Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Konzentration Grossraumbüro - was hilft?


von Zuempfindlich (Gast)


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Leute, ich bin Montag Morgen schon entnervt. Sitze in einem Großraumbüro 
mit 1,2 m Raumteilern und kann mich erst konzentrieren wenn die Masse 
der Leute Nachmittags weg ist.

Kopfhörer helfen auch nicht wirklich, da ständig Jemand vorbeilatscht 
oder klappert. Gefühlt werde ich ständig oder alle 10 min gestört.
Musik geht - aber sicher nicht mehr als 2 h am Tag.

Später als 9:00 Uhr anfangen kann ich auch nicht (Kernzeit) und ich will 
nicht jeden Tag bis 20:00 Uhr hier sein um meine Arbeit zu schaffen.

Muss Berichte schreiben und das erfordert Konzentration.

Thema ansprechen - ja, wird verstanden, ändert aber nichts.

Ich bin ausgeschlafen und trinke keinen Alkohol, bin dennoch ständig von 
Störungen genervt.

Bin ich eine empfindliche Ausnahme?

Was kann helfen?

von genervt (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Bin ich eine empfindliche Ausnahme?

Nein.

Was kann helfen?

Arbeitsplatz wechseln und beim Kündigungsgespräch sagen, dass man so 
nicht arbeiten kann!

von Eine Meinung. (Gast)


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Kann ich auch nicht, finde das insbesondere für geistig tätige 
Mitarbeiter eine Zumutung.

Gekündigt und ein einen Job mit Büro gefunden & gesucht.

von Jens M. (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Bin ich eine empfindliche Ausnahme?

Geht mir genau so, soll aber häufig "kreative Köpfe" betreffen, das 
beruhigt.

Meiner Meinung und Erfahrung nach ist da wenig zu machen. Menschen die 
das nicht betrifft können das auch häufig nicht nachvollziehen.

Versuch einen anderen Platz zu bekommen.

von ING (Gast)


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Gleiches Thema! Ich suche mir nur Projekte aus, wo ich alleine arbeiten 
kann. Da ich als Selbständiger nicht im Team arbeiten darf und sie 
Schiss haben vor der GRV, setzten die mich schon ganz von selber in 
einen Extra Raum. Da habe ich dann nur die anderen Freelancer und gegen 
die setze ich mich durch, bzw die sind von sich aus ruhig!

Meistens sind es aber nur 1 oder zwei. :-)

Der Lärm ist ein echtes Übel! Angeblich stumpft man mit der Zeit ab. 
Aber:

1) Ist mir das in Jahren der Angestelltentätigkeit nicht gelungen
2) Möchte ich nicht abstumpfen.
3) Lärm erzeugt auch unbewusst Stress - und zwar "Stress", wie er 
medizinisch gemeint ist.

Grossraumbüro? Nein Danke. Da kann ich ja gleich auf der Strasse 
arbeiten!

von D. I. (Gast)


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ING schrieb:
> Grossraumbüro? Nein Danke. Da kann ich ja gleich auf der Strasse
> arbeiten!

Aber dafür gibts doch das super IGM-Schmerzensgeld äh Gehalt und man hat 
den Stress nur 35h die Woche ;)

von Ich (Gast)


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ING schrieb:
> Da ich als Selbständiger nicht im Team arbeiten darf
Wieso das denn nicht? Ein Team von Freelamcer ist doch möglich.

Aber zum Großraumbüro, Gehörschutz oder den Geräuschpegel durch eigene 
Musik überdecken könnte helfen.
Vieles ist Gewohnheitssache.
Habe auch mal sehr früh (6 Uhr) angefangen und war dann auch früh weg, 
andere arbeiten eher gerne abends länger.

Besteht die Möglichkeit 1-2 Tage in der Woche zuhause zu arbeiten?

von Schorsch (Gast)


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Wenn's im Großraumbüro zu laut ist, liegt's oft auch daran, dass die 
Leute nicht ausgelastet sind. Wenn sie dringende Aufgaben erledigen 
müssten, wären sie von alleine fokussierter und ruhiger. Schau mal, wer 
am meisten Krach macht (das ist wahrscheinlich die faulste Sau von 
allen). Vielleicht kannst Du von dem was abschauen - quasi tarnen und 
täuschen.

von Zuempfindlich (Gast)


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Ich schrieb:
> Besteht die Möglichkeit 1-2 Tage in der Woche zuhause zu arbeiten?

Geht nicht weil Frau und Kind Stimmung machen. Hab ich versucht aber 
wenn ich da bin kommt meine Tochter "nachschauen" was ich mache.

Schorsch schrieb:
> Vielleicht kannst Du von dem was abschauen - quasi tarnen und
> täuschen.

Ich will einfach meine Arbeit machen. Und ich finde es frustrierend für 
eine Arbeit die man in einer Woche erledigen könnte, drei Wochen zu 
benötigen und dann zurecht angezählt zu werden warum es noch nicht 
fertig ist.

Ich sehe aber das es nicht nur mir so geht.

von Marx W. (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Ich sehe aber das es nicht nur mir so geht.

Hast du ein Problem?

von genervt (Gast)


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Schorsch schrieb:
> Vielleicht kannst Du von dem was abschauen - quasi tarnen und
> täuschen.

Tolle Zieldefinition. Und 10 Jahre später rumflennen, weil man als 
Schaumschläger keinen Job mehr bekommt.

von Marx W. (Gast)


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genervt schrieb:
> Tolle Zieldefinition. Und 10 Jahre später rumflennen, weil man als
>
> Schaumschläger keinen Job mehr bekommt.

Irrtum, die kriegen immer einen Job!

von genervt (Gast)


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Marx W. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Tolle Zieldefinition. Und 10 Jahre später rumflennen, weil man als
>>
>> Schaumschläger keinen Job mehr bekommt.
>
> Irrtum, die kriegen immer einen Job!

Du verwechselst da was. Die, die ihr Können vermarkten können, bekommen 
immer einen Job, ganz im Gegensatz zum introvertierten Geek oder 
Schaumschläger.

von Zwölfender (Gast)


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ING schrieb:
> Grossraumbüro? Nein Danke. Da kann ich ja gleich auf der Strasse
> arbeiten!
Ich lasse mir den Arbeitsplatz vor Ort immer erst zeigen und zusichern. 
Wenn der nicht meinen Anforderungen entspricht oder nachträglich in den 
Keller oder Cubiclelegestall wandert, bin ich sofort wieder weg.
Meistens arbeite ich remote, keine Fahrerei, gewohnter Arbeitsplatz (im 
Sommer auf der Terrasse) mit meinen Tools, keine Nervensägen wie 
Kollegen oder Chefs. Krach macht hier höchstens mal 30min der Rasenmäher 
im Sommer vom Nachbar.
Arbeitsdrohne im Konzern ist für mich ähnlich attraktiv wie Akkordarbeit 
am Fließband.

von Thomas B. (escamoteur)


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Einfach einen Kopfhörer mit Umgebungslärmkompensation anschaffen, der 
Funktioniert auch ohne dass Du Musik drüber hörst.

von ING (Gast)


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Ich schrieb:
>> Da ich als Selbständiger nicht im Team arbeiten darf
> Wieso das denn nicht? Ein Team von Freelamcer ist doch möglich.

Nein, ausdrücklich nicht. "Team" definiert eine firmeninterne 
Organisationseinheit und darin eingebunden zu sein ist ein 100% 
Indikator für Unselbständigkeit. Dazwischen zu sitzen ist wiederum ein 
50% Indikator für das Eingebunden sein. Daher vermeidet man das besser.

Zwölfender schrieb:
> ING schrieb:
>> Grossraumbüro? Nein Danke. Da kann ich ja gleich auf der Strasse
>> arbeiten!
> Ich lasse mir den Arbeitsplatz vor Ort immer erst zeigen und zusichern.

Yepp! Exakt so mache ich das auch.


D. I. schrieb:
> Aber dafür gibts doch das super IGM-Schmerzensgeld äh Gehalt und man hat
> den Stress nur 35h die Woche ;)
Lieber 40h in einem TopProjekt zu einem guten Gehalt und 90% Spass, 
statt 35h zum Spitzengehalt in der Sosse!

von Peter L. (luidoltp)


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Hallo  Zuempfindlich,

solltest du den Job behalten wollen, dann würde ich mir mal folgende 
Dinge ansehen.

(1)
Bose QuietComfort 15 Acoustic Noise Cancelling Kopfhörer

Hatte vor einiger Zeit mal die Gelegenheit diese zu testen ... und war 
wirklich beeindruckt. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es doch 
irgendwie unangenehm wird einen Kopfhörer den ganzen Tag zu tragen.

(2)
http://www.neuroth.at/de/gehoerschutz

Meine Freundin hat sich eigene Ohrhörer (zum Musikhören) anfertigen 
lassen. Diese "dämmen" Umgebungsgeräusche recht gut ab. Durch die 
Sonderanfertigung (Gehörgang) kann sie diese recht lange ohne 
Druckstellen tragen.

Liebe Grüße,
Lui

von Zuempfindlich (Gast)


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Peter Luidolt schrieb:
> Ich könnte mir aber vorstellen, dass es doch
> irgendwie unangenehm wird einen Kopfhörer den ganzen Tag zu tragen.

Richtig! Zudem denken manche man hört Musik und macht gar nix.
Sinnlose Störungen sind mit Kopfhörer noch unangenehmer weil man fast 
erschrickt bei Störungen.
Und selbst das beste System mit aktiver Gegenkopplung arbeitet nicht 
Echtzeit. Dafür ist die Elektronik oder die SW zu langsam. Damit kann 
man zwar wunderbar jedes "Brummen" ausschalten, aber eben keine 
Telefongespräche und auch kein "Klappern" - gerade das aber stört.

von Zuempfindlich (Gast)


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So der letzte Poltergeist ist jetzt weg, JETZT kann ich arbeiten.

von Mine Fields (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Bin ich eine empfindliche Ausnahme?

Empfindlich ja, Ausnahme wohl eher nicht.

Zuempfindlich schrieb:
> Was kann helfen?

Technische Möglichkeiten wurden ja schon hinreichend angesprochen. Es 
gibt aber noch andere Möglichkeiten: Man kann ganz einfach lernen, mit 
der Situation umzugehen. Und ja, auch eine extrem empfindliche Person 
kann eine gewisse Resistenz gegen den Stress erlernen. Das klingt 
einfach, ist auch einfach, aber oft nicht leicht.

Der erste Schritt ist üblicherweise Akzeptanz: Ja, die äußeren 
Störfaktoren sind da. Ja, man wird dadurch abgelenkt. Und ja, man 
arbeitet dadurch (im Moment!) langsamer. Aber jegliche Anstrengung, die 
Störfaktoren zu verdrängen, verstärkt den Stress nur. Wahrscheinlich 
jeder kennt Nächte, in der man unbedingt Schlaf braucht und je mehr man 
versucht einzuschlafen, desto wacher wird man. Das ist der gleiche 
Effekt. Man kann es also nicht verdrängen, aber man kann es akzeptieren. 
Also von jeglichen Anstrengungen gegen diese Störeinflüsse ablassen und 
versuchen, den Ärger über die Situation "loszulassen".

Allein die Änderung der Einstellung kann die Situation schon erheblich 
verbessern. Ich denke, dass ein Großteil der "Empfindlichkeit" 
Einstellungssache ist. Gedanken wie "ich darf nicht gestört werden" oder 
"ich muss unbedingt 100% konzentriert arbeiten" verstärkt das Problem 
einfach nur, anstatt es zu lösen. Stress ist nicht rein extern 
verursacht, sondern entsteht immer durch die Interpretation der 
Situation.

Darauf aufbauend gibt es eine Menge von Methoden, die man sich zur 
Stressreduktion aneignen kann. Meine Empfehlung wäre ein Kurs 
"mindfulness based stress reduction".

Dazu habe ich noch einen Artikel im Focus gefunden:

http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/stress/relaxen/tid-21745/meditation-ist-fitness-fuer-die-seele-den-stress-wegdenken_aid_604020.html

von Thomas (Gast)


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Fang sehr früh an, so gegen 5:30.
Da kannst du schon ca. 2h was schaffen bis das Büro voll wird.
Ansonsten helfen wirklich nur gute, bequeme geschlossene Kopfhörer mit 
der richtigen Musik.
Versuch es auch mal mit Musik die du sonst nicht hören würdest.
Gute Erfahrungen habe ich mit Musik ohne Gesang gemacht, z.B. Jazz oder 
Entspannungsmusik.
Niemand auf der Arbeit glaubt das ich nichts tue wenn ich die Kopfhörer 
auf habe.
Ganz im Gegenteil, jeder sieht dann, dass ich beschäftigt bin und stört 
mich gar nicht erst (es sei denn es ist dringend).
Ohne die Dinger werde ich ständig mit irgendwelchem Privatkram 
zugequatscht und komme kaum noch ans Arbeiten.

von M. S. (bugles)


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genervt schrieb:
> Zuempfindlich schrieb:
>> Bin ich eine empfindliche Ausnahme?
>
> Nein.
>
> Was kann helfen?
>
> Arbeitsplatz wechseln und beim Kündigungsgespräch sagen, dass man so
> nicht arbeiten kann!

Es wird schwer werden eine Bürotätigkeit mit Einzelbüro zu finden. Aber 
grossraumbüro ist nicht gleich grossraumbüro. Schlimm finde ich es z.B. 
wenn die Tische quarderförmig aufgestellt sind so das 4-8 Leute am 
selben Schreibtisch sitzen.

Wenn die Tische aber lose aufgestellt werden. Weg von Gängen und 
Kopieren etc.. ggf. Lärmschutzwände aufgestellt sind lässt es sich in 
einem Grossraumbüro leben.

von Informatiker (Gast)


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Geh zu deinem Chef

Sag, dass du so nicht arbeiten kannst und die Effizienz darunter leidet 
und du dir das so nicht vorgestellt hast.

Wenn er was ändern will, dann wird er es versuchen, wenn nicht 
umorientieren

Bei uns wurde auch "Open Space" eingeführt, die schlechtere Effizienz 
wurde akzeptiert, und wenn ich halt Stress bedingt dann zwischen durch 
ne Woche ausfalle. (Schön wenn man dann in Ruhe am Schreibtisch basteln 
kann und sieht was man so alles schaffen kann, vorher aber genug 
bestellen, sonst sitzt man auf dem Trockenen ;-) )

Tja, was soll ich da tun?? - Krankheitsrisiko trägt der Arbeitgeber

von Tobias (Gast)


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Ich mache es so: Beyerdynamic DT 770 Pro (geschlossener Kopfhörer). Der 
hält an sich schon einiges ab. Zusätzlich lasse ich meist keine Musik 
laufen (die kann ja selbst ablenken), sondern eine Aufnahme aus einem 
belebten Café. Die enthält selbst keine richtige Information, die einen 
ablenken könnte, enthält aber Sprachfragmente und kann also Sprache sehr 
gut überdecken. Ich finde es erstaunlich, wie leise man das nur laufen 
zu lassen braucht.

von Tobias (Gast)


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Zusatz: Meiner Erfahrung nach sind die Noise cancelling Kopfhörer gut 
gegen gleichmäßiges Rauschen (wie in einem Flugzeug), aber nicht sehr 
gut gegen Sprache.

von Bastian (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Allein die Änderung der Einstellung kann die Situation schon erheblich
>
> verbessern. Ich denke, dass ein Großteil der "Empfindlichkeit"
>
> Einstellungssache

Das ist ja alles richtig, dass man sich in ein Problem reinsteigert, 
wenn man es bewusst wahrnimmt. Aber ist doch einfach eine Tatsache, dass 
ab einem gewissen Störlevel das Hirn ständig drauf aufmerksam gemacht 
wird und man sich dem nicht mehr entziehen kann. Ab dann ist die 
Abwärtsspirale eingeleitet und es wird schlimmer. Das ist auch mit 
Schmerzen so, die man verdrängen kann, wenn sie unter einem bestimmten 
Limit liegen.

Nun könnte man seites der AG fordern, die AN müssten sich damit abfinden 
und sich daran gewöhnen, aber ich halte es dennoch für absurd, denn zu 
Lernen, sich abzuschoten führt ja im Idealfall zu einer Mauer um einen 
rum, hinter der man nichts mehr wahrnimmt. Damit ist aber der Sinn der 
gegenseitigen Befruchtung durch zufällige Gespräche dahin.

Ausserdem gibt es Untersuchungen dazu, die klar zeigen, dass man bei 
konzentrierter Arbeit Ruhe braucht. Dass es auch im Lärm geht, stimmt - 
aber es geht eben schlechter.

Letzlich ist es meiner Erfahrung so, dass es AG gibt, die das einsehen 
und handlen und andere, die weiterwursteln. Die Konsequenz sind 
Mitarbeiter, die das irgendwie aushalten oder kündigen. Und genau dies 
ist der Grund, warum man meistens bei Kollegen auf die trifft, die sich 
dran gewöhnt haben und der Chef gerne darauf verweist, dass die anderen 
auch zurecht kommen: Die, die es nicht konnten, sind weg.

Resultat: Es gibt in Deutschland lärmende Abteilungen mit Abgestumpften 
und leise Abteilungen, wo sich die Empfindlichen sammeln. Genauso wie es 
früher die Raucherabteilungen gab.

von Simpson (Gast)


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ich habe ein kleines Einzelbüro und bin sehr froh darum. Davor war ich 
auch schon mal in einem Großraumbüro. Damals war ich allerdings noch 
Werkstudent und hatte nicht so sehr anspruchsvolle Aufgaben, daher ging 
das noch. Bei anspruchsvollen Tätigkeiten könnte ich mir das echt kaum 
vorstellen.

Ich schließe meist sogar die Türe in meinem Einzelbüro, wenn ich an was 
konzentriert arbeiten will. Mein früherer Chef ( BWLer ) stufte mich 
deshalb als sehr reserviert ein. Der konnte sich wohl nicht vorstellen, 
dass man als Ing halt auch mal an komplexen Problemen arbeitet und mal 
was austüfteln muss. Mein neuer Chef ist zum Glück Ing und versteht das 
gut. Leider habe ich viel Glück gehabt in meiner Firma mit dem 
Einzelbüro, das hat leider nicht jeder. Im Nachbarbüro sitzen 6 Leute 
auf ca. 60 qm, wenn man mal eine Telefonkonferenz oder eine Besprechung 
hat, sind die anderen schon sehr gestört.

von Bastian (Gast)


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Besprechungen und Tekos gehören in einen B-Raum und nicht an den 
Arbeitsplatz. Genauso gehört Messen, Schrauben und Werkeln ist Labor und 
nicht an den PC-Arbeitsplatz.

Leider ist es aber so, dass Elektronik früher überwiegend messen war und 
erst seit 10 Jahren jeder einen PC hat und immer mehr soft läuft.

Embedded Entwicklung ist heute statt 30% meistens zu 70% 
Softwareentwicklung und das gilt auch für FPGA-Systeme.

Löten und Schrauben geht bei Lärm und Radio.
Scripte für Compiler aufsetzen, Fehler suchen und Verfikation drum herm 
betreiben braucht Ruhe.

von Simpson (Gast)


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Bastian schrieb:
> Besprechungen und Tekos gehören in einen B-Raum und nicht an den
> Arbeitsplatz. Genauso gehört Messen, Schrauben und Werkeln ist Labor und
> nicht an den PC-Arbeitsplatz.

daran hielten sich viele Kollegen im Großraumbüro aber gar nicht. Oft 
war ein B-Raum auch gar nicht verfügbar, bzw. schon belegt. Auch von 
meinen Kollegen nebenan im 6er Büro bekomme ich das oft mit, dass teils 
auch mehrere gleichzeitig eine Tel-Konferenz haben bzw. eine Besprechung 
direkt am Arbeitsplatz.

von Sven (Gast)


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Hallo,
das Problem hatte mein Team auch. Wir sind 5 Programmierer und 5 
Supportmitarbeiter. Die Programmierer wollen ihre Ruhe, die 
Supportmitarbeiter quasseln den ganzen Tag am Telefon. Wir sind dann 
unserem Chef ca. 2 Jahre wirklich auf den Sack gegangen, bis er 
nachgegeben hat. Jetzt sitzen wir hinter Glas. Nur das schreckliche 
Gebrüll der Vögel geht uns noch auf die Nerven, wenn mal einer das 
Fenster aufmacht ;-).

Rechne doch deinem Chef einfach mal vor, welcher Verlust durch die 
anhaltenden Störungen entsteht. Also Argumente zusammentragen, ein paar 
Kollegen suchen die das gleiche Problem haben und nerven, nerven, 
nerven... Das war es dann wirklich was geholfen hat.

Was gar nicht hilft, ist die Kollegen zu bitten, dass sie leiser sein 
sollen. Da macht man sich doch eher zum Ei.

MfG Sven

von amateur (Gast)


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@Zuempfindlich

Manchmal hilft auch Protest!

Ich würde mir ein paar Wochen lang einen Gehörschutz überstülpen. Am 
besten einen knallroten oder zumindest einen sehr gut sichtbaren:-)

Damit sagst Du allen, die vorbeikommen, deine Meinung – und dass ohne 
den Mund zu bewegen.

Gibt's im Baumarkt für ein paar Euronen.

von Bastian (Gast)


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amateur schrieb:
> Ich würde mir ein paar Wochen lang einen Gehörschutz überstülpen. Am
>
> besten einen knallroten oder zumindest einen sehr gut sichtbaren:-)

und du machst dich zum sonderling, wiel du als beleidigte leberwurst 
aussiehst

besser ist es, ernsthaft aufzutreten und nachhaltig seine bedenken 
vorzutragen

reden bringt zwar nicht immer eine lösung aber immer noch nachweislich 
die besten resultate

wenn es freundlich nicht geht, hilft nur wechseln

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich teile mein Buero mit noch einer Person, die schon mal 1/3 Tag am 
Telefon haengt oder anderweitig laut ist..
Ich habe einen Laptop und setze mich manchmal woanders hin... Meeting 
Room, Labor, nach draussen (bei schoenen Wetter)... usw. Ist nicht die 
Loesung aber geht dem Problem aus dem Weg....

von Mine Fields (Gast)


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Bastian schrieb:
> Aber ist doch einfach eine Tatsache, dass
> ab einem gewissen Störlevel das Hirn ständig drauf aufmerksam gemacht
> wird und man sich dem nicht mehr entziehen kann. Ab dann ist die
> Abwärtsspirale eingeleitet und es wird schlimmer.

Mit den beschriebenen Methoden kann man aber lernen, damit umzugehen und 
diese Abwärtsspirale zu stoppen.

Bastian schrieb:
> Das ist auch mit
> Schmerzen so, die man verdrängen kann, wenn sie unter einem bestimmten
> Limit liegen.

Verdrängen ist ja auch der falsche Weg, wie oben beschrieben. Meine oben 
erwähnten Methoden werden sehr erfolgreich gerade bei Schmerzpatienten 
eingesetzt.

Bastian schrieb:
> Ausserdem gibt es Untersuchungen dazu, die klar zeigen, dass man bei
> konzentrierter Arbeit Ruhe braucht. Dass es auch im Lärm geht, stimmt -
> aber es geht eben schlechter.

Natürlich. Es gibt aber auch Untersuchungen, dass Leute mit den von mir 
beschriebenen Methoden in solchen Situationen besser zurecht kommen als 
solche, die es einfach geschehen lassen oder sich ständig aktiv damit 
stressen.

Bastian schrieb:
> Und genau dies
> ist der Grund, warum man meistens bei Kollegen auf die trifft, die sich
> dran gewöhnt haben und der Chef gerne darauf verweist, dass die anderen
> auch zurecht kommen: Die, die es nicht konnten, sind weg.

Ob man damit zurecht kommt oder nicht, kann man zu einem gewissen Grad 
steuern.

Natürlich ist es sinnvoll, auch nach einer Lösung zu suchen, in dem man 
mit dem Chef redet oder sogar Kündigung in Erwägung zieht. Nur ist die 
Gefahr, dass man wieder auf ein ähnliches Problem stößt, recht groß. Und 
da hilft es schon, wenn man gleichzeitig die Akzeptanz lernt.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "Zuempfindlich",

"genervt" hatte im Prinzip schon die passende Antwort:
1. Vom Vorgesetzten zumutbare Arbeitsbedingungen fordern, Zeit 
einräumen, diese zu erfüllen.
2. Konsequenzen ziehen - bei immer noch unzumutbaren Arbeitsbedingungen 
diese als Kündigungsgrund nennen. Je böser die Kosten beim Personaler 
infolge Fluktuation infolge unzumutbarer Arbeitsbedingungen, desto eher 
hört der Verantwortliche peinliche Fragen.

Variante 1a: Arbeitnehmervertreter fragen, was er in dieser Sache 
bereits unternommen hat und wie der Stand der Dinge ist.

"Kostenersparnis" ist die große Verheißung hinter den Großraumbüros.
Aber unsere arbeitsteiligen Stäbe neigen zu Verschlimmbesserungen, auch 
"Suboptimierung" genannt - der für die Liegenschaften Zuständige 
kassiert Tantiemen für seine superbillige Lösung - und niemand rechnet 
die Kosten infolge Nebenwirkungen und Risiken durch.

Ciao
Wolfgang Horn

von Christian B. (casandro)


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Man könnte auch, wenn man mehrere Kollegen hat sich zusammen tun, und 
jeder einzeln mal beim Chef (oder der Personalabteilung) fragen, ob man 
denn nichts gegen den Lärm machen kann. Man sollte da eher vorschlagen 
und nicht fordern. Zumindest nicht am Anfang. Man kann ja anbieten an 
der Lösung mitzuarbeiten, beispielsweise in dem man anbietet, ein paar 
Trennwände zu testen. Vielleicht reicht ja so was schon. Wenn viele 
Leute scheinbar unabhängig das gleiche Problem ansprechen, dann muss was 
dran sein. :)

Aber zuerst würde ich abklären, ob das jetzt bewusst so gemacht wurde, 
oder aus Unkenntnis so passiert ist. Nicht jeder Chef ist Fan von 
Produktivität und Effizienz. Und es ist das Recht des Chefs sein 
Unternehmen so zu führen wie er will.

von Zuempfindlich (Gast)


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Sven schrieb:
> Was gar nicht hilft, ist die Kollegen zu bitten, dass sie leiser sein
> sollen. Da macht man sich doch eher zum Ei.

Das habe ich auch festgestellt. Als Antwort bekam ich: Sie sind aber 
empfindlich!? (verwundert guck) und das von einem Kollegen der gern sehr 
laut Geschichten und Lebensweisheiten erzählt.

Meiner Beobachtung nach sind die Krachmacher oft Leute die selbst nicht 
an Aufgaben mit hoher Konzentration arbeiten.

Bildlich gesprochen kommt man sich wie ein Uhrmacher vor dem alle 10 min 
Jemand auf die Schulter langt so das alle Zahnräder die man sorgfältig 
einsortiert hat, über den Tisch kullern.

Ich kam zu dem Schluss das ein Elefant die Ansage er solle bitte nicht 
so "elefanten" einfach nicht versteht.

Für mich völlig unbegreiflich nimmt man bei einem Ingenieur an er kann 
Aufgaben mit weit höherer Komplexität und Virtuosität ohne Konzentration 
und Ruhe ausführen.

Ob die Leute auch in einen OP reinlatschen und die OP durch stumpfes 
rumhampeln oder schwatzen, versauen würden?

Komisch, da hat man Respekt - macht keiner...

von Optronik (Gast)


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Die Leute die Spass bei der Arbeit haben (bzw. gern zur Arbeit gehen) 
sind eben eher die die mal gern quatschen und sich austauschen.
An dem Umstand wirst du nichts ändern.

Dir würde ich empfehlen ein Notebook zu beantragen und dich dann an 
einen geeigneten stillen Ort (Klo, Besprechungszimmer, Kaffee-Ecke wenn 
keiner dort ist, Kantine ausserhalb der Mittagszeit) zurückzuziehen.

von Optronik (Gast)


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Die Leute die Spass bei der Arbeit haben (bzw. gern zur Arbeit gehen) 
sind eben eher die die mal gern quatschen und sich austauschen.
An dem Umstand wirst du nichts ändern.

Dir würde ich empfehlen ein Notebook zu beantragen und dich dann an 
einen geeigneten stillen Ort (Klo, Besprechungszimmer, Kaffee-Ecke wenn 
keiner dort ist, Kantine ausserhalb der Mittagszeit) zurückzuziehen.

von schäbibesgelumpe (Gast)


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Leider muss auch ich in einem GB arbeiten. Man kommt tatsächlich zu 
nichts.
Ich kann nur so gut arbeiten, wie der Arbeitgeber mich lässt. Ich kann 
nur darüber lachen, wenn man von GL Tips hört wie: "Dann müssen eben 
alle disziplinierter sein"... hehe
Ich staune wirklich darüber, wie mutwillig die Produktivität vernichtet 
wird ...

von Marx W. (Gast)


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schäbibesgelumpe schrieb:
> Ich staune wirklich darüber, wie mutwillig die Produktivität vernichtet
> wird ...
Wieso, solange das Preis/Leistungsverhältnis der Arbeitsameise stimmt, 
sehe ich keine Diskrepanz in den Bedingungen.

von schäbigesgelumpe (Gast)


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nene, die Leute werden durchaus gut bezahlt. Die ganze Bude sitzt voller 
Experten, die am effizienten Arbeiten gehindert werden.

von Kurt Kugel (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Leute, ich bin Montag Morgen schon entnervt. Sitze in einem Großraumbüro
> mit 1,2 m Raumteilern und kann mich erst konzentrieren wenn die Masse
> der Leute Nachmittags weg ist.
...
> Muss Berichte schreiben und das erfordert Konzentration.
...

Wer das ganze Leben nur warm duscht wird natürlich von der ersten rauhe 
Welle ausgenockt.

Was Dir hilft ist Konzentrationstraining und sensotorische Abhärtung. 
Schau mal unter "Selbstinstruktionstraining" und "Marburger 
Konzentrationstraining". Wochenendlicher Mittagsschlaf bei laufenden TV 
und Laptoparbeit im ÖPNV trainieren auch. Arbeite anhand Checklisten und 
anderer Schema denen einfach zu folgen ist.

Piloten können auch bei dröhnenden Triebwerken und massiven Stress 
komplexe Situationen analysieren, komplexe Abfolgen ausführen und 
richtige Entscheidungen treffen.

MfG,

von M. S. (bugles)


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Zuempfindlich schrieb:
> Sven schrieb:
>> Was gar nicht hilft, ist die Kollegen zu bitten, dass sie leiser sein
>> sollen. Da macht man sich doch eher zum Ei.
>
> Das habe ich auch festgestellt. Als Antwort bekam ich: Sie sind aber
> empfindlich!? (verwundert guck) und das von einem Kollegen der gern sehr
> laut Geschichten und Lebensweisheiten erzählt.
>
> Meiner Beobachtung nach sind die Krachmacher oft Leute die selbst nicht
> an Aufgaben mit hoher Konzentration arbeiten.

> Für mich völlig unbegreiflich nimmt man bei einem Ingenieur an er kann
> Aufgaben mit weit höherer Komplexität und Virtuosität ohne Konzentration
> und Ruhe ausführen.

Zur Wahrheit gehört aber auch das man nicht den ganzen Tag zu 100% 
konzentriert arbeitet. Ich habe sogar festgestellt das in solchen Fällen 
mit zweierlei Maß gemessen wird. Ruhig soll es besonders immer dann sein 
wenn man nicht gerade selber Gaudi machen will.

Man muss aufpassen das man sich da nicht reinsteigert dann sind bald die 
Telefone zu laut oder das Faxgerät knattert.

Optronik schrieb:
> Die Leute die Spass bei der Arbeit haben (bzw. gern zur Arbeit gehen)
> sind eben eher die die mal gern quatschen und sich austauschen.
> An dem Umstand wirst du nichts ändern.

So ist es. Mein Leben spielt sich zu einem hohen Anteil auf der Arbeit 
ab. Da muss auch die Stimmung im Büro stimmen und man verabredert sicht 
mit Kollegen, fragt was am WE gelaufen ist oder scherzt ein wenig.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Kurt Kugel schrieb:
> Piloten können auch bei dröhnenden Triebwerken und massiven Stress
> komplexe Situationen analysieren, komplexe Abfolgen ausführen und
> richtige Entscheidungen treffen.

Darum tragen sie auch diese Piloten auch diese "Aviation Headsets" und 
haben diese Situationen schon ein paar mal geübt. Für geübte Aufgaben 
braucht der Ing. auch keine besondere Ruhe!

von Kurt Kugel (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Darum tragen sie auch diese Piloten auch diese "Aviation Headsets"

Nein, die Headsets sind nicht als Konzentrationshilfe gedacht sondern 
zur Kommunikation mit dem Tower.

Ein weiteres Beispiel wie konzentriertes Arbeiten unter Reizüberflutung 
möglich ist die Notaufnahme im Krankenhaus oder der Schiffsingenieur im 
Maschinenraum.

von Bingo (Gast)


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Kurt Kugel schrieb:
> Notaufnahme im Krankenhaus
Wenn dort jemand ständig auf einen Arzt einquatschen würde, wenn er nach 
einem Problem sucht, wird der sich auch bedanken. Die Tatsache, dass 
dort Stress herscht ist im Übrigen ein traurige Tatsache, was noch aber 
noch lange nicht heisst, dass es gut ist! Im Gegenteil: Zuviel Chaos 
dort ist nachweislich für Fehler verantwortlich. Das Beispiel taugt also 
nicht dafür, zu belegen, dass man dort gut arbeiten kann. Mihin ist es 
so, dass viele Ärzte eben genau dort weggehen und zwar aus genau dem 
Grund!

Das ständige Herausfiltern von Störinformationen führt nachweislich zu 
mehr Ermüdung!


> oder der Schiffsingenieur im Maschinenraum.
Maschinengeräusche enthalten keine Information, die es rauszufiltern 
gäbe

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Kurt Kugel schrieb:
> Ulrich S. schrieb:
>> Darum tragen sie auch diese Piloten auch diese "Aviation Headsets"
>
> Nein, die Headsets sind nicht als Konzentrationshilfe gedacht sondern
> zur Kommunikation mit dem Tower.

Stichwort "Active Noise Cancellation". Das läuft da auch drüber!

Kurt Kugel schrieb:
> Ein weiteres Beispiel wie konzentriertes Arbeiten unter Reizüberflutung
> möglich ist die Notaufnahme im Krankenhaus oder der Schiffsingenieur im
> Maschinenraum.

Der Schiffsingenieur entwickelt ja auch seinen Antrieb im Maschinenraum! 
;)

Fakt 1: Lärm stört bei der Konzentrierten Entwicklungsarbeit reduziert 
die Produktivität-

Fakt 2: Geht es deinem AG am A.... vorbei, dann weißt du, was dein Job 
wert ist!

von V'rak from Vulcan (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Sitze in einem Großraumbüro
> mit 1,2 m Raumteilern und kann mich erst konzentrieren wenn die Masse
> der Leute Nachmittags weg ist.

Klar kannst du im Großraumbüro konzentriert arbeiten, du schaffst es ja 
schon für 20 ca 30% des tages. - Das ist dein Ausgangspunkt - 90 - 100 % 
schafft jeder der auf dieses Ziel hinarbeitet.

Strukturiere deine Arbeit,formuliere die nächsten schritte, bspw Report 
A von 10 - 12 schreiben, Stichworte genügen. Halte Pause (bspw 5 min 
aller 1h) bei denen die das Zmmer verlässt). Blad wirst Du statt zu 30% 
zu 50-60% konzentriert arbeiten.

Ordne Dein Pensum, leichtere routinierte Arbeiten zu Lärmzeiten, 
kniffliges zu besseren bedingungen. Nicht länger im Büro bleiben als 
erforderlich (35-40h je nach vertrag), sonst ruinierst du deine 
Erholungsphasen. Falls Du unbedingt länger arbeiten willst, dann kannst 
du deine Planungen/Fachliteratur studien etc zu Hause tun.

Bei 80 % konzentrierten Arbeiten hast du es schon fast geschafft. Falls 
frei am Computer arbeiten nicht so dein ding ist, dann nutze zettel und 
stifft. Berichte kann man auch auf Papier vorschreiben und Bei der 
reinschrift auf dem Computer muß man nicht viel nachdenken.

Und nie vergessen - Du kannst konzentriert in diesem Büro arbeiten und 
du wirst es.

Kopfhörer lösen meiner Erfahrung nach das problem nicht sondern 
verdrängen es nur. Training schafft Routine die wirklich hilft. Joggen 
und Entspannungstechniken unterstützen.

Life long and prosper,

von meckerziege (Gast)


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Ich denke ihr solltet da ein wenig auf euch selbst aufpassen: Lärm ist 
stress. Und wenn ihr trotzdem versucht 100% zu geben ist das eine 
extreme Anstrengung. Dürfte schnell mal ungesund werden.

Habt ihr nen Betriebsrat oder so?
Bei solchen Bedingungen würde es mich nicht wundern, wenn du mal 
stressbedingt für 1-2 Wochen ausfällst. winkmitdemzaunpfahl Dann 
müssen sie ggf. mal Handeln wenns auf die Gesundheit geht.

Kurt Kugel schrieb:
> Wochenendlicher Mittagsschlaf bei laufenden TV
> und Laptoparbeit im ÖPNV trainieren auch.

Laptoparbeit im Zug geht zwar, hab ich auch lange Zeit so gemacht, 
allerdings stelle ich fest, dass man da schon extrem gestresst ist wenn 
man danach aussteigt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Man gewöhnt sich offenbar auch an Lärm ...

... aber das stresst einen trotzdem.

Ich kann das zumindest hier im Büro durch mich selbst bestätigt finden.

Ich hatte anfangs einen recht lauten PC, dann einen Laserdrucker und ein 
Fax. Es war schon damals auffällig, dass ich mich nach einem Ausdruck 
von Drucker oder Fax nicht mehr wirklich konzentrieren konnte.

Der Laser wurde dann durch einen lüfterlosen LaserJet 6L ersetzt, das 
Fax über die Telefonanlage via E-Mail empfangen - das verbesserte die 
Situation schon.

Den größten Schritt hatte ich aber gefühlt durch den Ersatz des PCs mit 
einem komplett lüfterlosen MiniITX.

Nach dessen Umstellung habe ich erstmal gemerkt, wie störend selbst 
leise permanente Geräusche sein können, obwohl man sie bewusst gar nicht 
mehr wahrnimmt.

Ich kann das natürlich nicht mit harten Fakten belegen, aber ich bin auf 
jeden Fall sehr viel entspannter und vor allem konzentrierter bei 
kniffligen Problemen. Die Phasen absoluter Konzentration konnte ich 
deutlich ausbauen, einfach weil es hier dann wirklich absolut still 
ist.

Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass das so viel ausmachen kann 
und ich dachte auch, dass ich nicht so empfindlich auf Lärm reagiere wie 
vielleicht andere (eigentlich wollte ich mit dem MiniITX nur Strom 
sparen).

Offenbar täuscht man sich da leicht.

In einem Großraumbüro würde meine Arbeitsleistung mit Sicherheit 
drastisch absinken.

Chris D.

von V'rak from Vulcan (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Ich denke ihr solltet da ein wenig auf euch selbst aufpassen: Lärm ist
> stress. Und wenn ihr trotzdem versucht 100% zu geben ist das eine
> extreme Anstrengung. Dürfte schnell mal ungesund werden.

Nope, von Lärm (50-60db(A)) ist nicht die Rede sondern von normalen 
Großraum-büro wo immer mal einer "vorbeilatscht". Also besser als Mensa 
oder Gastwirtschaft, da greifen keinerlei Arbeitsschutzbedingungen.

> Habt ihr nen Betriebsrat oder so?
> Bei solchen Bedingungen würde es mich nicht wundern, wenn du mal
> stressbedingt für 1-2 Wochen ausfällst. winkmitdemzaunpfahl Dann
> müssen sie ggf. mal Handeln wenns auf die Gesundheit geht.

Als nächstes rätst du noch zu "Berufsuntauglich schreiben lassen" wegen 
Großraumbüro?! Geringe Arbeitsleistung ist keine Krankheit, 
gesundheitlichen Schäden enstehen durch mangelnede Erholung und 
Stressauflösungtechniken, nicht durch Stress per se.

> Kurt Kugel schrieb:
>> Wochenendlicher Mittagsschlaf bei laufenden TV
>> und Laptoparbeit im ÖPNV trainieren auch.
>
> Laptoparbeit im Zug geht zwar, hab ich auch lange Zeit so gemacht,
> allerdings stelle ich fest, dass man da schon extrem gestresst ist wenn
> man danach aussteigt.

Ja, Arbeit ist Belastung. Aber regelmäßiges und kontrolliertes Aussetzen 
einer Belastung führt zur Steigerung der Belastungsgrenze - nennt man 
Trainingseffekt.

Gruß

von Knarf (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Ich bin ausgeschlafen und trinke keinen Alkohol

Ändere das mal, am besten mit den Kollegen zusammen.

Chris D.
> In einem Großraumbüro würde meine Arbeitsleistung mit Sicherheit
> drastisch absinken.

Wenigstens einer mit gesunder Einstellung.

V'rak from Vulcan:
> gesundheitlichen Schäden enstehen durch mangelnede Erholung und
> Stressauflösungtechniken, nicht durch Stress per se

Ich benenne dich hiermit um in Wrack vom Vulkan, weil das absolut 
gequirlte Weichmasse ist, was du da geschrieben hast.

von Zuempfindlich (Gast)


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Aufgrund der Bandbreite der "Verdrängungs-, Bewältigungsratschläge" kann 
man von einer unterschiedlichen Empfindlichkeit ausgehen.

Ich hatte auch z.B. mal einen Kollegen der war von meinem Mausklicken 
genervt - bei etwa 2 m Abstand; das fand ich dann auch extrem.

Allerdings gibt es Tage da stört mich das klackern der Tastatur meiner 
Kollegin (2 m Abstand) auch.

Und zur Konzentration des Piloten: Das ist etwas völlig anderes!
Ich mache ab und an Tagesdienstfahrten: 400 km, dann 2 h Meeting und 400 
km zurück. Also in Summe 10 h ohne Pause (diese Art von) volle 
Konzentration.
Kein Problem - natürlich nicht täglich.

Aber das ist doch etwas völlig anderes als wirklich konzentriert kreativ 
denken zu müssen (wollen).

Ich vermute wer das nicht versteht, kann überhaupt nicht (oder musste 
noch nie) auf diesem Level denken.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "V'rak",

bitte keine Quacksalbereien.
Wir Ingenieure und Informatiker haben ein hohes Qualitätsbewußtsein. wer 
mit "Snake Oil" kommt, dem kommen wir mit unserer Kompetenz namens 
"SORC" oder "Snake Oil Repulsion Capability".

> Klar kannst du im Großraumbüro konzentriert arbeiten, du schaffst es ja
> schon für 20 ca 30% des tages. - Das ist dein Ausgangspunkt - 90 - 100 %
> schafft jeder der auf dieses Ziel hinarbeitet.

Da ist Quatsch drin. Mit Ihrer Vorhaltung "Klar kannst du.." bezichtigen 
Sie den Fragesteller / Thread Opener, er sei inkompetent oder ein 
Weichei. Das ist selbst für Quacksalber ein Symptom der völligen 
Inkompetenz. Verziehen Sie sich, Sie Quacksalber, Sie sind keiner von 
uns, hier treffen sich Könner und solche, die es werden wollen. Erproben 
Sie Ihre Inkompetenz woanders.

Allerdings teilen solche Quacksalber den Vorteil des 
"Hubschrauber-Effekts" mit den Konfliktmoderatoren - je pompöser deren 
Auftritt, je höher ihr Honorar, das ihnen der AG der Streithähne zahlt, 
desto erschrockener vergessen die Streithähne ihre eigentliche 
Streitursache.

Nein, Danke, das ist Schwindel. Ein ehrlicher Konflikt hat eine ehrliche 
Ursache, und die muss sorgfältig diagnostiziert und ausgeräumt werden.


Zurück zur vollmundigen und großspurigen Patientenbeschimpfung mit "du 
kannst...".
Wahr ist daran wohl:
1. Vorgesetzte bemerken sehr wohl Unterschiede in der "Resilienz", der 
Duldungsfähigkeit des Mitarbeiters gegenüber Erschwernissen seiner 
Arbeit.
2. Arbeitswissenschaftler haben sehr sorgfältig untersucht, wie 
Störungen die Arbeit beeinträchtigen. Der Atomphysiker Feynman hat in 
seinem Studium im Selbstversuch mal probiert, wieviele Gedanken er 
gleichzeitig denken könne. Er kam auf sieben. Plausibel ist - wer gerade 
mit den Händen arbeitet, der kann sein Ohr abschalten. Schwerer fällt 
das allerdings dem, der seiner "inneren Stimme" zuhören muss.

Ein Quacksalber hat für solche Feinheiten keinen Sinn. Schließlich will 
der Quacksalber sein Wundermittel, sein Snake Oil, als 
Universalheilmittel an Alle verkaufen. Variantenvielfalt unter den 
Heilmitteln lähmt den Maulesel, der den Verkaufskarren von einem Dorf 
der Ahnungslosen zum nächsten schleppen soll.
Deine Vollmundigkeit, Quacksalber, ist ein weiteres Symptom Deiner 
Inkompetenz.

In der wahren Heilerei hat sich die diagnostische Kunst der 
Schulmediziner aufgrund ihrer Erfolge durchgesetzt: Die Symptome, 
beispielsweise hier des TO, benutzen zur Diagnose der Ursache. Dann 
diese bekämpfen -Ursachenbekämpfung ist weit effizienter als 
Verzettelung gegen Symptome.

Wir Ingenieure und Informatiker kennen aus dem Beruf auch den 
PDCA-Zyklus, die Automobilisten unter uns sogar den 8D-Report.

Wer Qualität liefern muss, der verlangt sie auch von seinen Zulieferern.

Ciao
Wolfgang Horn
(in mehr als einem Beruf unterwegs, auch in Sachen embedded Systems)

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "Zuempfindlich",

> Ich mache ab und an Tagesdienstfahrten: 400 km, dann 2 h Meeting und 400
> km zurück. Also in Summe 10 h ohne Pause (diese Art von) volle
> Konzentration. Kein Problem...

Nein. Wohl wir alle kennen das, mancher 1500km auf einen Rutsch nach 
Spanien, Halt nur zum Tanken und Rasten.

Aber ich unterstelle Dir Probleme, hättest Du einen Laberheini auf dme 
Beifahrersitz, der Deine Aufmerksamkeit fordert. Der nicht einfach nur 
Geräsche macht, sondern verstanden werden will.
Mit Kindern wäre der Rutsch nach Spanien eben eine Tortur.

Ich kenne leider keinen Spezialisten, der hier mit treffender Diagnose 
die treffende Abhilfe vorschlagen könnte.
Aber ich vermute, der Gesundheitsbeauftragte hat schon Erfahrung aus 
einigen Fällen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mine Fields (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Ich denke ihr solltet da ein wenig auf euch selbst aufpassen: Lärm ist
> stress. Und wenn ihr trotzdem versucht 100% zu geben ist das eine
> extreme Anstrengung. Dürfte schnell mal ungesund werden.

Lärm im Sinne von körperlich stressenden Lärm wirst du selbst in extrem 
lauten Großraumbüros kaum finden. Das fängt bei ca. 55db(A) an, und bei 
einer solchen Lautstärke kannst du schon keine normale Unterhaltung mehr 
führen.

Außerdem lässt sich Lärm effektiv mit Gehörschutz erheblich absenken. 
Wenn das nicht reicht oder man den Gehörschutz selbst als Belästigung 
empfindet, ist der meiste Stress mit Sicherheit selbst verursacht und 
nicht direkt lärmbedingt. Davon abgesehen kann man mit 
Stressreduktionstechniken (wie das erwähnte MBSR) auch bei echten 
körperlichen stressenden Lärm Verbesserungen erzielen, so dass die 
Auswirkungen eingedämmt werden können.

Ich denke es steht außer Frage, dass Störungen kreative Arbeit erheblich 
erschweren und dass die beste Lösung wäre, den Arbeitgeber von 
Abhilfemaßnahmen zu überzeugen. Natürlich kann man auch eine Kündigung 
in Erwägung ziehen. Wenn man allerdings sehr empfindlich ist, wird man 
da unter Umständen recht lange suchen, bis man einen geeigneten 
Arbeitsplatz gefunden hat. Auch in einem 3-4-Mann-Büro gibt es immer 
wieder Störungen und Ablenkung.

Nur: Was spricht dagegen, parallel zu allen anderen Bemühungen 
Stressreduktionstechniken zu lernen? Davon kann man immer profitieren, 
selbst wenn man doch irgendwann den perfekt ruhigen Arbeitsplatz 
gefunden hat. Und solange man auf der Suche danach ist, kommt man 
immerhin besser klar. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich in 
zahlreichen Studien erwießen. Somit sollte man es doch zumindest mal auf 
einen Versuch ankommen lassen.

Zuempfindlich schrieb:
> Ich vermute wer das nicht versteht, kann überhaupt nicht (oder musste
> noch nie) auf diesem Level denken.

Das ist wohl mal eine sehr gewagte Behauptung.

von Backflow (Gast)


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>Wir Ingenieure und Informatiker haben ein hohes Qualitätsbewußtsein.

Apropos Qualitätsbewußtsein. Was macht deine Referenzliste zum Nachweis 
der Qualität deiner Beratung.

von Marco (Gast)


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von V'rak from Vulcan (Gast)


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Marco schrieb:
> Beitrag "Miese Arbeitsbedingungen beeinträchtigen Gesundheit"

Ne das passt nicht in den "Miese .." -thread geht es Rückenprobleme, 
Zugluft und rumplende Gabelstabler. Hier fragt einer der (vermutlich in 
seinem Büro als einziger) leicht seine Konzentration verliert und auch 
dahom nicht zu konzentrierter Arbeitsweise findet da "Frau und Kind 
Stimmung machen" resp es ihn schon aus der Bahn wirft wenn seine Tochter 
"nachschauen" kommt.


Dem hilft es nicht ihm einzureden seine Gesundheit nähme in Bälde großen 
Schaden und nur sein Chef/Betriebsrat/der liebe Gott/Wolfgang Horn könne 
ihn noch retten.

Live long and prosper

von V'rak from Vulcan (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Hi, "V'rak",
>
> bitte keine Quacksalbereien.
> Wir Ingenieure und Informatiker haben ein hohes Qualitätsbewußtsein. wer
> mit "Snake Oil" kommt, dem kommen wir mit unserer Kompetenz namens
> "SORC" oder "Snake Oil Repulsion Capability".

Treffen sich zwei Ingenieure bei der Arbeit, sagt der eine zum anderen 
"Servus, Kollege". Treffen sich aber zwei "Berater" bei der 
Auftragsaquise sagt der eine zum anderen "Du Quacksalber, verzieh Dich".

>> Klar kannst du im Großraumbüro konzentriert arbeiten, du schaffst es ja
>> schon für 20 ca 30% des tages. - Das ist dein Ausgangspunkt - 90 - 100 %
>> schafft jeder der auf dieses Ziel hinarbeitet.
>
> Da ist Quatsch drin. Mit Ihrer Vorhaltung "Klar kannst du.." bezichtigen
> Sie den Fragesteller / Thread Opener, er sei inkompetent oder ein
> Weichei.

Wo Herr Horn Worte wie "Weichei" und "inkompetent" benutzt, sehe ich 
einen Neuling  dem es nicht leicht fällt seine Arbeitssituation und 
seine Fähigkeiten einzuschätzen und sich an die nicht-ideale Situation 
anzupassen. Ich bezichtige den TO nicht der Inkompetenz, der einzige der 
hier jemanden der Inkompetenz bezichtigt ist Herr Wolfgang Horn.

> Das ist selbst für Quacksalber ein Symptom der völligen
> Inkompetenz. Verziehen Sie sich, Sie Quacksalber, Sie sind keiner von
> uns, hier treffen sich Könner und solche, die es werden wollen. Erproben
> Sie Ihre Inkompetenz woanders.

Ich empfehle Ihnen einen Blick in das Buch "Soft-Skills für IT-Berater" 
(ISBN: 978-3898647809).

> Zurück zur vollmundigen und großspurigen Patientenbeschimpfung mit "du
> kannst...".

Nein ich sehe hier keinen "Patienten" sondern einen Lernenden/Fragenden 
mit Potential. Ich beschimpfe hier auch keinen, der einzige der hier 
schimpft wie ein Rohrspatz ist Herr Wolfgang Horn. Sie verwenden das 
Wort Quacksalber sieben mal in einem kurzen Beitrag, man könnte meinen 
das wird zur fixen Idee, sie sehen sich nur noch von "Quacksalbern 
umgeben.

> Ein Quacksalber hat für solche Feinheiten keinen Sinn. Schließlich will
> der Quacksalber sein Wundermittel, sein Snake Oil, als
> Universalheilmittel an Alle verkaufen. Variantenvielfalt unter den
> Heilmitteln lähmt den Maulesel, der den Verkaufskarren von einem Dorf
> der Ahnungslosen zum nächsten schleppen soll.
> Deine Vollmundigkeit, Quacksalber, ist ein weiteres Symptom Deiner
> Inkompetenz.

Nein ich bein kein Berater der Heilmittel verkauft oder ein 
Maultiertreiber der seinen Karren voll Snakeoil von Dorf zu Dorf bringt. 
Ich bin Ingenieuer und entwickle seit Jahrzehnten in Großraumbüros resp. 
-labore.

> In der wahren Heilerei hat sich die diagnostische Kunst der
> Schulmediziner aufgrund ihrer Erfolge durchgesetzt: Die Symptome,
> beispielsweise hier des TO, benutzen zur Diagnose der Ursache. Dann
> diese bekämpfen -Ursachenbekämpfung ist weit effizienter als
> Verzettelung gegen Symptome.

Spricht der Schwimmlehrer zu den Nichtschwimmern: Wenn ihr nicht 
absaufen wollt, dann müsst ihr schwimmen lernen. Lasst uns damit 
beginnen.

Spricht der "Ingenieur" Wolfgang Horn zu den Nichtschwimmern: Wenn ihr 
nicht absaufen wollt, dann müsst ihr die Ursachen erkennen und diese 
bekämpfen - Lasst das Wasser aus dem Meer ablaufen.

Life long and prosper

von Ich (Gast)


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V'rak from Vulcan schrieb:
> Ich bin Ingenieuer und entwickle seit Jahrzehnten in Großraumbüros resp.
> -labore.

Großraumbüros bzw. labore sind für Arbeiten, die die volle Konzetration 
fordern Mist.

Standardarbeiten, ein bischen Datenblätter durchforsten, etc. kein 
Problem.

Beim Zusammenstellen eines umfangreichen Angebotes (Material, 
Arbeitsstunden, ....) bei dem es um einen Millionenbetrag geht, wäre 
etwas mehr Ruhe am Arbeitsplatz sinnvoll.

Arbeite drzeit in einem Labor (Aquarium), vor der Tür ist die 
Produktion.
Halte mich an meinen Arbeitsvertrag (35h), arbeite derzeit 37h um 
Brückentage etc. herauszuarbeiten.
Frischluftpausen lege ich regelmäßig ein.

Kenne auch die Situation, in einem Großraumbüro, wo man selbst bei 
Telefonaten Mühe hat seinen Gesprächspartner zu verstehen.
Je lauter es ist, desto lauter muss man sprechen, was die ganze Sache 
nicht leiser macht.

Wer sich nicht daran gewöhnen kann oder will, muss sich halt was anderes 
suchen.

von Zuempfindlich (Gast)


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Kleines aktuelles Beispiel (vor 2 min): Kollege läuft mit klapperndem 
Schlüssel (für die Küche) durch das Büro.

Ist sowas Absicht oder gibt es tatsächlich so viele Menschen die quasi 
"unbewusst" herumlaufen und dabei, als wären sie selbst taub, einfach 
vermeidbaren Krach erzeugen?

Wie albern ich mir vorkäme Denjenigen anzusprechen: Hallo lieber 
Kollege, könnten Sie bitte das sinnlose klappern mit dem Schlüssel 
unterlassen (es gibt Leute die wollen hier denken und das stört 
einfach).

Ich erinnere mich noch an eine Prüfung bei einem Professor der BWL der 
während der Prüfung auf knarrenden Holzdielen auf und ab lief und dabei 
mit dem Schlüssel klapperte - der machte das wirklich mit Absicht wie er 
später einmal zugab: "Ein bisschen Erschwernis muss sein."

Heute denke ich manchmal das er damit sicher an das "normale?" 
Arbeitsumfeld und normale Menschen in Großraumbüros gedacht hat.

von kennich (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Kleines aktuelles Beispiel (vor 2 min): Kollege läuft mit klapperndem
> Schlüssel (für die Küche) durch das Büro.

ja sowas mag ich auch nicht. Schlimmer noch ist, wenn direkt in der Nähe 
Leute sich lautstark unterhalten. Bei uns gibt es leider einige Leute, 
die haben eine sehr miese Arbeitsmoral. Da wird um 9 angefangen, um 10 
eine ausgedehnte Kaffeepause, um 11 eine lange Raucherpause. Zu Mittag 
wird nicht in die gute Kantine gegangen, sondern man fährt in ein 
Restaurant mit Freunden, braucht dann mind 1 - 1,5 Stunden bis man 
wieder am Platz ist, dann um 15 Uhr ist es wieder Zeit für eine Kaffee / 
Raucherpause. Wenn dann einer nicht fertig ist, wird vor seinem Platz 
noch 15 min oder so lautstark über den neusten Tratsch gesprochen oder 
alternativ sehr laut mit dem Handy telefoniert. Dann aber jammern diese 
Leute über immer mehr Arbeitsbelastung

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "Zuempfindlich",

> Kleines aktuelles Beispiel (vor 2 min): Kollege läuft mit klapperndem
> Schlüssel (für die Küche) durch das Büro.
Könnte der Deinen Thread gelesen haben? Oder Wind bekommen von dem, was 
Dich stört? Und Dich gerade deshalb necken?

Wenn Du falsch reagierst, könnte daraus nachher der Anfang des Mobbing 
geworden sein.

Die falschen Reaktionen liest Du in beliebiger Menge in Foren für echte 
und vermeintliche Mobbing-Opfer.

Die richtigen Reaktionen liest Du so wenig, wie die Leistungsträger 
Besseres zu tun haben.

Tipps dazu:
1. Die Bezeichnung "Mobbing" in den persönlichen Giftschrank für giftige 
Bezeichnungen einsperren. Wer klagt, gemobbt zu werden, der grenzt sich 
damit aus und dadurch fordert er die Mobber regelrecht heraus.
2. Den Wert der eigenen Arbeit für die Bürogemeinschaft verdeutlichen. 
Aber nicht penetrant, sondern nur, wo es einer noch nicht weiß. Das Ziel 
daraus ist erreicht, wenn der Möchtegern-Mobber sich artig verhält aus 
Rücksicht auf die übrigen Kollegen. Mehr noch, wenn diese Kollegen ihn 
bremsen nach dem Motto: "Lass den 'Zuempfindlich' mal, wir brauchen 
dessen Arbeit, wir wollen nicht warten, weil du Möchtegernmobber deinen 
Spass haben willst."
3. Mobbing-Verdächtige unter vier Augen persönlich fragen nach dem 
Motto: "Sag mal, wozu hast du dir die Mühe gemacht, gerade an meinem 
Schreibtisch besonders laut zu klirren mit den Schlüsseln?" Hoffentlich 
endet die Frage in gemeinsamen, herzlichen Gelächter. Das 
vier-Augen-Prinzip der Frage bewahrt das Gesicht des 
Mobbing-Verdächtigen. Die Unschuldsvermutung unseres Strafrechts gilt ja 
auch für ihn.
4. Sollte die persönliche Frage keinen Erfolg haben, den Vorgesetzten 
bitten, ein Auge drauf zu haben nach dem Motto: "Ich will meinen 
Arbeitsvertrag erfüllen, werde darin aber gehindert. Sicher wurden die 
Schlüssel beispielsweise ohne besondere Absicht so laut geklappert. Aber 
könnten sie mal ein Auge darauf haben? Oder haben sie einen 
Schreibtisch, der für komplizierte Denkvorgänge geeignet ist?" Der 
Vorgesetzte müßte sowieso darauf achten, dass seine Leute ungehindert 
arbeiten können. Außerdem ist ihm die Erfüllung der Fürsorgepflicht des 
Arbeitgebers gegenüber seinen abhängig Beschäftigten delegiert.
5. Die nächste Eskalationsstufe wäre wohl fällig, wenn der Vorgesetzte 
die Beeinträchtigung der Arbeitsleistung nicht abstellt. Dann könnte ein 
unauffälliges Gespräch mit der Arbeitnehmervertretung Schlimmeres 
verhüten.


> Wie albern ich mir vorkäme Denjenigen anzusprechen: Hallo lieber
> Kollege, könnten Sie bitte das sinnlose klappern mit dem Schlüssel
> unterlassen
Das alberne Gefühl war fast richtig. Denn diese Frage ist zu aggressiv 
und verschärft die Situation dadurch. Deshalb mein Hinweis auf "das 
Gesicht des anderen wahren" und die Unschuldsvermutung.

> Ich erinnere mich noch an eine Prüfung bei einem Professor der BWL der
> während der Prüfung auf knarrenden Holzdielen auf und ab lief und dabei
> mit dem Schlüssel klapperte - der machte das wirklich mit Absicht wie er
> später einmal zugab: "Ein bisschen Erschwernis muss sein."
Klasse, diese Erzählung. Wenn die Kollegen herzhaft mitlachen, wäre das 
ein Schritt hin zu mehr Ruhe.

Ciao
Wolfgang Horn

von Elektroniker (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Lärm im Sinne von körperlich stressenden Lärm wirst du selbst in extrem
>
> lauten Großraumbüros kaum finden. Das fängt bei ca. 55db(A) an, und bei
>
> einer solchen Lautstärke kannst du schon keine normale Unterhaltung mehr
>
> führen.

Das liegst du falsch. Eine normale Unterhaltung zweier Personen in 1m 
Abstand bringt Spitzen bis zu 65dB! Wenn sich einige Tischnachbarn 
unterhalten ist das locker überschritten.


Mine Fields schrieb:
> Außerdem lässt sich Lärm effektiv mit Gehörschutz erheblich absenken.
> Wenn das nicht reicht oder man den Gehörschutz selbst als Belästigung
> empfindet, ist der meiste Stress mit Sicherheit selbst verursacht und >>
>nicht direkt lärmbedingt.
Interesannte Haltung!

- Dir ist bekannt, dass das Gehör empfindlicher wird, wenn man 
Gehörschutz trägt und das Gehirn trotzdem noch versucht, die Sprache zu 
erkennen?

- Du kennst den Unterschied zwischen unbewusster Störung und bewusst 
wahrgenommender Ströung?

- Du kennst den Unterschied zwischen unbewusstem und bewusstem Stress?

- Du kennst die Bedeutung des Wortes Stress?

Vielleicht solltest du erst einmal die einschlägigen wissenschaftlichen 
Fakten lesen und zur Kenntnis nehmen, bevor du hier andere mit Deinen 
Meinungen versorgst.

von hro (Gast)


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Zwölfender schrieb:
> gewohnter Arbeitsplatz (im
> Sommer auf der Terrasse) mit meinen Tools, keine Nervensägen wie
> Kollegen oder Chefs. Krach macht hier höchstens mal 30min der Rasenmäher
> im Sommer vom Nachbar.

So kenne ich das auch.
Man hat auch immer gleich ein schoenes Thema, wenn Kunden oder Kollegen 
anrufen, die das Vogelzwitschern im Hintergrund hoeren.

Waehrend des Rasenmaehens der Nachbarn kann man ja auch mal kurz ins 
klimatisierte Buero wechseln.
Und natuerlich auch, wenn's am Telefon mal was zu besprechen gibt, was 
die Nachbarn nix angeht.

Zum Thema: Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, in einer groesseren 
Firma zu arbeiten.

Gruss hro

von Mine Fields (Gast)


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Zuempfindlich schrieb:
> Ist sowas Absicht oder gibt es tatsächlich so viele Menschen die quasi
> "unbewusst" herumlaufen und dabei, als wären sie selbst taub, einfach
> vermeidbaren Krach erzeugen?

Natürlich gibt es viele Menschen, die so etwas unbewusst machen. Dass du 
dahinter Absicht vermutest, ist schon ein Teil des Problems. Denn durch 
eine solche Denkweise wirst du extrem anfällig gegenüber solchen 
Störungen.

Elektroniker schrieb:
> Das liegst du falsch. Eine normale Unterhaltung zweier Personen in 1m
> Abstand bringt Spitzen bis zu 65dB! Wenn sich einige Tischnachbarn
> unterhalten ist das locker überschritten.

Ließ noch einmal meine Aussage und dann denke mal darüber nach: Hast du 
schon einmal versucht, im Abstand zueinander zwei lautstarke 
Unterhaltungen zu führen?

Elektroniker schrieb:
> Dir ist bekannt, dass das Gehör empfindlicher wird, wenn man
> Gehörschutz trägt und das Gehirn trotzdem noch versucht, die Sprache zu
> erkennen?

Ja, ist mir bekannt, aber man kann sein Gehirn darauf trainieren, solche 
Dinge nicht zu tun.

Elektroniker schrieb:
> - Du kennst den Unterschied zwischen unbewusster Störung und bewusst
> wahrgenommender Ströung?
>
> - Du kennst den Unterschied zwischen unbewusstem und bewusstem Stress?

Ja und ja. Du musst mir jetzt aber erklären, was du damit sagen 
möchtest.

Elektroniker schrieb:
> - Du kennst die Bedeutung des Wortes Stress?

Natürlich. Stress ist quasi ein Urinstinkt und wird ausgelöst, wenn der 
Mensch (egal ob unbewusst oder bewusst) eine Situation als gefährlich 
interpretiert und den Körper durch das Ausschütten von Stresshormonen 
auf Flucht oder Kampf vorbereitet. Der springende Punkt ist die 
Interpretation der Situation, wenn man die beeinflussen kann, kann man 
auch Stress reduzieren. Und das kann man, indem man sein Gehirn darauf 
trainiert!

Elektroniker schrieb:
> Vielleicht solltest du erst einmal die einschlägigen wissenschaftlichen
> Fakten lesen und zur Kenntnis nehmen, bevor du hier andere mit Deinen
> Meinungen versorgst.

Gleiches kann ich dir nur selbst empfehlen. Meine "Meinungen" spiegeln 
nur den Kenntnsistand der Wissenschaft wider, denn MSBR ist eine 
anerkannte Methode, die bei Stress höchst erfolgreich eingesetzt wird. 
Unter anderem werden Schmerzpatienten damit behandelt - es wird zwar 
keine Milderung des Schmerzes erreicht, aber den Leuten geht es trotzdem 
besser, weil sie damit besser umgehen können. Gleiches gilt für viele 
andere Arten von Stress auch, eben auch die störenden Geräusche am 
Arbeitsplatz.

von A. $. (mikronom)


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Zuempfindlich schrieb:
> Später als 9:00 Uhr anfangen kann ich auch nicht (Kernzeit)

Wenn man seine Ruhe haben will, dann kommt man früh als Erster ins Büro!

Ich kann dir nur empfehlen, das Problem anzusprechen. Wenn man dich 
abwimmeln will, dann schlag vor der Abwimmler kann mit dir den platz 
tauschen. Falls das nicht hilft neuen Job suchen.

Deine Beschreibung hört sich danach an, dass euer Großraumbüro völlig 
falsch geplant ist. Auch in Großraumbüros ist es am Arbeitplatz 
erträglich leise, wenn es richtig aufgebaut ist. Wenn natürlich an allen 
Ecken und Enden gespart werden muss, dann viel mehr Mitarbeiter auf 
engen Raum sitzen müssen und ordentliche schallschluckende Raumteiler 
auch eingespart werden müssen, dann kann das nicht funktionieren.

von IMGrossRaumBüroSitzer (Gast)


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Guten Morgen,

ich sitze hier auch in einem Großraumbüro ak Mischung aus Büro und 
Entwicklungslabor bzw. in einer Legehennenbatterie.
10 Leute und viel zu wenig Platz, Elektroniker und Informatiker 
gemischt.
Der Lärmpegel ist arg störend. Wenn 2 Leute reden bzw. telefonieren geht 
konzentrationsmäßig nichts mehr. Dann kommen noch weitere Störfaktoren 
hinzu:
- Suboptimale Raumtemperatur und Luftqualität, in Folge dessen werden 
Fenster aufgerissen und es wird noch kälter.
- Kollegen, die nur labern, den ganzen Tag telefonieren und auch sonst 
nicht viel schaffen.
- Kaffee und andere Ausdünstungen (Parfüm etc.)
- Grobmotoriker, die wie bescheuert auf der Tastatur bzw. Maus 
rumhämmern.
- Die Bürotür geht mindestens 200mal am Tag auf und Zu. Weil man ja zur 
Kaffeeküche muss oder zur Toilette.
- Kollegen, die wegen jedem Mist persönlich vorbeischauen, wo es auch 
ein Telefonat oder eine Mail getan hätte.
- Kollegen, die den ganzen Tag an ihrem Schreibtisch rumklappern. Manche 
Geräusche lassen sich in der Hardwareentwicklung leider nicht vermeiden.
- Klingelnde und vibrierende Iphones und Androids...
- Allein die Anwesenheit von 10 Leuten ist vom Grundpegel schon zu laut!
- Laute PCs mit Lüfter. Die Existenz von lüfterlosen Gehäusen und SSDs 
hat sich noch nicht rumgesprochen.

Warscheinlich habe ich noch 10 weitere Punkte vergessen. Für stupide 
Arbeiten ist der Lärmpegel ok, konzentriertes Arbeiten ist nur schwer 
möglich. Ich würde sagen, es gibt so Tage, da würden 3 Stunden RUHE 
reichen, um das zu schaffen, was sonst in 8 Stunden läuft. Für viele 
Arbeiten lohnt sich nichtmal der Weg ins Büro, dass könnte man von 
Zuhause in kürzere Zeit und sogar fehlerfreier erledigen.
Mittlerweile hat man resigniert, die Arbeitsleistungs passt sich dann 
zwangsläufig dem Arbeitsumfeld an. Die Firma will Großraumbüros 
(wahrscheinlich aus Controllinggründen), also hat sie auch die 
Konsquenzen zu tragen.
Wer jetzt mit Tipps kommt, wie sprich mit dem Vorgesetzten oder Chef. 
Ich denke, die kennen die Umstände. Sind aber weder Willens noch in der 
Lage es zu ändern.
Ich schließe mit dem Sprichwort: Leave it, love it or change it.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Großraumbüros haben natürlich die genannten Nachteile, aber halt auch 
genau das sind dessen Vorteile. Wenn man nur in "Einzelhaft" sitzt, 
bekommt man nixx mehr mit vom Rest der Welt. Informeller Austausch über 
das was um einen herum passiert ist durchaus auch nützlich ...

Ich pack mir bei der Notwendigkeit von sehr konzentrierten Arbeiten die 
gelben Gummistöpsel 510315 von Pollin in die Ohren, dann bin ich 
akustisch "blind".

Dazu kommt noch ein "bitte nicht stören" Schild sichtbar angeordnet. 
Meine Kollegen respektieren das, und lassen mich dann auch in Ruhe 
arbeiten. Wenns was ganz dringendes ist, bekomme ich halt eine Mail 
rein, und kann drauf reagieren.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "IMGrossRaumBüroSitzer",

> ich sitze hier auch in einem Großraumbüro... 10 Leute und viel zu wenig
> Platz...es gibt so Tage, da würden 3 Stunden RUHE
> reichen, um das zu schaffen, was sonst in 8 Stunden läuft.

Diese Ineffizienz ist das Argument für echte Besserung.

> Wer jetzt mit Tipps kommt, wie sprich mit dem Vorgesetzten oder Chef.
> Ich denke, die kennen die Umstände. Sind aber weder Willens noch in der
> Lage es zu ändern.
Genau dazu wurde der Gesundheitsbeauftragte erfunden, mit einem 
Controller zusammen die Rechnung "Lähmung durch Lärm oder effiziente 
Arbeit" neu zu rechnen. Und auch, um mit dem Lärm-Dosimeter zu prüfen, 
ob die gesetzlichen Grenzwerte für Acusto-Smog eingehalten werden.

Wo der denselben Hut trägt wie der Geschäftsführer, da ist nach 
Betriebsverfassungsgesetz die Arbeitnehmervertretung zuständig, dem Boss 
nachzuhelfen in Ökonomie.
Wo es die nicht gibt, kann sie gegründet werden. Hier ist die 
Gewerkschaft nützlicher als in manchen anderen Fragen, wo sie den Bogen 
überspannt hat.

Ciao
Wolfgang Horn

von IMGrossRaumBüroSitzer (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
>Diese Ineffizienz ist das Argument für echte Besserung.

Hier scheint aber immernoch genug Abteilungsoutput zu kommen um das zu 
ignorieren.

Wolfgang Horn schrieb:
> Controller zusammen die Rechnung "Lähmung durch Lärm oder effiziente
> Arbeit" neu zu rechnen. Und auch, um mit dem Lärm-Dosimeter zu prüfen,
> ob die gesetzlichen Grenzwerte für Acusto-Smog eingehalten werden.
>
Haben wir schon durch, die gesetzlichen Regelungen werden 
selbstverständlich eingehalten. Nur ist zwischen gesetzlich korrektem 
Pegel und idealem Arbeitspegel noch ein Delta.
Ein großes Büro funktioniert einfach nicht, maximal 2 Leute pro Büro. 
Man kann den Kollegen nichmal böse sein, jeder macht bei der Arbeit 
zwangsläufig krach, das gehört dazu. Meine Kollegen werden sich auch 
genervt fühlen, wenn ich hier mal diverse Messgeräte (mit lauten 
Lüftern) übern Tag anlasse.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Ah so, "IMGrossRaumBüroSitzer",

> ...die gesetzlichen Regelungen werden ...eingehalten.
Dann wären die richtigen Adressat für die Klage über Arbeitserschwernis:
1. Der Gesetzgeber, vielleicht eine Verschärfung der Grenzwerte für 
Arbeiten, die hohe Konzentration erfordern.
2. Die Personalakte. So sehr das Beschwernis schon im 
Mitarbeitergespräch zur Sprache kam, wird es auch schon in der Akte 
stehen. Da beugt es dem Vorwurf "Low Performer" vor.

Ansonsten - wo könnten trockenbauliche Umbauten (Kämmerlein für Chef und 
für Denker) teurer sein als die Kosten durch 3/8 Effizienz?

Ciao
Wolfgang Horn

von ♪Geist (Gast)


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Option 1:
PXC-350 Kopfhörer

Option 2:
Mit dem AG reden und Home Office machen.

Option 3:
40dB Ohrstöpsel

Option 4:
Ear-In Kopfhörer mit Musik

Option 5:
Ear-In Kopfhörer mit Binaural Beats App ;)

von IMGrossRaumBüroSitzer (Gast)


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Geist schrieb:
> Option 1:
> PXC-350 Kopfhörer
>
> Option 2:
> Mit dem AG reden und Home Office machen.
>
> Option 3:
> 40dB Ohrstöpsel
>
> Option 4:
> Ear-In Kopfhörer mit Musik
>
> Option 5:
> Ear-In Kopfhörer mit Binaural Beats App ;)

Zu Opt: 1/3/4/5: Ja, haben hier auch welche. Hat nur einen gravierenden 
Nachteil. Da d ie Leute dann TAUB bzw. Fremdbeschallt sind, merken sie 
dann selber nichtmehr wie LAUT sie plötzlich sind.
Opt 2: Home Office, ist nicht gewollt. Hat wohl Controllinggründe...

von J. W. (nuernberger)


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> Ich bin ausgeschlafen und trinke keinen Alkohol,

Letzteres hat bei mir geholfen.
Ich hatte das gleiche Problem im Großraumbüro und habe dann regelmäßig 
Rotwein getrunken (in einer anderen Flasche abgefüllt natürlich, 
Himbeersaft oder so ähnlich).
Vorher habe ich einzelne Gespräche wahrgenommen, die ich nicht 
wegfiltern konnte und mich bei der Konzentration störten.
Mit zunehmenden Alkohol wurde daraus ein Geräuschteppich, den ich 
wegfiltern konnte.

von urks (Gast)


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J. Wa. schrieb:
> Mit zunehmenden Alkohol wurde daraus ein Geräuschteppich, den ich
> wegfiltern konnte.

Über kurz oder lang killst du damit aber die CPU.

von J. W. (nuernberger)


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> Über kurz oder lang killst du damit aber die CPU.

Naja, die gesundheitsgefährdende Grenze von 50mg reinen Alk/ Tag habe 
ich kaum überschritten, bzw. minimal.
Aber der Magen hat die Getränke nicht vertragen. Muss nicht der Alkohol 
an sich gewesen dabei, vllt. irgendein Konservierungsmittel.
Nachts hatte ich heftiges Sodbrennen/Reflux (sehr schmerzhaft), so dass 
ich mit dem Alk-Konsum aufgehört habe.

von Trollinger (Gast)


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J. Wa. schrieb:
> Aber der Magen hat die Getränke nicht vertragen. Muss nicht der Alkohol
> an sich gewesen dabei, vllt. irgendein Konservierungsmittel.

Wein enthält nur Schwefel als Fremdsubstanz zur Konservierung. Kann aber 
auch die Weinsäure gewesen sein.

von Gagnam_style (Gast)


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also ich trinke auf Arbeit gegen den Stress keinen Wein, davon kriegt 
man eine Fahne. Besser ist mehrfach gefilterter, reiner Wodka. Davon 
bekommt man eine extrem schwache, kaum riechbare Fahne. Das dann in die 
Thermoskanne und keiner merkt was ( solange man davon nicht zuviel 
trinkt ;-) )

da ich nicht so gern Präsis halte, trinke ich meist auch bissl was 
davor, ich werde dann viel lockerer und kann die dann viel entspannter 
halten. Betrinken tue ich mich auf Arbeit natürlich nicht.

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Und auch, um mit dem Lärm-Dosimeter zu prüfen,
> ob die gesetzlichen Grenzwerte für Acusto-Smog eingehalten werden.

Welche gesetzlichen Grenzwerte sollen das genau sein, nach welchem 
Gesetz?

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Wo der denselben Hut trägt wie der Geschäftsführer, da ist nach
> Betriebsverfassungsgesetz die Arbeitnehmervertretung zuständig, dem Boss
> nachzuhelfen in Ökonomie.
> Wo es die nicht gibt, kann sie gegründet werden. Hier ist die
> Gewerkschaft nützlicher als in manchen anderen Fragen, wo sie den Bogen
> überspannt hat.

Ich nehme an, mit Arbeitnehmervertretung ist der Betriebsrat gemeint; 
der hat aber nichts mit der Gewerkschaft zu tun, obwohl die 
Gewerkschaften natürlich gerne versuchen, ihre Leute auch in den 
Betrieben als Betriebsrat zu installieren und damit ihren Einfluss zu 
vergrössern.

Auch wenn der Betriebsrat nach dem Betriebsverfassungsgesetz 
verpflichtet ist dafür zu sorgen, dass die Arbeitsschutzgesetze im 
Betrieb eingehalten werden: habt ihr schon mal erlebt, dass ein 
Betriebsrat mit aller Konsequenz gegen seinen Brötchengeber vorgeht?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "Gestresster",

> Welche gesetzlichen Grenzwerte sollen das genau sein, nach welchem
> Gesetz?
Die hat der Gesundheitsbeauftragte des Betriebes. oft auch in 
Personalunion mit dem Sicherheitsbeauftragten.
Die Berufsgenossenschaft muss das auch zum Nachschlagen bereit haben.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Oh, noch mal, "Gestresster",

> Ich nehme an, mit Arbeitnehmervertretung ist der Betriebsrat gemeint;
> der hat aber nichts mit der Gewerkschaft zu tun,
Jain. Der steht da unter Dauerfeuer, natürlich will ihn die Gewerkschaft 
vereinnahmen und bewegen, ihre Politik durchzusetzen.
Gelegentlich, koste es seine Wähler, was es wolle.

Mein Vermieter ist als nicht-freigestellter Arbeitnehmervertreter in 
Rente gegangen. Er schimpfte sowohl lauf die Geschäftsführung / 
Personalchef, als auch auf die Gewerkschaft. Nach meinem Eindruck beides 
ähnlich heftig.

> Auch wenn der Betriebsrat nach dem Betriebsverfassungsgesetz
> verpflichtet ist dafür zu sorgen, dass die Arbeitsschutzgesetze im
> Betrieb eingehalten werden: habt ihr schon mal erlebt, dass ein
> Betriebsrat mit aller Konsequenz gegen seinen Brötchengeber vorgeht?
Was soll "mit aller Konsequenz" bedeuten? Streik? Ja. "Ich stürze mich 
vom Hochhaus, wenn...!" Nein.

Die wirksamste Strategie schein wohl die zu sein, worüber 
Geschäftsführung und Vorgesetzte besonders sauer sind - das ist die 
Salami-Taktik, das Mauscheln um die Frage, wie einen gesetzliche 
Vorschrift einzuhalten sei -  und was man der Einhaltung dabei noch 
aufpacken kann.

Insgesamt unterstelle ich aber sowohl der Geschäftsführung wie auch dem 
gewählten Betriebsrat, sie wollten beide die Zukunft ihrer Firma und die 
Wiederwahl.

Ciao
Wolfgang Horn

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
>> Welche gesetzlichen Grenzwerte sollen das genau sein, nach welchem
>> Gesetz?
> Die hat der Gesundheitsbeauftragte des Betriebes. oft auch in
> Personalunion mit dem Sicherheitsbeauftragten.
> Die Berufsgenossenschaft muss das auch zum Nachschlagen bereit haben.

Hallo Wolfgang,

"Gesundheitsbeauftragte des Betriebes" sagt mir erstmal nichts.
Habe mal im Web gesucht und folgendes gefunden unter
http://www.baukonferenz.de/12.htm:

"Ist der Gesundheitsbeauftragte „verantwortlich“?
Für den Gesundheitsbeauftragten ist die Frage, inwieweit er 
verantwortlich dafür ist, „wenn etwas passiert“ mit Recht von 
grundlegender Bedeutung. Die Antwort ist klar und eindeutig: Nein. Er 
trägt keine Verantwortung im Arbeits- und Gesundheitsschutz,..."

Der "Sicherheitsbeauftragte" hat immerhin eine gesetzliche Grundlage, 
vertritt aber letztlich nach meiner Meinung auch die Interessen des 
Arbeitgebers ( so wie es wahrscheinlich auch der Gesundheitsbeauftragte 
machen wird) und wird nicht auf Konfrontationskurs zum Arbeitgeber 
gehen, da der ja sein Brötchengeber ist.

Trotzdem, frag diese Personen doch mal, welche gesetzlichen Grenzwerte 
es da in Bezug auf Lärm im Grossraumbüro geben soll und wo das genau 
steht!
Nach meiner eigenen Erfahrung sind das so Standardfloskeln ("alle 
gesetzlichen Grenzwerte werden eingehalten", ...) die solche Personen 
von sich geben, fragt man genau hinterher stellt sich meist raus, das 
diese Personen selbst nicht Bescheid wissen.

Ich habe mich mal vor einiger Zeit genauer mit den 
Arbeitsschutzbestimmungen beschäftigt (bin selber SW-Entwickler in einem 
internationalen IT-Konzern mit mehreren Betrieben auch in Deutschland) 
und mein Wissensstand ist, dass es für Lärm im Büro keine Grenzwerte 
gibt.

In der Arbeitsstättenverordnung ArbStättV von 2002 stand noch:
"§ 15 Schutz gegen Lärm
(1) In Arbeitsräumen ist der Schallpegel so niedrig zu halten, wie es 
nach der Art des Betriebes
möglich ist. Der Beurteilungspegel am Arbeitsplatz in Arbeitsräumen darf 
auch unter
Berücksichtigung der von außen einwirkenden Geräusche höchstens 
betragen:
1. bei überwiegend geistigen Tätigkeiten 55 dB (A),...."

Wobei der Beurteilungspegel ganz bestimmt nicht mit einem 
"Lärm-Dosimeter" bestimmbar ist!

In der letzten mir bekannten ArbStättV von 2010 steht nur noch:
"3.7 Lärm
In Arbeitsstätten ist der Schalldruckpegel so niedrig zu halten, wie es 
nach der Art des Betriebes möglich ist. Der Schalldruckpegel am 
Arbeitsplatz in Arbeitsräumen ist in Abhängigkeit von der Nutzung und 
den zu verrichtenden Tätigkeiten so weit zu reduzieren, dass keine 
Beeinträchtigungen der Gesundheit der Beschäftigten entstehen."

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Warum messt ihr den "Gesetzlichen Grenzwerten" ect. solche Bedeutung zu?

Entweder ihr könnt in euer Umgebung arbeiten oder nicht, da ist es 
vollkommen BUMS was irgend welche Normen sagen. => Ändern, entweder in 
der Firma oder durch "Wahrnehmung einer neuen Herausforderung".

von V'rak from Vulcan (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Warum messt ihr den "Gesetzlichen Grenzwerten" ect. solche Bedeutung zu?
>
> Entweder ihr könnt in euer Umgebung arbeiten oder nicht, da ist es
> vollkommen BUMS was irgend welche Normen sagen. => Ändern, entweder in
> der Firma oder durch "Wahrnehmung einer neuen Herausforderung".

Zustimmung. Ich geh davon aus, das die 55 db (A) nicht überschritten 
werden, es wird also nicht gelingen hier (einzig) den Arbeitgeber in die 
Pflicht zu nehmen. Zumal die Störung nicht von der Arbeitsumgebung an 
sich ausgeht (Maschinen/ Strassenlärm) sondern von Verhalten der 
Mitarbeiter. Mehr als die Aufforderung zur gegenseitigen Rücksichtnahme 
wird nicht herausspringen.

Dagegen helfen Konzentrationsübungen und Stärkung der eigenen 
Störresistenz auch ausserhalb des Jobs - Die Familie wird es danken, 
wenn sie nicht auf Zehenspitzen durchs Haus huschen muß weil Papa sich 
grad konzentrieren muß. Empfehlung: "Lustvoll Arbeiten", ein Text von 
der TKK beauftragt:
http://www.btonline.de/info/tk/lustvoll_arbeiten.pdf

Weitere Brochuren zum Thema Arbeit:
www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/48660/Datei/570/TK-Broschuere-De 
r-Stress.pdf

www.tk.de/centaurus/servlet/contentblob/226716/Datei/2190/TK-Broschuere- 
Mentalstrategien-fuer-den-Alltag.pdf

Live long and prosper,

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Warum messt ihr den "Gesetzlichen Grenzwerten" ect. solche Bedeutung zu?
>

Ich denke es ist nie schlecht selbst zu wissen, wie die gesetzliche Lage 
ist. Man kann dann die Aussagen von Arbeitgeber, Betriebsrat, ... selbst 
beurteilen, sachgerecht und kritisch fragen.
Ob es einem was nützt ist eine andere Sache, die Machtverhältnisse sind 
klar: letztlich sitzt der Arbeitgeber am längeren Hebel und man müsste 
sein "Recht" jahrelang vor Gericht erstreiten.

> Entweder ihr könnt in euer Umgebung arbeiten oder nicht, da ist es
> vollkommen BUMS was irgend welche Normen sagen. => Ändern, entweder in
> der Firma oder durch "Wahrnehmung einer neuen Herausforderung".

Gebe ich Dir recht. Nur ab einem gewissen Alter kann man nicht mehr so 
einfach einen neuen Arbeitsplatz finden, in meiner Umgebung sind z.B. 
die meisten Leute um die 50 Jahre alt.
Auch denke ich, um zu versuchen, in der Firma etwas zu ändern, kann man 
besser gegenüber Arbeitgeber, Betriebsrat, ... argumentieren wenn man 
die gesetzliche Lage kennt und man braucht sich nicht von denen mit 
Floskeln abspeisen zu lassen.

von Charles Charmant (Gast)


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GrossraumbüroGestresster schrieb:
> Auch denke ich, um zu versuchen, in der Firma etwas zu ändern, kann man
> besser gegenüber Arbeitgeber, Betriebsrat, ... argumentieren wenn man
> die gesetzliche Lage kennt und man braucht sich nicht von denen mit
> Floskeln abspeisen zu lassen.


Frag mal einen Ossi ob in der gescheiterten Ostzone die Kenntniss der 
gesetzlichen regelung eine dauerhafte Verbesserung garantierte. Selbst 
wenn die Grenzwerte überschritten wären, würde sich deine Situation um 
keinen Deut verbessern. Klär hättest das Gefühl das deine Argumente die 
richtigen sind, Du verbleist aber in der dir unangenehmen Situation - 
ohne KnowHow dies zu verbessern.

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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V'rak from Vulcan schrieb:
> Zustimmung. Ich geh davon aus, das die 55 db (A) nicht überschritten
> werden,

Wo werden die 55dB nicht überschritten?
Und: ich habe doch klar gezeigt, dass die 55dB nicht mehr in der 
ArbStättV stehen, also keine gesetzliche Grundlage mehr sind!

> es wird also nicht gelingen hier (einzig) den Arbeitgeber in die
> Pflicht zu nehmen.

Wen sonst? Der Arbeitgeber ganz allein ist per Gesetz verpflichtet, 
Gefährdungen der Gesundheit seiner Angestellten am Arbeitsplatz zu 
minimieren.

> Zumal die Störung nicht von der Arbeitsumgebung an
> sich ausgeht (Maschinen/ Strassenlärm) sondern von Verhalten der
> Mitarbeiter.

Ja und? Schau doch erst mal nach, wie der Beurteilungspegel definiert 
ist: alle Geräusche, die nicht der zu Beurteilende selbst erzeugt, sind 
als Arbeitsumgebung definiert!

> Mehr als die Aufforderung zur gegenseitigen Rücksichtnahme
> wird nicht herausspringen.

Mag sein, aber dann macht es sich der Arbeitgeber leicht und hält sich 
nicht an Arbeitsschutzbestimmungen.

>
> Dagegen helfen Konzentrationsübungen und Stärkung der eigenen
> Störresistenz auch ausserhalb des Jobs

Das mag sein, aber innerhalb des Jobs, an der Arbeitsstelle, ist der 
Arbeitgeber verpflichtet durch technische oder organisatorische 
Massnahmen (genau auch in dieser Reihenfolge) Gefährdungen der 
Gesundheit seiner Angestellten zu minimieren.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Oh je, "V'rak",

> ...Zumal die Störung nicht von der Arbeitsumgebung an
> sich ausgeht (Maschinen/ Strassenlärm) sondern von Verhalten der
> Mitarbeiter. Mehr als die Aufforderung zur gegenseitigen Rücksichtnahme
> wird nicht herausspringen.
Das muss richtig gestellt werden. Der Arbeitgeber hat für 
Arbeisbedingungen zu sorgen, dass die Arbeit des einzelnen Arbeitnehmers 
nicht unnötig belastet wird.

"Aufforderung zur gegenseitigen Rücksichtnahme" wäre die Verlagerung 
dieser Verantwortung an die Arbeitnehmer selbst. Das wäre 
arbeitnehmerfeindlich.

Nein, der Vorgesetzte hat dafür zu sorgen! Er hat die Lärmer zu ermahnen 
und mit seinen Rechten zu disziplinieren bis Abmahnung und Kündigung.
Andere kann man dazu nicht verpflichten, weil denen diese Befugnisse 
nicht gegeben sind.

> Dagegen helfen Konzentrationsübungen und Stärkung der eigenen
> Störresistenz...
> http://www.btonline.de/info/tk/lustvoll_arbeiten.pdf
"Lust voll arbeiten" - was für eine Beleidigung der Arbeitnehmer! Denen 
vorzuwerfen, ihre Unlust sei ihre eigene Schuld, die Autorin wüßte, wie 
die Arbeitnehmer im lärmenden Großraumbüro schon immer hätten lustvoll 
arbeiten können..
Auf die inkompetente Besserwisserei gehe ich nicht weiter ein, das wäre 
zuviel der Ehre.

Sondern prüft selbst anhand der gesetzlichen Regelungen:
1. Der Arbeitgeber hat seinen Arbeitnehmern ein Umfeld zu bieten, damit 
die ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen arbeiten können.
2. Die Arbeitnehmer haben solche Beeinträchtigungen auch selber 
abzustellen, wenn denen das zugemutet werden kann. Rückenschule ist da 
durchaus in Ordnung.

Aber Schmu wäre, würde der Arbeitgeber seine Pflichten verletzen und 
stattdessen einen Clacquer trompeten lassen, die Arbeitnehmer seien 
Schuld und allein verantwortlich für die Abhilfe.

Ciao
Wolfgang Horn

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
>> Auch wenn der Betriebsrat nach dem Betriebsverfassungsgesetz
>> verpflichtet ist dafür zu sorgen, dass die Arbeitsschutzgesetze im
>> Betrieb eingehalten werden: habt ihr schon mal erlebt, dass ein
>> Betriebsrat mit aller Konsequenz gegen seinen Brötchengeber vorgeht?
> Was soll "mit aller Konsequenz" bedeuten? Streik? Ja.

Mir ist nicht bekannt, dass ein Betriebsrat zum Streik aufrufen darf, 
dass ist nur Gewerkschaften vorbehalten und auch das nur unter 
Bestimmten Bedingungen.

> "Ich stürze mich
> vom Hochhaus, wenn...!" Nein.

Ich denke, das würde auch nichts bringen und die Arbeitsbedingungen 
ändern.

>
> Die wirksamste Strategie schein wohl die zu sein, worüber
> Geschäftsführung und Vorgesetzte besonders sauer sind - das ist die
> Salami-Taktik, das Mauscheln um die Frage, wie einen gesetzliche
> Vorschrift einzuhalten sei -  und was man der Einhaltung dabei noch
> aufpacken kann.

So in der Art. Aber warum mauscheln? Der BR könnte das Thema doch auf 
jeder Betriebsversammlung bringen, Sonderinfoveranstaltungen dazu 
machen, ...

Unser Betrieb mit ca. 1500 Leuten ist über mehrere Jahre aus 
Gruppenbüros in Grossraumbüros umgezogen. Wegen dauernder Beschwerden 
aus den Grossraumbüros hat unser Betriebsrat (BR) sogar mit 
Unterstützung des Arbeitgebers eine Umfrage machen lassen mit Fragen wie 
z.B.:

"Hat sich die Arbeitseffizienz durch die Einführung (des Großraumbüros)
verbessert ?"
"Gibt es Störfaktoren wie Lärm an Ihrem
Arbeitsplatz ?"
"Gibt es Störfaktoren wie Ablenkung an Ihrem
Arbeitsplatz ?"
"Gibt es sonstige Störfaktoren an Ihrem Arbeitsplatz ?"

Allerdings ist die Umfrage nicht sehr gut für den Arbeitgeber 
ausgefallen, jedenfalls hat man danach nie wieder etwas von der Umfrage 
gehört und ich denke dem BR wurde vom Arbeitgeber klar gemacht, wer auch 
sein Gehalt bezahlt. Seit dem kümmert sich unser BR nur noch in Bezug 
auf Arbeitssicherheit darum, ob die Fluchtwege breit genug sind und ob 
die Leute richtig am Monitor sitzen.

Ausser Umfragen könnte der BR z.B. auch über die Einigungsstelle 
versuchen, bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen oder auch die 
Gewerbeaufsicht rufen. Es gäbe da viele Möglichkeiten, wenn der BR das 
auch will.

>
> Insgesamt unterstelle ich aber sowohl der Geschäftsführung wie auch dem
> gewählten Betriebsrat, sie wollten beide die Zukunft ihrer Firma und die
> Wiederwahl.

Mit der Wiederwahl des BR ist es doch so wie in der Politik: man hat die 
Auswahl zwischen Pest und Cholera (ist jedenfalls meine Sicht). Es gehen 
dann aus Protest vielleicht weniger zur Wahl, aber solange sich jemand 
wählen lassen will, wird auch gewählt.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "Gestresster",

> Mir ist nicht bekannt, dass ein Betriebsrat zum Streik aufrufen darf...
Klar. Aber irgendwer hat dann angefangen.

> Wegen dauernder Beschwerden
> aus den Grossraumbüros hat unser Betriebsrat (BR) sogar mit
> Unterstützung des Arbeitgebers eine Umfrage machen lassen...
Zum Beispiel.

Da stört das Problem "Schlagseite der Produktionsfaktoren", auch 
"Eisbergmodell der Psyche" und "Eisbergmodell der Unternehmenskultur": 
Zahlen, Daten und Fakten bilden die betriebliche Realität nur einem 
betrüblichen Ausmaß ab.
Aber Manager dürfen nicht alles tun, was sie selbst für richtig halten. 
Sondern nur, was ihr Vorgesetzter auch täte - oder sie ihm glaubhaft 
begründen.

Mit Zahlen, Daten und Fakten läßt sich hervorragend begründen. 
Beispielsweise die Steigerung des Gewinns durch Demontage der Trennwände 
und Steigerung der Schreibtischdichte.

Aber die Gegenrechnung - Verluste, weil Lärm das Denken und damit die 
Arbeit behindert - läßt sich eben nicht so leicht aufmachen.

Über Lärm am Arbeitsplatz ist halt schwer zu reden mit Leuten, die sich 
den Arbeitstag über vom Großraumbüro abschotten hinter schallgedämpften 
Tresortüren und sich blind und taub stellen.

Ich lobe mir meine Unternehmer, die gelegentlich auch mal am 
Arbeitsplatz zu sehen und zu hören waren. Die auch mal zuhörten. Der 
Gründer meines besten Arbeitgebers war täglich, mindestens wöchentlich 
an den Arbeitsplätzen zu sehen in Fachsimpeleien mit seinen 
Entwicklungsingenieuren.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mine Fields (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> "Lust voll arbeiten" - was für eine Beleidigung der Arbeitnehmer! Denen
> vorzuwerfen, ihre Unlust sei ihre eigene Schuld, die Autorin wüßte, wie
> die Arbeitnehmer im lärmenden Großraumbüro schon immer hätten lustvoll
> arbeiten können..

Es besteht noch ein gewaltiger Unterschied zwischen "Schuld" und 
"Verantwortung". Man kann die Verantwortung übernehmen, etwas für sich 
selbst zu tun, anstatt die Schuld immer schön von sich wegzuschieben und 
nur herumzujammern und nach Hilfe schreien.

Jemand, der von einem klappernden Schlüsselbund zutiefst beunruhigt wird 
ist definitiv zu empfindlich, da hilft es nichts, die Schuld auf die 
Arbeitgeber zu schieben, derjenige muss selbst Verantwortung übernehmen.

Wolfgang Horn schrieb:
> Aber Schmu wäre, würde der Arbeitgeber seine Pflichten verletzen und
> stattdessen einen Clacquer trompeten lassen, die Arbeitnehmer seien
> Schuld und allein verantwortlich für die Abhilfe.

Davon redet hier wohl keiner. Ein Großraumbüro ist jedenfalls noch nicht 
per se gesundheitsgefährdend. In den allerwenigsten Fällen wird 
tatsächlich Handlungsbedarf sein. Also kann und muss jeder einzelne für 
sich die Verantwortung übernehmen. Die Arbeitseffizienz leidet darunter, 
das ist logisch, aber damit kann man sich abfinden. Vom Arbeitgeber ist 
es schließlich gewünscht.

von Rudi Radlos (Gast)


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> Die Arbeitseffizienz leidet darunter,
> das ist logisch, aber damit kann man sich abfinden. Vom Arbeitgeber ist
> es schließlich gewünscht.

Nicht in jedem Fall. Für Vertretungen kann ein gemeinsames Büro nützlich 
sein. Allerdings ist eine Telko im Büro mit 3 lauten Leuten schon eine 
Zumutung.  In einer Iso-9000 Firma wäre das eine Frage an den 
Arbeitsmedizinischen Dienst wert.

von Mine Fields (Gast)


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Gestresster schrieb im Beitrag #3009154:
> geht mir aber auch so. Mich nervt es schon, wenn jemand an meinem 2er
> Büro vorbei läuft und mit dem Schlüssel klimpert und das auch wenn die
> Türe zu ist.

Wenn du aber mal genau in deinen Gedanken forschen würdest, würdest du 
wahrscheinlich feststellen, dass nicht das klimpernde Schlüsselbund der 
Grund dafür ist, dass es dich stört. Es sind wohl eher die eigenen 
Gedanken: "Mist, jetzt kann ich wieder nicht konzentriert denken", 
"Wieso muss der Depp da jetzt mit dem Schlüsselbund klimpern? Was fällt 
dem eigentlich ein?" usw. Die dann dazu führen, dass man sich gestört 
fühlt. Wahrscheinlich gibt es tagtäglich tausende Reize, die ähnliches 
Störpotential hätten, die du aber nicht als solche interpretierst und 
sie dir deshalb nicht auffallen.

Rudi Radlos schrieb:
> Nicht in jedem Fall. Für Vertretungen kann ein gemeinsames Büro nützlich
> sein.

Ja und wenn man in einem großen Team arbeitet kann ein Großraumbüro auch 
sehr viele Vorteile bringen. Trotzdem ist konzentriertes Arbeiten 
natürlich schwieriger.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "Mine Fields",

> Es besteht noch ein gewaltiger Unterschied zwischen "Schuld" und
> "Verantwortung".
Natürlich. Aber gerade in dieser Diskussion bevorzuge ich den 
scnhärferen Ausdruck.

> Man kann die Verantwortung übernehmen, etwas für sich
> selbst zu tun, anstatt die Schuld immer schön von sich wegzuschieben
Der Selbständige ist für alles verantwortlich. Dafür hat er auch alle 
Befugnisse.
In einem Unternehmen ist ein Teil der Verantwortung an einen 
Vorgesetzten delegiert zusammen mit der Befugnis, Arbeitsanweisungen 
erteilen zu dürfen. Der Mitarbeiter darf diese ausführen.
Der Mitarbeiter hat die Verantwortung, diese Anweisungen gewissenhaft 
auszuführen - und was sonst noch so im Arbeitsrecht steht und im 
Arbeitsvertrag.

Unter anderem hat der Mitarbeiter zur Erhaltung seiner 
Leistungsfähigkeit alles zu tun, was ihm selbst möglich und zuzumuten 
ist.
Sollte er dabei an seine Grenzen stossen, hat er seinen Vorgesetzten zu 
informieren.

> nur herumzujammern und nach Hilfe schreien.
Diese Information seines Vorgesetzten wäre erst dann Jammerei, hätte der 
Mitarbeiter zuvor eben nicht versucht, die Beläsigung selbst 
abzustellen.

> Jemand, der von einem klappernden Schlüsselbund zutiefst beunruhigt wird
> ist definitiv zu empfindlich,
Ich habe in vielen Jahrzehnten Beruf keinen einzigen erlebt, der sich 
über zufälliges Schlüsselklirren geärgert geäußert hätte.
Viel mehr Grund hätte aber, vor dessen Tür provozierend geklirrt wird. 
Diese Provokation könnte nachher schon ein Schritt zu dem gewesen sein, 
was "Mobbing" genannt wird. Da bekommt auch ein harmloses Geklirr eine 
Brisanz, die nicht sein darf, weil sie Arbeitsleistung schädigt.

>> Aber Schmu wäre, würde der Arbeitgeber seine Pflichten verletzen und
>> stattdessen einen Clacquer trompeten lassen, die Arbeitnehmer seien
>> Schuld und allein verantwortlich für die Abhilfe.
>
> Davon redet hier wohl keiner.
Dann ist ja gut, dann war mein Sensor in dieser Sache zu empfindlich 
eingestellt.

> In den allerwenigsten Fällen wird
> tatsächlich Handlungsbedarf sein. Also kann und muss jeder einzelne für
> sich die Verantwortung übernehmen.
Diese Folgerung ist zu pauschal für die Vorbedingung.
Sondern - wer sich in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sieht, 
der muß erst mal versuchen, selbst etwas dagegen zu tun. Das ist 
Arbeitnehmerpflicht. Stößt er dabei an seine Grenzen, hat er seinen 
Vorgesetzten zu informieren.
Dabei ist derjenige Vorgesetzte im Vorteil, der sich das Vertrauen 
seiner Mitarbeiter erwarbeitet, gar "Wir-Gefühl" geschaffen hat. Wo der 
Mitarbeiter keinerlei Ängste haben muss, sondern sich vertraunsvoll an

> Die Arbeitseffizienz leidet darunter, das ist logisch, aber damit kann
> man sich abfinden. Vom Arbeitgeber ist es schließlich gewünscht.
Jein.
Ja: Dann muß man sich in die Situation ergeben.
Nein: Dass die Arbeitsumstände die Arbeitsleistung beeinträchtigen, 
gehört dann in jede Mitarbeiterbesprechung zur Vorbeugung gegen den 
Vorwurf "Low Performer".

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mine Fields,

> Gestresster schrieb:
>> geht mir aber auch so. Mich nervt es schon, wenn jemand an meinem 2er
>> Büro vorbei läuft und mit dem Schlüssel klimpert und das auch wenn die
>> Türe zu ist.
>
> Wenn du aber mal genau in deinen Gedanken forschen würdest, würdest du
> wahrscheinlich feststellen, dass nicht das klimpernde Schlüsselbund der
> Grund dafür ist, dass es dich stört. Es sind wohl eher die eigenen
> Gedanken: "Mist, jetzt kann ich wieder nicht konzentriert denken",
Mobbing-Attacken - die ich hier jetzt mal unterstelle - erfordern 
ähnlich scharfes Denken wie im Schachspiel der Zug des Gegners.
Zumindst muss sich das potenzielle Opfer fragen, ob das Geklirre harmlos 
war oder eine Provokation. Lautet das Ergebnis "Provokation!", dann muss 
umgehend die Gegenstrategie geplant werden.

> Wahrscheinlich gibt es tagtäglich tausende Reize, die ähnliches
> Störpotential hätten, die du aber nicht als solche interpretierst und
> sie dir deshalb nicht auffallen.
Natürlich gibt es die. Aber das muss man erst mal sortiert haben - und 
das kostet Zeit und stört.
Eine weitere Gelegenheit für mein ceterum censeo: Wo der Chef 
Miteinander und gar Wir-Gefühl geschaffen hat, da weiß jeder, das keiner 
ihm ans Leder will. Es sei denn, aus harmlos gemeintem Schabernack.
Unter solch einem Chef darf viel mehr geklirrt werden als bei einem, der 
Gegeneinander zugelassen hat.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mine Fields (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Natürlich. Aber gerade in dieser Diskussion bevorzuge ich den
> scnhärferen Ausdruck.

Schuld ist kein "schärferer Ausdruck" für Verantwortung, sondern zwei 
völlig verschiedene Dinge. Kein Wunder, dass du so vieles hier falsch 
interpretierst.

Wolfgang Horn schrieb:
> Unter anderem hat der Mitarbeiter zur Erhaltung seiner
> Leistungsfähigkeit alles zu tun, was ihm selbst möglich und zuzumuten
> ist.

Genau, und dazu gehört auch, dass man an seiner Empfindlichkeit 
arbeitet, indem man zum Beispiel MSBR ausprobiert.

Wolfgang Horn schrieb:
> Viel mehr Grund hätte aber, vor dessen Tür provozierend geklirrt wird.
> Diese Provokation könnte nachher schon ein Schritt zu dem gewesen sein,
> was "Mobbing" genannt wird. Da bekommt auch ein harmloses Geklirr eine
> Brisanz, die nicht sein darf, weil sie Arbeitsleistung schädigt.

Man kann sich Mobbing natürlich wunderbar einreden. Und wenn es Leute 
gibt, die pauschal hinter solchen Dingen Mobbing vermuten und das diesen 
Leuten noch propagieren, wird das nicht besser. Die Arbeitsleistung wird 
auch erst dann geschädigt, wenn man sich gestört fühlt. Und das kann man 
in erster Linie selbst beeinflussen.

Wolfgang Horn schrieb:
> Sondern - wer sich in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sieht,
> der muß erst mal versuchen, selbst etwas dagegen zu tun.

Genau. Und eine wunderbare Methode ist das MSBR und verwandte Methoden. 
Das ursprüngliche Problem ist die Tatsache, dass man sich in seiner 
Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sieht und nicht die "Störung" an sich 
(die in vielen Fällen ja gar keine ist).

von Mine Fields (Gast)


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Ich habe außerdem auch schon ab und an erlebt, dass gerade ein 
"Überempfindlicher" irgendwelche Ticks entwickelt, die er selbst gar 
nicht wahrnimmt, aber für andere störend sind. Das kann dazu führen, 
dass sich diese Leute für diese Störungen "revanchieren", was aber gar 
nicht wirklich böse gemeint ist, sondern einfach aus Unverständnis für 
die Probleme des Empfindlichen. Und dieser dadurch aus dieser Mücke ein 
Elefant macht, das ganze als bösartiges Mobbing interpretiert und 
dadurch einen Teufelskreis anstößt.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mine Fields,

> MSBR
Das Thema des TO war und ist "Konzentration Grossraumbüro - was hilft?"

Der Arbeitnehmer hat dazu nach seinem Arbeitsvertrag und nach 
Arbeitsrecht zu handeln.

Qualitätsbewusste Arbeitnehmer werden dabei auch mal an solche Methoden 
denken wie "Diagnose und Bekämpfung der Ursache statt Verzettelung gegen 
Symptome", an das PDCA aus SIX SIGMA, den 8D-Report mit seinem 
Diagnoseverfahren - und was sonst noch so alles helfen könnte.

Wenn er meint, die Ursache läge an ihm selbst und so etwas wie 
"Mindfulness-based stress reduction" sei das geeignete Gegenmittel, dann 
soll er das ruhig ausprobieren. (Das warf wikipedia auf die Eingabe 
"MSBR und Stress" aus. Wenn Du etwas anderes gemeint hast, sag 
Bescheid.)

Da du dies MBSR empfohlen hast, vermute ich, Du hast es an Dir selbst 
ausprobiert und für gut befunden. Ansonsten gehen wir mit solchen 
Angeboten eher vorsichtig um, die Welt ist voller Quacksalber.

> Genau, und dazu gehört auch, dass man an seiner Empfindlichkeit
> arbeitet, indem man zum Beispiel MSBR ausprobiert.
Wenn der TO das für richtig hält, soll er ruhig probieren. Aber wer ein 
Produkt anbietet wie Sauer Bier, der darf sich über Desinteresse nicht 
wundern.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mine Fields (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> die Welt ist voller Quacksalber.

Wenn du renomierte Psychologen und zahlreiche wissenschaftliche 
Institute als Quacksalber bezeichnest, disqualifiziert dich das völlig. 
Für was hälst du dich?

Wolfgang Horn schrieb:
> "Diagnose und Bekämpfung der Ursache statt Verzettelung gegen
> Symptome"

Beschäftige dich mal mit Achtsamkeit. Das ist alles andere als 
"Verzettelung gegen Symptome" sondern packt ganz tief in der Wurzel des 
Übels an.

Wolfgang Horn schrieb:
> Aber wer ein
> Produkt anbietet wie Sauer Bier, der darf sich über Desinteresse nicht
> wundern.

Du glaubst, ich will hier ein Produkt anbieten? Wie kommst du auf 
solchen Blödsinn? Schließt du von dir auf andere? Ich will dem 
Threadersteller nur helfen und habe ja schon ausführlich die Vorteile 
der Methode dargelegt. Dass du sie nicht verstehst wundert mich 
allerdings nicht.

von V'rak from Vulcan (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Wenn der TO das für richtig hält, soll er ruhig probieren. Aber wer ein
> Produkt anbietet wie Sauer Bier, der darf sich über Desinteresse nicht
> wundern.

Immerhin hat er was anzubieten; Herr Wolfgang Horn dagegen assestiert 
dem TO dagegen das ihm nach seiner Sichtweise nicht mehr zu helfen ist 
und er sich um ärztlichen Beistand bemühen sollte.

("Ich kenne leider keinen Spezialisten, der hier mit treffender Diagnose
die treffende Abhilfe vorschlagen könnte.
Aber ich vermute, der Gesundheitsbeauftragte hat schon Erfahrung aus
einigen Fällen." -> Post vom 21.01.2013 08:54)

Die Selbsterkenntnis des Herrn Horn das es iihm an Wissen mangelnd, mag 
ein erster Schritt auf dem Pfad zur Weisheit sein. Aber warum besteht er 
darauf das alle anderen Scharlatane sind?! Und deren Vorschläge nichts 
taugen? Es machtnur  offensichtlich das Herr Wolfgang Horn nich das 
geistige Inventar besitzt, sich mit "Selbstinstruktionstraining", 
"Marburger
Konzentrationstraining" oder ähnlichem inhaltlich auseinanderzusetzen 
und stattdessen die Ratschläge als "inkompetente Besserwisserei" 
beschimpft.

Das ist meines Erachtens mindestens schlechter Stil.

Life long and prosper

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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So, "V'rak",

Du wirst also ausfallend.

Wohl die meisten Leser hier haben Einiges gehört von Qualitätsdenken.
Sie wissen konkurrierende Produkte zu unterscheiden.
Sie werden auch wissen, was sie von einem Anbieter zu halten haben, der 
auf Zweifel an sein Produkt nicht dessen Vorteile betont, sondern nur 
Miesmache kennt.
Danke, nein.

Ciao
Wolfgang Horn

von V'rak from Vulcan (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> So, "V'rak",
>
> Du wirst also ausfallend.
>
> Wohl die meisten Leser hier haben Einiges gehört von Qualitätsdenken.
> Sie wissen konkurrierende Produkte zu unterscheiden.
> Sie werden auch wissen, was sie von einem Anbieter zu halten haben, der
> auf Zweifel an sein Produkt nicht dessen Vorteile betont, sondern nur
> Miesmache kennt.
> Danke, nein.

Hallo Herr Wolfgang Horn

ich möchte Sie auf Ihre erste Reaktion auf meine Hinweise auf 
Arbeitsorganisation, Planung von Erholungszeiten, keinesfalls 
Überstunden,körperlicher Ausgleich, Überprüfung der eigenen Effizienz, 
Orientierung auf Steigerung ser selbigen in einem mittelfristigen 
Rahmen, positive Grundeinstellung verweisen:
 "Verziehen Sie sich, Sie Quacksalber, Sie sind keiner von
uns, hier treffen sich Könner und solche, die es werden wollen. Erproben
Sie Ihre Inkompetenz woanders." (Beitrag vom 16.01.2013 14:06).

DAS ist meines erachtens "ausfallend" und "Miesmache".
 Ebenso ihre Replik auf den Verweis auf das Angebot der TKK -> ""Lust 
voll arbeiten" - was für eine Beleidigung der Arbeitnehmer!" und 
"inkompetente Besserwisserei")

In solchen Beiträgen ist keinerlei Inhaltelich Auseinandersetzung oder 
"Qualitätdenken" erkennbar, das keine Ratschläge, das ist Un-Rat.

Live long and prosper

von Zocker_04 (Gast)


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> Re: Konzentration Grossraumbüro - was hilft?

Wer Probleme mit einem Grossraumbüro hat sollte dies meiden, oder die 
auftretenden Probleme mit weißem Schnaps lösen.

Alternativ bietet sich ja eine Tätigkeit auf weltweiter Inbetriebnahme 
an.

Fremde länder sehen, haufen Kohle, immer frische Luft.

Na ja, meistens, oft auch etwas bleihaltig, wie jetzt wieder gesehen.

von Mine Fields (Gast)


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Wolfgang Horn schrieb:
> Sie werden auch wissen, was sie von einem Anbieter zu halten haben, der
> auf Zweifel an sein Produkt nicht dessen Vorteile betont, sondern nur
> Miesmache kennt.

Für ernsthaften Zweifel muss man aber auch erst einmal Argumente 
liefern. Wer da wenig zu bieten hat, sollte sich vielleicht mit 
pauschalen Abwertungen "inkompetente Besserwisser" und ähnliche 
Stilblüten zurückhalten.

Zocker_04 schrieb:
> Wer Probleme mit einem Grossraumbüro hat sollte dies meiden, oder die
> auftretenden Probleme mit weißem Schnaps lösen.

Auch wenn es wohl ironisch gemeint war, manchmal werden aber solche 
Ratschläge tatsächlich ernst gemient und auch ernst genommen. Nur: Damit 
hat man kein Problem gelöst, sondern läuft nur auf die ein oder andere 
Weise weg. Das ist weder konstruktiv noch zielführend. Und hoffentlich 
von dir nicht ganz ernst gemeint.

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Auch wenn es wohl ironisch gemeint war, manchmal werden aber solche
> Ratschläge tatsächlich ernst gemient und auch ernst genommen. Nur: Damit
> hat man kein Problem gelöst, sondern läuft nur auf die ein oder andere
> Weise weg. Das ist weder konstruktiv noch zielführend. Und hoffentlich
> von dir nicht ganz ernst gemeint.

Ich denke, wenn der Gegner übermächtig ist, hilft manchmal nur 
weglaufen!
Als Gegner sehe ich in diesem Fall den Arbeitgeber.
Inwieweit der Arbeitgeber von "zuempfindlich" über die 
Arbeitsbedingungen und deren Auswirkungen informiert ist, ist mir nicht 
bekannt.
Ich kann nur von meinem Arbeitsplatz berichten und da ist der 
Arbeitgeber vollständig informiert: es gab 2 größere 
Mitarbeiterbefragungen durch den Betriebsrat, in denen über 70% über 
vermehrten Stress berichtet haben, seitdem sie im Großraumbüro arbeiten. 
Trotzdem hat der Arbeitgeber die Arbeitsfläche später nochmal um 1/3 
verringert. Gegen diese weitere Verdichtung der Arbeitsfläche hat der 
Betriebsrat nichts unternommen, obwohl er das nach dem BetrVG hätte tun 
können. Es gab viele Beschwerden der Angestellten, der Krankenstand 
wächst. Reaktion des Arbeitgebers: Einschüchterung der Leute die sich 
beschweren und verteilen von Abmahnungen. Der Betriebsrat veranstaltet 
jetzt einen "gesunden Donnerstag" (anstatt seinem Auftrag nachzukommen, 
dafür zu sorgen, dass die Arbeitsschutzgesetze eingehalten werden), an 
dem Kurse wie z.B. ZEN-Meditation und Qi-Gong angeboten werden, 
natürlich nach der Arbeit! Selbst die Krankenkasse wird für diese 
Alibiveranstaltungen instrumentalisiert, indem sie Vorträge über gesunde 
Ernährung halten darf (natürlich außerhalb der Arbeitszeit). Die 
Gewerbeaufsicht war bei uns wegen anonymer Beschwerden; war aber auch 
keine Hilfe, die haben sich 2 Sachen rausgesucht die passen und meinten 
Alles ist in Ordnung. Zu der Zeit gab es aber z.B. keine 
Gefährdungsbeurteilung, hat die Gewerbeaufsicht aber nicht interessiert.
Wenn man selbst im Recht ist, aber kein Recht bekommt und dieses auch 
nicht durchsetzen kann (ich denke auch vor Gericht bekäme man kein 
Recht), hilft dann nur weglaufen, wie z.B. sich betäuben mit Alkohol 
oder Psychopharmaka, Öhrstöpsel oder spezielle Kopfhörer, 
Selbstbeeinflussung z.B. durch Meditation oder andere Praktiken, 
wirklich nur das nötigste Arbeiten und den Arbeitgeber immer wieder auf 
die schlechten Arbeitsbedingungen hinweisen (damit der nicht mit 
Minderleisterbezichtigungen anfängt), ...

von V'rak from Vulcan (Gast)


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Weitere Rechercheergebnisse:

--
Die Arbeitstättenverordung §15 regelt Grenzwerte für Lärm.

http://bb.osha.de/good_practice/wmiw/arbst/ast2.htm

Für Räume mit vorwiegend geistiger Tätigkeit
liegt der Grenzwert bei 55 db(A) (entspricht Gespräch mit gehobener 
Stimme). Mit dieser Wert werden nur Störgeräusche
von Außen und ausgehend von Betrieblichen Einrichtungen begrenzt.
(Lärm ausgehend von Gesprächen/Tätigkeit Mitarbeiter im Raum ist nicht 
unter Störgeräuschen aufgeführt).

--
Eine gute Auflistung von Einflußfaktoren bei der geistigen Arbeit findet 
sich in 
http://www.career-service.uni-wuerzburg.de/fileadmin/99000014/Materialien/lesetraining_ws08.pdf 
im Kapitel 8 "Entspannungsübungen (S.55) und Kap. 7 "Lesen und 
Konzentration" (S. 48). Neben Ruhe nehmen Einfluß:
-Licht, Raum
-Positive Grundeinstellung (Faktor Spaß)
-Rahmenplanung
-Gliederung in Einzelabschnitte
-Fortschrittskontrolle
-Erfolg und "Genuß desselben"

Live long and prosper

von Mine Fields (Gast)


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GrossraumbüroGestresster schrieb:
> Ich kann nur von meinem Arbeitsplatz berichten

Schlimme Geschichte. Wenn es allen so geht und alle an einem Strang 
ziehen können, ist es aber noch etwas anderes, als wenn man ein einziger 
Empfindlicher ist.

GrossraumbüroGestresster schrieb:
> sich betäuben mit Alkohol
> oder Psychopharmaka

Wieso sollte man das tun? Nur wegen schlechten Arbeitsbedingungen seine 
Gesundheit gefähren?

GrossraumbüroGestresster schrieb:
> Öhrstöpsel oder spezielle Kopfhörer

Technische Möglichkeiten funktionieren, aber nur mit der richtigen 
Einstellung.

GrossraumbüroGestresster schrieb:
> Selbstbeeinflussung z.B. durch Meditation oder andere Praktiken

Selbstbeeinflussung klingt etwas negativ, tatsächlich ist es aber eine 
gute Möglichkeit, Stress besser zu ertragen.

GrossraumbüroGestresster schrieb:
> wirklich nur das nötigste Arbeiten

Dass schlechte Arbeitsbedingungen die Arbeitsleistung beeinträchtigt, 
ist logisch. Wer trotzdem mit der Brechstange versucht, die 
Arbeitsleistung auf hohem Niveau zu halten, stresst sich und gefährdet 
damit seine Gesundheit.

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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V'rak from Vulcan schrieb:
> Weitere Rechercheergebnisse:
>
> --
> Die Arbeitstättenverordung §15 regelt Grenzwerte für Lärm.
>
> http://bb.osha.de/good_practice/wmiw/arbst/ast2.htm
>
> Für Räume mit vorwiegend geistiger Tätigkeit
> liegt der Grenzwert bei 55 db(A) (entspricht Gespräch mit gehobener
> Stimme).

Ja, bis 2002 stand das noch so in der Arbeitsstättenverordnung, hatte 
ich weiter oben aber auch geschrieben.
In der aktuellen Arbeitsstättenverordnung, zu finden z.B. hier:
http://www.gesetze-im-internet.de/arbst_ttv_2004/BJNR217910004.html
steht aber nur noch:
"3.7 Lärm
In Arbeitsstätten ist der Schalldruckpegel so niedrig zu halten, wie es
nach der Art des Betriebes möglich ist. Der Schalldruckpegel am
Arbeitsplatz in Arbeitsräumen ist in Abhängigkeit von der Nutzung und
den zu verrichtenden Tätigkeiten so weit zu reduzieren, dass keine
Beeinträchtigungen der Gesundheit der Beschäftigten entstehen."


> Mit dieser Wert werden nur Störgeräusche
> von Außen und ausgehend von Betrieblichen Einrichtungen begrenzt.
> (Lärm ausgehend von Gesprächen/Tätigkeit Mitarbeiter im Raum ist nicht
> unter Störgeräuschen aufgeführt).

Das ist wohl Deine eigene Interpretation, so stand es selbst in der 
ArbStättV von 2002 nicht drin!
Erkundige Dich mal, was der Begriff "Beurteilungspegel" in diesem 
Zusammenhang genau bedeutet.

Aber das ist ein gutes Beispiel von Dir, wie Firmen und auch ihre 
Betriebsräte vorgehen: es werden veraltete, ihren eigenen Interessenen 
genehme, Gesetze oder Verordnungen zitiert!

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> GrossraumbüroGestresster schrieb:
>> Ich kann nur von meinem Arbeitsplatz berichten
>
> Schlimme Geschichte. Wenn es allen so geht und alle an einem Strang
> ziehen können, ist es aber noch etwas anderes, als wenn man ein einziger
> Empfindlicher ist.

Was soll das für ein Unterschied sein? Gelten für den "einzig 
Empfindlichen" nicht die Arbeitsschutzbestimmungen? Ich jedenfalls habe 
in den Arbeitsschutzbestimmungen nichts von Quoten gelesen, ab denen sie 
gelten!

>
> GrossraumbüroGestresster schrieb:
>> sich betäuben mit Alkohol
>> oder Psychopharmaka
>
> Wieso sollte man das tun? Nur wegen schlechten Arbeitsbedingungen seine
> Gesundheit gefähren?
Vielleicht weil man seinen Job behalten will, weil man das Geld braucht 
und z.B. aufgrund des Alters nicht den Arbeitgeber wechseln kann!
>
> GrossraumbüroGestresster schrieb:
>> Öhrstöpsel oder spezielle Kopfhörer
>
> Technische Möglichkeiten funktionieren, aber nur mit der richtigen
> Einstellung.
Und wer bestimmt, welche Einstellung richtig ist?
>
> GrossraumbüroGestresster schrieb:
>> Selbstbeeinflussung z.B. durch Meditation oder andere Praktiken
>
> Selbstbeeinflussung klingt etwas negativ,
war auch so gemeint!

> tatsächlich ist es aber eine
> gute Möglichkeit, Stress besser zu ertragen.

>
> GrossraumbüroGestresster schrieb:
>> wirklich nur das nötigste Arbeiten
>
> Dass schlechte Arbeitsbedingungen die Arbeitsleistung beeinträchtigt,
> ist logisch. Wer trotzdem mit der Brechstange versucht, die
> Arbeitsleistung auf hohem Niveau zu halten, stresst sich und gefährdet
> damit seine Gesundheit.
Nein, der Arbeitgeber fordert trotzdem die Leistung und der Arbeitgeber 
gefährdet die Gesundheit seines Angestellten!

von V'rak from Vulcan (Gast)


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GrossraumbüroGestresster schrieb:
>> Mit dieser Wert werden nur Störgeräusche
>> von Außen und ausgehend von Betrieblichen Einrichtungen begrenzt.
>> (Lärm ausgehend von Gesprächen/Tätigkeit Mitarbeiter im Raum ist nicht
>> unter Störgeräuschen aufgeführt).
>
> Das ist wohl Deine eigene Interpretation, so stand es selbst in der
> ArbStättV von 2002 nicht drin!
> Erkundige Dich mal, was der Begriff "Beurteilungspegel" in diesem
> Zusammenhang genau bedeutet.

Bitte folge dem angegeben Link. 
(http://bb.osha.de/good_practice/wmiw/arbst/ast2.htm),  Dort steht unter 
§15 (2) ->

"Bei der Festlegung des Beurteilungspegels sind nur die Geräusche der 
Betriebseinrichtungen in den Räumen und die von außen auf die Räume 
einwirkenden Geräusche zu berücksichtigen."

Jetzt erläutere uns bitte was an der oben angebenen 
Interpretation/Wiedergabe mit eigenen Worten von diesem Verordnungstext 
abweicht und beweise uns so die von Dir aufgestellte Behauptung einer 
"eigenen" Interpretation.

Live long and prosper

von Brater (Gast)


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Es ist mal wieder episch, wie sich ein Thread entwickelt. Finde das auch 
furchtbar mit Großraumbüro. Aber manchmal reicht auch schon ein dauernd 
klingelndes Telefon...

Schon mal Kopfhörer mit Active Noise Canceling probiert? Die von Bose 
sind zwar unverschämt teuer aber bei einer Online-Bestellung kann man 
die mal eine Woche lang testen. Und zur Not macht man keine Musik an 
oder hängt einen Rausch-Generator dran :D

Neja, Großraumbüros entwickeln immer nur die Leute, die nicht drin 
arbeiten müssen.

von Mine Fields (Gast)


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GrossraumbüroGestresster schrieb:
> Was soll das für ein Unterschied sein? Gelten für den "einzig
> Empfindlichen" nicht die Arbeitsschutzbestimmungen? Ich jedenfalls habe
> in den Arbeitsschutzbestimmungen nichts von Quoten gelesen, ab denen sie
> gelten!

Der Unterschied liegt daran, dass man als Gruppe einen anderen Hebel 
hat. Unter anderem kann man zusammen unter sich Richtlinien im 
gemeinsamen Umgang vereinbaren (dass zum Beispiel am Arbeitsplatz keine 
längeren Gespräche geführt werden). Wenn sich nur ein einzige gestört 
fühlt, funktioniert so etwas nicht.

GrossraumbüroGestresster schrieb:
> Vielleicht weil man seinen Job behalten will, weil man das Geld braucht
> und z.B. aufgrund des Alters nicht den Arbeitgeber wechseln kann!

Dann kann der Leidensdruck wohl nicht so groß sein. Davon abgesehen - 
das Alter verhindert einen Arbeitgeberwechsel nicht. Allenfalls fehlende 
Qualifikation oder zu hohe Gehaltsansprüche. An diesen beiden Punkten 
kann man aber etwas ändern. Wenn der Leidensdruck hoch genug ist.

GrossraumbüroGestresster schrieb:
> Und wer bestimmt, welche Einstellung richtig ist?

Die Natur. Wer technische Hilfsmittel kategorisch ablehnt oder nicht an 
deren Wirksamkeit glaubt, dem helfen diese Hilfsmittel nichts. Wurde in 
diesem Thread ja mehrfach so berichtet.

GrossraumbüroGestresster schrieb:
> war auch so gemeint!

Gegen Ignoranz kann man wenig tun.

GrossraumbüroGestresster schrieb:
> Nein, der Arbeitgeber fordert trotzdem die Leistung und der Arbeitgeber
> gefährdet die Gesundheit seines Angestellten!

Wer von sich selbst krampfhaft mehr erzwingt, wird langfristig 
wesentlich weniger leisten. Und damit gefährdet man erst einmal nur 
selbst seine eigene Gesundheit. Der Arbeitgeber kann nicht mehr Leistung 
erwarten, wie der Arbeitnehmer zu leisten fähig und bereit ist. Er wird 
vielleicht mehr fordern, aber er erreicht damit auch nichts.

von GrossraumbüroGestresster (Gast)


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V'rak from Vulcan schrieb:
> Bitte folge dem angegeben Link.

Nochmal: Der folgende Link von Dir zeigt auf eine völlig veraltete 
Version der ArbStättV, d.h. es ist heute vollkommen egal was da steht 
oder was Du meinst was da steht!

> (http://bb.osha.de/good_practice/wmiw/arbst/ast2.htm),  Dort steht unter
> §15 (2) ->

Der §15 (2) dieser veralteten ArbStättV handelt von "Pausen-, 
Bereitschafts-, Liege- und Sanitätsräumen" und nicht von Arbeitsräumen!
Aber nochmal: das ist eine veraltete Version der ArbStättV, in der 
aktuellen Arbeitsstättenverordnung, zu finden z.B. hier:
http://www.gesetze-im-internet.de/arbst_ttv_2004/B...
steht:
"3.7 Lärm
In Arbeitsstätten ist der Schalldruckpegel so niedrig zu halten, wie es
nach der Art des Betriebes möglich ist. Der Schalldruckpegel am
Arbeitsplatz in Arbeitsräumen ist in Abhängigkeit von der Nutzung und
den zu verrichtenden Tätigkeiten so weit zu reduzieren, dass keine
Beeinträchtigungen der Gesundheit der Beschäftigten entstehen."

>
> "Bei der Festlegung des Beurteilungspegels sind nur die Geräusche der
> Betriebseinrichtungen in den Räumen und die von außen auf die Räume
> einwirkenden Geräusche zu berücksichtigen."
>
> Jetzt erläutere uns bitte was an der oben angebenen
> Interpretation/Wiedergabe mit eigenen Worten von diesem Verordnungstext
> abweicht und beweise uns so die von Dir aufgestellte Behauptung einer
> "eigenen" Interpretation.

Ich denke das habe ich gemacht.

von Jumm (Gast)


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Mach selber Krach und konzentriere Dich auf die Arbeit!

von Büroarbeiter (Gast)


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ganz schlimm finde ich es, wenn manche Kollegen ihre Körperhygiene nicht 
so wichtig nehmen. Mundgeruch den man 10 meter gegen den Wind riecht, 
Achselschweiss, seit Wochen das gleiche Hemd ... was tut man da am 
besten ? direkte Ansprache ?

oder ein Kollege, der am liebsten immer was mit viel Knoblauch von 
zuhause mitbringt und das dann im Großraumbüro ist ! gerne auch was mit 
viel Zwiebeln und anschließend furzt er wie ein Maschinengewehr. Einfach 
wiederlich.

dann ganz schlimm ist ein Kollege. Der stinkt regelmässig ziemlich nach 
Fisch. Allerdings hab ich ihn nie Fisch essen sehen .... ich hoffe 
einfach mal dass er zuhause viel Fisch isst ...

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Büroarbeiter schrieb:
> Autor:
>
>         Büroarbeiter (Gast)
>       Datum: 02.02.2013 19:05

Halts Maul Heiner!

von V'rak from Vulcan (Gast)


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GrossraumbüroGestresster schrieb:
> V'rak from Vulcan schrieb:
>> Bitte folge dem angegeben Link.
>
> Nochmal: Der folgende Link von Dir zeigt auf eine völlig veraltete
> Version der ArbStättV, d.h. es ist heute vollkommen egal was da steht
> oder was Du meinst was da steht!
>
>> (http://bb.osha.de/good_practice/wmiw/arbst/ast2.htm),  Dort steht unter
>> §15 (2) ->
>
> Der §15 (2) dieser veralteten ArbStättV handelt von "Pausen-,
> Bereitschafts-, Liege- und Sanitätsräumen" und nicht von Arbeitsräumen!
> Aber nochmal: das ist eine veraltete Version der ArbStättV, in der
> aktuellen Arbeitsstättenverordnung, zu finden z.B. hier:
> http://www.gesetze-im-internet.de/arbst_ttv_2004/B...
> steht:
> "3.7 Lärm
> In Arbeitsstätten ist der Schalldruckpegel so niedrig zu halten, wie es
> nach der Art des Betriebes möglich ist. Der Schalldruckpegel am
> Arbeitsplatz in Arbeitsräumen ist in Abhängigkeit von der Nutzung und
> den zu verrichtenden Tätigkeiten so weit zu reduzieren, dass keine
> Beeinträchtigungen der Gesundheit der Beschäftigten entstehen."

Der Link ( http://www.gesetze-im-internet.de/arbst_ttv_2004/B...) 
funktioniert nicht.

Das der zitierte Text völlig veraltet ist, ist dem Leser nicht 
erkenntlich Da die Website von der Arbeitsschutzverwaltung Brandenburg 
gestaltet wird ist die Irreführung nicht mir anzulasten.

Die älteren Texte haben m.E. allerdings den Vorteil das sie einen 
messbaren Grenzwert für geistige anspruchsvolle Tätigkeiten nennen - 55 
db(A). Dein Zitat dagegen ist eine solche Grenze nicht zu entnehmen. 
Ferner bezieht es sich auf die Vermeidung von gesundheitlichen Schäden, 
nicht auf bloße Minderung der Konzentration resp. Effizienz der 
Tätigkeit wie vom TO fokussiert.

Und eine Bemessungsgrundlage dessen, was in einem Grossraumbüro 
minderbar "nach Art des betriebes" ist in Praxis weeeeeeeiiiiit 
auslegbar.

Nebenaspekt: Auch der Arbeitsschutz selbst kann Agrument gegen 
Einzelbüros und für Mehrpersonenbüros sein. So ist es in der 
Hardwareentwicklung Pflicht, das sich immer mehr als eine Person im 
Labor/Büro aufhält um gegebenfalls Hilfe zu leisten. (Stromunfall, 
Bauteilexplosionen auf Testschaltungen, und die üblichen Risiken eines 
Prototypen; Ganz abgesehen von Herzinfarkt, Kreislaufkollaps, 
Insulinschock (Diabetiker), Schlaganfall).

Musterurteile, die einen AG dazu bringen resp. gebracht haben ein 
Grossraumbüro in Einzelhaltung umzuwandeln würde uns hier weiterhelfen. 
Pures Studium/Zitieren von Gesetzestexten mögen ein Gefühl vermitteln 
"Recht zu haben" (oder das Gefühl dergleichen in den Text 
hineininterpretieren zu können), an der konkreten Situation ändert dies 
aber herzlich wenig (aus meiner Sicht).

Life long and prosper

von Pro-Grammierer (Gast)


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Ich wurde von diesem thread hier:

Beitrag "Arbeiten im lauten Großraumlabor unmöglich"

hierher verwiesen und schreibe daher hier weiter:

Ich habe mich heute krank gemeldet, weil ich die ganze Nacht gebrütet 
habe, wie ich mit dem Problem umgehen werde. Weil ich nicht schlafen 
konnte, habe ich heute morgen Kopfschmerzen ohne Ende.

Ich habe beschlossen, es drauf ankommen zu lassen und eine mail 
abgesendet, in der ich das genau so erklärt habe. Dann habe ich mich 
schlafen gelegt - morgen gehe ich wegen Stress zum Arzt.

Ich dachte mir, daß die gfs was tun werden, musste aber eben, als ich 
wieder an den Rechner ging, eine mail lesen, die mir nahelegt, mir einen 
anderen Job zu suchen, weil sie betonen, daß sie wegen mir nicht umbauen 
werden.

Ich habe jetzt in der PA angerufen und erfuhr dort von einer Dame, mit 
der ich mich gut verstehe, daß sie Verständnis für meine Situation hat, 
weil es wohl noch zwei anderen genau so zu gehen scheint:

Ihr liegen 2 Kündigungen von Entwicklern zum 30.3. vor! Die eine kam 
schon rein, als der Umzug beschlossen wurde, die andere am Freitag, als 
die erste Umzugswoche durch war. Einer davon MUSS in meiner Abteilung 
sein, wer es ist, darf sie mir aber nicht verraten. Mal schauen, ich 
kriege das raus.

Ich mache mich jetzt dran und tippe ihr eine dritte. Wenn ich bis zum 
April keine Stelle habe, mache ich das mit der geplanten 
Selbständigkeit:

Beitrag "ERA, AT oder Selbständig?"

von meckerziege (Gast)


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Schockierend, wie hier mit Arbeitnehmern umgegangen wird...
Hier in der Firma stehen auch ein paar Umbauen usw. an. Da wurde von den 
Vorgesetzten gefragt, ob denn Großraumbüros gewünscht seien. Die 
Antworten fielen sehr deutlich aus, dann war dies aber auch vom Tisch.


Pro-Grammierer schrieb:
> Ich mache mich jetzt dran und tippe ihr eine dritte.

NEIN! Pass bloß auf! Eventuell bekommst du dann kein Arbeitslosengeld, 
wenn du selbst kündigst, ohne etwas neues zu haben. Informier dich da 
bitte.

von Über Links gedacht (Gast)


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meckerziege schrieb:
> NEIN! Pass bloß auf! Eventuell bekommst du dann kein Arbeitslosengeld,
> wenn du selbst kündigst, ohne etwas neues zu haben. Informier dich da
> bitte.

Doch auch in diesem fall bekommt Geld, nur eventuell für die ersten 3(?) 
Monate nicht. Wobei das Ermessenfrage ist, Kündigung wg. Mobbing wird 
i.d.R. akzeptiert und das Stempelgeld kommt sofort. Bei gesundheitlichen 
Beeinträchtigungen wird's ähnlich sein.

von Über Links gedacht (Gast)


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meckerziege schrieb:
> NEIN! Pass bloß auf! Eventuell bekommst du dann kein Arbeitslosengeld,
> wenn du selbst kündigst, ohne etwas neues zu haben. Informier dich da
> bitte.

http://www.finanztip.de/sperrzeit-arbeitslosengeld/

Überforderung ist OK fürs Amt, brauchst nur ein Attest das du ja mit der 
Krankschreibung vorweisen kannst.

von Pro-Grammierer (Gast)


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Ich bin nicht vom Typ "Stütze kassieren". Ich habe einen guten Kopf, den 
ich behalten möchte und vermarkten will. Arbeitslosigkeit im Lebenslauf 
ist da nicht zu gebrauchen.

Können die mir eigentlich ins Zeugnis reinschreiben, warum ich gekündigt 
habe? Also weil ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe? Ich bin ja noch 
nicht so lange dort, wurde abgeworben und die dürften sauer sein.

von Über Links gedacht (Gast)


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Pro-Grammierer schrieb:
> Können die mir eigentlich ins Zeugnis reinschreiben, warum ich gekündigt
> habe? Also weil ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe?

Ja, aber in deinem Fall wird da stehen "Auf eigenen Wunsch". Der neue AG 
wird dich natürlich auch nach den Gründen fragen, da solltest Du dir 
schon eine Antwort zurecht legen um die "eigenen Wünsche" detailierter 
darzustellen.

von wendelsberg (Gast)


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Pro-Grammierer schrieb:
> wurde abgeworben
Du hast Dich ins das Grossraumlabor abwerben lassen?

>und die dürften sauer sein.
Natuerlich, vermutlich auch, weil sie wissen, dass es schwer wird, 
I....n fuer das Grossraumlabor zu finden. Aber sauer bist Du ja auch.

wendelsberg

von Pro-Grammierer (Gast)


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nein, ich habe mich in diese Firma abwerben lassen und das Büro, wo ich 
gesehen und zunächst gearbeitet hatte, war gänzlich anders.

Irgendwie kriegen es Manche nicht zusammen, dass Softwareentwicklung 
Ruhe erfordert. Die Verkäufer und Projektleiter haben natürlich alle ihr 
eigenes Büro! Versteht sich von selber.

Man ärgert sich halt, wenn man erst kurz vorher alles umgeworfen hat und 
nun merkt, dass man sich vertan zu haben scheint.

Gibt es denn noch Firmen mit Einzelbüros? Oder sind die Kanickelbuchten 
wieder im Kommen? Das war doch schon mal abgeschafft, meine ich?

Ich kapiere es nicht ...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Andererseits: welche "denkende" Tätigkeit kann man überhaupt effizient 
in einem Großraumbüro erfüllen?
-Callcenter mit Kopfhörern
-Disponenten mit Kopfhörern
-ähhh, und weiter?

Jeder Ingenieur braucht ein Büro, das genau die Leute für sein Projekt 
aufnimmt.
Dito für Marketingleute.
jeder Buchhalter braucht Ruhe zum Buchen
jeder Gesetzewälzer (Steuerberater, Anwalt, ...) braucht Ruhe zum Denken
jeder Softwareentwickler braucht, wie geschrieben, Ruhe zum Denken

Selbst ein Büro mit 4 Leuten kann zur Dauerbelastung werden wenn man nur 
einen dabei hat, der wegen Schwerhörigkeit ständig ins Telefon brüllt, 
dazu ein großer Laserdrucker rödelt und noch ständig Leute reinkommen um 
was in Akten zu suchen.
(oder nebenan die Server-Lüfter 24/7 ungeregelt Geschwindigkeitsrekorde 
brechen wollen oder Windkanalversuche durchführen, und dazu eine 
Klimaanlage Vollgas läuft weil die 4 vollgestopften Server in einem 35°C 
warmen fensterlosen Kellerraum stehen)

von Hans-Peter (Gast)


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Mach doch Home-Office, als Pro-Grammierer ist das ja leicht möglich. 
Problem gelöst!

von WehOhWeh (Gast)


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Ich fühle mit dir!

Ich selber habe schon einmal Job gewechselt, wegen einer solchen 
Legebatterie. Und jetzt hat mein "neuer" Arbeitgeber die "grandiose" 
Idee, ein Großraumbüro einzuführen um Zitat "die Kommunikation zu 
verbessern".
Früher oder Später heißt das für mich: wieder wechseln.

Ich habe auch nach 3 Jahren Legebatterie für mich keine erträgliche 
Lösung finden können.
Es ist immer was:
- Die Tante schräg hinter dir telefoniert gerne laut
- Andere klauen gerne Equipment bei dir
- Der Chef hört sich gerne reden (ich habe ihm damals den Spitznamen 
"Hubschrauber" verpasst - man hört ihn immer schon von weitem kommen)
- Das Oszilloskop ist zu laut
- Den Kunden wird laut das Großraumbüro erklärt
- Das Lötzinn ist so giftig, löte gefälligst woanders
- ....

Ich würde wechseln, das wird nicht besser. Lass dir aber Zeit und wähle 
deinen neuen Arbeitgeber sorgfältig aus.

von Vernon D. (petunialovesme)


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Ich arbeite seit geraumer Zeit in einem 4er-Büro, umgezogen aus einem 
Einzelbüro. Je nach Projekt ist arbeiten angenehmer als vorher, wir 
haben aber auch gewissen Regeln aufgestellt. Das hört sich einfach an, 
muss aber auch auf die Charaktere passen.

Ich kann dir nur den guten Rat geben: lass dich nicht entmutigen. Und 
wenn du wirklich einen guten Kopf hast, wirst du auch deinen Weg gehen.

von Gästchen (Gast)


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WehOhWeh schrieb:
> Ich selber habe schon einmal Job gewechselt, wegen einer solchen
> Legebatterie.

Hier siehst du selbst dass es keine Lösung ist einfach den Job zu 
wechseln, so ist man ständig auf der Flucht und lebt wie ein Nomade. Ein 
Teil des Problems ist dass die Meisten mehr oder weniger still ihren Job 
wechseln anstatt das Problem seinem Vorgesetzten zu schildern. Würden 
sich mehr Angestellte beschweren, würden auch die Chancen größer dass 
sich was ändern. Leider hat man oft ziemlich viele Schleimer im Team die 
zwar auch genervt sind sehen es aber durchaus als negativ sich beim Chef 
über Arbeitsgedingungen zu beschweren. Von nichts kommt nichts, diese 
Änderungen leben vom Feedback,  der Chef ist auch nicht daran 
interessiert dass die Leute sich bei der Arbeit nicht konzetrieren 
können.

von meckerziege (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Andererseits: welche "denkende" Tätigkeit kann man überhaupt effizient
> in einem Großraumbüro erfüllen?
> -Callcenter mit Kopfhörern
> -Disponenten mit Kopfhörern
> -ähhh, und weiter?

Auch hier muss ich dir leider schon widersprechen. Ich finde es 
unglaublich anstregend und auch störend, wenn ich mit Leuten 
telefonieren (muss), bei denen viele andere Stimmen im Hintergrund sind.

von WehOhWeh (Gast)


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Gästchen schrieb:
> WehOhWeh schrieb:
>> Ich selber habe schon einmal Job gewechselt, wegen einer solchen
>> Legebatterie.
>
> Hier siehst du selbst dass es keine Lösung ist einfach den Job zu
> wechseln, so ist man ständig auf der Flucht und lebt wie ein Nomade. Ein
> Teil des Problems ist dass die Meisten mehr oder weniger still ihren Job
> wechseln anstatt das Problem seinem Vorgesetzten zu schildern.

Sehr witzig :-(
Glaubst du, das ich das nicht getan hätte?
Glaubst du, es gab keine Proteste?

Bei der ersten Firma war es so:
Ich bin persönlich beim Abteilungsleiter angetanzt und habe das dort mit 
ihm besprochen. Am selben Tag, an dem ich das erfahren habe. Weil keine 
erkennbare Reaktion erfolgt ist, habe ich mein Missfallen SCHRIFTLICH 
kundgetan. In aller Deutlichkeit. Und ich war NICHT alleine. Das ging 
später hoch bis zum Firmenbesitzer.

Der Abteilungsleiter hatte sogar Verständniss - der hat sich den Mist ja 
auch nicht ausgedacht. Aber die Firma kann nicht wegen ein paar 
"Bedenkenträgern" eine Baumaßnahme abbrechen, die im zweistelligen 
Millionenbereich liegt.

Wenn man als Mitarbeiter von solche Sachen erfährt, sind alle Verträge 
bereits abgeeschlossen und nichts kann mehr geändert werden.

Bei der zweiten Firma genau das gleiche Spiel, nur dass die Summen nicht 
so groß sind. Es knirscht aktuell auch schon wieder gewaltig, aber das 
interessiert die oberste Chefetage kein Stück.

Da würde nur ein längerer Streik helfen. Die nötigen Mehrheiten bekommst 
du aber nicht zusammen, weil zuviele Leute noch keine 
Großraumbüroerfahrung haben.

PS:
Die erste Firma hat bei meiner Kündigung mehr oder weniger zugegeben, 
dass das Großraumbüro ein Fehler war. Sie haben vor mir schon mehr als 
20 (gute) Leute verloren, und können offene Stellen nicht mehr besetzen 
- weil sich das keiner antun will. Aber die Milliionen für ein neues 
Gebäude müssen auch erst einmal aufgetrieben werden.

von Lang (Gast)


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WehOhWeh schrieb:

> PS:
> Die erste Firma hat bei meiner Kündigung mehr oder weniger zugegeben,
> dass das Großraumbüro ein Fehler war. Sie haben vor mir schon mehr als
> 20 (gute) Leute verloren, und können offene Stellen nicht mehr besetzen
> - weil sich das keiner antun will. Aber die Milliionen für ein neues
> Gebäude müssen auch erst einmal aufgetrieben werden.

Na klar, so ein Großraumbüro lässt sich ja nicht mittels 
Trockenbauwänden umstrukturieren. Ist klar...

von Gästchen (Gast)


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WehOhWeh schrieb:
> Sehr witzig :-(
> Glaubst du, das ich das nicht getan hätte?
> Glaubst du, es gab keine Proteste?

Mal nicht so hastig Bitte, wo habe ich geschrieben dass ich glaube dass 
du nichts getan hättest? Mein Beitrag bezog sich auf die typisch 
schweigende Mehrheit die man in jeder Firma beobachtet. Aber abgesehen 
davon war in deinem Beitrag kein Wort darüber dass du das Problem 
gemeldet hast. Von daher ist die Aufregung hier absolut fehl am Platz.

Und im ernst: wir haben den Gegenteil zum Fachkräftemangel und alle 
haben freie Marktwirschaft preisgelobt und herbeigeredet, klar dass die 
Entwicklung in die Massentierhaltung geht: 
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/grossraumbuero-ist-schwachsinn-sagt-karrierecoach-martin-wehrle-a-1073850.html

von Gästchen (Gast)


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Lang schrieb:
> Na klar, so ein Großraumbüro lässt sich ja nicht mittels
> Trockenbauwänden umstrukturieren. Ist klar...

Eben, genau so kenne ich das. Das tun schon die billigen Gipswände 
wunderbar, der Aufwand zum Aufbau der Räume wo 5-9 Leute hocken ist auch 
weit von Millionen enftfernt.

von WehOhWeh (Gast)


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Lang schrieb:
> Na klar, so ein Großraumbüro lässt sich ja nicht mittels
> Trockenbauwänden umstrukturieren. Ist klar...

Warum sind Großraumbüros so beliebt?
Weil man die Mitarbeiter schön dicht packen kann. Viel dichter als mit 
normalen Büros.

Die bauliche Situtation und Packungsdichte der Mitarbeiter war dort 
angblich so, dass es sich nie ausgegangen wäre, da gescheite Büros 
einzubauen. Hat man mir zumnindest so gesagt.

Im Endeffekt war das "Büro" eine Fabrikhalle mit 100x40m, und dort waren 
viele Kojen mit 1,6m hohen Trennwänden. Ich kann mir schon denken, dass 
ein Umbau teuer gekommen wäre oder tatsächlich gar nicht möglich gewesen 
wäre.

Fakt ist, man hat nichts getan. Bis heute nicht - ich habe dort vor 4 
Jahren aufgehört. Man hat allerdings Gebäude an anderen Standorten 
angemietet, und schreibt die Stellen dort aus.

Das Packungsdichteargument ist übrigens auch der Grund, warum mein neuer 
Arbeitgeber das tun will ;-)

von Gästchen (Gast)


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Mal eine Frage an WehOhWeh: was hat denn euer Betriebsrat dazu gesagt 
bzw. dein heutiger Betriebsrat zur heutigen Situation?

von Cyblord -. (cyblord)


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Gästchen schrieb:
> Mal eine Frage an WehOhWeh: was hat denn euer Betriebsrat dazu gesagt
> bzw. dein heutiger Betriebsrat zur heutigen Situation?

Ja und Amen?

von WehOhWeh (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Gästchen schrieb:
>> Mal eine Frage an WehOhWeh: was hat denn euer Betriebsrat dazu gesagt
>> bzw. dein heutiger Betriebsrat zur heutigen Situation?
>
> Ja und Amen?

Das ist in AT. Die Firma hat keinen Betriebsrat. Die neue auch nicht.
Das ist in AT auch nicht vorgeschrieben, unabhängig von der 
Betriebsgröße.

Ich habe aber früher schon länger in DE gearbeitet, und der Betriebsrat 
in den dortigen Firmen hätte sicher zugestimmt. Oder keine Wahl gehabt.

von Cyblord -. (cyblord)


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WehOhWeh schrieb:
> Das ist in AT. Die Firma hat keinen Betriebsrat. Die neue auch nicht.
> Das ist in AT auch nicht vorgeschrieben, unabhängig von der
> Betriebsgröße.
In D auch nicht.

> Ich habe aber früher schon länger in DE gearbeitet, und der Betriebsrat
> in den dortigen Firmen hätte sicher zugestimmt. Oder keine Wahl gehabt.

Alle freigestellten BR Mitglieder haben ja auch ihr eigenes Büro.

von Gästchen (Gast)


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WehOhWeh schrieb:
> Das ist in AT. Die Firma hat keinen Betriebsrat. Die neue auch nicht.
> Das ist in AT auch nicht vorgeschrieben, unabhängig von der
> Betriebsgröße.

Das war exakt mein Verdacht. So eine krasse Entscheidung aufgrund der 
"Packungsdichte" muss ohne Betriebsrat gelaufen sein. An Perversität ist 
so etwas kaum zu überbieten.

WehOhWeh schrieb:
> Ich habe aber früher schon länger in DE gearbeitet, und der Betriebsrat
> in den dortigen Firmen hätte sicher zugestimmt. Oder keine Wahl gehabt.

Hätte, wäre... So pauschal würde ich das nicht sehen. Es gibt in 
Deutschland Arbeitnehmergesetze die gewisse Arbeitsbedingungen sichern. 
Betriebsrat hat ein Mitbestimmungsrecht, die Betriebsräte die alles 
abnicken überleben nicht lange da sie abgewählt werden. Bevor jetzt 
wieder jemand sein Kommunismus-Lied singt: ein richtig funktionierender 
Betriebsrat ist in der Regel ein Vorteil für beide Seiten: Arbeitgeber 
und Arbeitnehmer. Arbeitnehmer hat die Sicherheit dass seine Instanz mit 
dem Chef zudammenarbeitet. Der Chef hat die Sicherheit dass der 
Arbeitnehmer den beschlossenen Entscheidungen auch Folge leistet.

von Nemesis (Gast)


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WehOhWeh schrieb:
> Ich würde wechseln, das wird nicht besser. Lass dir aber Zeit und wähle
> deinen neuen Arbeitgeber sorgfältig aus.

Macht aber nur Sinn, wenn man die Möglichkeit hat seinen Arbeitsvertrag
inhaltlich mitzugestalten. Ansonsten wird der Arbeitgeber von seinen
Haus-und Weisungsrecht ausgiebig Gebrauch machen.

WehOhWeh schrieb:
> Aber die Firma kann nicht wegen ein paar
> "Bedenkenträgern" eine Baumaßnahme abbrechen, die im zweistelligen
> Millionenbereich liegt.

Wenn das Geld bereits versenkt ist und die Mitarbeiter keine
Mitbestimmung hatten, wirds tatsächlich teuer. Wenn man es bremsen
kann, nicht.

WehOhWeh schrieb:
> Aber die Milliionen für ein neues
> Gebäude müssen auch erst einmal aufgetrieben werden.

Bei den Zinsen und bei entsprechender Bilanz dürfte das kein
Problem sein.

Lang schrieb:
> Na klar, so ein Großraumbüro lässt sich ja nicht mittels
> Trockenbauwänden umstrukturieren. Ist klar...

Ich war mal bei einer Firma beschäftigt, die ganze Etagen ohne feste
Wände hatte. So konnte mittels Trockenbau alles nach Wunsch
umgemodelt werden. War sehr flexibel.

WehOhWeh schrieb:
> Warum sind Großraumbüros so beliebt?

Man kann beim Mitarbeiter das Gefühl, beobachtet zu werden, hervorrufen
was die Produktivität steigern soll. Die Nebenwirkungen werden
dabei nicht bedacht.

> Weil man die Mitarbeiter schön dicht packen kann. Viel dichter als mit
> normalen Büros.

Das sich die Leute gegenseitig auf die Füße treten, ist nicht
wirklich ein Vorteil. Tatsächlich ist da jede Firma ganz schlecht
beraten worden. Man muss schon mal auch ungestört telefonieren können.

von Paul B. (paul_baumann)


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Pro-Grammierer schrieb:
> Ich habe einen guten Kopf, den
> ich behalten möchte und vermarkten will.

Den reißt Dir doch auch niemand dort ab...


Gibt es den Begriff: "Ingenieur-Intensivhaltung" eigentlich? Vielleicht 
gibt es sogar wie in einer Legebatterie die sog. 
Kratzerkettenentmistung,so daß der Gang zur Toilette wegfällt.


MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Meckerziege (Gast)


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Mehr, also 4 Leute in einem Büro macht keinen Sinn und der ständige 
Unsinn mit der offennen Kommunikation ist auch ein Produkt der 
BWL-Schachmaten, die noch nie konzentierte Denkarbeit leisten mussten.

Wenn man in einem Denkerjob sinnvoll arbeiten will, braucht man 
höchstens 10% der Zeit zum Kommunizieren. Der Rest ist 30% Denken und 
60% Handeln. Und bei den 90% wird man eben durch die anderen gestört.

Ich kenne Viele, die sich beruflich umorientiert haben, um rauszukommen 
aus dem grossen Stall -indem sie z.B. ohne Gehaltsaufschlag in die 
Projektleitung gewechselt sind.

von Sven (Gast)


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Hallo,
man schon drei Jahre alt der Faden. Habe damals auch etwas dazu 
geschrieben. Wir sind damals unserem Chef wirklich auf die Nerven 
gegangen. Dann haben wir einen Glaskasten bekommen.

Unser Team hat sich mittlerweile aufgelöst. Jetzt hatte ich die Wahl, zu 
einem quasselnden Kollegen ins Büro oder in den Keller...





Habe natürlich den Keller vorgezogen. Neues Büro U.124 aber besser als 
das Geschrei vom Kollegen. Tageslicht habe ich auch ;-).

MfG Sven

von Paul B. (paul_baumann)


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Sven schrieb:
> Dann haben wir einen Glaskasten bekommen.

Damit ihr nicht mit Steinen werft?

mfG Paul

von Wurzelpeter (Gast)


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Also ganz alleine hocken ist auch nicht so schön. 1-2 Kollegen ist 
perfekt, allerdings sollten die natürlich auch halbwegs zu einem passen. 
Dann ist das deutlich besser als 24/7 alleine mit sich zu sein.

von Gästchen (Gast)


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Meckerziege schrieb:
> Mehr, also 4 Leute in einem Büro macht keinen Sinn und der ständige
> Unsinn mit der offennen Kommunikation ist auch ein Produkt der
> BWL-Schachmaten, die noch nie konzentierte Denkarbeit leisten mussten.

Ich bin entsetzt: ich erinnere mich plötzlich an ein Gespräch zwischen 
Chefs und BWL-lern über neue Gebäudeordnung, das Gespräch habe ich nur 
durch Zufall mitbekommen. Da wollte einer tatsächlich Pro-Großraumbüro 
argumentieren, als "sachliche Argumente" waren seine Aussagen dass es 
eine ganz tolle Kostenersparnis bringt und dass man Großraumbüros eh oft 
in USA-Filmen sieht. Man muss sich das nur vorstellen wie so jemand 
tickt, noch größere Lusche gibt es kaum.

Meckerziege schrieb:
> Wenn man in einem Denkerjob sinnvoll arbeiten will, braucht man
> höchstens 10% der Zeit zum Kommunizieren. Der Rest ist 30% Denken und
> 60% Handeln. Und bei den 90% wird man eben durch die anderen gestört.

Noch besser könnte ich es nicht schreiben.

von Chefaufseher im Cubicle (Gast)


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Der Umweltpsychologe Gary Evans von der amerikanischen 
Cornell-Universität fand in einer Studie heraus: Der Körper schüttet im 
Großraumbüro doppelt so viele Stresshormone wie im Einzelbüro aus. Rund 
um die Uhr sind die Mitarbeiter zum Kampf oder zur Flucht bereit. Sie 
fühlen sich eingeengt, ihnen fehlt das eigene Revier. Das 
Krankheitsrisiko steigt.

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/grossraumbuero-ist-schwachsinn-sagt-karrierecoach-martin-wehrle-a-1073850.html

von Monsterrechner (Gast)


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Chefaufseher im Cubicle schrieb:
> Der Umweltpsychologe Gary Evans von der amerikanischen
> Cornell-Universität

Super Beitrag!!!!

von Uhu Uhu (Gast)


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Hier ist noch eine Kampagne mit Ratgeber gegen den Bürolärm:

http://www.hoerkomm.de/checkliste-mehr-ruhe-im-grossraumbuero.html

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