Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVR 8Bit Einstieg: Fragen zu Entwicklungsumgebung


von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Hallo zusammen,
Ich will privat (wieder) etwas mit "Basteln" beginnen. Auf Arbeit bin 
ich mittlerweile weg von Lötzinn und Bitmasken, daher können diese 
Themen privat wieder etwas Raum einnehmen. Der uC Background ist also 
durchaus vorhanden.
Zudem kommt Sohnemann langsam in ein Alter, wo er sich für technische 
Dinge interessiert - jedenfalls für alles was sich bewegt und blinkt...
Soviel zur Ausgangslage.

Nun will ich mit eine Bastelumgebung zulegen, mit welcher ich *einfache 
Projekte *speditiv und *kostengünstig realisieren kann.
Die etwas konkreter Formulierten Anforderungen sind also in etwa:
- "genügend" I/O für PWM, LED, Taster, etc
- Analog Inputs für Sensoren/Servo-Poti
- div. Schnittstellen (I2C, SPI, USART, LCD, ...)
- einfache Hardware Plattform, darf durchaus "Luft nach oben" haben
- 8Bit Umgebung reicht performancemässig völlig aus
- Leiterplatten müssen nicht zwingend selbst geätzt sein, 
Controller-Module sind eine nette Sache (die Anfängerfehler sind schon 
raus...)
- Programmierung in C/C++, Assembler muss ich mir nicht (mehr) antun
- Software-Simulation nice to have
- InCircuit Debugging ist erwünscht

Nun bin ich bei ein paar Recherchen auf die Atmel AVR gestossen - wohl 
auch, weil ich erfahren habe, dass in der Firma ein Kollege mit einem 
Atmega48 gute Erfahrungen gemacht hat.

Softwaremässig lande ich mit meinen Vorgaben wohl beim Atmel Studio, da 
ich Windows-mässig tolerant eingestellt bin.
Die Fragen beginnen eher beim Programmer:
Reicht da ein AVRDragon oder müsste es eher ein "AVR ISP mkII" sein?
Lassen sich damit sowohl die "normalen" AVR (tiny, mega) als auch die 
etwas grösseren (xmega, 32Bit) programmieren resp. debuggen?

Momentan tendiere ich zu einem Setup in der Art:
AVR Dragon: 
http://shop.embedded-projects.net/index.php?module=artikel&action=artikel&id=30
Adapterplatinen:
sowas:
http://shop.embedded-projects.net/index.php?module=artikel&action=artikel&id=515
oder so:
http://shop.embedded-projects.net/index.php?module=artikel&action=artikel&id=503
oder auch mal so:
http://shop.embedded-projects.net/index.php?module=artikel&action=artikel&id=502

Gibt es andere/sinnvollere Kombinationen? Probleme mit dem AVRDragon?

Danke für die Antworten!
Gruss

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

hawa mand schrieb:
> Reicht da ein AVRDragon oder müsste es eher ein "AVR ISP mkII" sein?

Da du debuggen können willst, würde dir ein AVRISPmkII nicht viel
helfen.  Der Dragon ist schon die eierlegende Wollmilchsau für den
Zweck.  Behandle ihn aber vorsichtig.  Erstens neigt die offene
Platine schnell mal zu Kurzschlüssen, wenn man sie irgendwo auf dem
Basteltisch rumfliegen hat.  Abhilfe: die ESD-Schutzmatte aus der
Schachtel rausnehmen (weil sie hochohmige Nebenschlüsse bilden kann),
den Dragon da rein, nur noch die Kabel rausgucken lassen.

Zweitens hat man beim Dragon auch an den Levelshiftern gespart, die
sind elektrisch etwas empfindlicher als die der "richtigen" (und
teuren) JTAGICEs.  Daher beim Anstecken sicherheitshalber immer nochmal
kontrollieren, dass du den Stecker nicht daneben steckst, dass er
richtig herum ist usw., erst danach einschalten.

Ich würde statt des kleinen ATmega48 lieber einen ATmega328 nehmen.
Ist pin- und funktionskompatibel, aber ein paar Byte mehr Flash oder
RAM haben gerade beim Experimentieren noch nie geschadet.

von spess53 (Gast)


Lesenswert?

Hi

>Reicht da ein AVRDragon oder müsste es eher ein "AVR ISP mkII" sein?

Die Frage solltest du eigentlich anders herum stellen. Oder hast du das 
jetzt mit dem AVR ICE MKII verwechstelt? Der AVR ISP MKII ist ein 
reiner Programmer für alle AVRs. Der AVR Dragon unterstützt AVR und 
AVR32, außer ein paar ganz kleine ATTinys. Zusätzlich ermöglicht er das 
debuggen über JTAG und Debugwire.

MfG Spess

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

spess53 schrieb:
> Oder hast du das jetzt mit dem AVR ICE MKII verwechstelt?
Wohl wahr:
http://shop.embedded-projects.net/index.php?module=artikel&action=artikel&id=147
Diesen meinte ich - den hatte auch der Kollege bei seinem Projekt im 
Einsatz.

Dann ist das Debuggen - ausser bei einigen wenigen Spezialfällen - bei 
meiner "Controller-Zielgruppe" mit dem AVRDragon möglich. Gut!

Gibts ausser bei embedded-projects.net auch anderswo nette AVR Module zu 
vernünftigem Preis?

Gruss, hawamand

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Behandle ihn aber vorsichtig.
> ...
> Zweitens hat man beim Dragon auch an den Levelshiftern gespart, die
> sind elektrisch etwas empfindlicher als die der "richtigen" (und
> teuren) JTAGICEs.
d.h. Gehäuse drumrum bauen.
Evtl. nachgeschaltete Logikgatter an die I/Os?

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Ich würde statt des kleinen ATmega48 lieber einen ATmega328 nehmen.
> Ist pin- und funktionskompatibel, aber ein paar Byte mehr Flash oder
> RAM haben gerade beim Experimentieren noch nie geschadet.
Stimmt. Dann landen wir ja schon fast bei den (kostengünstigen) 
Arduino-Boards:
http://ch.mouser.com/ProductDetail/Arduino/A000088/?qs=sGAEpiMZZMvq007EO%252bXAYaUVJXUVkFwg
http://arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardMini
Oder sind die irgendwie "vorbelastet" in Sachen Arduino-Umgebung?
Debug-Möglichkeit auf solchen Boards?

von spess53 (Gast)


Lesenswert?

Hi

>Wohl wahr:
>http://shop.embedded-projects.net/index.php?module...
>Diesen meinte ich - den hatte auch der Kollege bei seinem Projekt im
>Einsatz.

Da gibt es noch eine etwas preiwertere Variante:

http://shop.embedded-projects.net/index.php?module=artikel&action=artikel&id=710

>d.h. Gehäuse drumrum bauen.
>Evtl. nachgeschaltete Logikgatter an die I/Os?

Ich habe mehrere Dragons seit Jahren in Gebrauch. Leben alle noch.

MfG Spess

von Eumel (Gast)


Lesenswert?

Nimm ein MSP430 Launchpad von TI. Alles bei was du brauchst und kostet 
nur 4,30 Dollar.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Eumel schrieb:
> Nimm ein MSP430 Launchpad von TI. Alles bei was du brauchst und kostet
> nur 4,30 Dollar.
Dauerte lange bis eine andere Familie vorgeschlagen wird... ;-)
Danke für den Hinweis, aber
Nein - ich bleiben mal vorerst bei den Atmel/AVR Controllern.

Es geht ja nicht nur um den Controller allein, sondern um die ganze 
Toolchain inkl. Hilfestellung und Beispielprogrammen. Da sehe ich auch 
noch ein paar Vorteile beim AVR.

von Eumel (Gast)


Lesenswert?

Also von Ti gibts einen super Workshop. Aber es ist natürlich deine 
Entscheidung :)

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Eumel schrieb:
> Also von Ti gibts einen super Workshop. Aber es ist natürlich deine
> Entscheidung :)
Zum den AVR gibts da auch so einiges...
http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

hawa mand schrieb:

> d.h. Gehäuse drumrum bauen.

S. o., die rote Schachtel ist völlig ausreichend, und sie hat
automatisch die richtige Größe. ;-)

> Evtl. nachgeschaltete Logikgatter an die I/Os?

Bringt dir nichts.  Insbesondere ist debugWIRE ein Eindrahtbus, d.h.
der entsprechende Pin (/RESET) am Dragon ist bidirektional.  Das
bekommst du nicht ohne Weiteres gepuffert.

spess53 schrieb:
> Ich habe mehrere Dragons seit Jahren in Gebrauch. Leben alle noch.

Bei mir auch, aber ich nehme sie nicht ganz so häufig (habe sowohl
JTAGICEmkII als auch Dragon da).

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite

>Bringt dir nichts.  Insbesondere ist debugWIRE ein Eindrahtbus, d.h.
>der entsprechende Pin (/RESET) am Dragon ist bidirektional.  Das
>bekommst du nicht ohne Weiteres gepuffert.

Vielleicht reichen ja ein paar Doppelschottkydioden und 100 Ohm 
Längswiderstand, um das Schlimmste zu verhindern. BAT 54S ist überall 
preiswert verfügbar.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> @Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite
>>Bringt dir nichts. ...ist bidirektional.
> ein paar Doppelschottkydioden und 100 Ohm Längswiderstand
Danke für die Hinweise. Könnte ein Versuch wert sein.

Wie sieht es eigentlich mit dem "from scratch" Ansteuern der Arduino 
Boards aus? Z.B. diese hier:
http://arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardUno
http://arduino.cc/en/Main/ArduinoMotorShieldR3
->würden ein mögliches Projekt ziemlich genau treffen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Vielleicht reichen ja ein paar Doppelschottkydioden und 100 Ohm
> Längswiderstand, um das Schlimmste zu verhindern.

Könnte für debugWIRE aber schon tödlich viel sein.  Der 100-Ω-
Widerstand verändert die Signalzeiten, und debugWIRE ist ziemlich
mimosenhaft.

Etwas einfacher in der Handhabung ist insgesamt JTAG (und auch das
PDI der Xmegas), aber wenn man beim ATmegaX8 bleiben will, hat man
nur debugWIRE.  Irgendwas im Bereich ATmega16 / ATmega324 oder
dergleichen (gibt's bis hinauf zu ATmega1284 mit stolzen 16 KiB
SRAM) zu nehmen, kann natürlich auch eine sinnvolle Alternative sein.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Beim Arduino lernt man aber NIX.
2 Boards aufeinander stecken kann jeder, basteln ist das auch nicht.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

hawa mand schrieb:

> Wie sieht es eigentlich mit dem "from scratch" Ansteuern der Arduino
> Boards aus?

Verhält sich so gesehen wie jedes andere AVR-Board auch.

Kein Mensch zwingt einen, die Arduino Umgebung zu benutzen.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Martin Wende schrieb:
> Beim Arduino lernt man aber NIX.
> 2 Boards aufeinander stecken kann jeder, basteln ist das auch nicht.
Das Basteln kann auch nachgelagert sein.
Ich weiss wie man ein uC-Board baut (damals Motorola 68332, Cypress 
68013A, Xilinx FPGA bis Spartan 6, alles inkl. Layout etc.).
Wenn ich Kosten/Nutzenmässig zum Schluss komme, dass ich den Core besser 
einkaufe - dann gut.
Basteln kann man mit Peripherie etc. noch genügend - und kommt erst noch 
schneller zu einem fertigen Resultat.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Verhält sich so gesehen wie jedes andere AVR-Board auch.
> Kein Mensch zwingt einen, die Arduino Umgebung zu benutzen.
Gut! Das wollte ich hören ;-)

von Daniel C. (cecky)


Lesenswert?


von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Daniel C. schrieb:
> Um vielleicht noch eine Variante zu nennen:
> 
http://www.chip45.com/products/crumb328-2.3_avr_atmega_modul_board_atmega328_usb.php

Nette Seite.
Die Sache kommt ins Rollen...

von Ingo (Gast)


Lesenswert?

Also ich nutze privat den ISP MK2 und bin sehr zufrieden. Gerade im 
Hobbybereich braucht man den Debugger doch gar nicht wenn man n Oszi 
hat, oder? Also ich jedenfalls nicht.


Ingo

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Ingo schrieb:
> wenn man n Oszi hat
Treffer, versenkt. Hab ich leider nicht.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

hawa mand schrieb:
> Ingo schrieb:
>> wenn man n Oszi hat
> Treffer, versenkt. Hab ich leider nicht.

Dann solltest Du vielleicht woanders etwas einsparen und in einen Oszi 
investieren. Ich möchte nicht ohne arbeiten!
Damit kannst Du z.B. in zeitkritischen Anwendungen durch Setzen und 
Rücksetzen eines Portpins Laufzeiten messen und in (fast) Echtzeit 
debuggen (ich weiß allerdings nicht, wie echtzeitmäßig das Debuggen mit 
dem Dragon ist).

Gruß Dietrich

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:
> Damit kannst Du z.B. in zeitkritischen Anwendungen durch Setzen und
> Rücksetzen eines Portpins Laufzeiten messen und in (fast) Echtzeit...
Echt? Mit einem Oszi kann man das?
Wie bereits erwähnt - Fachwissen ist durch aus vorhanden (auch die etwas 
spezielleren Triggermöglichkeiten von LeCroy WaveMaster etc...)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ingo schrieb:
> braucht man den Debugger doch gar nicht wenn man n Oszi
> hat, oder?

Ich stelle mir gerade vor, wie du ein Array mit 256 Elementen bitweise
auf dem Oszi ausdumpst und dann die Werte auszählst ...

Beides hat seinen Anwendungsbereich.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Nachtrag:
Ich vertrete momentan den Standpunkt, dass ich daheim mit Debugger auch 
ohne Oszi relativ weit komme - und bei Bedarf in der Firma die 
Spezialfälle anschauen kann.

von frank (Gast)


Lesenswert?

habe mir einen jtag ice mk2 via ebay aus china geholt.
<100€ läuft einwandfrei. Nur die lange lieferzeit ist blöd.

von Ingo (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Ingo schrieb:
>> braucht man den Debugger doch gar nicht wenn man n Oszi
>> hat, oder?
>
> Ich stelle mir gerade vor, wie du ein Array mit 256 Elementen bitweise
> auf dem Oszi ausdumpst und dann die Werte auszählst ...
>
> Beides hat seinen Anwendungsbereich.

Für sowas habe ich immer die serielle Schnittstelle mit an Board. Und 
wenn dadurch Pins knapp werden nehme ich statt dem 324 den 644, dann 
reichts wieder. Im Hobbybereich kann man sich das durchaus erlauben, in 
gewerblichen Bereich sollte man sich ein Debugger gönnen. Deshalb finde 
ich den XMega so praktisch, der kann über seine zwei Leitungen 
vollständig debuggt werden, schade das Atmel das nicht auf den normalen 
Mega nachrüstet.


Ingo

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ingo schrieb:
> Im Hobbybereich kann man sich das durchaus erlauben, in
> gewerblichen Bereich sollte man sich ein Debugger gönnen.

Auch im Hobbybereich spart der Debugger Zeit.

> Deshalb finde
> ich den XMega so praktisch, der kann über seine zwei Leitungen
> vollständig debuggt werden, schade das Atmel das nicht auf den normalen
> Mega nachrüstet.

Das verstehe ich nun gar nicht: zuerst willst du gar keinen Debugger
benutzen, sondern alles mit Oszi und printf debuggen.  Dann wieder
stört es dich plötzlich, dass man beim normalen megaAVR dafür vier
Leitungen für JTAG spendieren muss statt der zwei PDI-Leitungen beim
Xmega ... für den Debugger wohlgemerkt, den du für verzichtbar hälst.
(Davon abgesehen: beim ATmega328 ist es nur die /RESET-Leitung, die
man fürs Debuggen benutzt.)

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Aussage:
Sowohl Megas wie auch XMegas lassen sich mit dem AVRDragon debuggen.

Falls das stimmt: Weitere Diskussion zu Debugging bitte woanders 
weiterführen ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

hawa mand schrieb:
> Falls das stimmt

Ja, das stimmt so.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> hawa mand schrieb:
>> Falls das stimmt
>
> Ja, das stimmt so.

Aber nicht alle Megas haben eine Debug-Schnittstelle.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:

> Aber nicht alle Megas haben eine Debug-Schnittstelle.

Alle "echten" haben.

Der ATmega8 hat gar keine (und dürfte damit die prominenteste Ausnahme
von der Regel sein), seine Nachfolger ATmegaX8 haben debugWIRE.

(Die ganz frühen Vertreter ATmega103 und ATmega163 haben auch keine,
aber die spielen keine Rolle mehr heutzutage.)

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Sodele...

Dann wird es wohl ein Arduino Uno R3 werden:
http://www.play-zone.ch/de/original-arduino-uno-r3-atmega328.html
Zusammen mit dem Motor Shield R3
http://www.play-zone.ch/de/arduino-motor-shield-rev3-retail.html
ist das erste Projekt schon fast "im trockenen" und ich kann mich auf 
die Einarbeitung in die Software konzentrieren.
Zum Basteln komme ich bei der Peripherie dann schon noch...

Hauptproblem scheint wohl die Beschaffbarkeit der Komponenten in CH zu 
nicht allzu überhöhten Preisen zu sein -> kommt bei play-zone.ch den 
Vorstellungen am nächsten.

Jetzt muss ich nur noch eine Möglichkeit finden, wo ich den AVRDragon zu 
vernünftigem Preis ohne Kreditkarte oder PayPal beschaffen kann.
Ich bin der Meinung, dass CHF127.-- inkl. Versand bei www.distrelec.ch 
doch etwas viel sind...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

hawa mand schrieb:
> Jetzt muss ich nur noch eine Möglichkeit finden, wo ich den AVRDragon zu
> vernünftigem Preis ohne Kreditkarte oder PayPal beschaffen kann.

Schau mal bei watterott.com vorbei.  Sofern du mit Vorkasse leben
kannst, solltest du dort sowohl den Arduino-Kram als auch den Dragon
bekommen.  Billigster Versand in die Schweiz für 10 Euro.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Schau mal bei watterott.com vorbei.
Danke für den Hinweis. Vorauskasse ist kein Problem.
Stellt sich nur die Frage, wie lange die Wiederbeschaffung dauert 
(Lagerbestand:0)

von spess53 (Gast)


Lesenswert?

Hi

>Zusammen mit dem Motor Shield R3
>http://www.play-zone.ch/de/arduino-motor-shield-re...

Hoffentlich willst du damit keine Schrittmotoren steuern.

MfG Spess

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

hawa mand schrieb:
> Stellt sich nur die Frage, wie lange die Wiederbeschaffung dauert
> (Lagerbestand:0)

Hmm, stimmt, hatte ich vorhin übersehen.

Wenn es noch nicht dein Budget sprengt, könntest du natürlich auch
mal einen Blick auf das JTAGICE3 werfen, das gibt's dort gerade
relativ preisgünstig (Listenpreis ist wohl bei EUR 200).
Allerdings lässt sich das nicht mehr mit dem älteren AVR Studio 4
benutzen, nur mit dem aktuellen Atmel Studio 6 (bzw. mittlerweile
mit AVRDUDE und AVaRICE, allerdings derzeit nur in deren SVN-Version,
ich muss dafür erst neue Releases machen).

Dafür ist es allerdings vorrätig ...  Reichelt hätte den Dragon auch
vorrätig, aber teurer.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

spess53 schrieb:
> Hoffentlich willst du damit keine Schrittmotoren steuern.
Nein, es sollen (kleinere) DC Motoren sein.
Warum die Bemerkung?

von spess53 (Gast)


Lesenswert?

Hi

>Warum die Bemerkung?

Weil der nur L298 nur die halbe Miete ist. Zur sinnvollen Ansteuerung 
von Schrittmotoren gehört ein L297 oder L6506 der die Stromreglung 
übernimmt.

Abgesehen davon sehe ich auf dem Shield keine nenneswerte Kühlung des 
L298.
Bei 2A können im L298 lt. Datenblatt bis zu 4,9V pro Kanal abfallen. Das 
macht also bei beiden Kanälen zusammen fast 20W.

Ich wage zu bezweifeln, das die entstehende Wärme bei der Konstruktion 
abgeführt werden kann. Nicht umsonst gibt es den L298 auch im 
Multiwatt-Gehäuse das man an einen Kühlkörper schrauben kann.

MfG Spess

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

spess53 schrieb:
> Weil der nur L298 nur die halbe Miete ist.
> ...
> Abgesehen davon sehe ich auf dem Shield keine nenneswerte Kühlung

Stimmt natürlich.
Ja, der L298 ist eigentlich eine ziemlich miese Brücke, was die 
Verlustleistung angeht. Vielleicht doch lieber richtige etwas stärkere 
Schaltelemente verwenden...

von Martin e. C. (eduardo)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Wenn es noch nicht dein Budget sprengt, könntest du natürlich auch
> mal einen Blick auf das JTAGICE3 werfen, das gibt's dort gerade
> relativ preisgünstig (Listenpreis ist wohl bei EUR 200).

Interessant von JTAGICE3 ist auch noch den Preis die irgedwie jeden Tag 
runter geht, von 200Euro Listenpreis ist jetzt auf 122 Euro z.B bei 
watterott
(http://www.watterott.com/de/Atmel-JTAG-ICE-3-ATJTAGICE3),
oder bei Atmel selber für 99 Dollar 
(http://store.atmel.com/PartDetail.aspx?q=p:10500269#tc:description),
mit diesem Preis lohn sich ja kein Dragon mehr zu kaufen oder nicht?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Martin e. C. schrieb:

> oder bei Atmel selber für 99 Dollar
> (http://store.atmel.com/PartDetail.aspx?q=p:10500269#tc:description),

Wobei da noch USD 27 an Versand hinzukommt.  Macht mit dem heutigen
Dollarkurs (1 USD = 0,765 EUR) und 19 % Einfuhrumsatzsteuer dann
auch EUR 115.  Dafür kann man's dann auch gleich bei Watterott
kaufen.

> mit diesem Preis lohn sich ja kein Dragon mehr zu kaufen oder nicht?

Naja, der Dragon kann halt auch HV-Programmierung.  Allerdings könnte
man sich dafür ein altes STK500 in die Ecke legen.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Naja, der Dragon kann halt auch HV-Programmierung.  Allerdings könnte
> man sich dafür ein altes STK500 in die Ecke legen.
Wo genau braucht man die HV Programmierung schon wieder? Fuses 
zurücksetzen?
Oder anders: habe ich mit dem ICE nicht weniger Möglichkeiten als mit 
dem Dragon? Das bisschen "empfindliche HW" hat man ja im Griff, wenn 
bekannt.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

...und wenn die Bridge dann doch mal mehr Power braucht:
http://www.robotshop.com/arduino-compatible-mega-motor-shield-1a-5-28v-6.html

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

hawa mand schrieb:

> Wo genau braucht man die HV Programmierung schon wieder? Fuses
> zurücksetzen?

Genau dafür.  So ein ATmega328 hat beispielsweise eine Fuse, die
da RSTDSBL ("reset disable") heißt.  Die macht, was sie verspricht:
die Sonderfunktion des /RESET-Pins abzuschalten, sodass man das Pin
als normales IO-Pin benutzen kann.  Sowas hat Sinn, wenn man entweder
in einer Serienfertigung jetzt sowieso die endgültige Firmware fertig
hat, die dann nicht wieder geändert wird, oder wenn man einen
Bootloader vorgesehen hat und daher das normale ISP nicht mehr
benötigt (ISP braucht /RESET).  Wenn man sich jedoch mal versehentlich
diese Fuse gesetzt hat, ist das ein Schuss ins Knie.  Aus diesem
Dilemma hilft dann nur noch HV-Programmierung.

Ähnliches trifft für die DWEN-Fuse ("debugWIRE enable") zu: wenn man
die Fuse gesetzt hat, ist die normale Funktion des /RESET-Pins nicht
mehr verfügbar, weil /RESET dann fürs Debuggen benutzt wird.  Wenn
man jetzt aber irgendwas in der Hardware vergurkt hat (beispielsweise
zu viel kapazitive Last an /RESET), was dazu führt, dass man nicht
in der Lage ist, erfolgreich das debugWIRE-Protokoll zu aktivieren,
dann war das Ganze eine Sackgasse: abschalten lässt sich das nämlich
nur über debugWIRE selbst.

> Oder anders: habe ich mit dem ICE nicht weniger Möglichkeiten als mit
> dem Dragon?

Im Großen und Ganzen ja.  Allerdings steht bei Atmel auf der Produkt-
seite die Einschränkung: "Note: Atmel AVR XMEGA PDI mode on AVR Dragon 
does NOT work for the following XMEGA devices: A3/D3 - revisions B, C 
and E or A1 (up to revision K)."  Das war vermutlich nicht so geplant, 
sondern hat sich so ergeben. ;-)

> Das bisschen "empfindliche HW" hat man ja im Griff, wenn
> bekannt.

Naja, etwas mehr Spaß macht das schon, wenn man da nicht ganz so
achtsam sein muss.  Ein JTAGICE kann man beispielsweise bedenkenlos
unter Spannung in die Zielhardware stecken, beim Dragon wäre ich da
vorsichtiger.

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?


von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Wie sieht es eigentlich mit privaten Bestellungen bei DigiKey aus?
Da können drum die CH-Shops weder beim Preis noch beim Sortiment 
mithalten.
Versandkostenfrei ab 65Euro ist auch nicht grundschlecht...

Problemlos möglich oder eher sein lassen? Erfahrungen?

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

hawa mand schrieb:
> Wie sieht es eigentlich mit privaten Bestellungen bei DigiKey aus?
habe mittlerweile hier ein paar Infos aufgestöbert:
Beitrag "reichelt vs. digikey - Wo liegen die Schwerpunkte bezügl. dem Angebot der jeweiligen Versender?"

von Hurra, mein neuer Debugger! (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Wobei da noch USD 27 an Versand hinzukommt.  Macht mit dem heutigen
> Dollarkurs (1 USD = 0,765 EUR) und 19 % Einfuhrumsatzsteuer dann
> auch EUR 115.  Dafür kann man's dann auch gleich bei Watterott
> kaufen.

Stimmt. Und deswegen hab ich das auch gemacht.
Nun suche ich zur Einstimmung schon mal Tutorials zum Debuggen mit dem 
JTAGICE3. Aber das Ergebnis ist sehr ernüchternd. In aller Regel finde 
ich auch was ich suche, aber das scheint es nicht zu geben.

von Hurra, mein neuer Debugger! (Gast)


Lesenswert?

Hurra, mein neuer Debugger! schrieb:
> In aller Regel finde
> ich auch was ich suche,

http://www.youtube.com/watch?v=aAw-7Lq-3tI

... manchmal auch ganz kurz nach dem Click auf absenden ;-)

aber ich meinte schon ein Tutorial, dass etwas mehr zeigt, als nur die 
allererste Handhabung.

von Spess53 (Gast)


Lesenswert?

Hi

>Nun suche ich zur Einstimmung schon mal Tutorials zum Debuggen mit dem
>JTAGICE3. Aber das Ergebnis ist sehr ernüchternd. In aller Regel finde
>ich auch was ich suche, aber das scheint es nicht zu geben.

Wozu ein Tutorial? Lade dir das aktuelle ATMEL Studio herunter. Schreib 
ein Programm und übe dich mit dem Simulator ein. Mit einem JTAG ICE geht 
es auch nicht wesentlich anders.

MfG Spess

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Hurra, mein neuer Debugger! schrieb:
> Nun suche ich zur Einstimmung schon mal Tutorials

Aber bitte nicht in einem fremden Thread. ;-)  Mach' dir einen eigenen
auf, am besten in "PC Hard- und Software" (denn letztlich willst du
Atmel Studio bedienen lernen).

von Hawa M. (hawamand)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Aber bitte nicht in einem fremden Thread. ;-)
Genau! Mach einen Fred zum Atmel Studio - dann muss nicht ich...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.