Hallo zusammen! Ich möchte analog dieser Schaltung http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Spannungsfolger_.28Impedanzwandler.29 einen Spannungsfolger realisieren, der mit wahlweise 9V Blockbatterie oder 15 V Netzteil versorgt wird. An den Eingang kommt ein Signal zwischen 0V und 6V. Nun wollte ich gerade einen OPV auswählen, doch ich werde aus den Datenblättern nicht schlau! Welche Kennwerte sind wichtig für mich? Für die Versorgungsspannung gehe ich davon aus, dass Vs Min und Vs Max zwischen 9V und 15V liegen müssen. Welcher Kennwert sagt mir, dass der OPV die Eingangsspannung 0V-6V mit macht? Welche Kennwerte sind noch wichtig für mich? Gibt es einen Kennwert für die Genauigkeit? Vielen Dank! Beste Grüße
Chez schrieb: > Für die Versorgungsspannung gehe ich davon aus, dass Vs Min und Vs Max > zwischen 9V und 15V liegen müssen. Nein, Vs Min muss kleiner als 9V sein und Vs Max muss größer als 15V sein! > Welche Kennwerte sind noch wichtig für mich? Gibt es einen Kennwert für > die Genauigkeit? Der OPV sollte "unity gain stable" sein; der wichtigste Parameter für die Genauigkeit ist normalerweise die "input offset voltage". Was für deine Schaltung wichtig ist, solltest du aber schon selber wissen.
Bonzo schrieb: > Was bedeutet denn Genauigkeit ? Ich meinte: wenn am Eingang 5,14 V anliegen, hat der Ausgang dann auch exakt 5,14 V? Oder gibt es da Abweichungen und einen Kennwert für die Höhe der Abweichung?
Chez schrieb: > Bonzo schrieb: >> Was bedeutet denn Genauigkeit ? > > Ich meinte: > wenn am Eingang 5,14 V anliegen, hat der Ausgang dann auch exakt 5,14 V? > Oder gibt es da Abweichungen und einen Kennwert für die Höhe der > Abweichung? Bzw. ob ich Ein- und Ausgangsspannung in 0,01 V Schritten verändern darf/kann.
Zusätzlich zu den schon genannten Punkten muss der "Common Mode Input Voltage Range" bis 0V bzw. bis zur negativen Versorgungsspannung herunterreichen. Meist werden solche Opamps als "Single-Supply"-Typ angepriesen. "Rail-to-Rail" wäre ebenfalls in Ordnung, denn das beinhaltet Single-Supply. Chez schrieb: > wenn am Eingang 5,14 V anliegen, hat der Ausgang dann auch exakt 5,14 V? Nein. Exaktheit gibt es nur in der Mathematik. > Oder gibt es da Abweichungen und einen Kennwert für die Höhe der > Abweichung? Die bereits genannte Offsetspannung (Input Offset Voltage), die Differenzverstärkung (Open Loop Gain), der Offsetstrom (Input Offset Current) und der Eingangsruhestrom (Input Bias Current). Die Offsetspannung ist aber bei deiner Anwendung wahrscheinlich die wichtigste Fehlerquelle. Chez schrieb: > Bzw. ob ich Ein- und Ausgangsspannung in 0,01 V Schritten verändern > darf/kann. Natürlich darfst du das. Auch die Ausgangsspannung wird sich ungefähr in denselben Schritten verändern. Die oben genannten Fehlerquellen wirken sich bei den meisten Opams nur im einstelligen Millivoltbereich aus. Vielleicht reicht dir schon ein billiger LM358. Für etwas mehr Geld gibt es aber auch deutlich bessere Opamps. P.S.: Was auch noch zu berücksichtigen wäre, ist der Frequenzbereich deiner Signale.
Hallo, falls dich die paar mV Abweichung vom Sollwert stören, kannst du beim LM358 mit einem kleinen Trick die Abweichung weitgehend heraustrimmen: Lege je nach Polarität der Abweichung ein Trimmpoti 100kOhm entweder in Serie mit dem Minus-Eingang (also zwischen Minus-Eingang und Ausgang) oder in Serie mit dem Plus-Eingang. Der LM358 hat einen Input-Bias-Strom von typ. -45nA. Der Input-Bias-Strom des betreffenden Eingangs macht am Trimmpoti einen Spannungsabfall von max. 45nA * 100kOhm = 4,5mV Du kannst also, am richtigen Eingang, die Abweichung mit 0...4,5mV kompensieren. (falls der Input-Bias-Strom tatsächlich -45nA sein sollte) Falls es nicht reichen sollte, nimm ein Trimmpoti mit höherem Wert.
Vielen Dank für die Antworten! Die paar mV Abweichung vom Sollwert stören mich nicht. Wichtiger ist, dass ich die Ausgangsspannung 0,01 V genau einstellen kann. Yalu X. schrieb: > Vielleicht reicht dir schon ein billiger LM358. Nehmen wir mal den LM358. Ist das der hier? Wofür steht das N? http://www.conrad.de/ce/de/product/155600/Operationsverstaerker-STM-ST-Microelectronics-LM-358-N-Gehaeuseart-DIP-8-Ausfuehrung-Dual-bip-OP/SHOP_AREA_17311&promotionareaSearchDetail=005 "Single-Supply" steht im Datenblatt. Aber von "Unity-Gain-Stable" konnte ich nichts finden... Yalu X. schrieb: > P.S.: Was auch noch zu berücksichtigen wäre, ist der Frequenzbereich > deiner Signale. Wenn du damit die Frequenz meinst, mit der das Einganssignal verändert wird, spielt das keine Rolle, denn der Wert wird von mir per Hand eingestellt. Yalu X. schrieb: > Für etwas mehr Geld gibt > es aber auch deutlich bessere Opamps. Ein paar Euro mehr spielen keine Rolle! Aber was genau wäre dann besser?
Chez schrieb: > Aber von "Unity-Gain-Stable" konnte > ich nichts finden... Auf der ersten Seite ganz oben steht: "Wide bandwidth (unity gain): 1.1mHz" Wenn die Bandbreite für "unity gain" spezifiziert ist, dann bedeutet das, dass man den OPV auch so einsezten kann. Es gibt nur relativ wenige OPVs, die nicht stabil bei Verstärkung 1 sind. Das ist dann im Datenblatt spezifiert, üblicherweise zusammen mit dem GBP ("Gain Bandwith Product").
Johannes E. schrieb: > Auf der ersten Seite ganz oben steht: > "Wide bandwidth (unity gain): 1.1mHz" > > Wenn die Bandbreite für "unity gain" spezifiziert ist, dann bedeutet > das, dass man den OPV auch so einsezten kann. Ah, super. Danke!
Chez schrieb: > Nehmen wir mal den LM358. Ist das der hier? Ja. > Wofür steht das N? In diesem Fall für ein Plastik-DIP-Gehäuse. Ein D statt dem N steht üblicherweise für ein SO-8-Gehäuse, also ein SMD-TGeil. Die Kürzel variieren aber teilweise von Hersteller zu Hersteller, so heißen bspw. bei TI die Plastik-DIPs LM358P. Mehr Informationen darüber liefert das jeweilige Datenblatt. > Ein paar Euro mehr spielen keine Rolle! Aber was genau wäre dann besser? Da gibt es nahezu unendlich viele. Ein Beispiel wäre der LT1077A mit typisch 9µV Offsetspannung. Es gibt auch welche mit Auto-Zero-Funktion, bei denen die Offsetspannung noch niedriger ist. Aber geh doch einfach mal auf die Webseiten der einschlägigen Herstel- ler (Linear, Analog, TI usw.). Dort gibt es Tabellen mit Filter- und Sortierfunktion. Du gibst ein, dass du einen Single-Supply-Typ sucht und zusätzlich den gewünschten Versorgungsspannungsbereich. Die Ergebnisse lässt du nach der Offsetspannung sortieren. Dann musst du nur noch nach- schauen, welche davon dein favorisierter Elektronikhändler im Programm hat.
Der Ausgang des LM358 geht nicht immer auf 0V herunter. Das hängt vom Strom ab, den er dabei "sinken" muß. Es kommt also auch darauf an, was am Ausgang des LM358 sitzt...
Bipolar-Transistoren, wie im Ausgang des LM358, haben immer eine Restspannung von etlichen mV, auch bei geringem Strom. Wenn dir die Genauigkeit im Bereich um 0V so wichtig ist, dann nimm besser einen CMOS-OP-Amp, z.B. TLC271 oder TS271 Die sind Single Supply, Unity Gain Stable, dürfen bis 16V Ub, haben als Single OP-Amps 2 Anschlüsse für offset-trim und sind billigst überall zu bekommen. Der Ausgang ist rein ohmsch, je geringer der Strom, desto geringer wird auch die minimal mögliche Ausgangsspannung, ohne auf etlichen mV Restspannung hängen zu bleiben. Das Diagram im Datenblatt nennt sich "Low Level Output Voltage vs Low Level Output Current" (Achtung, TLC271 und TS271 sind wegen pin8-Beschaltung NICHT kompatibel)
Rolf Schneider schrieb: > Bipolar-Transistoren, wie im Ausgang des LM358, > haben immer eine Restspannung von etlichen mV, > auch bei geringem Strom. Von wie vielen mV reden wir hier? 2, 50 oder 200 mV ?
>Von wie vielen mV reden wir hier? 2, 50 oder 200 mV Wie wäre es mit einem Blick ins Datenblatt?? Was hängt denn an deiner Schaltung hintendran? Irgendeine Last, die Strom in den Ausgang des LM358 treiben möchte?
Chez schrieb: > Von wie vielen mV reden wir hier? 2, 50 oder 200 mV ? Das hängt davon ab, wie die Last hinter dem Opamp aussieht. Bei Single- Supply-Schaltungen sollte die Last idealerweise sehr hochohmig sein (ein nachgeschalteter ADC stellt bspw. kein Problem dar), oder sie sollte gegen Masse geschaltet sein, so dass der Laststrom immer aus dem Opamp heraus- aber nie hineinfließt. Lässt es sich nicht vermeiden, dass ein Strom in den Ausgang des Opamp hineinfließt, schneidet ein CMOS-Typ aus den von Rolf genannten Gründen besser als ein bipolarer ab. Der Zusammenhang zwischen Strom und Rest- spannung kann man (wie er ebenfalls geschrieben hat) dem entsprechenden Diagramm im Datenblatt entnehmen. Wenn du damit (noch) nicht zurecht kommst, solltest du etwas genauer beschreiben, was du insgesamt vorhast.
Chez schrieb: > Von wie vielen mV reden wir hier? 2, 50 oder 200 mV ? Kommt auf die Topologie des Bipolar-OP-Amps an bzw. bei CMOS auf den Ron des unteren (N-Ch) MOSFETs in der Ausgangsstufe. und darauf, ob ein Strom in den Ausgang des OP-Amps hineinfliesst und wenn ja, wie groß der Strom ist. Hast du dir mal das Diagramm für den TLC271 angeschaut? Geht bis auf praktisch 0Volt, wenn kein oder nur minimaler Strom in den Ausgang hineinfliesst. Beim LM358 lt. Datenblatt: Output Voltage–Low Limit = 5mV typ., 20mV max. bei VCC = 5.0 V, RL = 10 kOhm, also, wenn 0,5mA hineinfliessen. Was soll denn an den OP-Amp-Ausgang angeschlossen werden?
Rolf Schneider schrieb: > Was soll denn an den OP-Amp-Ausgang angeschlossen werden? Vcc Vcc | | | Umin Umax | Poti 1 -- Spannungs ---- Poti --- Spannungs ---- Poti 2 | folger | folger | | | | GND | GND v U_Signal Das hier. U_Signal wird von einem Steuergerät gemessen. Vermutlich hochohmig. Mit dem Poti in der Mitte verändere ich mein U_Signal.
Yalu X. schrieb: > Dort gibt es Tabellen mit Filter- und > Sortierfunktion. Du gibst ein, dass du einen Single-Supply-Typ sucht und > zusätzlich den gewünschten Versorgungsspannungsbereich. Die Ergebnisse > lässt du nach der Offsetspannung sortieren. Ok, mache ich. Ich halte mal fest: Single-Supply Vs Min < 9V , Vs Max > 15V Unity-Gain-Stable 2 Channels (brauch ich auch) input offset voltage möglichst klein Welche Kennwerte sind wichtig für die Eingangsspannung 0V-6V ? Wenn die "input offset voltage" einen Wert von z.B. 2 mV hat, bedeutet das dann, dass ich mein Eingangssignal um 2mV verändern muss, damit sich am Ausgang etwas tut?
Chez schrieb: > 2 Channels (brauch ich auch) den TLC/TS 271 gibts auch als Dual: TLC272 bzw TS272, dann aber ohne offset-null-trimm Chez schrieb: > Wenn die "input offset voltage" einen Wert von z.B. 2 mV hat, bedeutet > das dann, dass ich mein Eingangssignal um 2mV verändern muss, damit sich > am Ausgang etwas tut? stell dir einfach vor, dass der Op-Amp intern 2mV zu deinem Eingangssignal hinzuaddiert oder subtrahiert, je nach Polarität der "input offset voltage" Wenn du am Eingang 1,500V reingibst, kommen in diesem Beispiel entweder 1,498 oder 1,502V raus. Chez schrieb: > Mit dem Poti in der Mitte verändere ich mein U_Signal. Aha, es kann also Strom (sink current) in den OP-Amp-Ausgang reinfliessen Mal angenommen, Spannungsfolger1 gibt 6V raus und Spannungsfolger2 soll auf 0V. Mal angenommen, das Poti in der Mitte hat 12kOhm, dann würden 0,5mA in den Spannungsfolger2 reinfliessen Beim LM358 würden dann 5mV typ., 20mV max. Sättigungsspannung "stehen bleiben" Wenn du jetzt den Poti-Wert verzehnfachen würdest, würden beim LM358 dennoch geschätzt 3 ...10mV "stehen bleiben". Beim TLC/TS 271/272 hingegen wirklich nur noch 1 zehntel. Wenn du dich also an einer hochpräzisen Schaltung jeden Tag erfreuen können möchtest, statt dich über einige mV Abweichung zu ärgern, dann solltest du 1,50 € mehr investieren für 2 x TLC/TS 271 und 2 offset-Trimmer. Präzision ist halt ein kleines bißchen aufwändiger ...
Chez schrieb: > Das hier. Ja, dafür taugt der LM358 nicht. Man müsste das mittlere Poti sehr hochohmig wählen, was aber die Schaltung störempfindlicher macht. Rolf Schneider schrieb: > dann würden 0,5mA in den Spannungsfolger2 reinfliessen > > Beim LM358 würden dann 5mV typ., 20mV max. Es ist noch viel schlimmer: Die 5mV im Datenblatt gelten dann, wenn der angegebene Lastwiderstand gegen GND geschaltet ist. Da scheint wohl der Highside-Transistor etwas zu lecken, sonst müsste die Spannung praktisch 0 sein. Für die Ausgangsspannung bei Sinkströmen ist jedoch das Diagramm "Output Characteristics Current Sinking" zuständig. Bei Sinkströmen oberhalb von etwa 50µA kann die Ausgangsspannung nicht kleiner als das Ube des Ausgangs-PNP plus das Ucesat des NPN davor werden, also etwa 0,7V werden. Erst bei kleineren Strömen macht sich der zusätzliche Lowside-NPN, der auf besagte 50µA begrenzt ist, spannungs- mäßig bemerkbar. Das ist auch der Grund, warum das U(I)-Diagramm im Datenblatt bei 50µA diesen fast rechtwinkligen Knick aufweist. Ich habe gerade mal ein paar LM358 und TLC271/2 ausgemessen. Die Opamps sind als Spannungsfolger geschaltet, der nichtinvertierende Eingang liegt auf GND. Die Versorgungsspannung ist 9V, und als Lastwiderstand habe ich nacheinander 18kΩ, 180kΩ und 1,8MΩ gegen die 9V geschaltet, so dass Ströme von etwa 0,5mA, 50µA und 5µA fließen. Ergebnisse:
1 | —————————————————————————————————————————————— |
2 | Typ/Exemplar Lastwiderstand |
3 | 18kΩ 180kΩ 1,8MΩ |
4 | —————————————————————————————————————————————— |
5 | LM358 vonTI 720mV 527mV 23mV |
6 | anderer LM358 von TI 707mV 484mV 21mV |
7 | LM358 von ST 672mV 83mV 17mV |
8 | anderer LM358 von ST 677mV 75mV 13mV |
9 | TLC271 von TI 54mV 5,2mV 0,7mV |
10 | TLC272 von TI 52mV 6,3mV 1,4mV |
11 | —————————————————————————————————————————————— |
Die TLCs haben also eine um den Faktor 10 bis 100 niedrigere Ausgangs- spannung. Aber auch hier darf der Lastwiderstand nicht zu klein sein, da der RDSon des Lowside-Ausgangsmosfets offensichtich bei etwa 100Ω liegt. Interessant ist der große Unterschied zwischen den LM358 von TI und ST. Werde in Zukunft also nur noch bei ST einkaufen ;-), wobei das natürlich auch Zufall sein kann. Am auffälligsten ist Unterschied bei 180kΩ, also genau bei den oben erwähnten 50µA. Das ist aber auch einleuchtend, da an dieser Stelle schon kleine Fertigungsstreuungen zu großen Abweichungen der Ausgangsspannung führen.
Rolf Schneider schrieb: > den TLC/TS 271 gibts auch als Dual: TLC272 bzw TS272 dann werde ich den nehmen. Yalu X. schrieb: > Ergebnisse: > —————————————————————————————————————————————— > Typ/Exemplar Lastwiderstand > 18kΩ 180kΩ 1,8MΩ > —————————————————————————————————————————————— > LM358 vonTI 720mV 527mV 23mV > anderer LM358 von TI 707mV 484mV 21mV > LM358 von ST 672mV 83mV 17mV > anderer LM358 von ST 677mV 75mV 13mV > TLC271 von TI 54mV 5,2mV 0,7mV > TLC272 von TI 52mV 6,3mV 1,4mV > —————————————————————————————————————————————— Das wäre doch nicht nötig gewesen! Mir hätte gereicht, dass der TLC272 besser geeignet ist :-) Aber danke! Yalu X. schrieb: > Aber auch hier darf der Lastwiderstand nicht zu klein sein Was meinst du wie klein? 10 kOhm? Bei den Potentiometer rechts und links dürfte es keine rolle spielen oder? 1 MOhm? Der Poti in der Mitte müsste ein Stereopoti sein, weil ich die Schaltung zweimal habe und mit einem Poti steuern möchte. Finde aber nur welche mit +-20% Toleranz, gibt es da keine genaueren?
Yalu X. schrieb: > Ich habe gerade mal ein paar LM358 und TLC271/2 ausgemessen. Yalu X. schrieb: > Ergebnisse: Danke, Yalu, sowas mag ich, den Realitäts-Check. Das sind mal Daten. Und man kann immer wieder mit Verblüffung die Differenz zwischen dem Modell von Realität, das man hat(te) und der Realität selbst feststellen und sich entsprechend korrigieren. Rolf
Chez schrieb: > Das wäre doch nicht nötig gewesen! Mir hätte gereicht, dass der TLC272 > besser geeignet ist :-) Aber danke! Das hat mich auch selber mal interessiert, da die Datenblattangaben mitunter doch etwas missverständlich sind oder für andere Einsatzfälle gelten. Chez schrieb: >> Aber auch hier darf der Lastwiderstand nicht zu klein sein > > Was meinst du wie klein? 10 kOhm? Das hängt davon ab, wie nahe der Opamp-Ausgang an 0V herankommen soll. Wenn 10kΩ bei 6V bedeutet 0,6mA. Da wirst du beim TLC272 realistisch mit etwa 70-100mV rechnen müssen. Willst du deutlich näher an die 0V heran- kommen, könntest du überlegen, mit einer Ladungspumpe (z.B. ICL7660) eine negative Versorgungsspannung zu erzeugen. Damit wäre das 0V-Problem beseitigt, egal ob du den TLC272, den LM358 oder einen belibigen ander Opamp verwendest.
>Ich habe gerade mal ein paar LM358 und TLC271/2 ausgemessen. Das ist sehr löblich! Ich würde da aber auch von einem TLC27x Abstand nehmen. Ich hatte mal rund 300mV Spannungsabfall am Ausgang eines TLC277 bei rund 1mA. Offenbar schwankt der Rson recht stark.
Yalu X. schrieb: > Die 5mV im Datenblatt gelten dann, wenn der > angegebene Lastwiderstand gegen GND geschaltet ist. Haste recht ! Ein Diagramm LOW-LEVEL OUTPUT VOLTAGE vs OUTPUT SINK CURRENT ist selten zu finden Weil: Sowas (siehe Anhang) sieht doch viel besser aus ...
Rolf Schneider schrieb: > Ein Diagramm > LOW-LEVEL OUTPUT VOLTAGE vs OUTPUT SINK CURRENT > ist selten zu finden > > Weil: > Sowas (siehe Anhang) sieht doch viel besser aus ... Das ist aber schon das Diagramm, auf das es hier ankommt. Die Werte stimmen auch ganz gut mit meinen obigen Messungen überein. P.S.: Ich habe das Bild in deinem letzten Beitrag noch einmal mit verkürztem Dateinamen hochgeladen, da sonst die Foren-Software die Extension abschneidet.
Yalu X. schrieb: > Ich habe das Bild in deinem letzten Beitrag noch einmal mit > verkürztem Dateinamen hochgeladen OK, danke, ich bin noch im Lern-Modus. Yalu X. schrieb: > Das ist aber schon das Diagramm, auf das es hier ankommt. Die Werte > stimmen auch ganz gut mit meinen obigen Messungen überein. Dann ist es also doch der sink current, nur, dann müßte die Einheit links Volt heissen und nicht mV. Dann kommt es hin, ja.
Rolf Schneider schrieb: > Dann ist es also doch der sink current, nur, > dann müßte die Einheit links Volt heissen und nicht mV. Autsch, das muss aber ein Druckfehler sein, denn im Datenblatt des TLC272 sind die ansonsten gleichen Diagramme mit Volt beschriftet. Hier ist übrigens das entsprechende Diagramm für den LM358 aus dem Datenblatt von NXP. Da ist netterweise gleich der Testaufbau mit abgebildet. Man erkennt aber auch gleich, dass in diesem der Opamp nicht als Spannungsfolger arbeitet, sondern als Komparator mit einer sehr großen Eingangsspannungsdifferenz betrieben wird. Beim Spannungsfolger (also bei geringerer Eingangsspannungsdifferenz) sind eher schlechtere Ergebnisse zu erwarten, aber genauere Informationen dazu liefert das Datenblatt nicht, obwohl diese bei einem als Single-Supply-Typ angepriesenen Opamp schon wichtig wäre.
Yalu X. schrieb: > Autsch, das muss aber ein Druckfehler sein, So, jetzt will ich's aber wissen: Habe hier ein 74 Seiten langes PDF nur TLC271 in allen Variationen. Also: LOW-LEVEL OUTPUT VOLTAGE vs LOW-LEVEL OUTPUT CURRENT S.16 2 Diagramme, Einheit mV in 0,1 er (das gepostete) bzw 0,5er Schritten, falsch S.32 2 Diagramme, Einheit V, in 0,1 er Schritten, korrekt S.48 2 Diagramme, Einheit V, in 0,1 er Schritten, korrekt Hab ich also mit traumwandlerischer Sicherheit das einzig falsche Diagramm erwischt ..... Yalu X. schrieb: > Hier ist übrigens das entsprechende Diagramm für den LM358 aus dem > Datenblatt von NXP. Dieses Diagramm für den LM358 hab ich gestern auch gesucht, und es ist im Datenblatt von onsemi nicht vorhanden. Im Datenblatt von ST, Fairchild, NXP, IST es vorhanden. Muß wohl mal gründlich ausmisten....
Spannungsfolger bis fast 0Volt Restspannung 66mV bei 1A Isink 6,6mV bei 100mA Isink 1,15mV bei 10mA Isink, wobei ein Teil davon bereits offset-fehler
Yalu X. schrieb: > Das hängt davon ab, wie nahe der Opamp-Ausgang an 0V herankommen soll. > Wenn 10kΩ bei 6V bedeutet 0,6mA. Da wirst du beim TLC272 realistisch mit > etwa 70-100mV rechnen müssen. Ok, das reicht mir. Im Zweifel wären 300 mV auch noch ok. Dann bin ich jetzt raus, vielen Dank für eure Hilfe! Wirklich ein Top-Forum! 2 Daumen hoch!
Rolf Schneider schrieb: > 1,15mV bei 10mA Isink, > wobei ein Teil davon bereits offset-fehler mit dieser Schaltung und 10kOhm und offset-trimm weniger als 1mV !!
Vers. 2.0 Die Restspannung hängt praktisch nur vom Ron des MOSFET und der U-Offset des LM358 ab. Mit Offset-trim und bei Verwendung eines IRF1404 (Ron = 4mOhm) bleibt bei Isink = 1A eine Restspannung von 4mV, bei Isink = 0,1A eine Restspannung von 0,4mV Das ist 25000 mal weniger als beim TLC271.
Wisst ihr ob der OPV galvanisch verbindet? Siehe: Beitrag "OPV + Panel-Meter galvanisch getrennt?" Danke :-)
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