Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schnittbandkern Trenntrafo Wickeln "was muss ich noch beachten"


von Maddin (Gast)


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Hi,

ich habe 4 dieser Kernhälften (siehe Bild). Gewicht ca 2Kg/Stück. 
Bestehen aus geschichteten Blechen. Leerer Trafo wiegt dann rund 9Kg.

Als Wickelkörper habe ich diesen hier:

http://www.michael-spulen.de/spulenkoerper-fuer-bleche-produkte.php?fthid=101

EI 170c mit 2 Kammern angedacht.

Ich frage mich ob der Trennsteg als Isolierung für einen Trenntrafo 
ausreicht. Was muss ich bei der Lagenisolation beachten. Habe 
Kaptonfolie hier, allerding nicht seitlich geschlitzt....

Berechnet habe ich mir das so:

AL wert oder Maximale Induktion in [T] + Abmessungen/Fläche komme ich
mit 1,4T hin?
PrimSpannung 230V
Frequenz 50Hz

komme ich mit dieser Formel ans Ziel?

n=230V/((2Pi/sqrt(2))*1,4T*50Hz*Fläche)  //Fläche = 22mm * 75mm
n=Windungen.

Liege ich da richtig?

Drahtdicke ist 1,5mm²

A) Wieviel Windungen mehr brauche ich Sekundärseitig.
B) Ein Tip zur Leistung wäre noch ganz hilfreich.

Danke Euch.

M.

von Dieter W. (dds5)


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Ich habe mal ein altes Schnittbandkern-Handbuch von VAC rausgekramt und 
dort folgende Angaben für SE170c aus Trafoperm N2 gefunden:

Spitzeninduktion 1,83T
Sekundärleistung 1,5kVA
Windungsspannung 1,2V  (primär)
zul. Stromdichte 1,8A/mm²
Spannungsfaktor  1,03  (primär zu sekundär)
mittl. Windungslänge 378mm
Wickelraumquerschnitt 14cm²  (Einkammer-Spulenkörper)

Die Angaben gelten bei 50Hz, Widerstandslast und 75°C Übertemperatur.

von Harald W. (wilhelms)


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Maddin schrieb:

> EI 170c mit 2 Kammern angedacht.
>
> Ich frage mich ob der Trennsteg als Isolierung für einen Trenntrafo
> ausreicht.

Wenn Du sekseitig nicht gerade Kilovolt-Potentiale anlegen willst,
sollte das reichen.

> Was muss ich bei der Lagenisolation beachten. Habe
> Kaptonfolie hier, allerding nicht seitlich geschlitzt....

Du meinst, nicht gefiedert? Dann kann es natürlich leicht passieren,
das Du Windungsschluss zwischen zwei Lagen bekommst.

> Drahtdicke ist 1,5mm²

Laut Dieters Angaben brauchst Du wohl eher 3,5mm². Wichtig ist
natürlich, das Dein gewählter Draht auch genug Platz auf dem
Wickelkörper hat.
Gruss
Harald

von Maddin (Gast)


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@dds5

Danke, sehr interessant :-)

Da ich ja 4 Hälften habe, muss ich die Fläche wohl noch verdoppeln, in 
meiner Formel, denke ich!?

nn
UU

@HW

>>gerade Kilovolt-Potentiale anlegen willst

Ich will sekundärseitig nicht sterben, also einen möglichst 
normgerechten Trennt. bauen.

>>Du meinst, nicht gefiedert?

JA, mal sehen wie ich das löse. Werde mir wohl andere besorgen...

>>Laut Dieters Angaben brauchst Du wohl eher 3,5mm

Wie kommst du darauf? Ich möchte Lastströme bis max. 5A nutzen...

aaach ist das dieser Punkt:

zul. Stromdichte 1,8A/mm²

Weil er sich sonst überhitzen würde, oder womit hängt das zusammen. Dann 
müsste ich bei 5A (5A/1,8A/mm²) einen Querschnitt von 2,77mm² verwenden?

Viele Grüße,
M.

von Frank X. (flt)


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Also ganz ehrlich:

-Du kannst das Ding nicht mal berechnen
-Du hast keine Ahnung vom Trafowickeln
-Du willst einen "normgerechten" Trenntrafo wickeln?
-Prüfspannung 1min. 4000V(oder waren es 5000V?)

Mein Tip: Lass es oder suche Dir einen der sich damit auskennt.

mfg

von Maddin (Gast)


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...wo kommen nur immer diese ganzen "halbfertigen" User her, die noch 
nicht mal nen richtigen Namen haben!? Ein Tip zurück: Wenn man selbst 
keine Ahnung hat...

Also, der este Testtrafo ist gewickelt. mit 500Wdg. primär und 525Wdg 
sek...

habe ich aber noch nicht unter richtiger Last getestet...aber mal 
langsam am Trenntrafo angefahren, passt schon ganz gut...

Mit meiner Formel und den 1,8T komme ich auf:


n=230V/((2Pi/sqrt(2))*1,8T*50Hz*Fläche)  //Fläche = 22mm * 75mm (*2)

n=230V/(4,44)*1,8T*50Hz*Fläche)  //Fläche = 22mm * 75mm (*2)

n=230V/400*Fläche)  //Fläche = 22mm * 75mm (*2) =0,0033m²

n=174 Wdg.

A)Ist das realistisch? Scheint mir recht wenig...
B)Wie kommt die "zul. Stromdichte 1,8A/mm²" zusatnde? bze. wovon hängt 
sie ab?

Gruß,
M.

von Dieter W. (dds5)


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Die Stromdichte ist hauptsächlich von der Kühlung abhängig, denn die 
entstehende Verlustleistung muss ja irgendwie weg, sonst wird's den 
Trafo zu heiss.

Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, u.a. die Größe (wegen der 
Oberfäche), ob getränkt (bessere innere Wärmeleitung) oder nicht und 
auch die Belüftung (nur Konvektion oder mit Ventilahuiii).

Die Angaben im Buch sind für ungetränkten Trafo und Konvektion.

von Frank X. (flt)


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Maddin schrieb:
> ...wo kommen nur immer diese ganzen "halbfertigen" User her, die noch
> nicht mal nen richtigen Namen haben!? Ein Tip zurück: Wenn man selbst
> keine Ahnung hat...

1.Wenn man selber keinen richtigen Namen hat: schön ruhig bleiben...
2.Du hast keine Ahnung was ich kann/weiss/nicht weiss oder kann...

von Maddin (Gast)


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@Frank
Zu1) Es ging mir dabei nicht um die Namen...
Zu2) Du kennst mich doch genauso wenig, wir beide machen unser Urteil am 
Auftritt fest, ich habe mir das erlaubt nachdem du dies ja auch getan 
hast. Ich verstehe nur nicht warum du der Meinung zu sein scheinst das 
du das darfst ich aber nicht...!?
Wir können uns doch einfach darauf einigen das du einsiehst dass
dein Ton eher stichelnd war und das dieses Verhalten effektiv zu nichts 
führt außer zu Ärger und Diskussionen, denn mal ganz ehrlich, wenn du 
jemandem nochmal aufzählst was er deiner Meinung nach nicht weiß 
erwartest du nicht wirklich eine positive Reaktion oder!?

Meine Empfehlung an Dich, wenn es hier User gibt die aus deiner Sicht 
dümmer sind als du, lass sie einfach dumm sterben oder teile dein Wissen 
mit, denn dazu ist dies Forum ja letztendlich da. Dann wirst du sehen 
das es dir dabei gleich viel besser geht. Wenn das jedoch auch nicht 
reicht, schalte den Rechner mal aus und mach mal einen Spaziergang an 
der frischen Luft.


@dds5
Ich finde das Thema ganz schön heftig, wenn ich überlege das ein 1,5mm² 
Kabel für 16A ausreichend ist. Klar ist es hier sehr sehr schlecht 
belüftet in vielen Schichten aufgetragen, aber hui...
Nun sei es drum, ich habe auch dickeren Draht hier, von dem 1,5mm² 
passten
sicher knapp 600wdg. drauf... wenn ich aber mit 200 auskomme, kann ich 
dickeren Draht nehmen. Müsste dann nur abstimmen was die Wickelmaschine 
kann... da ist ebenfalls irgendwann schluss.

Habe ich denn in meiner Berechnung noch etwas vergessen? Mir geht es nur 
darum jeden Faktor mit einzubeziehen, ich denke mit diesem:

Spannungsfaktor  1,03  (primär zu sekundär)

würde ich von 174Wdg. Prim auf 179Wdg. Sek kommen, indem ich das 
ausmultipliziere...oder muss ich das oben über die Formel machen und mit 
230V*1,03 rückwärts rechnen?

Windungsspannung 1,2V  (primär) wäre dann die Spannung einer Windung, 
ich gehe mal davon aus das diese auf 50Hz bezogen ist. Wenn ich dann 
1,2V * 174 rechne sind das gleich 208V, hmmm naja...

Viele Grüße,
M.

von Michael_ (Gast)


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Ja, alle Theorie ist grau!
Der Frank Xy hat vollkommen Recht!
Wer einmal mit der Fertigung von Trafos zu tun hatte, weiß um die 
Probleme.
Kleinste Fehler können deinen Ruhestrom maßlos in die Höhe treiben.
Geh mit deinen Vorstellungen zu einer Trafobude und du kriegst was du 
brauchst.
Ohne Wickelmaschine hast du sowieso schlechte Karten.

von Joachim h. (Gast)


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@Michael_
Du bist noch so ein Leerschwätzer, null Inhalt und nicht mal anständig 
gelesen. Von der Wickelmaschine war genau 5 Sätze obendrüber die Rede.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael_ schrieb:

> Wer einmal mit der Fertigung von Trafos zu tun hatte, weiß um die
> Probleme.
> Kleinste Fehler können deinen Ruhestrom maßlos in die Höhe treiben.
> Geh mit deinen Vorstellungen zu einer Trafobude und du kriegst was du
> brauchst.

Ich seh da eher keine Probleme. Wenn man einen Datensatz, wie den
von Dieter hat, ist das Ausrechnen vom Rest eher trivial. Ich denke,
90% der Trafowickler werden mit solchen Datensätzen arbeiten.
Was mich nur wundert, das Maddin diese Angaben eher ignoriert.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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> Ich denke, 90% der Trafowickler werden mit solchen Datensätzen arbeiten.

In der Zwischenzeit wird ausgeknautscht was möglich ist,
die Rechnen Kerne und Erwärmung mit FEM Programmem durch
um bloss kein Prozent Eisen und Kupfer durch Sicherheits-
aufschläge zu verschenken.

Aber etwas entspannter gerechnete Trafos halten länger.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

>> Ich denke, 90% der Trafowickler werden mit solchen Datensätzen arbeiten.
>
> In der Zwischenzeit wird ausgeknautscht was möglich ist,
> die Rechnen Kerne und Erwärmung mit FEM Programmem durch
> um bloss kein Prozent Eisen und Kupfer durch Sicherheits-
> aufschläge zu verschenken.

Du meinst die Firmen, die fertige Trafos verkaufen. Ich dachte
eher an die Einzelfertigung beim Elektrowickler um die Ecke.
Gruss
Harald

von Dieter B. (debe)


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Früher habe ich nach dieser Tabelle Trafos gewickelt.
Hat keiner Rauchzeichen gegeben.

Gruß debe

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter Werner schrieb:

> Ich habe mal ein altes Schnittbandkern-Handbuch von VAC rausgekramt und
> dort folgende Angaben für SE170c aus Trafoperm N2 gefunden:

Hallo Dieter,
ich habe bei mir jetzt auch einen alten Schnittbandtrafo gefunden.
Vielleicht ist ja in Deinem Buch auch so ein schöner Datensatz
dafür drin. Der Kern heisst: SU 60b. Der Kern besteht also nur aus
zwei Teilen und hat deshalb auch zwei Spulen. Interessieren würde
mich da vor allen die typische Nennleistung und die zulässige
Stromdichte in A/mm². Den Rest kann ich auch selbst ausmessen.
Gruss
Harald

von eProfi (Gast)


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Es spielen viele Faktoren eine Rolle, die sich gegenseitig beeinflussen:

Einschaltstrom (bei Schnittband nicht zu unterschätzen!) - 
Leerlaufverlust - Volllastverlust - Steifigkeit - Kurzschlussstrom - 
Lautstärke.

Außerdem die Frage, ob der Trenntrafo getrennte Kammern hat oder die 
Wicklungen übereinander liegen - großer Unterschied.

Mach mal testweise 1V / Wdg, d.h. Prim 230, sek. 230*1,03=236,9

Draht so dick, dass das Wickelfenster gut gefüllt ist.


> um bloss kein Prozent Eisen und Kupfer durch Sicherheits-
> aufschläge zu verschenken.
Da kommt dann so was raus, ein Trafo, der im Leerlauf über 70° heiß 
wird:
Beitrag "Re: Drehstromtrafo berechnen und welche Eisenverluste?"

von Dieter W. (dds5)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Dieter Werner schrieb:
>
>> Ich habe mal ein altes Schnittbandkern-Handbuch von VAC rausgekramt und
>> dort folgende Angaben für SE170c aus Trafoperm N2 gefunden:
>
> Hallo Dieter,
> ich habe bei mir jetzt auch einen alten Schnittbandtrafo gefunden.
> Vielleicht ist ja in Deinem Buch auch so ein schöner Datensatz
> dafür drin. Der Kern heisst: SU 60b. Der Kern besteht also nur aus
> zwei Teilen und hat deshalb auch zwei Spulen. Interessieren würde
> mich da vor allen die typische Nennleistung und die zulässige
> Stromdichte in A/mm². Den Rest kann ich auch selbst ausmessen.
> Gruss
> Harald

Hallo Harald, mein schlaues Buch meint zu SU60b

Spitzeninduktion 1,81T
Sekundärleistung 120VA
Windungsspannung 0,21V  (primär)
zul. Stromdichte 4,3A/mm²
Spannungsfaktor  1,14  (primär zu sekundär)
mittl. Windungslänge 137mm
Wickelraumquerschnitt 3cm²  (Einkammer-Spulenkörper)

Ich habe hier noch 4 Hälften SU90b liegen, die wollte ich mal mit einem 
selbstgebauten Spulenkörper zu einem Trafo verwursten - sieht dann im 
Prinzip wie ein M-Schnitt aus.

Aber Du weisst ja selbst, für solche Aktionen fehlt immer die Zeit und 
eine konkrete Verwendung ist auch nicht in Sicht.

Wegen der Stecker mail ich Dich noch an, bisher nix neues - ist halt 
etwas schlafmützig der Verein.

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter Werner schrieb:

> Hallo Harald, mein schlaues Buch meint zu SU60b
>
> Spitzeninduktion 1,81T
> Sekundärleistung 120VA
> Windungsspannung 0,21V  (primär)
> zul. Stromdichte 4,3A/mm²
> Spannungsfaktor  1,14  (primär zu sekundär)
> mittl. Windungslänge 137mm
> Wickelraumquerschnitt 3cm²  (Einkammer-Spulenkörper)

Gut, das hilft mir schon weiter. Ich muss noch die verschiedenen
Spannungen rausmessen, ob sie brauchbar sind, aber solche Schnitt-
bandtrafos lassen sich ja auch leicht umwickeln.

> Ich habe hier noch 4 Hälften SU90b liegen, die wollte ich mal mit einem
> selbstgebauten Spulenkörper zu einem Trafo verwursten - sieht dann im
> Prinzip wie ein M-Schnitt aus.

Reicht dann auch für einen kräftigen Trenntrafo oder zum Betrieb
eines Verstärkers für ein ganzes Stadion. :-)
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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eProfi schrieb:

> Mach mal testweise 1V / Wdg, d.h. Prim 230, sek. 230*1,03=236,9

Warum nicht die 1,2V /Wdg, die in Dieters Tabelle stehen? Mit zu
wenig Wdg kommt der Kern schnell in die Sättigung. Ich würde eher
mit etwas mehr Wdg arbeiten, um den Leerlaufstrom zu verringern.
Gruss
Harald

von Maddin (Gast)


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ok, also Drahtdickte hauptsächlich abhängig von der 
Wärmeentwicklung...alles klar.

Ist das mit diesem "Datensatz" wirklich so einfach:

Spitzeninduktion 1,83T
Sekundärleistung 1,5kVA
Windungsspannung 1,2V  (primär)
zul. Stromdichte 1,8A/mm²
Spannungsfaktor  1,03  (primär zu sekundär)
mittl. Windungslänge 378mm
Wickelraumquerschnitt 14cm²  (Einkammer-Spulenkörper)

230V / 1,2V = 192wdg

192 * 1,03 = 198wdg

Wenn ich die volle Last ausnutzen will:

1,5kVA /230V = 6,5A

6,5A / 1,8A/mm² = 3,6mm²

Wickelraum überprüfen ob Drahtmenge drauf passt und fertig?

Ist das so richtig?

Maddin

von Falk B. (falk)


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Im Prinzip ja, siehe Transformatoren und Spulen.

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