Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lichtbogen Simulation


von salo t. (ben-mar)


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ich beschäftige mich zur Zeit mit Gleichstromlichbogen ,ich suche hier 
nach einem Rat.
ein Lichtbogen entsteht in der Regel beim Schaltvorgang von Höhen Ströme 
oder Unterbrechnung der Leitung, wo die Anode Und Kathode  das Phenomän 
der Plasma (Ionisation der Moloküle) verursachen, dadurch entstehen höhe 
Temperatur und Spannung  , die im schlimmsten Fall  zum Brandfall führt
Man unterscheidet  auch unter serielle und Para Lichtbogen.
Jetzt habe ich vor das ganze in Pspice oder Matlab zu simmuliern.
das Ziel ist , das Lichtbogen zu charakterisieren .
PS von der Literature Recherche konnte ich ein mathematischer Modell 
bilden (bzw die Spannung lässt sich nach formeln ausdrücken )
hatte jemand was auf diesem Gebiet was gemacht ?

: Verschoben durch Admin
von имэр эин нэуёр намэ (Gast)


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Physik fuer Fortgeschrittene ...

von Johnny B. (johnnyb)


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salo tajo schrieb:
> von der Literature Recherche konnte ich ein mathematischer Modell
> bilden

Wenn Du schon ein mathematisches Modell hast, dann sollte es mit Matlab 
doch kein Problem sein...?

von иммэр эин нэуёр намэ (Gast)


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Im Plasma gibt es dann neben Anderem noch die Kink Instabilitaet. Die 
kann man numerisch rechnen. Ausser dass der Prozess instabil ist.

von salo tajo (Gast)


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Servus Johnny B,

ja der mathematische modell ist nicht so einfach wie man denkt , da sind 
DGL , Hyperbolische Funktion und der lichtbogen Spannung hängt noch von 
vielen Paramterter ab ,es handelt sich wirklich um ein komplexe Thema 
der Physik...
ich wollte erst mal mit pspice die Spannung des Lichbogens simulieren , 
gibt es hier  ein tutorium zur Pspice ?

von иммэр эин нэуёр намэ (Gast)


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Ein vereinfachter Ansatz nimmt einen negativen widerstand, ein 
Zuendspannung und eine Loeschspannung.

von salo tajo (Gast)


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danke...!

von Flash (Gast)


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Libo Spannung ca. 15...20V, Anodenfall-Brennspg.-Kathodenfall.

von Savage (Gast)


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Ich habe mich lange Zeit intensiv mit Lichtbögen beschäftigt. Dabei ging 
es darum, einen AC-Lichtbogen im Frequenzbereich von 400Hz bis 40kHz zu 
charakterisieren. Die Lichtbogenlänge war ca 4mm, wobei Kugelelektroden 
eingesetzt wurden.

Die Modellierung erfolgte über eine Erweiterung der 
Mayr-Lichtbogengleichung durch Parameterfunktionen. Die 
Parameterfunktionen wurden aus Messungen bestimmt. Der gemessene 
Lichtbogen wurde dann nachsimuliert. Die Genauigkeit war vor allem im 
niedrigen Frequenzbereich sehr gut. Ab 20kHz wurde die Messung durch 
Zuleitungsinduktivitäten in der Labor-Erdung zu stark verfälscht. Der 
Strom lag auch bei 8kA.

Ich kann Dir schon einmal sagen, dass es sehr schwierig ist, einen 
Lichtbogen vernünftig zu charakterisieren. Allein die Messungen sind 
selbst mit dem besten Equipment fehleranfällig und von parasitären 
Effekten erschwert.

Die genauen Auswertemethoden und Simulationsmodelle kann ich leider 
nicht weitergeben (confidential). Aber ein paar Tipps kann ich Dir gerne 
geben.

Was ist denn das Ziel Deiner Charakterisierung? Was willst Du genau 
damit simulieren?

von Kioskman (Gast)


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Flash schrieb:
> Libo Spannung ca. 15...20V, Anodenfall-Brennspg.-Kathodenfall.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Brennspannung eines 
Gleichstromlichtbogens auch größer sein kann (40...100V). Dabei spielt 
der Elektrodenabstand und der Strom durch den Lichtbogen eine Rolle.

von Flash (Gast)


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Meiner gilt (vereinfacht) für Hoch- Mittel- Niederspg.- 50Hz Netz, Uni 
Wissen vor 20 Jahren.

von Prinz Prozac (Gast)


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Hallo salo tajo.

> PS von der Literature Recherche konnte ich ein mathematischer Modell
> bilden (bzw die Spannung lässt sich nach formeln ausdrücken )
> hatte jemand was auf diesem Gebiet was gemacht ?

Meine Erfahrungen so aus der Praxis:

Strom so ca. 2A Gleichstrom. Elektrodenabstand ca. 1,7mm. 
Elektrodenanordnung: Spitze-Platte, mit der Anode an der Spitze. 
Anodenmaterial: Kupfer oder Silber (rein).
Kathodenmaterial: Wechselnd

Das Verhalten des Lichtbogens ist auch noch recht stark von der 
Elektrodenform und den Materialien abhängig. Die Brennspannung bei einer 
Eisenmatrix z.B. beträgt mit den obigen Werten ca. 34-35V, aber bei 
einer Kupfermatrix über 30V.

Während der Bogen auf der Spitzenseite bedingt durch die Geometrie 
weitestgehend festgelegt ist, neigt er auf der Plattenseite zum 
umherwandern.
An der Brennstelle wird das Material sehr heiss, der ohmsche Widerstand 
steigt an, und der Strom wandert in einen etwas kühleren Bereich 
daneben. Weit kommt der Bogenfußpunkt aber nicht, weil er sonst den 
Bogen zu sehr verlängern müsste.
Wenn der Lichtbogen auf polykristallinem Material umherwandert, kommt er 
auch in Bereiche mit anderer Materialzusammensetzung und ändert dann 
sein Verhalten (Viel Spass beim Berechnen). Insbesondere können 
Lichbögen so kleiner Leistung auch mal spontan ausgehen.

Wenn der Lichtbogen länger brennt, brennt er sich ein Loch, was die 
Geometrie des Lichtbogens verändert. Ausserdem wird bei Elektroden aus 
unterschiedlichem Material durchaus Material von der einen Seite auf die 
andere verlagert (Kontamination), was auch das Verhalten des Bogens 
ändert.

Der Energiebedarf eines Lichtbogens ist proportional zu seinem Volumen.

Wenn Du einen Lichbogen regeln willst: Fast rein mit P-Anteil. Dazu 
gaaanz vorsichtig einen I-Anteil. D-Anteil sehr wenig, begrenzt, aber 
sehr schnell. Darum gegen das Ausgehen besser eine Drossel (mit ca 5uH 
bei obigen Werten) in Serie, statt einem D-Anteil im Regler.

Die Kühlung der Spitze ist problematisch > Stumpfe Spitze (45°) und 
dicke Elektrode >5mm.

Es kann leicht sein, dass Du mit Faustregeln und Erfahrungswerten weiter 
kommst als mit einer Berechnung, bzw. Deine Berechnung nie über den 
Status einer Faustregel hinauskommt. ;O)
Wenn Du Dich auf bestimmte Materialsorten festlegen könntest, würde es 
leichter, aber selbst bei "Eisen" hast Du bei 98% Eisen drastisch andere 
Eigenschaften als bei einem Spezialstahl, der zu über 40% aus was 
anderem (Chrom, Nickel, Kobald) besteht. Auch die Unterschiede bei Eisen 
mit weniger als 3% Kohlenstoff zu Gusseisen mit 15% Kohlenstoff sind 
schon drastisch, wenn Du Deinen Bogen ruhig halten willst. Insbesondere 
ist Gusseisen auch sehr polykristallin.

Achso: Über eventuelle störende externe Magnetfelder und Gasströmungen 
habe ich hier noch nicht gesprochen....

von Prinz Prozac (Gast)


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Nachtrag:

Falls es nicht beim mathematischen Modell und Berechnungen bleibt: Pass 
auf Deine Augen auf.

von Salo Tajo (Gast)


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Hallo ,
Vielleicht ist lange her , aber ich würde fragen ob der Nutzer  "Savage" 
noch in diesem Forum ist . oder kann man hier User nach Nickname suchen 
?

salo tajo

von Savage (Gast)


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Salo Tajo schrieb:
> Hallo ,
> Vielleicht ist lange her , aber ich würde fragen ob der Nutzer  "Savage"
> noch in diesem Forum ist . oder kann man hier User nach Nickname suchen
> ?

Ja, ich treibe mich hier noch herum.

von salo t. (ben-mar)


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Hallo

ich versuche gerade eines DC-Lichtbogen zu charakterisieren  , um die 
elektrische Eigenschaften des Lichtbogen zu betrachten .
Mein Ziel ist anhand die Messungen die Parameter der Arythonische 
Gleichung herauszufinden. wichtig ist die Mindestens Lichtbogen-strom 
und Spannung abzulesen.
im Anhang ist der Versuchsaufbau . Anhand eines DC-Spannungsquelle und 
eine einstellbare  Lampenlast und ein Trennschalter(manu Betätigung und 
aus Kupfer) ist möglich, ein Lichtbogen zu erzeugen , gemessen wird der 
Strom  über ein Messwiederstand  und die Spannung am Schalter
im Anhang ist  auch meine Auswertung zur Lichtbogen
Habe ich  U_min und I min richtig abgelesen oder betrachte ich die Sache 
primitiv ?
wenn diese richtig wäre , dann wäre i,u_min meine beide Asymptoden der 
U-I Kennlinie des Lichtbogens ?

ich freue mich auf Vorschläge, Kritik,Äußerungen

von salo t. (ben-mar)


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Versuchsaufbau

von Savage (Gast)


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Hallo salo tajo,

wie Du Dir vorstellen kannst, ist eine Bestimmung der Minima von Strom 
und Spannung aus solch einer Messung sehr fehleranfällig. Gerade beim 
Zünden kann man sich nicht wirklich auf Messungen verlassen, da die 
eingestreuten Störungen durch die hohen dU/dt und dI/dt zu diesem 
Zeitpunkt am höchsten sind.

Ich würde Dir empfehlen die Messung mit Wechselspannung durchzuführen. 
Die Zeitkonstante eines solchen Lichtbogens liegt im Bereich von wenigen 
µs. Bei 50Hz verhält sich der Lichtbogen also statisch.

Ich weiss ja nicht genau, was Du ermitteln willst. Wenn Du die 
Lichtbogenkennlinie herausfinden möchtest, funktioniert die AC-Variante 
sehr zuverlässig. Allerdings musst Du sicherstellen, dass der Lichtbogen 
im Nulldurchgang nicht löscht und ggf. wieder zündet. Ansonsten kannst 
Du die Daten nahe des Stromnulldurchgangs nicht verwenden oder musst 
interpolieren.

Wenn Du die Kennlinie ermittelt hast, kannst Du diese für die Simulation 
des Gleichstromlichtbogens verwenden, da sich der Lichtbogen bei 50Hz ja 
als solcher verhält, wenn man den Nulldurchgang einmal ausklammert. Ein 
weiterer Vorteil: Du hast mit AC direkt die ganze Kennlinie, während Du 
mit DC mehrere verschieden grosse Ströme einprägen müsstest, um die 
Kennlinie dann aus Einzelpunkten zu konstruieren.

Die Kennlinie selbst kannst Du einfach erstellen, indem Du den 
Lichtbogenstrom gegen die Lichtbogenspannung plottest. Bei höheren 
Frequenzen geht das nicht mehr (da der Lichtbogen dann eine Dynamik 
entwickelt, siehe Mayr-Modell).

Ich hoffe dass das weiterhilft.

Savage

von Salo (Gast)


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Vielen Dank ,erst mal
ich Absolviere grade mein Projekt in der FH  auf diesem Gebiet .
Mein Fokus ist nicht direkt die Charakterisierung  eines 
DC-lichtbogen(LB) , sondern  die Betrachtung eines 
Lichtbogenerkennungsystem , der im Photovoltaik Anlagen verwendet wird.
Die Bord zur Detektion ist von Texas Instrument , besteht aus einem 
Analogen und digitalen teil.es war mir wichtig zu wissen , wie der 
Spannung- bzw Stromverlauf eines LBs aussiehst , im Anhang ist die 
Schaltung
über ein Stromwandler wird die Spannung gemessen, dann kommen noch OPV 
ins Spiel un das Signal zu verstärken
wenn kein Lichtbogen auftritt , dann überträgt der Trafo (Stromwandler ) 
keine Energie auf die Sec Seite.
ist es ein Stromwandler um den Strom über die Spannung zu messen ?
kannst du mir helfen , die Schaltung zu analysieren?
wenn ich die Schaltung mit einer induktiven Last (ZB ein Motor ) 
betreibe , was würde an dem Lichtbogen ändern ?
außerdem verfügt die Bord über ein Testschaltung zur Nachbildung von 
Lichtbogen .
ist der Stromspiegel(über 2 Transistoren ) zur Erzeugen des 1/f Rauschen 
gedacht , 1/f rauschen auch bekant unter Rosa Raschen (pink noise) eines 
der wichtigsten  Merkmalen eines Lichtbogens im Frequenzbereich.
Siehe Anhang

von salo t. (ben-mar)


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das habe ich vergessen

von Savage (Gast)


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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht viel von dem, was Du geschrieben hast. 
Was die Schaltung bewirken soll kann ich auch nicht nachvollziehen.

Salo schrieb:
> wenn ich die Schaltung mit einer induktiven Last (ZB ein Motor )
> betreibe , was würde an dem Lichtbogen ändern ?

Je grösser die Induktivität ist, desto schwieriger wird es, den 
Lichtbogen zu löschen. Der Schalter zieht den Lichtbogen in die Länge 
und erhöht damit die Brennspannung, was ein negatives dI/dt an der 
Induktivität hervorruft, sodass der Strom sinkt. Um den Lichtbogen 
überhaupt löschen zu können, muss über dem Schalter so viel Spannung 
aufgebaut werden, dass die Spannung an der Induktivität negativ wird. 
Die Spannung über dem Schalter muss also höher sein als die von aussen 
angelegte Spannung.

von salo t. (ben-mar)


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genau , ich würde gern wissen , was für ein Einfluss die induktive last 
auf die Lichtbogen hat , kann ich einfach ein große  Spule statt die 
Lampenlast einsetze , wie würde die Lastkennlinie ausehen? , bei einer 
Lampenlast ist einfach eine Gerade aus Zwei Punkte (0v,0A)und (48V,6A)

die Schaltpläne die ich hochgeladen habe , stammen aus einem 
Lichtbogenerkennung System bzw Bord  von Texsas Instrument,siehe

http://www.ti.com/tool/sm73201-arc-ev

kannst du mir helfen dieses Konzept zu analysieren und die 
Funktionsweise zu verstehen , mir geht´s auf die erste Stelle um das 
Analoge Schaltung zu verstehen.
die Erkennung folgt mit FFT-Algo und dafür ist der MC zuständig ,

von Azadeh_m (Gast)


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Hallo,
ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Lichtbogen im DC Fall. Ich 
habe die zugeführte Leistung Pzu und die abgeführte Leistung Pab des 
Lichtbogens berechnet. Die Abhängigkeit der Parametren beobachte ich 
auch und ich soll am Ende ein mathematisches Modell im Matlab_Simulink 
simulieren und der Strom des Lichtbogens berechnen.
Oben habe ich gelesen, dass ein mathematisches Modell aus DGL und 
Hyperbolische Funktion besteht.
Kann jemand mir näher erklären, wie ich ein mathematisches Modell für 
den Lichtbogen erstelle?
Leider gibt es zu dem Thema nicht so viele Quellen.

von Carlo (Gast)


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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Aus dem Modell auf ADI kann ich mir keinen Reim machen. Wo soll da ein 
Lichtbogen entstehen, wenn nirgends eine Grenzspannung überschritten 
wird?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Scheint gängig zu sein, daß eine (große) Induktivität dem Lichtbogen 
vorgeschaltet ist, die im Endeffekt einen Sinusstrom dem Lichtbogen 
aufprägt.

Damit ergibt sich dann das gezeigte Bild.

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