Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Minimal Positionsänderung eines PSDs


von Timo (Gast)


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Die Auflösung eines PSD ist durch das Rauschen des PSD selbst und des 
TIA begrenzt. Doch wie ermittle ich anhand des Datenblattes des PSDs 
jetzt praktisch die minimal detektierbare Positionsänderung?

Der PSD sei mit 5V vorgespannt, es handelt sich um folgenden Typ:

http://www.pollin.de/shop/downloads/D120404B.PDF

Als TIA sei ein OPA656 angenommen, mit Rf=10k und seinen 7nV/sqrt(Hz) 
sowie 1.3fA/sqrt(Hz) und die Bandbreite sei 100kHz. Die Lichtquelle möge 
mal eine SFH 4650 sein, da ich gerade kein passendes Datenblatt einer 
IR-Laserdiode zur Hand habe.
Lässt sich mit diesem Wissen die minimale Positionsänderung abschätzen 
ohne die Schaltung erst aufzubauen und das messtechnisch zu ermitteln? 
Falls ja, kann mir jemand den Weg aufzeigen?

Herzlichen Dank.

von Michael (Gast)


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Timo schrieb:
> Doch wie ermittle ich anhand des Datenblattes des PSDs
> jetzt praktisch die minimal detektierbare Positionsänderung?

Hast du einen Link zu einem Datenblatt des PSD?
Dort müßten Signaländerung über den Weg und Sensorrauschen spezifiziert 
sein. Zur Verringerung des Rauschens hilft eine Begrenzung der 
Bandbreite. Außerdem kommt es drauf an, wie gut bei dem Sensor die 
Normierung auf das Gesamtsignal funktioniert.

von T. roll (Gast)


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Alles vorausgesetzt der Lichtfleck ist klein genug. Was bei einer 
laserdiode nicht wirklich der fall ist... um auf die mikrometer 
aufloesung zu kommen, die solche optischen bausteine bieten muss man mit 
einem HeNe kommen, sonst wird das nichts.

von MaWin (Gast)


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> Die Auflösung eines PSD ist durch das Rauschen des PSD selbst und des
> TIA begrenzt.

Glaube ich nicht, rauschen kann man durch Kondensatoren wegmitteln
wenn man mit der geringeren Bandbreite zufrieden ist.

Eher der Offsetdrift des OpAmps und ungleichmässige Erwärmung des Chips 
werden die Ergebnisse beeinflussen, sind aber schwer zu berechnen.

von Michael (Gast)


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MaWin schrieb:
> Eher der Offsetdrift des OpAmps und ungleichmässige Erwärmung des Chips

Die Größen dürften sich eher auf die Genauigkeit auswirken und den 
Absolutwert driften lassen. Mit der Auflösung haben die wenig zu tun.

von branadic (Gast)


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Mit den Datenblättern für den PSD und dem OpAmp allein lässt sich die 
Positionsauflösung nicht abschätzen.

Michael schrieb:
> Dort müßten Signaländerung über den Weg und Sensorrauschen spezifiziert
> sein.

Das Datenblatt in dem soetwas spezifiziert ist möchte ich gern mal 
sehen. Bei www.sitek.se wirst du das vergeblich suchen. Da hier schon 
Pollin verlinkt wurde, da wurde vor einiger Zeit der 1L5_CP1 der Firma 
Sitek verkauft:

http://www.sitek.se/pdf/psd/S1-0009-1L5_CP1.pdf

Michael schrieb:
> Zur Verringerung des Rauschens hilft eine Begrenzung der
> Bandbreite.

Bei einer vorgegebenen Bandbreite ist solch eine Antwort einmal komplett 
an der Fragestellung vorbei gerutscht.

T. roll schrieb:
> Alles vorausgesetzt der Lichtfleck ist klein genug. Was bei einer
> laserdiode nicht wirklich der fall ist... um auf die mikrometer
> aufloesung zu kommen, die solche optischen bausteine bieten muss man mit
> einem HeNe kommen, sonst wird das nichts.

Ein PSD bestimmt die Position des Schwerpunktes einer Lichtquelle. Daher 
ist jedes gauss'sche Intensitätsprofil vorstellbar und beschränkt nicht 
auf einen bestimmten Laser-Typ. Noch genauer formuliert sollten 
Lasermoden 00, 10, 20 und 30, die einen ausgeprägten Schwerpunkt 
aufweisen, funktionieren.

MaWin schrieb:
> Glaube ich nicht, rauschen kann man durch Kondensatoren wegmitteln
> wenn man mit der geringeren Bandbreite zufrieden ist.

Diese Antwort ist ebenfalls wieder an der Fragestellung vorbei 
gerutscht. Wenn die Bandbreite vorgegeben ist brauche ich diese doch 
nicht zur Diskussion stellen.

Das Problem ist, dass sich einige Faktoren nicht oder nur schwer 
abschätzen lassen werden. In "Noise Analysis for Position-Sensitive 
Detectors" wurden vier dominaten Rauschquellen identifiziert:

"...Simulation results show that the four dominant noise sources in 
descending order are, intensity noise related to the light source, 
amplifier voltage noise, thermal noise due to the feeedback resistor and 
shot-noise due to the dc photocurrent..."

Und genau da liegt dann auch das Problem, das "Intensitätsrauschen" wird 
man nicht ohne weiteres abschätzen können und beim Schrotrauschen wird 
man sich ebenfalls schwer tun. Zudem ist das Rauschen auch noch abhängig 
von der Position des einfallenden Lichtstrahls auf dem PSD.
Im Paper kommen sie, bei der Verwendung eines 12mm langen PSD von 
Hamamatsu (S1353) mit R=200k und eines TL071 mit Rf=33k jedoch auf 
4nm/sqrt(Hz) bei der Auswertung der Amplituden. Wenn man die Lichtquelle 
sinusförmig moduliert und die Phasensignale auswertet auf 9nm/sqrt(Hz) 
bei 50kHz und 6nm/sqrt(Hz) bei 70kHz.
Ich empfehle dir diese Veröffentlichung mal zu lesen, dann hast du 
einige Anhaltspunkte mit denen man eine erste optimistische Abschätzung 
durchführen könnte.

von Student (Gast)


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branadic schrieb:
> Ich empfehle dir diese Veröffentlichung mal zu lesen

Mal wieder ein IEEE "Geheimpapier" für schlanke 31€. Mitglieder 
bekommen's günstiger.

von branadic (Gast)


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Student schrieb:
> Mal wieder ein IEEE "Geheimpapier" für schlanke 31€. Mitglieder
> bekommen's günstiger.

So "geheim" kann es gar nicht sein, ich habe es direkt über IEEE 
kostenlos herunterladen können, allerdings nicht erst heute. Ich habe 
das Gefühl das es daran liegt das Wochenende ist.

Hier kann man auch mal reinschauen:

http://www.inst.bnl.gov/~poc/ShortCourse_Documents/NSS2009/Detector 
Signal Processing_2009_Notes.pdf

Allerdings wird es auch hier an den unbekannten Parametern scheitern. 
Noch einigermaßen ausführlich ist dieses Datenblatt:

http://www.hamamatsu.com/resources/pdf/ssd/s3931_etc_kpsd1002e06.pdf

von Horst H. (horst_h44)


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Höher integrierte PSDs, wie z.B. der iC-OD, mit getakteter Abtastung 
ermöglicht eine höhere Empfindlichkeit und kompensiert Temperaturdrift 
und Gleichlicht. Ein deutsches Datenblatt gibt es hier: 
http://www.ichaus.biz/upload/pdf/OD_datasheet_D4de.pdf .

von T. roll (Gast)


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Welche Billig Laserdiode bringt denn einen Gaussmode? Alle, die ich 
bisher sah brachten ein irgendwie elliptisches Geschmier.

von branadic (Gast)


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T. roll schrieb:
> Welche Billig Laserdiode bringt denn einen Gaussmode?

Wieso muss es immer billig sein?
Wir nutzen zum Großteil Laserdioden von ULM Photonics und drehen uns die 
Linsen für unsere Applikationen selbst (natürlich nicht auf einer 
normalen Drehbank), sodass wir ein Gaussprofil erhalten. Das Profil der 
Laser-Linsen-Kombination wird mittels Messgerät auch jedes mal 
verifiziert.

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