Forum: Platinen Bleihaltiges Lötzinn


von Klaus (Gast)


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Hallo an alle,
Mich quält schon seit längeren eine Frage: Ich löte sehr oft und gerne, 
nur benutze ich bleihaltiges (Mit Flussmittel und was weiß ich für 
Sachen, die Sie damals reingemischt haben) Lötzinn, dass allerdings 
schon geschätzte hundert Jahre im Bastelkeller gelegen hat und noch von 
meinem Großvater ist.
Da kommt es schonmal vor dass man, gebeugt über die Arbeitsplatte und 
vertieft in sein Projekt, den Rauch in nicht zu geringen Mengen 
inhaliert. Kann man davon ernsthaft gesundheitliche Schäden 
davontragen(Über längeren Zeitraum, sagen wir halt ein paar Jährchen :) 
) ?

von Andreas M. (andreas_m62)


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Ob das Flußmittel schon im Lötzinn drin ist oder
ob du es erst beim Löten hinzufügst, kommt auf das Selbe raus.
Es verdampft und du atmest es ein.
Für den Amateurbereich ist das nicht so kritisch.
Im professionellen Bereich gibt es dafür Absaugeinrichtungen.

von Alex (Gast)


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>Kann man davon ernsthaft gesundheitliche Schäden
>davontragen(Über längeren Zeitraum, sagen wir halt ein paar Jährchen :)) ?

Ja, Blei in Form von Bleidämpfen / Bleiaerosolen ist vor allem giftig 
für das zentrale Nervensystem. Die Schäden bemerkt man meist im höheren 
Alter. Auf eine Absauganlage würde ich deshalb auf keinen Fall 
verzichten, notfalls selber bauen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Alex schrieb:
>>Kann man davon ernsthaft gesundheitliche Schäden
>>davontragen(Über längeren Zeitraum, sagen wir halt ein paar Jährchen :)) ?
>
> Ja, Blei in Form von Bleidämpfen / Bleiaerosolen ist vor allem giftig
> für das zentrale Nervensystem. Die Schäden bemerkt man meist im höheren
> Alter. Auf eine Absauganlage würde ich deshalb auf keinen Fall
> verzichten, notfalls selber bauen.

Bleidämpfe werden beim Löten aber gar nicht frei ;-) Da verdampft nur 
das Flussmittel.
Und in bleifreiem Lötzinn ist agressiveres Flussmittel, welches auch 
schädlicher ist. Ergo ist bleifrei Löten Gesundheitsschädlicher als mit 
Blei.

gruß cyblord

von Osche R. (Gast)


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Klaus schrieb:

> Da kommt es schonmal vor dass man, gebeugt über die Arbeitsplatte und
> vertieft in sein Projekt, den Rauch in nicht zu geringen Mengen
> inhaliert. Kann man davon ernsthaft gesundheitliche Schäden
> davontragen(Über längeren Zeitraum, sagen wir halt ein paar Jährchen :)

Das was Du da einatmest ist Flussmittel, und das kann durchaus Deine 
Lunge schädigen. Entweder gewöhnt man sich an, kurz die Luft anzuhalten 
bzw im entscheidenden Moment auszuatmen, oder man installiert eine 
Absauganlage.

Das Blei stellt in dem Zusammenhang kein Problem dar. Blei ist in 
metallischer Form nicht schädlich (es sei denn, man beschleunigt es auf 
800m/s), sondern nur als Oxid.

Die Flussmitteldämpfe hast Du bei bleifreiem Lot genauso. Da ist das 
Flussmittel aber stärker und damit agressiver. Bleilot kam teilweise 
sogar mit Kolophonium aus, das ist Harz von Nadelbäumen.

von c. m. (Gast)


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von ... (Gast)


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oder den Ventilator unter der Nase aktivieren...
Nennt sich pusten....

von Manfred (Gast)


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naja, bleihaltige Dämpfe sinds wohl eher nicht, aber das Blei ist nun 
mal an den Fingern und in nicht geringen Dosen!
Wenn ich mich so betrachte, dann weiß ich, dass ich mit meinen Pfoten 
immer mal irgendwo im Gesicht damit rumfuhrwerke (Augen reiben, am Mund 
etc.) ...  und dann kommt das Blei in den Körper und sammelt sich in der 
Leber und verursacht dann irgendwann Leberkrebs. Daher habe ich 
bleihaltiges Lötzinn komplett verbannt. Es geht fast genausogut auch 
ohne, wenn man vernünftiges bleifreies Lötzinn mit viel Silber hat.
Chris hat da mal was getestet: 
Beitrag "Vergleich Lötzinne: Felder EL Sn100Ni+ und Amasan BF32-3"
Manni

von Plumbumdumm (Gast)


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Manfred schrieb:
> und sammelt sich in der Leber und verursacht dann irgendwann Leberkrebs

Nee, ist klar. :D
Abgesehen davon, dass es natürlich löblich ist, auf bleihaltiges Lötzinn 
zu verzichten, solltest Du Dich mal informieren, wie sich eine 
Bleivergiftung wirklich auswirkt.
Aus http://de.wikipedia.org/wiki/Bleivergiftung :
"...1 mg pro Tag über die Nahrung nach längerer Zeit zu einer 
chronischen Vergiftung..."

und

"Blei schädigt das zentrale und das periphere Nervensystem, 
beeinträchtigt die Blutbildung und führt zu Magen-Darm-Beschwerden und 
Nierenschäden. Bleiverbindungen sind bis auf Ausnahmen als 
fortpflanzungsgefährdend (fruchtschädigend und Beeinträchtigung der 
Fruchtbarkeit) eingestuft.[6] Seit Juli 2006 bewertet die Deutsche 
Forschungsgemeinschaft Blei und seine anorganischen Verbindungen als 
„krebserzeugend im Tierversuch“."

Wenn also Krebs, dann an allerletzter Stelle. Vorher kommen noch 
allerley andere Ferkeleien, aber bestimmt nicht durch Anfassen 
bleihaltigen Lötzinns. Da wirst Du eher von einem parkenden Auto 
überfahren oder von einer Stubenfliege totgebissen. 1 mg ist eine ganze 
Menge. Oder meinst Du, Du schaffst es durch täglichen Umgang mit Lötzinn 
in rund 3 Jahren ein ganzes Gramm über Fingerabrieb und Weiterverteilen 
in Deinen Körper zu bekommen?

von troll (Gast)


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Plumbumdumm schrieb:
> Oder meinst Du, Du schaffst es durch täglichen Umgang mit Lötzinn
> in rund 3 Jahren ein ganzes Gramm über Fingerabrieb und Weiterverteilen
> in Deinen Körper zu bekommen?

MILLIGramm...

(Aber du hast schon recht)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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troll schrieb:

> MILLIGramm...

1 mg/d

1 mg sind etwa 0,09 mm³, also eine 9 µm dicke Schicht der Fläche
10 mm × 10 mm.  Bekommt man schon mit den Fingern abgerieben, denke
ich.

von Georg A. (georga)


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Und nach dem Löten immer schön die Finger abschlecken...

von Timmo H. (masterfx)


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Jörg Wunsch schrieb:
> 1 mg sind etwa 0,09 mm³, also eine 9 µm dicke Schicht der Fläche
> 10 mm × 10 mm.  Bekommt man schon mit den Fingern abgerieben, denke
> ich.
An einem Tag? Dann muss man aber raue Hände haben und wirklich den 
ganzen Tag drauf rumreiben. Wer macht denn sowas?

von Paul B. (paul_baumann)


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Bedenkt: Es gibt Soldaten, die vollkommen aus Zinn bestehen....
;-)
MfG Paul

von dolf (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Und nach dem Löten immer schön die Finger abschlecken...

na ja ...
ich hab das als kleiner junge vom großvater beigebogen bekommen...
ist die lötarbeit zuende dann sind die hände zu waschen.
mfg

von Michael_ (Gast)


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>Bedenkt: Es gibt Soldaten, die vollkommen aus Zinn bestehen....
Als kleines Kind habe ich mit Bleisoldaten gespielt, waren die auch aus 
Zinn?

Eigentlich ist doch Essen und Trinken am Elektronikarbeitsplatz 
verboten.

von c. m. (Gast)


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meine güte, was hier für ein blei-horrorszenario aufgebaut wird.

an die älteren unter uns: erinnert ihr euch noch an verbleites benzin? 
das enthielt durchschnittlich 0,15g blei pro liter, und dieses blei 
wurde jahrzehnte lang von hunderten millionen autos in die umgebung 
geblasen. wir leben alle trotzdem noch (naja, um realistisch zu sein, 
alle die nicht gestorben sind leben noch).
das blei, so um 10000t/a, sind immernoch in der umwelt weil nach 
einführung des bleifreien benzins nicht die gesamte oberfläche 
deutschlands dekontaminiert wurde (ach!).

also ja, blei ist giftig, aber panikmache ist unangebracht - einfach 
beim umgang damit nicht blöd sein reicht.


MIR machen hingegen die 600t/a uran sorgen die durch mineralischen 
phosphatdünger auf äckern ausgestreut werden. nur um dem geneigten leser 
mal den tellerrand zu senken.

von Lexi (Gast)


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>Eigentlich ist doch Essen und Trinken am Elektronikarbeitsplatz
>verboten.
Ja, ist es. Aber nicht wegen dem Blei im Lötzinn, sondern wegen dem Fett 
in der Stulle. Denn Fett auf der Löststelle kommt nun wirklich nicht gut 
- auch nicht in bleifrei.


>Als kleines Kind habe ich mit Bleisoldaten gespielt, waren die auch aus
>Zinn?
Es gab auch mal Zeiten, da hat die Menschheit Teller und Becher aus 
(bleihaltigem) Zinn gefertigt und benutzt. Die Spzies hat es 
offensichtlich überlebt.

Ich verwende seit 30 Jahren bleihaltiges Lötzinn und lebe immer noch - 
ohne Vergiftungserscheinungen und Krebs. Man muss ja nicht unbedingt die 
Nase auch noch extra drüber halten, wenn's mal etwas stärker qualmt. Der 
Puster unterhalb der Nase kann hier auch hilfreich sein.

Don't worry, be happy!

Vermutlich sind die Dämpfe des Leiterplattenreinigers viel giftiger als 
es die Dämpfe des Flussmittels je sein können. Würde ich jedenfalls mal 
gefühlt so behaupten.

von Schwitzender Fettsack (Gast)


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Das witzige ist, solche Gifthysteriker sind dann meistens Raucher oder 
Trinker ...

von Bello (Gast)


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Schwitzender Fettsack schrieb:
> Das witzige ist, solche Gifthysteriker sind dann meistens Raucher oder
> Trinker ...
Oder Fettsäcke, die alles in sich reinfressen. Junkfood, Pestizide or 
whatever...

von Michael_ (Gast)


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Lexi schrieb:
> Ja, ist es. Aber nicht wegen dem Blei im Lötzinn, sondern wegen dem Fett
> in der Stulle. Denn Fett auf der Löststelle kommt nun wirklich nicht gut
> - auch nicht in bleifrei.

Es ist zweiseitig. Einmal gehören bestimmte Stoffe nicht in den Mund, so 
Blei und das nicht mehr verwendete Cadmium. Das letztere wurde bis 1970 
in rauhen Mengen zum Korrosionsschutz verwendet. Es gibt weitere.
Und außer dem Butterbrot, es gibt ja sowas wie die Säure eines Apfels, 
die Elektronik und Metalloberflächen nicht mögen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lexi schrieb:
> Es gab auch mal Zeiten, da hat die Menschheit Teller und Becher aus
> (bleihaltigem) Zinn gefertigt und benutzt.

Nein, die waren aus Zinn, ganz ohne Blei.  Um dessen Giftigkeit
wusste man durchaus bereits, als dass man sich das nicht hätte
ins Geschirr holen wollen.  Dafür sind die Dinger halt auch
anfällig gegen die "Zinnpest".

von c. m. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Nein, die waren aus Zinn, ganz ohne Blei.  Um dessen Giftigkeit
> wusste man durchaus bereits, als dass man sich das nicht hätte
> ins Geschirr holen wollen.

würde ich nicht unhinterfragt unterschreiben wollen. siehe zum vergleich 
auch meinen post bez. verbleitem benzin.

http://de.wikipedia.org/wiki/Franklin-Expedition#Gr.C3.BCnde_f.C3.BCr_das_Scheitern_der_Expedition

von Harald W. (wilhelms)


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Lexi schrieb:

> Es gab auch mal Zeiten, da hat die Menschheit Teller und Becher aus
> (bleihaltigem) Zinn gefertigt und benutzt. Die Spzies hat es
> offensichtlich überlebt.

Naja, angeblich soll ja das Trinken aus Bleibechern den Untergang
des römischen Reiches veruracht haben. :-)
Gruss
Harald

von Plumbumdumm (Gast)


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Mit Bleibechern hat das nichts zu tun. Das Blei wurde in Form von 
Bleiacetat zum Wein gegeben, um ihn süßer zu machen. Die weinsaufende 
Ober- und Mittelschicht wurde so immer dümmer.

Heute ist man da aufgeklärter. Die Verdummung findet ohne chemische 
Zusätze statt und betrifft alle Schichten. (GZSZ, DSDS, ...)

von Stannum (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Naja, angeblich soll ja das Trinken aus Bleibechern den Untergang
> des römischen Reiches veruracht haben. :-)
Das waren wohl eher Zinnbecher.

von xy (Gast)


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>> Naja, angeblich soll ja das Trinken aus Bleibechern den Untergang
>> des römischen Reiches veruracht haben. :-)
>Das waren wohl eher Zinnbecher.

Ich dachte, das waren Wasserleitungen aus Blei für die 
Trinkwasserversorgung.

von Plumbumdumm (Gast)


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Stannum schrieb:
> Das waren wohl eher Zinnbecher.

So ein Blötzinn! Hier entsteht wieder eine Riesenhaufen UNWISSEN. Zinn 
ist NICHT giftig, nur einige organische Zinnverbindungen, die aber bei 
normaler Benutzung von Zinnbechern, Tellern, Kannen, etc.. nicht 
entstehen.

xy schrieb:
> Ich dachte, das waren Wasserleitungen aus Blei für die
> Trinkwasserversorgung.

Dann wäre in den letzten Jahrhunderten die gesamte westliche 
Zivilisation zugrunde gegangen. Bleileitungen sind heute noch in 
Gebrauch und müssen nur ausgewechselt werden, wenn am Leitungssystem 
eines Hauses etwas verändert wird. - Und selbst das ist Panikmache. Wie 
soll das Blei von der Leitung bitteschön in das Wasser kommen? Sind da 
kleine Heinzelmännchen mit Taucheranzügen und Feilen in der Leitung oder 
was?

von Bernd T. (bastelmensch)


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Michael_ schrieb:
> Eigentlich ist doch Essen und Trinken am Elektronikarbeitsplatz
> verboten.

Bei mir im Bastelkeller ausdrücklich erlaubt. :-)

Plumbumdumm schrieb:
> Wie
> soll das Blei von der Leitung bitteschön in das Wasser kommen? Sind da
> kleine Heinzelmännchen mit Taucheranzügen und Feilen in der Leitung oder
> was?

Verunsichere mich bitte nicht! Wenn es nicht die Heinzelmännchen sind, 
wer denn dann? Godzilla passt nicht rein.

Und was das Bleihaltige Lötzinn angeht: mir alles egal, ich wasch mir 
nach dem Löten die Pfoten, egal ob mit oder ohne Blei.
Wer sich nach der Arbeit nicht die Hände wäscht ist 
Schreibtischarbeiter. ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd T. schrieb:

> Wer sich nach der Arbeit nicht die Hände wäscht ist
> Schreibtischarbeiter. ;-)

Doch, die waschen sich Ihre Hände in Unschuld. :-)
Gruss
Harald

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Plumbumdumm schrieb:
> Stannum schrieb:
>> Das waren wohl eher Zinnbecher.
>
> So ein Blötzinn! Hier entsteht wieder eine Riesenhaufen UNWISSEN. Zinn
> ist NICHT giftig, nur einige organische Zinnverbindungen, die aber bei
> normaler Benutzung von Zinnbechern, Tellern, Kannen, etc.. nicht
> entstehen.

Essig->Azetat. Säuren gibts in allen Lebensmitteln. Von Systemen wie 
EDTA-ähnlich ganz zu schweigen.


>
> xy schrieb:
>> Ich dachte, das waren Wasserleitungen aus Blei für die
>> Trinkwasserversorgung.
>
> Dann wäre in den letzten Jahrhunderten die gesamte westliche
> Zivilisation zugrunde gegangen. Bleileitungen sind heute noch in
> Gebrauch und müssen nur ausgewechselt werden, wenn am Leitungssystem
> eines Hauses etwas verändert wird. - Und selbst das ist Panikmache. Wie
> soll das Blei von der Leitung bitteschön in das Wasser kommen? Sind da
> kleine Heinzelmännchen mit Taucheranzügen und Feilen in der Leitung oder
> was?

Nach meinem Wissen baut sich auf dem Blei eine Schicht auf, die weiteres 
lösen bei konstanten Wasserwerten recht gut verhindert.

Ich habe allerdings seit Jahren keinerlei Bleileitungen mehr gesehen. 
Gibts das wirklich noch?

von Proxxon (Gast)


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Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) schrieb:

troll schrieb:

>> MILLIGramm...

> 1 mg/d

> 1 mg sind etwa 0,09 mm³, also eine 9 µm dicke Schicht der Fläche
> 10 mm × 10 mm.  Bekommt man schon mit den Fingern abgerieben, denke
> ich.

Sind es nicht eher 0,9 µm?

Blei Dichte ca. 11g/cm^3

Höhe der Schicht auf die Grundfläche bezogen

11g auf 10 mm Schichtstärke

  11g       0.001 g
------    =     -----
10 mm      h

h = 10 mm * 0.001 g / 11 g

h = 0.0009 mm

h = 0.9 µm Schichtdicke für 1 mg Blei auf 1 cm^2

Also eine ansich wirklich recht dünne Schicht. Hat man aber auch nicht 
jeden Tag im Jahr an den Fingern und keiner schleckt sich die Finger ab, 
so dass das Blei dann direkt in den Stoffwechsel gerät. Wieviel über die 
Haut aufgenommen wird? Hmm .. Zum Glück ist Lötzinn bekanntermaßen kein 
kein reines Blei. Ob die Verbindung die Giftigkeit des reinen Bleis 
überhaupt aufweist?

von Mike J. (emjey)


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@ Klaus (Gast)

Gegen Kolophonium dämpfe gibt es Lüfter, zur Not tut es auch ein 
normaler PC-Lüfter, der zieht das Zeug weg, aber verteilt es dann im 
Raum, also sollte man so nur mit offenem Fenster löten.

Du kannst dich etwas vor den Rauch-Partikeln schützen indem du eine 
Lackiermaske nutzt.
Beitrag "Re: Kupferstaub giftig?"

Meine habe ich für 14.99 Euro ( + 2,90 Euro Versand) bekommen.

Produktbezeichnung: Lackiermaske Atemschutzmaske Maske für 
Lackierpistole
eBay-Anbieter: http://myworld.ebay.de/frontside_360
Link: http://www.ebay.de/itm/300625059326

Diese kleinen Staubmasken die wie Kaffeefiltertüten aussehen kann man 
vergessen, die ziehen Nebenluft und der Filter wird durch die ausgeatmet 
Atemluft schnell so feucht dass er ineffektiv ist.


... ich habe mir eine einfache Absauganlage (größerer Lüfter/Netzteil + 
Holz-Schacht) innerhalb von einem Tag zusammengebaut, es hat sich 
gelohnt.

von Hardy F. (hardyf)


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Mike J. schrieb:
> ... ich habe mir eine einfache Absauganlage (größerer Lüfter/Netzteil +
> Holz-Schacht) innerhalb von einem Tag zusammengebaut, es hat sich
> gelohnt.

Du fühlst dich jetzt gesünder beim Löten und brauchst deine Maske

Mike J. schrieb:
> für 14.99 Euro ( + 2,90 Euro Versand)

nicht mehr dabei, ja ?

von Mike J. (emjey)


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Ich sehe ja wie der Rauch während des Lötens weggezogen wird, die Maske 
ist für mich also nur noch nützlich wenn ich nicht am Lötplatz löte.

Die Kohlefilter (waren bei der Maske mit dabei) habe ich nicht genutzt, 
mein Filtermaterial besteht aus Filz (rund zurecht geschnitten) und ein 
paar Scheiben von den Küchenabzugshauben-Material wo auch so eine dünne 
Kohlenstoffschicht drauf ist.

Für die "Löt(stop)maske" habe ich mir eine Stoffeinlage gemacht und 
einen Schnellverschluss (Quick Release Buckle Ersatz Steckschnalle) für 
den unteren Gummi, da diese Maske für mich so nicht komfortabel genug 
war.

Ich empfehle jedem das Geld lieber in einen Lüfter und ein paar dünne 
(5mm) Platten zu stecken. Für den Lüfter hatte ich 7 Euro bezahlt und 
für die 3 Platten jeweils 50 cent (kein Holz, eher 
zusammengepresst/geklebtes Papier oder Holzfasern).

Der ein oder andere muss sich jetzt nur noch dazu durchringen und so 
einen einfachen (aber effektiven) Abzug basteln.

Es gibt auch relativ günstige Flexible Rohre (bei Pollin: 
PVC-Abluftschlauch 10cm Durchmesser, max. 3m lang, 5.25 Euro)
Muss jeder sehen was für seinen Arbeitsplatz am besten geeignet ist.


Mir hat mal einer gesagt dass ich doch Handschuhe beim löten tragen soll 
wenn ich mit verbleitem Lötzinn arbeite, aber ehrlich gesagt nutze ich 
Pinzetten um die SMD Bauteile anzufassen und das Lötzinn ist nur am 
Lötkolben.
Die Platine fasse ich ganz gewiss nicht an weil sie auf 100°C vorgewärmt 
ist.
Wenn die Platinen dann fertig sind kommt eine Schutzschicht rüber, dann 
sind sie Spritzwassergeschützt, können nicht mehr korrodieren und man 
kann die Lötstellen auch nicht mehr berühren.

Eine wirkliche Gefahrenquelle ist mein Lötspitzen-Reinigungsschwamm, er 
wird immer leicht feucht gemacht (mit Wasser aus einer 
Pump-Sprayflasche) und dort ist schon genügend Bleioxyd drin ... das 
Teil muss bald mal entsorgt werden.

von Cheflöter (Gast)


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Also mal zusammengefasst & um ein paar Infos aus vorigen Themen ergänzt, 
kommt hier die notwendige Ausrüstung zum gefahrlosen Löten am 
Sonntagabend im Hobbykeller:

- Idealerweise eine mit Bastelfilz und Küchenschwamm frisierte 
Lackiermaske tragen, um die Dämpfe aus der Lunge zu halten. Alternativ 
irgendwohin absaugen, wer möchte legt sich ein 100mm Abluftrohr ins 
Freie.
- Gummihandschuhe gegen den Zinnabrieb auf den Händen
- Schutzbrille / Visier gegen Flussmittelspritzer und Zinnreste
- Baumwollkleidung & Feuerlöscher im Raum, falls Zinn doch mal spritzen 
sollte
- Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe, falls ICs auf dem Boden liegen oder 
Werkzeug vom Tisch fällt
- Den Schwamm nur aus einem gekennzeichneten Gefäß befeuchten und 
möglichst oft wechseln, um das Bleioxid loszuwerden

Meine ehrliche Meinung zu dem Thema: Man kann es auch übertreiben, 
besonders im Hobbybereich.
Wahrscheinlich mieft die Ölheizung im Keller bis ins Wohnzimmer, aber 
die Präzisionplatine wird im Vollschutzanzug mit Sauerstoffbuddel 
gelötet.

Wenn ich das jetzt damit vergleiche, was in einem Ausbildungsraum mit 20 
angehenden Elektronikern abgeht... (selbst erlebt)
Da wird 8 Stunden durchgehend bei geschlossenem Fenster gelötet, weil es 
draußen "nur" 15°C hat, man deswegen Energie zum Fenster raus lüftet und 
überhaupt den werten Damen in der Gruppe kalt wird.
In dem Raum ist die Luft wirklich unerträglich, ich glaube die haben 
dort Instant-Kopfschmerzen erfunden.

von B.A. (Gast)


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Cheflöter schrieb:
> Also mal zusammengefasst

Das erinnert mich an eine TV-Partnervermittlung wo eine Person über 
Fragen herausfinden sollte ob eine der drei anderen Personen (hinter 
einer Trennwand/Sichtschutz) zu einem passt.

Zum Schluss war da noch eine erotische Stimme (unser Cheflöter) welche 
die Eigenschaften der jeweiligen Personen zum Teil sehr humoristisch 
zusammengefasst hat.


Zum Thema:
... und ja, ich sitze mit Baumwollkleidung und Schuhen mit Stahlkappen 
an meinem Lötplatz und wenn ein Tropfen Lötzinn auf die Arbeitsfläche 
fällt wird der Raum mit 10.000 Liter Wasser geflutet :-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Mike J. schrieb:
> Eine wirkliche Gefahrenquelle ist mein Lötspitzen-Reinigungsschwamm, er
> wird immer leicht feucht gemacht (mit Wasser aus einer
> Pump-Sprayflasche) und dort ist schon genügend Bleioxyd drin ... das
> Teil muss bald mal entsorgt werden.

Schmeiß den nassen Schwamm weg. Eine Unsitte weniger. Du machst dir 
damit die Spitze kaputt!
Nimm ein kurzes Stahlrohr o.ä. und bau drunter einen Sockel. Oben 
stopfst du dir 1-2 Putzschwämme aus dieser hauchdünnen geringelten 
Edelstahlwolle rein. Fertig. Falls das Ding mit Lötzinn mal versifft 
sein sollte, steck einen neuen Wollkringel rein.

Foto ist vermutlich überflüssig, oder?

von Harald W. (wilhelms)


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Abdul K. schrieb:

> Schmeiß den nassen Schwamm weg. Eine Unsitte weniger. Du machst dir
> damit die Spitze kaputt!
> Nimm ein kurzes Stahlrohr o.ä. und bau drunter einen Sockel. Oben
> stopfst du dir 1-2 Putzschwämme aus dieser hauchdünnen geringelten
> Edelstahlwolle rein.

Damit machst Du die Lötspitze aber auch kaputt. Besser ist es, einen
Ersatz"schwamm" für die professionellen Lötspitzenreiniger zu kaufen.
Der ist dann aus Messing o.ä.
Gruss
Harald

von Blei ist giftig (Gast)


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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Damit machst Du die Lötspitze aber auch kaputt. Besser ist es, einen
> Ersatz"schwamm" für die professionellen Lötspitzenreiniger zu kaufen.
> Der ist dann aus Messing o.ä.

Mache ich seit einem Jahr und da geht nix kaputt. Viel billiger als der 
teure Messingschwamm.
Man darf natürlich kein Wasser reintun. Was eben dann aber der 
Kunststoffschwamm thermisch nicht mitmacht. So beißte sich die Katze in 
den Schwanz.

Vermutlich würde sich auch eine Kuh über so eine Kratzbürste freuen.

von Lexi (Gast)


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@Cheflöter
Ich löte nur noch Roboter-gesteuert im hermetisch geschlossenen 
Sicherheitsglaskasten! Alles andere ist mir viel zu gefährlich. Den 
Kasten konnte ich in Biblis nach der Stilllegung letztes Jahr günstig 
erwerben.

Ist offenes Löten tatsächlich noch erlaubt? Dass das die EU immer noch 
nicht verboten hat, ist ein Skandal!

Was hat bei Euch im Ausbildungsraum den grössten Verbrauch?
( ) Kaffee
( ) Zigaretten
( ) Alk
( ) Gras
( ) Lötzinn
( ) MP3-Player

Ich bezweifle, dass die Instant-Kopfschmerzen vom Löten kommen. Und auch 
nicht vom Blei.

von Lexi (Gast)


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Taugen die Stahl-/Messing-/Dingsbums-Wollkneule als Lötspitzenreiniger 
wirklich was? Lässt sich damit auch eine Spitze mit Hohlkehle leer 
bekommen?

Wollte mir so ein Ding schon immer mal zulegen, aber bisher ist es dann 
doch wieder beim nassen Schwamm geblieben. (Ich find das so geil, wenn 
das Zinn spritzt.)

Wie sind Eure Erfahrungen?

(Bitte keine Flamewars, ob jetzt die Stahlwolle aus dem Baumarkt oder 
das gold-glänzende Messing-Imitat besser ist. Wichtiger ist mir, auf was 
ich achten muss, wenn ich nicht die teuren Teile a la Weller/Ersa/u.a. 
nehmen will. Danke.)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich gehe bei einem Problem immer erst in die Küche, notfalls schlage ich 
dann den Bastelmaterial-Katalog auf oder den Labor-Großhändler. Danach 
gehts in den Baumarkt. Meist reicht das.

von Harald W. (wilhelms)


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Lexi schrieb:

> (Bitte keine Flamewars, ob jetzt die Stahlwolle aus dem Baumarkt oder
> das gold-glänzende Messing-Imitat besser ist.

Naja, die Oberfläche eine Lötspitze besteht zwar typisch aus Eisen
und nicht aus Kupfer, aber Edelstahl ist doch deutlich härter als
einfaches Eisen, sodas der Eisenüberzug mit der Zeit abgeschabt wird.
Andererseits habe ich auch jahrzehntelang den "nassen Schwamm" benutzt,
ohne das ich einen übermäßigen Spitzenverschleiss hatte.
Gruss
Harald

von Proxxon (Gast)


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Harald Wilhelms (wilhelms) schrieb:

Lexi schrieb:

>> (Bitte keine Flamewars, ob jetzt die Stahlwolle aus dem Baumarkt oder
>> das gold-glänzende Messing-Imitat besser ist.

> Naja, die Oberfläche eine Lötspitze besteht zwar typisch aus Eisen
> und nicht aus Kupfer, aber Edelstahl ist doch deutlich härter als
> einfaches Eisen, sodas der Eisenüberzug mit der Zeit abgeschabt wird.
> Andererseits habe ich auch jahrzehntelang den "nassen Schwamm" benutzt,
> ohne das ich einen übermäßigen Spitzenverschleiss hatte.
> Gruss

Wer hat das eigentlich mal in die Welt gesetzt, dass ein feuchtes 
Schwämmchen angeblich die Lötspitze kaputtmacht? Kann ich bei meinen 
ERSA Spitzen (für die Analog Station) die schon älter sind nicht 
beobachten. Sehe darum keine Notwendigkeit zu irgendwelchen Metallwollen 
zu wechseln.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bitte bevor sich weiter über Neuerungen ablehnend geäußert wird, 
beschafft euch erstmal ein eigenes Fingergefühl dieser 
Edelstahlzirbelkugeln. Die sind wirklich weich und vor allem: billisch!

von Schwitzender Fettsack (Gast)


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Diese Messingschwämme bringens irgendwie nicht. Man muss ein paar mal 
stochern, bis die Spitze sauber ist.

Da ist mir der nasse Schwamm lieber. Einmal wischen und fertig.

von doch gast (Gast)


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Ich nehme ein simples Stück Küchenkrepp... (mehrfach falten, sonst 
verbrennt man sich die Finger!)

von Mike J. (emjey)


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Dann probiere ich es mit Messingwolle
http://www.edelstahlwolle.de/Deutsch-v2.0/Messingwolle.html

Ob man da auch 150g bekommt ?

Bei Küchenpapier habe ich schon den Effekt gehabt dass das Lötzinn 
danach nicht mehr so recht an der Lötspitze halten wollte, mit 
ordentlich Zinn, Flussmittel und im Zinnbad reiben gelang es mir dann 
dich noch, aber das mach ich nie wieder.

Die Methode mit dem leicht feuchten Schwamm funktioniert und die 
Lötspitzen halten dadurch sehr lange.

Wenn wieder mal ein Entsorgungsfahrzeug bei uns vorbei kommt frage ich 
ob die mir den alten Schwamm abnehmen.

von Harald W. (wilhelms)


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Mike J. schrieb:
> Dann probiere ich es mit Messingwolle
> http://www.edelstahlwolle.de/Deutsch-v2.0/Messingwolle.html
>
> Ob man da auch 150g bekommt ?

Naja, man kann ja auch dieses Teil nehmen. So teuer ist das ja
nun wirklich nicht.
http://www.reichelt.de/Loetspitzenreingung/CLEANER-460A-E/3/index.html?;ARTICLE=87382
Gruss
Harald

von Lexi (Gast)


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Harald hat recht: Die Preise für die Wolle sind nicht wirklich viel 
teurer als ein Schwamm. Die Differenz ist nicht das Problem. Die Halter 
von Weller sind mit 25 Euro etwas überpreist, aber das Ding von reichelt 
für 5 Stutz wäre mal einen Test wert. Danke für den Hinweis.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Damit machst Du die Lötspitze aber auch kaputt. Besser ist es, einen
>> Ersatz"schwamm" für die professionellen Lötspitzenreiniger zu kaufen.
>> Der ist dann aus Messing o.ä.
>
> Mache ich seit einem Jahr und da geht nix kaputt. Viel billiger als der
> teure Messingschwamm.

Du bis ein Vogel ey. Um mal dein Argument zu benutzen: Ich benutze schon 
immer einen Schwamm dafür (sogar länger als ein Jahr) und bei mir geht 
auch nix kaputt.

Der Schwamm meiner Ersa Analog 60 ist aber auch kein Kunststoffteil und 
oft mache ich den gar nicht erst nass. Da schmilzt nichts weg.

Der Schwamm sollte auch nie "nass" gemacht werden, sondern nur 
angefeuchtet werden, damit sich das Zinn nicht so im Schwamm 
"festzieht".

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ehrlich gesagt, bevor ich den Tipp posten wollte, dachte ich, nee bringt 
nix, die werden eh wieder Gegenargumente suchen. Jetzt habe ich den 
Salat!

1. bin ich ein komischer Vogel und stolz drauf
2. Ist Küchenpapier mit Silikon beschichtet. Ach, jetzt fällts auf 
einmal auf, oder?
3. Kenne ich deinen ERSA-Schwamm nicht. Ich bezog mich auf stinknormale 
Standardteile, insbesondere ältere CooperTools-Dinger.
4. muß man einen Unterschied zwischen alten Lötspitzen und deren 
Beschichtung und dem dazugehörigen bleihaltigen Lötzinn, sowie neueren 
Spitzen extra für bleifrei machen! Die neueren sind empfindlicher.
5. rein Logik bringt schon zum Grübeln wenn ich ein Metall schlagartig 
von 220°C oder mehr, auf vielleicht 80°C abkühle. Was dann wohl 
passiert? Dehnen sich Metalle neuerdings nicht mehr bei 
Temperaturänderung?
6. Dann das tollste Statement: Bei mir passiert sowas nicht! Wieviel 
Stunden hat deine Lötspitze unter Dampf??


Macht was ihr wollt!

von Harald W. (wilhelms)


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Abdul K. schrieb:

> 4. muß man einen Unterschied zwischen alten Lötspitzen und deren
> Beschichtung und dem dazugehörigen bleihaltigen Lötzinn, sowie neueren
> Spitzen extra für bleifrei machen! Die neueren sind empfindlicher.

Sind die dann nicht mehr mit Eisen beschichtet?
Gruss
Harald

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> 2. Ist Küchenpapier mit Silikon beschichtet. Ach, jetzt fällts auf
> einmal auf, oder?
Das habe ich nicht geschrieben. Habe ich aber auch noch nie gehört. Kann 
aber sein.

> 3. Kenne ich deinen ERSA-Schwamm nicht. Ich bezog mich auf stinknormale
> Standardteile, insbesondere ältere CooperTools-Dinger.
Auf der Arbeit haben wir ne uralte Weller Lötstation. Da ist auch kein 
Plastikschwamm drauf. Ich wollte ja nicht sagen, dass du unrecht hast. 
Ich wollte nur den Gültigkeitsbereich deiner Aussage einschränken.

> 4. muß man einen Unterschied zwischen alten Lötspitzen und deren
> Beschichtung und dem dazugehörigen bleihaltigen Lötzinn, sowie neueren
> Spitzen extra für bleifrei machen! Die neueren sind empfindlicher.
Kann sein, aber hier gehts doch um bleihaltiges Lötzinn ;-)

> 5. rein Logik bringt schon zum Grübeln wenn ich ein Metall schlagartig
> von 220°C oder mehr, auf vielleicht 80°C abkühle. Was dann wohl
> passiert? Dehnen sich Metalle neuerdings nicht mehr bei
> Temperaturänderung?
Wenn du mit dem Kolben an den feuchten (nicht nassen) kurz Schwamm 
drangehst, hast du sowas wie einen "Spannungsteiler" aus zwei 
thermischen Kapazitäten. Die Lötkolbentemperatur wird sich ganz sicher 
nicht um 140°C ändern.
Und wie schon angemerkt gibts auch (berechtigte) Bedenken bei deiner 
Methode mit Stahlwolle, die die Beschichtung beschädigen kann!
Die Schwammmethode hingegen ist etabliert und handelsüblich und die von 
dir erwähnten Bedenken sind irgendein Mythos. Denn so richtig was 
belastbares lesen kann man dazu nicht.

> 6. Dann das tollste Statement: Bei mir passiert sowas nicht! Wieviel
> Stunden hat deine Lötspitze unter Dampf??
Ich löte nur ab und zu. Darauf wollte ich aber auch nicht hinaus. Ich 
wollte klarmachen, dass dieses "bei mir funktioniert es" (hier) kein 
sehr gutes Argument ist.

> Macht was ihr wollt!
Stell dich nicht so an!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wenn einer nach über 30 Jahren das eigene Verfahren wechselt, dann 
sollte es dir zu denken geben. Ich weiß ca. seit 5 Jahren, das ich es 
falsch machte. Nur hatte ich bislang nicht die richtigen Materialien a 
la billisch gefunden. Der Lötkolbenhalter samt Schwamm hat mich weniger 
als 5 Euro Material gekostet. Das finde ich ok.

Die Spitzen bestehen aus mehreren dünnen Schichten über dem Kupferkern.

von Proxxon (Gast)


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Abdul K. (ehydra) schrieb:

> Ehrlich gesagt, bevor ich den Tipp posten wollte, dachte ich, nee bringt
> nix, die werden eh wieder Gegenargumente suchen. Jetzt habe ich den
> Salat!
> Macht was ihr wollt!

Jetzt geb dich mal nicht so empfindlich (alte Mimose) (war dein eigener 
Ausdruck). :)

> 2. Ist Küchenpapier mit Silikon beschichtet. Ach, jetzt fällts auf
> einmal auf, oder?

Woher hast du denn die Weisheit?

> 5. rein Logik bringt schon zum Grübeln wenn ich ein Metall schlagartig
> von 220°C oder mehr, auf vielleicht 80°C abkühle. Was dann wohl
> passiert? Dehnen sich Metalle neuerdings nicht mehr bei
> Temperaturänderung?

In der Regel wird die Spitze kurz abgestreift und nicht im Wasser 
gebadet. Sie kühlt ein bisschen ab und wird gleich wieder nachgeheizt. 
Das geschieht genauso wenn man an eine Lötstelle rangeht die etwas 
größer ist als ein 0402 SMD. Außerdem passiert das kurzzeitige Abkühlen 
im Schnitt an Lötstellen viel öfter, zumindest nicht minderoft. Und dann 
ist noch nicht raus, ob die zum Teil scharfkantigen Metallwollen nicht 
viel eher feine Kratzschäden in der Oberfläche der Lötspitze 
hinterlassen. Skepsis scheint mir daher mehr als angebracht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Schön wie ich beobachtet werde.

Skepsis ist immer gut. Wenn du mir was besseres bringst, du weißt ich 
bin die Hure, springe ich sofort auf ;-)

Silikone findet man heutzutage überall. Selbst im Haarspray. Der neue 
Trend ist aber gerade: Werbung silikonfrei. Also erst rein, dann wieder 
raus. Äh, was neues rein...

Soweit ich mich erinnere, werden die Küchenrollenpapiere mit einer 
Matrix aus Silikonperlen versehen. Vollbeschichtung geht ja nicht.

von Gerd E. (robberknight)


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> Soweit ich mich erinnere, werden die Küchenrollenpapiere mit einer
> Matrix aus Silikonperlen versehen. Vollbeschichtung geht ja nicht.

Du hast ja Hightech-Küchenrollen.

Ich mach das genau andersrum: bei den Küchenrollen nehm ich die 
billigsten und beim Metallgeflecht zum Lötspitenreinigen eines aus 
Messing, was extra dafür gedacht ist.

Wobei das auch nicht wirklich teuer sein muß:
http://weidinger.eu/shop/loet-_und_entloettechnik/oki/loet-_und_entloetgeraete/oki_zubehoer_und_ersatzteile/wl24494

Von dem was ich so bei den Herstellern gelesen habe, leiden die Spitzen 
mehr wenn man Stahlwolle oder Edelstahl verwendet.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Und das ist reines Messing oder Stahl mit Messing beschichtet??

Jedenfalls exakt der gleiche Hersteller wie meine Küchendinger.

von Gerd E. (robberknight)


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Abdul K. schrieb:
> Und das ist reines Messing oder Stahl mit Messing beschichtet??

Glaube schon daß das reines Messing ist. Hab gerade mal ne Locke mit dem 
Seitenschneider abgeschnitten und unterm Mikroskop angesehen. Ist 
relativ fein, man sieht es nicht eindeutig aber ich würde schon sagen 
daß das durchgängig die selbe Farbe hat.

Besser wäre warscheinlich das irgendwie chemisch anzulösen und dann 
irgendwelche charakteristischen Reaktionen zu testen. Auf dem Gebiet hab 
ich aber nicht wirklich nen Plan...

> Jedenfalls exakt der gleiche Hersteller wie meine Küchendinger.

Die kommen von Oki oder sehen die nur so aus wie auf dem Foto?

von Gerd E. (robberknight)


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Ach so, wenn man mit nem Messer dran kratzt kommt auch nix 
andersfarbiges zum Vorschein.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Oki? Nein, Schlecker.

Halte einen Magneten ran. Meine sind leicht magnetisierbar. Wären sie 
aus Eisen, wäre es vermutlich heftiger. Bei den Edelstählen hängt es von 
der Zusammensetzung ab, wie gut sie magnetisierbar sind.
Bei Vollmessing ist nichts magnetisierbar. Und es bricht nach einigen 
Biegen. Edelstahl macht das viel länger mit. Vom Feeling her sowas wie 
Federstahl.

von Gerd E. (robberknight)


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Abdul K. schrieb:
> Oki? Nein, Schlecker.

Dann wirste Dir wohl bald ne neue Quelle suchen dürfen...

> Halte einen Magneten ran. Meine sind leicht magnetisierbar. Wären sie
> aus Eisen, wäre es vermutlich heftiger. Bei den Edelstählen hängt es von
> der Zusammensetzung ab, wie gut sie magnetisierbar sind.
> Bei Vollmessing ist nichts magnetisierbar.

mit meinem stärksten Magneten (so nen Neodym-Dingens, ziemlich knackig) 
passiert da gar nix.

> Und es bricht nach einigen
> Biegen. Edelstahl macht das viel länger mit. Vom Feeling her sowas wie
> Federstahl.

Brechen tut es auch nicht. Es ist sehr flexibel und lässt sich durch 
biegen nicht beeinträchtigen. Das will man ja auch wenn man da ständig 
mit dem Lötkolben reinsticht. Ist vielleicht irgendeine 
Messing-Legierung.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Also die Dinger gibt es überall. Da brauch ich keinen Metzger mehr.

Ich habe gerade mal in meine Konstruktion gesehen: Ein Großteil der 
Lötreste hat sich am Boden gesammelt. Haftet ja nix am Edelstahl. 
Vermutlich hält das locker 10 Jahre.

Wie ist das bei deinem 'Messing' ? Kannst du es anlöten?

von Gerd E. (robberknight)


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> Wie ist das bei deinem 'Messing' ? Kannst du es anlöten?

Nö. Es sammeln sich Lotkügelchen in dem Geflecht und die fallen dann 
nach unten in die Halterung. Alle paar Wochen drücke ich das Ding mal 
aus daß sich keine größeren Klumpen bilden.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerd E. schrieb:

> Ist vielleicht irgendeine Messing-Legierung.

Du meinst, es kommt nicht direkt aus dem Messingbergwerk? :-)
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Ich habe allerdings seit Jahren keinerlei Bleileitungen mehr gesehen.
> Gibts das wirklich noch?

Ich bin im Jahr 2000 aus einem Haus ausgezogen, in dem noch welche
drin waren (seit 1929).  Keine Ahnung, ob die da heute noch drin sind,
vermutlich nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Und schmeckt der Kaffee jetzt fade?

Messing ist es dann jedenfalls nicht. Vielleicht Kupfer-Beryllium.

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