Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfach Mischer mit 2N3819


von B e r n d F. (Gast)


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BTw: Gemessen wurde zw. R14 und R15.
Wenn dein BFO genügend Pegel liefert reicht nur eine 
Impedanzwandler-Stufe.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Das kommt davon wenn man ständig was umbaut, dann passt irgendwann gar 
nix mehr :-D.

Also ich denke bei dem Oszillatorpegel reicht wohl ein Impedanzwandler 
um auf die 100 Ohm vom Detektor zu kommen?

von B e r n d F. (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Die Frage bleibt halt ob sich da Etwas draus bauen läßt was heute noch
> brauchbar erscheint oder ob man nicht lieber einen DDR A281 (TAA981) da
> rein setzt wie es zum Beispiel das Funkwerk Köpenick im EKD 300 gemacht
> hat.

Na klar warum nicht?

Holm Tiffe schrieb:
> Normalerweise hatte ich vor, den 1.
> Mischer ohne Vorstufe an die Antenne zu hängen, d.h. vor dem Mischer
> gibts keine Verstärkung,
Sieht gut aus.

> danach ein Quarzfilter mit 4dB Betriebsdämpfung
Danach kommt der Diplexer und die erste IF-Stufe mit ca. 7dB, um die 
Mischerverluste auszugleichen.

> und erst dann den ersten ZF Amp. Wird wohl so nicht gehen zumal dann die
> 8dB Rauschen auch ganz vorne sitzen. Also muß zumindest zwischen
> Ringmischer mit -6dB, Diplexer und dann 1. ZF Stufe (?) erst mal
Jup.

Im Prinzip ist es so: Antenne->Preselektor (Vorkreis,ca. -1.5dB)->1. 
Mischer (-5.5dB bei SBL-1)->Diplexer->IF-PreAmp (+7dB)->ZF-Filter 
(-4dB)->IF-Amp usw.
Du musst eine Gesamtverstärkung von der Antenne bis zum 
ZF-Verstärkereingang (Cascode mit AGC) von ca. 3dB haben.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, hab mal eine neue Schaltung simuliert. Am Ausgang hab ich noch ein 
Pi-Glied angehängt um die Oberwellen abzuschwächen. Spricht was dagegen 
das so zu machen?
Der Pegel sollte ja locker ausreichen um den Diodenmischer (2x 1n4148) 
anzusteuern?

Vor den Emitterfolger evtl. noch ein Widerstand in Reihe um den Pegel 
noch etwas abzusenken, damit der Transistor nicht bis 5 V am Eingang 
bekommt.

von B e r n d F. (Gast)


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Sieht gut aus. Habe noch C11 eingefügt, da sonst der Emitter-Strom über 
die Last fließt.
Sind jetzt etwa 1,1Vss.
Die Oberwellen sehen auch gut aus.
Aufbauen und testen würde ich sagen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Wegen dem C11 bin ich mir unsicher. Normalerweise kommt der rein, klar. 
Aber ich glaube in dem Fall brauch ich den DC-Pfad nach GND wegen dem 
Detektor?

Aber gut, einfach ausprobieren.

von ArnoR (Gast)


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> Vor den Emitterfolger evtl. noch ein Widerstand in Reihe um den Pegel
> noch etwas abzusenken, damit der Transistor nicht bis 5 V am Eingang
> bekommt.

Keine gute Idee, weil der Eingangswiderstand des Emitterfolgers etwa 12k 
ist und daher auch ein Abschwächerwiderstand im Kiloohm-Bereich liegen 
müsste. Das wäre der Grenzfrequenz und dem Rauschen nicht gerade 
zuträglich. Besser irgendwo die Verstärkung reduzieren.

Übrigens kann man auf R3 und C8 gut verzichten und die Spannung am 
Sourcewiderstand als Basisspannung für den Emitterfolger nehmen. Das 
hätte auch den Vorteil, dass die Temperaturabhängigkeit des 
Arbeitspunktes von Q3 viel kleiner wäre.

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven: mach mal C11 auf 10n, sonst ist der Pegel laut Simu für den 
Ringdemodulator zu klein. Mit 10n sind es etwa 2,8Vss.
1,1Vss reichen für die 1N4148 nicht, um diese voll durchzusteuern.
DC hat am Ringdemod. nix zu suchen. ;)

von Michael (Gast)


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Hallo zusammen,
ich muß mich mal einmischen. Ich würde auch R3 und C8 weglassen, dann 
aber einen pnp-Transistor verwenden. Sonst liegt der Arbeitspunkt zu 
niedrig.
Was mich aber am meisten wundert ist der Produktdetektor im Bild PD.png. 
M.E. müsste zwischen den Dioden und L3 noch ein Kondensator nach Masse 
liegen. Sonst muß sich das BFO-Signal durch die Drossel quälen und die 
hat etwa 2kOhm. Lieg ich falsch?

Das, was ihr hier schreibt ist echt spannend. Mehr davon!

Grüße
Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

L3 ergibt einen weiteren Pol bei 40kHz, das bringt nichts und kann 
komplett weg. Am Ausgang des Filter ist ein Lastwiderstand notwendig, 
sonst gibt es eine Resonanzüberhöhung (Siehe Anhang).

von Sven N. (admiral_adonis)


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Verstehe, also weg mit der 1. Drossel. Der Lastwiderstand wäre in dem 
Falle ja dann das aktive Tiefpassfilter. Aber es muss trotzdem noch ein 
Widerstand um 1 kOhm parallel davor, da der TP-Eingang ja hochohmig ist?

von B e r n d W. (smiley46)


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Beim 100 Ohm handelt es sich um den Innenwiderstand des 
Produktdetektors. Es ist kein weiterer 1k Vorwiderstand notwendig, 
dieser würden zusammen mit dem Abschlußwiderstand zu einer Dämpfung von 
ca. 5dB führen.

Aber der Abschlußwiderstand sollte passen. Der anschließende Verstärker 
belastet vermutlich mit ca. 10k und erwartet eine niederohmige Quelle. 
Deshalb würde ich wenigstens 1,5k oder 1,8k gegen GND schalten. 
Ansonsten müßte das zusammen mit dem Aktivfilter simuliert werden.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Genau so meinte ich es. Das pi-Filter mit 1.3-18 kOhm abschließen, dann 
das aktive TPF.

von B e r n d F. (Gast)


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Apropos Filter:
Ich habe das Butterworth-LPF nochmal neu berechnet.
Die Oberwellenunterdrückung ist besser, jedoch ist die Einfügedämpfung 
jetzt höher. Es sollte für den Mischer noch reichen. ;)

von B e r n d W. (smiley46)


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@B e r n d F.

Ist das Filter überhaupt nötig, wie sieht denn das Signal ungefiltert 
aus? Wenn da ein paar Harmonische enthalten sind, womit sollen die sich 
mischen, ist ja nix da.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nun, ich dachte es hilft vllt. etwas das Rauschen vom BFO wegzubekommen. 
Das Rauschen ist aber auch nicht bei allen Frequenzen gleich, es wird 
von 444khZ nach oben hin lauter. Ich hab keine Idee was das sein kann, 
ob vielleicht der Resonator es nicht mag so tief gezogen zu werden?

Da ich gleich die Induktivität für das pi-Filter wickeln wollte:

Ich hab hier noch einen grünen Ringkern aus einem Schaltnetzteil, 
Al-Wert liegt so um 5400. Geht der noch für den Bereich 500kHz?

Ansonsten hab ich nur noch gelbe Amidon Ringkerne.

von B e r n d F. (Gast)


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Also ohne dem Filter sieht das BFO-Signal im Spektrum etwa so wie im 
Bild BFO_Filter_alt aus.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also ich hab gerade mal alle Änderungen soweit durchgeführt, und mit dem 
Filter ist das Rauschen in der Tat deutlich zurückgegangen.
Vielleicht haben die Keramikschwinger ja irgendwelche Nebenresonanzen 
die das Spektrum in meiner Schaltung dann zum Lattenzaun machen.
Ich muss morgen mal ein Bild einstellen, damit ihr seht was ich immer 
mit "Aufbau" meine^^.

Die Zf-Kaskoden hängen jetzt an 7.3 V stabilisiert, ich musste die 
Drain-Schwingkreise aber mit 100kOhm bedämpfen, da es am Schwingen war.

Jetzt sollte aber dann auch der Ausgangswiderstand der STufen von vorher 
ca. 470kOhm auf 100kOhm runtergangen sein?

Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher ob meine Methode den 
Ausgangswiderstand zu bestimmen richtig funktioniert.

Ich mache es so, dass der Eingang kurzgeschlossen wird, und am Ausgang 
eine Spannungsquelle eingefügt wird.

Dann einen AC-Sweep und Spannung an out/Strom, wie im Bild zu sehen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ich mache es so, dass der Eingang kurzgeschlossen wird,
> und am Ausgang eine Spannungsquelle eingefügt wird.

Ich mach es genau umgekehrt:
Vorne ein Signal rein, das Ausgangssignal ohne Last ermitteln und dann 
einen Lastwiderstand anhängen, bis das Signal 6 dB fällt. Du könntest 
mal testen, ob das gleiche Ergebnis rauskommt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ja, haut genau hin. Sollte dann also so stimmen.


Wegen dem rauschenden BFO:

Kann der Verstärker sich das Rauschen denn vielleicht irgendwie über die 
Versorgungsspannung einfangen?
Ich hab eben mal eine 150u Drossel in die +Leitung eingefügt, und das 
Rauschen wurde zwar nicht besser, aber hat sich schon irgendwie 
verändert.

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Wegen dem rauschenden BFO:
>
> Kann der Verstärker sich das Rauschen denn vielleicht irgendwie über die
> Versorgungsspannung einfangen?

Das ist möglich, besonders wenn man rauschende Spannungsregler erwischt. 
Austesten kann man das am schnellsten, wenn man eine Batterie anklemmt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also die Versorgungsspannung scheint es nicht zu sein. Ich hab noch mal 
zusätzlich die Ausgänge der Regler mit Pi-Gliedern geblockt und auch mal 
ne 6V Batterie ausprobiert.

Das Rauschen erinnert mich ein wenig an den Ton den man beim Audion hat 
wenn man die Rückkopplung bis ganz ganz kurz vor den richtigen 
Schwingungseinsatz anzieht.

Bernd(W) hatte ja auch schon mal geschrieben, es könnten 
Pendelschwingungen des Oszillators sein?

Nur was könnte man dagegen tun?

Irgendwie muss das ja in den Griff zu bekommen sein.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das Rauschen erinnert mich ein wenig an den Ton den man
> beim Audion hat wenn man die Rückkopplung bis ganz ganz
> kurz vor den richtigen Schwingungseinsatz anzieht.

So ähnlich wie ein Terzrauschen? Wenn Du die BFO-Frequenz verstellst, 
ändert sich der Frequenzbereich des Rauschens?

Ein Mischer rauscht prinzipiell ein klein wenig. Aber es existiert ein 
Rauschspektrum auf der ZF-Frequenz, also 445 oder 455 kHz, denn diese 
Frequenz wird als einzige nicht weggefiltert. Falls jetzt der BFO 
einsetzt, mischt der Produktdetektor dieses Rauschen auf einen hörbaren 
Bereich, also NF, herunter.

Deshalb hatte ich gefragt, ob das Rauschen viel leiser wird, wenn man 
den VFO abstellt. Bei mir wird es dann um mindestens 20dB leiser, denn 
dann hörst Du nur noch das Rauschen, welches hauptsächlich durch die 
1.ZF-Stufe verursacht wird. Bei Dir eventuell auch der 1. Mischer, denn 
dieser kann das an seinem Gate entstehende Rauschen auf der ZF-Frequenz 
verstärken und das erste Filter nimmt diese Frequenz dankend an.

Wenn der VFO läuft, mischt der erste Mischer das Rauschen auf der 
Empfangsfrequenz und auf der Spiegelfrequenz zur ZF. Dort wird gefiltert 
und es bleibt nur Rauschen mit ein paar kHz Bandbreite zurück.

Weiter hinten werden die Filter breiter und es wird auch das Rauschen 
des unerwünschten Seitenbandes verstärkt. Der Produkdetektor mischt dies 
ebenfalls auf die NF herunter. Das Rauschen kann dadurch im schlimmsten 
Fall 3dB lauter werden.

Klemm mal, von der Antenne kommend, Stufe für Stufe ab und versuch 
rauszufinden, ab wann das Rauschproblem eventuell plötzlich weg ist.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Wenn Du die BFO-Frequenz verstellst, ändert sich der Frequenzbereich des 
>Rauschens?

Ja genau, und je höher die BFO-Frequenz, desto lauter.

Terzrauschen war mir bis jetzt kein Begriff, aber nach dieser Seite 
hier:
http://institut17.kug.ac.at/index.php?id=4246

würde ich fast sagen es kommt schon dem Oktavrauschen (4. Beispiel in 
der Schleife) sehr nahe, nur noch höher in der Frequenz, aber da will 
ich mich nicht festlegen

>Deshalb hatte ich gefragt, ob das Rauschen viel leiser wird, wenn man
>den VFO abstellt

Wird auf jeden Fall leiser, wieviel dB ca. kann ich aus Mangel an 
Erfahrung nicht sagen.

>Klemm mal, von der Antenne kommend, Stufe für Stufe ab und versuch
>rauszufinden, ab wann das Rauschproblem eventuell plötzlich weg ist.

Werd ich morgen (bzw. heute) mal machen, ich kann aber jetzt schon so 
viel sagen, dass man nur noch ein ganz leises Grundrauschen hört, wenn 
ich den Ausgang vom Oszillator nach Masse kurzschließe.

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> würde ich fast sagen es kommt schon dem Oktavrauschen (4. Beispiel in
> der Schleife) sehr nahe, nur noch höher in der Frequenz, aber da will
> ich mich nicht festlegen

Klingt bei mir genauso. Nur das im 4. Bsp in der Schleife der BFO für 
SSB zu weit über der ZF schwingt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>der BFO für SSB zu weit über der ZF schwingt.

Eieiei...ich glaube da liegt da der Hund begraben :-D

Wenn ich ganz bis ans Ende vom BFO drehe wurde das Signal immer deutlich 
leiser, aber das Rauschen war dann auch weg. Ich dachte aber immer ich 
gehe da aus dem Durchlassbereich des Filters raus. Naja, grad noch mal 
ein bisschen Kapazität mehr parallelgeschaltet, und jetzt erreiche ich 
einen Punkt, wo das Rauschen (vom BFO) gegen 0 geht, aber auch das 
SSB-Signal hört man jetzt leiser.

Allerdings kann es ja sein, dass das Signal allgemein sehr schwach 
einfällt. Die Tagesdämpfung spielt im 40m Band ja noch eine Rolle.

Ich muss unbedingt mal das SSB-Filter nach der weiter oben genannten 
Methode vermessen. Aber so wie's aussieht liegt die Mittenfrequenz dann 
wohl doch ziemlich genau da, wo sie auch in der Simulation liegt.

Richtig testen kann ichs wohl erst am Wochenende, unter der Woche 
scheint mir zumindest 40m ziemlich leer zu sein?

von B e r n d F. (Gast)



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Da Sven etwas von Bildern über Versuchsaufbauten sagte, hier mein 
Empfänger:

1. Gesamtansicht. Rechts die 2. Oszillatoren - beide Colpitts (XO 48MHz 
und VFO mit Drehko). Links unten der Preselektor. Rechts oben mein 
tolles Netzteil. ;)
2. Ansicht des BFO links (wenn man Bauteile schnell von oben wechselt, 
sollte man immer auf Neosid-Drosseln Acht geben. ;)
Rechts unten der Produktdemodulator mit dem berühmten SA612. Darüber der 
NF-Filter mit NF-Amp LM386.
3. Mischer 1 und 2:
Links 2. Puffer mit Dämpfungspad und ADE-1
Mitte: Links Diplexer, daneben IF-PreAmp und das tolle 1. ZF-Filter ;).
Diese Platine wurde mind. 20mal ein-und ausgebaut und die Schaltung 
geändert, was man sehr gut erkennen kann ;). Endversion mit Quarzfilter 
45MHz. Aufbau in Manhattan-Technik mit GND-Groundplane.

4. 9MHz Quarz-Ladder
Rechts im Bild: unten links der Impedanzwandler, welcher 2. Mischer und 
Quarzfilter verbindet.

Alle Platinen sind nicht gerade HF-gerecht über Drähte mit den 
Teko-Gehäusen verbunden (wg leichten Ein-und Ausbau, para. L). In der 
Endversion wird das natürlich behoben. ;)

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nach dem sauberen Aufbau in Schirmkästen trau ich mich jetzt nicht 
mehr^^.

Da werd ich bestimmt ausgelacht :-D.

von B e r n d W. (smiley46)


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- Signal in Filtermitte
   -> Lautestes Signal

- BFO abstimmen
   -> Tonhöhe stimmt (Beat)

- BFO sollte 200 Hz neben der Filterkante schwingen
   -> Seitenbandunterdrückung funktioniert

> das SSB-Filter vermessen
Bin schon gespannt!

Momentan traue ich dem induktiv gekoppelten Vorfilter nicht. Bei der 
Simulation haben sich zwei weit auseinanderliegende Peaks ergeben. Eine 
kritische Kopplung daraus zu machen, erfordert einen Koppelfaktor von 
<0,01 und damit eine Dämpfung und Fehlanpassung der Antenne.

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Wenn ich ganz bis ans Ende vom BFO drehe wurde das Signal immer deutlich
> leiser, aber das Rauschen war dann auch weg. Ich dachte aber immer ich
> gehe da aus dem Durchlassbereich des Filters raus.
Denke ich auch. Filter max 2,7KHz zum Beispiel. Der BFO ist aber zum 
Beispiel über/unter 3KHz der ZF. Da ist aber fast nichts mehr zum 
mischen da, da das ZF-Filter zum Beispiel 458KHz oder 452Khz mehr 
dämpft.
Damit wird der NF-Pegel immer leiser, jemehr der BFO von der 
ZF-Mittenfreq. weg ist. In die andere Richtung hat man Schwebungs-0 
(BFO==ZF) oder die NF ist sehr dumpf (nur Tiefen).

von B e r n d F. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> - BFO sollte 200 Hz neben der Filterkante schwingen
>    -> Seitenbandunterdrückung funktioniert
Also oben im Bild ist eine Durchlasskurve Quarzfilter 9MHz (habe dishal 
genommen, da es schneller geht, faher kein 455KHz)
B(3dB)=2,7KHz
Die fm liegt bei etwa 9002KHz. Die Rechte Flanke (bei 3dB) liegt bei 
9003,35KHz. Also muss der BFO bei 9003,55KHz schwingen?
Also etwa 1,5KHz zur fm...

von B e r n d F. (Gast)


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Sven N. schrieb:
> Nach dem sauberen Aufbau in Schirmkästen trau ich mich jetzt nicht
> mehr^^.
>
> Da werd ich bestimmt ausgelacht :-D.

Du kannnst ruhig ein Foto machen. Meine frühen Aufbaue waren auch alle 
ohne Blechkasten.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Also etwa 1,5KHz zur fm
Ja genau. Man kann noch 100 Hz hoch oder runter probieren, das verändert 
etwas den Klang. Weiter weg gibt mehr Höhen, näher dran mehr Tiefen.

Ist das Filter breiter als 3 kHz, sollte sich der BFO auf jeden Fall 
schon auf der Filterflanke befinden, sonst geht die 
Seitenbandunterdrückung verloren.

von Holm T. (Gast)


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@Sven: Ich habe außer Teilen gar Nichts zum fotografieren, das ist noch 
schlechter :-)

Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also ich hab das jetzt mal so eingestellt, dass der BFO bei 443,55 kHz 
+/- 50 Hz liegt, damit ist das Rauschen weg und der Empfänger hat 
endlich sowas wie Empfindlichkeit, denn man hört ein deutliches 
Ansteigen vom Rauschpegel wenn die Antenne dran ist.

@Holm: Ich mach heut Abend mal Bilder, dann seht ihr mein Chaos^^.

von Holm T. (Gast)


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...ich bin hier Caos gewöhnt und lt. den Kommentaren von diversen 
"Bastelkumpels" ist das kein Alleinstellungsmerkmal.

:-)

Gruß,

Holm

von B e r n d W. (smiley46)


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Zwei meiner Schandtaten:

1.Bild
DC-Receiver für 40m mit Ohrhörer und Ausziehantenne. Die 9Volt Batterie 
hielt im Urlaub eine gute Woche.

2.Bild
DC-Receiver 40m von innen. Die Induktivität des Diplexers mit 3,8 mH ist 
selbstgewickelt mit einem Drahtwiderstand von nur ca. 2,4 Ohm. Als OPs 
für das 8-polige, aktive NF-Filter hab ich LM833 verwendet. 
Verbesserungsfähig wäre noch eine langsame Drift des VFO und leichtes 
Rauschen bei zugedrehtem Lautstärkeregler. Vermutlich sind die 
Widerstände zu hochohmig ausgelegt, denn an den LM833 liegt es eher 
nicht.

3.Bild
Superhet für 40m
Beitrag "Re: Superhet-Audion"
Der Superhet mit Quarzfilter ist nach und nach aus dem Superhet mit der 
regenerativen ZF entstanden. Deshalb war der Platz zum Schluss auch 
etwas beengt. Er würde in das etwas größere Brillenetui passen. Dem 
ZF-Filter ist noch ein zwischen 2,6 und 0,4 kHz umschaltbares NF-Filter 
nachgeschaltet. Der VFO ist fast driftfrei und der Drehko hat ein 
Planetengetriebe eingebaut.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Na dann will ich auch mal^^.

Links unten im Gehäuse VFO 3 bis ~12 MHz, Mitte links Linearregler 5 und 
7.3V, darüber BFO noch mit Drehko zum Abstimmen.
Mitte oben 3-stufige ZF-Kaskode, darunter (vom Blitz verdeckt) 
Pufferstufe für Filter und rechts hochkant die "Filterbank".
Mitte unten der 1. Mischer.
Rechts unten Vorstufe, über der Vorstufe aktives NF-Filter und 
NF-Verstärker ganz rechts oben.

Die einzelnen Module sind halt zum testen einfach schnell 
zusammengefrickelt.
Später im Gehäuse wollte ich generell abgeschirmte Kabel mit Schirm an 
einer Seite gegen GND verwenden.
Für die Versorgungsspannung wollte ich da aus Kostengründen billiges 
Audio-Koax nehmen, spricht doch nichts dagegen?

Aufbauen im Gehäuse wollte ich es dann so in der Art hier:

http://www.qrp.pops.net/cascoder1.asp

von B e r n d W. (smiley46)


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So schlecht sieht das erstmal gar nicht aus. Solange die langen 
Leitungen in jeder Stufe abgeblockt sind.

Die Antenne geht in das induktiv gekoppelte Filter dann in den 
Vorverstärker. Verwendest Du den UKW-Teil des Drehko? Der weitere Weg 
zum Mischer wird nicht richtig ersichtlich. Hat die Vorstufe einen 
Arbeitswiderstand gegen GND?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nein, ich verwende ganz normal die 2x500pF. Bei der Vorstufe hab ich 
viel simuliert, aber mit Vorwiderstand von je 2.2MOhm pro FET bekam ich 
die beste Leistungs und Spannungsverstärkung .

Von der Vorstufe geht ein kurzes Leiterstück an den Mischereingang. Die 
1k Lastwiderstand an der Vorstufe stellen den Gatewiderstand des 
Mischers dar.

von B e r n d F. (Gast)


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So schlimm sieht das alles nicht aus.
Es geht nicht nach dem Aussehen, sondern darum ob es funktioniert.

BtW: Habe gar nicht gewusst, dass es Drehkos mit integrierten 
Planetengetriebe gibt. Was für eine Untersetzung hat der Drehko?

von B e r n d W. (smiley46)


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Schalte erst mal jeweils 20k parallel zum Schwingkreis. Dann änder den 
Koppelfaktor des Vorfilters von 0,7 auf 0,07 und schau, was der kleine 
Peak bei 9,5 MHz macht. Der Große und der Kleine sind die Auswirkungen 
eines extrem überkritisch gekoppelten Filters.

Normalerweise haben zwei Wicklungen nebeneinander auf einem Wickelkörper 
einen Koppelfaktor von 0,5-0,7. Leider läßt sich das so mit dem normalen 
Übertragermodell in LTspice nicht simulieren. Es kann sein, daß es 
funktioniert. Hast Du eine Möglichkeit festzustellen, wieviel vom 
Antennensignal am 1.Fet ankommt? Wenn Du die Antenne direkt an den 2. 
Schwingkreis ankoppelst und den Drehko darauf abstimmst, wird das Signal 
dann lauter?

> 1k Lastwiderstand an der Vorstufe
Der R8 entspricht also dem Mischer? Der Mischereingang ist doch auch 
hochohmig. Der Vorverstärker macht dann 22dB. Der Mischer kann durchaus 
eine Mischverstärkung von 20 dB erreichen. Das ist IMHO vielzuviel. Die 
beiden Stufen rauschen nur unnötig und der Mischer wird schnell 
übersteuert.

Ausgehend von einem Antennenwiderstand von 2k kann das Vorfilter 6-7dB 
Gewinn machen. Das reicht ungefähr, damit das Mischerrauschen kaum ins 
Gewicht fällt. Der Mischer könnte so direkt an ein korrekt 
dimensioniertes Vorfilter geschaltet werden. Nach dem Mischer liegt ein 
um 20 dB erhöhtes Signal vor und eine weitere Verstärkung macht erst 
nach dem ZF-Filter Sinn.

@B e r n d F.
> Was für eine Untersetzung hat der Drehko?
Bei 6 Umdrehungen bewegt sich der Drehko um 180°, also ca. 12:1. Er hat 
in der Achse ein Planetengetriebe und dann noch eine 
Zahnraduntersetzung.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Hast Du eine Möglichkeit festzustellen, wieviel vom Antennensignal am 1.Fet 
>ankommt?

Leider nein, der Tastkopf ist dafür zu unempfindlich. Am 
Antennenanschluß messe ich 0.7mV, am FET nichts mehr. Nur liegt ja auf 
der Antenne auch das gesamte Spektrum.

>Wenn Du die Antenne direkt an den 2. Schwingkreis ankoppelst

Ja, wird lauter. Allerdings nicht so extrem wie ich erwartet hätte.

>Der Mischereingang ist doch auch hochohmig.

Ich hatte die 1k am Gate vom Mischerfet gewählt um in die Nähe der 
Leistungsanpassung zu kommen. Sollte ich da lieber wieder auf 
Spannungsanpassung gehen?

Reicht die Rückwirkungsdämpfung vom Mischer, um zu verhindern dass über 
die Antenne abgestrahlt wird?

Ich hatte diese Form der Vorstufe gewählt weil die schnell aufgebaut war 
für erste Tests. Muss ja keinesfalls so bleiben.

Kann man die beiden Spulen evtl. einfach über einen Sourcefolger 
koppeln?
Der Anhang war erstmal ein Schuss aus der Hüfte, aber der 2. Peak ist 
schonmal weg.
Da muss man aber sicher noch gegenkoppeln um die Verstärkung zu 
verringern?

von B e r n d F. (Gast)


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In HF-Design gibt es schöne Rechenbeispiele für Eingangsfilter wie dem 
dort sogenannten "Double tuned Circuit"
Ich habe mal ein Filter für 40m und einer Impedanz von 2KOhm berechnet 
und vor den FET Verstärker geschalten und simuliert.
Vielleicht kann man darauf aufbauen?

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven ahttest du nicht einne Haufen gelber Ringkerne? Sin das T50-6 von 
Amidon?
Dann kannst du die für das 40m-Filter verwenden, wenn 40m gewünscht.
Für 80m müsste man etwas anderes finden. Da laut Tabelle ein Qu=250 
(T50-6) angegeben ist und damit auch gerechnet wurde.

von B e r n d W. (smiley46)


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@B e r n d F.
Aber was passiert, wenn der Drehko von 20-500 pF durchgestimmt wird? Der 
rechte Schwingkreis wird durch die Gate-Kapazität verstimmt, deshalb ist 
das Filter schief. Das selbe kann auch am Eingang passieren, wenn die 
Antenne nicht rein ohmisch wirkt.

@Sven
> Ja, wird lauter
Bei richtig abgestimmtem Filter sollte es am Eingang lauter sein, da ja 
hochtransformiert wird.

> Ich hatte die 1k am Gate vom Mischerfet gewählt um in die
> Nähe der Leistungsanpassung zu kommen.
Ja, Spannungsanpassung.

> Reicht die Rückwirkungsdämpfung vom Mischer, um zu verhindern
> dass über die Antenne abgestrahlt wird?
Das Oszillatorsignal liegt ja nicht genau auf der Resonanz. Wieviel noch 
durchkommt, kannst Du simulieren. Schau einfach das Spektrum am 
Antennenanschluß an und such nach dem Peak der Oszillatorfrequenz.

> Kann man die beiden Spulen evtl. einfach
> über einen Sourcefolger koppeln?
Entweder über einen 1-2pF Kondensator koppeln und den Mischer direkt 
drauf, falls das VFO-Signal genügend gedämpft wird oder mit einem Fet 
entkoppeln. Solange das Signal noch klein ist, würde ich 
Arbeitswiderstände vermeiden, denn die bringen zusätzliches Rauschen in 
die Vorstufe. Emitter bzw. Sourcewiderstände rauschen nicht, wenn sie 
mit einem Kondensator HF-mäßig überbrückt sind.

von B e r n d W. (smiley46)


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Nachtrag zur Schaltung:

Beim zweiten Schwingkreis im Sourcekreis wurde dieser durch den Source 
mit wenigen 100 Ohm angesteuert. Dadurch konnte das Filter seine Güte 
nicht entfalten. Im Drainkreis haben beide Filter zu sehr über die 
Millerkapazität gekoppelt. Mit der identischen Koppelwicklung (1µH) im 
Sourcekreis passt es sehr gut. Daran angekoppelt kann direkt der Mischer 
folgen.

Du mußt nur ein wenig auf den Gleichlauf der beiden Schwingkreise 
achten. Da dann beide Filter gleich aufgebaut sind und jeweils ein Gate 
an den Schwingkreis gekoppelt wird, sollte die Abstimmung nicht allzu 
schwierig ausfallen. Sind die beiden Drehko-Pakete identisch?

von B e r n d F. (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Aber was passiert, wenn der Drehko von 20-500 pF durchgestimmt wird? Der
> rechte Schwingkreis wird durch die Gate-Kapazität verstimmt, deshalb ist
> das Filter schief. Das selbe kann auch am Eingang passieren, wenn die
> Antenne nicht rein ohmisch wirkt.

Das ist die normale Durchlasskurve eines solchen Filters. So ist sie 
auch in meiner Literatur abgebildet. Auch ohne FET sieht die Kurve so 
aus, nur das die Spitze runder ist ist.
Da ein Drehko zum Einsatz kommen soll ist die Sache eh erledigt.
Da kommt dann ein normaler selektiver Verstärker (abstimmbar) als 
Vorstufe(n) in betracht (siehe ZF-Verst. nur mit Drehko in den 
Schwingkreisen)?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Sind die beiden Drehko-Pakete identisch?

Ja sind identisch. Aber der 500er fliegt wohl noch raus und ein kleiner 
2x330pF mit Getriebe kommt rein. Mit 6uH Spulen sollte der 
Variationsbereich gerade noch ausreichen.
Das Verhältnis der Koppelwicklungen ändert sich ja im Verhältnis 
6uH/4.5uH * 1uH = 1.33uH.
Ich werd das am we mal so aufbauen wie in deinem Schaltungsvoschlag.
Momentan hab ich noch das "Problem", dass die ZF Verstärkung ziemlich 
hoch ist seit ich auf einen höhere Spannung gewechselt habe.
Laut Simu ca. 130dB. Da fliegt dann doch besser wieder 1 von den 3 
Stufen raus?

Was ich auch gerne nochmal ändern/optimieren würde ist das Pi-Glied 
hinter dem Produktdetektor. Im Anhang hab ich mal 4 Versionen simuliert, 
wobei die erste der aktuelle Zustand ist, die anderen sind teilweise mit 
AADE entworfen.
Den PD hab ich nochmal mit einkopiert zur Verdeutlichung. Irgendwie find 
ich keine bessere Möglichkeit als die aktuelle.

von B e r n d W. (smiley46)


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> wie in deinem Schaltungsvoschlag
Auf jeden Fall ist eine Pufferstufe notwendig, um den VFO zur Antenne 
genügend zu dämpfen.

> das Pi-Glied hinter dem Produktdetektor
Das ist schon ziemlich optimal auf eine AM-Bandbreite ausgelegt.

> Den PD hab ich nochmal mit einkopiert zur Verdeutlichung
Bei out4 ist die Dämpfung zu groß. Dieses Filter sollte zusammen mit dem 
Aktivfilter simuliert werden, da sich die Durchlasskennlinien 
beeinflussen.

> Laut Simu ca. 130dB.
> Da fliegt dann doch besser wieder 1 von den 3 Stufen raus?
Normalerweise sollten 2 Stufen reichen.

Gesamtverstärkung in dB:
Vorverstärker   7
Mischer        20
ZF             70
NF             33
------------------
Gesamt        130

Das reicht, um von 1µV auf 3Volt zu kommen. Wenn später die AGC durch 
das Eigenrauschen schon 20 dB zurückregelt, nützt das Keinem.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ja, man hört auch dass jetzt der Rauschpegel viel zu hoch ist, durch die 
jetzt unnötige 3. Stufe.
Aber ausbauen ist ja zum Glück einfacher als einbauen^^.

Eben hab ich mich nochmal den Siebgliedern für die Versorgungsspannung 
gewidmet:

Bis jetzt hatte ich da einfach immer 100 Ohm und 2x100 oder 220nF in 
Pi-Schaltung genommen und das auch nicht weiter hinterfragt.

Aber laut Simulation wäre doch die unterste Version v3 die mit den 
wenigsten Bauteilen und der besseren Siebwirkung?
v1 hätte die größte Dämpfung, aber 1 Bauteil mehr. Da könnte man auch 
evtl. einfach bei v3 größere Elkos nehmen.
Wäre auch besser zu bauen für mich, da mir die Folienkondensatoren 
ausgehen, aber Elkos zu 100en vorhanden sind.

Die Version mit Drossel anstatt Widerstand macht in der Simulation immer 
Probleme wegen der Resonanz je nach Größe der Induktivität.
Also ist es wohl besser einfach die Versorgungsspannung ein wenig zu 
erhöhen um den Spannungsabfall am Widerstand auszugleichen?
Verbrauch spielt bei meinem Aufbau keine Rolle, Batteriebetrieb ist 
erstmal nicht vorgesehen.

von Michael (Gast)


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Hallo Sven, Bernd und Bernd,

Ich muß mich gerade in LTSpice einarbeiten und da mich euer Thema eh 
interessiert habe ich die Beispiele mal aufgegriffen und nachvollzogen.

Jetzt habe ich mal eine andere Schaltung für den BFO ausprobiert. Dabei 
fällt mir auf, daß die Simulation ein komisches Ergebnis liefert, wenn 
ich die Kopplung meines BFO-Schwingkreises kleiner als Eins mache. Das 
verstehe ich gar nicht.

Das verwendete ZF-Filter ist ein TOKO RMC-202313. Die Daten sind aus dem 
Katalog bzw. gerechnet. Die beiden Spulen rechts (L1 und L2) stellen 
eine Wicklung mit Anzapfung dar. 180pF sind intern, 10pF extern. Für den 
Kopplungsgrad habe ich keine Zahlen.

Was mache ich falsch?

von B e r n d W. (smiley46)


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Der Oszillator ist auch in der Realität so schwingfreudig, daß er auf 
einer Resonanz aus L2 und Basiskapazität anfängt zu schwingen. Die 
Lösung ist, nicht an die Anzapfung, sondern an das obere Ende des 
Schwingkreises zu koppeln.

von Michael (Gast)


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Ich nehme mal an, Du hast die Induktivitäten vergrößert, um die 
geringere Kopplung auszugleichen. Mit welcher Formel hast Du das 
berechnet?

Das komische ist nur, daß ich die Schaltung mit Anzapfung aufgebaut und 
gemessen habe und sie in der Praxis besser funktioniert als in der 
Simulation. Und das obwohl die Kopplung bestimmt nicht 1 ist.

Gibt es einen Trick um möglichst schnell den Schwingungseinsatz zu 
finden? Ich tue mich schwer mit der Software...

Einstweilen vielen Dank!

von B e r n d W. (smiley46)


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> Mit welcher Formel hast Du das berechnet?
Ich hab die neue Induktivität über das Frequenzverhältnis hochgerechnet.

> und sie in der Praxis besser funktioniert als in der Simulation.
Weil da noch andere Verluste dazukommen. Mach mal in die Leitung von der 
Basis zum Kollektor einen Widerstand >= 220 Ohm rein, dann geht es auch 
an der Anzapfung.

> Gibt es einen Trick um möglichst schnell den
> Schwingungseinsatz zu finden?

Im "Control Panel" bei Compression alle Haken entfernen.
Bei ".tran 0 200u 0 10n" <- Timestep auf <= 1/100 der Periode stellen.
Bei ".tran 0 200u 0 10n startup" das Startup aktivieren oder die 
Betriebsspannung z.B. so "PULSE(4 10 1u 1n 1n 10n 1)" erzeugen

von Michael (Gast)


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Danke, hab ich soweit verstanden.

Vielleicht kann das ja jemand gebrauchen: Ein amplitudenstabilisierter 
BFO. Bei Belastung läuft die Frequenz leider etwas weg aber die Spannung 
bleibt stabil.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich wollte nochmal kurz auf die Vorstufe zurückkommen, bevor ich die nun 
aufbaue:

Warum macht es Sinn die Schwingkreise mit 15k zu bedämpfen? Dadurch wird 
ja im oberen Bereich die Spiegelfrequenzunterdrückung sehr schlecht.

Der Resonanzwiderstand müsste sich bei den Werten und der Annahme eines 
Spulenwiderstands von 2 Ohm zwischen 120 bis 9 kOhm bewegen.

R_res = L / (R_spule * C) = 6uH / (2*330pF) ~= 9kOhm

D.h. bei Ankoppeln einer Antenne mit 2kOhm Impedanz über eine 
Koppelwicklung von 1.3u an 6u wird der Widerstand auf 4.6*2kOhm = 
9.2kOhm hochtransformiert.
Also würde es für den untersten Wert des Resonanzwiderstands passen.
Optimal wäre natürlich eine variable Einkopplung, aber mechanisch eher 
schlecht zu machen schätze ich.

Umgerechnet auf eine 50 Ohm Antenne würde das dann bedeuten, dass man 
mit ca. 33nH einkoppelt? Also um den Faktor 180 hochtransformieren muss?

Also nicht dass ich den Werten die in der Simulation gegeben sind nicht 
traue, mich interessiert nur wie man darauf kommt.

von Michael (Gast)


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@ Sven:
> Eben hab ich mich nochmal den Siebgliedern für die Versorgungsspannung
> gewidmet

Du solltest aber beachten, daß Elkos bei 455kHz wahrscheinlich mehr 
induktiv als kapazitiv sind. Ein Folienkondensator könnte da noch 
wirken, aber erst mit Keramikkondensatoren bist Du auf der sicheren 
Seite.

100nF hat bei 455kHz etwa 3 Ohm und dämpft mit 100 Ohm Vorwiderstand 
ganz gut die Störungen von der Versorgungsspannung. (nicht in die andere 
Richtung.) Ein Elko mit nur 1µF wäre schon weit unter einem Ohm und da 
weißt Du, daß Du das besser nicht glaubst.

Besorge Dir mal eine HF-Tapete, dann kannst Du das das schnell 
abschätzen.

von Michael (Gast)


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@ Sven
> Ich wollte nochmal kurz auf die Vorstufe zurückkommen, bevor ich die nun
> aufbaue

Ich würde das so rechnen:
Die 2kOhm von der Antenne werden mit N1^2/N2^2 = L1 / L2 
hochtransformiert. Wie Du schon geschrieben hast etwa 9,2 kOhm.
Xl = 2*Phi*f*L = 2*Phi*3,5MHz*6µH = 130 Ohm
Die Leerlaufgüte von L2 würde ich zu 100 annehmen.
Leerlauf-Resonanzwiderstand 100 * 130 Ohm = 13kOhm
Und dann wird alles parallel geschaltet:
Rres = 9k2 // 13k // 15k = 4 kOhm
Daraus ergibt sich die reale Schwingkreisgüte zu Rres / Xl = 30,5

von Sven N. (admiral_adonis)


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Aha!

So weit hatte ich jetzt gar nicht gedacht. Man darf sich eben nicht 
immer auf die Simulation verlassen wenn man ideale Bauteile einsetzt.

Also dann am besten ein Pi-Glied aus 2x100n Kerko und 100 Ohm 
Widerstand?

EDIT: Aber warum die Vorstufe mit 15k noch Dämpfen? Das verschlechtert 
ja die Güte des Schwingkreises und hätte nur den Vorteil einer etwas 
größeren Bandbreite.

von Michael (Gast)


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Ja, so würde ich das jedenfalls machen.

Nochmal zu Deiner Vorstufe:
Was ich da gerade geschrieben habe gilt natürlich nur für einen 
Kopplungsgrad von eins. Sonst stimmt das mit dem Übersetzungsverhältnis 
ja nicht. Aber dafür gibt es ja die Simulation.

Wenn Du in Deiner Schaltung die Eingangsspannung mit einer Amplitude von 
Eins angibst und den Plot mal auf lineare Darstellung umstellst, dann 
siehst Du die Spannungsverhältnisse besser. Aus V(in) = 0,47V wird die 
Spannung V(filt1) mit etwa 1,3V. Das ist ein Verhältnis von 2,7 und etwa 
gleich der Wurzel aus L2/L1.
Am Source des ersten FETs steht etwa die gleiche Spannung und geht in 
das nächste Filter. Hier kennen ich den Ausgangswiderstand nicht und bin 
zu faul das nachzurechnen. Aber da die Kurven an Filt 1 und Filt 2 etwa 
gleich breit sind schätze ich mal das wir die gleiche Güte haben und 
auch einen Gleichlauf hinbekommen.

von Michael (Gast)


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Ich habe mal die Schaltung so umgebastelt, daß Du die beiden Kreise 
getrennt untersuchen kannst.
Jetzt muß man es so hinbiegen, daß etwa die gleichen Resonanzfrequenzen 
an den beiden Filtern entstehen. Z.B. Sourcewiderstand etc.

von Michael (Gast)


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Z.B. so.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Warum macht es Sinn die Schwingkreise mit 15k zu bedämpfen?

Güte eines Parallelschwingkreises
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis

Q = Rp * sqr(C/L)
Q = 15k * sqr(100e-12F / 6e-6H)
Q = 61

Der Wert für die Güte ist nur geschätzt, Du kannst natürlich auch 120 
annehmen, dann kommen eben 30k ran. Aber Simulationen mit idealen 
Bauteilen sind sinnlos. Natürlich hat ein Schwingkreis mit unendlicher 
Güte ein sehr gutes Verhalten, aber so ist die (HF)Welt nicht.

> eine 50 Ohm Antenne würde das dann bedeuten, dass man
> mit ca. 33nH einkoppelt?

Nicht ganz, es wird bei 50 oder 60 nH liegen. Durch den Koppelfaktor 
kleiner Eins spielt das XL der Primärwicklung auch eine Rolle und die 
ist auch noch frequenzabhängig.

@Michael
Die Anpassung mag zwar stimmen, aber die 2k würden ganz ordentlich 
rauschen. Dann besser die Windungszahl nochmal halbieren, um auf 280nH 
zu kommen. Leider steigt dann die Verstärkung wieder überproportional 
an. Oder wie wäre es, den Koppelfaktor zu reduzieren? Ein K von 0,4 oder 
0,3 sieht ganz gut aus.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hehe, jetzt hab ichs kapiert. Ich hatte die 15k als real zu verbauenden 
Widerstand angesehen :D.

Is schon wieder zu spät^^.

0.4 könnte ich wohl erreichen, wenn ich die Koppelwicklungen auf dem 
gleichen Körper mit etwas Abstand aufbringe?

von B e r n d W. (smiley46)


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> 0.4 könnte ich wohl erreichen, wenn ich die Koppelwicklungen
> auf dem gleichen Körper mit etwas Abstand aufbringe?

Direkt auf das Kalte Ende Wickeln wird ca. 0,8 ergeben, gleich daneben 
0,6 und ein paar mm Abstand 0,3-0,4. Eventuell kann auf max. Gewinn 
abgeglichen werden, aber das verschiebt sich nur um 2-3 dB.

von Michael (Gast)


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Ich denke, daß mit der induktiven Kopplung ist ziemlich unflexibel. Ich 
würde es lieber mit kapazitiven Teilern realisieren.

Morgen mehr...

von B e r n d W. (smiley46)



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> Ich würde es lieber mit kapazitiven Teilern realisieren.
Erstmal benötigt der JFet einen Gleichstrompfad gegen GND. Am 
Sekundärkreis geht kapazitiv gar nichts, denn da sitzt der Drehko. 
Weitere Kondensatoren an der Primärwicklung ergeben eine weitere 
Resonanz. Ein festes Filter für 40 oder 80m ist einfacher aufzubauen.

Dann käme doch noch wie gehabt das Doppelfilter am Eingang in Betracht 
und vom Fet gegen GND eine Drossel mit ca. 100µH. Die Schaltung hat 6-7 
dB Gewinn, was IMHO vollkommen reicht. Keine extrem rauschenden Teile. 
Der Mischer wird ~6 dB rauschen, aber dafür wurde ja vorverstärkt. So 
bleibt die Schaltung auf jeden Fall wesentlich großsignalfester als mit 
>20dB Verstärkung. Die Empfindlichkeit dürfte immer noch deutlich unter 
1µV bleiben.

Anscheinend kann man jetzt Induktivitäten doppelt koppeln:
K1 L1 L2 0.01
K2 L1 L4 0.8
Ich könnte schwören, daß das vorher noch nicht ging. L4 koppelt zu L1 
und L1 zu L2 induktiv und zusätzlich der C3 kapazitiv. C3 ist nicht 
unbedingt erforderlich, verbessert aber die Kopplung des Filters bei 
höheren Frequenzen. Die Rückwärtsdämpfung des VFO ist auch ok, da kommen 
noch ca. 20µV. Das Übersprechen ist da vermutlich größer.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Anscheinend kann man jetzt Induktivitäten doppelt koppeln:

Welche Version von LTSpice? Ich hab 4.15s. Irgendwie prüft das Programm, 
ob die Wickelverhältnisse für reale Transformatoren erreichbar sind. 
Manchmal gehts, meistens aber nicht.

Hier die Formel die erfüllt sein muss:
http://www.orcad.com/documents/community.faqs/pspice/020331.aspx

Ich hab nochmal ein wenig nach Vorstufen umgesehen und bin auf die hier 
in Gateschaltung gestoßen:

http://www.seekic.com/circuit_diagram/Basic_Circuit/DOUBLE_TUNED_JFET_PRESELECTOR.html

Die Verstärkung ist zwar wieder höher, aber man kann die ja sicher noch 
verringern, zb durch Widerstand parallel zur Drossel?
Zumindest wäre die Verstärkung hier über den gesamten Bereich sehr 
konstant.
Und die 150 Ohm am Drain (oder source, je nachdem wie man den fet 
einsetzt) sollten ja eigentlich nicht sehr stark rauschen?

Was ist von der Schaltung zu halten? Ich wollte ganz gern von den 
passiven Kopplungen weg, das ist ohne Messmittel immer so ein 
Glücksspiel.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Welche Version von LTSpice? Ich hab 4.15s.
Hier ist es 4.16, daheim weiß ich gerade nicht.

> auf die hier in Gateschaltung gestoßen
So wie im Anhang gehts auch. Ich hatte das Gefühl, es existiert eine 
leichte Schwingneigung/Entdämpfung, deshalb der R4 mit 5k. Aber man 
würde die Drossel sparen. Ob die Sekundärwicklung eine Anzapfung hat 
oder extra gwickelt, ist ja Geschmacksache. Die Verstärkung beträgt hier 
17dB.

Jetzt hast Du wohl die Qual der Wahl.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Bleibt mir wohl nix anderes übrig als alles mal zu probieren^^.

Aber darum mache ich das ja, der Weg ist hier quasi das Ziel.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Kennt jemand eine Möglichkeit die Gateschaltung in der Verstärkung zu 
regeln? Manuell reicht, aber falls die nicht regelbar ist, zb wie bei 
der Sourceschaltung durch den Sourcewiderstand, scheidet sie von 
vornherein aus.

von B e r n d W. (smiley46)


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Du kannst die Koppelspule am Source kleiner machen bzw. die Anzapfung 
nach unten versetzen. Dann wird auch die Güte des 1. Schwingkreises noch 
ein wenig besser. Aber die Antenne bleibt dämpfend erhalten.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Aber im laufenden Betrieb über Regler,dh Poti, gibts da keine 
Möglichkeit?

von B e r n d W. (smiley46)


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Am einfachsten an der Antenne.

von Michael M. (michaelm)


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Moin, @ Sven:

Dein Gate muss ja nicht unbedingt auf Massepotential liegen; genausogut 
könnte es auch an einem Poti hängen, das mit +/- x Volt einen 
Spannungsteiler bildet.

HF-Klatsche vom G gegen Masse und fertig...

Eine qualitativ genaue HF-mäßige Beurteilung überlasse ich gerne den 
HF-Experten hier ;-)

Gruß Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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@Michael

Wenn Du den Ruhestrom reduzierst, wird das Großsignalverhalten 
schlechter. Du drehst aber gerade zurück, weil eine starke Störung 
einfällt. Das ist kontraproduktiv. Man könnte das Poti zwischen 
Koppelwicklung vom 1. Kreis und Source schalten, aber dann fließt DC 
über den Schleifer und es rauscht beim Drehen.


Nachtrag
Man könnte sich ein Dämpfungsglied mit Pindioden vorstellen. Auf jeden 
Fall darf keine zusätzliche Kreuzmodulation entstehen, denn deshalb 
dreht man ja zurück.

von Michael (Gast)


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Nabend,

ich bin etwas langsamer als ihr und simuliere gerade die 
Kaskode-Verstärker aus dem ZF-Zweig von oben.
Nun sehe ich in der FFT so einen Buckel, links neben der 
Resonanzfrequenz. Der liegt so 30 - 40dB unter dem Maximum. Kann mir 
jemand sagen was das ist und wie ich das weg bekomme?

Danke
Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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Bei mir kommt nur der Peak. Gib mal beim J2 einen richtigen Typ an. Bei 
FFT Hamming verwenden. Im Control Panel die Kompression abschalten. Die 
Transienten Simulation mit max. Schriitweite: ".tran 0 3ms 0 10n".

von Michael (Gast)


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Moin,
ich hatte überlesen, daß man die Kompression jedesmal wieder ausschalten 
muß.
Was spricht gegen BF245B? Ich habe die Bibliothek eingebunden.

von B e r n d W. (smiley46)


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> daß man die Kompression jedesmal wieder ausschalten muß
Ja, schade daß sich LTspice das nicht für nächstes mal merkt.

> Was spricht gegen BF245B?
Nichts, aber in Deiner Datei war beim oberen JFet noch kein richtiger 
Typ angegeben.

von B e r n d F. (Gast)


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Richtig einbinden kann man die neue lib wohl nicht, sodass die neuen 
FETS nach "Pick new JFET" in der Liste erscheinen?

von Michael (Gast)


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Nö, hab ich auch nicht gefunden.

von Michael (Gast)


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Ich hab mal was gebastelt:
Das ist ein regelbarer ZF-Verstärker, der auch abgeregelt noch ein gutes 
Großsignalverhalten zeigt. (Das tut die Kaskode nicht.)

Die BF240 sind da nur drin, weil ich davon Unmengen hier habe. Mit dem 
Widerstand im Sourcekreis bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Das 
kann man noch optimieren. Vor allem die Abhängigkeit des Rauschen von R7 
ist seltsam.

Der Aufwand geht gerade noch so. Eigentlich nur ein Transistor mehr.

von Michael (Gast)


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Bild vergessen

von B e r n d W. (smiley46)


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Mir gefällt auf jeden Fall, daß die Reglespannung von 0 bis 4 Volt einen 
schönen, einfach zu handhabenden Bereich überstreicht. Geht es auch noch 
mit 5 oder 6V Betriebsspannung?

von Michael (Gast)


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Ja, 5V reicht auch. Regelspannung 0 - 3V und R13 angepaßt.

Ich finde es vor allem gut, daß man so die Stufen in einer definierten 
Reihenfolge dichtmachen kann.

von Michael (Gast)


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Das Großsignalverhalten im abgeregelten Zustand geht auch noch.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Sooo...

nachdem ich das halbe Wochende mit Vorstufen verbracht hab bin ich am 
Ende doch wieder beim induktiv gekoppelten Bandfilter mit 1 Sourcestufe 
am Ausgang gelandet.
Praktisch gesehen bekomme ich damit den besten Kompromiß aus 
Empfindlichkeit und Trennschärfe.
Ganz ohne Verstärker wird der Empfänger zu taub, zumindest glaube ich 
das, da man nur mit Verstärker den Vorkreis auf das Antennenrauschen 
abstimmen kann.

Der Verstärker hat jetzt wie beschrieben nur noch 1 Stufe, aber durch 
Abschirmung und eine Drossel am Drain ist die Verstärkung genauso hoch 
wie beim alten 2-stufigen.

Den 100k-Ohm Gatewiderstand habe ich auf gut Glück einfach mal durch 
eine 1N4148 in Durchlassrichtung ersetzt.
Am Pegel ändert sich im Vergleich zu vorher (mit 100k am Gate) nichts, 
aber das Rauschen wird hörbar weniger.
Nachteile hab ich bis jetzt keine bemerkt, mich wundert aber dass es 
funktioniert, da ja eigtl. der DC-Pfad nach GND fehlt?

Source habe ich komplett mit 20nF überbrückt, Verzerrungen hab ich keine 
bemerkt, obwohl man ja normalerweise wenigstens mit 20-30 Ohm 
gegenkoppelt.

Das ist jetzt sicher keine Vorstufe wie man sie normalerweise in "guten" 
Empfängern bauen würde, aber für meinen Aufbau hier bringt es so erstmal 
das beste Ergebnis.
Alle anderen Schaltungen hatten größere Nachteile als diese. Die 
Gateschaltung belastete den Schwingkreis zu stark, und die Trennschärfe 
war hinüber.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

> Den 100k-Ohm Gatewiderstand habe ich auf gut Glück
> einfach mal durch eine 1N4148 in Durchlassrichtung ersetzt.

Der Fet bekommt seinen Arbeitspunkt über den Leckstrom der Diode und der 
Platine. Die Eingangsdiode des Fet ist deutlich hochohmiger als eine 
1N4148.

C4 mit 2,5 pF ist kontraproduktiv. Der JFet hat eine Eingangskapazität 
von bis zu 8pF, dazu kommen nochmal 2pF von der Diode. Zusammen mit dem 
C4 ergibt das einen kapazitiven Spannungsteiler und damit unnötigen 
Signalverlust.

Falls Du den Fet schützen willst, sind 2 antiparallele Dioden nötig.

> Das ist jetzt sicher keine Vorstufewie man sie
> normalerweise in "guten" Empfängern bauen würde
Ich würde die nicht als schlecht bezeichnen. Zur Gateschaltung gehört 
auch die entsprechende Koppelwicklung, damit die Güte erhalten bleibt. 
Manchmal, z.B. bei UKW-Radios, wird der Eingang absichtlich bedämpft und 
der abgestimmte Schwingkreis kommt erst nach der Vorstufe.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Falls Du den Fet schützen willst, sind 2 antiparallele Dioden nötig.

Das ist bekannt, aber die Überlegung war dahingehend, das Rauschen von 
den 100k irgendwie zu beseitigen und die Diode zur 
Arbeitspunkteinstellung zu benutzen. Leider geht aus dem Datenblatt 
nicht hervor welchen Widerstand man bei den typischen Eingangspegeln 
erwarten kann.
Mir fehlt da einfach die praktische Erfahrung, ich hatte nur iwo 
gelesen, dass der Gatewiderstand eines FET durch eine Diode ersetzt 
werden kann.
Ich bin da mehr nach Trial&Error vorgegangen.
Im Internet hab ich da leider nicht viel gefunden was mich weiterbringt.
Sollte ich eine andere Diode verwenden? Germanium (OA 81, AA118 etc.) 
hätte ich noch einige da.
Oder doch lieber wieder die 100kOhm einlöten?


>C4 mit 2,5 pF ist kontraproduktiv

Hab ich durch 12p ersetzt

>Zur Gateschaltung gehört auch die entsprechende Koppelwicklung, damit die >Güte 
erhalten bleibt.

Hatte da ziemlich viel rumprobiert, auch mal mit nur 1-2 Windungen zum 
Auskoppeln. Aber entweder war der Pegel zu niedrig, oder die 
Trennschärfe viel zu schlecht.
Das Hauptproblem liegt wahrscheinlich im praktischen Aufbau, die 
parasitären Effekte sind einfach schlecht in den Griff zu bekommen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Die Drossel 1mH hat wahrscheinlich eine Eigenresonanzum um ca. 1 MHz. 
100-220µH wäre noch ok. Falls es eine Schwingneigung gibt, kann man zur 
Drossel 2k Ohm oder weniger parallelschalten, bis es aufhört. Die 
Drossel macht dann trotzdem Sinn, weil am Drain ein DC von 10 Volt 
liegt. Die Verstärkung beträgt dann immer noch 10 dB.

Wie machst Du den Gleichlauf? Möglicherweise ist ein kleiner Trimmer mit 
ca. 4-16pF notwendig parallel zum C1, da sich parallel zu C2 weitere 
parasitäre Kapazitäten auf die Resonanz des zweiten Kreises auswirken.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Oder doch lieber wieder die 100kOhm einlöten?
>> C4 mit 2,5 pF ist kontraproduktiv
> Hab ich durch 12p ersetzt

An der Stelle ist fürs Rauschen bei Resonanz ein 1Meg besser als ein 
100k, weil der 1Meg den Schwingkreis nicht bedämpft und das Signal 
kaputtmacht. Wenn du den C4 wegläßt, ist doch der Gleichstrompfad 
optimal hergestellt ohne jegliche Verluste. Die Gatekapazität fließt in 
die Resonanz mit ein.

Dann, wie zuvor gesagt, falls es schwingt, die Drossel am Drain 
bedämpfen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Wenn du den C4 wegläßt, ist doch der Gleichstrompfad optimal hergestellt >ohne 
jegliche Verluste

Hatte ich in der SImulation probiert, und dadurch wurde der Frequenzgang 
ab 7mhz total abgeflacht. Mit 100uH Drossel+1kOHm parallel sieht es aber 
gut aus.

von B e r n d W. (smiley46)


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> dadurch wurde der Frequenzgang ab 7mhz total abgeflacht
Der war abgeflacht, weil die Schaltung geschwungen hätte. Änder mal in 
der Simulation den 1k auf 2 oder 3k -> die Kurve wird sehr spitz. Bei 
10k wird sie wieder flach. Das ist genau das Verhalten eines Audions 
beim Schwingungseinsatz. Darüber wird es wieder breitbandiger.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ja richtig, man merkt es auch dadurch, dass der Verstärker plötzlich 
"handempfindlich" wird wenn man in die Nähe kommt.

Ich hab jetzt 100uH auf T68 und 1k parallel und C4 durch eine direkte 
Verbindung ersetzt.
Das dürfte ja jetzt das Optimum sein was man an Rauschverhalten aus 
dieser Schaltung rausholen kann?
Source- und Drainwiderstände haben einen Bypass und Gatewiderstand gibts 
auch keinen.
Falls die Verstärkung doch zu hoch sein sollte, kann ich ja immer noch 
mit einem Abschwächer am Eingang arbeiten.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Falls die Verstärkung doch zu hoch sein sollte

Falls die Grundverstärkung zu hoch ist, dann am Drain den 1k auf 470R 
reduzieren. Im normalen Betrieb mit einem Poti am Eingang, dies sollte 
ca. 10k haben, um schwache Signale nicht zu sehr zu bedämpfen. Am 50R 
Eingang ist 1k besser geeignet.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich denke ich werde einfach ein passendes Poti über Umschalter 
zuschaltbar machen, wobei ich fast glaube dass es ausser bei starken 
AM-Stationen sowieso nicht nötig sein wird.

Momentan steck ich ein bisschen in dem Dilemma, dass einige SSB 
Stationen stark ankommen, das kann ich mit dem ZF-Amp abregeln, aber 
manche kommen auch recht schwach, so dass bei voller ZF Verstärkung die 
Lautstärke immer noch recht mager ist.
3 Kaskoden sind aber wieder der Overkill, und es lässt sich dann nicht 
mehr weit genug abregeln. Eine höhere HF-Verstärkung scheidet natürlich 
auch aus.

Wahrscheinlich ist hier eine stärkere NF-Stufe der beste Weg, abgesehen 
von einer angepassten Antenne.
Der AN7112 den ich momentan verwende bringt laut Datenblatt angeblich 
rund 0,5 Watt an 8 Ohm.
Closed Circuit Gain soll so bei 50dB liegen.
Evtl. bringt auch einfach ein anderer Lautsprecher als der kleine 
Brüllwürfel der jetzt dranhängt was.
Und zur Not besteht ja immer noch die Möglichkeit Kopfhörerbetrieb für 
schwache Stationen.

Mal schauen was ich da noch mache, ansonsten läuft es jetzt echt gut. 
Störgeräusche vom BFO weg, Rauschpegel insgesamt DEUTLICH gesunken und 
die Empfindlichkeit reicht wenigstens aus um das Antennenrauschen zum 
Abstimmen nutzen zu können.

von Michael (Gast)


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Nabend,

herzlichen Glückwunsch. Hat sich dann ja gelohnt.

@B e r n d W
> Falls die Grundverstärkung zu hoch ist, dann am Drain den 1k auf 470R
> reduzieren.
Ich dachte immer die Steilheit ist proprotional zu Wurzel Is. Dann wäre 
es doch umgekehrt?

Grüße, Michael

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Michael

Der Arbeitspunkt ändert sich nicht, da die Drossel vom Drain nach Plus 
nur ein paar Ohm hat. Andererseits verhält sich die Wechselspannung 
proportional zum Widerstand, da I praktisch gleich bleibt -> halber 
Widerstand, halbe Spannung.

von Michael (Gast)


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Sorry, Drain- und Source-Widerstand verwechselt. Hast ja recht...

Späße, Michael

von Holm T. (Gast)


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....schon alle?

Oooooochh...
Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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Soo, kleines Update:

Heute mal den Frequenzzähler angeschlossen (Danke nochmal für den Tip), 
ich habs erstmal ohne zusätzlichen Puffer direkt mit 4,7pF kapazitiv am 
Ausgang VFO versucht. Hat auch auf Anhieb geklappt, der Pegel am Zähler 
liegt so bei 100-150mV, was völlig ausreicht.

Gibt es Gründe trotzdem den Mehraufwand von zusätzlichen Pufferstufen in 
Kauf zu nehmen, auch wenn es so schon gut funktioniert?

Kann diese direkte Auskopplung den Drift des VFO verschlechtern?

Störgeräusche kommen keine vom Zähler.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Kann diese direkte Auskopplung den Drift des VFO verschlechtern?
Nur wenn sich die Frequenz beim Anschließen deutlich ändert.

> Störgeräusche kommen keine vom Zähler.
Dann ist das erstmal ok. Möglicherweise findest Du später noch 
Pfeifstellen. Eventuell den ganzen Frequenzbereich mal ohne Antenne 
durchdrehen. Dann kannst Du immer noch versuchen, diese Störungen 
wegzudämfen.


Noch eine Frage zu den 2N3819:
Im Datenblatt hab ich inzwischen entdeckt, daß bei Ugs = 0 sich die 
Drainströme von 2 bis 20 mA unterscheiden. Konnest Du das auch 
feststellen, oder sind die Streuungen innerhalb einer Charge wesentlich 
geringer?

Gruß, Bernd

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Noch eine Frage zu den 2N3819:

Dazu kann ich leider nichts sagen, ich mach mir nicht die Mühe die 
vorher auszumessen. Kann ich aber gerne mal machen, und gebe dann das 
Ergebnis weiter.
Ich weis aber zumindest aus einem anderen Forum, dass die Streuungen da 
wohl auch in der Realität beträchtlich sind.
Also eigtl. würde es sich schon lohnen vorher zu selektieren.

Nochmal was zum VFO Drift:

Ich hab das jetzt einfach mal so gelöst, dass der VFO konstant an der 
Spannung (5V) hängt. D.h. solange das Netzteil an angeschlossen ist 
läuft der.
Dadurch hab ich auch bei meinem 0815-Aufbau absolut keinen Drift mehr 
schon direkt ab Einschalten.
Einfacher gehts nicht, und der Stromverbrauch ist ja auch sehr gering.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Noch eine Frage zu den 2N3819:
>> daß bei Ugs = 0 sich die Drainströme von 2 bis 20 mA unterscheiden.
> dass die Streuungen da wohl auch in der Realität beträchtlich sind.

Die Spanne ist fast so groß wie zwischen BF245A und BF245C. Das macht 
vor Allem bei den Kaskoden einen riesen Unterschied. Falls der Obere ein 
großes Uth hat, dann läßt sich die ZF schlechter regeln.

von Sven N. (admiral_adonis)


Angehängte Dateien:

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Da bald erste AGC-Experimente anstehen überlege ich wo ich nun die 
Regelspannung abgreife.
Da ich für SSB und AM verschiedene Demodulatoren verwenden werde bleibt 
eigtl. nur noch die Regelspannung aus dem NF-Zweig zu gewinnen?

Gibts da eine gängige Praxis?

Ich hatte mir das so wie im Anhang gedacht. Aber wäre schöner wenn es 
eine einfachere Möglichkeit gäbe.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Erstmal hat eine AGC spezifische Eigenschaften. Es gibt die "Attack 
Time" und die "Release Time".

Attack Time:
Ist sie zu langsam, fallen Dir bei einem lauten Signal die Ohren ab, 
bevor etwas zurückregelt. Ist diese zu schnell, spricht sie auf 
Zündfunken, Gewitter usw. an und regelt zurück. Das Ansprechen der AGC 
auf Zündfunken kann mit einem Noise-Blanker verhindert werden, dies ist 
allerdings eine andere Geschichte.

Release Time:
Bei AM ist eine etwas langsamere Release Time günstiger, da ja nur 
Schwund ausgeregelt werden muß. Auch ist es für AM besser, auf die HF zu 
regeln, da sonst bei leisen Passagen aufgeregelt wird.
Bei SSB soll eher schneller wieder was zu hören sein, da ja zwei 
unterschiedlich starke Stationen sich abwechseln können.

Die Ansprechzeit eines Gleichrichters ist proportional zur 
gleichgerichteten Frequenz. Es würde also Sinn machen, an einer 
geeigneten Stelle der Schaltung, an welcher bei beiden Modulationsarten 
ZF-Signal anliegt, einen Gleichrichter vorzusehen, welcher einen 
Kondensator mit einer kurzen Zeitkonstanten auflädt und mit einer 
langsamen entlädt. Falls es solch eine Stelle nicht gibt, kann zur Not 
auf die NF geregelt werden. Wird mit Schottkydioden gleichgerichtet, 
kann das Signal auf ca. die Größe des Diodenschwellwertes oder etwas 
größer geregelt werden.

Nur ein Beispiel, die 3.Schaltung mit S-Meter:
http://homepage.tinet.ie/~ei9gq/ifamp.html

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hallo Bernd,

sieht so aus als müsste ich mal meine Regelungstechnik I+II Unterlagen 
rauskramen^^.

Spaß beiseite. Der Link hat mir schonmal den richtigen Weg gezeigt, ich 
bin aber gerade dran das etwas anders zu realisieren.
Zunächst greife ich mir mit einer kleinen Kapazität (12p) das ZF Signal 
an der letzten Kaskodenstufe ab und richte es gleich. Momentan läuft ein 
Contest auf 40m mit vielen sehr starken Stationen, und ich messe am 
Gleichrichter max. ca. 100mV.
Diese Verstärke ich mit einem LM358 um den Faktor 50 (Der Faktor kann 
über Poti von 2-100 geregelt werden).
Damit hätte ich dann schonmal die Spanne 0-5V für mein LED-S-Meter.
Dann wollte ich mittels LM358 als Differenzverstärker die AGC-Spannung 
erzeugen. Ich brauche für die FET-Kaskode ja 0V (für max Dämpfung) bis 
ca. 2.5V (max Verstärkung).
Die Realisierung der Schaltung ist hier kein Problem, da ja alle 
Verstärker im DC-Bereich arbeiten.

Zuerst hatte ich verworfen das so zu machen, da ich dachte es kostet 
mich zu viel Lautstärke. Denn es wird ja Leistung vom ZF-Verstärker 
abgezweigt. Aber scheinbar ist das zu vernachlässigen, denn im Betrieb 
ist es so kaum zu merken.

Sobald ich Alles fertig aufgebaut habe wird natürlich auch das 
Schaltbild folgen.

Aber könnte ja sein ich hab einen groben Denkfehler drin, dann bitte 
sofort "STOP!" rufen^^.

Deshalb der kurze Zwischenstand hier schon mal.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

In der Tat ist das ein regelungstechnisches Problem. Die einfachste 
Variante, ein P-Regler, hat im Endeffekt bei kleinem Kp immer eine 
Regelabweichung hörbare Regelabweichung. Macht man das Kp recht groß, so 
gibt es vor allem bei starken Signalen ein Überschwingen, wobei das 
Signalerst erst komplett weggeregelt wird und dann wieder kommt. Der 
Gleichrichter reagiert schneller und die Kaskode wird im unteren Bereich 
unlinear. Du hat ja ein Poti, damit wirst Du den Kompromiss finden. Der 
Ladewiderstand, der Elko, der Entladewiderstand und das Kp sind 
ausschlaggebend. Sehr aufwendige AGCs arbeiten noch mit zwei 
unterschiedlichen Release-Zeiten. Nach 100-200 ms wird auf die 
Schnellere umgeschaltet.

> Ich messe am Gleichrichter max. ca. 100mV.
Ich würde versuchen, hier etwas mehr Signal zu bekommen. Eventuell 
sollte bei schwachen Stationen 50mV gleichgerichtet werden und bei 
Starken 200-300mV. Falls der AM-Demodulator durchläuft und nur das 
NF-Signal umgeschaltet wird, ist dieser Schwingkreis die richtige Stelle 
zum Abgreifen der ZF. Ansonsten könntest Du auch vor dem Gleichrichter 
die HF noch etwas verstärken.

Die OPV-Geschicht sollte so ok sein. Auch der LM358, welcher am unteren 
Ende to Rail kann, ist eine gute Wahl.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Servus,

ich hab die Regelung gestern noch so weit aufgebaut, dass ich sie 
testweise mal anhängen konnte.
Ich habe im Betrieb jetzt 2 empfangsstärkeabhängige Spannungen:

1. 0   - 5 V für das S-Meter
2. 2.5 - 0 V für die AGC

Ich hab das sogleich auch mal mit (langen) losen Kabeln angeschlossen, 
aber scheinbar klappt das so nicht, der Ton klingt recht dumpf und man 
hört Störgeräusche wie an- und absteigende Pfeiftöne.

Ich vermute da koppelt HF ein und wird durch die OPV mit verstärkt. Ich 
werd nachher mal an jeden OPV EIngang einen Kerko gegen Masse schalten 
und das Ganze mit kurzen Leitungen einbauen.
Auch werd ich wohl die HF doch wie vorgeschlagen noch mal verstärken.

Dann sehen wir weiter.

von B e r n d W. (smiley46)


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Zwischen negativem Eingang und Ausgang des OPs einen C mit 10 nF -> 
Tiefpassverhalten. Auf jeden Fall verhindern, daß die Kaskoden HF-mäßig 
koppeln. Die Regelverstärkung erstmal nicht zu hoch einstellen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Kann ich eigtl. direkt vom OPV-Ausgang auf den Regeleingang der Kaskode 
gehen?
Der OPV ist doch niederohmig am Ausgang, wie koppel ich da am besten auf 
die Kaskode?
Momentan sind beide Kaskoden einfach parallel am OPV Ausgang und kriegen 
von da ihre 2.5 - 0 Volt je nach Signalstärke.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Momentan sind beide Kaskoden einfach parallel am OPV Ausgang
>> und kriegen von da ihre 2.5 - 0 Volt je nach Signalstärke.

Über je einen Vorwiderstand vom OP zum Gate. Von den Gates gegen GND 
müssten ja sowieso Kondensatoren eingebaut sein.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Zwischen negativem Eingang und Ausgang des OPs einen C mit 10 nF ->
>Tiefpassverhalten.

Der Tip war Gold wert! Alle Störgeräusche weg und der Klang auch wieder 
voll da. Besten Dank!

Baue jetzt gleich noch schnell das S-Meter auf, und dann hab ich ja fast 
den ganzen Empfänger soweit von der Funktion her stehen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> dann hab ich ja fast den ganzen Empfänger soweit
> von der Funktion her stehen.
Ja super, davon leben wir: Von Erfolgserlebnissen.

Wie gut funktioniert jetzt der Frequenzzähler und die ZF-Ablage?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Funktioniert einfach klasse, trotz der einfachen Auskopplung ohne 
Pufferstufen.
Ich konnte bis jetzt auch keinerlei Störgeräusche durch den Zähler 
selber feststellen, was man ja in manchen Bauberichten liest.

Die ZF-Ablage ist durch Jumper umschaltbar, ich schalte also mit einem 
Mehrfachschalter Filter, Demodulator und ZF-Ablage gleichzeitig um, wenn 
ich von SSB auf AM wechsle.
Zusätzlich könnte man auch noch umschalten, ob die Ablage addiert oder 
subtrahiert wird, je nachdem wo der Oszillator nun schwingt.

Auf jeden Fall sehr sehr angenehm endlich zum testen nicht mehr die 
Frequenz mit einem externen Empfänger über den VFO-Sinus suchen zu 
müssen^^.

Ich werd das jetzt auch erstmal so lassen ohne Pufferstufe, gestern 
musste ich schon das Netzteil ausmustern weil ich mittlerweile über den 
120mA bin, die es liefern kann.
Momentan hängt der Aufbau am Labornetzteil, alle anderen 
Steckernetzteile die ich übrig habe sind Schaltnetzteile, und über das 
Störspektrum was da über das Kabel reinkommt brauchen wir nicht weiter 
sprechen^^.

Mal schauen ob ich noch ein gut gesiebtes Trafonetzteil irgendwo 
rumfliegen habe, ich wollte ungern auch noch das NT selber bauen müssen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Servus zusammen,

heute hab ich das S-Meter noch aufgebaut, und es hat auch gleich auf 
Anhieb gut funktioniert.

D.h. ich muss mir jetzt langsam Gedanken darüber machen wie ich den 
Einbau ins (Metall-)Gehäuse realisiere.

Es verhält sich ja so, dass jeder Funktionsblock als einzelnes Modul auf 
einer Kupferfläche vorliegt. Ich hab das Foto nochmal angehängt, wo man 
es sieht.

Wie könnte ich das Ganze jetzt am elektrisch günstigsten in ein Gehäuse 
packen? Vor allem wegen der Masseführung.

4 Bohrungen in die Platte von jedem Modul und dann mit dem 
Empfängerboden verschrauben? Oder eine durchgehende Kupferfläche wie in 
dem Foto zu sehen, und die Module dann rundherum auflöten und ins 
Gehäuse schrauben?

von B e r n d F. (Gast)


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Hmm, ich sehe kein Foto. ;)

von Sven N. (admiral_adonis)


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Sorry, vergessen^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Pack das Ganze mal auf das Blech mit Kontakt und probier aus, ob sich 
was verschlechtert.

> Ich hab das Foto nochmal angehängt
Da bekommt der Begriff "Geisterbild" eine ganz neue Bedeutung.


Modifiziert:
>> und die Module dann rundherum auflöten
>Einen Blechstreifen am Modul und unten anlöten?
An zwei Ecken jeweils einen Draht auf die Grundfläche löten. Wenn es 
keine Probleme macht, dann so lassen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ok, dann werd ich die Module einfach fest auf der Grundplatte verlöten, 
Trennbleche zur Abschirmung dazwischen und den ganzen Aufbau dann ins 
Gehäuse setzen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hier wie versprochen noch meine AGC-Schaltung.

Die Simulation entspricht nicht ganz der Realität, zb hab ich anstatt 
BAT43 OA81 Germanium-Spitzendioden verwendet. Aber ich denke man kann 
die Funktion nachvollziehen.

Zum Einstellen suche ich mir erst einen Sender, der extrem stark 
einfällt. Dann stelle ich das 500k Poti so ein, dass knapp 5 V am 
Ausgang vom 1.OP anliegen -> S-Meter Vollausschlag.

Die Hälfte davon, also 2.5V wird dann von einer Vergleichsspannung (100k 
Poti) subtrahiert und das Ergebnis stellt die AGC Spannung dar.
Im Idealfall also bei starken Sendern ~0V -> Kaskode regelt max. ab.

In der Simulation passen die Pegel nicht richtig, aber in der Realität 
funktioniert es gut.

Das S-Meter besteht aus einem LM3914 und einer LED-Bar mit 7xgrün und 
3xrot.
Natürlich kann man nicht wirklich auf S-Stufen eichen, es ist nur eine 
Relativanzeige und mehr als kleine Spielerei gedacht. Dafür wars auch 
nicht allzu aufwändig.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ach ja, eins noch:

Beim Gehäuseeinbau abgeschirmtes Kabel verwenden?

Wenn ja, Schirm an beiden Enden anschließen, oder nur an einem 
(Masseschleifen)?

von B e r n d W. (smiley46)


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HF-Leitungen werden meist beidseitig geerdet.

Von der Antenne zur Platine mit Koax und beidseitig den Schirm 
anschließen. Vom Vorfilter und vom VFO zum Mischer auch.

Im 455kHz-Bereich ist abgeschirmte Leitung in der Regel nicht nötig. 
Jedoch muß die Betriebsspannung schön abgeblockt werden.

Bei einer ZF auf 9 oder 10 MHz wäre das eine andere Geschichte. Ohne 
alles zu schirmen, kommt man auf keine vernünftige Weitabdämpfung. Es 
gibt übersprechen zwischen allen Komponenten im Gerät. Am Besten werden 
soger die Betriebsspannungen mit Durchführungskondensatoren in die 
Module geführt.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ok, dann spart mir das ja schon mal eine Menge Aufwand. Dass alle 
Leitungen so kurz wie möglich ausgeführt werden versteht sich von 
selbst.

Was mir noch nicht so ganz einleuchtet: Viele Module haben hochohmige 
Ausgänge/Eingänge, aber Koax liegt ja zwischen 50 und 75 Ohm. Nimmt man 
die Fehlanpassung einfach in Kauf?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Viele Module haben hochohmige Ausgänge/Eingänge

Deshalb baut man HF-Module in 50 Ohm Technik. Aber bei der niedrigen 
Frequenz beträgt die Länge des Koaxkabels nur einen kleinen Bruchteil 
der Wellenlänge. Die Kabelkapazität addiert sich jedoch zu einem 
angeschlossenen Schwingkreis hinzu. Dieser muß dann neu abgeglichen 
werden.

von Sven N. (admiral_adonis)


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D.h. man würde sich bei einem "professionellen" Empfänger tatsächlich 
die Mühe machen jedes Modul mit Wandlerstufen Ein/Ausgangsseitig auf 50 
Ohm anzupassen?

Naja, ich werd mich damit begnügen nur wie von Dir vorgeschlagen die 
Module mit Frequenzen im MHz Bereich abzuschirmen.
Für so kleine Hobbyprojekte lohnt so ein großer Aufwand imho nicht.

Und momentan ist garnix geschirmt, und es funktioniert ja schon recht 
gut.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, ich hab noch nicht aufgegeben, es geht immer weiter mit dem 
Empfänger.

Ich hab nochmal die VFO Pufferstufe überarbeitet und noch ein paar 
Spulen gewickelt. So komme ich jetzt auf einen durchgehenden 
Empfangsbereich von 3,5 MHz - ca. 17 Mhz. Wobei oberhalb von 12 MHz aber 
die VFO-Ausgangsspannung auf ca. 0,6Vss absinkt.
Ich konnte aber mit einem 2m Draht durchaus Sendungen im 20m Band 
empfangen.
Es scheint also noch zu reichen.

Der VFO-Drift lässt natürlich oberhalb von 10 MHz zu wünschen übrig, 
konnte aber stark verbessert werden durch das Ausfüllen des gesamten 
VFO-Gehäuse mit Schaumstoff. Für einen freilaufenden VFO ohne spezielle 
Kompensationsmaßnahmen ist es ok denke ich.
Lässt man den Oszillator durchgehend eingeschaltet ist der Drift sowieso 
fast weg.

Der Vorstufe hab ich noch pro Plattenpaket vom Drehko ein kleines 
Trimmer-C spendiert,der Gleichlauf zwischen beiden Kreisen lässt sich 
jetzt sehr genau einstellen.

Der BFO kann jetzt mittels Relais zwischen OSB und USB umgeschaltet 
werden, da der Empfangsbereich nun über 10MHz hinausgeht.

Allgemein ist das Eigenrauschen jetzt so gering, dass man ohne Antenne 
gar nichts mehr hört im Lautsprecher.

Da ich morgen wohl mit der Frontplatte beginne hab ich mal einen kleinen 
Plan gemacht (siehe Anhang) mit dem Frontplatten-Designer von Schaeffer 
.

Leider bin ich von der Anordnung etwas eingeschränkt, da der VFO ja nun 
schon in seinem Gehäuse sitzt, ebenso wie die Vorstufe. Daher die etwas 
ungünstige Anordnung der Drehknöpfe für Band, Vorkreis etc.
Durchbrüche/Bohrungen sind gelb eingefärbt, die restlichen Umrisse nur 
Hilfslinien um die Abmessungen der Module abschätzen zu können.

Bin ja sehr gespannt ob das ganze Handwerk nach dem Einbau noch 
funktioniert^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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Großes Lob, auch das Design sieht gut aus!

>> Der VFO-Drift lässt oberhalb von 10 MHz zu wünschen übrig
Es gibt den Begriff "kalter Thermostat". Der Oszillator wird in ein 
kleines Gehäuse mit Wärmekapazität gepackt und außenrum isoliert. Alle 
driftenden Bauteile im Thermostaten sollten irgendwie 
temperaturgekoppelt sein, sei es durch Wachs, einen Tropfen 
Wärmeleitpaste o.ä., um Temperaturfluktuationen im VFO-Gehäuse zu 
verringern. Dein Ausstopfen des Restvolumens verhindert Konvektion. Die 
Drift hört nicht komplett auf, aber wird erträglicher.

von B e r n d F. (Gast)


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@Sven:

Die Planung der Frontplatte sieht gut aus.
Baust du das Gehäuse aus kupferkaschierten Material?


Wg. der Amplitudenstabilisierung:
Kann man eine AGC für einen Oszi bauen? Pufferstufe aus DG-Fet und 
Regelung am G2? dc4ku sprach das mal an, jedoch nur mit einen 
Literaturhinweis. Eine praktische Schaltung habe ich jedoch noch nicht 
gesehen.
Man macht das warsch. grob so: Lose Koppelung am Schwingkreis, 
Gleichrichtung und Siebung und dann an das G2?

@Bernd W:
Wg Temp.Drift:
Reicht auch ein doppelkaschiertes FR4-Gehäuse+Styroporplatten von außen 
ankleben und die Spule in (Bienen)Wachs eingießen?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Baust du das Gehäuse aus kupferkaschierten Material?

Nein, das Gehäuse ist ein fertiges Blechgehäuse. Eigentlich ist mir die 
Wandstärke ein bisschen zu gering, aber wo es sowieso schon im Keller 
lag^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Amplitudenstabilisierung: Kann man eine AGC für einen Oszi bauen?
> Pufferstufe aus DG-Fet und Regelung am G2?

HF-Gleichrichter und Oszillator mit DG-Mosfet. Über G2 wird dann 
geregelt. Wenn das HF-Signal zur Regelung nach dem Puffer abgegriffen 
wird, gleicht sich sogar dessen Frequenzgang aus. Der Regler selbst 
besteht am Besten aus einem Operationsverstärker als PI-Regler 
geschaltet.

> Reicht auch ein doppelkaschiertes FR4-Gehäuse+Styroporplatten
> von außen ankleben und die Spule in (Bienen)Wachs eingießen?

FR4-Gehäuse geht auch, aber je mehr Wärmekapazität und 
Wärmeleitfähigkeit, desto besser. Beim Vergießen geht es darum, alle 
driftenden Bauteile thermisch miteinander zu verbinden. Dann driftet 
nicht jedes Teil einzeln hin und her, sondern das ganze Gebilde hat eine 
resultierende Drift, die sich teilweise aufhebt. Teile, welche sich im 
1/100 mm Bereich wie ein Bimetall bewegen, erzeugen auch Drift. Diese 
werden auch durch das Bienenwachs fixiert.

Starke Drift durch:
Kapazitätsdiode
Transistor
Kondensator (kein NP0 oder Styroflex)
mechanische Instabilität
Betriebsspannung

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich hab bei meinem VFO die Transistoren thermisch über dicken 
Kupferdraht untereinander und mit der Trägerplatte der Spulen gekoppelt. 
Quasi eine primitive Heatpipe.
Anfangsdrift ist zwar höher, aber dafür pendelt es sich viel schneller 
ein.

Mit einer Heizung in Form von Leistungswiderständen hatte ich auch mal 
experimentiert, aber das war nicht so der Hit.

Die simpelste Methode scheint mir immer noch, dem VFO einen eigenen 
Regler zu geben und ihn bei eingestecktem Empfänger immer an der 
Spannung zu lassen.
Man könnte ja auch über sowas wie einen Standby-Mode nachdenken, also 
anstatt EIN/AUS Schalter eben OFF-STDBY-ON. Wobei auf Standby dann eben 
alle Oszillatoren (die nicht Quarzstabil sind) laufen und der Rest 
abgeschaltet bleibt.

@BerndW:

Muss es zwingend Bienenwachs sein, oder geht zur Not auch normales 
Kerzenwachs?
Ich muss auch noch ein paar Spulen eingießen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Muss es zwingend Bienenwachs sein, oder geht zur Not auch normales
> Kerzenwachs? Ich muss auch noch ein paar Spulen eingießen.

Normales kaltes Wachs broselt gerne oder bekommt einen Riß. Bienenwachs 
bleibt elastischer. Eine Kerze aus Bienenwachs sollte im Supermarkt oder 
Geschenkladen erhältlich sein. Allerdings hab ich bisher auch meist 
normales Wachs verwendet.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hab mal ein paar Bilder gemacht während der Arbeiten am Gehäuse. Macht 
noch nicht viel her momentan, wird aber noch^^.

Ich hoffe ich komme mit dem Platz hin, wie man sieht ist das Gehäuse 
gegenüber dem jetzigen Aufbau eher klein. Ich werde aber einiges an 
Platz sparen, indem ich manche Module senkrecht auf die neue Grundplatte 
löten werde. Ausserdem können Bauteile wie die Regler auch an der 
Gehäusewand fixiert werden.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Morgen, ich mal wieder:

Nachdem jetzt alles im Gehäuse ist, musste ich leider den AM-Demodulator 
nochmal umbauen, da mit dem aktiven die Gesamtverstärkung einfach zu 
hoch ist, übersteuerte bei fast allen Sendern.

Weil auch noch Platzmangel dazukommt will ich jetzt wieder zurück zu 
einem einfachen passiven Diodendemodulator. Im Anhang hab ich mal einen 
aufgebaut, die Signalquelle mit 100k Innenwiderstand ist die ZF-Kaskode, 
der Sourcefolger die letzte ZF-Stufe, Ausgangsimpedanz liegt so bei rund 
300 Ohm laut Simulation.

Nun kommt ja im Vergleich zum Eingangssignal nicht besonders viel 
NF-Pegel raus. Ich hatte sowieso Probleme zu bestimmen in welchem 
Bereich sich der Eingangswiderstand bewegt, da es bei der Simulation 
stark vom Widerstand Diode nach GND abhängt.
Vom Detektorempfänger meine ich zu wissen, dass der Eingang eher 
niederohmig sein müsste, da man da ja die Diode gewöhnlich an einer 
Spulenanzapfung betreibt.
Wenn möglich wollte ich mir eine extra Anpassstufe für AM sparen, zur 
Auswahl stünden 1 mal der ZF-Ausgang an der Kaskode mit 100kOhm, und 
dann wie in der Simulation der Sourcefolger mit ca. 300 Ohm.

Änderungen sollten sich auf die AM-Schaltung beschränken, da der 
Sourcefolger für den Übertrager vom Produktdetektor optimiert ist.

Gerade noch machbar wäre eine kleine 1-Transistor Stufe zur Anpassung. 
Ich möchte in den AM-Teil nicht mehr viel Aufwand stecken, es soll nur 
so gut werden, dass man den Vorkreis am Antennenrauschen abstimmen kann.

PS: Ich hab die Schaltung noch nicht getestet, vielleicht erscheint mir 
der NF-Pegel auch nur so gering, bewegt sich aber im üblichen Rahmen?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Entweder
- den C12 größer auf z.B. 100nF
oder
- siehe Anhang

Gruß, Bernd

von Sven N. (admiral_adonis)


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Danke, funktioniert jetzt zufriedenstellend. Das Vorspannen und 
entkoppeln mit Kondensator der Diode war in dem Fall natürlich Quatsch 
wenn ichs mir jetzt anschaue^^.
In Anlehnung an Deinen Vorschlag hab ich die Schaltung wie im Anhang 
abgeändert.
Den Sourcefolger hab ich nicht umgebaut, das alte Schaltbild war nur 
nicht auf dem neuesten Stand^^.
Als Diode habe ich anstatt Germanium eine 4148 eingesetzt, da immerhin 
7-8V anliegen können.
Im praktischen Vergleich ergab sich da kein Lautstärkeunterschied.
Der Ausgangspegel ist so zwar geringer als in Deiner Version, was aber 
kein Problem ist. Im Mittel reicht die Lautstärke jetzt um mit den 0,5W 
Audio einen Raum zu beschallen.

Ich merke hier auch, dass der Empfänger für AM-Rundfunk vielleicht schon 
einen Tick zu empfindlich ist. Als Abschwächer hängt hinter der Antenne 
ein 1kOhm Poti, aber bei starken AM-Sendern ist nur das untere 1/8 
wirksam. Muss wohl noch ein Widerstand parallel zum Poti.

Beim SSB-Empfang kann ich zum Vergleich meinen AR8200 benutzen:
http://www.thiecom.de/ar8200.htm
Von der Empfindlichkeit her kann sich mein Aufbau da durchaus mit dem 
Scanner messen.
Wenn da nur diese eine Sache nicht wäre:
Das Netzteil packt ordentlich 50/100-Hz-Brummen rein heul.
Bemerkt hab ich das erst als ich eine Kopfhörer-Buchse eingebaut hab, 
mit Lautsprecher ist es nicht wahrnehmbar. Es kommt aber definitiv vom 
NT, da auf Batteriebetrieb alles sauber ist.

Möglicherweise ist das aber auch ein Masseproblem, wenn man mit einem 
Schraubenzieher während Betrieb auf die Massefläche oder an Masse 
liegende Regelknöpfe klopft, dann hört man das und sieht es auch 
deutlich als Ausschlag am S-Meter.

Aber gut, das werden wohl keine unlösbaren Probleme sein. Halt noch die 
letzten Fehler ausmerzen nachdem jetzt alles im Gehäuse steckt, und 
danach Deckel drauf und gut^^.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das Netzteil packt ordentlich 50/100-Hz-Brummen rein
Verschwindet das Brummen bei zugedrehter Lautstärke? Die Kaskoden 
sollten mit einer gut gefilterten Spannung hinter einem richtigen 
Längsregler versorgt werden. Mit einem RC oder LC-Filter muß der Elko 
schon >=1000µF haben.

Verschwindet es mit Batterie, jedoch mit eingestecktem Netzteil? Es 
könnte sich der VFO mit der ZF zurückmischen und diese HF z.B. über die 
Netzleitung entkommen. In einem Netzgleichrichter wird dann die HF 
moduliert und das verbrummte Signal über den Eingang wieder empfangen. 
Obwohl dies eigentlich ein Problem von DC-Receivern ist, kann man es 
nicht komplett ausschließen.

Dann könnte es sich noch um eine Masseschleife handeln, welche als große 
Windung das Streufeld des Netztrafos einfängt.

> an Masse liegende Regelknöpfe klopft, dann hört man das
Mikrofonie kommt oft von Keramikkondensatoren oder von der 
Oszillatorspule bei der sich die Wicklung bewegt oder der Abstand zum 
Abschirmblech. Das Poti kommt auch in Frage. Nimm einen harten 
Kunststoffstab und teste damit jedes einzelne Bauteil auf Mikrofonie.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Als Regler verwende ich einen L200C für die 10V und einen LM317 für 5V.
Eingangsseitig hängen da ca 2500uF davor + die Aussenbeschaltung der 
Regler wie im Datenblatt angegeben + zusätzlich Kerkos für schnelle 
Impulse.

>Verschwindet das Brummen bei zugedrehter Lautstärke?

Ja, ist dann irgendwann weg.

Ich hab nochmal ein wenig geforscht, und mit Labornetzteil ist das 
Brummen auch weg. Ich will aber das Gerät nicht immer an dem riesen 
Klotz betreiben, daher versuch ich gleich nochmal ein 12V 
Wechselspannungsnetzteil mit einem Gleichrichter zu versehen und 
halbwegs passabler Siebung.

>Nimm einen harten Kunststoffstab und teste damit jedes einzelne Bauteil auf 
>Mikrofonie.

Scheint keine Mikrofonie zu sein, der Effekt tritt nur mit leitenden 
Gegenständen auf. Evtl. sogar normal?

von B e r n d W. (smiley46)


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> der Effekt tritt nur mit leitenden Gegenständen auf.
Durch statische Aufladung und durch das 230V Netz lädt sich jedes 
Metallteil auf, besonders wenn man es anfasst. Beim Berühren des Chassis 
gibt es eine kleine Entladung: Es Funkt!

Ist das Chassis geerdet bzw. hängt es am Schutzleiter? Falls nicht, 
könnte es auch die Spannung auf dem Chassis sein.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Ist das Chassis geerdet bzw. hängt es am Schutzleiter?

Das war es natürlich, Wackelkontakt in der Anschlussklemme zum 
Heizungskörper...Das kommt davon wenn man nur alten Mist hat^^.

Das Brummen ist mit anderem Netzteil zwar schon besser, aber immer noch 
zu störend bei höheren Kopfhörer-Lautstärken.
Würde der Saugkreis im Anhang in der Praxis was bringen?
Mit den 100Hz liege ich doch richtig, wegen der Verdopplung vom 
Brückengleichrichter?

von B e r n d W. (smiley46)


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Gibt es Stellen/Betriebsspannungen, bei denen ein 2200µF Elko oder 
größer eine Besserung bringt?

Oder kann es sein, daß die Eingangsspannung für den L200 nicht reicht 
und von dort überlagerte Wechselspannung durchschlägt? Dropout voltage 
typ. 2 Volt.

von Holm T. (Gast)


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Der Saugkreis bringt wenig. Die 100Hz sind schon richtig.
Ich habe eine platzbedingt zu kleine Drossel in Röhrenverstärkern in 
Resonanz gebracht, es brummt weniger, aber wie das als Kurvenform 
aussieht was da noch durch kommt willst Du nicht wissen. Es ist lange 
her das die Netzspannung sinusförmig war, die Schaltspitzen der 
Gleichrichter tun ein übriges.

Gruß,

Holm

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Oder kann es sein, daß die Eingangsspannung für den L200 nicht reicht
>und von dort überlagerte Wechselspannung durchschlägt?

Da sollte genug Luft sein, am Eingang liegen ca. 15 Volt an.

Ich werd gleich noch mal verschiedene Stellen mit den 2200uF 
ausprobieren. Irgendwie muss das ja in den Griff zu bekommen sein.

Man treibt ja keinen Aufwand für einen empfindlichen Empfänger und lebt 
dann mit Brummen im Kopfhörer^^.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Nochmal ein Update:

Ich hab am Eingang alle Elkos bis auf 1x 470uF ausgebaut. Und folgender 
Effekt stellt sich ein:

Mit den 470uF wird das Brummen leiser wenn man die Lautstärke reduziert.
Schalte ich parallel noch 1000uF dazu, wird das Brummen leiser, wenn man 
die Lautstärke ERHÖHT.

Kann man daraus vielleicht auf die Fehlerquelle schließen?

von B e r n d W. (smiley46)


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Dann hast Du eventuell zwei Brummquellen. Meist erscheint einem der 
Fehler ziemlich unlogisch. Ein Brummen aus der ZF oder Demodulator 
kompensiert das Brummendes NF-Verstärkers. Dreh erst mal die Lautstärke 
ganz zurück, dann muß Ruhe sein. Erst wenn das beseitigt ist, nach dem 
Brummen aus der Vorstufe suchen. Macht eventuell der Massepunkt des 
Potis einen Unterschied?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hat sich erledigt :-D.

Bei solchen komischen Fehlern hilft ja meist nur probieren, also erstmal 
alle Eingangs-Elkos ausgelötet. Und schon ist das Brummen minimal. 
Scheinbar mögen die Längsregler keine großen Kapazitäten am Eingang. 
Denn wenn ich die gleichen Elkos jetzt am Ausgang der Regler betreibe 
bleibt auch alles ruhig. Man hört es jetzt nur noch wenn man die Antenne 
abnimmt und sich wirklich genau darauf konzentriert. Damit kann ich 
leben.

Ich werd jetzt vorsichtshalber noch je einen Kerko über die Dioden vom 
Brückengleichrichter meines Selbstbau-NT ziehen und dann solls das auch 
gewesen sein.

Vielen Dank nochmal für die Hilfe und fürs Mitdenken.

Falls Interesse besteht stell ich in den nächsten Tagen noch ein paar 
Fotos vom fertigen Gerät ein.

von B e r n d W. (smiley46)


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> noch ein paar Fotos vom fertigen Gerät ein.
Bin schon gespannt!

von Sven N. (admiral_adonis)


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N'Abend zusammen.

Wie angekündigt jetzt mal ein paar Bilder vom sich der Fertigstellung 
nähernden Empfänger.

Ich schreib mal nix weiter dazu, in dem Gewirr erkennt man sowieso kaum 
noch was.
Nur soviel, wie man sieht musste ich letztlich alle Module aus 
Platzgründen hochkant mit Blechstreifen auf der Grundplatte auflöten.
Es ist aber bei weitem nicht so instabil wie es aussieht, die Platten 
sitzen bombenfest. Möglicherweise ist die Bauweise an manchen Stellen 
sogar vorteilhaft, da sich dadurch ja schon eine gewisse Abschirmung 
ergibt.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Sven

Auf den ersten Blick ist es ein ziemlicher Drahtverhau. Es ist aber auch 
einiges drin. Von außen sieht es richtig gut aus. Das Gerät wird Dir 
sicher noch viel Spass bereiten.

Der größte Erfolg ist nicht mit auf dem Bild. Einmal ein gewisser Stolz, 
sowas zum Laufen zu bringen und die gewonnene Erfahrung und mit try and 
error sich schrittweise ans Ziel herangetastet zu haben.

Gruß, Bernd

PS
So rein aus Neugier, gibt es schon einen Plan für das nächste Projekt?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Auf den ersten Blick ist es ein ziemlicher Drahtverhau

Absolut, noch mehr Verbindungen hätten es nicht sein dürfen.

Was auf den Bildern aber nicht so gut rüberkommt, der Großteil der Kabel 
ist eigtl. nur Stromversorgung und geschirmtes Audiokabel. Die 
wichtigsten Signalverbindungen sind zum Großteil nicht an die Schalter 
geführt, sondern werden durch ein Doppel und ein Vierfach-Relais 
umgeschaltet.
Letztlich wird das auch noch deutlich aufgeräumter werden sobald ich 
sicher bin, dass nicht noch irgendwo Fehler drinstecken. Dann werden die 
fliegenden Leitungen alle noch mit Kabelbindern gebündelt und fixiert.

Eins ist aber sicher: Das nächste Projekt entsteht direkt im ausreichend 
großen Gehäuse mit viel Platz zum ein- und auslöten.

Die Erfahrung die ich mit diesem Empfänger gewonnen habe ist definitiv 
Gold wert, und an der Stelle auch noch mal ein großes Dankeschön, dass 
Du mit viel Geduld und Sachverstand auch meine dümmsten Fragen hier 
immer beantwortet hast. Mein Dank gilt natürlich auch allen anderen die 
hier im Forum geholfen haben.

Demnächst werde ich nochmal versuchen das Ladderfilter nach Deiner 
Methode mit Spectran am Rechner zu vermessen. Sollte das Ergebnis 
schlecht sein, kann man drüber nachdenken die Resonatoren mal zu 
selektieren und evtl. ein besseres Filter hinzubekommen.
An Wochenenden mit Contest und hoher Bandbelegung merkt man doch schon 
manchmal, dass die Nachbarstation deutlich reinstört.

Das nächste zeitnahe Projekt wird wohl in Richtung Experimente mit 
Antennen/Anpassung gehen. Momentan stehen mir ja nur der kurze Draht mit 
willkürlicher Länge im Zimmer und eine 20,5m L-Antenne im Garten zur 
Verfügung.
Zusätzlich hab ich zwar noch eine W3DZZ, aber da muss ich die Ankopplung 
im Fußpunkt und die Traps nochmal ändern.

Ich schätze aber Empfang von ganz entfernten Stationen, Australien etc. 
kann ich mit meinen Möglichkeiten hier abschreiben, selbst wenn der 
Empfänger das hergeben sollte an Empfindlichkeit. Mehr als 4m 
Antennenhöhe und 25m Antennenlänge sind hier praktisch nicht 
realisierbar.

Ansonsten hatte ich auf längere Sicht mal vor was mit SDR zu versuchen. 
So in Richtung USB-gesteuerter VFO etc.

von B e r n d F. (Gast)


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Sieht nicht schlecht aus das Teil und bin auch auf das nächste Projekt 
gespannt.
Leider komme ich mit meinem Projekt nicht weiter, da ich schon 14+ Tage 
auf den Feintrieb für den Drehko aus UK warte.

Der RIT der VHF-Oszillatoren wird vorerst über C-Dioden, die an einer 
Anzapfung der Spule hängen realisiert.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hi, hab eben mal die beiden Filterkurven mit Spectran bestimmt. Sieht 
leider (wie befürchtet) nicht so wahnsinnig toll aus.
Das SSB Filter ist natürlich viel zu unsymmetrisch und die Welligkeit 
liegt auch jenseits von gut und böse.
Kann man anhand der Filterkurve Rückschlüsse darauf ziehen bei welchen 
Bauteilen, Resonatoren oder Kondensatoren, die Bauteilwerte zu stark 
streuen?

Fraglich ob es sich überhaupt lohnt da noch was zu machen, d.h. ob das 
Ergebnis mit meinen Mitteln hier daheim überhaupt zu verbessern ist.
Prinzipiell geht es ja, die Sprachqualität ist eben 
"gewöhnungsbedürftig".

Auffällig auch, dass die Filterkurve bei Einstellung auf USB (am 
Empfänger) deutlich besser aussieht.

von B e r n d W. (smiley46)


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Kann es sein, daß bei LSB der BFO sich schon im Filterbereich befindet? 
Verstell ihn mal in Richtung höherer Frequenzen, dann muß die 
Filterkurve sich vom Nullpunkt weg verschieben.

> lohnt da noch was zu machen
Ein wenig besser geht es schon. Wenn der BFO richtig sitzt, kannst Du 
die Anpassung des Filters hoch/niederohmiger machen. Das beeinflußt die 
Welligkeit. Dann kann man parallel zu jedem C im Filter einen um Faktor 
10 kleineren parallel schalten, um zu sehen, ob sich was verbessert.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Kann es sein, daß bei LSB der BFO sich schon im Filterbereich befindet?

Da gab es ja von Anfang an Probleme, bei zu hoher Einstellung kam es ja 
zu Störgeräuschen. Ich schau mir das nachhar nochmal an.

Zwischendurch aber mal eine Antennenfrage:

Ich hab jetzt meine W3DZZ neu aufgehangen und frag mich gerade wie ich 
die symmetrische Antenne am besten an den unsymmetrischen Eingang 
ankoppel.
Das Antennenkabel ist zweiadrig verdrillte Kupferlitze (also rund 
100-120 Ohm nach meiner Information) und ist wegen der Anpassung etwas 
außerhalb der Dipolmitte angeschlossen.
Der Empfänger besitzt über einen 9:1 UNUN quasi 3 Eingänge mit 50, 100 
und 450 Ohm.
Jetzt dachte ich mir es wäre am einfachsten am Ende des Antennenkabels 
kurz vor dem Empfänger einfach einen 1:1 Strombalun einzufügen. Denn die 
100 Ohm am Eingang hätte ich ja bereits durch den UNUN.
Aber auch nach längerer Suche hab ich keine Formel gefunden, mit der 
ichdie nötige Induktivität berechnen könnte. Auch bin ich mir über das 
Wickelschema nicht ganz klar. Aber für eine Mantelwellensperre (nichts 
anderes scheint ein Strombalun ja zu sein?) sollte es doch reichen die 
verdrillten Adern einfach ganz normal durch den Ringkern zu führen? Oder 
gilt auch bei Zweidrahtleitung dieses Schema?:

http://www.mydarc.de/do7fh/grafiken/bilder/loop-choke.jpg

Beim Antennenkabel handelt es sich nicht um eine abgestimmte 
Speiseleitung, ich hab aber hier einen einfachen, unsymmetrischen 
Antennentuner zur Verfügung.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, ich hab versucht die BFO Frequenz nochmal etwas zu verschieben, aber 
die Beule in der Filterkurve scheint wohl nicht daher zu kommen.
Wenigstens hab ich jetzt beide Filterflanken gleich liegen.
Falls die Nachteile von dieser hohen Welligkeit des Filter nur in 
schlechter Sprachqualität liegen kann ich damit erstmal leben.

von B e r n d W. (smiley46)


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> einen 9:1 UNUN quasi 3 Eingänge mit 50, 100 und 450 Ohm.
Sind das nicht 50, 200 und 450?

Mit einem 3:2 Verhältnis transformiert es die Impedanzen 2.25:1.
Damit dürfte 112/2.25 = 50 Ohm recht gut passen. Das XL des 
Eingangskreises sollte >= Faktor 5 der Antennen/Kabelimpedanz bei der 
niedrigsten Frequenz haben. Das sind dann > 500 Ohm bei 3,5 MHz -> ca. 
25µH.

Für den Eingang sind alle drei Wicklungen in Reihe geschaltet. Dann 
entfallen auf eine Wicklung ca. 2,8µH.

> Oder gilt auch bei Zweidrahtleitung dieses Schema?:
> bilder/loop-choke.jpg

Das ist eine Mantelwellensperre. Die verhindert, daß das Kabel beim 
Senden mitschwingt und die Sendeenergie über die Kabelabschirmung zurück 
in den Shack fließt und dort Störungen verursacht.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Sind das nicht 50, 200 und 450?

Ja, richtig. Mein Fehler.

Also wäre für meinen Fall dann doch eher ein Spannungsbalun mit einem 
WINDUNGSverhältnis 3:2 passend?

>Das ist eine Mantelwellensperre

Ich kenne das auch als Mantelwellensperre oder auch stromkompensierte 
Drossel, aber bei der Suche nach
"1:1 Balun" bin ich immer wieder auf diese Anordnung gestossen. Wird 
wohl auch als "Strom-Balun" bezeichnet. Ich sehe aber auch nicht wie da 
das Signal symmetriert werden sollte...
Der Begriff Balun scheint nicht immer korrekt verwendet zu werden, den 
9:1 UNUN findet man auch als "Magnetic Balun", obwohl er komplett 
unsymmetrisch ist.

PS: Wie verhält es sich eigtl. wenn man 2 Ringkerne stapelt? Verdoppelt 
sich die Induktivität pro Windung?

von B e r n d W. (smiley46)


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> wenn man 2 Ringkerne stapelt?
Vermutlich nicht ganz. Und beim doppelten AL-Wertwürde sich die 
Windungszahl nicht halbieren. Bei einem T30-6 wären das nur 20 anstatt 
28 Windungen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich steh grad auf dem Schlauch wie ich das Wickeln muss^^. Bei 3 
Windungen krieg ich ja keinen Mittelabgriff für die Symmetrie hin?
Rein schematisch stelle ich mir das so vor:

http://www.dj4uf.de/lehrg/a03/bild3-15.gif


Aber lohnt sich der Aufwand bei einer reinen Empfangsantenne überhaupt?

von B e r n d W. (smiley46)


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Dann 6:4 statt 3:2, dann gibt es einen Mittelabgriff.

> lohnt sich der Aufwand bei einer reinen Empfangsantenne überhaupt?

Den Unterschied wird man so vermutlich nicht hören.

von Sven N. (admiral_adonis)


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So, es gibt wieder was Neues. Ich hab am Wochenende ziemlich viel 
rumprobiert in Sachen Antenne. Dabei hab ich als Referenz immer meinen 
~20,5m Draht genommen, da der auf allen Bändern immer ein recht 
brauchbares Signal bringt.
Zuerst hatte ich versucht mit dem Dipol über Balun direkt an den 
Empfänger zu gehen, aber das Signal wurde meist extrem leise. Ich hab 
dann verschiedene Balunschaltungen durchprobiert, 1:2 als Trafo, 1:4 und 
1:1 als Spartrafo. Aber das beste Ergebnis bekam ich tatsächlich mit 
einem 1:1 Strombalun in Verbindung mit einem unsymmetrischen Tuner.
Scheinbar kann man eine Mantelstromsperre tatsächlich als 
Symmetrierglied verwenden. Das nennt sich dann wohl "Balun für 
undefinierte Impedanzen" und passt für mich hier am besten, da ich zwar 
die Impedanzen am Empfängereingang und am ANtennenfußpunkt ungefähr 
abschätzen kann, aber alles was dazwischen liegt ist unbekannt. 
Möglicherweise hat die Speiseleitung eine unglückliche Länge und wirkt 
als Transformationsglied. Zum Nachmessen müsste aber die Antenne wieder 
runter...

Nachlesen kann man es einmal hier:
http://dg0sa.de/balun1zu1undefklein.pdf

,und im Rothammel Antennebuch aus den 70ern wird auch die aufgewickelte 
Speiseleitung als Mantelstromsperre/Symmetrierglied angegeben.

Da mein alter Tuner aber eine schlechte Abstufung bei der Induktivität 
hatte (nur 2uH-Stufen) hab ich mal schnell einen neuen 
zusammengebruzzelt. Hat 3 Anschlüsse, Masse, unsymmetrisch, symmetrisch 
und ist ein ganz einfaches L-Match (Tiefpass). Der Schalter in der Mitte 
legt den Drehko (700pF) entweder an den Eingang oder Ausgang, der 
Kippschalter links schaltet nochmal 700pF parallel zum Drehko, um den 
Abstimmbereich zu vergrößern.
Die Induktivität beträgt ca. 20uH aufgeteilt in 12 Stufen (0, 160nH, 
640nH...). Der Ringkern stammt aus einem alten ATX-Netzteil. Ich hatte 
da zuerst Bedenken, da solche Kerne aus Speicherdrosseln normalerweise 
nicht HF-geeignet sind, aber die Verluste scheinen marginal zu sein.
Die Mantelstromsperre hat übrigens eine Induktivität von ca. 300uH.

Hat der Aufwand was gebracht?

Definitiv ja. Mit dem Tuner lässt sich der Dipol auf allen Bändern 
anpassen, und der Störpegel sinkt im Vergleich zum Langdraht ganz 
beträchtlich. Ich höre jetzt Signale die vorher im Störnebel lagen und 
gar nicht gehört werden konnten.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Da ich noch ein bisschen mit verschiedenen Antennen experimentieren 
möchte:

Habt Ihr noch ein paar Vorschläge für eine "gute DX-Antenne". Ich setz 
das mal in "", da es DIE Antenne ja bekanntlich nicht gibt.

Sollte in folgenden Grenzen liegen:

Gesamtlänge <30m, mit Abwinkeln und "um die Ecke" auch mehr möglich
Länge Speisekabel 2-adrig max. 15-20m, Koax hab ich leider keins mehr

Momentan verhält es sich so:

Die ~20m Draht (kein Speisekabel, Drahtende direkt an Tuner/RX geben den 
größeren Pegel, aber auch viel mehr Störungen.

Mit der W3DZZ sind die Störungen viel geringer, aber auch der Pegel 
sinkt etwas. Allerdings hab ich gemerkt, dass man sie (kein Wunder) 
natürlich auf den Bereichen zwischen 80,40 und 20m nur sehr 
eingeschränkt benutzen kann.

Flugfunk auf 6,6MHz z.B. geht eigtl. nur mit dem Langdraht (ich nenns 
mal so, auch wenn er ja eigtl. nicht l>lambda ist) gut.

Gibts da noch was, um ein bisschen mehr Empfang rauszuholen, die W3 
vllt. durch einen ganz normalen Dipol mit einer "Kompromißlänge" 
ersetzen und den dann über Tuner "hinbiegen"?

Dass das alles ein Kompromiß (mit Verlsuten) sein muss ist mir schon 
klar, aber ich kann/will ja nicht für jedes Band eine eigene Antenne 
aufhängen.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Ich hab jetzt erstmal die Aussenantennen so gelassen und mir lieber was 
für den Winter, wenn das Fenster zu bleiben soll gebaut:

Eine Loop-Antenne mit ca. 66cm Durchmesser. Für 40 und 20m wird mit 
einem 270pF Kondensator abgestimmt, für die tieferen Bänder kann man 
jeweils Kondensatoren parallel schalten.
Ich war doch sehr überrascht wie gut die Loop funktioniert.
Um die Empfindlichkeit für das 20m Band zu steigern (da höre ich mit 
keiner Antenne mehr das Grundrauschen, was das Abstimmen vom Vokreis 
schwierig macht, trotz Skala) überlege ich noch einen zuschaltbaren 
Vorverstärker ins Tuner-Gehäuse zu packen.

Mal schauen was die Experimente am we so ergeben.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ich war doch sehr überrascht wie gut die Loop funktioniert.
Das Signal ist etwas schwächer, aber der Signal-Störabstand ist in der 
Regel besser.

> Um die Empfindlichkeit für das 20m Band zu steigern
Die Antenne hat bei 20m einen deutlich höheren Wirkungsgrad, als bei 
40m. Wenn der Störpegel >1µV beträgt, ist eine Verstärkung nicht 
notwendig.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Um die Empfindlichkeit für das 20m Band zu steigern
Ich drücks nochml anders aus, wenn der Rauschpegel beim Anschließen der 
Antenne kräftig ansteigt, ist eine Verstärkung nicht notwendig oder 
sogar schädlich.

Der Durchmesser der Antenne kann bis ca. 1,2m gesteigert werden, um 
damit noch 10m empfangen zu können. Außerdem kann der Materialdurmesser 
erhöht werden. Z.B. 10mm Kupfer-Heizungsrohr sind beliebt oder 
Alu-Fahrradfelgen, möglichst von einem 28" Rad. Die Felge hat einen 
Stoß, dort auseinandersägen und den Drehko dran.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also so ab ca. 12 MHz hört man gar keinen Anstieg vom Rauschpegel mehr, 
egal welche Antenne verwendet wird. Daher wollte ich eben noch einen 
kleinen Vorverstärker der bei Bedarf zugeschaltet werden kann in die 
Tunerbox packen, quasi um das Antennenrauschen wieder über das 
Eigenrauschen des Empfängers anzuheben. Mal sehen ob es was bringt, oder 
ob das SNR zu schlecht wird.

Die Loop wollte ich nicht größer bauen, da es sonst als Tischantenne zu 
unhandlich wird

von B e r n d W. (smiley46)


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> Also so ab ca. 12 MHz hört man gar keinen Anstieg mehr

Beim Selbstbau oder beim Weltempfänger?

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Beim Selbstbau oder beim Weltempfänger?

Beim Selbstbau. Beim Scanner hört man es noch deutlich, aber hier merkt 
man auch dass der für lange Antennen viel zu empfindlich ist, man muss 
zwingend den Abschwächer (-10dB nehme ich an) aktivieren.

von B e r n d W. (smiley46)


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Auf 20m ist das Band eher tagsüber sporadisch offen. Es ist durchaus 
möglich, daß Du bisher zum falschen Zeitpunkt versucht hast. Oder 
funtioniert es mit der Langdraht?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Also tagsüber hab ich mit Langdraht schon ein paar Stationen empfangen, 
aber da man eben kein Antennenrauschen hört dachte ich, dass die 
Empfindlichkeit noch gesteigert werden sollte.
War ein QSO zwischen Italien und einer Gegenstation mit A3.. oder A6, 
ich konnte aber nur den Italiener hören.

von B e r n d W. (smiley46)


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> aber da man eben kein Antennenrauschen hört dachte ich, dass die
> Empfindlichkeit noch gesteigert werden sollte.

Kann sein, probiers einfach aus.

von Sven N. (admiral_adonis)


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Habs mal aufgebaut, aber es hat sich gezeigt, dass sich der 
Rauschabstand zu sehr verschlechtert.

Ich werd mich also mehr auf die Optimierung der Antennenanlage 
konzentrieren.

Was ich immer noch nicht verstehe, warum mit dem Dipol alle Signale 
leiser sind, als mit Langdraht oder Loop. Am Aufbau kann es eigtl. nicht 
liegen, ich hab mich da peinlich genau an die Anleitung gehalten. 
Aufgehängt ist er in ca. 6m Höhe, das Maximum was ich hier machen kann. 
Die Zuleitung besteht aus verdrilltem Zweidraht, mit ca. 20m Länge. Das 
Ganze geht ja dann über die Mantelwellensperre an den unsymmetrischen 
Tuner. Ohne Tuner und Sperre, d.h. Zweidraht direkt an den unsym. 
Empfängereingang bringt zwar ein Bisschen mehr Lautstärke, aber auch 
viel mehr Störungen. Und der Langdraht funktioniert über den Tuner sehr 
gut, also schließe ich den als Ursache auch aus.

Bleibt eigtl. nur noch die Zuleitung als Fehlerquelle. Aus praktischen 
Gründen kann ich die Leitung nich freihängend ins Haus führen, hängt an 
3 Punkten jeweils ein kurzes Stück an einem Ast.
Eigentlich hatte ich mir von einem Dipol ja besseren und gleichzeitig 
auch störungsfreieren Empfang versprochen als mit dem endgespeisten 
Langdraht.

von B e r n d W. (smiley46)


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> aus verdrilltem Zweidraht
Wie ist der Wellenwiderstand?

> Langdraht funktioniert über den Tuner sehr gut
Vielleicht geht der Tuner von 50 auf 2k, aber nicht von 50 auf 70?

In der Anleitung zum Balun steht:
Bitte nicht in einem 50 Ohm System einsetzen!

Könntest Du das aufzeichnen, Antenne, Kabel, Anpassgerät, Kabel, 
Empfänger mit 1. Schwingkreis mit vermuteten Impedanzen?

von Sven N. (admiral_adonis)


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Zwar nicht besonders schön, aber auf die Schnelle:

Links der erste Schwingkreis und die Einkoppelwicklung L2. Die 50 Ohm 
sind zwar mit der Simulation ermittelt, aber es sollte auch in der 
Praxis nahe dran liegen, denn mit einer echten 50 Ohm Antenne 
(kommerziell) funktioniert er besser als die transformierten über 1:9 
UNUN.

Tuner und Empfänger sind über 50Ohm Koax verbunden. Der Tuner ist ein 
L-Match, wobei das C entweder auf Ein- oder Ausgang geschaltet werden 
kann.

Die Mantelstromsperre sitzt am Eingang vom Tuner. In 50 Ohm Systemen 
soll man den wohl nicht einsetzen weil er auch mit Zweidraht gewickelt 
wird, also wohl auch um 100 Ohm hat. Daher dachte ich, es passt ungefähr 
zu meiner Speiseleitung. Deren Z setze ich auch mal mit 100-120 Ohm an, 
so les ich es zumindest überall. Die Leitung ist aber nicht gekauft, 
sondern ich hab Einzeladern mit dem Akkuschrauber verseilt.
Die 20m gehen dann aus der Bude raus an die Antenne.
Der Dipol ist dann wie erwähnt eine W3DZZ, etwas aus der Mitte 
eingespeist um die 100 Ohm Fußpunktwiderstand zu erreichen. Den groben 
Wert dazu hatte ich iwo im Netz gefunden, hab ihn leider nicht mehr im 
Kopf.

Was ich mich allerdings Frage: Woher weis die Speiseleitung eigtl., dass 
sie kein Teil der Antenne ist?

PS: Den Langdraht würde man da wo das rote Kabel reingeht anschließen, 
und den anderen Anschluß auf Masse. Vertauschen geht auch, das Signal 
wird dadurch nicht schlechter.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Woher weis die Speiseleitung, dass sie kein Teil der Antenne ist?

Durch das Verdrillen heben sich die Magnetfelder nach außen hin auf. 
Wenn das Anpassgerät richtig eingestellt ist, wird auch nichts zur 
Antenne zurückreflektiert. Wenn die Antenne z.B. 80 Ohm hat und die 
Leitung 120, so findet je nach Länge der Speiseleitung eine 
Transformation statt und das Anpassgerät muß diese transformierte 
Impedanz an 50 Ohm anpassen können.
Hat das Anpassgerät eine schöne Resonanz/Maximum?

Die unsymetrisch gekoppelte W3DZZ kenn ich so nicht und der Rothammel 
läßt sich dazu auch nicht aus. Auch Google ist ratlos.

von Sven N. (admiral_adonis)


Angehängte Dateien:

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Ich denke ich hab den Fehler jetzt gefunden:

>so findet je nach Länge der Speiseleitung eine Transformation statt

Nochmal 2 Meter zusätzlich eingefügt, und der Pegel ist um Längen höher. 
Vielleicht waren die 20m ganz unglücklich, da es Vielfache von lambda/4 
für 80 und 40m sind. Keine Ahnung, auf jeden Fall funktioniert es jetzt 
astrein und das Signal ist sowohl stärker als auch störungsärmer als mit 
Langdraht. Genau wie ich es mir erhofft hatte.

>Hat das Anpassgerät eine schöne Resonanz/Maximum?

Ja, das Anpassen funktioniert einwandfrei, sowohl für Draht als auch 
Dipol. Auch der Loop kann man damit auf manchen Bändern noch etwas mehr 
entlocken.

>Die unsymetrisch gekoppelte W3DZZ kenn ich so nicht

In meiner 75er Ausgabe (8.Auflage) wird angegeben den Dipol direkt mit 
50 Ohm Koax zu speisen, oder aber besser, mit 120Ohm verdrilltem 
Zweidraht.

Mantenlwellensperre+unsymmetrischer Tuner hatte ich aus dem PDF welches 
ich hier verlinkt hatte entnommen.
Aber jetzt scheint es ja tatsächlich zu funktionieren.

Um das Symmetrieren mit der Mantelsperre besser zu verstehen hab ich mal 
versucht das zu simulieren. Das rote Signal wäre dann das 
Ausgangssignal, und die beiden anderen, die ich bewusst mit Gleichanteil 
zur besseren Übersicht belegt habe, sind die um 180° verschobenen 
Signale der beiden Dipoläste. Abschlusswiderstand ist keiner dran, damit 
man auch deutlich sieht was passiert.
Die Sperre scheint nichts anderes zu tun, als ein Signal phasenverkehrt 
zum anderen zu addieren (Induzierte Spannung entgegengesetzt zur 
Ursache/Strom). Wenn nun irgendwelche Fehlanpassungen auftreten 
resultiert das ja in einem Blinanteil des Widerstands und Verschiebungen 
in Phase und Amplitude, wodurch das Gesamtsignal kleiner wird am 
Ausgang. Mit dem unsymmetrischen Tuner biegt man dann quasi einen Pfad 
solange hin, bis das Signal dort wieder deckungsgleich (d.h. eigtl. um 
180° verschoben) über dem anderen liegt. So würde ich mir das erstmal 
ganz kurz und knapp erklären.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Vielleicht waren die 20m ganz unglücklich

Das kann passieren.

> sind die um 180° verschobenen Signale der beiden Dipoläste

Anstatt das delay zu benutzen, warum schreibst Du nicht bei Phi[deg] 180 
rein, das geht einfacher und stimmt auch noch, wenn sich die Frequenz 
ändert.

Ansonsten scheint jetzt alles zu funktionieren. Bezüglich Antenne muß 
ich auch mal was tun. Meine Drahtantenne hängt einfach so rum. Ich 
könnte einen Dipol unters Dach bauen mit einer ferngesteuerten 
Abstimmung oder gleich nach draußen, dann aber mit Blitzableiter.

von Sven N. (admiral_adonis)


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>Anstatt das delay zu benutzen, warum schreibst Du nicht bei Phi[deg] 180 >rein

Hoppla. Ich geb zu, ich habs grad erst entdeckt^^.

>mit einer ferngesteuerten Abstimmung

Falls ich, als Modellpilot, da was empfehlen darf: Mittlerweile bekommt 
man die billigsten Koax-Helis um 20€. Da hat man dann gleich eine 
Funkfernbedienung, 2 Motoren und meist noch das Getriebe. Mit einem 
Schneckenantrieb o.Ä. kann man sicher die Drehzahl so weit runtersetzen, 
um feinfühlig abstimmen zu können.

>dann aber mit Blitzableiter.

Da sollte ich mich evtl. auch nochmal drum kümmern. Momentan besteht der 
Blitzschutz darin, das Antennenkabel abens aus dem Fenster zu werfen 
bzw. drauf zu hoffen, dass der Blitz sich lieber die Groundplane vom 
Vadder nimmt^^.

PS: Hier hab ich noch ein PDF gefunden wo es ähnlich gelöst wird wie ich 
es jetzt gemacht habe, nur in einer verbesserten Version mit passenden 
Ferriten etc.:
http://www.dx-wire.de/easyway.pdf

Die Variante mit 1:4 Balun die dort eingangs als schlecht erwähnt wird 
hat bei meinem Aufbau absolut versagt, war so gut wie kein Signal zu 
hören.

von Michael (Gast)


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Hallo Sven,
wenn Du statt einem L-Gliedes ein Phi-Glied zur Anpassung verwendest 
geht es wahrscheinlich auch mit den 20m-Zuleitung. Deine Spule wie 
gehabt, und vorne und hinten einen Drehko gegen Masse.
Mit dem L-Glied hast Du immer ein minimales Übersetzungsverhältnis, 
welches Du nur mit sehr sehr großen Kapazitäten unterscheiten kannst. 
Mit Phi-Glied kommst Du auch auf 30 - 70Ohm.
Als Spule habe ich früher immer so ein altes Drahtpoti aus 
Lautsprecherboxen genommen. 10Ohm und ca. 5cm Durchmesser. Das waren 
vielleicht 50 oder 100 Windungen auf einem Toroid. Der Verlustwiderstand 
spielt eigentlich keine Rolle (wie Du bestimmt schnell simulieren 
kannst).

Grüße, Michael

von Sven N. (admiral_adonis)


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Hi,

sehr gute Idee mit dem Drahtpoti. Zufällig hab ich genau so eins hier 
noch rumliegen. Für eine Pi-Schaltung fehlt mir leider der Platz in der 
Frontplatte. Sobald ich an kompaktere Drehschalter komme mach ich aber 
mal ne neue und probiers aus.

Besten Dank

von Sven N. (admiral_adonis)


Angehängte Dateien:

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Hätte da noch mal ne Frage zum Empfängereingang:

Man liest immer wieder von statischer Aufladung bei Antennen, Ableiten 
selbiger über Drosseln etc. und den Schutz des Empfängereingangs mit 
Funkenstrecken.

Im Anhang sieht man den Eingang wie er sich bei meinem Machwerk 
darstellt. Da ich im Gehäuse einen 9:1 UnUn fest verbaut habe, hat der 
RX 3 Antenneneingänge, wovon ich mittlerweile aber nur den 50 Ohm 
benutze da ich jetzt mit Tuner arbeite. Ich dachte aber ich lass ihn mal 
drin, denn er stört ja nicht weiter (sagt zumindest die Simulation). 
Zusätzlich liegen noch die 4 Dioden als Überspannungsschutz über dem 
gesamten Gebilde, wobei ich k.A. habe ob das überhaupt was bringt, denn:

Über den UnUn liegt der Eingang ja gleichspannungsmäßig sowieso auf 
Masse. Anfangs hat mich das etwas verwirrt, weil man meinen sollte das 
Signal würde doch stark gedämpft, aber scheinbar reichen die 30uH 
(Xl=660 Ohm bei 3.5 MHz) der 1. Wicklung um für die HF eine Drossel mit 
ausreichender Sperrwirkung darzustellen?.
Wie dem auch sei, ich nehme mal an, dass statische Aufladungen durch den 
UnUn gegen Masse abfließen und ich kann mir einen Entladewiderstand im 
Tuner sparen?

Zum Schaltbild: Links der UnUn mit den Dioden, weiter rechts auf die 
Einkoppelwicklung der Vorstufe und von da auf die 1 MOhm, die den 
EIngangswiderstand vom HF-Vorverstärker simulieren.

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