Ich benötige ein breitbandiges (analoges) Rauschsignal von 5 bis ca. 900 MHz. Gibt es Schaltpläne für sowas? Lohnt sich der Selbstbau oder ist kaufen günstiger? Welchen Aufwand müßte man dazu betreiben?
Hallo, kommt drauf an was du für Anforderungen an die ENR „Excessiv Noise Ratio" hast. Wie flach soll der Frequenzgang sein, wie hoch das ENR? Ausserdem ist die Anpassung bei der Rauschzahlmessung sehr wichtig. Aus dem Afu Bereich gibt es zahlreiche Projekte: http://www.df9ic.de/doc/2011/dorsten_2011/dorsten11_ppt_rauschquellen.pdf http://www.df1jm.de/dokuwiki_df1jm/doku.php/technik http://home.arcor.de/afischer1/afu/rauschgenerator.html Noch ein paar Links findest du hier: http://www.qsl.net/dk3wi/HF_Noise_Generator.html Ansonsten sind in DUBUS und UKW-Berichten diverse Baubeschreibungen veröffentlich worden.
Vor einiger Zeit war bei Elektronikpraxis das hier zu finden: http://www.elektronikpraxis.vogel.de/design-tipps/analogtechnik/articles/372250/ Mit diesem Hinweis von mir hat sich Eric an das Thema gemacht und hier seine Resultate veröffentlicht: http://www.multiforum.se/afu/viewtopic.php?t=1440&postdays=0&postorder=asc&start=15&mforum=afu
Rohde und Schwarz SKTU, der Dinosaurier unter den Rauschquellen 3-1000 MHz. Wenn es dir eine 60 Ohm Ausführung tut, habe ich abzugeben, 100 Euro inc Versand. Min. Loss Pad davor und gut. Meine 50 Ohm Ausführung geb ich nicht mehr her, selten war Rauschzahlmessen einfacher
Ganz einfach, DJ1UGA hat einen einfachen Rauschgenerator in seinem Buch HF-Messungen für den Funkamateur , Band 2 vorgestellt.
Moin, bitte nicht hauen, auch wenn das Thema über 6 Jahre alt ist... Ich bin vom Thema "Beitrag "Rauschamplitude messen - NanoVNA"; hier gelandet. hewlett schrieb: > Ganz einfach, DJ1UGA hat einen einfachen Rauschgenerator in seinem > Buch > HF-Messungen für den Funkamateur , Band 2 vorgestellt. Warum hat niemand rebelliert, wenn wie im Schaltbild (Dj1UGA) die Angabe der B-Spannung = ca. 5,7V und der Strom etwa 1mA betragen soll? Ebenso am E der Diode "ca. 9V" ...? Bei 1mA fallen doch am 330R 0,33V ab und am 3k3 entsprechend 3V. Folglich müsste am E ca. 6V zu messen sein. Oder fließt der Strom etwa durch den Ausgangs-Kondensator? Vielleicht bin ich zu doof, das zu begreifen...? Aber ich möchte es gerne schon verstehen, was der Herr Buchauthor sich dabei gedacht hat.
Die Zahlen sind verrutscht, das sollen 5,7V über der Basis-Emitter-Diode sein und 9V am Spannungsregler. Die drei Nussbaum-Bücher gibt es jetzt als PDF auf der DVD des Amateurfunk-Sonderhefts des VTH: https://shop.vth.de/amateurfunk-2020-3000094 Das Buch Teil 1 gibt es noch: https://shop.vth.de/hf-messungen-fur-den-funkamateur-teil-1-4110104
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Danke Christoph, das scheint die einzig plausible Erklärung (die ich natürlich auch erwogen hatte). Nun brauche ich nur noch rauskriegen, welche Ausgangs-Impedanz diese Schaltung besitzt (Smith-Chart?). Ich vermute laienhaft, dass sie nicht wirklich bei reellen 50R liegt.
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Michael M. schrieb: > Nun brauche ich nur noch rauskriegen, welche Ausgangs-Impedanz diese > Schaltung besitzt (Smith-Chart). Ich vermute laienhaft, dass sie nicht > wirklich bei reellen 50R liegt. Dem ist sicher so dass sie nicht 50R hat, sie braucht ein 10-30dB Dämpfungsglied am Ausgang (je nachdem welches ENR benötigt wird) um hot/cold Werte einigermaßen gleich zu bekommen.(Ein Fehler hier geht gewaltig in die Genauigkeit ein) Ich habe eine ganze Reihe Noise-Quellen gebaut und vermessen. Man findet eine Auswertung hier (Anlage) Die Nussbaumquelle schlägt sich hier ganz gut, nur im unteren F-Bereich ist das ENR nicht konstant. Grüße Eric
eric1 schrieb: > Dem ist sicher so dass sie nicht 50R hat, sie braucht ein 10-30dB > Dämpfungsglied am Ausgang (je nachdem welches ENR benötigt wird)... Danke an eric1 für die Messergebnisse. Mein Gedanke geht in die Richtung: Sollte man den Ausgang ZUM D-Glied nicht auch schon breitbandig anpassen? Wenn ich mit z.B. 25R +/- j x xyz in ein D-Glied mit Nennimpedanz reell 50 hineingehe, habe ich doch dort schon die erste Fehlanpassung. Dass hinter dem D-Glied die Sache besser aussieht, ist mir klar.
Ich habe vor Kurzem diese Rauschquelle bestellt: https://www.ebay.de/itm/DC-12V-0-3A-SMA-Noise-Source-Simple-Spectrum-External-Tracking-Source/401578894586?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649 Daten sind in der Beschreibung angegeben. Wie man sieht, sind 3 MMIC's verbaut, der Abschwächer am Ausgang sollte für annähernde 50 Ohm sorgen.
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Eine Rauschquelle zur Messung von Rauschzahl muss immer ein Dämpfungsglied am Ausgang haben. Mindestens 10dB, besser 20dB. Ohne das ändert sich bei dem bei der Messung erforderlichen Ein- und Ausschalten der Quelle deren Impedanz und eine Impedanzänderung führt zwangsläufig zu einem Messfehler. Wenn es nur um ein breitbandiges Rausch-Signal zum Ableich von Filtern etc geht, reicht auch ein kleineres Dämpfungsglied von 6dB, um Zwangsanpassung zu erzeugen.
Michael M. schrieb: > Mein Gedanke geht in die Richtung: > Sollte man den Ausgang ZUM D-Glied nicht auch schon breitbandig > anpassen? Das ist eine Frage was Du damit machen willst? Wie MarcOni schon schrieb, wenn es eine Leistungsrauschquelle als Ersatz für einen TG am SA ist dann reichen 6dB Wenn es eine RQ zum Messen mit definiertem ENR sein soll dann muss man wegen der hot/cold Umschaltung für die Y-Methode der Rauschmessung sehr auf beste Anpassung (ich neige auch eher zu 20dB) achten Eric
Marc Oni schrieb: > Mindestens 10dB, besser 20dB. Ohne das > ändert sich bei dem bei der Messung erforderlichen Ein- und Ausschalten > der Quelle deren Impedanz und eine Impedanzänderung führt zwangsläufig > zu einem Messfehler. Eine Breitband-Verstärkerstufe wird doch auch angepasst, um wenig Verluste zu haben. Natürlich kann ich mit dem Dämpfungsglied die Fehlanpassung wegdämpfen, so dass die folgende Schaltung eine relativ gute/konstante und ziemlich reelle Quelle "sieht". Für mein Empfinden ist das jedoch nur Symptom-Bekämpfung und nicht eine Ursachen-Beseitigung; oder sehe ich das falsch?
Michael M. schrieb: > Marc Oni schrieb: >> Mindestens 10dB, besser 20dB. Ohne das >> ändert sich bei dem bei der Messung erforderlichen Ein- und Ausschalten >> der Quelle deren Impedanz und eine Impedanzänderung führt zwangsläufig >> zu einem Messfehler. > > Eine Breitband-Verstärkerstufe wird doch auch angepasst, um wenig > Verluste zu haben. > > Natürlich kann ich mit dem Dämpfungsglied die Fehlanpassung wegdämpfen, > so dass die folgende Schaltung eine relativ gute/konstante und ziemlich > reelle Quelle "sieht". > Für mein Empfinden ist das jedoch nur Symptom-Bekämpfung und nicht eine > Ursachen-Beseitigung; oder sehe ich das falsch? Das siehst du falsch. Wenn man sich einmal mit dem Prinzip einer Rauschzahlmessung nach der Hot-Cold Methode befasst, dann erkennt man, dass die Rauschquelle dabei ein- und ausgeschaltet wird. Eine ausgeschaltete Verstärkerstufe hat keine Anpassung ohne Dämpfungsglied, sonder volle Reflexion. Und eine eingeschaltete Verstärkersufe hat ohne Dämpfungsglied keine reelle Impedanz über einen großen Frequenzbereich. Jeder, der einmal einen Verstäkerausgang eines Breitbandverstärkers mit einem VNA gemessen hat weiß, dass der Ausgangsreflexionsfaktor großen Schwankungen unterliegt. Es gibt nach meinem Wissen keinen Verstärkerausgang, der von 10MHz bis 1 oder 3GHz eine relle Last mit einem Reflexionsfaktor von kleiner 20dB bietet. Und der Reflexionsfaktor des Ausgangs bestimmt den Messfehler der Rauschzahlmessung mit. Das Dämpfungsglied bekämpft zwar nicht die Ursachen, aber es stellt eine sehr wirksame Methode dar, um einen reflexionsarmen Ausgang über einen großen Frequenzbereich sowohl im ein- als auch im ausgeschalteten Zustand bereitzustellen.
Elektrolurch schrieb: > Eine ausgeschaltete Verstärkerstufe hat keine Anpassung.. Stimmt, das hatte ich bei meiner Überlegung völlig ausgeblendet... :( Elektrolurch schrieb: > Jeder, der einmal einen Verstäkerausgang eines > Breitbandverstärkers mit einem VNA gemessen hat weiß, dass der > Ausgangsreflexionsfaktor großen Schwankungen unterliegt. für mich eine rein theoretische Betrachtung, da ich mit großer Sicherheit in absehbarer Zukunft wohl keinen VNA besitzen werde (allenfalls auf befreundete Menschen zurückgreifen könnte, denen einer zur Verfügung steht). Also werde ich wohl die Überlegungen begraben dürfen. ;-) Danke für die Aufklärung.
Elektrolurch schrieb: > Eine ausgeschaltete Verstärkerstufe hat keine Anpassung ohne > Dämpfungsglied, sonder volle Reflexion. Und eine eingeschaltete > Verstärkersufe hat ohne Dämpfungsglied keine reelle Impedanz über einen > großen Frequenzbereich. Statt der ausgeschalteten Rauschquelle, sollte man einen 50 Ohm Abschluß verwenden können. Und mit Rückterminierung dürfte sich auch der Verstärkerausgang näher an 50 Ohm bringen lassen, oder? Dämpfungsglied ist natürlich bequemer...
Elektrolurch schrieb: > Eine ausgeschaltete Verstärkerstufe hat keine Anpassung ohne > Dämpfungsglied, sonder volle Reflexion. Und eine eingeschaltete > Verstärkerstufe hat ohne Dämpfungsglied keine reelle Impedanz über einen > großen Frequenzbereich. Ob's "volle" Reflektion ist, weiß man nicht, aber möglich ist es durchaus. Soweit gehe ich "kondom" mit dir :) .... > Das Dämpfungsglied .... stellt eine > sehr wirksame Methode dar, um einen reflexionsarmen Ausgang über einen > großen Frequenzbereich sowohl im ein- als auch im ausgeschalteten > Zustand bereitzustellen. D. Burchard rechnet in den UKW-Berichten 3/91 Artikel "Absoluteichung einer RQ" mit mindestens einer Nachkommastelle, also 1/10 dB. Das finde ich schon erschreckend genau für den Hobby-Bereich. In http://edi.bplaced.net/images/Grundlagentexte/Texte_W_Schau_DL3LH/D%E4mpfungsglieder%20unter%20der%20Lupe.pdf führt Dr. Schau vor, wss eine Fehlanpassung u.a. am Eingang eines Dämpfungsgliedes bewirkt (Kap. 5.2) Wenn nun realisierbar wäre, dass während der Ein-Phase der R.Q. die Anpassung annähernd stimmt (mind., was den Realanteil angeht), ist doch schon ein weiterer Schritt gewonnen. Man möchte doch soweit möglich Messen und nicht Schätzen. Z.B. 5 % Fehler (Linear-Maßstab) verursacht durch Fehlanpassung zwischen RQ und Dämpfungsglied ist für mein Empfinden kein "Messen" mehr. ^^
Michael M. schrieb: > Ob's "volle" Reflektion ist, weiß man nicht, aber möglich ist es > durchaus. Soweit gehe ich "kondom" mit dir :) Ein Open oder Short bedeutet volle Reflexion. Jedenfalls verhält sich eine abgeschaltete Transistorstufe nicht viel Anders. "Man" kann das gerne mit einer Messung verifizieren. Michael M. schrieb: > Z.B. 5 % Fehler (Linear-Maßstab) verursacht durch Fehlanpassung zwischen > RQ und Dämpfungsglied ist für mein Empfinden kein "Messen" mehr. Simple Rechnung: ein 20dB Dämpfungsglied hat auf Open oder Short (worst case) einen Reflexionsfaktor von 40dB. Das entspricht 1% Spannungsreflexion. Theorie und Praxis von Rauschquellen ist sattssam bekannt. Es gibt massenhaft LIteratur, es gibt professionelle Rauschquellen, deren Aufbau bekannt ist, und es gibt praktische Erfahrungen und Messungen. Kein Grund das Rad neu erfinden zu wollen. Erhellender Lesestoff von einem ambitionierten Amateur (pdf: https://www.bartelsos.de/media/blogs/dk7jb/Messmethoden_und_Geraete/rauschmass_messen_ver33.pdf?mtime=1527530576
Elektrolurch schrieb: > Jedenfalls verhält sich > eine abgeschaltete Transistorstufe nicht viel Anders. Wenn ich in die Nussbaum-Quelle (s.o.) von hinten hineinsehe, erkenne ich da hauptsächlich: 330R reell und parallel dazu die BE-Diode mit ca. 1p5, sicherlich komplexer Natur. Der E ist HF-mäßig kalt. Das ist doch weder open noch short, oder falsch? In Jörn's Dokumentationen lese ich gerne, nebenbei, auch wenn ich nicht (immer) alles gegenwärtig habe. ;-)
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Michael M. schrieb: > Wenn ich in die Nussbaum-Quelle (s.o.) von hinten hineinsehe, erkenne > ich da hauptsächlich: > 330R reell und parallel dazu die BE-Diode mit ca. 1p5, sicherlich > komplexer Natur. Der E ist HF-mäßig kalt. > > Das ist doch weder open noch short, oder falsch? die von dir erwähnten 330 Ohm entsprechen etwa 3dB Reflexionsdämpfung. Das ist nicht berauschend. Darum schrieb ich ja volle Reflexion im ausgeschalteten Zustand wären worst case - 0dB Reflexionsdämpfung. Mit einem zusätzlichen 15dB Dämfungsglied reduzierst sich die Reflexionsdämpfung der ausgeschalteten Nussbaum Quelle auf ca 41dB. Das sollte genügen.
Elektrolurch schrieb: > Mit einem zusätzlichen 15dB Dämfungsglied reduzierst sich die > Reflexionsdämpfung der ausgeschalteten Nussbaum Quelle auf ca 41dB. Das > sollte genügen. Sorry, sollte heißen 33dB
Elektrolurch schrieb: > Kein > Grund das Rad neu erfinden zu wollen. Das soll auch nicht erfunden werden, weder die R-Quelle noch das D-Glied. Frage: Was passiert mit dem erzeugten Rauschen im ON-Zustand? Vagabundiert es einfach hin und her zwischen R-Diode und PI-Glied? Interessiert das die Diode in der R-Quelle überhaupt nicht? Oder gibt es da nicht (für mein Empfinden plausibel) Rückwirkungen/Beeinflussungen der R-Diode durch die Reflexionen? Einbußen im Frequenzgang? 1. Angenommen: Die Impedanz des R-Generators (ON) ohne D-Glied sei tatsächlich bei 300R, der Einfachheit halber mal nur reell betrachtet. Fehl-Anpassung mit dem folgenden D-Glied (Z "natürlich" = 50R) ist 6:1, Rückflussdämpfung irgendwo bei mickrigen knappen 3dB, die die Quelle selbst sieht. 2. Angenommen: Auf die R-Quelle folgt ein D-Glied mit angepasstem Z-in von 300R (dem evtl. ein weiteres folgt). Anpsssung ist zwischen R-Q und D-Gl. nun 1:1 und die erreichbare Rückflussdämpfung aus Sicht der R-Quelle ist locker bei >=40dB, selbst mit nicht auf's i-Tüpfelchen ausgesuchten Rs. Keine Reflexion(en) mehr... ^^ Für mich ist der zweite Weg eindeutig sinnvoller. Und wenn im OFF-Zustand die Impedanz etwas von 300R abweicht, dann ist sicherlich die Anpassung schlechter. Jedoch scheint mir diese (Imp.) keinesfalls bei Null oder Unendlich zu liegen, sagte ich bereits (300R parallel 1p5 + X?). In den Ausgang der D-Glieder hineingesehen ist eh fast "alles in Butter", bei nur 10dB schon passabel, bei größeren Werten sowieso. Leider besitze ich keinen VNA, um das wirklich nachzuvollziehen, schade... :-( Gruß Michael
Michael M. schrieb: > Was passiert mit dem erzeugten Rauschen im ON-Zustand? Vagabundiert es > einfach hin und her zwischen R-Diode und PI-Glied? Warum sollte da was vagabundieren? In einem fehlangepassten System vagabundiert nichts hier und her wie auf einer Leitung, so lange die Abstände zwischen Diode und Dämpfungsglied vernachlässigbar klein gegenüber den Nutzfrequenzen ist. Die Quelle hat eine komplexe Impedanz, die Last hat eine komplexe Impedanz und die Leistungsübertragung erfolgt nach dem Ohmschen Gesetz. > Interessiert das die Diode in der R-Quelle überhaupt nicht? Oder gibt es > da nicht (für mein Empfinden plausibel) Rückwirkungen/Beeinflussungen > der R-Diode durch die Reflexionen? Einbußen im Frequenzgang? Na klar interagiert eine Quellimpedanz mit der Lastimpedanz. Wie bei jeder Spannungsquelle mit komplexem Innenwiderstand und wie an jeder komplexen Last. Darum unterscheiden sich ja auch die Rauschquellen in ihrer Ausgangsleistung und ihrem Frequenzgang. Das geht in die Eigenschaften der Rauschquelle ein. Das muss dich aber als Nutzer der Rauschquelle nicht interessieren, so lange du die maßgeblichen Eigenschaften der Rauschquelle wie ENR und ihren Frequenzgang kennst und sie durch ein Dämpfungsglied entkoppelt ist.
Elektrolurch schrieb: > In einem fehlangepassten System vagabundiert nichts hier und her wie auf > einer Leitung,... Das finde ich (als Nichtprofi in Sachen HF) nicht plausibel. Ein erzeugtes Signal (Rauschen) wird in Richtung Last geschickt. Ob nun ein angepasstes Kabel mit Länge x bis zur Last (in diesem Moment das D-Glied) existiert oder nicht... Die Fehlanpassung mit 3dB Rückflussdämpfung existiert zwischen Ende des (in diesem Fall sehr kurzen) Leitungsstücks und D-Glied. -> Reflexion. . . Und natürlich, wie du sagst,... Elektrolurch schrieb: > Na klar interagiert eine Quellimpedanz mit der Lastimpedanz. Elektrolurch schrieb: > Das geht in die > Eigenschaften der Rauschquelle ein. Also eben doch. Deswegen scheinen mir die Verhältnisse bei Anpsssung zw. Diode und D-Glied eben logischer/zielführender. Wenn du mir jetzt zeigst, dass die Eigenschaften der RQ durch grobe Fehlanpassung sogar positiv beeinflusst würden, fiele ich vom Glauben ab (den ich nicht habe); aber ich müsste es wohl als gegeben hinnehmen. ;-) Die Last (Messgeräte o.ä.) hinter dem D-Glied kann sicher komplex sein, klar, das D-Glied dazwischen sorgt eben für eine (relativ) gute Anpassung und alles ist gut. Ich möcht's nur gerne verstehen. Es hat den Anschein, dass du solche Dinge tag-täglich professionell machst. Mich wundert ein wenig, dass die Diskussion so still und ohne andere Beteiligte läuft; ich hatte mehr Resonanz erwartet :-) Soweit erst einmal Dank an dich.
Michael M. schrieb: > Elektrolurch schrieb: >> In einem fehlangepassten System vagabundiert nichts hier und her wie auf >> einer Leitung,... > Das finde ich (als Nichtprofi in Sachen HF) nicht plausibel. Ein > erzeugtes Signal (Rauschen) wird in Richtung Last geschickt. Ob nun ein > angepasstes Kabel mit Länge x bis zur Last (in diesem Moment das > D-Glied) existiert oder nicht... Die Fehlanpassung mit 3dB > Rückflussdämpfung existiert zwischen Ende des (in diesem Fall sehr > kurzen) Leitungsstücks und D-Glied. -> Reflexion. Gefühl ist ein schlechter Ratgeber, wenn es um eletkrische Gesetzmäßigkeiten geht. So lange die Abstände sehr klein gegenüber der Wellenlänge sind, oder anders gesagt, so lange keine nennenswerten Laufzeiten zwischen Quelle und Last zu berücksichtigen sind, kann man von stationären Zuständen ausgehen. Dann ist das "Leitungsdenken" mit Modell von Reflexion und hin und hergeschickten Wellen nicht zielführend. Aber auch bei einer Leitung - wäre eine vorhanden - führt die Reflexion von Wellen im eingeschwungenen Zustand nur zu einer veränderten Eingangsimpedanz am Leitungseingang, die sich aus der Überlagerung von vor- und rücklaufender Welle ergibt. Eine Quelle sieht nur diese Impedanz. Sie "sieht" nicht in die Leitung und beobachtet die Welle wie sie auf der Leitung hin und teilweis wieder phasenverschoben zurückkommt. Denn dazu müsste sie in die Zukunft schauen können. Für die Quelle ist die Leitung ganz einfach eine komplexe Last. Unabhängig davon was auf der Leitung passierte und was du der komplexen Last führte. Stell es dir einfach so vor: Beim stationären System hast du im Ersatzschaltbild deine Rauschdiode als eine Quelle mit einem komplexen Innenwiderstand Z = R +jX. Die Last, auf die diese Quelle arbeitet hat ebenfalls eine Impedanz Z bestehend aus R + jX. Die Ströme, Spannungen und Leistungen kann man - ganz ohne die Betrachtung von Reflexionenen auf Leitungen - mit komplexer Rechnung und den Ohmschen und Kirchhoffschen Regeln bestimmen.
Leider stellen mich deine Ausführungen nicht wirklich zufrieden, aber trotzdem danke dafür. Bei jeder f-selektiven Schaltung, selektive Verstärker, (besonders im Leistungsbereich, Sender-Endstufen) wird angepasst, um wenig Verluste und Reflexionen zu haben. Da spielen natürlich noch andere Gesichtspunkte mit (Wirkungsgrad, SOA, max. zulässige Daten der Halbleiter,..). Hier haben wir zwar Mini-Leistung, aber es kommt schließlich doch auf jedes dB mehr an. Wenn ich dann irgendwann endlich wieder an meinem Basteltisch sitze, um die Nussbaum-RQ aufzubauen, stellen sich die Fragen erneut: Soll ich den Abschwächer eingangs einfach stur mit Z=50 auslegen oder der Quell-Impedanz (so gut es eben geht, weil ich sie nicht exakt kenne) anpassen? Die Rechen-/Rechnerarbeit ist dieselbe.... Welche Vor- oder Nachteile könnte/werde ich bei Lösung A oder B haben? Mal sehen, vielleicht kommen bis dahin ja neue (Er)Kenntnisse... Gruß Michael
Michael M. schrieb: > Hier haben wir zwar Mini-Leistung, aber es kommt schließlich doch auf > jedes dB mehr an. Löse dich bitte mal von deinem Reflexions- und Leistungsanpassungs Dogma. Bei einer Rauschquelle achtet man in erster Linie auf einen möglichst geraden Frequenzgang und geringe Reflexionsdämpfung an der Ausgangsbuchse an. Der Absolutwert der abgegebenen Rauschleistung ist nicht in erster Linie im Fokus.
Elektrolurch schrieb: > Löse dich bitte mal von deinem Reflexions- und Leistungsanpassungs > Dogma Ist kein Dogma. Nur wenn es darum geht, dass der Ausgang der RQ um Himmels Willen möglichst 50R reell zu sein hat und andererseits ein hohes ENR mit flachem Frequenzgang bis zu x-hundert oder x-tausend MHz gefordert wird, dann kann ich auch gefälligst gleich hinter der Diode und VOR dem Abschwächer damit anfangen. Wie bereits gesagt ist kein Mehraufwand nötig. Wie war deine Aussage doch im Nachbarthema Beitrag "Re: Rauschamplitude messen - NanoVNA" : Elektrolurch schrieb: > Eine Rauschquelle muss angepasst sein und einen definierten > Quellwiderstand aufweisen.... > ........ > ... Damit der Rauschgenerator als 50 Ohm Rauschquelle > angepasst ist, benötigt man diese Zwangsanpassung. Ich werde also den Abschwächer impedanzmäßig anpassen (soweit es meine relativ bescheidenen Mittel zulassen...). Und ich werde wohl die E/A-Schaltung als Relaislösung bauen, wie bei J.Bartels beschrieben, um im OFF-Zustand ebenfalls definiert reelle Verhältnisse zu haben.
eric1 schrieb: > Ich habe eine ganze Reihe Noise-Quellen gebaut und vermessen. > Man findet eine Auswertung hier (Anlage) > Die Nussbaumquelle schlägt sich hier ganz gut, Ist die Nussbaum-RQ eine exakte Kopie vom Original, oder evtl. anders bestückt? Hast du Bild(er) vom Aufbau?
Michael M. schrieb: > Wie war deine Aussage doch im Nachbarthema > Beitrag "Re: Rauschamplitude messen - NanoVNA" : Korrekt, und das geschieht in der Regel durch ein Dämpfungsglied zwischen der inneren Rauschquelle, die das Rauschen generiert (Diode, B-E Strecke, Röhre) und der Ausgangsbuchse der Rauschquelle. Das sorgt für Zwangsanpassung.
Michael M. schrieb: > Ist kein Dogma. Nur wenn es darum geht, dass der Ausgang der RQ > um Himmels Willen möglichst 50R reell zu sein hat und andererseits ein > hohes ENR mit flachem Frequenzgang bis zu x-hundert oder x-tausend MHz > gefordert wird, dann kann ich auch gefälligst gleich hinter der Diode > und VOR dem Abschwächer damit anfangen. Wie bereits gesagt ist kein > Mehraufwand nötig. Dir geht es ja um das Verständnis des Innenwiderstandes der eigentlichen das Rauschen erzeugenden Quelle innerhalb einer "Rauschquelle" ("Rauschquelle" zu verstehen als das Gesamtmodul, als Black Box mit einer Ausgangsbuchse an der eine spezifizierte Rauschleistung mit einem spezifierten Reflexionsfaktor abzunehmen ist). In dem schon weiter oben verlinkten Aufsatz "Untersucheungen an Rauschqeullen" von Rech findest du hierzu Messungen mit einem VNA. Darum nochmal hier der Link zum pdf: http://www.df9ic.de/doc/2011/dorsten_2011/dorsten11_rauschquellen.pdf
Und noch ein englischer Artikel zur praktischen Handhabung von Paul Wade: http://www.w1ghz.org/QEX/Noise_Measurement_and_Generation.pdf
Elektrolurch schrieb: > Darum nochmal hier der Link zum pdf: > > http://www.df9ic.de/doc/2011/dorsten_2011/dorsten11_rauschquellen.pdf Ja, hatte ich ganz vergessen zu erwähnen und zitiere daraus: Zitat: ..."Der Innenwiderstand der Zenerdiode ist relativ klein im Vergleich zu 50Ohm, jedenfalls bei niedrigen Frequenzen. Deshalb ist es vorteilhaft, das nachfolgende Dämpfungsglied auch so auszulegen, daß das diodenseitige Tor für einen niedrigen Abschlußwiderstand ausgelegt ist".... .. was voll und ganz meine Stellungnahme dazu unterstützt. Anmerkung zum Kapitel 4.5 und 4.3 von DF9IC Wurde da etwas (Bilder/VNA-Darstellungen) vertauscht? Er behauptet, dass die RQ mit BFG93A bis 6 GHz nutzbar sei, während die Z-Diodenquelle nur bis 2,5 GHz geht. Die Worte passen irgendwie nicht zu den Bildern... :-/ Abgesehen davon: Zitat: ..."Die relativ niedrige Durchbruchsspannung liefert allerdings weniger Rauschen, dafür wirkt sich die geringe Kapazität positiv auf die Bandbreite aus."... Das liest man im Kapitel "RQ mit BFG93A". Meine Meinung dazu: Es gibt ohne Frage besser geeignete Transistoren mit noch niedrigeren Kapazitäten... BFR93A Ceb = 1,9pF, allerdings gemessen bei Ueb = 5V !! BFR92A Ceb = 1,2pF, allerdings gemessen bei Ueb = 10V !! War das nicht so, dass bei größerer Spannung die Kapazität kleiner wird? Also ist umgekehrt bei kleinerer U dann C deutlich größer... Dann sollte doch dieser hier dem Vorgänger sehr wahrscheinlich überlegen sein: BFR91 Ceb = 1,4pF, gemessen bei Ueb = 0,5V (und: obwohl bedrahtet ^^) Im Übrigen auch sehr interessant zu lesen die Original-Dok. von I2FHW in "VHF Communications 1/2007": http://www.skoots.yolasite.com/resources/A.pdf mit einigen hilfreichen Hinweisen zur Praxis...
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Schau dir doch die Bilder vom 26.5. 2013 im Beitrag an. Da ist nichts zu sehen, dass der Nussbaum rg eine Kopie wäre Er hat ihn ganz einfach in BNC Technik aufgebaut.
Michael M. schrieb: > eric1 schrieb: >> Ich habe eine ganze Reihe Noise-Quellen gebaut und vermessen. >> Man findet eine Auswertung hier (Anlage) >> Die Nussbaumquelle schlägt sich hier ganz gut, > > Ist die Nussbaum-RQ eine exakte Kopie vom Original, oder evtl. anders > bestückt? > Hast du Bild(er) vom Aufbau? Vielleicht kam's nicht klar raus: Ich meinte die von eric1 aufgebauten RQ; ich hätte wohl besser gefragt: " Sind deine aufgebauten RQ eine exakte Kopie...". Dass Herr Nussbaum keine Kopie gebaut hat, ist mit schon klar.. ;-)
Michael M. schrieb: > Anmerkung zum Kapitel 4.5 und 4.3 von DF9IC > Wurde da etwas (Bilder/VNA-Darstellungen) vertauscht? Er behauptet, dass > die RQ mit BFG93A bis 6 GHz nutzbar sei, während die Z-Diodenquelle nur > bis 2,5 GHz geht. Die Worte passen irgendwie nicht zu den Bildern... :-/ Habe mir das noch einmal genau angesehen und muss einräumen, dass es sich nicht verhält wie erst vermutet. Sorry :-(
Michael M. schrieb: > Vielleicht kam's nicht klar raus: Ich meinte die von eric1 aufgebauten > RQ; ich hätte wohl besser gefragt: " Sind deine aufgebauten RQ eine > exakte Kopie...". Ja das war eine exakte Kopie, ich wusste damls auch nichts besseres :-) Eric
Dann ist dir das ja ziemlich gut gelungen, wenn man die Messungen so betrachtet. :-) Ich habe im Netz schon Kommentare gelesen, die Ihr nur eine Einsatzfähigkeit <<1GHz "bescheinigen".. Aber Bilder vom Aufbau, so fürchte ich, hast du keine, oder?
Michael M. schrieb: > Aber Bilder vom Aufbau, so fürchte ich, hast du keine, oder? nee, ich will das zugelötete Blechghäuse nicht extra öffnen Ich weiß nur noch dass ich es nach dem Original allerdings mist SMDs aufgebaut habe und als Koppel-C ein sehr guten Breitband-C verwendet habe Eric
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