Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welchen Temperatursensor zum Eintauchen in Fluid?


von SamplePoint (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
Zur Temperaturregelung eines Fluids (Wasser) suche ich einen 
Temperatursensor, die Anforderungen wären:
-) Benötigter Messbereich: 20-30°C, wirklich relevant sind allerdings 
nur ca. 22-28°C.
-) Wenn möglich ein digitales Interface, i2c wäre ideal. Zur Not kann 
auch der 12bit ADC eines ATMega32 verwendet werden wenns wirklich nichts 
digitales geben sollte.
-) Hohe Widerholbarkeit der Messungen über dessen Lebensdauer, konstante 
Abweichungen sind egal, werden einzeln abgeglichen.
-) Auflösung besser als 0,2°.
-) Wasserfest, das Ding soll eingetaucht werden.
-) Abtastrate ist nahezu egal, das System ist relativ träge und es wird 
ca. ein mal pro Sekunde gemessen.

Ich möchte nicht selbst anfangen mit Harzen, Silikonen usw zu 
experimentieren und dann auf Langzeitbeständigkeit "hoffen", der Sensor 
sollte vergossen beziehbar sein.
Die Sensoren werden alle 3 fach vorhanden sein um den Ausfall/Drift 
eines erkennen zu können.
Nein, keine Aquariumssteuerung sondern das Wasserbad einer 
Filmentwicklungsmaschine.

Bis jetzt habe ich nur den LM235Z als IP68 gefunden, leider analog 
10mV/C.
 -> 100mV über den Bereich, braucht Signalaufbereitung um 20° auf 0V zu 
bringen und dann einen 50x Verstärker.

Abseits der Unmengen an NTCs und PT100/1000, die gibts zu Hauf, wird 
natürlich ohne zusätzlichen Schaltungsaufwand nichts werden. Noch habe 
ich die Hoffnung diesen umgehen zu können.

Wahrscheinlich sehe ich nur vor lauter Bäumen den Wald nicht.
Schonmal grossen Dank für jede Hilfe

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Nur für den Fall, dass du nichts findest:

DS18B20.

Hab da auch ein gutes Video zu gesehen wie man den Wasserdicht macht.
Dazu wird der Sensor (verlötet mit Kabel dran) in ein Rohr gesteckt 
(oder Schlauch), von unten Silikon rein gepresst und wenn das Silikon 
oben raus kommt, den Sensor so weit raus schieben, bis er oben zu sehen 
ist.

In dem Video war es ein Kunststoffschlauch.

von Heya ho. (Gast)


Lesenswert?

Der Aufwand zum Messen eines NTC ist gearde mal ein Widerstand..

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Frank O. schrieb:
> Hab da auch ein gutes Video zu gesehen wie man den Wasserdicht macht.

Und das Vergießen kann man auch andere machen lassen, die fertig 
vergossene Sensoren über EBay anbieten. Alternative ist die Montage als 
Kontaktsensor an der Außenseite, ggf. zusätzlich thermische gegen die 
Umgebnung isoliert.

von PittyJ (Gast)


Lesenswert?

DS18B20 - der hat laut Datenblatt nur 0.5 Grad Genauigkeit.
Auch die anderen integrierten Sensoren haben oft nur diese Genauigkeit.
Der LM73 misst zwar bis auf 0.03 Grad, die Genauignkeit ist aber 
trotzdem nur 1 Grad.

Deshalb wurden in meiner alten Firma immer PT1000 eingesetzt. Mit 
entsprechend aufwendiger Elektronik und guten AD-Wandlern.
Dazu gehörte dann auch eine gute Kalibrationskurve.

von Einhart P. (einhart)


Lesenswert?

Moin,

Für die genannten Randbedingungen wäre der DS18B20 sicherlich 
ausreichend. Die +/- 0.5° gelten für -10..85°C. Bei den 4 18B20 
Sensoren, die ich z.Zt. am Bus habe beträgt die Abweichung Bei 22°C 
untereinander maximal +/-0.1°.

Ich habe gerade aus China wasserfeste in Metallhülse bekommen (€2 pro 
Stück). Allerdings kann ich nichts über die Art des Vergusses sagen. da 
müsste ich einen aufmachen.

Gruß
Einhart

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

PittyJ schrieb:
> DS18B20 - der hat laut Datenblatt nur 0.5 Grad Genauigkeit.
> Auch die anderen integrierten Sensoren haben oft nur diese Genauigkeit.
> Der LM73 misst zwar bis auf 0.03 Grad, die Genauignkeit ist aber
> trotzdem nur 1 Grad.
>
> Deshalb wurden in meiner alten Firma immer PT1000 eingesetzt. Mit
> entsprechend aufwendiger Elektronik und guten AD-Wandlern.
> Dazu gehörte dann auch eine gute Kalibrationskurve.

Ich hab da allerdings nur Test mit gemacht. Alle drei hatten immer die 
gleiche Temperatur, anders als in zwei Uhren. Die Uhren hatte sogar mehr 
als ein Grad Abweichung.
0,5 Grad ist die größte mögliche Abweichung.
Der LM hatte da mehr Abweichung. Leider hatte ich kein geeichtest 
Thermometer, aber meines Erachtens waren die sehr genau.
Ich frage mich vor allem wie man das Fluid auf so einen genauen Wert 
halten will. Da sehe ich ein viel größeres Problem. Ich halte das für 
nur schwer möglich, dass es an allen Stellen und zu jeder Zeit überall 
bis auf 0,2 Grad genau gehalten werden kann.

von Walter S. (avatar)


Lesenswert?

PittyJ schrieb:
> die Genauignkeit ist aber
> trotzdem nur 1 Grad.

gefragt ist eine Auflösung von 0,2 Grad

von Micha (Gast)


Lesenswert?

TSic 506 erfüllt die Anforderungen bzgl. Auflösung, Genauigkeit und 
digital; allerdings habe ich den noch nicht fertig konfektioniert 
gesehen

von i-Troll (c) (Gast)


Lesenswert?

Es ist aber schon bekannt, dass Aufloesung und Genauigkeit zwei sehr 
verschiedene Dinge sind. Mit einem NTC an einem 10 bit Wandler sind 0.1 
Grad Aufloesung kein Problem.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Meinst du jetzt 0,2° Auflösung oder Genauigkeit?
Eine Flüssigkeit überall auf 0,2° genau gleich temperiert zu halten ist 
ziemlich schwer, dazu bräuchtest du schon eine ziemlich starke 
Umwälzung.

Wenn es relativ träge ist, dann wäre es evt. mit Einschraubhülsen mit 
Einsteckfühlern machbar. Dann müssen die Fühler nicht mehr wasserdicht 
und korrosionsbeständig sein.
So wie das in Solaranlagen /Brauchwasseranlagen gemacht ist.

von SamplePoint (Gast)


Lesenswert?

Nochmals grossen Dank für alle Antworten.

Mit den 0,2° ist die Genauigkeit gemeint wobei ein konstanter Fehler wie 
gesagt egal ist, er darf sich nur nicht ändern. Ich wünsche mir eine 
hohe Präzision bei nicht zwingend hoher Richtigkeit der Messung sofern 
die Abweichung des Messwertes von der tatsächlichen T konstant ist.
Ob der Prozess jetzt bei 24,5 oder 23,2 Grad abläuft ist eigentlich 
nicht tragisch so lange diese Temperatur bei jedem Ablauf gleich ist.

Bezüglich der Temperaturverteilung im Bad werden sicher nicht überall 
24,0° vorherrschen, am wichtigsten ist das Vorratsgefäss für die 
Entwicklerlösung sowie das eigentliche Reaktionsgefäss, das ist räumlich 
schon recht begrenzt. Starke Umwälzung ist vorgesehen.

Der DS18B20 schaut ganz gut aus, wenn er tatsächlich so wenig Abweichung 
zeigt. Ich würde dann halt einen vergossenen öffnen um mir das mal 
anzusehen, der Preis ist ja nicht so schlimm.

TSIC506 wäre natürlich perfekt,in meinem Bereich typisch +-0,07 laut 
Datenblatt. Sehr verlockend das Ding.

Die PT1000+Messverstärker erreichen meine Vorgaben sicher, die Preise 
dafür sind aber beeindruckend ;).

>Der Aufwand zum Messen eines NTC ist gearde mal ein Widerstand..
Das war mein erster, sehr ernüchternder, Versuch an die Sache zu gehen.

Es wäre schon möglich Einschraubhülsen zu verwenden wenn es dafür 
entsprechende Sensoren gibt, kommt auf einen praktischen Test an ob sich 
das dann wirklich unabhängig genug von der Umgebungstemperatur zeigt. 
Sollte das mit entsprechender Anbringung/Isolierung zu schaffen sein?
T der Umgebung ist eigentlich immer nahe an 20°.

von amateur (Gast)


Lesenswert?

Frag doch den Installateur Deines Vertrauens. Der verkauft Dir gerne 
eine sogenannte Tauchhülse.
Im Rohzustand ist das, wie der Name schon sagt nichts als eine nach 
außen offene Hülse, die in ein Medium ragt.
Was Du da letztendlich als Sensor reinschiebst, ist dann Deine Sache. So 
lange Du den Sensor nicht festklebst, kannst Du ihn auch, so oft Du 
willst, austauschen.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

SamplePoint schrieb:
> Der DS18B20 schaut ganz gut aus, wenn er tatsächlich so wenig Abweichung
> zeigt. Ich würde dann halt einen vergossenen öffnen um mir das mal
> anzusehen, der Preis ist ja nicht so schlimm.

Der Fehler, wenn er überhaupt da ist, ist immer konstant.

Sensor abdichten, dieses Video finde ich nicht mehr, aber es ist super 
einfach.

Man nehme ein Stück Schlauch, dessen Innendurchmesser etwas größer ist 
als der Durchmesser des Sensors. Den mit Kabel versehenen Sensor in den 
Schlauch führen und von der Anschlussseite mit Silikon füllen bis das 
Silikon auf der anderen Seite des Schlauches wieder austritt, dann den 
Sensor so weit raus schieben, bis die obere Fläche etwas aus dem 
Schlauch ragt. Alles abputzen und bis zum nächsten Tag liegen lassen. 
Nun ist er dicht.

Nimm diesen Sensor und du wirst deine Freude haben.

von Erich (Gast)


Lesenswert?


von Bernhard S. (b_spitzer)


Lesenswert?

Frank O. schrieb:
> von der Anschlussseite mit Silikon füllen

Aber auf säurefreies Silikon achten, sonst vergammeln die 
Sensoranschlüsse...

von Werner (Gast)


Lesenswert?

SamplePoint schrieb:
> Mit den 0,2° ist die Genauigkeit gemeint wobei ein konstanter Fehler wie
> gesagt egal ist, er darf sich nur nicht ändern.

Wenn der Sensor einen konstanten Fehler von mehr als 0,2°C hat, hat er 
keine Genauigkeit von 0,2 °C. Das ist doch nicht so schwierig.

Ein konstanter Fehler, der nicht wild hin- und her eiert, hat den großen 
Vorteil, das er sich durch Kalibrierung berücksichtigen läßt. Erst der 
kalibrierte Sensor hätte dann ggf. die hohe Genauigkeit.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.