Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Programmierbare Last - bitte mal auf meinen Schlatplan gucken.


von KSQ-Herbert (Gast)


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Morgen Leute!

Ich möchte mir gerne eine programmierbare Last bauen. Diese soll von 0 - 
10A gehen und natürlich stufenlos regelbar sein. Ich würde das ganze 
gerne mit einem uC realisieren, da ich zugleich auch noch die aktuellen 
Werte anzeigen möchte.

Die Vorgabe soll mittels Poti realisiert werden (10 Gang). Erst hatte 
ich überlegt, die Poti-Spannung direkt als Sollwert zu benutzen, wollte 
jetzt aber lieber den Wert analog mit dem uC einlesen und die 
Sollwertvorgabe per PWM durch den uC erledigen. Hintergrund dafür ist, 
dass ich etwas flexibler bin - ich kann z.B. durch gleichzeitiges Messen 
der Spannung und des Stromes bei gewissen Leistungen das ganze 
zurückdrehen, oder eben halt auch abhängig von einer zusätzlichen 
Temperaturmessung.

Mein uC wird mit 3V versorgt - die PWM geht also von 0-3V und wird dann 
wie im Anhang verstärkt und auf den OP zurückgeführt. Der Shunt ist ein 
10W 0,1R Typ. 10A sind also schon wirklich die absolute Obergrenze!!! 
Deshalb wollte ich evtl. auch hier die Temperatur messen.

Der FET ist erstmal nur exemplarisch zum Testen. Hier müssten wohl eher 
ein paar parallel.


Jetzt zu meinen Fragen:

- Parallele FETs - das geht ja, aber sollte ich jedem einen eigenen 
Vorwiderstand und Zener-Diode spendieren?

- Passt es insgesamt mit dem Schaltplan, oder ist da was Murks drin?

- Wie sieht es mit den Offsetspannungen am OP aus? Da kann es ja im 
ungünstigen Fall schon so sein, dass ich manche Werte garnicht erreichen 
kann, oder? Beispiel: Der OP für die Verstärkung der Rückführung hat 
einen negativen Offset. Dann muss ja schon Strom durch den Shunt 
fließen, bevor sein Ausgang überhaupt erst auf 0V geht. Was kann ich da 
tun? Ich wollte eine negative Versorgung vermeiden. Mit ihr könnte ich 
natürlich mittels Poti hier und da abgleichen.

Ich wäre über Rückmeldungen sehr dankbar.

von ingo (Gast)


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C4 solltest Du weglassen, der erhöht die Verzögerung in der Schleife, 
was zu schönen Schwingungen führen dürfte.
mfG ingo

von devynf (Gast)


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C4 bildet hier einen Tiefpaß vor dem nachgeschalteten Verstärker.
Wofür aber ist die R1/C1 und R2/C2 Kombi?

von KSQ-Herbert (Gast)


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devynf schrieb:
> Wofür aber ist die R1/C1 und R2/C2 Kombi?

KSQ-Herbert schrieb:
> Sollwertvorgabe per PWM durch den uC

Gruß, Herbert

von Christian S. (christianstr)


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Wenn du keine negative Vorsorgung hast, brauchst du natürlich auch nicht 
mit einem negativen Offset der OPs rechnen.
Warum möchtest du mehrere MOS-FETs parallel schalten? Du bewegst dich 
noch in einem ziemlich niedrigen Leistungsbereich, da findet man locker 
MOS-FETs, die diesen Strom abkönnen.

EDIT: Naja, am Ausgang kann die Spannung natürlich niedriger sein, als 
erwartet, aber nicht negativ...etwas falsch ausgedrückt ;)

von ArnoR (Gast)


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Die Schaltung ist Müll und strotzt nur so von Fehlern, dass es keinen 
Sinn hat, über Details zu reden.

-der LTC6078 ist ein 5V-OPV und wird hier mit 9V betrieben
-die 1N5817 ist eine Schottky-Diode
-die Regelschleife ist nur rein statisch durchdacht, aber nicht 
dynamisch und wird wegen der Phasendrehung durch R6/C4 und U2 nicht 
stabil sein
-falls der LTC korrekt mit 5V betrieben wird kann er den IRF6644 nicht 
aufsteuern

von KSQ-Herbert (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Die Schaltung ist Müll und strotzt nur so von Fehlern

Na vielen Dank, das hilft mir weiter ;-)

ArnoR schrieb:
> der LTC6078 ist ein 5V-OPV und wird hier mit 9V betrieben

ArnoR schrieb:
> die 1N5817 ist eine Schottky-Diode

Da hast du vollkommen recht, es ging mir aber um ein Prinzipschaltbild. 
Sorry! Hab jetzt gerade erstmal irgendeinen OP genommen. Die Diode ist 
blöd gewählt, das stimmt. Da war eine Zener-Diode hingedacht.

ArnoR schrieb:
> falls der LTC korrekt mit 5V betrieben wird kann er den IRF6644 nicht
> aufsteuern

Das stimmt auch! Aber es wird weder ein LTC6078 noch ein IRF6644. Wie 
gesagt, Prinzipschaltbild. Ich hätte die Bezeichner rauslöschen sollen.

ArnoR schrieb:
> die Regelschleife ist nur rein statisch durchdacht, aber nicht
> dynamisch und wird wegen der Phasendrehung durch R6/C4 und U2 nicht
> stabil sein

Das ist jetzt mal ein Punkt, um den es mir eigentlich geht. Genau sowas 
interessiert mich. Kannst du mir da vielleicht genaueres zu sagen?

Tut mir Leid, mit den falschen Bauteilen, wollte mich damit jetzt nicht 
zum Horst machen, aber es ist ja nicht alles in LTSpice vertreten.

von ArnoR (Gast)


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Ach ja noch vergessen: die Eingangs- und Millerkapazität von M1 in 
Verbindung mit R8.

von KSQ-Herbert (Gast)


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Einmal mit anderen Bauteilen.

von KSQ-Herbert (Gast)


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Christian Str schrieb:
> Naja, am Ausgang kann die Spannung natürlich niedriger sein, als
> erwartet, aber nicht negativ

OK, das meine ich auch. Blöd ausgedrückt, ja.

von KSQ-Herbert (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Ach ja noch vergessen: die Eingangs- und Millerkapazität von M1 in
> Verbindung mit R8.

Hi ArnoR!

Also du hast natürlich vollkommen Recht mit deinen Einwänden, aber lass 
mich doch nicht dumm sterben und hilf mir dabei, das ganze zu 
verbessern. Das wäre toll!

Vielen Dank!

von UR-Schmitt (Gast)


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Man kann nicht einfach mehrere Mosfets parallel schalten wenn man im 
Linearbetrieb arbeitet. Das geht nur im Schaltbetrieb. Auch sind viele 
moderne Mosfets nicht oder nur bei geringeren Leistungen noch für den 
Analogbetrieb geeignet.
Du willst 20V bei bis zu 10A verheizen. Da wirst du auf jeden Fall 
mehrere Regeltransistoren benötigen.
Such hier mal im Forum da wurde das schon mehrfach durchgehechelt.

Es bringt überhaupt nichts wenn man einen Schaltplan mit falschen 
Bauteilen hier reinstellt, nur weil man die Spicemodelle nicht suchen 
will. Entweder du hast einen Schaltplan, oder du lässt es, das was du 
gemacht hast grenzt an Verarsche derjenigen, die dir helfen sollen.

von ArnoR (Gast)


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> Das ist jetzt mal ein Punkt, um den es mir eigentlich geht. Genau sowas
> interessiert mich.

Du hast dir da eine Rückkoppelschleife nach dem Muster: wenn die 
Eingangsspannung steigt, dann auch die Ua des OPV, damit steuert der Fet 
auf, die Spannung an R6 steigt..., ausgedacht. Das funktioniert aber nur 
solange alles ideal und ohne Verzögerung abläuft (quasistatisch).

Nun hast du aber mehrere Tiefpässe in der Rückkoppelschleife die je nach 
Frequenz eine Phasendrehung bis zu 90° machen und damit wird dann aus 
der statischen Gegenkopplung mehr und mehr eine Mittkopplung und die 
Schaltung wird instabil.

von MaWin (Gast)


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> Einmal mit anderen Bauteilen.

Und nach wie vor denselben Problemen.

Warum meinst du, daß die Verstärkung um 3 die Schaltung besser macht ?

Die Eingangsoffsetspannung des OpAmps ist dieselbe.

Dafür handelst du dir mit der zusätzlichen Stufe jede Menge Probleme 
ein.

Die Stufe bringt eine Verzögerung, die du nicht kompensieren kannst.

Und was bitte bringt R9 ? Wenn der OpAmp U3 seinen Ausgang auf TriState 
schaltet, wird der MOSFET ausgeschaltet ? Oje. Man soll nicht unüberlegt 
Schaltungen vom uC übernehmen.

Zur Dimensionierung insbesondere der Kondensatoren kann ich nur sagen: 
Nicht schätzen, rechnen. Bzw. simulieren, da bist du ja schon dran.

Der gewählte MOSFET ist für "synchronous rectifier switching 
applications", leuchtet dir da nicht ein, daß er vielleicht die falsche 
Wahl ist ? Er ist nicht für Linearbetrib gebaut, hat schlechte RTjc 
Werte und sollte daher nicht viel Leistung verbraten müssen. Seine 
extrem niedrigen inneren Widerstand kannst du überhaupt nicht nutzen, 
deine Schaltung will gerade Widerstand haben.

Nimm dir einen MOSFET für Linearbetrieb den du auf einen ordentlichen 
Kühlkörper schrauben kannst und bei dem deine Strom/Spannungswerte satt 
im SOA Bereich liegen.

http://www.irf.com/technical-info/appnotes/an-1155.pdf

von KSQ-Herbert (Gast)


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ArnoR schrieb:
> statischen Gegenkopplung mehr und mehr eine Mittkopplung

Das leuchtet mir ja auch ein, abeer wie macht man es besser / richtig?

MaWin schrieb:
> Warum meinst du, daß die Verstärkung um 3 die Schaltung besser macht ?

Das habe ich ja nicht gesagt. Nur wenn ich die PWM voll ausnutze, dann 
bekomme ich halt durch das Tastverhältnis eine Spannung von 0-3V. Daher 
die Verstärkung.

MaWin schrieb:
> Und was bitte bringt R9 ? Wenn der OpAmp U3 seinen Ausgang auf TriState
> schaltet, wird der MOSFET ausgeschaltet ?

Genau ;-) Der berühmte Tri-State-OpAmp. Haste natürlich Recht!

MaWin schrieb:
> Seine
> extrem niedrigen inneren Widerstand kannst du überhaupt nicht nutzen,
> deine Schaltung will gerade Widerstand haben.

Das stimmt natürlich - ich werde mir etwas geeigneteres suchen.

MaWin schrieb:
> Dafür handelst du dir mit der zusätzlichen Stufe jede Menge Probleme
> ein.
>
> Die Stufe bringt eine Verzögerung, die du nicht kompensieren kannst.

Aber wie wird es dann richtig gemacht?

Gruß und danke!

von KSQ-Herbert (Gast)


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So, habe das ganze jetzt noch abgespeckt und einen anderen MOSFET 
gewählt. Dieser Typ sollte doch eher passen, oder?

von MaWin (Gast)


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> eine Spannung von 0-3V. Daher die Verstärkung.

Wie wäre es mit einem Spannungsteiler ?

> habe das ganze jetzt noch abgespeckt

Der 250kg Koloss bringt nun 230kg auf die Waage und will Balletttänzer 
werden ?

> Aber wie wird es dann richtig gemacht?

So wie alle Konstantstromsenken ? Nie nachgeschlagen ?

VRef                  +--o Last
  |                   |
  |                   |
  |                   |
Poti----|+\           |
  |     |  >--+--R2--|I PowerMOSFET
  |  +--|-/   |       |S  auf KK
  |  |        Cx      |
  |  |        |       |
  |  +--------+--Rx---+
  |                   |
  |                 Shunt
  |                   |
  +-------------------+--o

von KSQ-Herbert (Gast)


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OK MaWin, vielen Dank!

Aber jetzt mal nur aus Interesse: Was bewirkt der OP zur Verstärkung im 
negativen Sinne? Das der Tiefpass davor nicht sein muss wegen der 
Phasendrehung sehe ich ja voll ein.

Verschlechtert diese Verstärkung jetzt ebenfalls noch die 
Regeleigenschaften?

von ArnoR (Gast)


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> Was bewirkt der OP zur Verstärkung im negativen Sinne?

Er erhöht die Schleifenverstärkung um 10dB, so dass die Verstärkung im 
Bodediagramm des Regelverstärkers nun nicht bis 0dB bei <180° 
Phasendrehung absinken muss, sondern bis -10dB. Da ist aber die 
Phasendrehung längst 180°. Die Schaltung ist ohne weiteres nicht stabil.

von Falk B. (falk)


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http://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_Operationsverst.C3.A4rker_und_Transistor

Beitrag "MOSFET wird sehr heiß"

Man muss das Rad nicht jedesmal neu erfinden, man kann auch von den 
Erfahrungen der Menscheit lernen.

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