Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik VU-Meter Schaltung


von Alexander (Gast)


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Hallo,

ich versuche gerade diese VU-meter (eher Peakmeter) Schaltung zu 
verstehen.
Wo und wie wird da das Audiosignal logarithmiert?
http://vicsys.hu/files/pop_p0141_000.html
Im Video auf YouTube sieht es jedoch so aus, als wäre das angezeigte 
Signal logarithmisch.
http://www.youtube.com/watch?v=YnzyP9XMFPA

Gruß,
Alexander

von MaWin (Gast)


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Bei der Schaltung: Nirgends. Anzeige ist linear.
Normalerweise: Vom LM3916
Für die IN18 gab es auch eine andere Schaltung,
aufwändiger, die logarithmierte.

von Alexander (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ok. Habe noch eine Schaltung, die hat einen Logarithmierer drin oder? :)

Finde ich aber sehr seltsam, das Video sieht echt klasse aus, verglichen 
mit den richtigen Studio Peakmetern..
Wird da das Signal überhaupt logarithmiert? Oder wird einfach über die 
Skala angepasst?

Mal ein Vergleich Studio-PPMs RTW zum ersten Video mit den IN-13's:
http://www.youtube.com/watch?v=1QYtO4-Qh4k

Gruß,
Alexander

von Fragensteller (Gast)


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Woher hast du denn die beiden Schaltpläne?

Ja der zweite Schaltplan hat eine Diode als log. Bauteil im Pfad des 
Operationsverstärkers.

von MaWin (Gast)


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> die hat einen Logarithmierer drin oder?

Auch nicht.

Hier sind doch die Schaltungen

http://m.bareille.free.fr/vu-in13/vumeter_in13.htm

und schön aufgezeichnet, welche dB zu welcher Bargraphposition passt.

Die untere Schaltung ist logarithmisch,
und verwendet den VCA des THAT4301.

von Klaus D. (kolisson)


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Ist das mitlerweile eine Seuche, dass so viele Leute
nun Schaltungen mit LM3915 und Derivaten bauen wollen ?

Allein der Text aus dem Datenblatt sagt doch schon,
wo der Logarithmierer ist:

"Features; 3 dB/step, 30 dB range; Drives LEDs, LCDs, or vacuum 
fluorescents; Bar or dot display mode externally selectable by user"

Da muss man doch keine externe Superschaltung dranhängen.
Ich hab 2 Stück dieser IC weil ich diese vor 20 Jahren mal gekauft 
hatte.
Nun wollen plötzlich alle diese IC ... wie kommt denn das ?


k.

von Alexander (Gast)


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Schaltungen sind beide über YouTube bzw. in einem ungarischen 
Elektronikforum zu finden.
Die Seite mit dem 2252 gefällt mir nur bedingt, was ich möchte ist eher 
ein Peakmeter, RMS braucht man normal nicht.
Wie viel wird sich die 1. von der zweiten Schaltung unterscheiden, bzw 
ist es professionell das Signal so logarithmisch zu machen?

Gibt es eigentlich Platinenhersteller die einem auch das Layout 
anfertigen, oder habt ihr Tipps/Softwareempfehlungen wie ich Schaltung2 
am besten auf eine Platine bekomme?

von Klaus D. (kolisson)


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Alexander schrieb:
> ist es professionell das Signal so logarithmisch zu machen?

ja natürlich ist es professionell. Es ist sogar absolut nötig.
Stell dir mal den LM3915 mit 10 Leuchtdioden vor. Der kann 30dB
abdecken. 3db = eine Verdoppelung.
Wieviel Led würde man benötigen um 30dB linear abzubilden ?

Gruss k.

von MaWin (Gast)


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> ist es professionell das Signal so logarithmisch zu machen?

Der THAT ist sehr professionell.

Da man aber die Skalierung der Röhre auch an Unlinearitäten anpassen 
kann, machen viele (unprofessionellere) Anzeigen die Umrechnung nur per 
Diodenkennlinie um den teuren Logarithmierer zu sparen.

von Alexander (Gast)


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Ja, also ist Logarithmieren mit Dioden eher unprofessionell?
Gilt das auch für Transistoren, bzw. könnte man das hier auch so lösen?
Wie macht man es besser - gibt es vll spezielle log. OpAmps?

von Antwortengeber (Gast)


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Am Einfachsten wäre ein Mikrocontroller. Zum Beispiel ein Attiny 13. 
Damit ließt du per AD Wandler das Audiosignal ein und erzeugst über eine 
passende Lookup-Tabelle (lin zu log) ein PWM Signal, dass du durch einen 
Tiefpassfilter jagst.

von MaWin (Gast)


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> Am Einfachsten wäre ein Mikrocontroller.

Nur für die, die zu blöd für Analogtechnik sind.

 in --R--+------|-\
         |      |  >--+--------|+\
         | GND--|+/   |        |  >--+-- log(in)
         |            |     +--|-/   |
         +---|>|------+     |        |
                            |        |
                   GND --R--+----R---+

Ein A/D-Wandler erfasst 10 bit, also unegfähr 1/1000.
Der log10 von 1000 ist gerade mal 3, grössere Pegel
als 30 dB kann so ein A/D-Wandler also nicht erfassen,
da hilft dann auch keine Lookuptabelle mehr.

Und 30dB, von denen meist so 10dB im roten Bereich der
Übersteuerungsreserve liegen, also nur 20 Nutz-Dezibel,
sind absolut lächelrich für Pegelanzeigen, 20dB zeigt
schon die Anzeige an die nicht logarithmiert ist, für
bloss 20dB braucht man keinen Logarothmierer. 60dB ist
interessant, doch da kackt selbst ein 20 bit A/D-Wandler
ab.

von Tom (Gast)


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Zum ernsthaften Messen bei Aufnahmen sind 30dB zu wenig; wenn man fertig 
bearbeitete Musik visualisieren will (Klassik mal ausgenommen), reichen 
30 dB völlig aus, 10dB Headroom sind im digitalen Zeitalter für diesen 
Fall auch überflüssig. Die RTW-Peakmeter aus dem Youtube-Link haben 55 
dB Dynamikumfang und bleiben das ganze Video über in der oberen Hälfte.

Tom (der noch ein paar von den Vishay-Plasma-Displays wie in den RTWs 
herumliegen hat)

von Tom (Gast)


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>Der log10 von 1000 ist gerade mal 3, grössere Pegel
>als 30 dB kann so ein A/D-Wandler also nicht erfassen,

Moep. Spannungs-dB (wie bei Audio üblich) sind 20*log_10(U_in/U_ref). 
Der ADC im uC kommt also auf theoretische 60 dB Dynamik, also nicht so 
viel schlechter als die RTWs.

von Alexander (Gast)


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Wo baut man den Logarithmierer eigentlich am Besten ein, direkt an den 
Eingang oder später?
Falls das der richtige Ansatzpunkt ist, könnte man nicht den 4Fach OpAmp 
durch einen "Logarithmic Converter" zB. AD8304 ersetzen?
Hab noch eine Schaltung ausgegraben, im Prinzip das Gleiche wie 
Schaltung1, nur 3 Teile mehr.

Habe jetzt einen Logarithmierer mit zwei Transistoren wie hier gezeigt 
eingefügt.
http://prof-gossner.eu/pdf/16-Spezielle%20Operationsverstaerker-Schaltungen.pdf

Passt das so?

Beherrscht hier jemand ein Layoutprogramm so gut dass er mir evtl die 4 
Transistoren in das bestehende Layout einfügen kann?
http://egyeni.hu/files/kivezerles[1].pdf

Danke schonmal! Gruß,
Alexander

von MaWin (Gast)


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> Wo baut man den Logarithmierer eigentlich am Besten ein,
> direkt an den Eingang oder später?

Möglichst direkt am Eingang, damit müssen nachfolgende Stufen
nicht mit so grossen Spannungsbereichen klarkommen.

> Passt das so?

Das ist eine mögliche Lösung.

von MCUA (Gast)


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>Ist das mitlerweile eine Seuche, dass so viele Leute
>nun Schaltungen mit LM3915 und Derivaten bauen wollen ?
Von Telefunken gab es ähnliche ICs (f. VU-Anzeige), die jeweils 5 LEDs 
in Reihe geschaltet hatten. Vorteil, dann weniger Strom (bei min ca 
11,5V UB).

von Filti (Gast)


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>Ja der zweite Schaltplan hat eine Diode als log. Bauteil im Pfad des
>Operationsverstärkers.

Die zweite Schaltplan ist Schrott und wie so nie funktionieren...

von Filti (Gast)


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>Von Telefunken gab es ähnliche ICs (f. VU-Anzeige), die jeweils 5 LEDs
>in Reihe geschaltet hatten. Vorteil, dann weniger Strom (bei min ca
>11,5V UB).

U257B und U267B...

von Filti (Gast)


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>Ja, also ist Logarithmieren mit Dioden eher unprofessionell?
>Gilt das auch für Transistoren, bzw. könnte man das hier auch so lösen?
>Wie macht man es besser - gibt es vll spezielle log. OpAmps?

Im Datenblatt des LF356 ist eine brauchbare Schaltung. Für die beiden 
Transistoren nimmt man am besten ein Transistorarray, wie den CA3086.

>Nur für die, die zu blöd für Analogtechnik sind.

Naja, so geht es natürlich nicht. Lächerlich...

>ich versuche gerade diese VU-meter (eher Peakmeter) Schaltung zu
>verstehen.

Was genau? Ein VU-Meter und ein Peak-Meter haben unterschiedliche 
Zeitkonstanten!

von Alexander (Gast)


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Ich will ein Peak-Meter, mit möglichst geringer Reaktionszeit, und 
Rücklaufzeit wie im Video zu sehen ist.

http://www.youtube.com/watch?v=YnzyP9XMFPA

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tom schrieb:
> Tom (der noch ein paar von den Vishay-Plasma-Displays wie in den RTWs
> herumliegen hat)

Ich liebe sie! Schade, das wir im Studio nur noch mit Computer 
aufnehmen, sonst hätt' ich dich glatt nach einem Preis gefragt :-)
Es gab tolles RTW, das man aufs Pult montieren konnte...

von Alexander (Gast)


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Was ist nun die beste Möglichkeit die Schaltung
http://egyeni.hu/files/kivezerles[1].pdf

mit einem Logarithmierer zu versehen?

Transistor-Arrays (brauche nur 4fach) sind recht schwer zu bekommen,
und die Beispielschaltung konnte ich leider nicht finden ;-)

Wie groß ist denn die Abweichung mit normalen Transistoren - allein die 
IN-13 hat schon 2% Toleranz..?

Was ist die gängisgte/beste OpAmp logarithmierer Schaltung, es gibt ja 
mehrere Varianten mit Transistoren?


Kann man eigentlich eine Bilddatei in ein Layoutprogramm einlesen um 
dann etwas zu verschieben (Platz schaffen für die Transistoren)?

von Filti (Gast)


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Zuerst kommt ein Spitzenwertgleichrichter wie in Figure 6 von diesem 
Datenblatt:

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3916.pdf

Daran hängst du die Schaltung aus dem Anhang, die du auch im folgenden 
Datenblatt auf Seite 13 findest:

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lf356.pdf

Darauf folgt dann dein Spannungs-Strom-Wandler.

Als Transistor-Array kannst du diesen hier verwenden:

http://de.rs-online.com/web/p/universal-transistor/0460821/

Wegen der unvermeidlichen Offsetspannungen der OPamps ist aber ein 
Anzeigenumfang von deutlich mehr 50dB kaum realisierbar. Am besten 
verwendest du einen TL052A, oder ähnlich.

von Alexander (Gast)


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Danke für die gute Erläuterung!
Gibt es die "fast logarithmic converter"-Schaltung auch als 
single-supply Version? Sind für 
Spitzengleichrichter/Logarithmierer/Spannungsstromwandler alle Standart 
OpAmps geeignet?

Hat denn die Originalschaltung http://egyeni.hu/files/kivezerles[1].pdf
nicht auch schon einen Spitzenwertgleichrichter drin?

Transistor Array reicht ja ein 4fach Array, scheinen nur schwieriger 
erhältlich zu sein?!

Anzeigeumfang 50dB ist perfekt, mehr brauch ich eigentlich auch nicht:)

von Filti (Gast)


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>Gibt es die "fast logarithmic converter"-Schaltung auch als
>single-supply Version?

Diese Frage habe ich befürchtet. Wäre es denn SO schlimm, eine bipolare 
Versorgung bereitzustellen?

>Sind für Spitzengleichrichter/Logarithmierer/Spannungsstromwandler alle
>Standart OpAmps geeignet?

Also eine Grenzfrequenz von um die 5MHz und eine Slew Rate von um die 
10V/µsec wäre schon praktisch, vor allem für die 
Spitzenwertgleichrichtergeschichte. Da Offsetspannungen hier kritisch 
sind, kommen nur hochwertige OPamps in Frage, wie beispielsweise der 
TL052A. Dieser OPamp ist ein FET-OPamp und hat niedrige 
Eingangsruheströme. Damit sind mittel- und hochohmige Beschaltungen 
möglich, ohne daß sich die Offsetspannungen durch die Eingangsruheströme 
deutlich vergrößern. Natürlich gehen auch noch viele andere OPamps.

>Hat denn die Originalschaltung http://egyeni.hu/files/kivezerles[1].pdf
>nicht auch schon einen Spitzenwertgleichrichter drin?

Die dortige Schaltung hat ein paar Nachteile. Negative Halbwellen 
erzeugen unerlaubte Eingangsspannungen am ersten OPamp. In die 
Gleichrichtung gehen also nur positive Halbwellen ein. Da außerdem der 
Filtercap in der Gegenkopplung hängt, wird er nicht mit einer 
definierten Anstiegszeit aufgeladen, sondern mit "voller Pulle", oder 
besser gesagt, gerade so schnell, wie der langsame LM324 das kann. Das 
ist eine Sparschaltung, die eigentlich nur für einfache Anwendungen 
reicht. Außerdem gibt es dort keinen Logarithmierer...

Alexander, ich will dir nichts Kompliziertes aufschwatzen, sondern dir 
nur schildern, wie ich es machen würde. Falls dir die einfache Schaltung 
genügt, ist das doch wunderbar. Bist du denn wirklich sicher, daß du die 
Logarithmierung überhaupt haben willst? Als Resultat wird sich die 
Anzeige MIT der Logarithmierung in einem viel kleinern Bereich ändern. 
Das sieht dann eventuell wesentlich weniger spektaulär aus.

>Transistor Array reicht ja ein 4fach Array, scheinen nur schwieriger
>erhältlich zu sein?!

Der CA3086 war mal an jeder Straßenecke für ein paar Cent zu haben. 
Jetzt mußte ich ihn für dich bis zu RS suchen gehen...

von Alexander (Gast)


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Finde ich wirklich super dass du dich hier so engagierst, vielen vielen 
Dank Filti!

Zur bipolaren Versorgung: es wäre nicht so schlimm, diese müsste ja 
sicher nur wenig Strom liefern, wahrscheinlich wird es irgendwas mit 
virtueller Masse - habe jedoch bis jetzt keinerlei Erfahrung damit.
Wenn man es professionell so macht, dann muss es so gemacht werden :)

Bei den OpAmps bin ich mir nicht sicher wie ich am Besten danach suche, 
gut wäre wenn ich diese von Reichelt etc. beziehen könnte, damit ich am 
Ende nicht über 3 Internetshops komme.

Bei Ebay gibt es den B340D (Trans. Arrray 4Fach), taugt der dazu?

Was muss ich jezt noch aus dem Strom-Spannungswandler rausstreichen?
Netzteil mit 555 ist so wie es ist gut?

Ich habe hier schon länger einige IN-13 Röhren herumliegen, diese würde 
ich natürlich gerne mit der "best möglichen" Peakmeter-Schaltung 
betreiben.
Ein Gehäuse ist auch schon in Planung (da liegen meine eigentlichen 
Stärken), die Platine soll am Ende nicht größer als 165x95x35 werden..
Ich denke das müsste gut passen.
Ich bin mir definitiv sicher dass ich eine log. Anzeige haben will.
Die Röhre hat aber nur 10cm Anzeigebereich, daher sind wahrscheinlich 
eher 40dB Anzeigeumfang sinvoll (-35 - +5dB zB.) - die echten Peakmeter 
haben glaube ich 12cm.

Macht es eigentlich Sinn beim Layouten die Bahnen "symmetrisch" zu 
ziehen vll. wegen Laufzeiten;-) - hat wahrscheinlich keinen Nutzen oder?

Gruß,
Alexander

von Alexander (Gast)


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Habe noch eine Schaltung für die IN-13 gefunden, scheint eine Schaltung 
für beispielsweise Tonbandgeräte zu sein..
Blicke leider nicht ganz durch.. Tut sie das was ich will?

von Alexander S. (agentbsik)


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Schau dir deinen Schaltplan doch mal genauer an. Pin 10 und Pin 12 sind 
die beiden Audioeingänge.

Der Operationsverstärker verstärkt nur das Signal und durch die Diode 
wird nur die positive Halbwelle des Audiosignals weitergelassen.

Danach folgt eigentlich sofort der Ansteuertransistor für die IN-13 
Röhre.
Etwas log. kommt hier nicht vor.

von Alexander (Gast)


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Ok, ja jetzt seh ichs auch;-) Dachte da es ja als 
quasi-Originalapplikation daherkommt taugt es vielleicht etwas.

Da das Prinzip wie ich vorgehen muss ja bereits sehr gut von Filti 
erläutert wurde weiss ich ja eigentlich was ich brauche.
Jedoch will ich Dual-Supply vermeiden und suche immer noch eine gute 
Logarithmierer-Schaltung.
Der LOG114 taucht bei der Suche immer auf, was haltet ihr davon?

Allerdings will ich lieber mit Standartteilen arbeiten, gibts da was 
Single-supply mässig?
Was bringt eigentlich bipolare Versorgung bei OpAmps?

Noch einen interessanten Ansatz für den 
Vollwellen-Spitzenwertgleichrichter: 
http://www.edn.com/contents/images/090105di.pdf
Welche Rail-To-Rail 2-fach OpAmp's nimmt man alternativ zu dem 
Gezeigten?

Generell ist die Informationsflut im Netz bezüglich 
Vollwellen-Spitzenwertgleichrichtern und Logaritmieren extrem groß - 
bitte helft mir eine angemessene Wahl zu treffen ;-)

von Andre S. (andys)


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ich habe noch was gefunden die schaltpläne sind ganz unten im angang und 
hier der link:
http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tech/RIM_PGM120/index.html

viel spass beim bauen ;-)

von Alexander (Gast)


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Hallo,

ich habe jetzt ein paar Schaltungen ausgesucht und diese 
zusammengeführt.
Funktioniert das so oder muss noch etwas geändert werden?

Alternativ zu den diskreten Teilen kann man das Ganze ja auch mit IC's 
aufbauen? Zumindest was den Logaritmierer angeht bin ich schon fündig 
geworden: AD8307/AD8305/ADL5310/ LOG102/LOG104
Ist das dann gleichwertig oder sogar besser?

Gruß,
Alexander

von Alexander (Gast)


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Hey Leute, noch da?
Sagt mal was dazu :)

von Filti (Gast)


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>Hey Leute, noch da?
>Sagt mal was dazu :)

Wir haben noch unsere eigenen Baustellen...

Ich schaue morgen mal drüber.

von Alexander (Gast)


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@Filti: Hast du dirs mal angeschaut?

Ich könnte mich doch auch mittels Simulationssoftware "herantasten"...
Welcher Simulator ist der Beste für Analog-Schaltungen (bzgl. 
Bedienbarkeit, Teile Bibliothek usw.)?

Gruß,
Alexander

von Filti (Gast)


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>@Filti: Hast du dirs mal angeschaut?

Ja. Es diskret aufzubauen, wird zu aufwendig und umfangreich. Da würde 
ich dir lieber raten, diese Schaltung hier aufzubauen, die Mawin schon 
vorgeschlagen hat:

http://m.bareille.free.fr/vu-in13/vumeter_in13.htm#vu2252

Den Chip gibt es hier:

http://de.farnell.com/that-corporation/that2252l08-u/detektor-rms-level-detektor-2252/dp/1354169?Ntt=that2252

von Alexander (Gast)


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Okay, die Schaltung macht aber leider nicht das ich will, da ja RMS 
angezeigt wird.. ich will aber Peak.
Stimmen denn die Werte der zusammengeschnipselten Schaltungen?

Mein nächstes Problem wäre: Wie kann ich Einfluss auf die "release time" 
(Rücklaufzeit) nehmen(einstellbar)?
Die attack time will ich ja nicht variieren, sie soll so gering wie 
möglich sein(<0,1ms). Wieviel ms sind da realisierbar?

von MaWin (Gast)


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> Wie kann ich Einfluss auf die "release time" nehmen?

Ein Widerstand parallel zu C2.

Insgesamt sind's halt ein bischen viele Bauteile, IC1B
kannst du schon mal ersatzlos weglassen.

Man muß übrigens keine Vollwellengleichrichtung machen,
denn Audio ist symmetrisch, es reicht die Gleichrichtung
einer Halbwelle um den Spitzenwert zu erfahren. Das spart
noch mal einen OpAmp.

von Alexander (Gast)


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Ich bin mir nicht sicher ob ein Audiosignal immer symmetrisch ist:
Hier steht was dazu: http://sound.westhost.com/project55.htm
"...audio signals can be very asymmetrical, which causes significant 
error in the indicated level."
Also doch lieber Vollwellen-Gleichrichtung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Sie sind recht stark asymmetrisch, wenn man mal Quellen mit hohem 
Schwingkreis-Q nicht beachtet (Glockenton, Synthi-Musik).
Ein Schlag auf das Instrument, MUSS ja einen Peak in nur eine Richtung 
ergeben.
Kann man am Scope beobachten.

von Filti (Gast)


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>Stimmen denn die Werte der zusammengeschnipselten Schaltungen?

Ich habe jetzt das Ganze mal ein wenig durchgerechnet. Ich würde mit der 
Schaltung im Anhang anfangen. Sie zeigt eine Minimalversion, die mit 
möglichst wenig Teilen auskommen soll.

Die Schaltung ist recht einfach und erklärt sich wohl selbst. Allerdings 
zeigt die Simulation erwartungsgemäß ein "giftiges" Verhalten des 
Logarithmieres. Die 2n2 und 68p Caps sind kritisch und sollten nur 
vorsichtig verändert werden.

Der Logarithmierer hat prinzipbedingt einen starken Temperaturgang. 
Dieser wird eigentlich mit einem 1k Spezialwiderstand ausgeglichen. Wenn 
du auf diesen unbedingt verzichten willst, sollte sich der CA3086 nicht 
zu stark erwärmen.

von Filti (Gast)


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Achja, die Schaltung ist für Vollausschlag bei +10dBV ausgelegt und der 
Anzeigeumfang beträgt ungefähr 50dB.

von Alexander (Gast)


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Vielen Dank Filti!
Die Schaltung ist super, genau das was ich brauche - 50dB Umfang ist 
perfekt (40 wäre auch schon top).
Noch toller wäre ja wenn ich doch nur mit einer positiven Spannung 
auskäme - was gibt es da eigentlich für Vor- u. Nachteile?
In meinem speziellen Fall brauche ich ja am Ende keine negative 
Spannung..
Mit welchem Programm simulierst du?
Hab jetzt mal nach den Widerständen geschaut, was muss man da für 
Stichwörter eingeben.. habe es probiert mit 
Spezial-/Messwiderstand/temperaturkompensiert.. der exakte Wortlaut war 
aber anders kann ich mich entsinnen ;-)

von Filti (Gast)


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>Noch toller wäre ja wenn ich doch nur mit einer positiven Spannung
>auskäme - was gibt es da eigentlich für Vor- u. Nachteile?

Hier nur Nachteile.

>Mit welchem Programm simulierst du?

TINA, LTSpice, ...

>Hab jetzt mal nach den Widerständen geschaut, was muss man da für
>Stichwörter eingeben.. habe es probiert mit
>Spezial-/Messwiderstand/temperaturkompensiert.. der exakte Wortlaut war
>aber anders kann ich mich entsinnen ;-)

Das ist ein Spezialwiderstand mit +3500ppm/°C und schwer zu bekommen. 
Man könnte auch ein PT1000-Element einsetzen, der kommt diesem 
Temperaturgang schon sehr nahe. Durch Parallelschalten oder in Reihe 
schalten eines normalen Metallfilmwiderstandes kann man den Tempgang auf 
den genauen Wert ziehen.

von Filti (Gast)


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Du kannst die ganze Logarithmiererei natürlich auch mit einem µC mit 
internem ADC machen. Das Ausgangssignal des Spitzenwertdetektors ist ja 
ausreichend langsam. Du spreizt das Detektorsignal einfach auf zwei 
Eingangskanäle, um die 50dB Dynamikumfang erfassen zu können. Dann 
logarithmierst du per Software (einfache Look-Up-Tabelle dürfte reichen) 
und gibst das Signal auf einen einfachen 8bit-R/2R-DAC. Falls dein µC 8 
freie Portleitungen hat (Push-Pull-Modus) brauchst du dazu nicht einmal 
einen extra Chip.

Der Vorteil dieses Verfahrens ist der völlige Wegfall des 
Temperaturgangs der Transistorphysik. Außerdem kannst du elegant das 
Ausgangssignal an unterschiedliche Kennlinien der IN13 anpassen, um 
damit Unterschiede der IN13 auffangen. Das geht entweder mittels 
Zwei-Punkt-Abgleich oder einfacher Look-Up-Tabelle.

von Alexander (Gast)


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Filti schrieb:
> Du kannst die ganze Logarithmiererei natürlich auch mit einem µC mit
>
> internem ADC machen. Das Ausgangssignal des Spitzenwertdetektors ist ja
>
> ausreichend langsam.

was kann man sich unter"ausreichend langsam" vorstellen?
Die <0,1ms Integrationszeit oder auch attack time sollte doch machbar 
sein, oder?

Diese 1K 3500 PPM/°C Widerstände kosten das Stück 4,50$...
Ich werde dann hier bald mal eine Anfrage starten, evtl. hat jemand 
größere Stückzahlen bestellt und möchte welche abgeben.

von Filti (Gast)


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>was kann man sich unter"ausreichend langsam" vorstellen?
>Die <0,1ms Integrationszeit oder auch attack time sollte doch machbar
>sein, oder?

Naja, 510R und 3µ3 ergeben schon mal eine Zeitkonstante von 1,7msec. 
Eine kleinere Zeitkonstante ist auch garnicht sinnvoll, wie du dem Link 
entnehmen kannst. Und in 1,7msec lassen sich etliche Logarithmen 
bestimmen...

von Jens G. (jensig)


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>Falls das der richtige Ansatzpunkt ist, könnte man nicht den 4Fach OpAmp
>durch einen "Logarithmic Converter" zB. AD8304 ersetzen?

Klar, warum nicht? Sind zwar bißchen teurer als einfache OPVs, aber 
durch das Einsparen von einem Haufen Bauteile wird's möglicherweise 
sogar im ganzen billiger.
AD8367 oder AD8307 sind alles solche Kandidaten.

von Alexander (Gast)


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Naja, bis vor Kurzem waren 10ms angesagt, mittlerweile 1ms oder auch 
>0,1ms (digital).
Ich will gerne das Ganze komplett analog aufbauen - die 510R müssten 
dann halt kleiner werden.

Was ich immer noch nicht so richtig verstanden habe ist der Unterschied 
zwischen dual- und single-supply OpAmps. Die "single-supply" Typen sind 
aber meist wesentlich teurer und es gibt sie eher selten mit einer slew 
rate von 10V/µs maximale Frequenz 5Mhz.

Bei Reichelt gibt es den OPA353 mit den entsprechenden Daten, kann man 
zB. den statt den beiden erwähnten Typen einfach einsetzen?

von Jens G. (jensig)


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>Was ich immer noch nicht so richtig verstanden habe ist der Unterschied
>zwischen dual- und single-supply OpAmps. Die "single-supply" Typen sind

Die Dual/Single-Supply-Klassifizierung ist eher eine 
PiMalDaumen-Klassfizierung. Wenn ein OPV nahe an 
RailToRail-Eigenschaften kommt, und auch meistens mit recht niedrigen 
Spannungen auskommt, dann wird er meistens als Single-Supply 
klassifiziert. Das heist aber nicht, daß er nicht auch als Dual-Supply 
betreibbar ist. Genau so auch andersherum.

>aber meist wesentlich teurer und es gibt sie eher selten mit einer slew
Teurer, weil meistens RailToRail, und niedrigspannungsfähig

>rate von 10V/µs maximale Frequenz 5Mhz.
Nö - da gibt's genug Auswahl. Z.B. AD8042 (160MHz+200V/µs)

von Filti (Gast)


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>Naja, bis vor Kurzem waren 10ms angesagt, mittlerweile 1ms oder auch
>0,1ms (digital).

Die Norm gibt die Zeitkonstante für den Peak Programm Meter vor. Es 
sollen unhörbar kurze Impulse unberücksichtigt bleiben.

>Ich will gerne das Ganze komplett analog aufbauen - die 510R müssten
>dann halt kleiner werden.

Die 510R entsprechen aber gerade der Norm. Die würde ich nicht 
verkleinern. Bringt auch nicht viel, weil du sonst die Ausgangsstufe in 
die Sättigung treibst. Der 3µ3 Cap kann also sowieso nicht schneller 
geladen werden. Außerdem wird dann die kapazitive Last von 3µ3 nicht 
genügend entkoppelt und der OPamp kann anfangen zu schwingen.

>Was ich immer noch nicht so richtig verstanden habe ist der Unterschied
>zwischen dual- und single-supply OpAmps.

Das mit deiner Single-Supply-Versorgung wächst sich bei dir zur fixen 
Idee aus! Wenn du auf die richtige Masse als Bezugspunkt verzichten 
willst, mußt du eine andere Hilfsspannung erzeugen. Die muß aber Ströme 
genauso liefern und aufnehmen können, wie eine echte Masse. Versuchst du 
die Hilfspannung mit einem OPamp zu puffern, hängen dann am CA3046 drei 
schwingungsfähige Gebilde, was dem Logarithmierer dann schwingungsmäßig 
den Rest geben dürfte. Auf die echte Masse hier verzichten zu wollen, 
ist deshalb eine ganz ganz dämliche Idee!

>>Falls das der richtige Ansatzpunkt ist, könnte man nicht den 4Fach OpAmp
>>durch einen "Logarithmic Converter" zB. AD8304 ersetzen?
>
>Klar, warum nicht? Sind zwar bißchen teurer als einfache OPVs, aber
>durch das Einsparen von einem Haufen Bauteile wird's möglicherweise
>sogar im ganzen billiger.

Also, bei RS kostet das Teil über 28 Euro! Und einsparen tust du 
höchstens einen Doppel-OPamp, den CA3046 und den PT1000, also rund 4 
Euro. Und eine 2-Punkt-Skalierung ist dann trotzdem noch erforderlich...

von Jens G. (jensig)


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>Also, bei RS kostet das Teil über 28 Euro! Und einsparen tust du
>höchstens einen Doppel-OPamp, den CA3046 und den PT1000, also rund 4
>Euro. Und eine 2-Punkt-Skalierung ist dann trotzdem noch erforderlich...

Dann nimm halt AD 8367 ARU. 6,80€ bei Reichelt, hat 45db Umfang, 
Singlesupply, ...

von Filti (Gast)


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>Dann nimm halt AD 8367 ARU.

Na dann viel Spaß!

von Old P. (Gast)


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Filti schrieb:
>>Dann nimm halt AD 8367 ARU.
>
> Na dann viel Spaß!

Mit drei Ausrufezeichen ;-)))
Ferrarimotor ins Käferchassis, da kommt Freude auf.

OLd-Papa

von Alexander (Gast)


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Filti schrieb:
> Die 510R entsprechen aber gerade der Norm.

Ich glaube du meintest nicht die Integrationszeit sondern die 
Rücklaufzeit.
Diese beträgt bei der aktuellen Digital-Norm DIN IEC 60268-18 1,7s (von 
0 - -20dB).
Integrationszeit ist bei Wikipedia angegeben mit ≤ 1ms.

Jens G. schrieb:
> Dann nimm halt AD 8367 ARU. 6,80€ bei Reichelt, hat 45db Umfang,
>
> Singlesupply, ...

Diese IC's sind ja wahnsinnig teuer, also keine Alternative.

Leider hab ichs immer noch nicht 100%ig verstanden ob ich jetzt "dual 
supply" opamps durch gleichwertige "single supply" Typen ersetzen kann 
und wenn nein warum nicht.
Zumindest ab dem Gleichrichter werden doch nur noch positive Spannung 
verarbeitet...
Die single-supply Versorgung ist eigentlich keine fixe Idee ;-) , ich 
möchte halt nur das Verwenden was unbedingt nötig ist, außerdem möchte 
ich die Probleme mit der "richtigen Masse" vermeiden.

von Jens G. (jensig)


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Tja - er wollte eben SingleSupply ...

von Filti (Gast)


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>Ich glaube du meintest nicht die Integrationszeit sondern die
>Rücklaufzeit.

Nein, ich meinte die Integrationszeit. Ich habe dir doch extra einen 
Link herausgesucht, in dem alles erklärt ist. Lies doch bitte einfach 
Seite 13 von diesem Link und zwar das Kapitel "Peak Program Meter":

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3916.pdf

>Zumindest ab dem Gleichrichter werden doch nur noch positive Spannung
>verarbeitet...

Nein, die Spannungen an Pin10/13 vom CA3046 werden auch negativ. Und die 
2-Punkt-Skalierung beim 75k Widerstand verwendet eine negative 
Hilfspannung.

>Die single-supply Versorgung ist eigentlich keine fixe Idee ;-)

Doch, eigentlich schon, wenn soviel dagegen spricht. Sag doch einfach 
frei heraus, daß du die Schaltung im Auto betreiben willst...

von Alexander (Gast)


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Nochmals vielen Dank für die Vorschläge und guten Beiträge von dir, 
Filti! Wirklich selten der Fall das man so gut geholfen bekommt!

Filti schrieb:
> Lies doch bitte einfach
>
> Seite 13 von diesem Link und zwar das Kapitel "Peak Program Meter":
>
>
>
> http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm3916.pdf

"...,the German DIN specification 45406 is becoming a de facto 
standard."
Das Ganze ist aus dem Jahr 2000. 1,7ms sind schon echt gut, 1ms wäre 
aber besser :) Seltsam ist, dass Wikipedia zu der gleichen DIN sagt, das 
hier 10ms Integrationszeit standart wären. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Aussteuerungsmesser

Deswegen nehme ich lieber den neuesten internationalen 
Peakmeter-Standart DIN IEC 60268-18 (≤ 1 ms).

Nein ich will die Schaltung nicht im Auto betreiben :) aber wäre sicher 
auch sehr cool! Angenommen ich würde es wollen, wie gehe ich dann vor?
Das würde dann single-supply OpAmps erfordern, richtig?

Wie sähe denn deine "richtige Masse" aus, Trafo mit Mittelanzapfung?

Gruß,
Alexander

von Filti (Gast)


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>Angenommen ich würde es wollen, wie gehe ich dann vor?
>Das würde dann single-supply OpAmps erfordern, richtig?

Ich würde einen kleinen DC-DC-Wandler nehmen, der die Batteriespannung 
auf +/-15V umsetzt. Diese bipolare Versorgungsspannung würde ich dann 
mit Linearreglern auf +/-12V feinregeln.

>Deswegen nehme ich lieber den neuesten internationalen
>Peakmeter-Standart DIN IEC 60268-18 (≤ 1 ms).

1,7msec und 1msec ist ja jetzt nicht gerade ein großer Unterschied, 
oder? Ich denke nicht, daß man da überhaupt einen Unterschied in der 
Anzeige sieht.

>Wie sähe denn deine "richtige Masse" aus, Trafo mit Mittelanzapfung?

Nicht unbedingt, das können auch zwei getrennte Wicklungen sein. Auf 
jeden Fall aber der Punkt, an dem die Massepins der beiden Regler (z.B. 
7815/7915) auf direktem und kürzestem Wege miteinander verbunden sind.

von Alexander (Gast)


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Alles klar! Ich hatte vor das Ganze mit einem standart DC "wall wart"- 
Schaltneztteil zu betreiben...

Wenn deine Schaltung "state of the art" ist und man es so macht, werde 
ich sie bald Layouten und zusammen mit einem DC-DC-Wandler und 
78/79-Reglern aufbauen:)
Was kann man noch so verbessern, du sprichst ja von einer 
Minimalversion..?

Habe noch ein interessantes .pdf zu OpAmps und deren Versorgung 
gefunden:
http://instruct1.cit.cornell.edu/courses/ee476/ideas/singlesupply.pdf

Vielleicht haben ja auch noch andere hier im Forum interesse, die IN-13 
Röhren sind noch gut verfügbar und kosten 3,50€/Stk. ...

Beste Grüße,
Alexander

von Filti (Gast)


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>Wenn deine Schaltung "state of the art" ist und man es so macht,...

Meine Schaltung ist im Moment noch garnichts, höchstens ein "So könnte 
es eigentlich klappen". Und nur, daß sie die Simu überlebt hat, heißt 
nicht, daß sie in der Praxis einwandfrei arbeitet.

>...werde ich sie bald Layouten...

Auf jeden Fall solltest du sie mal provisorisch aufbauen und testen. Der 
Teufel steckt bei solchen Schaltungen oft im Detail. Beispielsweise kann 
es erforderlich sein, die Schaltung abgleichbar zumachen, wenn die 
CA3046 zu stark streuen.

>...und zusammen mit einem DC-DC-Wandler und 78/79-Reglern aufbauen:)

Vergiß nicht passende Pi-Filter beim DC-DC-Wandler. Und du solltest 
überprüfen, ob der DC-DC-Wandler überhaupt mit deinem "wall mart"-Teil 
anschwingt. Diese Steckerschaltnetzteile sind nämlich oft tückisch.

>Vielleicht haben ja auch noch andere hier im Forum interesse, die IN-13
>Röhren sind noch gut verfügbar und kosten 3,50€/Stk. ...

Dann soilltest du zwei selektieren, die die gleiche Kennlinie haben.

von Olaf K. (olafk)


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Hallo zusammen,

ich habe das Peakmeter nach der Originalschaltung von ganz oben gebaut. 
Sieht vor allem im dunklen sehr schön aus.

Grüße
Olaf

von Olaf K. (olafk)


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Ach so, sind natürlich IN-9 und nicht IN-13.

Grüße
Olaf

von MaWin (Gast)


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> Sieht vor allem im dunklen sehr schön aus.

Warum neuerdings zerbrechliche Glasgehäuse von teuren Bauteilen immer 
aus dem schützenden Gehäuse rausstehen müssen, ist schleierhaft, 
zumindest sind die IN9 nicht auch noch heiss.

von Olaf K. (olafk)


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Dann kann man sie aber nicht so schön sehen. Allerdings muss ich 
zugeben, dass das Design noch nicht so richtig ausgereift ist ;-)

Die Diskussion zu den technischen Aspekten finde ich ganz interessant - 
ich glaube aber nicht, dass sich das alles auf den paar Zentimetern 
Glühzeile wirklich in echtem Mehrwert niederschlägt. Aber eine schöne 
Spielerei ist es allemal.

von Alexander (Gast)


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Ich denke schon dass man da einen Unterschied sehen kann. Die IN-13 ist 
ja nochmals doppelt so genau wie deine IN-9 und auch spezifiziert auf 2% 
Toleranz. Der Aufwand wird sich hoffentlich lohnen:)

@Filti: Du schlägst ja einen CA3086 pro Kanal vor.. Was hälst du von 
einem B340D für beide Kanäle, hatte ich weiter oben schonmal 
angesprochen... ?
Passt ja alles oder?

Ich würde mich wirklich nochmal über eine "abschließende" Erläuterung 
der Funktion von Operationsverstärkern freuen, bezüglich der verschieden 
Operationsverstärkertypen.
Vielleicht kann ich dann Filtis Schaltung besser verstehen und auch 
warum man hier (und bei den meisten anderen Anwendungen) auf normale 
"dual supply" OpAmps zurückgreift...

Das wäre wirklich top, so eine komplette Erläuterung!

Grüße,
Alexander

von Olaf K. (olafk)


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Das ist sicher einfach die Frage, wie ernst man das nimmt. Ich gebe 
gerne zu, dass ich das nur aus Spaß gebaut habe, weil ich gerade mit 
Nixies rumgespielt habe.
Ich bin gespannt, was Du für Ergebnisse bekommst.

Grüße
Olaf

von Filti (Gast)


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>@Filti: Du schlägst ja einen CA3086 pro Kanal vor.. Was hälst du von
>einem B340D für beide Kanäle, hatte ich weiter oben schonmal
>angesprochen... ?

Ich kenne den B340D nicht. Hast du mir ein Datenblatt?

Das Problem bei Transistorarrays ist, daß es da ein Substrat gibt, das 
auf das negativste Potential gelegt werden muß. Beim CA3086 ist das Pin 
13. Du kannst auch den CA3086 für beide Kanäle verwenden, nur mußt du 
dann die Pins umarrangieren.

>Vielleicht kann ich dann Filtis Schaltung besser verstehen und auch
>warum man hier (und bei den meisten anderen Anwendungen) auf normale
>"dual supply" OpAmps zurückgreift...

Hast du denn eine konkrete Frage zur Funktion der Schaltung?

Betrachte mal die Beschaltung vom CA3086. Hier gibt es Pin 12, der liegt 
auf der echten Masse. Dann gibt es Pin 11 und 14, die liegen auf einer 
virtuellen Masse. Und schließlich gibt es den Masseanschluß des 1k 
Widerstands, der liegt wieder auf der echten Masse. All das liegt in den 
Gegenkopplungen von zwei OPamps.

Wenn du das mit einer unipolaren Stromversorgung aufbaust, müßtest du 
eine Hilfsmasse erzeugen. Diese müßte von einem OPamp gepuffert werden. 
Dadurch würden letztlich die Gegenkopplungen von drei OPamps am CA3086 
herumzerren und die Stabilität der Schaltung beachtlich verschlechtern.

Simuliere doch den Logarithmierer einmal und du wirst sehen, wie 
kritisch die Schaltung jetzt schon ist. Glaube mir, da willst du nicht 
auf eine echte Masse verzichten.

Gut, man könnte für den Logarithmierer auch eine stabilere Schaltung 
wählen. Aber eine Single-Supply-Schaltung hätte dennoch einen deutlich 
höheren Schaltungsaufwand zur Folge.

von Alexander (Gast)


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Der B430D scheint ein Array aus DDR-Produktion zu sein, ist relativ 
günstig bei Ebay zu bekommen. Hier das Datenblatt: 
http://jirky.webz.cz/zobraz_katalog_n.php?id=86

Wenn ich dich richtig verstehe dann wäre eine single-supply Variante 
zumindest beim Logarithmierer sogar besser?
Leider bin ich nicht so fit im Designen einer solchen Schaltung, 
vielleicht bekommen wir es aber hier im Forum gemeinsam hin.
Gut wäre wenn ihr mir helft einzuschätzen inwiefern es schon einen Sinn 
macht das Ding aufzubauen.
Ich werde dann alles sehr bald, wenn sich evtl. der Ein oder Andere noch 
meldet, die Teile besorgen und es ausprobieren.

Filti schrieb:
> Hast du denn eine konkrete Frage zur Funktion der Schaltung?

Eine Von-Vorne-bis-Hinten-Erklärung wäre das Beste :)


Vielen Dank für die Ünterstützung bis jetzt! Danke Filti!

Gruß,
Alexander

von Filti (Gast)


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So, ich habe jetzt mal eine Schaltung mit "single suppy" Speisung 
aufgemalt. In der Simu funktioniert sie. Ein Tempgang ist nicht 
feststellbar. Danke Mawin für den Tipp mit dem PT1000.

Die Schaltung ist jetzt um einen Logarithmierer gebaut, der wesentlich 
gutmütiger ist. Dies deshalb, weil der CA3086 in der Gegenkopplung nur 
noch eines einzigen OPamps hängt.

Da die Widerstandswerte an einigen Stellen kritisch sind, würde ich 
0,1%-ige für alle mit dem Stern "*" markierten Widerstände nehmen. Das 
ist ja heute kein Problem mehr.

Als OPamp habe ich den TLC277 gewählt. Dies hauptsächlich wegen seiner 
kleinen Offsetspannung.

Ich würde nach wie vor am CA3086 festhalten und jedem Kanalzug einen 
eigenen spendieren. Der jeweilige PT1000 muß mit dem zugehörigen CA3086 
dabei in gutem thermischen Kontakt stehen. Der PT1000 ist ja elektrisch 
leitend mit einer Basis des Arrays verbunden. Diese Leiterbahn kurz 
halten.

Der Abgleich ist wie folgt: Den 20k Trimmer auf volles Signal stellen. 
Damit die Anzeige keinen Schaden nimmt, den 1k Trimmer auf maximalen 
Wert stellen. An den Eingang einen Sinus geben und den Pegel solange 
erhöhen, bis rund 7,5V vor dem 20k Trimmer anstehen. Die Anzeige ist 
jetzt in der Sättigung. Den 20k Trimmer solange vorsichtig zurückdrehen, 
bis die Anzeige gerade aus der Sättigung kommt. Nun mit dem 1k Trimmer 
den gewünschten Anzeigestrom einstellen.

von Alexander (Gast)


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Ich weiss nicht wie ich mich hier revanchieren kann ;-)
Das ist echt unglaublich klasse von dir Filti!
Wenn das Ganze funktiniert werde ich es auf jeden Fall auf Platine 
machen.. ein Gehäuse ist auch schon in Planung :)

Den TLC277 kann ich dann komplett benutzen? Also 4 OpAmps pro Kanal..
Alles in allem auch preislich echt im Rahmen, okay die PT1000 
Platinwiderstände (-sensoren).. da muss ich nochmal schauen wo es die 
günstiger gibt ;-)

Die würde man dann am Besten direkt auf das Array kleben, richtig?

Das Hochspannungsnetzteil mit 555, soll ich das so lassen wie es ist?
http://vicsys.hu/files/pop_p0141_000.html


Blöde Frage zum Schluss: die Ansprechzeit, bekomme ich die auf die 1ms? 
Rücklaufzeit auf 1,7s?

Ihr bekommt das Ergebnis auf jeden Fall hier zu sehen wenn es soweit 
ist!

Grüße,
Alexander

von Filti (Gast)


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Ich sehe gerade, daß ich den 220n Cap am Eingang vergessen habe. Der 
kommt ganz an den Anfang der Schaltung.

>Alles in allem auch preislich echt im Rahmen, okay die PT1000
>Platinwiderstände (-sensoren).. da muss ich nochmal schauen wo es die
>günstiger gibt ;-)

So was hier müßte doch schon gehen:

http://www.reichelt.de/Sensoren/PCA-1-1505-10/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=85054;GROUPID=3190;artnr=PCA+1.1505+10;SID=12T0@RaX8AAAIAADj@clE85341e1b199e86686c4b87b182720ada

>Die würde man dann am Besten direkt auf das Array kleben, richtig?

In unmittelbarer Nähe anordnen dürfte schon reichen, wenn du jetzt nicht 
gerade starke Temperaturgradienten und Turbulenzen im Gehäuse hast. Oder 
du nimmst einen Kleks Epoxykleber. Gibt es auch temperaturleitfähig.

Eventuell geht auch der B340D. Mir ist nur nicht ganz klar, wo das 
Substrat liegt. An Pin 4 und 11?

>Blöde Frage zum Schluss: die Ansprechzeit, bekomme ich die auf die 1ms?
>Rücklaufzeit auf 1,7s?

Die Zeitkonstanten ergeben sich zu 510 x 3,3µF = 1,7msec und 200k x 
3,3µF = 0,66sec, entsprechend dem Link.

Wenn ich ein bißchen Zeit finde, versuche ich die Schaltung zu 
erklären...

von Filti (Gast)


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OPamp-Schaltungen lassen sich leicht verstehen, wenn man berücksichtigt, 
daß in einer normalen Schaltung der OPamp alles dafür tut, daß die 
Spannung zwischen den beiden Eingängen Null wird. Da außerdem praktisch 
kein Signalstrom in die Eingänge fließt, bekommt man schnell heraus, wie 
die Ströme in den Beschaltungselementen fließen und was sich für 
Spannungen ergeben. Der Ausgang eines OPamp gibt dabei automatisch genau 
die Spannung heraus, die nötig ist, damit die Spannung zwischen den 
beiden Eingängen Null wird.

Da die Schaltung nur mit +15V und 0V arbeiten soll, wird mit einem 
15k/10k Spannungsteiler aus +15V eine Hilfsspannung von +6V erzeugt. 
Diese Spannung muß für alle Schaltungsteile absolut identisch sein, 
deswegen wird sie mit einem Spannungsfolger gepuffert. Um gegenseitige 
Verkopplungen zu vermeiden, wird diese Hilfsspannung an den "+" 
Eingängen von zwei OPamps nochmals mit einem RC-Filter gesiebt. Für den 
Peak-Detektor wird nochmals separat gepuffert, weil die Ladeströme sehr 
stark sind und der Hilfspannung einen unerwünschten Ripple geben würden.

Wichtig für die Hilfspannungserzeugung ist, daß die +15V natürlich 
sauber geregelt zur Verfügung steht.

Am Eingang der Schaltung sollte das Audiosignal ausreichend niederohmig 
angeschlossen werden. Der 220n Cap lädt sich dann auf der rechten Seite 
auf +6V auf.

Die untere Diode im Peak-Detektor schließt die positive Halbwelle des 
Eingangssignals kurz. Die obere Diode ist dann gesperrt und läßt keinen 
Signalstrom durch den 200k Widerstand fließen. Bei der negativen 
Halbwelle ist die untere Diode gesperrt und die obere läßt Signalstrom 
durch den 200k Widerstand fließen. Am 510R Widerstand steht deshalb eine 
einweggleichgerichtete Signalspannung an und lädt rythmisch den 3µ3 Cap 
auf den Spitzenwert der Signalspannung auf.

Sein "Masseanschluß" muß natürlich auf +6V liegen, weil er sonst nicht 
richtig auf- und entladen wird.

Die 3µ3 Cap trägt also die +6V Hilfsspannung plus den Spitzenwert der 
Signalspannung. Da der nachfolgende Logarithmierer zu niederohmig ist, 
wird die Spannung des 3µ3 Caps mit einem zusätzlichen Spannungsfolger 
gepuffert.

Jetzt kommt der eigentliche Logarithmierer. Da der "+" Eingang auf +6V 
liegt, verwandelt der 10k Widerstand nur den Spitzenwert in einen 
proportionalen Strom durch den Logarithmiertransistor (links), was ja 
gerade erwünscht ist.

Der Logarithmierer arbeitet so:
Fließt durch einen PN-Übergang, also Diode, Transistor, ein Strom, fällt 
eine Spannung an ihm ab. Immer wenn der Strom um den gleichen Faktor 
wächst, steigt die Spannung um den gleichen Betrag. Bei einer 
Verzehnfachung des Stroms, wächst die Spannung dabei um cirka 59mV (bei 
Raumtemperatur).

Uns geht es jetzt genau um diese Spannungsänderung von 59mV. Was uns 
stört, sind die rund 0,6V, die an dem pn-Übergang grundsätzlich noch 
abfallen. Die müssen wir geeignet abziehen. Würde der 
Logarithmiertransistor immer auf einer konstanten Temperatur liegen, 
könnte man diese Spannung auf einfache Weise direkt abziehen, da sie 
dann konstant wäre (aber von Transistor zu Transistor unterschiedlich).

Schwankt dagegen die Temperatur des Transistors, schwankt leider auch 
die Spannung, die man abziehen muß. Deswegen verwenden die meisten 
Logarithmierer einen zusätzlichen Transistor, der von einem 
Konstantstrom durchflossen wird und den gleichen Temperaturschwankungen 
ausgeliefert ist, wie der Logarithmiertransistor.

Das Ganze funktioniert aber nur, wenn die beiden Transistoren auf die 
gleiche Weise (Dotierungen, etc.) hergestellt sind. Deswegen die 
Verwendung eines Transistorarrays. Mit zwei unterschiedlichen 
Transistoren kann die Sache total schief gehen...

In der Schalung ist der linke Transistor der Logarithmiertransistor und 
der rechte Transistor erzeugt die Hilfspannung, die abgezogen wird.

Ist am Eingang der Schaltung ein Signal von 0dBV, also 1Veff, dann wird 
der 3µ3 Cap auf 1,36V aufgeladen. Der rein rechnerische Spitzenwert wäre 
zwar 1,414V, aber durch den 510R Widerstand wird der Cap nicht ganz auf 
diesen Wert aufgeladen.

Also fließt durch den 10k Widerstand beim Logarithmierer ein Strom von 
136µA. Der Emitter des linken Transistors (Pin 13) liegt deshalb auf 
einer Spannung, die um cirka 0,66V negativer ist als die Spannung an 
seiner Basis und seinem Kollektor (+6V). Da der rechte Transistor nun 
ebenfalls von einem Strom von 136µA durchflossen wird (via 10k und 56k 
Widerstand), an ihm also dieselbe Spannung abfällt und sein Emitter mit 
Pin 13 verbunden ist, ist die Spannung an seinem Kollektor wieder um 
0,66V höher als die an Pin 13 und beträgt gerade +6V. Beide Spannungen 
wurden also erfolgreich voneinander abgezogen.

In diesem Fall ist der PT1000-Widerstand stromlos, weil an seinen beiden 
Enden +6V anliegt. Damit sind der 18k, 10k und 30k Widerstand ebenfalls 
stromlos und die Spannung am 20k Trimmer beträgt +6V.

Das war Teil I, Teil II kommt später...

von Filti (Gast)


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Teil II:

Bei -20dBV Eingangssignal ist der Strom im Logarithmiertransistor genau 
um den Faktor 10 kleiner. Also sinkt der Spannungsabfall an ihm um 59mV 
(bei Raumtemperatur). Die Basis des rechten Transistors liegt also um 
59mV über +6V. Also liegen auch am PT1000-Element 59mV an. Bei 20°C hat 
das PT1000-Element laut Norm einen Widerstand von 1078R. Also stellt 
sich an der rechten Seite des 18k Widerstands eine Spannung ein, die um 
rund 1V größer ist als +6V. Am 20k-Trimmer ergibt sich also eine 
Spannung von +3V.

Bei -40dBV Eingangssignal beträgt die Spannung am 20k-Trimmer dann rund 
0V und bei +10dBV Eingangssignal rund 7,5V.

Das PT1000-Element ist hier wichtig, weil die 59mV leider auch noch mal 
von der Temperatur des Logarithmiertranistors abhängen und die 
Abzieherei diese Einflußgröße leider nicht eliminieren kann. Der 
Temperaturgang von ungefähr 0,3%/°C kann recht gut mit einem 
PT-1000-Element kompensiert werden, jedenfalls in der Simulation.

Der letzte Schaltungsteil ist einfach eine spannungsgesteuerte 
Stromquelle.

Zum Logarithmierer ist noch zu sagen, daß der 4k7 Widerstand und der 1n 
Cap für die Stabilität von entscheidender Bedeutung sind. Diese beiden 
Bauteile dürfen keinesfalls verkleinert oder gar weggelassen werden!

Am Schleifer des 20k-Trimmers liegt noch ein 100k Widerstand nach Masse. 
Dieser erscheint auf den ersten Blick sinnslos. Er soll gewährleisten, 
daß über den Schleifer immer ein gewisser Mindeststrom fließt, sodaß es 
dort nicht zu Kontaktproblemem kommt. Bourns empfiehlt in seinen 
Application Notes einen Mindeststrom von rund 10µA, besser 100µA.

von Alexander (Gast)


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Wow, so viel Text!
Danke Filti! Du erklärst echt super!!!

Du sprichst von einweggleichgerichteter Spannung, ist doch aber schon 
ein Vollwellengleichrichter?
Eigentlich fehlt doch die "andere Hälfte"? 
http://forum2.magnetofon.de/bildupload/gleichrichter.GIF


Du nimmst ja statt dem MPSA42 den MJE340 (sowohl im HV-Netzteil als auch 
bei der Röhre) - ist egal?

Filti schrieb:
> Wichtig für die Hilfspannungserzeugung ist, daß die +15V natürlich
>
> sauber geregelt zur Verfügung steht.

Ein Spannungsregler nach dem Schaltnetzteil wie z.B. 78s15 wäre doch da 
gut?

Super, die PT1000-Dinger sind ja echt günstig bei Reichelt :)
Alles in allem sehr professionell deine Schaltung, ich hätte das nie im 
Leben so hinbekommen!

von Filti (Gast)


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>Du sprichst von einweggleichgerichteter Spannung, ist doch aber schon
>ein Vollwellengleichrichter?

Nee, es wird nur eine Halbwelle verarbeitet.

>Eigentlich fehlt doch die "andere Hälfte"?
>http://forum2.magnetofon.de/bildupload/gleichrichter.GIF

Genau. Willst du denn einen Doppelweggleichrichter? Dann müssen wir an 
der Beschaltung etwas ändern.

>Du nimmst ja statt dem MPSA42 den MJE340 (sowohl im HV-Netzteil als auch
>bei der Röhre) - ist egal?

Der MSPA42 läßt sich nicht richtig kühlen. Der wird bei der Anzeige 
vielleicht ein bißchen zu warm? 110V x 4mA = 0,44W!

Warum er beim Netzteil eingesetzt wird, ist mir nicht ganz klar. Damit 
man nicht zwei unterschiedliche kaufen muß?

>Ein Spannungsregler nach dem Schaltnetzteil wie z.B. 78s15 wäre doch da
>gut?

Ein 7815 müßte reichen. Bekommt er denn genügend Eingangsspannung? 18V 
sollten es schon sein, auf jeden Fall aber mindestens 17,5V.

Dem HV-Netzteil sollte man eventuell einen eigenen Regler spendieren, 
falls er zu große Störungen auf der Versorgungsleitung macht.

Ob das HV-Netzteil gut ist, kann ich nicht sagen. Dazu müßte man es mal 
aufbauen.

>Alles in allem sehr professionell deine Schaltung, ich hätte das nie im
>Leben so hinbekommen!

Jetzt muß sie nur noch funktionieren...

Den Logarithmierer habe ich schon oft so aufgebaut, in Peak-Limitern für 
E-Baßgitarrenverstärker, allerdings nie single supply. Aber ich denke 
nicht, daß es da Probleme gibt.

von Alexander (Gast)


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Filti schrieb:
> Willst du denn einen Doppelweggleichrichter? Dann müssen wir an
>
> der Beschaltung etwas ändern.

Ja! Will ich unbedingt :)

Filti schrieb:
> Der MSPA42 läßt sich nicht richtig kühlen. Der wird bei der Anzeige
>
> vielleicht ein bißchen zu warm? 110V x 4mA = 0,44W!
>
>
>
> Warum er beim Netzteil eingesetzt wird, ist mir nicht ganz klar. Damit
>
> man nicht zwei unterschiedliche kaufen muß?

Das ist anzunehmen :)

Filti schrieb:
> Ein 7815 müßte reichen. Bekommt er denn genügend Eingangsspannung? 18V
>
> sollten es schon sein, auf jeden Fall aber mindestens 17,5V.

Habe ein Schalt-Stecker-Netzteil 18V 1A, das passt locker denke ich.

Das HV-Netzteil mit NE555 scheint zu funktionieren, die beiden Ungarn 
machen es so und der Franzose mit diesem THAT-RMS-IC macht es auch 
ähnlich - hoffe es ist gut genug.
Wer macht es besser ist die Frage?
http://vicsys.hu/files/pop_p0141_000.html
http://m.bareille.free.fr/vu-in13/vuin13_v21_schem.pdf

Für 18V bräuchte ich die Variante des zweiten Ungarn:
http://egyeni.hu/files/kivezerles[1].pdf

Wie würde das mit dem Regler für das 120V Netzteil aussehen?

Gruß,
Alexander

von Filti (Gast)


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>Ja! Will ich unbedingt :)

Dann würde ich es so wie im Anhang machen.

>Habe ein Schalt-Stecker-Netzteil 18V 1A, das passt locker denke ich.

Ja.

>Wie würde das mit dem Regler für das 120V Netzteil aussehen?

Du gibst der Analogschaltung und dem HV-Netzteil jeweils einen eigenen 
15V-Regler, die du beide aus der 18V-Versorgung speist.

von Alexander (Gast)


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Ich hab jetzt mal versucht das Ganze auf ein Bild zu bekommen, hoffe ich 
habe mich nicht vertan ;-)

Die 7815-Regler sind mit ihren 2% Toleranz nicht kritisch oder?

Da ja für beide Kanäle exakt alles gleich ist - kann man ohne Bedenken 
die gesamte Schaltung auf die 9 OpAmps aufteilen?

von Filti (Gast)


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>Ich hab jetzt mal versucht das Ganze auf ein Bild zu bekommen, hoffe ich
>habe mich nicht vertan ;-)

Den "+" EIngang von OP1 mußt du noch mit dem "+" Eingang von OP2 
verbinden.

Mit dem B340D kannst du nur arbeiten, wenn du weißt, wo das Substrat 
liegt. Kein anderer Anschluß des Arrays darf in der Regel mit einem 
negativeren Potential verbunden werden!

>Die 7815-Regler sind mit ihren 2% Toleranz nicht kritisch oder?

Wichtig ist hier, daß der linke und rechte Kanal die gleichen 
Verhältnisse haben.

>Da ja für beide Kanäle exakt alles gleich ist - kann man ohne Bedenken
>die gesamte Schaltung auf die 9 OpAmps aufteilen?

Ich würde dir dringend empfehlen, die Schaltung komplett in einen linken 
und einen rechten Kanal zu trennen. Die können ja dann identisch 
aussehen. Das bedeutet, daß du für OP1 und OP2 des linken Kanals einen 
TLC277 verdendest, für OP1 und OP2 des rechten Kanals einen anderen, 
usw.

Die Beschaltung eines OPamps muß immer kompakt sein und mit kürzesten 
Anschlüssen zu den Pins des OPamps gehen. Hierbei ist gerade der "-" 
Eingang eines OPamps oft kritisch. Zwischen den einzelnen 
OPamp-Sektionen kann man dagegen wieder etwas Platz lassen.

Dann mußt du noch Entkoppelcaps an der +15V Versorgung vorsehen: Jeder 
OPamp bekommt einen eigenen 100nF Cap. Dieser wird direkt von Pin 8 nach 
Pin 4 gelegt.

Du brauchst breite Massebahnen auf deinem Board. Am besten füllst du 
freie Bereiche mit Massefläche aus. Ganz optimal wäre natürlich eine 
doppelseitige Platine mit einer durchgehenden Massefläche.

Kritisch könnte das HV-Netzteil sein. Spendiere dieser Schaltung eine 
eigene Masse. Die beiden Massen werden dann über die Massepins der 15V 
Regler miteinander verbunden, aber sonst nirgends!

von Alexander (Gast)


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Filti schrieb:
> Ich würde dir dringend empfehlen, die Schaltung komplett in einen linken
>
> und einen rechten Kanal zu trennen. Die können ja dann identisch
>
> aussehen. Das bedeutet, daß du für OP1 und OP2 des linken Kanals einen
>
> TLC277 verdendest, für OP1 und OP2 des rechten Kanals einen anderen,
>
> usw.

Du meinst 4 TLC277 für einen Kanal- 
Gleichrichter/Spannungsfolger/Logarithmierer/ & die letzten beiden 
OPamps.
Dann bleibt noch ein einzelner OpAmp... gibt es dafür dann vielleicht 
ein single OpAmp-Pendant zum TLC277?
Vielleicht gibts sogar noch eine sinvollere Aufteilung, wo man evtl. an 
anderer Stelle einen Einzel-OpAmp nimmt?

Danke für deine vielen guten Tipps, ich setzte mich sehr bald ans Layout 
dran und stelle es dann natürlich hier vor!

Gruß,
Alexander

von Filti (Gast)


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>Dann bleibt noch ein einzelner OpAmp... gibt es dafür dann vielleicht
>ein single OpAmp-Pendant zum TLC277?

Naja, es reicht, wenn du die Kanäle bis zum 20k-Trimmer trennst. Für die 
beiden Stromquellen kannst du einen gemeinsamen TLC277 nehmen.

Einen freien und ungenutzten OPamp kann man aber auch als 
Spannungsfolger beschalten, dessen Ausgang einfach ungenutzt bleibt. Den 
"+" Eingang dieses OPamps legst du dann auf die +6V Hilfsspannung.

von Alexander (Gast)


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Super, dann ist das ja klar und ich komme mit 9 TLC277 aus.
Diese Entkoppelkondensatoren gibt es ja auch schon fertig in einem 
Sockel oder, dann nehme ich evtl. sowas für alle OpAmps..

Wenn ich diesen B340D da habe, kann man dieses Substrat irgendwie mit 
einem Multimeter "ausmessen"?

Den B340D will ich ja eigentlich gerne für beide Kanäle nehmen, gibts da 
Probleme?

Ich will und muss mich einfach nochmal unendlich bei dir, Filti 
bedanken!
Finde es einfach klasse dass du dir hier so viel Mühe machst!!!

von Filti (Gast)


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>Diese Entkoppelkondensatoren gibt es ja auch schon fertig in einem
>Sockel oder, dann nehme ich evtl. sowas für alle OpAmps..

Ich nehme nie Sockel. Bei mir werden OPamps immer direkt in die Platine 
gelötet, am besten spannungsfrei, damit die Offsetspannungswerte auch 
stimmen.

Als Entkoppelcaps nimmst du am besten 100n/50V/X7R. X7R steht für eine 
Keramikart.

>Wenn ich diesen B340D da habe, kann man dieses Substrat irgendwie mit
>einem Multimeter "ausmessen"?

Beim CA3086 ist es so, daß alle Kollektoren mit dem Substrat über 
"Dioden" verbunden zu sein scheinen, wobei die Kathoden dieser "Dioden" 
mit den Kollektoren verbunden sind und die Anoden mit dem Substrat. 
Damit diese parasitären Dioden nicht leitend werden, muß das Substrat 
auf dem negativsten Potential liegen.

Wenn das Gedöns mit dem Substrat im Datenblatt des B340D nicht 
aufgeklärt wird, würde ich eher die Finger davon lassen. Aber vielleicht 
gibt es hier ja jemanden, der den B340D besser kennt?

>Den B340D will ich ja eigentlich gerne für beide Kanäle nehmen, gibts da
>Probleme?

Ich habe ja schon ein paar mal geschrieben, daß der Logarithmier 
kritisch ist, hinsichtlich der Schwingneigung. Deswegen würde ich hier 
für kürzeste Leiterbahnen und geringste Streukapazitäten sorgen. Das 
beißt sich gerade mit dem Wunsch einen B340D für beide Kanäle zu 
verwenden. Ich würde es nicht machen, aber wenn du das mit dem Layout 
schaffst, ohne faule Kompromisse eingehen zu müssen, warum nicht...

von Alexander (Gast)


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Klar muss ich sehen ob es irgendwie geht, ich denke Ende nächster Woche 
kann ich das Layout dann hier posten.
Zweier Arrays gibt es zufällig nicht?

Ändert sich eigentlich etwas in der RC-Zeitkonstantenberechnung mit dem 
Vollwellen-Spitzenwert-Gleichrichter, nehme ich doch an?

Ich habe eben mal bei einem Ebay-Shop und einem Elektronikversand 
nachgefragt, ob sie wissen wo das Substrat liegt...

von Purzel H. (hacky)


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Ich haett auch noch einen Logartithmierer, der 83dB Dynamik bringt. 
Kostet um die 4$ und ist single supply. Das Datenblatt zeigt eine 
Anwendung unterhalb 10kHz, auch wenn der chip 1GHz detektieren kann.

von Filti (Gast)


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>Ändert sich eigentlich etwas in der RC-Zeitkonstantenberechnung mit dem
>Vollwellen-Spitzenwert-Gleichrichter, nehme ich doch an?

Nein, nur daß jetzt eben beide Halbwellen den 3µ3 Cap aufladen können.

von Alexander (Gast)


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Das Substrat des B340D ist laut Ebay-Verkäufer an Pin4 und 11, wie du 
schon vermutet hast...

Die Werte für eine Zeitkonstante von 1ms Integrationszeit wären ja 
beispielsweise 100K und 10nF.
Bezieht sich das auf den kompletten Bereich der Anzeige 
(Vollaussteuerung), oder aber auf einen 1kHz-Sinus (Zeit vom Start des 
Signals bis zur korrekten Anzeige)? Wie kann ich meine Werte für die 
Rücklaufzeit, die ja 1,6s von 0 bis -20dB beträgt, berechnen?

Ich blicke da nicht so recht durch..

Grüße,
Alexander

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Alexander schrieb:
> Klar muss ich sehen ob es irgendwie geht, ich denke Ende nächster Woche
> kann ich das Layout dann hier posten.
> Zweier Arrays gibt es zufällig nicht?
>

Es gibt welche für Current Mirror -Anwendungen. Und auch welche für Long 
Tailed Differenzverstärker. Manchmal vom gleichen Wafer, manchmal 
selektiert.
Beispiele für meist auch kaufbare Typen:
MMPQ6700
MMBQ2222A
THAT120
ca3046 ca3086  ca3083  ca3096  ca3127  hfa3127
LM3046
BC847S
bcm857bs
PBSS3515VS
PUMB9
BC857BS
BC846S
bcm846s
bc846s bc846u bc847s
MAT14
SSM2210

von MaWin (Gast)


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Die BC84x werden einfach 2 Chips in einem Gehäuse sein,
also keine 2 Transistoren auf einem Chip.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Steht meist im DB mit drin. Zumindest sind einige in der Liste oben im 
DB genauer definiert. Ansonsten nach der Stromverstärkung schauen.

von Alexander (Gast)


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Hallo,

ich habe mich die Tage mit dem Layout herumgeschlagen, herausgekommen 
ist nur Mist! (Im Anhang: HV-Netzteil (Mitte), rechter Kanal - 
"Doublelayer" (Ober- u. Unterseite, zwei Brücken) Bei den orangen 
Punkten fehlt mir noch Masse...

Es geht bestimmt deutlich eleganter ;-) Und wahrscheinlich wird man auch 
keine Platine mit Leiterbahnen auf Ober- u. Unterseite brauchen. ;-)

Wie geht man sowas am Besten an, ich habe einfach mit einer 
symmetrischen Anordnung begonnen. Erst die OpAmps, Transistorarray und 
NE555 verteilt (Platz rundherum gelassen), dann hochgearbeitet von Unten 
nach Oben von der Spannungsversorgung bis zu den Röhren...?

Wie handhabe ich das mit der Masse(n)?

Grüße,
Alexander

von Filti (Gast)


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Du mußt natürlich ein gewisses System beim Routen einhalten. Fasse jeden 
Doppel-OPamp als Modul auf und route zuerst jedes Modul einzeln für 
sich. Dabei verfährst du so, daß die Bauteile direkt am OPamp sitzen und 
die Bauteileanschlüsse zu den "-" Eingängen der OPamp immer am kürzesten 
sind.

Danach gruppierst du die einzelnen Module so nebeneinander, wie es von 
der Schaltung vorgegeben ist. Auf diese Weise füttert immer ein Ausgang 
eines vorausgehenden Moduls den Eingang eines nachfolgenden.

Im Anhang ist eine mögliche Anordnung gezeigt.

von Alexander (Gast)


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Jetzt läuft es langsam etwas besser :) Nachdem ich das einstellbare 
Fangraster entdeckt habe!
Passt das so?

von Filti (Gast)


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>Passt das so?

Ach ja, das ist ja Single Supply...

Ja, ist doch garnicht mal schlecht. Den 100n Cap würde ich allerdings 
direkt oberhalb des OPamp, in deiner Zeichnung rechts von ihm, also an 
der Stirnseite, bei den Pins 1 und 8 anordnen.

von Alexander (Gast)


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So sieht das Layout jetzt aus.. kann man eigentlich einfach die eine 
Seite spiegeln so wie ich das gemacht habe? Zumindest beim Array geht es 
;-)
Bei den OpAmps gehts doch nicht, die wären doch dann auf dem Kopf (gehen 
würde es mit dem Layout auf der Unterseite):-( richtig?
Sry. mein räumliches Vorstellungsvermögen :)

Jetzt bin ich so weit gekommen, hoffe damit kann man irgendwas anfangen 
;-)

@Filti: ich kann dir die .lay Datei gerne mal geben, lass uns mal die 
Mailadressen austauschen.

Gruß und Danke für Alles!
Alexander

von Alexander (Gast)


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Spiegeln geht natürlich wegen den OpAmps nicht ;-)
Ich habe jetzt ein quasi-fertiges Layoutschema, was meinen 
Vorstelllungen bezüglich der Masse entspricht.

Für den letzten Opamp würde ich gerne einen 1-Fach OpAmp nehmen, dann 
kann ich die Schaltung einfach kopieren und sie trifft sich nur im 
Transistorarray(so ähnlich wie im Anhang habe ich mir das vorgestellt)..
Welche Typen kann man da nehmen?

Ist es generell ok, wenn sich die Schaltung im Transistorarray trifft 
(wegen Übersprechen? zB.) Ich dachte wegen der Temperaturkompensation 
ist es evtl. sogar besser wenn sich die beiden Kanäle ein Array teilen?

Gruß,
Alexander

von Filti (Gast)


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Nimm mal die Schaltung mit dem 555 ganz aus dem Analogbereich heraus und 
verschiebe sie an eine Stelle, wo sie keinen Schaden anrichten kann, 
also unterhalb der Spannungsregler.

Dann hast du etliche Leiterbahnen, die sich auf langem Weg ganz dicht 
neben anderen Leiterbahen schlängeln. Das ist ungeschickt, weil dabei 
das kapazitive Überkoppeln ansteigt und die Schaltung dadurch 
schlimmstenfalls instabil werden kann. Auch Leiterbahnen, die ganz knapp 
zwischen den Anschlüssen von Bauteilen durchgefädelt werden, sind 
ungeschickt.

Die Schaltung ist viel zu verwurschtelt. Was gefällt dir an meinem 
Vorschlag mit den einzelnen Modulen nicht? Wenn du wirklich einen solch 
gedrängten Aufbau haben willst und kein Platz für eine saubere 
Massseführung ist, dann solltest du eine doppelseitige Platine wählen, 
bei der auf einer Seite eine Massefläche zu finden ist.

Nur EIN Transistorarray zu verwenden, verkompliziert die Schaltung eher, 
weil sich jetzt der linke und rechte Kanal an einer bestimmten Stelle 
zusätzlich treffen müssen. Außerdem ist die Temperaturkompensation 
schwieriger, weil jetzt drei Sachen gleichzeitig auf der selben 
Temperatur gehalten werden müssen.

Beim Layouten sollte man am Anfang erst mal klären, was wo hin soll. Da 
gibt es ja ein Gehäuse, in die die Schaltung hineinpassen soll. Da gibt 
es also Eingänge mit Buchsen, eine Spannungsversorgung, eine Anzeige und 
eine oder mehrere Platinen. Außerddem gibt es Schaltungsteile die sich 
nicht mögen. Ich meine hier die 555-Schaltung, die fiese Störungen 
macht. Die willst du nicht genau neben den hochohmigen Gleichrichtern 
oder den hochverstärkenden Logarithmierern haben. Alles das muß geklärt 
werden, bevor du mit dem Routen anfängst.

Wenn die Lage der einzelnen Schaltungsstufen geklärt ist, fängst du an 
die Module zu routen. Anschließend kannst du die Module noch etwas enger 
zusammenschieben und zusätzlich noch das Layout an bestimmten Stellen 
ändern.

von Alexander (Gast)


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Filti schrieb:
> Die Schaltung ist viel zu verwurschtelt. Was gefällt dir an meinem
>
> Vorschlag mit den einzelnen Modulen nicht? Wenn du wirklich einen solch
>
> gedrängten Aufbau haben willst und kein Platz für eine saubere
>
> Massseführung ist, dann solltest du eine doppelseitige Platine wählen,
>
> bei der auf einer Seite eine Massefläche zu finden ist.


Ich habe für die Schaltung 160x70mm Platz, da werde ich wohl um die 
doppelseitige Platine nicht herumkommen.
Kannst du mir vielleicht am einem Beispiel zeigen wie sowas aussieht 
(Masseflächen).

Filti schrieb:
> Außerdem ist die Temperaturkompensation
>
> schwieriger, weil jetzt drei Sachen gleichzeitig auf der selben
>
> Temperatur gehalten werden müssen.

Das verstehe ich noch nicht ganz, ich dachte dass beide Kanäle so eher 
auf der gleichen Temperatur sind.

Habe ich bei meinen Abmessungen überhaupt eine Chance, Probleme mit dem 
HV-Netzteil zu vermeiden? Hilft evtl. eine Abschirmung?

Die Aufteilung ist wie folgt:
Unten: L/R-Eingänge 18V Versorgung
Oben: jeweils die 3 Anschlüsse für die Röhren, deswegen auch das 
Netzteil in der Mitte...

von Filti (Gast)


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>Ich habe für die Schaltung 160x70mm Platz, da werde ich wohl um die
>doppelseitige Platine nicht herumkommen.

Du kannst die Widerstände und Dioden auch "hochkant" in die Platine 
stecken. Da kommst du locker auf RM5 oder gar RM2,5 und sparst enorm 
Platinenfläche.

>Kannst du mir vielleicht am einem Beispiel zeigen wie sowas aussieht
>(Masseflächen).

Vielleicht wirst du aus den Beispielen im Anhang schlau. Ist zwar eine 
digitale Platine, aber egal.

>Das verstehe ich noch nicht ganz, ich dachte dass beide Kanäle so eher
>auf der gleichen Temperatur sind.

Die beiden Kanäle müssen nicht gleich warm sein, sondern nur der CA3086 
und sein zugehöriger PT1000-Sensor.

>Habe ich bei meinen Abmessungen überhaupt eine Chance, Probleme mit dem
>HV-Netzteil zu vermeiden? Hilft evtl. eine Abschirmung?

Ist ja keine Audioanwendung. Ein bißchen stören darf es, aber nicht so 
viel, daß es instabil wird. Du solltest auf jeden Fall die Massen 
geeignet räumlich trennen.

von Alexander (Gast)


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Danke Filti für die tollen Anregungen. Ich habe im Moment leider sehr 
wenig Zeit für das Ganze, aber ich setz mich bald nochmal dran!

Gruß,
Alexander

von herzaaa (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> Ist das mitlerweile eine Seuche, dass so viele Leute
> nun Schaltungen mit LM3915 und Derivaten bauen wollen ?


Ich finde den LM3915 bzw. LM3916 gar nicht so schlecht. Diese IC's sind 
universell einsetzbar und kaskadieren kann man sie auch, so dass man ein 
hoch auflösendes Meter erhält. Vorteil der Kaskade ist, dass sich jedes 
der IC's einzeln zwecks Steuerspannung justieren lässt, damit jedes IC 
nacheinander zur vorher angepassten Steuerspannung angesteuert wird.

Auch wenn mein selbstgebautes Peakmeter vielleicht nicht direkt jeden 
professionellen Anspruch erfüllt, finde ich, dass es trotzdem dem RTW 
recht nahe kommt.

Hier legt sich meine Kaskadierung wie folgt zu Grunde:

5x LM3915 + 1x LM3916 = 120 LEDs pro Kanal.

Die Kaskadierung ist übrigens im Datasheet vermerkt. Weiterer Vorteil 
ist noch, dass man nicht soviel Peripherie (also externe Bauelemente) 
benötigt. Dies lässt etwas Spielraum zu, wenn es zB um die Platinengröße 
geht.

So, und hier nun noch mal das Video zu meinem "PPM120":

http://www.youtube.com/watch?v=5P1fNMrfxMo

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