Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning ADCs mit LVDS an DSP oder USB 3.0 Device Controller anbinden


von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Hallo Leute,

während ich auf die Production von ein paar Prototypen warte, 
beschäftige ich mich gerade mit meinen PanelPC (Marvel Armada 300 + 
MV78200) und zwei USB 3.0 Modulen (Ich kann 4 davon einstecken).

Die beide Module sind:

1)  DSO
    2-Kanal Very-High-Speed =>12bit ADC mit >250 MSPS
    (eventuell sogar 4 Kanäle) sowie 1 Trigger

2)  Digitizer
    8-16 Kanäle mit 6-8bit ADC und parallel sampling
    Wieviel MSPS sind sinnvoll?  1-2 MSPS/Kanal?
    (eventuell baue ich zwei versionen, also mit 8 und 16 Kanälen)

So, ADCs gibt es ja in Massen, das Problem ist nur, die schnellen 
benötigen alle LVDS und das für jeden ADC Kanal. Ich bin in der 
Engineer Zone von Analog Devices eingeschrieben, aber bisher gibt es 
noch keine Unterstützung dafür, obwohl ich, nach den Beiträgen zu 
urteilen, nicht die erste und einzige bin, die VIELE LVDS Kanäle 
handhaben will.

So, was ich benötige ist ja klar:

1)  USB 3.0 Device Controller
2)  DSP ???
3)  Multi-Channel ADCs

Die Frage ist nun, welche Chips verwende und wie handhabt man 8-16 LVDS 
Kanäle?

Die beiden Monster ADCs sind

1)  AD9613: 12-bit, 170/210/250 MSPS, 1.8 V Dual ADC
    http://www.analog.com/en/analog-to-digital-converters/ad-converters/ad9613/products/product.html

2)  AD9637: Octal, 12-Bit, 40/80 MSPS Serial LVDS 1.8 V ADC
    http://www.analog.com/en/analog-to-digital-converters/ad-converters/ad9637/products/product.html

Irendwelche ideen, wie man die LVDS Kanäle am besten an einen DSP oder 
USB 3.0 Device Controller anbindet?

Allerdings OHNE ein FPGA zu verwenden, denn die Dinger lassen sich ja 
nicht unter Linux programmieren, was ZWINGEND für das Project 
erforderlich ist.

Sprich, es MUSS OpenSource verwendet werden.

Grüße
Michelle

von Lattice User (Gast)


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Ich glaube du überschätzt USB 3.0, so schnell ist es auch wieder nicht.
Bereits ein Kanal 12bit 250 MSPS sind 375 MByte/s. Das geht, 2 Kanäle 
nein.

Ohne einen FPGA (und ein nicht zu kleiner!) zum lässt sich das ganze 
meiner Ansicht nach nicht realisieren, und nicht nur wegen der LVDS.

Und man kann übrigens FPGAs sehr wohl unter Linux programmieren.

von Strubi (Gast)


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Moin,

Würde das ganze auch mit dem FPGA und einem geeigneten USB 2.0 FIFO 
machen. Wenn der Durchsatz nicht reicht, PCIe eindesignen. Alles andere 
wird astronomisch teuer. LVDS-fähige DSPs sind z.B. die  aus der 
Tigersharc-Klasse, aber wohl eine Nummer zu gross für diesen Zweck.

Und ISE Webpack läuft prima unter Linux 32/64 bit, baut zudem deutlich 
schneller als die Windows-Version...(das schon seit Jahren). Zwar nicht 
Opensource, aber zur Simulation darf dann wieder das freie GHDL ran 
(IMHO besser als ISIM).

Grüsse,

- Strubi

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Hallo ihr beiden,

ISE Webpack kannte ich noch nicht.  Werde ich mir mal ansehen.

Wiedem auch sei, ich dachte eher daran, die Daten mit einem DSP
aufzubereiten, denn es ist mir klar, das hier daten transferiert
werden, die jeneseits von gut und böse sind.

Es gibt eine Bibliothek, mit der man solche Daten in Vectoren
umwandlen kann, um die Datenmenge zu reduzieren.  Das ist auf einem
Server der NASA downloadbar.

Also ich habe hier ein ADI Shark EVKit (noch nicht mal ausgepackt
seit über einem Jahr), aber man hat mir bereits von zwei seiten
geraten, den TigerShark zu nehmen, dann währe ich die Probleme los.

Grüße
Michelle

von Strubi (Gast)


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Nur so nebenbei:

die GCC-Toolchain für die SHARCs ist ziemlich verwaist, also bleibt auch 
wiederum nur VDSP für Windows only, das zusammen mit dem JTAG-Adapter ne 
Menge kostet und IMHO zum Entwickeln eine eher suboptimale Qualität 
besitzt (bei uns flog's damals in die Ecke).
Da amortisiert sich ein selbstgemachter Kompressor im FPGA ev. noch 
eher, vor allem ist ein FPGA-Board deutlich billiger und einfacher zu 
bauen.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Habe mir heute früh die 4.6 GByte tgz Datei von Xilinx runtergeladen.
Irgendwie habe ich da ein Problem, das Teil zu dekompremieren...

Wie de auch sei, FPGA scheint dafür ideal zu sen, nur habe ich sowas
noch nie verwendet und habe keinerlei Erfahrung damit.

Haste Du mal zum anfangen eine kostengünstige Empfehlung für ein
EVBoard oder so?

Grüße
Michelle

von Strubi (Gast)


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Zum Anfangen sind die Nexys-Boards ganz nett, da ist auch der Cypress 
FIFO FX mit drauf (programmierbar mit SDCC, also OpenSource/Linux). 
Damit schafft man 30 MB/s. Denke, die fangen so bei 150 USD an.
Nett ist auch der Papilio, da ist allerdings ausser nem FT2232D nichts 
mit drauf. Link: http://papilio.cc/
Für den Trockentest (also Simulation) ist GHDL optimal - wie schon 
genannt.
Mehr dazu:
http://tech.section5.ch/news/?p=124
http://www.fpgarelated.com/showarticle/20.php

Aber Vorsicht mit vendor-spezifischen Primitiven...

Allerdings ist der Arbeitsaufwand nicht unerheblich, so ein paar Wochen 
musst Du bestimmt reinstecken, wenn Du bei Null anfängst (und beim 
VHDL-Schreiben bloss nicht linear wie ein C-Programmierer denken :-) )

Grüsse,

- Strubi

von Lattice User (Gast)


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Auch wenn du dich jetzt wohl schon für Xilinx entschieden hat, hier der 
link auf die Lattice Software. Linux in der unteren Hälfte der Seite.

http://www.latticesemi.com/products/designsoftware/diamond/downloads.cfm

IMO hat Lattice bei kleineren und mittleren FPGAs die Nase vorn, z.B. 
wenn alles was du vom FPGA willst ein LVDS nach LVCMOS umsetzer und 
remultiplexing für den 32bit FIFO Port des Cypress FX3 USB3.0 
Controllers ist ein MachXO2 das ideale Bauteil.

Übrigens erschliesst sich mir nicht ganz wie USB 3.0 und Marvell Armada 
zusammen passt. Die Armadas haben nach meinen Informationen nur einen 
USB 2.0 Port.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Lattice User schrieb:
> Auch wenn du dich jetzt wohl schon für Xilinx entschieden hat, hier der
> link auf die Lattice Software. Linux in der unteren Hälfte der Seite.
>
> http://www.latticesemi.com/products/designsoftware/diamond/downloads.cfm

Das ist interessant...

> IMO hat Lattice bei kleineren und mittleren FPGAs die Nase vorn, z.B.
> wenn alles was du vom FPGA willst ein LVDS nach LVCMOS umsetzer und
> remultiplexing für den 32bit FIFO Port des Cypress FX3 USB3.0
> Controllers ist ein MachXO2 das ideale Bauteil.
>
> Übrigens erschliesst sich mir nicht ganz wie USB 3.0 und Marvell Armada
> zusammen passt. Die Armadas haben nach meinen Informationen nur einen
> USB 2.0 Port.

Ich verwende den Marvel Armada 300 (2000MHz) als Haupt-Controller
und dann über eine PCIe/PCIe Bridge einen Marvel Discovery MV78200
(1000MHz, Dual-Core).  An einen der PCIe 1x ded MV78200 habe ich
den Renesas µPD720200 (nur als Samples lieferbar) 4-Port USB 3.0
Host Controller angeschlossen.  Jeder der 4 Ports geht dann auf
einen der Module-Slots.

Ich habe das Design so gemacht, das man den PanelPC nur mit dem
Armada fahren kann, sprich, ich kann den rest vollständig abschalten
und habe dann nur noch DVD, SATA Platte und GraKa. Das wars. Den
USB 2.0 des Armadas habe ich mit einem Renesas (ex NXP) µPD720113
7-Port Hub ausgerüstet.

Bezüglich der ADCs, DSPs und FPGAs, hier mal eine Antwort von einem ADI 
Mitarbeiter:

------------------------------------------------------------------------
Hi Michelle,

For your ADC module you could use a BF54x running Linux. This one 
features 4 SPORTS, so you can connect up to for AD7266 ADCs.
But it's still not enough for your application.
The SHARC DSP family typically features more SPORTs, however there is no 
Linux available for SHARC.

When reading your application requirements - it calls for an FPGA.
And in my opinion using an FPGA to connect your high speed converters is 
the only solution.

For more help on FPGA Converter Interface HDL, see here:
 http://ez.analog.com/community/fpga http://ez.analog.com/community/fpga

Best regards,
Michael
------------------------------------------------------------------------

Sieht also so aus, als muß ich mich wirklich in die HDL/FPGA Geschichte 
einlesen und arbeiten...  oder ich besorge mir nen Studenetn als 
Praktikanten der das für mich "kostenlos" macht.  :-D

Grüße
Michelle

von Strubi (Gast)


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Nur damit kein falscher Eindruck ensteht, ich wollte Xilinx promoten. 
Kenne nur das, bin aber ansich genervt von ISE, dessen Grösse, der 
miesen IEEE-Compliance, der dürftigen Wellenform-Anzeige, usw.
Laut eines bekannten tut Quartus (Altera) unter Linux mindestens so gut, 
er sagt, besser.
Da die meiste Zeit eh ins Debugging und Konzept fliesst, schenkt sich 
IMHO bei der Wahl des Anbieters wohl nicht viel, im Endeffekt kommts 
meist eh auf den Kunden bzw. die Kosten an und wo man die Bauteile am 
schnellsten herkriegt...

Grüsse,

- Strubi

von Lattice User (Gast)


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@Strubi

Habe ich auch nicht angenommen, ich wollte nur darauf aufmerkasm machen 
dass es mehr als nur Xilinx gibt, das geht hier oft ein weing unter.
Das muss jeder für sich entsprechend seiner Anforderungen entscheiden, 
alle Hersteller haben neben den ach so tollen Vorteilen, auch Nachteile.

Michelle Konzack schrieb:
> An einen der PCIe 1x ded MV78200 habe ich
> den Renesas µPD720200 (nur als Samples lieferbar) 4-Port USB 3.0
> Host Controller angeschlossen.  Jeder der 4 Ports geht dann auf
> einen der Module-Slots.

Der MV78200 kann auch nur PCIe 1.1, also maximal 2.5 GT/s. Wenn du den 
USB 3.0 Controller wirklich nur mit x1 angeschlossen hat begrenzt das 
erreichbare Datenrate auf ca 180-200 MByte/s über alle 4 USB 3.0 Ports.
(Mit x4 ginge 720-800 MByte/s, und könnte 2 USB 3.0 Ports bedienen)

von Uwe (Gast)


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von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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@Lattice User:

Also ich kenne bisher nur 4 Hersteller von PCIe->USB3.0 Host
Controllern und die haben allen nur 1x.

Kennst Du einen Hersteller, der eine 4-Port USB 3.0 Host
Controller mit PCIe 4x anbietet?

Grüße
Michelle

von Lattice User (Gast)


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Hallo Michelle

Tut mir leid, ich habe mich bisher nicht um USB 3.0 Hostcontroller 
bemüht, ich kann dir daher nicht weiterhelfen. Ich beschränke mich 
derzeit auf PCI Express.

Da die USB 3 Hostcontroller vermutlich alle PCIe 2.x supporten, könnte 
man eine PCIe 2.0 Bridge zwischen MV78200 und USB 3.0 Controller packen. 
Damit kann man die erreichbare Datenrate immerhin verdoppeln.

Gruss

von Simk (Gast)


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Hi,
werfe doch mal einen Blick auf die kommenden Cyclone V von Altera. 
Dual-Core Cortex-A9 plus FPGA.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Das ganze mit 2500 Mhz Taktfrequenz und ich schmeiß meine beiden Marvels 
weg...

Jo, bin auf einer ARM-Mailingliste voller Electronic-Geeks und wir sind 
auf der Suche nach dem ultimativen ARM µC.

Es besteht reges Interssse an Dual-Core 2,5GHz als PanelPC/TabletPC 
sowie als Blade-Server (Langes Euro Format:  220x100mm)

Nunja, Samsung bastelr ja gerade eine Dual-Core Cortex A15 mit 2,5 GHz

Wie dem auch sei, es gibt jemanden, der einen Low-Energy Grafic Chip auf 
basis eines Altera FPGA programmiert (Open Source)...  Also nicht so ein 
>75 Watt fressendes Teil.

Grüße
Michille

von Sink (Gast)


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Besoffen?

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Nee, meine aufrollbare wasserdichte LogiLink Tastatur geht hops
und manchmal funktionieren die Tasten nicht mehr.  ;-)

Nächsten Monat besorge ich eine neue...

Gute Nacht
Michelle

von Lolly (Gast)


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Ein Arm mit 2.5GHz, FPGA, Cortex A15, USB3... aber kein Geld für neue 
Tastatur? :-)

Lolly

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Sicher, denn was glaubest wohl, was so ein Teil von einem FPGA kostet?
Da muß man früh anfangen zu sparen!

Abgesehen davon muß ich noch mehr Elektronik-Schrott auf eBay 
verkloppen. (Ich frage mich schon, was die Leute mit P2 und P3 
Mainboards welche noch einen ISA Bus haben so anstellen)

Sogar 4 UM8810-AIO (Am5x86) habe ich das Stück für 10 Euro (mit 
Funktionsgarantie) verscherbelt...

Grüße
Michelle

von Silvio K. (exh)


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Michelle Konzack schrieb:
> DSO
>     2-Kanal Very-High-Speed =>12bit ADC mit >250 MSPS
>     (eventuell sogar 4 Kanäle) sowie 1 Trigger

> es MUSS OpenSource verwendet werden.

> Es gibt eine Bibliothek, mit der man solche Daten in Vectoren
> umwandlen kann, um die Datenmenge zu reduzieren.



Ich nehme mal an, dass du nicht weiter über das Projekt sprechen darfst. 
Geht es in Richtung Funkortung oder so? Vielleicht kannst du eine 
Richtung andeuten. Alles in allem hört sich das sehr interessant an.

Gruß

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Ich baue einen Industrial PanelPC (19" TouchScreen, Marvel Armada
300 + Discovery MV78200) welcher 4 Erweiterungsmodule in der Front
aufnehmen kann.

Die beiden ADCs sollen ein DSO (Digital Signal Oszilloscop) werden.
Derzeit verwende ich einen 16bit 2-Kanal mit 5 MSPS und parallel
sampling, mußte allerdings feststellen, das es hoffnungslost zu
wenig ist.  250 MSPS pro Kanal ist das minimum...

Ich habe hier zwei DSPs (erfordern ein NDA) herumliegen, die eine
Bandweite von 2 GHz in Echtzeit Sampeln können, das Problem ist
allerdings, das der 6x6mm Pfurz 980 Euro kostet.  :-/

Die Bibliothek die ih habe, um die Daten in vektoren zu verwendeln
und kompremiert zu übertragen, gehört zum DSP und ist ebenfals NDA,
aber ih hatte einen Link zu einer OpenSource Bibliothek, nur finde
ich den Link nicht mehr.

Also das DSO-Module ist bis jetzt alles nur reine Theorie und das
einzige was ich derzeit habe, ist der USB 3.0 SuperSpeed Anschluß
wofür ich immer noch einen passenden USB 3.0 Device-Controller
suche.

Achja, NEIN das project ist nicht geheim, und es sind ein paar
OpenSource Leute dran beteiligt, weil es darum geht, dumme PanelPC
herstelle auszubooten, weche der meinung sind, irgendeine HArdware
zusammenzunageln und dann die gesammten spezifikationen für sich
zu behalten, damit du ja nichts anderes darauf installierst.

Generell  geht  es  um  das  <arm-netbook>  Project  (geschlossene
Mailingliste) und das project mutiert mittlerweile zu:

1)  NetBook  (OLPC)
2)  TabletPC
3)  PanelPC
4)  Server   (genaugenommen Blade-Server, also 220x100mm Karten
              mit 1-2 2"5 Festplatten drauf womit Du in einen 19"
              Baugruppenträger zwischen 16-26 Server kriegst)
5)  SmartPhone

Alles mit einem Offnen ARM "Bios" oder wie du es auch nenen willst.
Auf der Liste sind Programiere und Elektronik-Ingenieuer. Jedenfals
ein echt cooler haufen.

Alle µC sind Cortex A8, A9 sowie A15 und dann mit Singel/Dual Core.

Mittlerweile entwickeln die (glaube Samsung) sogar einen Cortex A15
mit 2,5 GHz und Quad-Core.  Der µC suckelt gerade mal 9 Watt.

Grüße
Michelle

von Silvio K. (exh)


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Michelle Konzack schrieb:
> Die beiden ADCs sollen ein DSO (Digital Signal Oszilloscop) werden.

> Achja, NEIN das project ist nicht geheim, und es sind ein paar
> OpenSource Leute dran beteiligt, weil es darum geht, dumme PanelPC
> herstelle auszubooten, weche der meinung sind, irgendeine HArdware
> zusammenzunageln und dann die gesammten spezifikationen für sich
> zu behalten, damit du ja nichts anderes darauf installierst.

Ich habe auch schon öfter überlegt, ob es Sinn macht ein 
(Teil-)Opensource Oszilloskop in Angriff zu nehmen. Es gibt ja einige 
Unternehmungen in dieser Richtung. Ich habe mir letztens ein Oszilloskop 
gekauft und musste feststellen, dass es günstige und gute 
Oszilloskope(Chinageräte jetzt mal nicht betrachtet) einfach nicht gibt. 
Ich war scharf auf einen Wavejet 314, der steigt aber über die Jahre im 
Preis eher an, als das er fällt, obwohl die Technik dahinter schon 15 
Jahre alt ist. Dann nervt es mich total, dass so ein Gerät 300 Euro in 
der Herstellung kostet und für das zehnfache Vertrieben wird. Das ist 
doch Scheiße. LeCroy nehme ich das übel. Alle anderen Marken-Hersteller 
sind sicherlich nicht besser. Mit teuren Entwicklungspreisen kann man 
solch ein Massenprodukt nicht rechtfertigen. Jedenfalls habe ich jetzt 
ein Hameg-Gerät was preislich schon besser liegt, bei dem mir aber nicht 
alles gefällt. Leider hat man keine Möglichkeit auf die Gerätesoftware, 
außer durch eMails an den Support Einfluss zu nehmen. Ich denke daher 
über ein gerechtes Geschäftsmodell für so ein Gemeinschafts-Oszilloskop 
nach, in dem die Leute, die an diesem Projekt mitarbeiten, entsprechend 
honoriert werden. Z.B. ein Gerät zum Material-Preis oder for free. Alle 
anderen zahlen mehr und sind aber trotzdem glücklich, weils Opensource 
ist und sie eigene Software dazu schreiben können, günstiger ist und 
vielleicht auch besser ist. Wenn ich mir die günstigsten Marken-Oszis 
angucke und zum Beispiel die geringen Speichertiefen von ein paar k als 
Eigenschaft herausgreife, dann frage ich mich echt, ob die noch alle 
Tassen im Schrank haben. Da ist jedes Chinagerät besser und günstiger. 
Ich glaube die raffen es einfach nicht. Und durch solche Erkenntnisse 
denkt man auch mal quer...War jetzt zwar sehr OT, musste jetzt aber mal 
sein :-)

Viele Grüße

Silvio

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Silvio K. schrieb:
> Ich habe auch schon öfter überlegt, ob es Sinn macht ein
> (Teil-)Opensource Oszilloskop in Angriff zu nehmen.

Also es gibt ja bereits OpenSource Digitizer Software und die passende 
Hardware für 16 oder 32 Kanäle.

Also warum nicht ein auch ein DSO.  Die Entwicklung ist halt eher für 
Geeks, Enthusiasten oder so, die alles selber bauen wollen müssen oder 
so...

> Es gibt ja einige
> Unternehmungen in dieser Richtung. Ich habe mir letztens ein Oszilloskop
> gekauft und musste feststellen, dass es günstige und gute
> Oszilloskope(Chinageräte jetzt mal nicht betrachtet) einfach nicht gibt.

Genau...

> Ich war scharf auf einen Wavejet 314, der steigt aber über die Jahre im
> Preis eher an, als das er fällt, obwohl die Technik dahinter schon 15
> Jahre alt ist. Dann nervt es mich total, dass so ein Gerät 300 Euro in
> der Herstellung kostet und für das zehnfache Vertrieben wird.

Bei mir ist es ganauso.

Habe lezzten Donnerstag erst mal meinen beiden Samples des AD7266
von Analog Devices sowie zwei HighSpeed ADCs mir 250MSPS bekommen.
Das schöne an der Geschichte ist, das ich in der EngineerZone bin
und ADI weis, das ich an einem OpenSource Project arbeite, denn
ansonnsten hätte ich keine zwei ADCs für 68 US$/Stück bekommen...

Bin ich froh, das ADI von den Niederlanden aus versendet...
Sonnst hätteih heute wieder mal Zoll und EuSt zahlen müssen.

Mal sehn, wie schnell ich das Test-PCB zusammen bekomme, denn die
Programmierung übernimmt jemand anderes... ist mir ehrlich gesagt
derzeit zuviel, das auch noch zu tun!

Also ich schätzen, das meine fertiges DSO gute 300-400 Euro an
Bauteile inclusive PCB kostet, da ich alles hochwertige Chips
einsetzen will.  Und wie gesagt, es läßt sich an USB 3.0 betreiben.

Ich kämpfe derzeit jedenfals mit meinen HighPower LiPoly SmartBattery
Muß nun für die 4 neune Chips ebenfals ein neues PCB zum testen machen
(siehe Bild)

> Das ist
> doch Scheiße. LeCroy nehme ich das übel. Alle anderen Marken-Hersteller
> sind sicherlich nicht besser.

Vor allem kannst Du die ganzen guten DSOs nicht mobil betreiben.
Meins ist für eine Betriebsspannung von 24V +/-20% DC ausgelegt.

> Mit teuren Entwicklungspreisen kann man
> solch ein Massenprodukt nicht rechtfertigen. Jedenfalls habe ich jetzt
> ein Hameg-Gerät was preislich schon besser liegt, bei dem mir aber nicht
> alles gefällt.

Naja, ich habe das HM203-6 (gekauft 1983) und HM2008 (2010)

> Leider hat man keine Möglichkeit auf die Gerätesoftware,

Genau!

> außer durch eMails an den Support Einfluss zu nehmen. Ich denke daher
> über ein gerechtes Geschäftsmodell für so ein Gemeinschafts-Oszilloskop
> nach, in dem die Leute, die an diesem Projekt mitarbeiten, entsprechend
> honoriert werden. Z.B. ein Gerät zum Material-Preis oder for free.

Naja, ich mache ja OpenHardware Development im Sinne von OpenSource, 
sprich, fertige und getestete Projecte gibt es dann als.

1)  Eagel Dateien
2)  PCB einzeln
3)  Teile Satz
4)  Fertige und gestestet Platine  (Ohne EMV/TÜV/ und sonstwas Tests)
5)  Fertiges Gerät (mit EMV und weis der schlag mich tot)

Anm. zu 4): Die Tests können nicht gemacht werden, denn
            sie hängen von dem verwendeten Gehäuse ab.

Die Nummern 1) bis 3) erlauben es Hobybastlen und Firmen die Produkte zu 
testetn, wobei Serien-/Massen-production untersagt ist.  Dafür verkaufe 
ich Lizenzen.  (habe mittlerweile 23 davon und fast alles Chinesen)

Vieleicht sollte ich noch erwähnen, das ich derzeit in einer Lizenz-
Verhandlung mit SunSignLED (Smmalebestellung LED-Streifen) und einem
Partner-Unternehmen bin...

Es geht darum, hocheffiziente LED-Bulb-Lamps (also dieser Glühbirnen
Ersatz) zu entwickeln...  Ich habe solche Made-In-China Teile beim
Edeka gekauft und disassembliert!  It works, but GRAUENHAFT made!
Effizienz lediglich zwischen 75% und 85%

> Alle
> anderen zahlen mehr und sind aber trotzdem glücklich, weils Opensource
> ist und sie eigene Software dazu schreiben können, günstiger ist und
> vielleicht auch besser ist.

Wenn sich jeamdn alles elber macht, ist mein Projekt auch 100% FREI.
Kauft er die Teile bei mir, ist eine bearbeitungsgebühr dabei, aber
immer noch alles FREI

> Wenn ich mir die günstigsten Marken-Oszis
> angucke und zum Beispiel die geringen Speichertiefen von ein paar k als
> Eigenschaft herausgreife, dann frage ich mich echt, ob die noch alle
> Tassen im Schrank haben. Da ist jedes Chinagerät besser und günstiger.

LOL!

> Ich glaube die raffen es einfach nicht. Und durch solche Erkenntnisse
> denkt man auch mal quer...War jetzt zwar sehr OT, musste jetzt aber mal
> sein :-)

Nachdem man auf eBay für eine 4 GByte microSDHC nur noch 4-6 Euro
bezahlt, kann die beim DSO durch die ständigen schreibereien auch
mal kaputt gehen ohne das es jemanden juckt, wenn an davon absieht,
das die Messung nochmal gemacht werden muß...

Allerdings überlege ich mir, ein fettes 2-8 GByte NAND-Flash Modul
auf einen Stecksockel zu legen, damit man es leichter auswechseln
kann, wenn es kaputt ist  (ich meie anstatt der microSDHC)

> Viele Grüße
> Silvio

Grüße
Michelle

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Mist, das Bild wurde gefressen...

von Strubi (Gast)


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Moin,

guckt euch doch mal die RIGOL-Oszis an. Sind auch schon ziemlich weit 
reverse-engineert (zumindest die Blackfin-seite). Allerdings lohnt der 
Nachbau wirklich nur bedingt.
Vielleicht empfiehlt sich noch eher eine Erweiterung des beliebten 
usrp2/Gnuradio.

von Silvio K. (exh)


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Hallo Michelle,
wenn ich dich richtig verstanden habe, setzt du meine Geschäftidee 
bereits teilweise um. Du entwickelst opensource hardware, andere machen 
die Software, du verkaufst die Bausätze und auch Lizenzen.
Du verdienst also Geld (Bearbeitungsgebühr,Lizenz etc.) damit. Und wie 
funktioniert das in der Realität/Praxis? Ich meine, wie ist das z.B. mit 
den Softwerkern geregelt? Sind die nicht stinkig, wenn du kassierst und 
sie nichts davon haben?
Hast du keine Angst, dass die Chinesen deine Designs ohne Lizenzgebühren 
zu zahlen, in großen Stückzahlen nachbauen? Die könnten sich ja auf das 
"frei" beziehen und man macht es ihnen besonders leicht, weil man ihnen 
das reverse-engineeren erspart. Wie schützt man sich dagegen?

Ich bin (noch) kein Geschäftsmann, daher die Fragen...
Dein business ist sehr spannend. Da muss ich eine Nacht drüber 
schlafen...

Michelle Konzack schrieb:
> Also ich schätzen, das meine fertiges DSO gute 300-400 Euro an
> Bauteile inclusive PCB kostet, da ich alles hochwertige Chips
> einsetzen will.  Und wie gesagt, es läßt sich an USB 3.0 betreiben.
Wird das ein general purpose DSO? Ist sicher auf irgendwas 
spezialisiert, die Abtastrate war ja bis jetzt relativ gering, dafür 
aber höher bitig.

Strubi schrieb:
> usrp2/Gnuradio

Sehr cool! Super Hinweis. Ich hatte das SDR-Konzept total unterschätzt.

Viele Grüße

Silvio

PS: Hier im Forum sind echt viele Leute unterwegs die wirklich was auf 
dem Kasten haben. Es muss doch irgendwie möglich sein, diese geballte 
Kompetenz zu nutzen, und das so, dass sich keiner benachteiligt sieht.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Silvio K. schrieb:
> Du verdienst also Geld (Bearbeitungsgebühr,Lizenz etc.) damit. Und wie
> funktioniert das in der Realität/Praxis? Ich meine, wie ist das z.B. mit
> den Softwerkern geregelt? Sind die nicht stinkig, wenn du kassierst und
> sie nichts davon haben?

Hardware =! Software

Ich habe zum Beispiel bei der Entwicklung meines Server-Mainboards auf 
basis des *Marvel Discovery MV78200Ü vier Prototypen verzheizt.  Jedes 
hat 2500 Euro inlusive Löten gekostet.

Dazu kommt, das ich ein DevKit im wert von 2800 Euro kaufen mußte, 
sonnst erhällt man nicht das recht, den Discovery zu kaufen (Marvel 
Policy).

Im gesamten hat mich die Entwicklung gute 60.000 Euro ohne Lohnkosten
innerhalb eines Jahres gekostet.

Soll ich das als Hobby sehen?  -- Wohl kaum!

Den OSS Programierern geht es darum, eine Platform zu bekomen die 
OFFEN ist. Software zu verteilen ist nahezu kostenlos, im Gegensatz zu 
Hardware.

Den OSSlern ist klar, das ich meine Kosten reinholen muß.

> Hast du keine Angst, dass die Chinesen deine Designs ohne Lizenzgebühren
> zu zahlen, in großen Stückzahlen nachbauen?

Nein, den ich habe mein Design schützen lassen und bin mit der 
chinesischen IHK in Bejing in Kontakt um sowas zu verhindern.  Das gaze 
geht über http://www.GlobalSources.com/ (ist einer der PRO Services 
von denen)

> Die könnten sich ja auf das
> "frei" beziehen und man macht es ihnen besonders leicht, weil man ihnen
> das reverse-engineeren erspart. Wie schützt man sich dagegen?

Nee, denn Serien- oder Massenproduktion ist stickt untersagt.

> Wird das ein general purpose DSO?

Eigentlich ja

> Ist sicher auf irgendwas
> spezialisiert, die Abtastrate war ja bis jetzt relativ gering, dafür
> aber höher bitig.

Und da scheiden sich bereits die geister, denn bis jetzt habe ich von 
niemend eine vernünftige antwort gefunden, wieviel MSPS es haben sollte 
und wieviel Bit Auflösung.

Also ich habe eigentlih die Idee, ein 2 Kanal DSO in vier verschiednen 
Ausführungen zu bauen

1)   25 MHz  (ist noch relativ einfach)
2)   60 MHz

Für die beiden ist definitiv eine FPGA schnittstelle notwendig um die 
Daten zu reduzieren:

3)  100 MHz  (es gibt ADCs von Analog mit bis zu 500 MSPS und
              das ist dann so die Grenze was man mit normalen
              Bordmitteln erreichen kann)

4)  200 MHz  (entweder ein High-Speed DSP aus der Funktechnik
              oder mehrere ADCs phasenversetzt parallel)

Zur Zeit habe ich zwei 1-Kanal ADCs (kostet je ~27 Euro) über SPI/50MHz 
mit 4 MSPS an einem PIC32MX795F512H und das ist definitiv ein 
Killer...   Funktioniert locker mit HighSpeed USB 2.0 nur kommt der PIC 
mit seinen 100MHz mit dem rechnen nicht mehr hinterher.  Kann halt 
derzeit nur die Daten über den USB pumpen...

Aber soweit ich das sehe währe ein Dual-Channel mit Parallel Sampling 
das geeignetere und ein 32bit µC mit >300 MHz.

TI hat da ein paar nette Teile.  Muß nochmal nach den SHARK und 
TigerSHARK gucken, ob die sich unter Linux programmieren lassen. 
µCLinux läuft jedenfals nicht drauf, ist aber auch egal, denn die DSPs 
müssen ja nur die eingehenden Werte umrechnen und weiterleiten, also 
minimale (<100kByte) Firmware

> PS: Hier im Forum sind echt viele Leute unterwegs die wirklich was auf
> dem Kasten haben. Es muss doch irgendwie möglich sein, diese geballte
> Kompetenz zu nutzen, und das so, dass sich keiner benachteiligt sieht.

Denke ich mir auch, denn so ein Projekt kann man definitiv nicht alleine 
machen.

Und wie gesagt, das DSO ist eine IDEE von mir, wenns mir zu kompliziert 
wird, schmeiß ich es weg, nur derzeit habe ich noch kein richtiges Ziel 
und noch nicht die richtigen infos um anzuschätzen, ob so ein Projekt in 
ZUKUNFT realistisch ist.  Ich kann sowieso nicht vor April/Mai 
nächsten Jahres starten, denn ab Januar baue ich mein neues Mobilhome 
(dringenst Notwendig).

Also genug Zeit um infos zu sammeln.

Ebenso ist mein PanelPC nur als Alpha-Prototyp in existenz, also noch 
nicht mal ein optimiertes produktionsreifes Mainboard.

Mal einen Digital Analyzer mit 32 Kanäle zu bauen ist einfach und 
billig, denn es kostet 50 Euro an Bauteile oder man kauft ihn sich für 
150 Euro auf eBay komplett...  (hier im Forum wurde der paarmal 
besprochen)

Grüße
Michelle

von Silvio K. (exh)


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Hi Michelle,
Michelle Konzack schrieb:
> Im gesamten hat mich die Entwicklung gute 60.000 Euro ohne Lohnkosten
> innerhalb eines Jahres gekostet.
>
> Soll ich das als Hobby sehen?  -- Wohl kaum!

Das hört sich so an, als ob ich dir einen Vorwurf gemacht hätte :-)

> Das gaze
> geht über http://www.GlobalSources.com/

danke, du meinst es gibt Mittel und Weg das wirklich so umzusetzen, wie 
man es will.

> wieviel MSPS es haben sollte
> und wieviel Bit Auflösung.

8 Bit reichen eigentlich aus. LeCroy hat gerade Oszis auf den Markt 
gebracht die 12 Bit haben. Laut Vertriebsmann laufen die sehr gut. Für 
ein eigenes design würde ich bei 8 Bit bleiben. 1. weil die analoge 
Seite sonst sehr gut sein muss und das schafft man nicht so leicht. 12 
bit bringen nichts, wenn viere davon Rauschen sind. 2. hat man sonst 
noch mehr Daten. Ich würde über 500 MSa/s und mehr nachdenken, 
verschränkt mit mehreren ADCs. Analoge Bandbreite 100 MHz mit 
umschaltbar 1 MOhm/50 Ohm. Damit erschlägt man das allermeiste. Ach ja 
natürlich 4 kanälig. Kanäle kann man nie genug haben.

Lass dich mal von branadic beraten. Ich glaube, er kann den analogen 
Teil sehr gut einschätzen.

> kein richtiges Ziel
> und noch nicht die richtigen infos um anzuschätzen, ob so ein Projekt in
> ZUKUNFT realistisch ist.

Es kommt darauf an, ob man Zeit hat oder nicht. Gucke dich im Forum um, 
es gibt Leute, die stemmen so etwas ganz alleine, als Hobby nebenbei. 
Ich glaube avrsteffen war das.


Viele Grüße

Silvio

von Strubi (Gast)


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Morgen,

Michelle Konzack schrieb:
> TI hat da ein paar nette Teile.  Muß nochmal nach den SHARK und
> TigerSHARK gucken, ob die sich unter Linux programmieren lassen.
> µCLinux läuft jedenfals nicht drauf, ist aber auch egal, denn die DSPs
> müssen ja nur die eingehenden Werte umrechnen und weiterleiten, also
> minimale (<100kByte) Firmware

Unter Linux/GCC gibts nur vernünftigen Support für Blackfin (der wie 
genannt auch im Rigol sitzt). Im "standalone"-Betrieb kriegt man über 
den PPI-Port maximal 120 MB/s rein, bei den BF54x liegt etwas mehr drin 
(die Limite habe ich noch nicht ausgereizt). Wenn man den Blackfin unter 
uClinux fährt, geht je nach Anwendung bis zur Hälfte der Bandbreite für 
System-I/O drauf.
Bin mit dem Gespann BF/FPGA nun seit Jahren sehr gut gefahren.

Gruss,

- Strubi

von JBB (Gast)


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Silvio K. schrieb:
> wenn viere davon Rauschen sind
Die sind aber durchaus per Filter auszuwerten, sodass man zumindest bei 
geringeren Frequenzen eine zusätlziche Signalgüte hat und sie sind 
ferner für Linearitäts- und Offsetbetrachtungen nutzbar.

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Silvio K. schrieb:
> Michelle Konzack schrieb:
>> Soll ich das als Hobby sehen?  -- Wohl kaum!
> Das hört sich so an, als ob ich dir einen Vorwurf gemacht hätte :-)

Leider gibt es genug Leute die das machen.  Da heist es, die
programierer wuürden zeit investieren...  Ehm, die investiere
ich auch und zusätzlich einige 10.000 Euro.

Gerade mal 4 Leute haben auf mein PayPal Konto gesendet...

Material benötige ich so gut wie keins, denn davon habe ich
MEHR ALS GENUG rumliegen...

> 8 Bit reichen eigentlich aus. LeCroy hat gerade Oszis auf den Markt
> gebracht die 12 Bit haben. Laut Vertriebsmann laufen die sehr gut. Für
> ein eigenes design würde ich bei 8 Bit bleiben. 1. weil die analoge
> Seite sonst sehr gut sein muss und das schafft man nicht so leicht. 12
> bit bringen nichts, wenn viere davon Rauschen sind. 2. hat man sonst
> noch mehr Daten. Ich würde über 500 MSa/s und mehr nachdenken,
> verschränkt mit mehreren ADCs. Analoge Bandbreite 100 MHz mit
> umschaltbar 1 MOhm/50 Ohm. Damit erschlägt man das allermeiste. Ach ja
> natürlich 4 kanälig. Kanäle kann man nie genug haben.

Aber 4 x 500 MSP ist jede menge Holz!

> Lass dich mal von branadic beraten. Ich glaube, er kann den analogen
> Teil sehr gut einschätzen.

Wer ist das?

> Es kommt darauf an, ob man Zeit hat oder nicht. Gucke dich im Forum um,
> es gibt Leute, die stemmen so etwas ganz alleine, als Hobby nebenbei.
> Ich glaube avrsteffen war das.

Naja, ich habe 28 Elektronik Projecte mit insgesammt fast 140 
Unterprojeckten undich bin mittlerweile bei erledigten 40 angekommen...

Auch muß ich für meinen Lebensunterhalt arbeiten...  =8<O

Grüße
Michelle

von Silvio K. (exh)


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Michelle Konzack schrieb:
> Wer ist das?

Der hier:
Beitrag "Re: FPGA Oszilloskop mit VGA Ausgang"

Der macht als Hobby(?) Osszilloskop-Eingangsstufen

> Aber 4 x 500 MSP ist jede menge Holz!

Stimmt, aber nicht kontinuierlich. Ins SRAM ab Trigger, bis es voll ist, 
dann gemütlich zum PC.

Gruß

Silvio

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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So, jetzt habe ich mir mal

1 mal http://www.national.com/pf/AD/ADC08D500.html#Overview
2 mal http://www.national.com/pf/LM/LMH6518.html#Overview

geordert...  vor allem der Preis des ersteren hat mich dazu
bewogen, vom zwiteren Samples zu ordern.  :-D

Ein Altera FPGA DEVKit habe ich mir auch bestellt.

Grüße
Michelle

von Silvio K. (exh)


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Jetzt folgen Taten :-)

Michelle Konzack schrieb:
> 1 mal http://www.national.com/pf/AD/ADC08D500.html#Overview

Da habe ich mal kurz reingeschaut. Bei 2x 500 MSa/s müssten 2x 4 Gb/s 
als LVDS hinten wieder herauskommen. Wo läuft der Datenstream hin? , 
bzw. welcher Baustein verkraften diesen Datenfluss? Ich bin nicht der 
FPGA-Experte, aber kann dein Altera-Board das aufnehmen? und verarbeiten 
zwecks Trigger etc.

Silvio

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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Ja, das Altera schaft das und ist auch nicht gerade das billigste Board.

Mir hat der Support empfohlen, wenn ich vorhabe, Digitizer und DSOs zu 
bauen, gleich ein größeres DevKit zu nehmen, sonnst wird es eine 
Quälerei und man sucht laufend nach Problemen, die durch die 
Verarbeitungsgeschwindigkeit hervorgerufen werden.

Hatte 780 US$ dafür gelöhnt

Grüße
Michelle

von Silvio K. (exh)


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Silvio K. schrieb:
> Bei 2x 500 MSa/s müssten 2x 4 Gb/s
> als LVDS hinten wieder herauskommen.

Hab gerad noch mal geschaut. Da kommen pro Kanal 16 Paare heraus. Das 
heißt, 250M x 16Bit-Worte/s. Und dann auch noch differenziell. Da frage 
ich mich wo der Vorteil ist. Ist ja doch wieder ein paralleler Bus, 
schlimmer, zum übertragen von 16 bit brauchts 32 Leitungen. Das ist ein 
riesiger Chip. Wenig Spaß beim Routen. Aber dafür kommt es langsam 
heraus. Viel Arbeit steckt dann noch in den Implementierungen der 
Trigger. Lies dir mal die Threads zu den Wittig/Wilec-Scopes durch. Da 
schreiben die ja auch FPGA-Firmware selber. Die Trigger-Mechanismen 
schätze ich richtig arbeitsintensiv ein.

Der 500 MSa/s-Dual-AD-Wandler lässt sich zu einem 1 GSa/s Wandler 
verschränken. Schon von national vorgeschlagen. Michelle, ich bin sehr 
gespannt!

Grüße

Silvio

von branadic (Gast)


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Silvio K. schrieb:
> Der macht als Hobby(?) Osszilloskop-Eingangsstufen

"Der" hängt an der Decke und tropft, aber es ist wohl richtig, dass ich 
mich mit derlei Schaltungen im Hobby beschäftige.

Ein LMH6518, ein ADC08D500 und ein FPGA-Dev-Board machen noch lange kein 
DSO mit Eingangsverstärker. Von der Herausforderung FPGA-Design 
abgesehen, wer sich nur an der Beispielschaltung aus dem Datenblatt des 
LMH6518 orientiert wird nicht sehr glücklich werden. Zudem ist es mit 
der blanken Schaltung allein auch noch lange nicht getan, allein das 
Layout erfordert gewisse Erfahrung.

Daher sehe ich

Silvio K. schrieb:
> Jetzt folgen Taten :-)

doch eher entspannt. Samples machen noch lange keine funktionierende 
Schaltung.

Der Eingangsverstärker allein ist schon recht anspruchsvoll und bedarf 
gewisser Voruntersuchungen. Näheres zum Thema wird hier kommuniziert:

Beitrag "Projekt - universelle analoge Oszilloskop-Vorstufe"

und ist ein Ableger dieses Themas:

Beitrag "FPGA Oszilloskop mit VGA Ausgang"

Erfahrungen rund um den LMH6518 kann man auch unserem Welec-Projekt 
entnehmen, bei dem auf dieser Basis eine neue Eingangsstufe von Walter 
und mir entwickelt worden ist. Vielleicht schaust du dir ganz unbefangen 
und in aller Ruhe mal an, auf was du dich da einlassen willst.

Michelle, deiner Website kann man ein gewisses diskriminierendes 
Verhalten entnehmen, da du ausschließlich weibliche Mitarbeiter suchst. 
Nicht das ich eine neue Stelle benötigen würde, aber das stößt einem 
doch schon sauer auf, da immer wieder die Rede von Frauenquote ist. Das 
scheinst du dann doch irgendwie falsch verstanden zu haben.

branadic

von Silvio K. (exh)


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Hi Branadic,

branadic schrieb:
> "Der" hängt an der Decke und tropft,

verstehe ich nicht. Insider?

> doch eher entspannt.

Es ist hier doch kein gegeneinander...nicht um sonst habe ich an dich 
verwiesen und auf die parallelen Threads

> diskriminierendes
> Verhalten entnehmen,

Ich musste herzhaft lachen, als ich diesen Absatz gelesen habe. Mir war 
das auch aufgefallen. Aber Sie ist nun mal die Chefin ihrer Firma. Wenn 
ich Chef wäre, würde ich nur einstellen, wen ich auch will. Nur würde 
ich solche Unfachlichkeiten nicht und unter keinen Umständen so offen 
sagen, sonst hat man schnell viel Ärger in unserer Republik am Hals.

von branadic (Gast)


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Silvio K. schrieb:
> verstehe ich nicht. Insider?

Ich wollte auf die Zweckentfremdung des bestimmten Artikels verweisen. 
Es ziemt sich nicht auf Personen mit "der" oder "die" hinzuweisen.

Silvio K. schrieb:
> Es ist hier doch kein gegeneinander...nicht um sonst habe ich an dich
> verwiesen und auf die parallelen Threads

War auch nicht so gemeint, dennoch machen ein paar Samples noch lange 
keine funktionierende Schaltung, geschweige denn ein funktionierendes 
DSO. Welch eine Herausforderung es ist ein solches Messmittel zu 
entwickeln kann man am Welec-Projekt gut nachvollziehen, wo es nur um 
eine Verbesserung geht.
FPGA-Design, Firmware, ggf. PC-Software, Hardware... Das ist recht 
umfangreich.

Silvio K. schrieb:
> Ich musste herzhaft lachen, als ich diesen Absatz gelesen habe. Mir war
> das auch aufgefallen. Aber Sie ist nun mal die Chefin. Wenn ich Chef
> wäre, würde ich auch nur einstellen, wen ich auch will.

Geschlecht darf kein Einstellungsmerkmal sein, Qualifikation dagegen 
schon. Unter Gleichberechtigung verstehe ich nicht die Umkehr historisch 
bedingter Gegebenheiten. Hier wird aber sogar in besonderem Maße auf das 
Geschlecht hingewiesen (farbliche Hervorhebung). Wenn das die richtigen 
Leute sehen, dann wird das sicherlich zu Unannehmlichkeiten führen. Als 
"Chefin" sollte man soetwas im Fokus haben.

branadic

von Silvio K. (exh)


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branadic schrieb:
> Es ziemt sich nicht auf Personen mit "der" oder "die" hinzuweisen.

Da hast du allerdings recht. Es war keine böse Absicht. Aus dem Kontext 
heraus bist du aber positiv weggekommen und hoffe du siehst darüber 
hinweg.

> FPGA-Design, Firmware, ggf. PC-Software, Hardware.

Es gibt ja eine Folge von mindestens 5 Threads zur 
Wittig/Wilec-Firmware-Sache. Würdest du darauf verweisen, wenn es um 
dieses Projekt geht, oder gibt es irgendwo noch eine Projekt-Hauptseite 
zum Stand,Ziel,Aufgaben,Reverse-Engineerte Hardware, etc.

Viele Grüße

Silvio

von Silvio K. (exh)


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Ich glaube, ich habe es gefunden:
http://sourceforge.net/projects/welecw2000a/

von Michelle K. (Firma: electronica@tdnet) (michellekonzack) Benutzerseite


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branadic schrieb:
> Michelle, deiner Website kann man ein gewisses diskriminierendes
> Verhalten entnehmen, da du ausschließlich weibliche Mitarbeiter suchst.
> Nicht das ich eine neue Stelle benötigen würde, aber das stößt einem
> doch schon sauer auf, da immer wieder die Rede von Frauenquote ist. Das
> scheinst du dann doch irgendwie falsch verstanden zu haben.

Wenn Du schwanger werden kannst, stelle ich Dich auch ein... ;-)

Mein Betrieb ist bei der IHK Freiburg als Wiedereingliederungs-
betrieb für Frauen registriert (ich bekomme dafür Zuschüsse vom
Staat).  Also ich habe in den lezten 4 Jahren mit einem guten
dutzend Frauen zusamemn gearbeitet, welche DEFINITIV von
Männern (meistens während der Schwangerschaft) diskriminiert
wurden und dann gekickt.

Ebenso ist es NICHT möglich, eine zweite Toilette für Männer
zu installieren, was aber gesetzlich vorgeschieben ist (bin ich
froh!)

Hier in Kehl ist ein Schreinereibetrieb der eine weibliche
Auszubildenen (absolut begabt) einstellen wollte und der
ganze Betrieb stand geschlossen hinter dem Mädchen, nur die
Berufsgenossenschaft hat STRIKT NEIN gesagt.  Keine seperate
Toilette, keine weibliche Angestellte.  Seit dem Tod seinr Frau,
kann der Inhaber kann noch nicht mal eine Sekretärin einstellen.

Das sind deutsche Gesetze!

Grüße
Michelle

von Silvio K. (exh)


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Noch ein kleiner Nachtrag über die günstigen Oszilloskope:

Beitrag "TEKWAY DST1xx2B Oszilloskop"

http://www.eevblog.com/2009/10/12/eevblog-37-rigol-ds1052e-oscilloscope-teardown/


Wenn die Chinesen die Quellen ihrer Firmware irgendwann freigeben und 
damit Opensource-Projekte ermöglichen, können Tek, Agilent, LeCroy und 
Hameg in dieser Bandbreitenklasse einpacken. Dann kaufe ich mir auch 
noch so ein Gerät. Es sind eigentlich echt klasse Geräte. Die sind wohl 
auch ganz gut verarbeitet und, da ist sogar Linux drauf. freu!

Silvio

von Martin K. (Firma: Universität Oldenburg) (martinkunze)


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Hallo Michelle,

ich wollte mal nachfragen wie sich dein Projekt entwickelt hat.
Ich habe selbst das gleiche Problem. ADC mit 500MSPS in Prozessor, 
filter fft und so weiter.
Hast du nun eine funktionierendes Konzept und könntest mir die 
verwendeten Konponenten verraten? Ich hatte schon an eine andere Lösung 
als ADC -> FPGA -> CPU nicht mehr geflaubt.

Übrigens für die analoge Vorstufe verwende ich THS4302/3. Die 
funktionieren sehr gut.

Wäre sehr dankbar, wenn ich mir den Weg über das FPGA bei annähernd 
gleicher performance in nem Multicore unter linux sparen könnte.

MfG
Martin

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