
anschliessen... nach geschätzten 0.2sek. stieg mir ein stinkender Rauch
ins Gesicht!
Was war passiert? Erstes Zusatz hatte ein Signal gegeben das auf einen
Pull-up kommt und bei meinem selber gebastelten Ding hab ich gedacht
Pull-down wäre logischer. Resultat: Mein Gebastel hatte 0V am gleichen
Ausgang wie der Andere Zusatz 24V hatte.
War wohl ein bisschen zu Viel Strom für meinen Transistor