Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannung an Stromversorgung fällt ab


von Chris_Muc (Gast)


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Hallo,

ich möchte meine Schaltung über ein Netzteil bestromen. Dieses liefert 
bei geregelten 24V max. 500mA.
Nun benötige ich für meine Schaltung aber nur ca. 9V, also habe ich 
hinter das Netzteil einen einfachen Spannungsteiler gehängt.( 2 passende 
Widerstände in Reihe, Spannung über dem einen abgreifen.)
Unbelastet funktioniert es richtig, ich erhalte also etwa eine Spannung 
von 9V. Lege ich diese jedoch an meine Schaltung an, bricht die Spannung 
auf ca. 4 Volt zusammen.
Hänge ich aber eine 9 Volt-Batterie anstelle des Netzteils mit dem 
Spannungsteiler an meine Schaltung, bleibt die Spannung konstant bei 9 
Volt.

Ich kann nicht genau sagen, wieviel Strom die Schaltung zieht, aber es 
sind mit Sicherheit weniger als 500mA.

Meine Vermutung ist also, dass es an dem Spannungsteiler liegt, da 
dieser nur aus 0,25W Widerständen besteht.

250mW/9V=27mA

--->Meine Schaltung darf also max. 27mA ziehen, wenn ich diese 
Widerstände verwende, sonst bricht die Spannung ein.?!

Liege ich da richtig??

von nicht "Gast" (Gast)


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Nein.

von Peter II (Gast)


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Spannungsteiler als Stromversorgung ist unsinn. Dafür gibt es 
spannungsregeler wie den 7809 dann ist die Spannung nicht mehr abhängig 
vom Laststrom.

von (prx) A. K. (prx)


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9V-Regler verwenden, oder eine Z-Diode. Ein Spannungsteiler eignet sich 
nur in seltenen Ausnahmen als Spannungsversorgung einer Schaltung.

von nicht "Gast" (Gast)


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Das Ersatzschaltbild deines Spannungsteilers ist eine 9V-Quelle mit 
einem Serien-Innenwiderstand von R1//R2 (deine 
Spannungsteiler-Widerstände). An diesem Widerstand fallen dann wohl die 
(9-4)V ab.

Abhilfe: Spannungsregler LM7809 (oder µA7809 o.ä.) - die im Datenblatt 
genannten Kondensatoren nicht vergessen!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Chris_Muc schrieb:
> Liege ich da richtig??
Da fehlen elementarste Grundlagen. Aber du lernst am lebenden Objekt.
Lies mal den Artikel Spannungsteiler und dann stell dir vor, deine 
Schaltung liege parallel zum unteren R2...

Kurz: ein unbelasteter Spannungsteiler verhält sich ganz anders als ein 
belasteter Spannungsteiler.
Und: ein Spannungsteiler ist zur Stromversorgung nicht geeignet.
Fazit: wenns so einfach wäre, warum machen andere das dann so aufwendig 
mit Spannungsreglern und so?

von Klaus Kaiser (Gast)


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Spannungsteiler mit Widerständen funktionieren nur bei konstanten 
Strömen, da gemäß U=R*I die am Widerstand abfallende Spannung von der 
Größe des Widerstandes UND der Größe des Stromes abhängig ist.

von Chris_Muc (Gast)


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Oh,
Ihr seid schnell. Danke für Antworten, trotz der dummen Frage. Habs grad 
auch selbst gemerkt, dass die Spannung der Stromversorgung natürlich 
unabhängig vom Laststrom sein muss.

von Klaus Kaiser (Gast)


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Und mit der Aussage "oder Z-Diode verwenden" musst du sehr vorsichtig 
umgehen, es reicht keinesfalls, einfach eine Z-Diode parallel zu Deiner 
Last zu schalten (solche Lösungen hab ich schon in Diplomarbeiten 
gesehen). Zu kannst allenfalls die Z-Diode als Quelle für eine 
Referenzsspannung verwenden, die dann einer Spannungsreglerschaltung 
zugeführt wird. Dazu hat sogar Wikipedia was zu sagen.

von Paul Baumann (Gast)


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Das wird so nicht vernünftig funktionieren. Das, was Du jetzt gebaut 
hast,
ist ein belasteter Spannungsteiler, der aus den beiden Widerständen und
Deiner Schaltung parallel zu einem der Beiden besteht.
Speise mal Deine Schaltung aus der Batterie und miß den Strom, den sie
aufnimmt.
Wenn Du den hast, kannst Du deren Innenwiderstand errechnen. (9V / x 
mA).
Jetzt kannst Du daraus den Vorwidertstand berechnen, an dem 24-9=15 Volt
abfallen müssen, damit an Deiner Schaltung 9 Volt anliegen.

Denke daran: Der Vorwiderstand muß eine Verlustleistung von 15 Volt*x mA
vertragen.

Summa summarum ist das Pfriem. Besser ist es, sich einen 
Festspannungsregler
für 9 Volt zu kaufen, oder einen Abwärtswandler von 24 auf 9 Volt.

Ob das geht, hängt davon ab, was Deine Schaltung bei 9 Volt aufnimmt, 
denn
der Festspannungsregler muß auch die Differenz von 24V-9V= 15V*x mA in
Wärme umsetzen.

MfG Paul

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus Kaiser schrieb:
> es reicht keinesfalls, einfach eine Z-Diode parallel zu Deiner
> Last zu schalten (solche Lösungen hab ich schon in Diplomarbeiten
> gesehen).
Es kommt ganz darauf an, was man daraus macht: eine solche 
Parallelregelung (fortgeschrittene Exemplare im 
Beitrag "Grundlagen der Parallelregler") kann bei geringen 
Lastströmen durchaus einen besseren Wirkungsgrad als ein Längsregler 
haben. Zudem ist ein solcher Regler normalerweise inhärent 
kurzschlussfest. Z.B. sind auch die bekannten Kondensatornetzteile 
allesamt Parallelregler (die aber den Vorteil der Blindleistung 
ausnützen).

von ET-Tutorials (Gast)


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