Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeit während der Freizeit


von Markus (Gast)


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Hallo,
ich studiere zur Zeit noch, deshalb habe ich vom Ingenieurarbeitsalltag 
noch relativ wenig Ahnung.
Mich würde aber mal interessieren, wie viel Zeit/Energie man ausserhalb 
der regulären Arbeitszeit noch in seinen Job investiert?

Mal abgesehen von Überstunden, arbeitet man nach Feierabend oder am 
Wochenende auch zu Hause noch weiter oder lässt man das alles hinter 
sich bis zum nächsten Arbeitstag?

Und wie sieht das aus mit dem Weiterbilden? Ich habe schon öfters 
gehört, dass man schnell den Anschluß an den aktuellen Stand der Technik 
verlieren kann. Gibt es da alle paar Monate/Jahre Maßnahmen der Firmen 
für eine Weiterbildung oder setzt man sich selber in der Freizeit an 
entsprechende Themengebiete und versucht sich dort einzuarbeiten?

Schon mal vielen Dank für alle Antworten.

gruß

von Mine Fields (Gast)


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Man kann sein Hirn kaum abschalten, die Probleme auf der Arbeit können 
einen auch nach Feierabend noch begleiten. Ob man wirklich aktiv 
arbeitet hängt dann von der konkreten Situation ab.

Weiterbildung ist auch im eigenen Interesse, schließlich möchte man ja 
auch beruflich irgendwann weiterkommen und darf nicht erwarten, dass der 
Arbeitgeber hierfür alle Ressourcen zur Verfügung stellt. Den 
Arbeitgeber interessiert erst einmal nur die gegenwärtige Leistung. Um 
die Zukunft muss man sich selbst kümmern. Es kann zwar sein, dass man 
Unterstützung dabei bekommt, aber man muss es nicht zwingend erwarten, 
schon gar nicht zu 100%.

von Paul Baumann (Gast)


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MineField schrob:
>Man kann sein Hirn kaum abschalten, die Probleme auf der Arbeit können
>einen auch nach Feierabend noch begleiten.

Wenn Du nicht abschalten kannst, schaltet Dein Körper eher früher als
später selbst ab. Die Friedhöfe sind voll von Leuten, die sich für 
unersetzlich hielten.

Manch Einer merkt erst, daß er gelebt wurde und nicht gelebt hat, wenn
ihn eine schwere Erkrankung auf's Lager wirft....

Der Mensch steht hier im Mittelpunkt -damit er von allen Seiten 
geprügelt werden kann.
:-(

MfG Paul

von Ich (Gast)


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Die Mischung macht es.
Besonders im technischen Bereich knobelt man auch nach Feierabend an 
Problemen rum.

Weiterbildung: Wichtig, das klappt nicht immer nur während der 
Arbeitszeit, aber ein Technik-Freak beschäftigt sich zuhause ja nicht 
nur mit NICHT-technischen Dingen.

Es ist wichtig Freiräume zu schaffen, in denen man nichts macht, was mit 
dem Job zu tun hat.
Das hilft dann auch dem beruflichen Weiterkommen.

Schönen Restabend - jetzt erstmal 'nen Bierchen schlabbern

von Mine Fields (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Wenn Du nicht abschalten kannst, schaltet Dein Körper eher früher als
> später selbst ab. Die Friedhöfe sind voll von Leuten, die sich für
> unersetzlich hielten.

Quatsch. Man darf sich natürlich nicht alles zutiefst zu Herzen nehmen. 
Ein bisschen Nachdenken über das ein oder andere berufliche Problem ist 
nicht schädlich, sondern ganz normal.

Ich schrieb:
> Es ist wichtig Freiräume zu schaffen, in denen man nichts macht, was mit
> dem Job zu tun hat.

Das schließt sich aber gegenseitig nicht aus. Abwechslung und Ausgleich 
ist natürlich wichtig.

von Paul Baumann (Gast)


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MineField schrob:
>Quatsch. Man darf sich natürlich nicht alles zutiefst zu Herzen nehmen

Na, das klingt doch schon vorsichtiger als im ersten Beitrag.

...und das Wort "Quatsch" nehme ich mir Deinem Rat folgend nicht 
zutiefst
zu Herzen.

;-)

MfG Paul

von Markus G. (Gast)


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Markus schrieb:
> Mal abgesehen von Überstunden, arbeitet man nach Feierabend oder am
> Wochenende auch zu Hause noch weiter oder lässt man das alles hinter
> sich bis zum nächsten Arbeitstag?

Has du was genommen?

von loppl (Gast)


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Bin Entwicklungsing.
Müsste in der Freizeit eigentlich nichts machen.
Aber ich such mir gerne kleine Hobbyprojekte, um mich mit Themen zu 
beschäftigen, die ich im Job nicht habe. FPGA, Eclipse RCP, ..
Aber immer in so, dass es mir Spaß macht. Stress hab ich tagsüber.

von Michael S. (technicans)


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Markus schrieb:
> Und wie sieht das aus mit dem Weiterbilden? Ich habe schon öfters
> gehört, dass man schnell den Anschluß an den aktuellen Stand der Technik
> verlieren kann.
Kann, besonders im Mint-Bereich passieren und sollte man versuchen
aktiv gegen zu steuern, z.B. Fachartikel lesen, Vorlesungen besuchen,
an Schulungen auf eigene Kosten teilnehmen, eigene Projekte realisieren,
usw.
> Gibt es da alle paar Monate/Jahre Maßnahmen der Firmen
> für eine Weiterbildung
Wenige Firmen werden das wohl unterstützen, aber ich nehme stark an
das die anderen dich solange benutzen bis du ausgelutscht und
zu nichts mehr Nütze bist. Weiterbildung kosten Geld und Zeit und
die will man in so gut wie keinen investieren weil du damit ja
woanders mehr Geld verdienen könntest. Also lässt man es und sucht
Leute die es können.
> oder setzt man sich selber in der Freizeit an
> entsprechende Themengebiete und versucht sich dort einzuarbeiten?
Das wird von jedem Arbeitnehmer erwartet und als Bringschuld dem
Unternehmen gegenüber angesehen.

von Der Phönix (Gast)


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Markus schrieb:
> Mal abgesehen von Überstunden, arbeitet man nach Feierabend oder am
> Wochenende auch zu Hause noch weiter oder lässt man das alles hinter
> sich bis zum nächsten Arbeitstag?

Überstunden mache ich schon lange keine mehr und statt zuhause zu 
arbeiten,mache ich in der Firma meine Steuererklärung und bilde mich 
weiter.

> Und wie sieht das aus mit dem Weiterbilden?
Surfen, Webinare, und vor allem : Möglichst viel qualitative Arbeit an 
sich ziehen und quantitavie wegschieben. Also viel Lernen in wenig Zeit 
und noch Zeit über haben.

Wichtig ist, an den richtigen modernen Projekten und Themen zu arbeiten.

Zum Arbeitsalltag:
Beitrag "Danksagung an die Verantwortlichen der deutschen Industrie"

von Thomas E. (tomedl)


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Wenn ich durch das Firmentor gehe, sind sämtliche Gedanken an den Laden 
weg und kommen erst wieder, wenn ich am nächsten Tag wieder durch das 
Tor gehe. In meiner Freizeit bekomme ich keinen Cent, also bekommen die 
von mir auch keinen einzigen Gedanken! Und wenn es ein Problem zu lösen 
gibt, dann wird das Problem in der Arbeitszeit gelöst. Sicher nicht 
zuhause! So wichtig ist mir der Laden nicht.

von alten (Gast)


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mit der Beamtenmentalität wirst du nicht lange überleben in der Firma !

von (c)chrizz (Gast)


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Hier wurde ja eine große Glaubensfrage aufgeworfen.
Um meinen Senf noch dazuzugeben:
Mir ist bewußt, dass ich Mehrarbeit nach der Arbeitszeit weder bezahlt 
bekomme, noch mir Irgentjemand dafür danken wird.
Wenn ich jedoch Spaß an einer Sache habe, mich die Gedanken an das zu 
lösende Problem beschäftigen und ich eh nur das abendliche 
Fernsehprogramm zur Berieselung vor mir habe, dann setz ich mich gern 
noch mal für ein Stündchen hin und beschäftige mich mit der Arbeit.

Ich mach das aber wirklich nur zum Spaß an der Freude und weil es mir 
selbst ein gutes Gefühl bringt. Liegt eine private Bastelei auf dem 
Tisch oder gibt es irgentwie sonst etwas privates zu Erledigen, hat das 
immer vorrang.

Aber jeder muss da seinen eigenen Weg finden. Mein Tip ist nur, mehr mit 
dem Bauch zu hören, was einem gut tut, und den Verstand ("Es ist wichtig 
für das Projet, die Karriere, der nächsten Prämie wegen...etc.pp.) auf 
den dritten Rang zu setzten.

Schönes Wochenende,
heute ist der Karneval der Kulturen wichtiger als alle beruflichen 
Belange :-)

von P. M. (o-o)


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Gibt es eigentlich auch Firmen, die ebendiese Arbeit vergüten? Letztlich 
ist es ja auch im Interesse der Firma, dass z.B. eine gute Idee spät 
Abends nicht einfach vergessen wird, oder dass der Mitarbeiter, wenn es 
ihn mal am Samstag unter den Fingern juckt, sich 2-3 Stunden hinsetzt 
und die Motivation nutzt. (Jedenfalls ab einem gewissen Kreativität- und 
Intellektniveau der Arbeit.)

von ich (Gast)


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> Gibt es eigentlich auch Firmen, die ebendiese Arbeit vergüten?

Das ist in dem hohen (aus Sicht des Arbeitgebers) Stundenlohn schon 
eingepreist. Wie soll man denn auch eine Leistung zu Hause bemessen bzw 
kontrollieren?

von P. M. (o-o)


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ich schrieb:
> Wie soll man denn auch eine Leistung zu Hause bemessen bzw
> kontrollieren?

Dank unserer "Fleissmentalität" leider gar nicht. Leider zählt bei uns 
ja primär die geleistete Zeit, nicht die abgelieferte Leistung. Also ist 
es, wie du sagst, primär wichtig zu kontrollieren, ob die Zeit 
geleistet wurde. Würde das Ergebnis zählen, so würde sich deine Frage 
erübrigen. (Aber davon hat der Pöbel Angst und setzt deshalb grosse 
Stücke auf die Fleissmoral.)

von Backflow (Gast)


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>Aber davon hat der Pöbel Angst

Welchen Pöbel meinst du jetzt konkret?

von P. M. (o-o)


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Backflow schrieb:
>>Aber davon hat der Pöbel Angst
>
> Welchen Pöbel meinst du jetzt konkret?

Diejenigen Leute, die sich nicht durch Leistung hervortun können, 
sondern darauf angewiesen sind, dass hauptsächlich ihr Fleiss zählt. 
(Pöbel ist vielleicht eine etwas unfreundliche Bezeichnung, ja.)

von Backflow (Gast)


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>Diejenigen Leute, die sich nicht durch Leistung hervortun können,

Immer dasselbe, die Blöden sind immer die anderen.

Übrigens, falls du ständig geniale Ideen außerhalb der Arbeitszeit hast, 
kannst du ja mal versuchen mit deinem Chef über ein Lösungsmodell zu 
sprechen.

von P. M. (o-o)


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Backflow schrieb:
> Immer dasselbe, die Blöden sind immer die anderen.

Genau das meine ich ja. Diese panische Angst, mal substanziell an den 
Fähigkeiten gemessen zu werden. Allein durch die Äusserung dieses 
Gedankens fühlst du dich schon auf den Schlips getreten.

von Backflow (Gast)


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>Allein durch die Äusserung dieses Gedankens fühlst du dich schon auf
>den Schlips getreten.

Überhaupt nicht. Mich wundert es nur, daß ich, zumindest den Erzählungen 
nach zu urteilen, ständig von Horden von Genies umgeben bin.

Und das Hauptproblem all dieser gefühlten Genies ist, das es keiner 
bemerkt bzw. anerkennt.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Man muss auch immer bedenken, dass man auf Arbeit nicht immer 100 % auf 
die Arbeit konzentriert ist, dass man mal quatscht oder aufs klo geht 
ohne auszustempeln. Das kann man doch nach Feierabende ausgleichen.

von paul (Gast)


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> Man muss auch immer bedenken, dass man auf Arbeit nicht immer 100 % auf
> die Arbeit konzentriert ist, dass man mal quatscht oder aufs klo geht
> ohne auszustempeln. Das kann man doch nach Feierabende ausgleichen.

Und was erst die Raucher der Firma kosten. Sie arbeiten weniger, weil 
sie mehr Pausen machen und sie hinerlassen mehr Dreck und verursachen 
deshalb mehr Reinigungskosten.

von P. M. (o-o)


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Stefan Helmert schrieb:
> Man muss auch immer bedenken, dass man auf Arbeit nicht immer 100 % auf
> die Arbeit konzentriert ist, dass man mal quatscht oder aufs klo geht
> ohne auszustempeln. Das kann man doch nach Feierabende ausgleichen.

Das ist definitiv nicht die Idee. Ich muss meinem Arbeitgeber 8 Stunden 
pro Tag zur Verfügung stehen. Klogänge oder gewisse Auflockerungen 
zwischendurch sind da bereits eingerechnet, da ohne sie die Verrichtung 
der Arbeit gar nicht möglich wäre. Ansonsten könnte der Arbeitgeber ja 
noch auf die Idee kommen, dass ich Wartezeiten (Compilieren, Download, 
Warten bis alle im Meeting sind, ...) auch noch nacharbeiten soll.

Backflow schrieb:
> Überhaupt nicht. Mich wundert es nur, daß ich, zumindest den Erzählungen
> nach zu urteilen, ständig von Horden von Genies umgeben bin.

Welcher Aussage in meinem Posting nach urteilst du, dass ich mich für 
ein Genie halte? Und übrigens, da haben wir's schon wieder: Sobald 
jemand herausragt bzw. es von sich behauptet bzw. du das Gefühl hast, er 
würde es von sich behaupten - dann wird sofort mit maximalem Hohn und 
Spott geschossen.

von Backflow (Gast)


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>Und übrigens, da haben wir's schon wieder: Sobald jemand herausragt bzw.
>es von sich behauptet bzw. du das Gefühl hast, er würde es von sich
>behaupten

Nimm doch nur mal dieses Forum. Die meisten hier sind doch als 
unerkannte Leistungsträger unterwegs. Und wenn es mit der persönlichen 
Leistung etwas schwierig ist, dann zählt bei vielen hier allein schon 
die Ausbildung zum Ing. als "Genienachweis". Du weißt schon, Ingenieur 
kommt angeblich von Genius und so.

Und falls das dann auch nicht hilft, dann kommt deine Verschwörung des 
Mittelmaßes:
>Diejenigen Leute, die sich nicht durch Leistung hervortun können,
>sondern darauf angewiesen sind, dass hauptsächlich ihr Fleiss zählt.


>...dann wird sofort mit maximalem Hohn und Spott geschossen.

Es ist nicht an mir irgend jemandes Leistung zu beurteilen. Wenn 
derjenige so gut ist, daß dessen Ideen außerhalb der Arbeitszeit so viel 
zum Betriebsergebnis beitragen, kann er zu seinem Chef gehen und eine 
entsprechende Gehaltserhöhung fordern.

Wo ist da das Problem?

von P. M. (o-o)


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Warum kommt ihr plötzlich auf "Genie" und "herausragend"? Ich habe bloss 
kritisiert, dass die Arbeits_leistung_ gegenüber der Arbeits_zeit_ viel 
zu wenig gewichtet wird. Weil die Leute eben den Vergleich ihrer 
tatsächlichen Fähigkeiten scheuen und stattdessen lieber auf ein Mass 
setzen, das man problemlos erfüllen kann - nämlich die geleistete 
Arbeitszeit.

Aber dieses Mass bedeutet null Motivation für gute Leistung. Auser man 
hat die Möglichkeit aufzusteigen oder läuft Gefahr, gefeuert zu werden. 
In vielen Fällen ist man als normaler Mensch aber von beiden Grenzen 
sehr weit entfernt und sitzt halt seine Zeit einfach ab.

von Backflow (Gast)


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>Aber dieses Mass bedeutet null Motivation für gute Leistung

Dann solltest du vielleicht einmal das Buch "Mythos Motivation" von 
Herrn Sprenger lesen.

http://www.amazon.de/Mythos-Motivation-Wege-einer-Sackgasse/dp/3593392003/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1338139775&sr=1-2

von P. M. (o-o)


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Backflow schrieb:
> Dann solltest du vielleicht einmal das Buch "Mythos Motivation" von
> Herrn Sprenger lesen.

Ich würde Sprenger sogar sehr zustimmen. Er sagt ja, dass die Motivation 
aus der Arbeit selbst kommen muss und nicht aus Boni, Geschenken etc. 
Und genau zu dieser Kategorie gehört auch die Stempeluhr: Arbeit nicht 
um der Arbeit willen, sondern für den Kontostand auf der Stempeluhr.

Deshalb wäre es ja auch wichtig, dass die Leistung mehr zählt. Nicht im 
Sinne von Boni und so, sondern in dem Sinne, dass der Arbeitgeber seinem 
Arbeitnehmer maximale Freiheit beim Erreichen der Arbeitsziele lässt: 
Dem Arbeitnehmer einen Auftrag geben und ihn arbeiten lassen, ohne 
Stempeluhr, ohne unnötigen Termindruck. Denn wie Sprenger selbst sagt, 
wird ein motivierter Mitarbeiter nach bestem Wissen und Gewissen den 
Auftrag erledigen und nicht versuchen, seinen Arbeitgeber zu betrügen.

von Backflow (Gast)


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>...dass der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer maximale Freiheit beim
> Erreichen der Arbeitsziele lässt

Na, dann ist doch alles im grünen Bereich. Jeder darf, wenn er möchte, 
auch noch außerhalb der Arbeitszeit über fachliche Probleme nachdenken.

Und wenn jemand der Überzeugung ist, nur außerhalb der Arbeit besonders 
kreativ zu sein, dann kann er versuchen, mit seinen Vorgesetzten eine 
entsprechende Arbeitszeitvereinbarung aufzusetzen.

Analog Herrn Sprenger würde ich, falls ich eine wirklich tolle Idee 
außerhalb der Arbeit habe, meine Motivation aus der Idee beziehen und 
nicht aus einer "Leistungs"prämie von 20 - 50 Euro je nach Stundenlohn 
und Denkzeit nach Dienst.

von meckerziege (Gast)


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Die meisten "arbeiten" doch auch während der Freizeit.
Oder wie es ein Prof mal ausdrückte: Auch wenn man nach Hause geht, 
denkt man ja doch immer wieder an die ungelösten Probleme und macht sich 
Gedanken wie man sie lösen kann.

und er hat Recht was ich so bisher gesehen und gehört habe...

Wenns dann aber soweit geht, dass der Chef auch während der Freizeit SMS 
schreibt weil man noch was fertig machen soll (es aber eigentlich 
sonntag ist und es nirgends geschrieben steht dass ich sein sklave bin), 
dann führt das langfristig dazu dass ichs mir überlegt habe zu kündigen 
- was ich letztendlich auch wegen noch ein paar anderer Sachen getan 
habe und damit der Großteil des Know-Hows aus aktuell laufenden 
Projekten weg war... Doku gabs natürlich auch keine, denn ich wurde nur 
fürs Programmieren bezahlt, Doku war nie gefordert.
Mein Arbeitszeugnis habe ich von den Leuten zwar bis heute nicht 
bekommen, der Job war aber nix mit dem man sich besonders rühmen müsste. 
Schlechte Arbeitszeit, schlechte Kollegen und noch schlechterer Lohn (5 
Jahr keine Gehaltserhöhung...). Mittlerweile arbeite ich mit besseren 
Arbeitszeiten, besseren Kollegen für den doppelten Stundenlohn.

von Dipl.- G. (hipot)


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Markus schrieb:

> Hallo,
> ich studiere noch, deshalb habe ich vom Ingenieuralltag
> noch relativ wenig Ahnung.

Gemach, gemach! Nimm Dir ja Zeit. Besuche fachfremde 
Lehrveranstaltungen, zieh Dir Kultur rein und genieße das 
Universitätsmilieu. Das kommt nie wieder.


> Mich würde aber mal interessieren, wie viel man ausserhalb
> der regulären Arbeitszeit noch in seinen Job investiert?

Ich: 0, absolut 0.

Frage: Wieso sollte man das tun? Wer im Studium nicht lernt, 
Ingenieurwesen und Freizeit zu trennen, naja!
Arbeit ist Arbeit, Freizeit ist Freizeit.


Wenn am frühen Nachmittag der Hammer fällt, ich im Auto sitze und der 
Hardrock aus dem mp3-Radio kracht, ist die Starkstromtechnik aus dem 
Sinn, regelrecht vergessen.

Ausnahme: Irgendein extrem (!) faszinierendes Problem läuft mir über den 
Weg und schaltet den universitären Knobelfetisch ein. Hat nie was mit 
konkreten Projekten auf Arbeit zu tun, von denen ich betroffen wäre, so 
daß ich ungezwungen akademisch vor mich hin spielen und knobeln kann. 
Unendlich Zeit, kein Erfolgsdruck, Wißbegier als Hobby quasi.

Trotzdem nehme ich keine Arbeit, keinen Streß und keine Sorgen mit nach 
Hause.


> dass man schnell den Anschluß an den aktuellen Stand der Technik
> verlieren kann.

Meine Tätigkeiten sind so aufgefächert, daß mir der Beruf tagtäglich 
zeigt, wieviel ich nicht weiß.

Mein Vorsatz ist daher seit dem 27.10.2009 (der 1. Arbeitstag): You want 
to learn something every day. Eine Kleinigkeit jeden Tag. Andernfalls 
wird der Beruf Dich früher oder später dazu zwingen und das ist niemals 
angenehm.


> setzt man sich selber in der Freizeit an entsprechende Themengebiete

Siehe oben. Ich tendiere zum Knobeln. Und nur wenn es nichts Besseres zu 
tun gibt. Hinsetzen und Studieren ist etwas für nebenberufliche, 
professionelle Qualifizierung, die direkt die Karriere beeinflussen 
sollte.
Andernfalls ist es sinnlos und endet in traditioneller kapitalistischer 
Ausbeutung des Ingenieurs.
So ist mein Plan z.B., in den nächsten Jahren auf Kosten der Firma 
Management oder so etwas zu studieren und micht mit dem MBA von der 
Technik wegzubewegen und die Karrieremöglichkeiten zu vergrößern.


Ahoi

von Ingenieur (Gast)


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Richtig lösen kann ich mich von der Arbeit auch nicht. Die Fragen 
schwirren ständig in meinem Kopf, wenngleich ich nicht aktiv daran 
arbeite oder gezielt nach Lösungen suche. Aber die Themen beschäftigen 
mich, so wie sich ein Vater eines Kleinkindes auch für alles rund ums 
Thema Baby interessiert und es aufsaugt.

Ich habe aber festegstellt, dass ich in der Arbeit auch viel Freizeit 
habe, damit gleicht sich das wieder aus:

Beitrag "Freizeit während der Arbeit"

von Ich (Gast)


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Bei einem Job wollten wir (Kollegen) während der Mittagspause nicht über 
die Arbeit reden.
Kaum zu glauben wie schwer das ist.

meckerziege schrieb:
> Wenns dann aber soweit geht, dass der Chef auch während der Freizeit SMS
> schreibt weil man noch was fertig machen soll

Falls mir mein Chef sonntags eine SMS zukommen lässt, ist das doch OK, 
solange er nicht meint, ich lege sofort los.
Habe auch schonmal in meiner Freizeit eine SMS bekommen, dass ich mich 
am nächsten Morgen zuerst um etwas anderes als geplant kümmern sollte.

Arbeit muss Spass machen, aber wer kann schon zu viel Spass verstehen?

von Mario W. (dywlkr)


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Bin momentan auch noch mitten im Studium und gerade im Praxissemester in 
einer grossen Firma in der Schweiz.
Habe dort ein eigenes Projekt an dem ich alleine und selbstständig 
arbeite.
Ich hab in den ersten paar Wochen zuhause sehr viel über die Arbeit 
nachgedacht und getüftelt und es hat mir keine Ruhe gelassen.
Allerdings muss ich sagen nach mittlerweile knappen 3 Monaten hat das 
stark nachgelassen. Wenn ich zuhause bin denke ich nicht mehr an die 
Arbeit und es geht erst wieder weiter wenn ich wieder in der Firma bin.

Habe auch in meiner "Freizeit" Emails oder SMS bekommen, wenn mir danach 
ist lese ich sie, ansonsten merk ich mir es und nehme das Problem am 
nächsten Arbeitstag in Angriff.

Weiterbildung ist natürlich von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich und 
bestimmte Themen werden zuhause immer wieder auftauchen, ob du nun eine 
LED Leiste baust, deine Teichpumpe reparierst oder ein C-Programm 
schreibst.

P. M. schrieb:
> Gibt es eigentlich auch Firmen, die ebendiese Arbeit vergüten?

13. Monatsgehalt / Prämien für gute Leistungen.
Kommt ja auch drauf an was für einen Vertrag man hat, ob man stempeln 
muss oder seine Stunden aufschreibt. Wenn du deine Stunden "nur" 
aufschreibst wirst du ja quasi kaum (zeitlich) kontrolliert.

Gruss

von hansdampf (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Man muss auch immer bedenken, dass man auf Arbeit nicht immer 100 % auf
> die Arbeit konzentriert ist, dass man mal quatscht oder aufs klo geht
> ohne auszustempeln. Das kann man doch nach Feierabende ausgleichen.
Ja genau, macht ihr das mal alle schön, damit ich weiter meine Ruhe hab.

Man kommt ja aus dem Lachen nichtmehr raus, ist das hier alles Satire, 
diese ganze Diskussion? In dem einen Thread wird über schlechte 
Gehälter, die pösen Arbeitgeber und schlechte Bedingungen geredet, im 
nächsten darüber wie man dem Chef am besten den Arsch abwischt. Die 
BWLer lachen sich doch tot wenn die den Thread hier lesen...

von Dipl.- G. (hipot)


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hansdampf schrieb:

> In dem einen Thread wird über schlechte
> Gehälter, die pösen Arbeitgeber und schlechte Bedingungen geredet, im
> nächsten darüber wie man dem Chef am besten den Arsch abwischt.

You tell me about it!
Das ist die gleiche Leier wie in den lachhaften Diskussionen über 
US-Gehälter. Rumjammern und großkotzig sein - gleichzeitig. Toll!

von Udo S. (urschmitt)


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hansdampf schrieb:
> Die
> BWLer lachen sich doch tot wenn die den Thread hier lesen...

Ne die trollen hier rum und eröffnen solche Threads, denn nur in solchen 
Threads können sie mitdiskutieren :-)

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