Forum: HF, Funk und Felder AM Empfänger - Empfang verbessern?!


von Tom (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe vor einiger Zeit einen AM Empfänger aufgebaut (siehe Bild im 
Anhang). Es handelt sich um eine sehr einfache Schaltung, die mit einer 
GE Diode arbeitet.

Um den Empfang etwas zu verbessern, ist zusätzlich eine Rückkopplung mit 
einem Hartley Oszillator eingebaut.

Die Spule hat eine Induktivität von ca. 1,3uH. Zusammen mit dem 
Drehkondensator (ca. 32pF - 560pF) kann dann der Kurzwellenbereich von 
ungefähr 5,9MHz bis 22MHz abgedeckt werden.

Das Problem ist folgendes, ich kann zwar Sender empfangen, aber nur 
recht bescheiden. Die Aktivboxen, die ich verwende, muss ich voll 
aufdrehen und dann auch genau hinhören um den Sender zu verstehen. Je 
nach dem, mit welcher Verstärkung der Oszillator betrieben wird, rauscht 
oder pfeift es im Hintergrund.
Als Antenne habe einen ca. 6m langen Draht aufgespannt und auch mit 
einem Draht, der um einen Ferritkern gewickelt wurde, rumgespielt. 
Zuhause empfange ich damit mehrere Sender, im Labor, das in einer 
Großstadt ist, keinen einzigen, bzw. mit Ferritantenne empfange ich zwei 
Sender gleichzeitig (aber auch nur diese beiden).

Knackpunkt ist, ich würde die Schaltung gerne so belassen. Es soll nicht 
komplizierter werden durch z.B. einen zusätzlichen Transistor. Die 
Schaltung soll einfach sein und mit einer Diode arbeiten. Jetzt ist die 
Frage, habe ich da schon alles rausgeholt? Ist mit einer einfachen 
Diodenschaltung kein besserer Empfang möglich oder gibt es durch ein 
paar kleine Änderungen noch mehr Potential?

Für eure Hilfe wäre ich euch sehr dankbar!

Viele Grüße
Tom

von B e r n d W. (smiley46)


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Probiers mal mit der Nusbaum-Schaltung
Beitrag "Audion mit Ge-T statt Si-T"

von B e r n d W. (smiley46)


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> Je nach dem, mit welcher Verstärkung der Oszillator
> betrieben wird, rauscht oder pfeift es im Hintergrund.

Das Poti ist nicht als Lautstärkeregler zu verstehen. Beim Übergang 
zwischen pfeifen und nicht pfeifen gibt es eine Stellung des Potis, bei 
der es am Besten funktioniert. Das Ganze spielt sich auf 2-3° 
Verstellwinkel ab und ist ein wenig fummelig einzustellen.

Trotzdem liefert die Schaltung mit nur einem Transistor vermutlich zu 
wenig Lautstärke. Auch bei der Nussbaum-Schaltung war ohne den zweiten 
Transistor nur was zu hören, wenn ich die Lautsprecher direkt ans Ohr 
gehalten habe.

von KLS (Gast)


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Hallo Tom,

eine schöne Schaltung!

Bin ziemlich sicher, dass ich sie auch irgendwann mal aufgebaut hatte.

6m Langdraht sollten dir mindestens einen ganzen Korb voller Sender 
liefern!


Was für eine Diode hast du verwendet? Eine Germanium- oder eine 
Siliziumdiode? Mit einer Ge-Diode ist es lauter als mit einer Si-Diode, 
weil Ge nicht so viel Spannung "schluckt".
Man kann aber eine Si-diode auch "vorspannen", das beseitigt den Effekt.

Übrigens fehlt hinter der Diode (also parallel zum 100k-Widerstand) ein 
Glättungskondensator !!!  Ohne ihn ist der Klang recht leise und dünn.
Werte zwischen 4,7n und 22n sollten gut funktionieren.


Du kannst auch mal versuchen, die Anode der Diode auf eine andere 
Spulenanzapfung zu legen.
Ich glaube, bei mir war das Ergebnis am besten, wenn die Diode an der 
zweiten Anzapfung von Masse aus hing (also einfach parallel zum 100p-C 
angeschlossen).

Diesen Schaltungstyp bezeichnet man übrigens als Audion. Eventuell 
kannst du mit diesem Link etwas anfangen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Audion


Ansonsten schließe ich mich Bernd an, ohne einen zweiten Transistor zur 
NF-Verstärkung wird es wohl nicht gravierend lauter.
Es wären insgesamt ca. vier Teile mehr:
ein Transistor, zwei Widerstände und ein Kondensator.

PS: hast du dein Audion eigentlich zusätzlich geerdet?
(z.B. an einem Heizungsrohr)

PPS: meine übrigens, mich zu erinnern, dass die Schaltung mit einem 
HF-Transistor (2N708, BF494 oder BF199) noch ein bisschen besser 
funktionierte?!

von Stefan02 (Gast)


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Wie währe es mit einem Kompromiss? Du kannst ja am Ausgang der Schaltung 
aus 1 oder 2 Transistoren einen kleinen Zusatzverstärker bauen, der das 
Signal des Empfängers für deine Aktivboxen verstärkt. So liefert HF 
mäsig immernoch die GE Diode das Audiosignal - in Verbindung mit dem 
einen Transistor, nur das Ausgangssignal wurde für die Lautsprecher auf 
einen besseren Pegel angehoben.

von Tom (Gast)


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Hallo zusammen,

hat etwas gedauert, bis ich wieder an den Empfänger konnte. Ich habe 
mich für die Variante mit dem Transistor entschieden und einen sehr 
einfachen NF-Verstärker gebaut. Genau diesen Transistor wollte ich zwar 
vermeiden, dadurch ist die Lautstärke aber deutlich besser und die 
einzelnen Sendungen bzw. Sender können auch verstanden werden.

Vielen Dank noch mal an alle!

Gruß
Tom

von Harald W. (wilhelms)


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Tom schrieb:

> ich habe vor einiger Zeit einen AM Empfänger aufgebaut
> Das Problem ist folgendes, ich kann zwar Sender empfangen, aber nur
> recht bescheiden.

Der beste Hochfrequenzverstärker ist eine gute (Hoch-)Antenne.
Siehe auch hier:
http://www.youtube.com/watch?v=JevnTSVKraA
Gruss
Harald

von Michael_ (Gast)


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