Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 5V <=> 3,3V Pegelwandlung


von Lugge (Gast)


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Hallo,

ich hätte eine Frage zur Pegelwandlung. Ich hab zwar die Suche bemüht 
und mir den Wiki Eintrag durchgelesen, aber so ganz schlau werd ich 
daraus nicht. Es scheint sich fast jedes Mal um Spezialfälle zu handeln, 
oder minimal andere Rahmenbedingungen scheinen die Lösung sehr stark zu 
beeinflussen.

Es geht darum, ein mit 3,3V zu versorgendes BT Modul an den UART eines 
5V uCs anzuschließen.

Generell unterteilt sich dieses Problem ja in 3 Teilprobleme, nämlich:
1)  Bereitstellung von VCC (=3,3V) für das Modul.
2)  Tx (uC) => Rx (Modul) wandeln
3)  Tx (Modul) => Rx (uC) wandeln

Zu 1)
Eher einfach, zB durch Linearregler oder Spannungsteiler.

Zu 2)
Auch eher einfach, Spannungsregler oder IC

Zu 3)
Größeres Problem. Spezielles IC wird wohl notwendig sein. Laut Datasheat 
des uC erkennt er ein High nur sicher ab 3,5 (0,7*VCC). Ist also nicht 
garantiert bei direktem Anschluß des Moduls.

Nun ist der Platz auf der Platine eher eng.
Gibt es denn eine Lösung (Rundum-Sorglos-IC) was mir das alles bieten 
kann?
Oder hat sonst jemand einen Tipp, Lösungsansatz?

Nochmal ums klarzustellen: ich verlang hier keinen fertigen Schaltplan, 
eher einen Denkanstoß, das ganze mit sowenig Bauteilen/ Platzbedarf wie 
möglich zu realisieren!

Viele freundliche Grüße,
Lugge

von Peter S. (psavr)


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>eher einen Denkanstoß

Den uC auch mit 3.3V betreiben!

von Tom Z. (tom_z)


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von ... (Gast)


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Lugge schrieb:
> Zu 1)
>
> Eher einfach, zB durch Linearregler

Oder DC/DC-Wandler, je nach Stromaufnahme des BT-Moduls. Auf jeden Fall 
KEIN Spannungsteiler.

Lugge schrieb:
> 2)  Tx (uC) => Rx (Modul) wandeln
>
> 3)  Tx (Modul) => Rx (uC) wandeln

Ein PCA9306 verwenden.

von Lugge (Gast)


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@ Peter S.:
Hätte ich dazugeschrieben wenn das in Frage kommen würde. Geht nicht.

@ Tom Z.:
Mein erster Absatz: Wiki hab ich durchgeschaut, ebenso die Sufu.
Generell sind hingeklatschte Links selten hilfreich.

@ ...:
Danke dir, das Bauteil werd ich mir mal genauer ansehen!


Ansonsten hab ich Viel zum ADuM1201 gefunden, der scheint mir auch sehr 
geeignet. Erfahrungen dazu?

Viele Grüße,
Lugge

von spess53 (Gast)


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HI

Um welchen µC handelt es sich denn?

AVRs reichen für H 0,6*VCC und kommen mit 3,3V Signalquellen gut 
zurecht. Da reicht für die gesamte Pegelwandlung ein 74HC4050.

MfG Spess

von ...-. (Gast)


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von M. K. (kichi)


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1. Versorgung auf jeden Fall über Spannungsregler, linear oder DC/DC je
   nach Strombedarf und verfügbarem Platz. Wenn möglich uC mit 3,3V
   versorgen, dann ist auch die Pegelwandlung hinfällig.

2. Verschiedene Möglichkeiten
   a) 5V-tolerante tiny logic à la 74LVC1G17, mit 3,3V versorgt
   b) bidirektionale Pagelwandler à la TXB0101/TXB0102
   c) clamping Diode mit Widerstand zur Strombegrenzung à la
      http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.siongboon.com/projects/2006-01-08_more_circuit_schematic/5V-3_3V%2520translator%2520clamping%2520diode2.gif&imgrefurl=http://www.siongboon.com/projects/2006-01-08_more_circuit_schematic/&usg=__gGFYLgILaFxSnap9e11fddJ1_3M=&h=262&w=444&sz=3&hl=de&start=11&zoom=1&tbnid=VoX3rAYzrnAIaM:&tbnh=75&tbnw=127&ei=waDoTsHWDpHMsgaL2MWXBw&prev=/search%3Fq%3Dclamping%2Bdiode%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26hs%3Dd1U%26sa%3DX%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26biw%3D1920%26bih%3D1110%26tbm%3Disch%26prmd%3Dimvns&itbs=1
   d) MOSFETs, siehe Seite 44 in
      http://www.semiconductors.philips.com/acrobat_download/literature/9398/39340011.pdf

3. Verschiedene Möglichkeiten
   a) bus-transceiver mit getrennten Versorgungen à la SN74LVC1T45
   b) bidirektionale Pagelwandler à la TXB0101/TXB0102
   c) MOSFETs, siehe Seite 44 in
      http://www.semiconductors.philips.com/acrobat_download/literature/9398/39340011.pdf

Bis auf 2b und 3b findest du übrigens alle Vorschläge (wie bereits von 
Tom Z. verlinkt) im Artikel Pegelwandler.

Lugge schrieb:
> Ansonsten hab ich Viel zum ADuM1201 gefunden, der scheint mir auch sehr
> geeignet. Erfahrungen dazu?
Wird wohl auch funktionieren. Ist halt unnötig teuer und größer als 
andere Lösungen.

von Lugge (Gast)


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Es geht um einen NEC V850 der bereits in einem fertigen, Lauffähigen 
Gerät werkelt.
Dazu soll jetzt dieses Bluetooth Modul gefrickelt werden. Dabei handelt 
es sich aber um ein Unikat, also reine Machbarkeitsstudie + Demozwecke.

Es wird zwar eher ein provisorischer Aufbau auf Lochraster werden, der 
dann an einen Reservestecker im Gehäuse des Geräts angesteckt wird.
Dennoch will ich mich nicht außerhalb der Spec bewegen!

Je mehr ich über den ADuM1201 lese desto eher halte ich ihn für 
geeignet, der würde mir immerhin die Probleme 2) und 3) lösen, oder?

Viele Grüße, Lugge

von Peter S. (psavr)


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>@ Peter S.:
>Hätte ich dazugeschrieben wenn das in Frage kommen würde. Geht nicht.
Das glaube ich Dir nicht! Es gibt wohl kaum noch uC, die nicht mit 3.3V 
betrieben werden können!

von Lugge (Gast)


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Tjo, musst mir aber glauben, siehe mein vorheriger Beitrag :)

von M. K. (kichi)


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Michael K. schrieb:
> Bis auf 2b und 3b findest du übrigens alle Vorschläge (wie bereits von
> Tom Z. verlinkt) im Artikel Pegelwandler.
Sollte "Bis auf 2c findest ..." heißen.

von ... (Gast)


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Lugge schrieb:
> Je mehr ich über den ADuM1201 lese desto eher halte ich ihn für
>
> geeignet,

Was willst du denn da isolieren? Brauchst du die Potentialtrennung? Das 
Teil ist schweineteuer und langsam.

Nimm einen der vorgeschlagenen Pegelwandler wie die von Michael K. oder 
mir.

von Klaus (Gast)


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Lugge schrieb:
> Zu 2)
> Auch eher einfach, Spannungsregler oder IC

Du scheinst das Problem nicht wirklich zu verstehen. TX ist ein 
Datensignal, was soll da ein Spannungsregler? Und wozu braucht man um 
ein Signal kleiner zu machen ein IC ?

MfG Klaus

von Lugge (Gast)


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Der PCA9306 klingt ja auch interessant, aber so ganz schlau werd ich aus 
dem Datenblatt nicht.

Kann der 1 Signal von 3,3V auf 5V wandeln und gleichzeitig ein anderes 
Signal von 5V auf 3,3V?
Den der vorgesehene Einsatzzwecks ist ja die Verwendung von i²C-Bus 
Teilnehmern mit verschiedenen Pegeln.

Wie schauts da mit Bezugsquellen aus? Zumindest Reichelt scheint ihn 
nicht zu führen.

Viele Grüße,
Lugge

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Lugge schrieb:
> Es geht um einen NEC V850 der bereits in einem fertigen, Lauffähigen
> Gerät werkelt.
> Dazu soll jetzt dieses Bluetooth Modul gefrickelt werden. Dabei handelt
> es sich aber um ein Unikat, also reine Machbarkeitsstudie + Demozwecke.
>
> Es wird zwar eher ein provisorischer Aufbau auf Lochraster werden, der
> dann an einen Reservestecker im Gehäuse des Geräts angesteckt wird.
> Dennoch will ich mich nicht außerhalb der Spec bewegen!

Regel 1: nur kein Stress!

Spannungsversorgung: in der Bastelkiste liegt sicher noch ein LDO, 
notfalls versorge das Modul über das Labornetzteil.

µC -> Modul: unproblematisch, einfach einen diskreten Spannungsteiler 
zusammennageln. Du kannst einmal kurz überschlagen, was der µC so 
treiben kann (um den minimalen Widerstand zu ermitteln) und welche 
Grenzfrequenz der Tiefpass aus Längswiderstand und Eingangskapazität 
ergibt (sollte deutlich oberhalb der Datenrate liegen). Für ein 
Einzelstück würde ich aber einfach aus 10 k und 5,6 k etwas bauen und 
schauen, ob´s tut.

Modul -> µC: ich kenne den Inhalt Deiner Bastelkiste nicht, aber zwei 
kaskadierte 74er-Inverter könnten Dein Problem schon lösen. Datenblatt 
lesen.
Ansonsten ist der von "...-." vorgeschlagene Baustein nahezu perfekt für 
Dein Problem geeignet.

Max

von Lugge (Gast)


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Klaus schrieb:
> Lugge schrieb:
>> Zu 2)
>> Auch eher einfach, Spannungsregler oder IC
>
> Du scheinst das Problem nicht wirklich zu verstehen. TX ist ein
> Datensignal, was soll da ein Spannungsregler? Und wozu braucht man um
> ein Signal kleiner zu machen ein IC ?
>
> MfG Klaus

TX ist ein Datensignal, genau.
Um genauer zu werden, ein Datensignal mit 5V Pegel. Füttere ich damit 
den RX Pin meines BT Modules bewege ich mich außerhalb der Spec.
Deswegen muss ich mein 5V Datensignal "kleiner" machen.

Der Begriff "Spannungsregler" in meinem Eröffnungspost ist 
irreführend/falsch. Da hast du sogar recht. Sollte "Spannungsteiler" 
heißen.

Viele Grüße,
Lugge

von Kein Name (Gast)


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Hallo,

hier eine Sammlung der Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten.
Auch wenn es von Microchip kommt. Die Tips gehen auch für den AVR.

http://www.microchip.com/stellent/groups/techpub_sg/documents/devicedoc/en026368.pdf

Übrigens Michael K, noch eine Möglichkeit. Den Analogcomparator als 3,3V 
Eingang benutzen.

von Lugge (Gast)


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Hallo nochmal,

ja, der TXB0102 scheint eher auf diese Aufgabe zugeschnitten als der 
ADuM.

Aber gibts da auch Bezugsquellen für Normalsterbliche? Denn 1.95€ fürn 
ADuM ist wohl günstiger als ne 250er Reel TXB0102 :/

Viele Grüße,
Lugge

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Lugge schrieb:
> Hallo nochmal,
>
> ja, der TXB0102 scheint eher auf diese Aufgabe zugeschnitten als der
> ADuM.
>
> Aber gibts da auch Bezugsquellen für Normalsterbliche? Denn 1.95€ fürn
> ADuM ist wohl günstiger als ne 250er Reel TXB0102 :/

74LS04, 25 Cent bei Reichelt, Betrieb an 5V, erkennt High-Pegel am 
Eingang ab 2V. Invertiert zwar das Ausgangssignal, aber da musst Du eben 
zwei Stufen hintereinander schalten.

Alternativ Sample bei TI bestellen. Kostet nichts und geht recht fix.

Max

von enan (Gast)


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Wenns ein Signal in eine Richtung ist kannst auch den NC7SZ126 nehmen. 
Der mit 3.3V versorgt, verträgt auch 5V input Signale.
Wenns in beide Richtungen gehen soll kann ich den TXB0102 empfehlen. Ich 
selbst habe den TXB0108RGY im Einsatz und das Teil läuft bestens. 
Brauchst nicht mal eine Richtung angeben in die das Signal gewandelt 
werden soll, der Baustein erkennt das selbst durch den Strom der rein 
fließt. Musst nur darauf achten, dass VCCA an 3.3V hängt und VCCB an 5V.

von ... (Gast)


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Lugge schrieb:
> Wie schauts da mit Bezugsquellen aus? Zumindest Reichelt scheint ihn
>
> nicht zu führen.

CSD-electronics ( 
http://portal.gs-shop.de/200/cgi-bin/portal.dll?AnbieterID=15296 ) hat 
den PCA9306DP für 0,95€. Einfach im neuen Shop danach suchen.

Lugge schrieb:
> Der PCA9306 klingt ja auch interessant, aber so ganz schlau werd ich aus
>
> dem Datenblatt nicht.

Auf Seite 7 des TI-Datenblatts ist doch eine Standardbeschaltung. 
Tauscht du 1,8V gegen 3,3V und 3,3V gegen 5V aus und nimmst für Rpu 
1,6KOhm Widerstände. Der Kondensator an Pin7 ist ein 0,1µF Kerko.

von Joe-C (Gast)


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Moin,

ich hab ein ähnliches Problem. Bei mir ist es aber ein 1.8V Signal, dass 
ich an einem 3.3V µC erfassen möchte.

Allerdings dachte ich es mir wie folgt:
- µC Eingang als Pull-Up definieren
- Signal mit Vorwiderstand an den Eingangspin des µC
Der Vorwiederstand könnte dann so im Bereich zwischen 1K und 1M Ohm 
liegen.

Wenn man den Wert richtig anpasst, sollte das Eingangssignal in 
Bereichen liegen, wo es sauber als High oder Low definiert werden 
kann... oder?

MFG

von ... (Gast)


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Joe-C schrieb:
> Allerdings dachte ich es mir wie folgt:
>
> - µC Eingang als Pull-Up definieren
>
> - Signal mit Vorwiderstand an den Eingangspin des µC
>
> Der Vorwiederstand könnte dann so im Bereich zwischen 1K und 1M Ohm
>
> liegen.

Wenn du den internen Pull-UP-Widerstand im µC einschaltest und das 
ansteuerndes IC einen High-Pegel ausgibt, hast du 3,3V an dem Pin des 
ansteuernden ICs. Der PCA9306 arbeitet auch mit 1,8V auf 3,3V und 
umgekehrt.

von wowo (Gast)


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Wo ist denn da das Problem? Die 74LVC...-Serie ist genau dafür gemacht!
Die Specs passen 100%.

Vcc geht von 1,65 bis 5,5 Volt und die Eingänge sind auch bei niedriger
Vcc 5,5-Volt-tolerant. Die gibt es als 74LVC1G... auch als Single-Gatter

von unruh (Gast)


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theoretisch könnte man auch mit optokopplern arbeiten.

ansonsten, bei meinen avr-projekten wurden bisher auch bei 
betriebsspannungen von 5V locker 3,3V als Hi erkannt. Man kann das zum 
Teil auch über die Fuse Bits einstellen, welcher Schwellenwert benutzt 
werden soll.

von M4st3rM (Gast)


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Huhu ;)
Hatte das Thema vor ca. 2 Wochen hier auch schonmal, verschiedene IC's 
(MAX) etc. getestet, Dioden, Spannungsteiler hat alles nicht richtig 
geklappt :(
Habe nun einfach zwei Optokoppler genommen und keine Probleme.
(Hab auch ein BT Modul an 5V ;)
Bei meinem Mega 8 wurde es übrigends nicht als High erkannt, bei einem 
anderen dagegen schon, war mir dann zu unsicher....

Optokppler und zwei Widerstände sollte alles laufen.

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