Hallo,
ich möchte mit einem AVR der mit 5V betrieben wird die Heizplatte einer
Kaffeemaschine steuern können. Dafür suche ich ein passendes Relais
(Schließer).
Angeschaut habe ich mir Folgendes:
http://www.reichelt.de/Print-Steckrelais/JS-05-MN-KT/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=79417;GROUPID=3293;artnr=JS+05+MN+KT
Wenn ich die technischen Daten richtig verstehe müsste es für meine
Zwecke geeignet sein, und kann 230V AC schalten, und das mit den 5V vom
AVR. Richtig?
Außerdem müsste ich das Relais auch direkt an einen I/O Pin anschließen
können, oder? Meine Überlegung dazu: Relais Ansprechleistung: 120mW.
Also müsste
sein. Da laut Datenblatt (bspw) ein ATmega8 40mA per I/O Pin schalten
kann sollte dies doch - vielleicht mit einem zusätzlichen Kondensator -
möglich sein, oder?
Eine letzte Frage noch zu dem angeführten Relais: Bei den Details steht
"Printmontage". Aber es hat doch nach unten stehende Pins, wie soll das
so auf eine Platine? Oder was genau ist damit gemeint? Bei
"Printmontage" denke ich an etwas wie TQFP.
Danke im Voraus!
Wenn du ins Datenblatt schauen würdest, hättest du rausgefunden dass die
Spule des 5V Relais einen Widerstand von 112 Ohm +-10% hat. Ergibt bei
112 Ohm und 5V Schaltspg. einen Strom von ca. 45mA, bei weniger
Widerstand mehr..
Ich würde mich mehr auf den Spulenwiderstand als auf die
Ansprechleistung verlassen.
Nimm einen Transisor zum Schalten
>Eine letzte Frage noch zu dem angeführten Relais: Bei den Details steht>"Printmontage". Aber es hat doch nach unten stehende Pins, wie soll das>so auf eine Platine?
Durch Löcher in der Platine???
1) spendiere bitte einen transistor zum schalten
2) eine freilaufdiode
3) gerate feinsicherung in reihe zum schliesser
4) printmontage = auf platine, kann through hole oder smd sein.
Danke für die hilfreichen Antworten!
daniel schrieb:> 2) eine freilaufdiode
Dazu habe ich mich belesen, und verstehe was eine Freilaufdiode ist, und
warum sie sinnvoll ist. Aber (bitte verzeihe meine Unwissenheit) was für
eine Diode würde ich dabei genau nehmen?
daniel schrieb:> 3) gerate feinsicherung in reihe zum schliesser
Was würdest du empfehlen wie die Sicherung dimensioniert sein sollte?
smdscr schrieb:> Damit könntest du ohne zusätzliche Kühlung ca. 600W schalten.
Sehr interessant, danke!
Noch eine dumme Frage, unabhängig davon: Im Kabel vom SchuKo Stecker
habe ich neben dem Schutzleiter die zwei Adern Nullleiter und Phase. Der
Stecker passt ja aber in beide Richtungen, wie bekomme ich das innerhalb
meiner Schaltung ausdifferenziert, was Nullleiter und was Phase ist?
Peter Reither schrieb:> wie bekomme ich das innerhalb> meiner Schaltung ausdifferenziert, was Nullleiter und was Phase ist?
....ausdifferenziert?...was meinst du damit?...und warum ist das für
deine schaltung wichtig?
Peter Reither schrieb:
> ... was Nullleiter und was Phase ist?
Da es Wechselstrom ist, ist das nur für die
Kabelfarben/Anschlußbezeichnungen relevant.
Für die Funktion ist das egal, solange es wie im Schaltplan des
TRIAC-Artikels verschaltet ist.
BT137: Line -> T2(Pin2), Load -> T1(Pin1), MOC Pin4 -> G(Pin3)
Die Zündung erfolgt dabei immer in den Quadranten I+ bzw III-, die sich
beim BT137 nicht großartig unterscheiden (5/11 mA typ, 35/35 mA max.).
ps.
Absicherung bis zu (TM) 4A mittelträge (Schmelzintegral 18,88 < 21 A²s)
= reiner Kurzschlußschutz.
http://www.reichelt.at/?ARTICLE=13248
Der tatsächliche Wert (und auch eine evtl. Kühlung) richtet sich nach
der noch unbekannten Leistung und der maximalen Einschaltdauer deiner
Platte.
amateur schrieb:> Mein Gefühl sagt mir: Das ist genau die richtige Aufgabe für ein Solide> State Relais.
aber nicht wenn solche Fragen kommen:
> wie bekomme ich das innerhalb> meiner Schaltung ausdifferenziert, was Nullleiter und was Phase ist?
Wenn man mit Schaltungen an 230V arbeitet sollte man schon sehr genau
wissen was man tut.
Es wurde auch noch nicht geschrieben welche Leistung die Heizplatte hat,
das ist natürlich auch wichtig bei der Auswahl des Relais.
Jojo S. schrieb:> Es wurde auch noch nicht geschrieben welche Leistung die Heizplatte hat,> das ist natürlich auch wichtig bei der Auswahl des Relais.
200W
@Jojo
Die Unwissenheit ob ich nun die Phase in die Linke und den Nullleiter in
die rechte Hand nehmen muss oder umgekehrt ändert nichts an der
Fragestellung.
Also: Halbe Leiter oder ganzes Relais?
> 200W
Das ist gut, da ich vorhin die flasche Kurve abgelesen hatte - sind max.
1,9A (~440W). Mit den 200W sollte das dann ohne weitere Kühlung(*) bis
55°C Umgebungstemperatur im grünen Bereich liegen.
Sicherung: 1A träge (http://www.reichelt.at/?ARTICLE=21788)
(*) Ich würde dem Teil dennoch eine etwas größere Cu-Fläche spendieren.
smdscr schrieb:> Wenn es SMD sein soll:> MOC3063http://www.reichelt.de?ARTICLE=114336
Wenn ich mit meinen bescheidenen Kenntnissen das Datenblatt korrekt
deute, ist der 3063 ein Optokoppler mit integriertem Triac, also kann
ich mit ihm direkt auch Wechselstrom schalten. Ein ganz simpler Aufbau
dürfte also so aussehen wie mein Beispiel im Anhang, oder?
@ Peter Reither
Hallo erstmal,
nachdem ich diesen Thread etwas mitverfolgt habe kann ich dir nur
folgendes raten:
Nimm erstens ein Solid State Relay, damit kannst du nicht viel falsch
machen.
Laß dir die ganze Lastseite von einem Elektriker deines Vertrauens
einbauen und erklären (verwendete Materialien, warum und wieso dieses
und jenes so eingebaut wurde).
Ich sehe nämlich folgende Probleme:
Du hast null Grundlagen und willst an 230V arbeiten!
Kannst du mir sagen, welchen Leitungstyp du im im inneren des Gerätes zu
verlegen hast (Heizplatte!).
Kannst du mir sagen, welchen Querschnitt du wählen mußt!
Welche Mindestabstände zu deinen 5V hast du einzuhalten?
Hast du zur Inbetriebnahme einen Trenntrafo? Bestimmt nicht!
Ich habe das Ganze schon vor Augen:
Zur Verlegung nimmt man ein 0,8 Telefondraht, weil der so schon in die
Löcher der Platine passt.
Dann noch schnell angeschlossen und den Stecker rein!
Irgendetwas geht nicht, gesucht, gesucht, gesucht, aua.............
Wenn es dann läuft, brennt die Leitung weg. Entweder weil der
Querschnitt zu klein ist oder die Leitung sich an der Heizplatte die
Haut verbrennt!
Versteh´ mich nicht falsch, ich will dich nicht entmutigen, aber etwas
Respekt und Verständis für die Arbeit an Netzspannung mußßßßßßß
vorhanden sein!!!!!!!!!!
mfg Erhard
Peter Reither schrieb:> smdscr schrieb:>> Wenn es SMD sein soll:>> MOC3063http://www.reichelt.de?ARTICLE=114336>> Wenn ich mit meinen bescheidenen Kenntnissen das Datenblatt korrekt> deute, ist der 3063 ein Optokoppler mit integriertem Triac, also kann> ich mit ihm direkt auch Wechselstrom schalten. Ein ganz simpler Aufbau> dürfte also so aussehen wie mein Beispiel im Anhang, oder?
Das funktioniert, aber nur für die Heizplatte für eine Puppenstube...
Wenn du in das Datenblatt schaust siehst du das die Schaltleistung max.
120 mW (milli Watt!) beträgt. Beim Anschluss deiner 200 W Platte wird
sich der MOC wenige ms nach dem ersten einschalten mit Knall,
Stichflamme und viel Gestank verabschieden.
Was du suchst ist wie schon von anderen vorgeschlagen ein SSR, zB:
http://www.reichelt.de/index.html?ACTION=3;ARTICLE=15441;SEARCH=s202
rel. teuer, aber damit kann man nicht viel falsch machen. Die Tipps
meines Vorredners vorrausgesetzt. Wenn du das auf eine Platine setzen
willst dann hast du mit 'JP1/2' Jumper für kleine Signale rausgesucht,
da gehören Klemmen mit Rastermass 7,5 mm hin. Breite Leiterbahnen sind
wichtig damit die nicht durchbrennen. Und Befestigungslöcher für die
Platine planen, die werden vergessen und die Platine muss irgendwie
angestrappst werden.
Erhard S. schrieb:> Versteh´ mich nicht falsch, ich will dich nicht entmutigen, aber etwas> Respekt und Verständis für die Arbeit an Netzspannung mußßßßßßß> vorhanden sein!!!!!!!!!!
Absolut, darum frage ich ja auch hier nach, bevor ich wild und
ahnungslos mit Netzspannung hantiere und schaue, ob man einen Neonfisch
als Phasenprüfer verwenden kann. Mir ist bewusst, dass ich sehr viel -
um nicht zu sagen fast alles - noch nicht weiß. Aber wie soll ich es
lernen, wenn nicht durch ausprobieren?
Also: Die Heizplatte ist mit ihren (originalen) 2,5mm starken, flexiblen
Kabeln verbunden. Die Enden der Kabel habe ich mit einer entsprechenden
Adernendhülse bestückt. Außerdem habe ich mir die Artikel
Leiterbahnbreite und Leiterbahnabstände im Voraus angesehen. Wie
ich die entsprechenden Werte in Eagle übernehme, und die Netzspannung
über ein eigenes Netz führe weiß ich auch. Und schlimmstenfalls
zerschieße ich mir die Bauteile - wenn ich das Ganze anschalte halte ich
Abstand und habe keine direkte Berührung mit der Schaltung (ich habe mir
einen kleinen Bastelkeller eingerichtet und kann die Stromversorgung
separat steuern).
Was mir also fehlt ist die Ansteuerung der Heizplatte. Im
Beitrag "Fragen zu 230V AC Endstufe mit BTA24 600V BW" gab es einen ähnlichen
Aufbau, der zwar für den Threadstarter nicht geeignet war, aber
prinzpiell sich doch für mich übernehmen lassen müsste, oder?
Jojo S. schrieb:> Wenn du das auf eine Platine setzen> willst dann hast du mit 'JP1/2' Jumper für kleine Signale rausgesucht,> da gehören Klemmen mit Rastermass 7,5 mm hin.
Das sollte nur der Illustration dienen; es waren die erstbesten Header,
die ich gefunden habe..
Peter Reither schrieb:> Was mir also fehlt ist die Ansteuerung der Heizplatte. Im> Beitrag "Fragen zu 230V AC Endstufe mit BTA24 600V BW" gab es einen ähnlichen> Aufbau, der zwar für den Threadstarter nicht geeignet war, aber> prinzpiell sich doch für mich übernehmen lassen müsste, oder?
ja, das sieht passend aus, wie im Datenblatt vom MOC. Nur wenn es bei
deinem Projekt um ein Einzelstück geht hast du mit dem Sharp SSR alles
in einem Bauteil, incl. Entstörmassnahme (Snubber). Nur ein
Vorwiderstand wie für den MOC ist noch nötig.
Nimm einen SHARP S201S06, der ist ideal dafür.
Vorwiderstand für den Eingang noch berechnen.
Zu einer Vorredner:
Der MOC3063 ist nicht so ganz abwegig, wenn auch etwas scharf an der
Kante wegen dem hohen Einschaltstrom der kalten Platte.
Die 125mW kann er selbst verbraten (wo auch immer die Zahl herkommt),
d.h. am durchgeschalteten Triac fällt eine Restspannung ab und es fließt
Strom...
Die 200W am Verbraucher interessieren nicht den TRIAC.
Bernd Rüter schrieb:> Die 125mW kann er selbst verbraten (wo auch immer die Zahl herkommt),> d.h. am durchgeschalteten Triac fällt eine Restspannung ab und es fließt> Strom...>> Die 200W am Verbraucher interessieren nicht den TRIAC.
Tut mir leid, das habe ich nicht ganz verstanden. Was genau meinst Du?
Bernd Rüter schrieb:
> Die 125mW kann er selbst verbraten (wo auch immer die Zahl herkommt)...
Naja, sind ein paar mW mehr - Datenblatt:PD des Detektors 150mW@25°C.
Mit Vtm=1,4V@100mA (Fig. 6) ergibt sich ein maximaler RMS-Strom von ca.
100mA -> in Peters Anwendung wird's qualmen. Der Hersteller empfielt
eine solche Nutzung aber definitiv nicht.
"This optoisolator should not be used to drive a load directly."
@Peter:
Das Sharp S202S02 gibt es ab 3,60. Im Gegensatz zum S202S12 ist da aber
kein Snubber drin. Ausprobieren, Messen und ggfls. Nach- oder Umrüsten.
Das mit dem BT137B in SOT404 würd ich mir gut überlegen. Ohne Reflow
oder zumindest Platte+Heißluft wird das normalerweise nix Vernünftiges,
wenn man auf einen minimalen Rth angewiesen ist.
Bei NXP gibt es dazu auch ein paar AN.
http://www.nxp.com/products/thyristors/4_quadrant_triacs/BT137B-800.html#documentation