Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmel AVR in der Industrie


von Flo A. (sodaholic)


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Hey,

mich würde interessieren ob auch uC der Baureihe Atmel AVR in der 
Industrie eingesetzt werden, vor allem aber in der Automobilbranche. 
Konnte im Internet leider nichts vernünftiges dazu finden, aber 
vielleicht weiß ja jemand von euch was dazu.

lg soda

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Flo A. schrieb:
> mich würde interessieren ob auch uC der Baureihe Atmel AVR in der
> Industrie eingesetzt werden,

Ja.

Flo A. schrieb:
> vor allem aber in der Automobilbranche.

Gerade dafür hat ATMEL eine spezielle AVR-Controllerserie aufgelegt: AVR 
Automotive.

http://www.atmel.com/applications/automotive/microcontrollers.asp?Appid=970&subAppid=5056&source=left_nav

von Flo A. (sodaholic)


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Vielen Dank für die schnelle Antwort, hilft mir sehr und find ich als 
Fahrzeugbaustudent super interessant:)

lg flo

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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:)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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In neueren Becker Autoradios ackert ein ATTiny26 hinter dem 
Lautstärke/Mode Encoder :P

von Achim M. (minifloat)


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Matthias Sch. schrieb:
> Becker Autoradios

Seziert oder mit entwickelt?
-----------------------------
Was hats eigentlich mit dem MARC4 auf sich? wird der noch verbaut oder 
ist der "tot" in diesem Bereich?

mfg mf

von gaast (Gast)


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Flo A. schrieb:
> mich würde interessieren ob auch uC der Baureihe Atmel AVR in der
> Industrie eingesetzt werden, vor allem aber in der Automobilbranche.

Davon ausgehend, dass Atmel ein gewinnorientiertes Unternehmen ist und 
die Entwicklung und Produktion eines Controllers relativ viel kostet, 
ja.

Im ernst, natürlich haben sie ihre Abnehmer, für ein paar Bastler würde 
sich die Produktion nicht lohnen. Ich hab da auch was mit BMW und 
Daimler im Hinterkopf.
Ansonsten:
http://www.atmel.com/applications/automotive/default.asp?AppID=970&source=global_nav

von usuru (Gast)


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BTW: die PICs sind von Natur aus etwas resistenter gegen Störungen, die 
laufen meist sogar ohne Abblock-C (trotzdem sollte man die natürlich 
vorsehen). BMW z.B. verbaut PICs.

von Floh (Gast)


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usuru schrieb:
> BMW z.B. verbaut PICs.
Die meisten Steuergeräte im Fahrzeug werden ja zugekauft, daher dürfte 
ein Auto eine schöne Sammlung verschiedenster Prozessorfamilien sein. 
Schließlich ist der Controller egal, solange das Gerät tut.
:-)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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usuru schrieb:
> BTW: die PICs sind von Natur aus etwas resistenter gegen Störungen, die
> laufen meist sogar ohne Abblock-C (trotzdem sollte man die natürlich
> vorsehen). BMW z.B. verbaut PICs.

Totaler Unsinn.

von Andreas K. (derandi)


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Hab gehört Mercedes verbaut noch 8086 in ihren Steuergeräten.

von Hans_Dampf (Gast)


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>BMW z.B. verbaut PICs.

Welcher Automobilhersteller macht denn noch selber Steuergeräte?!
Die schreiben doch nurnoch die Lastenhefte und kaufen dann bei 
Bosch/Conti/Hella ... .


zum Thema:

Ich meine mich zu erinnern, in einem Bosch-Akkuschrauber (ein blauer) 
mal einen AT90PWM gesehen zu haben.

Schönen Gruß

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Hallo.

In sehr vielen KNX-Geräten sind AVRs verbaut.

Christian

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mini Float schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> Becker Autoradios
>
> Seziert oder mit entwickelt?

Seziert :P

In meinem alten '87er Opel Corsa ackerte ein Freescale M68k (damals noch 
Motorola ) , mein neuerer Koreaner hat einen M3 Cortex in der ECU.

Simon K. schrieb:
> usuru schrieb:
>> BTW: die PICs sind von Natur aus etwas resistenter gegen Störungen, die
>> laufen meist sogar ohne Abblock-C (trotzdem sollte man die natürlich
>> vorsehen). BMW z.B. verbaut PICs.
>
> Totaler Unsinn.

Halt ich auch für Unsinn. Die kochen alle mit dem gleichen (wafer ) 
Wasser.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Simon K. schrieb:
> usuru schrieb:
>> BTW: die PICs sind von Natur aus etwas resistenter gegen Störungen, die
>> laufen meist sogar ohne Abblock-C (trotzdem sollte man die natürlich
>> vorsehen). BMW z.B. verbaut PICs.
>
> Totaler Unsinn.

Vielmehr wohl eine urban legend.  Die allerersten AVRs waren noch
ein wenig EMV-empfindlicher als ihre Konkurrenz, vor allem am
/RESET-Pin (der ja keine Schutzdiode nach Vcc haben kann, wegen
HV-Programmierung).  Daher war es bei diesen dringend geboten, sich
an die Hinweise in der Appnote AVR040 zu halten.

Diese Überempfindlichkeit betraf aber nur die ganz alten AVRs und
ist später beseitigt worden.  Nur die Legende hält sich halt ewig. ;-)

Abblock-Cs sind bei CMOS deshalb essenziell, weil das Umladen der
internen Kapazitäten im Umschaltmoment starke Stromspitzen auf den
Versorgungsleitungen bewirkt.  Sowie die Versorgung induktive
Anteile hat, bricht dann die Spannung ein.  Das ist ziemlich egal,
ob man nun PIC, AVR, ARM oder sonstwas benutzt.

von Martin (Gast)


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Hab letztens eine Warn-Sierens verbaut mit unterschiedlichen Tönen zur 
Auswahl. Da war nen kleiner Mega48 drin

von j. c. (jesuschristus)


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> laufen meist sogar ohne Abblock-C

Das tun sehr viele Mikrocontroller.

von Peter D. (peda)


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usuru schrieb:
> BTW: die PICs sind von Natur aus etwas resistenter gegen Störungen

Das sind nur Urban Legends, die die PICser gerne mal verzählen.

In der Tat waren die ersten AVRs von 1997 unzuverlässig. Aber das ist 
keine Ausnahme, sondern bei jedem neuen Chip so.
Die ersten PIC werden bestimmt auch Macken gehabt haben.

Mit der Weiterentwicklung zu den ATmega/ATtiny wurden diese 
Kinderkrankheiten aber behoben.
Ich setze die AVRs in Geräten ein, die 20kV erzeugen, ohne Probleme.


Peter

von Peter D. (peda)


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Hier mal ein Beispiel für nen AVR ohne Abblockkondensator:

http://scanlime.org/2008/09/using-an-avr-as-an-rfid-tag/


Peter

von Franzl (Gast)


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Ich baue Geräte mit ATTINYs, die gerade in die 
Automobilindustrieproduktion ausgeliefert wurden. HERZKLOPFEN !

von Sigint 112 (sigint)


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Hey, die AVRs laufen ja sogar ohne Versorgungsspannung X)

Aber im Ernst:
  Ich hab AVRs schon in einigen Geräten gesehen. In Maschinen und 
Geräten für die Fotobranche sind die auch drin. Ob als 
Schrittmotorcontroller, CAN-Knoten oder einfacher Protokollwandler. Ein 
paar konnte ich schon vor dem Schrott retten. Die Teile laufen schon 
seit laaaanger Zeit zuverlässig und ohne größere Probleme.

Gruß,
  SIGINT

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Ich hatte (geschlachtet...) eine Tchibo-Kaffeemaschine, dort war ein 
tiny2313 drin.
Der Tchibo-Saugroboter, den es vor ein paar Jahren gab, hat einen mega8 
drin.

Die Martin 3000 DMX Atomic Strobes haben einen Tiny2313V drin, die 
billig-clones von Impact haben einen 2313, die haben hinten dran sogar 
den 6Poligen ISP, beschriftet mit "AVR UPLOAD".
Die Firmware dazu gibts bei Martin, Disassembler hat ein wenig Müll 
rausgegeben, da hab ich mich dann aber auch nicht weiter mit 
beschäftigt.

Einige Dimmer von uns haben AVRs verbaut. Von den Ultralite Dimmern 
haben einige einen Tiny2313 als Controller für Display, Buttons und 
Poti/Fader (TLC... und Analog Multiplexer als ADC dran), der 
Hauptcontroller bei den Dimmern ist aber eigentlich fast immer ein 68k.
Hauptsächlich die 1-4 Kanal wannabe-professional Dimmer von Ebay, die 
billigen Thomann Teile, ..., haben Atmel AVR und 8051er verbaut. AVRs 
sieht man in denen, die noch relativ neu sind oft, vorher fast nur 8051.

Moving Heads haben oft kleine AVRs als Schrittmotorcontroller drin, aber 
auch als Reset-/Safetycontroller sowie für Display, Buttons usw.

Diverse Lichtpulte, hauptsächlich ältere, haben 8051er von Atmel mit 
drin. z.B. der Mission Control hat einen als Hilfscontroller zum 
PC-Board um auf all die Buttons usw zuzugreifen.
Das Luna Pult hat nur einen einzigen 8051er drin.

NSI hat auch was mit Atmel, kann dir aber grad nicht sagen welche Teile 
das sind.

Was ich wirklich erst einmal gesehen hab waren PICs in den Studio Due 
CS2 und CS4, das wundert mich ein wenig, da die PICs ja so ziemlich den 
selben "ausgereift" Status wie die 8051er haben dürften...

von horst (Gast)


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Mini Float schrieb:
> Was hats eigentlich mit dem MARC4 auf sich?

Sind seit ein paar Jahren nicht mehr auf der Atmel-hp zu finden. Was 
Neuentwicklungen betrifft sind sie wohl tot.

von MWS (Gast)


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ATTiny13V zur Spannungsüberwachung und Vibrationsmotorsteuerung in 'nem 
Nassrasierer, war glaub' ich ein Gilette M3 Power.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Auf Druckpatronen von Pelikan haben sich eine Zeit lang Tiny12 befunden.

von Ich (Gast)


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Bei nem Seminar vor kurzen habe ich mal gefragt und AVRs werden wohl 
z.B. auch häufiger in weisser Ware wie Geschirrspülern verbaut.

Der ATMEGA88PA ist super als LIN-Knoten.
Wobei Atmel auch ein Automotive Teil hat das einen Mega88 und einen 
LIN-Transceiver in einem Gehäuse vereint.

von math (Gast)


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Ein Hersteller der nicht in Automotive mitspielt... Da wurd ich 
aufpassen. Atmel hat viel ueber quality gelernt seit sie auch automotive 
avr anbieten, deswegen nutze ich auch den Avr32 da dieser automotive 
qual hat.. Den kleinen mehrpreis bezahle ich gern und weiss dass die 
dann auch so gut wie nicht ausfallen werden. Die Can Implementierung bei 
32bit avr ist ein Traum zum Vergleich stm32f103....

von lkmiller (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> usuru schrieb:
>> BTW: die PICs sind von Natur aus etwas resistenter gegen Störungen
> Die ersten PIC werden bestimmt auch Macken gehabt haben.
> Peter

Die hatten keine Macken.
Die Macke war der uC an sich: nicht mal ein Interrupt...


Zum Thema:
Auf vielen Brushless Fahrtreglern im Modellbau sind AVR verbaut.

von Anja (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> In der Tat waren die ersten AVRs von 1997 unzuverlässig. Aber das ist
> keine Ausnahme, sondern bei jedem neuen Chip so.

Genau mit jedem Maskenshrinking (kleinere Strukturgröße) steigt das 
Risiko daß der Reset-Pin oder der Quarz sich wieder mal was einfängt.

Selbst wenn der Chip nach außen hin gleich heißen sollte. (häufig wird 
dann bei manchen Herstellern ein "A" oder ein "P" an den Typ angehängt).

Das Risiko ist unabhängig vom Hersteller. Einer unserer Kunden hatte 2 * 
Pech (hintereinander im Abstand von einigen Jahren) mit 
maskengeshrinkten Versionen eines bestimmten Controllers. Jedesmal waren 
die Abblock und Schirmmaßnahmen die man außen um den Chip einbauen mußte 
teurer als die Ersparnis die das Maskenshrinking gebracht hatte.

Gruß Anja

von friedrich (Gast)


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> Laufen ohne Abblock-C

Tja, ein Controller kann "laufen" oder stabil unter verschiedenen 
industriellen Anforderungen die Funktion erfüllen. Der Unterscheid dazu 
sind die Kenntnis verscheidener Störquellen und deren Ausschaltung. Das 
nennt man dann "robust Design" und ist der Unterschied zum "ungeübten 
Designer".

friedrich

von Maxx (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Diese Überempfindlichkeit betraf aber nur die ganz alten AVRs und
> ist später beseitigt worden.  Nur die Legende hält sich halt ewig. ;-)

Stimmt, kommt immer wieder hoch wenn ich bei Kunden einen AVR ins Spiel 
bringe. Nicht so sehr bei den Technikern, aber bei den Chefs als 
Entscheider und selbst beim Einkauf.

Diesen Ruf werden die AVRs nicht wieder los. Man hätte ihnen damals, als 
man die Probleme im Griff hatte, besser einen neuen Namen geben sollen.

von Sigint 112 (sigint)


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@friedrich:
Desswegen nennt man es Hobby und nicht Beruf X)

Aber im Ernst: Auch als Hobbyist sollte man versuchen elektronische 
Schaltung nach allen Regeln der Kunst zu entwerfen. Das ist nur 
vorteilhaft und kann später im Beruf wichtig werden. Aber leider gibt es 
durch das Internet viel "Weisses Rauschen" und man muss aupassen, 
welcher Informationsquelle man vertraut.

By the way: Es gab mal ein Handy, welches einen AVR-Clon als 
Hauptprozessor nutze... kennt das noch jemand? Ich glaub irgendein 
Siemens oder Sony Ericsson.

Gruß,
  SIGINT

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Maxx schrieb:
> Man hätte ihnen damals, als
> man die Probleme im Griff hatte, besser einen neuen Namen geben sollen.

Ich glaube, die Verkaufszahlen der AVRs lassen die zuständigen
Entscheider bei Atmel nicht so denken.  Ist ja nicht so, dass die
Teile wie Sauerbier feilgeboten würden, sondern die Klagen waren/sind
doch eher über Lieferengpässe und zu lange Lieferzeiten.

von Andy (Gast)


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Ich arbeite als Software Engineer für einen deutschen OEM im Automotive 
Bereich und wir nutzen unter anderem auch AVRs mit Stückzahlen von 300k 
bis 500k pro Jahr. In der EMV Kammer wurden einzelne Muster mit 200V/m 
und mit Frequenzen von 0-200MHz beaufschlagt, dabei liefen die 
Controller ohne Probleme. Kritisch war es nur ein wenig mit kapazitiven 
Näherungssensoren, was wir aber auch in den Griff bekommen haben.

Im Großen und Ganzen bin ich mit den AVRs zufrieden und kann sie weiter 
empfehlen.

von Sven P. (Gast)


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8086 und Kompatible findet man tatsächlich sehr oft. Die verbaut ja auch 
jeder Hersteller irgendwie in eigener Peripherie...

In einer Vorlesung ging neulich ein Steuergerät der elektronischen 
Parkbremse von TRW herund, da war auch ein AVR als Koprozessor verbaut.

Was ich nett finde: Der AVR macht sich ganz gut in VHDL, wenn man nicht 
gleich auf einen 'alten' Kern (8086...) zurückgreifen möchte. Und dann 
skaliert der quasi ausgezeichnet.
Grad beim PIC geht das in die Hose, weil die Befehlssätze so krumme 
Bitbreiten haben (12 Bit, 14 Bit..) und nur spärlich kompatibel sind.

von tt2t (Gast)


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> Grad beim PIC geht das in die Hose, weil die Befehlssätze so krumme
> Bitbreiten haben (12 Bit, 14 Bit..) und nur spärlich kompatibel sind.

Dein Wissen scheint schon etwas älter zu sein, man merkt deutlich, dass 
Du von PICs keine Ahnung hast.
1
PIC10, PIC 12 und PIC16 sind Kleincontroller für spezielle Fälle, 
2
die haben 8 Bit Datenbreite und tatsächlich 12 (PIC10) bzw. 14 Bit 
3
Kern (PIC12 und PIC16).
4
5
PIC18                ... haben 8 Bit Datenbreite und 16 Bit Kern
6
PIC24 PIC30 dsPIC33  ... haben 16 bit Datenbreite und 24 Bit Kern
7
PIC32                ... was wohl ... richtig: 32 und 32 Bit

Ganz grosser Vorteil für die industrielle Fertigung: fast nie 
Lieferprobleme. Microchip fertigt selbst und die Qualität ist konstant. 
AVR lässt mal da und mal da fertigen, es gibt gelegentlich 
Qualitäts-Ausreisser und viel zu oft Lieferprobleme.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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tt2t schrieb:
> es gibt gelegentlich
> Qualitäts-Ausreisser und viel zu oft Lieferprobleme.

Über schlechte Qualität kann ich mich bei AVRs nicht beklagen, hab auch 
noch nichts dazu gelesen/gehört.
Nur selbst als Bastler mit ~300 Chips in diesem Jahr, hab ich immer 
wieder gemerkt, dass manche oft nur noch als Restbestände zu bekommen 
waren und beim Versand hiess es dann immer "sind schon bestellt", nur 
wie lange das dann dauert ist das nächste.

Will nicht wissen, wie $Einkäufer auf rohen Eiern sitzt, weil 3 LKWs 
voll Controllern fehlen...

von Axel H. (mf-futzi)


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Hallo,

auch die Firma Delta Tech verwendet AVRs.

http://www.deltatechcontrols.com/capabilities/index.php

Die bauen für unsere FENDT Vario-Traktoren diese Joysticks. Hatte im 
Februrar eine Besichtigung in Berlin.



Axel

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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tt2t schrieb:
>> Grad beim PIC geht das in die Hose, weil die Befehlssätze so krumme
>> Bitbreiten haben (12 Bit, 14 Bit..) und nur spärlich kompatibel sind.
>
> Dein Wissen scheint schon etwas älter zu sein, man merkt deutlich, dass
> Du von PICs keine Ahnung hast.

Und man merkt deutlich, dass du sein Posting gar nicht gelesen hast,
sondern bei dir nur das "da hat einer was gegen PIC gerufen!"-Flag
getriggert hat.

> Ganz grosser Vorteil für die industrielle Fertigung: fast nie
> Lieferprobleme.

Du meinst, das interessiert ihn in seinem VHDL-Code wirklich?

von Malignes Melanom (Gast)


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Sanyo Eneloop Ladegerät NC-MDU01 - ATTiny461.

von Sesk K. (zeborok)


Angehängte Dateien:

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Der Thread ist zwar relativ alt, möchte ihn aber dennoch um folgendes 
ergänzen (aufgrund mangelnder Alternativen zur Sammlung von "AVR im 
industriellen Einsatz"):

Firma REV Ritter GmbH: Stromverbrauchsmessgerät zum Zwischenschalten zw. 
Steckdose und Gerät.

Verbaut ist hier ein AVR AT89... (leider etwas verblichen, abgerieben, 
kaum zu entziffern).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sesk K. schrieb:
> Verbaut ist hier ein AVR AT89...

Passt aber nicht zum Thread, denn das ist kein AVR.

von Helmut L. (helmi1)


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Sesk K. schrieb:
> Verbaut ist hier ein AVR AT89...

AT89 ist kein AVR sondern ein 8051xx Derivat.

von Sesk K. (zeborok)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Sesk K. schrieb:
>> Verbaut ist hier ein AVR AT89...
>
> AT89 ist kein AVR sondern ein 8051xx Derivat.

Okay, ist natürlich richtig. Habe mit dem AT89 noch nie zu tun gehabt 
und habe fälschlicherweise angenommen, dass es sich hierbei (schon) wie 
beim AT90(-S) um einen AVR handelt.

Würde dann mehr zum Thema "Atmel Microcontroller in der Industrie" 
passen.

von MOBA 2. (Gast)


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Ich möchte meinen Senf auch gerne dabeigeben.

AVRs werden auch in vielen Waschanlagen (ATMega1284P) und bei 
Geldautomaten einer bekannten Firma verbaut.
Uni-Trend verbaut AVRs in manchen Messgeräten und die Lichtorgel unserer 
Infrarotkabine läuft über einen ATtiny13A.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Somfy Markisen - Funkrohrmotor Kontroller enthält ATMega32 im praktichen 
QFP Gehäuse.

von holger (Gast)


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Electronic Assembly verbaut AVR in deren Displays.

eDip240-7 hat einen ATMega32.
Da hab ich schon mal ne eigene Versuchsfirmware draufgebrutzelt.
Das geht weil ISP vollständig an den Displaypins anliegt, wie
jemand hier mal unfreiwillg festgestellt hatte;)

EA eDIPTFT32-A hatte glaub ich einen ATMega1280.

von Stefan M. (celmascant)


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Wir haben hier Barcode-Scanner im Einsatz.
Da sind in der Basisstation Tiny45 als Laderegler verbaut.

Dann haben wir noch Siemens ASi-Not-Aus-Knoten verbaut. Da werkelt ein 
Tiny13A drin rum, aber keine ahnung was genau er da macht.

Gruss Stefan

von F. F. (foldi)


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In einigen Ladegeräten für Traktionsbatterien sind die auch verbaut.
Aktuell hab ich hier eine Platine von Benning, da sind zwei AVR drauf.

von AVR'ler (Gast)


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Ist zwar nicht Industrie, aber in den Ansmann Zerowatt Geräten sind auch 
Attiny13 verbaut.
Und MSI verbaut Atmega48 in einigen (Laser)-Funkmäusen. Der Atmega64 
befinden sich in den Modellbau Fernsteuerungen Turnigy 9X  Eurgle 9X  
iMax 9X.
In Nissin Di622 Blitzgerät ist ein AtMega8535 verbaut.

Ich denke in der Verbreitung tut sich AVR vs. PIC inzwischen nicht mehr 
viel.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Was zählt denn als "Industieanwendung"? Der Löwenanteil werkelt eh im 
Verborgenen, kaum einer weiss was davon. Auf meine persönliche Kappe 
gehen im Lauf der Zeit >100.000 AVRs, vom Tiny10 bis zum AT32. Der 
Löwenanteil sind Tiny25/45/85 und Mega88.

von chris_ (Gast)


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von rtzz (Gast)


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Hallo,

Ich arbeite bei einer der großen Zulieferfirmen und mir ist noch nie ein 
AVR oder gar ein PIC untergekommen. Hier werden großteils Prozessoren 
von Freescale, Renesas und STMicroelectronics verwendet. Z.B. MPC57xx 
oder RH850.

Im Consumer Elektronik werden oft ARM Chips verbaut (z.B. Cortex M3), 
einen AVR habe ich jenseits des Arduinos generell noch nirgends 
entdeckt. Dürfte eher Nischenprodukt sein.

lg
Alex

von Walter T. (nicolas)


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rtzz schrieb:
> Hallo,
>
> Ich arbeite bei einer der großen Zulieferfirmen und mir ist noch nie ein
> AVR oder gar ein PIC untergekommen. Hier werden großteils Prozessoren
> von Freescale, Renesas und STMicroelectronics verwendet. Z.B. MPC57xx
> oder RH850.
>
> Im Consumer Elektronik werden oft ARM Chips verbaut (z.B. Cortex M3),
> einen AVR habe ich jenseits des Arduinos generell noch nirgends
> entdeckt. Dürfte eher Nischenprodukt sein.
>
> lg
> Alex

Endlich Freitag! Let the Trollz out!

Sollte der Beitrag erst gemeint sein: RH850, MPC57xx, TriCore und 
Konsorten sind für eine ganz andere Kategorie von Automobilelektronik 
als AVRs.

Im PC habe ich auch keinen Z80 mehr.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Anbei ein --leider wirklich nicht tolles-- Bildschnipselchen der 
Steuerelektronik eines etwa fünfjährigen Liebherr-Kühlschranks.

Darauf sind gleich zwei AVRs verbaut, ein Atmega 324P und ein Atmega 
88. Beide sind galvanisch getrennt, der '88 steuert die 
Leistungselektronik und der '324 kümmert sich um die verschiedenen 
Temperaturfühler und kommuniziert mit der separaten Bedieneinheit (die 
vermutlich per I2C angebunden ist und einen weiteren Controller 
enthalten wird).

von Rudolph (Gast)


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Mein Wäschetrockner von Whirpool hat einen ATMega32L drin.
In der Heiz-Einheit für so elektrische Socken habe ich mal einen Tiny26L 
gefunden.

Automobil habe ich schon diverse gefunden, Tiny13, Tiny26, Mega8, 
Mega16, Mega128L, 90CAN128, Mega88PA - über das wofür und wo darf ich 
nur nicht berichten.
Das reicht aber von winzigen Steuergeräten ohne Vernetzung über Knoten 
mit LIN oder CAN bis zum Nebenbei-Controller in grösseren Komponenten 
deren Applikations-Controller was dickes mit 32 Bit ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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rtzz schrieb:

> Dürfte eher Nischenprodukt sein.

Klar, weil man mit ein paar tausend Arduinos auch 15 Jahre lang eine
millionenteure Fertigung finanziert bekommt …

Ist schon gut, der Sandmann war da, die Trolle dürfen jetzt gern wieder
in die Kiste gehen.

von X-X (Gast)


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usuru schrieb:
> BTW: die PICs sind von Natur aus etwas resistenter gegen Störungen, die
> laufen meist sogar ohne Abblock-C (trotzdem sollte man die natürlich
> vorsehen). BMW z.B. verbaut PICs.

So was ist hier sinnlos, hier steht die Atmel Kirche auf dem Dorfplatz.
Die Antworten sprechen doch Bände.

Technisch nimmt sich das heute auch eher wenig und im Automotive Sektor 
machen Fujitsu und Freescale mit einem Typ vermutlich mehr an 
Stückzahlen als alle anderen Hersteller zusammen.

Ich setze übrigens PIC's ein weil ich mal mit denen früh in Berührung 
gekommen bin. Da Sie robust sind und Fehler sehr offen kommuniziert 
werden bleib ich auch dabei.

Die anderen Hersteller sind weder besser noch schlechter. Sich darum 
streiten ist eine reine Glaubenssache.

von Rudolph (Gast)


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X-X schrieb:
> Automotive Sektor
> machen Fujitsu und Freescale mit einem Typ vermutlich mehr an
> Stückzahlen als alle anderen Hersteller zusammen.

Kommt ganz auf die Marke an und auf die Funktion.
Zum Beispiel scheinen in Kombi-Instrumenten nur noch Renesas V850 
verbaut zu werden, vor einigen Jahren war da mal Micronas mit einem 
8-Bit 6502 Derivat drin zu finden.
Motor-Steuergeräte werden dann eher von Infineon Controllern angetrieben 
wobei da vor zehn Jahren oder so mal mehr Freescale drin zu finden 
waren.

von Stefan K. (stkl)


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Wir haben in der Firma ein paar Messkarten (dezentrale Direktmessung von 
Netzspannung und -strom bis zur Mittelspannung), deren Kern (Bootloader, 
Netzwerkanbindung, Protokollkonvertierung der Daten und teils auch 
Verschlüsselung) mit dickeren AVRs realisiert ist. Fällt wohl auch unter 
industriellen Einsatz.

Überwiegen tut in der PLT aber sonst FPGA-Technik, da die meisten 
Firmwares deutlich komplexer sind. AVRs kommen halt dort zum Einsatz, wo 
das Aufabenfeld überschaubar ist, Kostendruck gibt es schließlich 
überall.

von F. F. (foldi)


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In einigen kleinen Geräten habe ich jetzt immer öfter Holtek gesehen.

von Kaj (Gast)


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Sind zwar keine uCs, aber ich hab mehrfach in den Memory-Cards der 
PlayStation 1 Atmel Speicher-ICs gefunden.

von Rudolph (Gast)


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von Rudolph (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hab doch eben noch ein .pdf erzeugt um die Seite zu konservieren.

von Cyblord -. (cyblord)


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In der Tat dürfte die Verbreitung von AVRs jetzt dank günstiger 
ARM-Controller wie STM32, schon abnehmen. Aber bisher gab es diese 
Alternative so nicht. Da war eher die Frage ob man auf Altbackene 8051 
setzt oder AVR/PIC einsetzt.

Kann auch bestätigen dass im Industrieumfeld in vielen Geräten AVRs (vor 
allem ATmega) verbaut wurden.

gruß cyblord

von Falk B. (falk)


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@ Rudolph (Gast)

>http://www.atmel.com/Microsite/Atmel-Stocking-Stuf...

Vorsicht! Dort werden Produkte gezeigt, dir ICs von ATMEL enthalten.
AVRs sind aber nur ein KLEINER Teil des Produktspektrums!
ATMEL baut DEUTLICH mehr und verschiedenste ICs!

von Rudolph (Gast)


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Falk, Du hast natürlich recht und blöderweise erwähnt Atmel auch 
nichtmal, welche Komponente oder welche Art von Komponente verbaut sein 
soll.
Einiges dürften aber Touch-Controller sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rudolph schrieb:
> http://www.atmel.com/Microsite/Atmel-Stocking-Stuffer-Campagin2013/default.aspx

Dem Bosch DLE50 (dort auch gezeigt) haben wir übrigens die Unterstützung
für AVRs > 128 KiB Flash im AVR-GCC zu verdanken.  Da ist (zumindest
in den ursprünglichen Geräten) ein ATmega2560 drin, und Björn Haase
(damals bei Bosch) hat den Trampolin-Code, den es im GCC bereits für
eine andere Architektur gab, für den AVR portiert, damit er in der
Produktentwicklung des DLE50 mit dem GCC arbeiten kann.

Falk Brunner schrieb:
> AVRs sind aber nur ein KLEINER Teil des Produktspektrums!

Wobei der Firmenschwerpunkt seit ein paar Jahren ganz deutlich auf
Microcontrollern liegt.  Flash wurde schon abgetreten, viele andere
„Altlasten“ ebenfalls.  Insofern ist es bei einer Eigendarstellung
mehr als wahrscheinlich, dass man natürlich vor allem mit den
Hauptprodukten pransen will.  Allerdings: der Threadtitel bezog sich
auf den AVR, aber wer die Entwicklung der letzten Zeit beobachtet, wird
natürlich auch bei Atmel den Schwenk zum ARM bemerken.  Insofern ist es
gut denkbar, dass einige der Produkte dort mit ARMs von Atmel arbeiten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stephan B. (matrixstorm)


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Erstaunlich (und irgendwie gluecklich darueber) ist, dass ein 
ATmega(88A) jetzt offenbar sogar china-kopiert wird:

http://www.lgtic.com/wp-content/uploads/2013/07/LGT8F88A_vs_ATMega88A.pdf

(Siehe Beitrag "Re: atmega88A clone")

Die Architektur muss sich also lohnen?

MfG

: Bearbeitet durch User
von Stephan B. (matrixstorm)


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Hallo Jörg

Jörg Wunsch schrieb:
> Unterstützung
> für AVRs > 128 KiB Flash im AVR-GCC zu verdanken

Setzt Atmel aber nicht den gleichen Compiler im Atmel-Studio ein?

Das ist eine Frage die mir schon oefters aufkam:
Entwickelt Atmel eigentlich aktiv am AVR-Port des GCC oder nehmen die 
nur eure Patches?
Ggf. haben die auch ein eigenes Patchset?

MfG

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stephan B. schrieb:

> Setzt Atmel aber nicht den gleichen Compiler im Atmel-Studio ein?

Mittlerweile bieten sie ihn dort mit an, ja.  Dazumals waren sie
davon noch weit weg, da war die einzige Möglichkeit unter Windows,
dass man sich ein WinAVR installiert hat.

Das war aber ein langer Weg, bis die Verantwortlichen dort erkannt
haben, was sie mit dem AVR-GCC haben.  Anfangs haben sie voll auf eine
Kooperation mit IAR gesetzt (die durften auch den Entwurf des
Befehlssatzes noch kritisieren/kommentieren, kann man nachlesen).  Was
sie dabei eben übersehen haben war, dass man einen ziemlichen Goldesel
in der Garage stehen haben muss für dieses Produkt.  Für ein kleines
Startup schlägt eine IAR-Lizenz immer noch heftig ins Kontor, und damit
hat man dann gerade mal einen Entwicklerarbeitsplatz abgedeckt.  Wenn
man auch noch automatisierte Tests machen will, bräuchte man ja allein
dafür noch Lizenzen von IAR …

Später gab es dann zumindest ein GCC-Plugin im AVR-Studio, damit man
das separat installierte WinAVR direkt benutzen konnte.  Erst seit
Studio 5/6 hat man dann eigenständig eine Toolchain herausgegeben.

> Das ist eine Frage die mir schon oefters aufkam:
> Entwickelt Atmel eigentlich aktiv am AVR-Port des GCC oder nehmen die
> nur eure Patches?

"Mit daran entwickeln" wäre übertrieben zu sagen.  Je nach aktueller
Firmenphilosophie waren teilweise Atmel-Mitarbeiter in die
Opensource-Projekte auch dienstlich eingebunden, aber das ist derzeit
leider ziemlich eingeschlafen.

Die Xmega-Patches für den GCC sind direkt von Atmel, und diese haben
inzwischen auch ihren ganz offiziellen Einzug in den GCC gehalten.  Die
Reduced-Core-Patches sind auch von Atmel, aber falls nicht gerade seit
dem letzten Mal, da ich mir das Ergebnis angesehen habe, dort noch
jemand wirklich viel Arbeit spendiert hat, sind sie eher halbherzig und
gruselig angefertigt worden.  Folglich sind sie auch nicht offiziell
im GCC gelandet bislang.

> Ggf. haben die auch ein eigenes Patchset?

Ja, leider.  Also, dass man mit einer sich weiter entwickelnden
Produktlinie eigene Patchsets braucht, ist erstmal klar.  Aber früher
wurden die Patches dann auf verschiedenen Wegen in die Projekte zurück
integriert.  Derzeit häufen die Leute bei Atmel diese Patches nur noch
auf, den Weg zurück finden sie nicht mehr. :-(  Das ist schade für die
Projekte, und wird denjenigen, die das pflegen müssen, über kurz oder
lang einfach über den Kopf wachsen, weil man die Divergenzen irgendwann
nicht mehr beherrscht (bzw. der Arbeitsaufwand für die Angleichung
immens wird).

von wirbel (Gast)


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In Netzteilen und elektronischen Lasten von EA (Elektro-Automatik GmbH & 
Co. KG) werkeln auch AVRs

von Jobst M. (jobstens-de)


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In elektronischen Heizkörperthermostaten aus dem Baumarkt werkelt hier 
ein ATmega169 im QFN-Gehäuse.


Gruß

Jobst

von F. F. (foldi)


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Was ist denn nun eigentlich mit diesen Holtek Teilen?
Hatte gerade wieder etwas auf (weiß leider nicht mehr was das war, man 
wird halt alt und vergesslich), da war schon wieder ein Holtek drin.

von chris_ (Gast)


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>Was ist denn nun eigentlich mit diesen Holtek Teilen?
Die sind für Massenprodukte gedacht und extrem günstig.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Die Holtek die ich gesehen habe, waren bisher meist 8051.

von maximite TFT (Gast)


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In Zeiterfassungsterminal- und Zutrittskontrollsystemen der Firma Reiner 
SCT.

von Helmut S. (helmuts)


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Auf dem Spartan-6 Board von Xilinx ist ein ATMEGA16U2 als 
USB-Schnittstelle und JTAG-Controller für das Spartan6 FPGA drauf.

http://www.em.avnet.com/en-us/design/drc/Pages/Xilinx-Spartan-6-FPGA-LX9-MicroBoard.aspx

von Mitleser (Gast)


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Ich habe einen ATmega168 (TQFP) in der RICO-Grossanzeige GA1000 
gefunden.
Steuert über I2C die 7Segment Anzeigemodule (mit PIC-Controller)an.
http://www.rico-electronic.com/de/produkte/ga-1000.html

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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AVR'ler schrieb im Beitrag #3305134:
> In Nissin Di622 Blitzgerät ist ein AtMega8535 verbaut.

Nissin Di466 - Atmega16L

von René B. (reneb)


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In der automotive Welt der hohen Stückzahlen der Komfort und 
Motorsteuergeräte herrschen tatsächlich Freescale, Renesas/NEC, Infineon 
und Fujitsu vor. Der Mehraufwand in der Entwicklung zusammen mit der 
Rechenpower und altbekannten Tools und Compilern reisst man mit den 8 
und 32 Bit AVRs einfach nicht ein und kommt auch einfach nicht an diese 
Preise und Stückzahlen ran.
Wir reden hier von weniger als 1€ je 1MB 32Bit High-Pincount uC...
Da bleiben wirklich nur kleine und sehr spezielle Aufgabenbereiche 
übrig, oder winzige Stückzahlen und geringe Sicherheitsanforderungen, 
bei denen der Entwicklungsaufwand knapp sein muss.
Gilt aber auch für PICs, MSP4xx.

Aber bei Automatisierungstechnik und Fabrikautomation sind sie durchaus 
in respektablen Stückzahlen anzutreffen. Z.B. bringt die SPS die 
Rechenpower mit und in den Buserweiterungen werkelt oft noch ein 8Bit 
AVR. FESTO hat sie ganz gerne in den Profibus Ventilinseln und deren 
Aufsteckmodulen.
Und ein Hersteller für Anzeigen am Profibus hatte auch einen AVR - 
zusätzlich - verbaut. Der hat das Multiplexing an den LEDs übernommen - 
weiss leider nicht mehr wer das war, hatte sich aber auf verschiedenste 
Industriebusse spezialisiert und einfach nur 7Segment, LED, Leuchtbalken 
und Zeigermodule gefertigt.

Und da die AVRs auch eine 9Bit UART haben, findet man sie auch in 
Verkaufsautomaten, denn der dort verwendete MDB-Bus basiert auf einer 
9Bit UART. Münzprüfer, Jugendschutzfreigabe und Funkfernfreigabe an 
Zigarettenautomaten habe ich alle schon mit Atmegas gesehen.
Meinen ersten Tiny13 hab ich aus dem Chip einer Tintenpatrone, war aber 
nachgekauft und nicht Original.
Diverse Nerd- Gadgets und Kinderspielzeug trägt gerne mal nen Atmel, 
sogar Märklin Digital Kompatible Erweiterungsmodule. Gilt auch für den 
Carrera-Digital kompatiblen Kram, aber auch hier k.A. was eigentlich der 
Hersteller verwendet - das Zeug ist immer so überteuert, dass ich es 
nicht kaufe oder öffne :-)

China-Brushless-DC Regler und 35MHz-Empfänger im Modellbau - Ich meine 
es war eine Jeti Rex MC oder so ähnlich. Die 2.4GHz sind mir nur noch 
als single-Chip ASICs untergekommen.
War da nicht auch mal eine Graupner oder Futaba Funke mit AVR und 
alternativer Firmware?
Auf jeden Fall hat/hatte Graupner einen Stand-Alone LiPo-Balancer mit 
mega8 im Programm - 6 Zellen + Gesamtspannung und Strommessung und die 8 
ADCs waren voll.
Ein China-Ladegerät für die Autobatterie ist auch komplett auf einem 
Atmel gelaufen und hat sich per 1Wire noch die Temperatur geholt und mit 
zwei PWM Ausgängen einen 4Q-Steller realisiert.

In der Veranstaltungtechnik findest du sie auch als DMX-Knechte und 
Protokollwandler in noName LED Scheinwerfern, was Markenhersteller da 
nehmen weiß ich leider nicht.
Ein per MIDI-Befehlen gesteuertes Mischpult ist mir auch schon mit nem 
Atmega128 untergekommen.

Ein induktiver Näherungssensor am ASi hatte auch nen Atmel, weiß aber 
nicht ob das auch ein AVR war. Bei Vector oder dSpace (?) Hardware an 
einem Teststand hab ich auch schon einen Atmega auf nem Karteneinschub 
gesehen aber nicht weiter untersucht.
Den AT90CAN habe ich nur bei studentischen Entwicklungen angetroffen, 
aber im Feld sonst auch nicht mehr.

Man findet AVRs also durchaus und nicht gerade selten - auch in der 
Industrie und Fabrikautomation. Sich mit diesen auseinanderzusetzen ist 
durchaus lohnend, was man z.B. nicht von Parallax Propeller oder 
ähnlichen Exoten mit tollen Eckdaten aber mangelndem Verbreitungsgrad 
behaupten kann.
Aber die AVR32 sind mir im Feld noch nicht begegnet. Immer nur kleine 
Sklavenaufgaben und keine hochkomplexen Mess- und Sterueraufgaben oder 
Algorithmik. Dafür sind sie aber auch ungeeignet.

: Bearbeitet durch User
von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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XMegas findet man in Mignon-Akku-Ladegeräten der Firma "Voltcraft".

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


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René B. schrieb:
> Wir reden hier von weniger als 1€ je 1MB 32Bit High-Pincount uC...

Beispiel für so ein Ding? 32 Bitter + 1MByte Flash für < 1€? Nennst du 
mal eine Typenbezeichnung?

Matthias

von René B. (reneb)


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Sorry Matthias, aber die kriegst du zu dem Preis nur bei Abnahme von 
100k+/Monat über mehrere Jahre direkt vom Hersteller. Teilweise auch 
spezielle Derivate nur für den Steuergeräte-Lieferanten, z.B. 
ungewöhnliche Adressbereiche, Schutzmaßnahmen und Ram/Rom-Größen die es 
regulär garnicht gibt. Aber kein Ghz-Cores, sondern schnöde uCs mit 
interner PLL bis etwa 64..120MHz und proprietärem Befehlssatz, keine 
ARMs.
Kein Händler kann dir solche Preise machen. Die einzigen Abnehmer, die 
mir noch einfallen würden, wären Hersteller Weißer Ware oder Consumer 
Electronics.
So lange du nicht aus der Ecke kommst stehen die Chancen einfach 
schlecht. Die Abnahmemenge geht auch nur durch die Verwendung in 
mehreren Konzernsteuergeräten, die wiederum in mehreren 
Baukastensystemen der Fahrzeughersteller versenkt werden.

: Bearbeitet durch User
von René B. (reneb)


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Knut Ballhause schrieb:
> XMegas findet man in Mignon-Akku-Ladegeräten der Firma "Voltcraft".
Hat mal jmd. eine Bezeichnung oder Nummer? Ist das nicht übelst 
überdimensioniert für ein Ladegerät? Wieso da einen xmega nehmen?

von Mark 99 (Gast)


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René B. schrieb:
> Ist das nicht übelst
> überdimensioniert für ein Ladegerät? Wieso da einen xmega nehmen?

Weil er billig genug war?

Weil der eine Entwickler, den man gerade zur Hand hatte, den Xmega 
mochte?
Erfahrung mit dem XMega hatte?
Schnell, und damit preiswert, den Code produzieren konnte?

Weil der entsprechende XMega doch eine spezielle benötigte Eigenschaft 
hat, die man nur teurer bei anderen MCUs gefunden hat?

Weil man nicht lange nach Alternativen gesucht hat?

Weil man den Xmega bereits in einem ähnlichen Produkt drin hat?
Ihm vertraut?
Damit schneller in der Entwicklung war?

Weil man den noch auf Lager hatte und der weg musste?


Genau wird dir das keiner sagen können. Neben objektiven Gründen gibt es 
immer wieder subjektive Gründe warum ein Bauteil gewählt wird.

von Maik S. (yellowbird)


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Maxspect 160W 16.000k (Aquariumlampe mit Dimmfunktion und kleinem LCD) 
Atmega8. Wenn ichs könnte würde ich hier mal gerne die Software 
verändern :)

von Tom Z. (tom_z)


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Ein CAN Wake - UP Modul von Bertrandt für BMW Entwicklung verwendet 
einen AT90CAN32.

Das iDrive Display eines 7 er BMWs verwendet einen mb88f332 von Fujitsu

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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René B. schrieb:
>> XMegas findet man in Mignon-Akku-Ladegeräten der Firma "Voltcraft".
> Hat mal jmd. eine Bezeichnung oder Nummer? Ist das nicht übelst
> überdimensioniert für ein Ladegerät? Wieso da einen xmega nehmen?

CM420 von Voltcraft. Ist ein XMega16A4, wenn ich mich richtig erinnere. 
Der kann 4 Ladeschächte einzeln überwachen und gleichzeitig Laden und 
Entladen mit jeweils 1 Step-Down-Converter pro Schacht, also absolut 
energiesparend gelöst. Das Ladegerät erzeug auch im Schnellademodus von 
gleichzeitig 4 Akkus kaum Wärme. Ob überdimensioniert oder nicht: Der 
Entwickler wird durch die Hardware gut entlastet.

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