Forum: Platinen Natriumhydroxid (NaOH) ätzen funktioniert nicht


von Falk S. (falkinator)


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Hey Leute,
ich habe mir neulich bei Voelkner NaOH 
(http://www.voelkner.de/products/41206/1-Kg-Natriumhydroxid.html) 
bestellt und wollte nun eine mit Toner-Transfer vorbereitete Platine 
Ätzen (sehr kleines Exemplar, ca 4x5 cm). Ich habe das Ganze in einem 
handelsüblichen Glas gemischt (boden war gut mit NaOH bedeckt und das 
wasser stand ca. 5cm hoch). Nun steht der Mist aber schon seit über ner 
Stunde rum und es tut sich nichts. was stimmt nicht?

von Teo D. (teoderix)


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Halt Dich an die Anleitung!
40-55° 20%
Zu viel Naps kristallisiert auf dem Kupfer aus und bildet eine Art 
Schutzschicht.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo Falk,

du hast das Falsche gekauft.

Natriumhydroxid (NaOH) wird zum Entwickeln positiv
beschichteter Platinen gebraucht.

Zum Ätzen braucht man Natriumpersufat (NaPS9) oder
Eisen(III)chlorid.

73
Wilhelm

von Teo D. (teoderix)


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Ups :)
Du versucht das ja mit NaOH. Damit is nix mit Cu Ätzen.

von Falk S. (falkinator)


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Teo Derix schrieb:
> 40-55° 20%
Volumen oder Masse % ?
danke schonmal

von Falk S. (falkinator)


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Ah hab gerad gelesen das war ein tippfehler im Tutorial. Richtig: 
Natriumpersulfat

hm... naja sch***

von Teo D. (teoderix)


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Masse.

von Hmm (Gast)


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Da die Dichte von Substanzen sehr variiert, ist die Angabe von 
Masseverhältnissen die übliche.

von Bernd_S. (Gast)


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Hallo Falk,

das geht auch nicht.
NAOH ist zum entwickeln einer belichteten Platine. Du hast da eine 
wunderschöne Natronlauge in der deine Platine schwimmt.

Du brauchst Natriumpersulfat!!

http://www.conrad.de/ce/de/product/529257/Aetzmittel-Natriumpersulfat-Inhalt-100-g

Völkner hat keins.

Gruß Bernd

von Εrnst B. (ernst)


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Wilhelm Schürings schrieb:
> Zum Ätzen braucht man Natriumpersufat (NaPS9) oder

Darf er nicht mehr kaufen. Ist "Brandfördernd" und damit 
Terrorverdächtig.

> Eisen(III)chlorid.

Das gibt's noch.

von Teo D. (teoderix)


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Kannst es ja noch als schweineteuren Abfluss-Rohrreiniger nutzen :)

von Falk S. (falkinator)


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Teo Derix schrieb:
> Kannst es ja noch als schweineteuren Abfluss-Rohrreiniger nutzen
> :)

juhuuu :P

von Falk S. (falkinator)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Darf er nicht mehr kaufen. Ist "Brandfördernd" und damit
> Terrorverdächtig.
naja meine schule hat bestimmt ein bisschen was übrig für mich.

Danke für alle Hilfe!

von aGast (Gast)


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Irgendwie können die beim blauen C nicht lesen.
ChemVerbotsV §3 Abs. 2 sagt aus dass:

(2) Die Abgabe nach Absatz 1 darf nur durch eine in dem Betrieb 
beschäftigte Person erfolgen, die die Anforderungen nach § 2 Abs. 2 
erfüllt. Satz 1 gilt nicht
1. für die in Absatz 1 Satz 2 genannten Stoffe und Zubereitungen sowie
2. für Hersteller, Einführer und Händler, soweit sie die Stoffe und 
Zubereitungen an Wiederverkäufer, berufsmäßige Verwender oder 
öffentliche Forschungs-, Untersuchungs- oder Lehranstalten abgeben und 
mit der Abgabe Personen beauftragen, die zuverlässig sind, das 18. 
Lebensjahr vollendet haben und mindestens jährlich über die zu 
beachtenden Vorschriften belehrt werden; die Belehrung ist schriftlich 
zu bestätigen.

Da geht es darum wer denn den Kram verkaufen darf.´In §1 Absatz 1 ist 
geregelt wer das Zeug kaufen darf. Und wer lesen und auch verstehen kann 
ist im Vorteil. Tja lieber blauer C. Dass mit dem lesen und verstehen 
üben wir also noch ein bisschen.

von MaWin (Gast)


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> Da geht es darum wer denn den Kram verkaufen darf.´

Und die haben halt in der Filiale keinen, der es darf.

Macht nix, bestellt man es halt bei Firmen, die noch Geld verdienen 
wollen, und bestellt dort auch den Rest den man braucht, wird sowieso 
billiger als bei Conrad.

von aGast (Gast)


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+1

von S. M. (lichtmensch)


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Zitat
Εrnst B
Darf er nicht mehr kaufen. Ist "Brandfördernd" und damit
Terrorverdächtig.
> Eisen(III)chlorid.
Das gibt's noch.

Kann ich nicht bestätigen. Habe gerade letze Woche noch bei Reichelt 
600g gekauft. Man bekommt eine Email mit Aufforderung zu bestätigen das 
man das zeug nur zu zwecken der Platinenherstellung verwendet wird und 
man über 18 ist. Keine weiteren Probleme bei der beschaffung.
Terrorverdächtig sind wir doch alle längst oder?

von Klaus P. (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Wilhelm Schürings schrieb:
>> Zum Ätzen braucht man Natriumpersufat (NaPS9) oder
>
> Darf er nicht mehr kaufen. Ist "Brandfördernd" und damit
> Terrorverdächtig.
>

Natriumpersulfat gibt es bei Reichelt ganz normal im Online shop.

von aGast (Gast)


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Sven M... schrieb:
> Darf er nicht mehr kaufen. Ist "Brandfördernd" und damit
> Terrorverdächtig.

Ach herje, da bin ich doch mal wöchentlich ein Terorist und geh zum 
Tanken. Und wenn ich in Öseterreich tanke heißt das dann wohl 
Tankterrorismus. ;)

von Teo (Gast)


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Wenn ich mir so überlege was ich alles mit nem Kilo Mehl anstellen kann, 
wird's langsam eng für uns Normalbürger :D

von Guest (Gast)


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Teo schrieb:
> Wenn ich mir so überlege was ich alles mit nem Kilo Mehl anstellen kann,
> wird's langsam eng für uns Normalbürger :D

Und wenn mann da noch Hydroxylsäure dazu gibt wird es ganz besonders 
gefährlich.
Also liebe Kinder, nicht zu Hause nachmachen!

von Marcus W. (marcusaw)


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Oder auch Nagellackentferner - mit ein wenig Chemiewissen kannst du 
daraus so ziemlich alles gefähliche machen - mit Acetylen als Basis. Ich 
hab ja früher Chemie gehasst - inzwischen find ich es allerdings echt 
spannend, wie man mit minimalem Aufwand aus herkömmlichen Gegenständen 
hochgefährliche Dinge herstellen kann.

Und jetzt kommt und such mich, Obama.

von M.John (Gast)


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Wenn Du im falschem Land sitzt ist die Drohne schon unterwegs.

von Nemesis (Gast)


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Ich ätze kalt und benötige nur ein Gefäß und HCL (Ätzzeit ca. 3-4 
Minuten). Kosten: ca. 1 Cent je Europlatine!

Nach etwas Bettelei funktionieren freilich auch die 50x teureren (und 
teils explosiven) Ätzmittel, für die man mittlerweile Familienstammbaum 
und Führungszeugnis dabei haben sollte...

Google ist euer Freund.

von ich (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Ich ätze kalt und benötige nur ein Gefäß und HCL (Ätzzeit ca. 3-4
> Minuten). Kosten: ca. 1 Cent je Europlatine!
>
> Nach etwas Bettelei funktionieren freilich auch die 50x teureren (und
> teils explosiven) Ätzmittel, für die man mittlerweile Familienstammbaum
> und Führungszeugnis dabei haben sollte...
>
> Google ist euer Freund.

Und wenn du noch etwas besser gegoogelt hättest, dann wäre dir 
aufgefallen, daß man Kupfer nicht mit HCL ätzen kann. Da bildet sich 
sofort eine rosa Schicht und der Ätzvorgang ist gestoppt. Da kannst du 
die Platine stundenlang liegen lassen...

Wenn man es richtig machen will, nimmt man:
1/3 Wasser
1/3 Salzsäure (ca. 30%ig)
1/3 Wasserstoffperoxid (ca. 32%ig)

Dann geht das ganze in ca. einer Minute. Und was noch ganz wichtig ist, 
die Platine muß immer bewegt werden, damit der Ätzvorgang gleichmäßig 
geschieht. Sonst bleibt eine Gasblase auf der Platine hängen und dort 
erfolgt dann keine Ätzung. Bei einer Minute Gesamtzeit ist das ganz 
wichtig!

Der Vorteil gegenüber Natriumpersulfat ist die viel exaktere Ätzung, es 
gibt keine Unterätzungen, selbst feinste Strukturen werden ordentlich 
scharf.

von Einhart P. (einhart)


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ich schrieb:
>
> Der Vorteil gegenüber Natriumpersulfat ist die viel exaktere Ätzung, es
> gibt keine Unterätzungen, selbst feinste Strukturen werden ordentlich
> scharf.

Das mit der Unterätzung liest man hier öfter. Kann 'mal jemand diese 
Behauptung mit Physik oder Chemie belegen? Mir fehlt es da etwas am 
Glauben ;-)

von ich (Gast)


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Das mußt du nicht glauben, das kannst du beim Ätzen selbst beobachten. 
Ich habe schon oft bemerkt, daß bei EisenIII und Natriumpersulfat gerade 
bei kleinen Strukturen (dünne Leiterzüge, evtl. Beschriftungen usw.) der 
Abdecklack unterätzt wird, also die Leiterzüge dann noch viel dünner 
werden. Das Phänomen gibts bei HCL+H2O2 nicht.
Ich kann es dir physikalisch oder chemisch nicht erklären, aber das ist 
eine jahrelange Beobachtung, die viele andere Leute auch gemacht haben. 
Also kein reiner Glaube :-)

von Nemesis (Gast)


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ich schrieb:
> Und wenn du noch etwas besser gegoogelt hättest, dann wäre dir
> aufgefallen, daß man Kupfer nicht mit HCL ätzen kann.

Bitte selbst noch etwas besser googeln...HCL ätzt auch nicht allein, es 
ist aber die einzige Chemikalie, die man kaufen muss.


Einhart Pape schrieb:
> Das mit der Unterätzung liest man hier öfter. Kann 'mal jemand diese
> Behauptung mit Physik oder Chemie belegen? Mir fehlt es da etwas am
> Glauben ;-)

Unterätzung ist natürlich ein hartnäckiger Mythos! Wenn sich das Resist 
löst, hat man das Bastelstadium noch nicht mal erreicht.
Die echte und unvermeidbare "Unterätzung" ist etwas dünner als die 
Kupferschicht, also wenige µm. Es sei denn, man lässt die Platine 
stundenlang im Ätzbad.
Je nach Kupferstärke kommt die Unterätzung erst ab Strukturen 
kleinergleich 0,1mm ins Spiel...und das ziemlich unabhängig vom 
verwendeten Ätzmittel.

von ich (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Bitte selbst noch etwas besser googeln...HCL ätzt auch nicht allein, es
> ist aber die einzige Chemikalie, die man kaufen muss.

Kriegst du Wasserstoffperoxid geschenkt?

Und aus deinem Beitrag ging hervor,
> ...benötige nur ein Gefäß und HCL

daß du eben nur ein Gefäß und HCL brauchst und kannst damit eine 
Platine ätzen. Steht doch eindeutig da.

Wenn man sowas schreibt, rechnet man damit, daß derjenige, der das 
nachmacht, damit auf die Nase fällt. Und das finde ich nicht so schön. 
Wenn man etwas schreibt, dann schon vollständig, daß jemand anderes auch 
damit was anfangen kann.


Nemesis schrieb:
> Je nach Kupferstärke kommt die Unterätzung erst ab Strukturen
> kleinergleich 0,1mm ins Spiel

ich schrieb:
> gerade bei kleinen Strukturen (dünne Leiterzüge, evtl.
> Beschriftungen usw.)

Fällt dir was auf?

Die Abhängigkeit vom Ätzmittel könnte beispielsweise durch die extrem 
kurze Ätzzeit zustande kommen. Auf jeden Fall ist der Unterschied ganz 
deutlich zwischen EisenIII und HCL+H2O2. Und die Erfahrung habe nicht 
nur ich gemacht.

von Einhart P. (einhart)


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ich schrieb:
> Die Abhängigkeit vom Ätzmittel könnte beispielsweise durch die extrem
> kurze Ätzzeit zustande kommen.

Warum? Das Ätzmittel trägt 35µ Kupfer senkrecht ab d.h. auch an der 
Oberseite der Leiterbahn fehlen 2 * 35 µ. Warum sollten Ätzmittel 
richtungsabhängig mehr oder weniger wegnehmen (ausreichende Bewegung im 
Bad vorausgesetzt)?

von Nemesis (Gast)


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ich schrieb:
> Kriegst du Wasserstoffperoxid geschenkt?

Nein, aber auf das explosive Zeugs kann man gut verzichten.

ich schrieb:
> daß du eben nur ein Gefäß und HCL brauchst und kannst damit eine
> Platine ätzen. Steht doch eindeutig da.

Stimmt auch, habe ein Gefäß mit grüner Lösung drin. Kippe ab und an HCL 
rein, nichts weiter. Maximal eine bis 2 Platinen am Tag möglich, das 
sollte jedem Bastler reichen.

von Nemesis (Gast)


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Einhart Pape schrieb:
> Das Ätzmittel trägt 35µ Kupfer senkrecht ab d.h. auch an der
> Oberseite der Leiterbahn fehlen 2 * 35 µ.

Es ist noch nicht mal so viel, aber mit dieser Wahrheit steht man hier 
schnell auf verlorenem Posten...;-)


Das heftige Unterätzen im mm-Bereich kommt nur vor, wenn man die Platine 
einfach in die Lösung legt und dann einkaufen geht...

von dolf (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Ich ätze kalt und benötige nur ein Gefäß und HCL (Ätzzeit ca. 3-4
> Minuten). Kosten: ca. 1 Cent je Europlatine!


das ist totaler quatsch.
ist ne fake info.
hcl ist ja ok aber ohne nen oxidator ätzt das nicht.
die salzsäure zerstört noch die vorhandene oxidschicht und dann liegt 
reines elementares kupfer vor.
wenn´s weiter gehen soll dann muß ein oxidator dazu.
wie man weis ist das wort oxidator nicht all zu genau zu nehmen.
neben sauerstoff sind chlor und fluor ebenfalls oxidatoren.
sie müssen aber in atomarer form -->radikal vorliegen.
damit reagiert kupfer dann sofort zum oxid und die salzsäre zerstört 
dieses dann.
das ergebnis ist cucl2. also ein salz.
naps, fecl3 und auch salpetersäure haben ihren oxidator mit bei.

von ich (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Maximal eine bis 2 Platinen am Tag möglich, das
> sollte jedem Bastler reichen.

Weiter oben schriebst du:
Nemesis schrieb:
> (Ätzzeit ca. 3-4 Minuten)

Und dann:
Nemesis schrieb:
> HCL ätzt auch nicht allein

Ich befürchte mittlerweile wirklich, daß du noch nie geätzt hast.
Das sind drei völlig widersprüchliche Aussagen von dir.
- HCL ätzt nicht allein
- Ätzzeit 3-4 Minuten
- Max. eine bis 2 Platinen am Tag

Welche von den drei gegensätzlichen Antworten dürfen wir uns jetzt 
raussuchen? Stell dir jetzt mal jemanden vor, der ds selbst machen will. 
Denjenigen führst du völlig in die Wüste mit solchen Aussagen!

von Nemesis (Gast)


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dolf schrieb:
> das ist totaler quatsch.

Dann mache ich diesen Quatsch nun schon über 2 Jahre...

Den genauen chemischen Vorgang in allen Ehren. Dennoch brauche ich nur 
HCL und ein Gefäß. Achso ja, und Luft und Zeit braucht man noch...

ich schrieb:
> - HCL ätzt nicht allein
> - Ätzzeit 3-4 Minuten
> - Max. eine bis 2 Platinen am Tag

HCL ätzt auch nicht allein, siehe Dolfs halbwissenen Vortrag. Aber ich 
kaufe nur HCL, also was ist daran auzusetzen, daß man nur Gefäß und HCL 
braucht?

Ätzzeit beträgt 3-4 Minuten, aber ich kann nur 2 Platinen am Tag ätzen, 
weil sonst die Ätzzeit stark ansteigt (Kupferoxyd). Morgen geht es 
wieder in 3-4 Minuten...soo schwer auch nicht zu verstehen.

Nun aber genug mit den Tips, schließlich muss jeder Lehrgeld zahlen...

Offiziell empfehlen kann man Ammoniumpersulfat, ein schnelles und 
günstiges Ätzmittel! ;-)

von Matthias L. (limbachnet)


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Das wird wohl der Ätzprozess mit Kupferchlorid als Ätzmittel sein, bei 
dem statt Wasserstoffperoxid zur Regeneration eben Luftsauerstoff 
verwendet wird:
http://members.optusnet.com.au/~eseychell/PCB/etching_CuCl/index.html
Kannte ich bis vor Kurzem auch nicht, findet man aber auch hier im Forum 
schon mal verlinkt.

Ich war kürzlich schon mal kräftig auf dem Holzweg, was die 
Reaktionsgleichungen beim Ätzen mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid 
betrifft. Die Variante, dass ein Oxidator das Kupder oxidiert und das 
Oxid dann von der Salzsäure weggefuttert wird, ist nämlich nur die 
Hälfte der Wahrheit. Wenn schon Kupferchlorid in der Lösung ist, ätzt 
dieses das metallische Kupfer direkt an (Cu + CuCl2 -> 2CuCl). Das damit 
erzeugte Kupfer(I)chlorid wird dann üblicherweise mit Wasserstoffperoxid 
und der ohnehin anwesenden Salzsäure wieder zu Kupfer(II)chlorid 
regeneriert (2CuCl + H2O2 + 2HCl -> 2CuCl2 + 2H2O) - und diese 
Regeneration geht nach dem Link oben auch ohne H2O2, wenn man etwas Zeit 
und Luft mitbringt.

Ob man das nach Chlor riechende Zeug gerne völlig offen und ggf. noch 
mit Blubberblasen durchlüftet zur Regeneration längere Zeit herumstehen 
haben mag, ist aber sicherlich Geschmackssache...

von ich (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Dennoch brauche ich nur HCL und ein Gefäß.
                      ===

Nemesis schrieb:
> HCL ätzt auch nicht allein, siehe Dolfs halbwissenen Vortrag.
                ============

Wer hat hier Halbwissen?
Ich geb's auf. Mittlerweile dürfte jeder gemerkt haben, daß du dich 
sogar innerhalb eines Artikels selbst widersprichst.

von Nemesis (Gast)


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ich schrieb:
> Ich geb's auf. Mittlerweile dürfte jeder gemerkt haben, daß du dich
> sogar innerhalb eines Artikels selbst widersprichst.

Habe mich nicht ein Mal widersprochen, aber kein Problem...Du bist nur 
wiederholt zu intelligent, um das zu erkennen.

Vielleicht sollte man der Theorie halber schreiben, man braucht HCL und 
Kupferchlorid? Nun bin ich endlich schlauer, und stehe nicht ab morgen 
dumm da nur mit der Säure in der Hand...

Manchen kann man die "Geheimtips" regelrecht aufs Auge drücken, sie 
werden es anzweifeln und auf keinen Fall umsetzen. Kann man nichts 
machen, aber immerhin lebt ein ganzer Berufszweig davon!

von ich (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Dennoch brauche ich nur HCL und ein Gefäß.

Nemesis schrieb:
> man braucht HCL und Kupferchlorid

Ohne Worte. Die Wahrheit kommt tröpfchenweise...

von Nemesis (Gast)


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ich schrieb:
> Ohne Worte. Die Wahrheit kommt tröpfchenweise...

Offenbar merkst Du nicht, daß Du Dich hier glatt machst. Evtl. 
Schlaganfall-Patient? Das könnte man ggf. akzeptieren.
Wenn Du Tips nur ablehnst, lernst Du das Platinenätzen nie richtig! Die 
"Fakten", die Du hier zum besten gegeben hast, sind mit der Grund warum 
das private Fertigen von Platinen immer noch ein Nischendasein fristet.

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Wenn man es richtig machen will, nimmt man:
>1/3 Wasser
>1/3 Salzsäure (ca. 30%ig)
>1/3 Wasserstoffperoxid (ca. 32%ig)

Das gilt für 3%-iges Wasserstoffperoxid. Bei 32%-igem sind es 30ml und 
entsprechend mehr Wasser.

MfG Spess

von ich (Gast)


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Ich hab mir gerade mal den Link vom Matthias durchgelesen. Klingt 
interessant, und das kannte ich auch noch nicht. Wenn das so 
funktioniert, nehme ich meine Aussagen teilweise zurück und entschuldige 
mich für meine Unkenntnis. Aber was trotzdem bleibt, ist die Tatsache, 
daß du erst im letzten Post
> man braucht HCL und Kupferchlorid
die Katze aus dem Sack läßt. Wenn du das Verfahren, wie du es betreibst, 
von Anfang an so beschrieben hättest, wären viele böse Wort erspart 
geblieben. Aber du hast immer wieder drauf bestanden, daß du nur HCL 
brauchst.

Daß du aber vorher erstmal Kupfer und HCL angesetzt hast, um einen 
Oxidator zu bekommen (nämlich Kupferchlorid) und dann im Endeffekt mit 
einer Mischung aus HCL und Kupferchlorid ätzt, hast du nicht gesagt.

Daß dann nach dem Ätzen die Lösung entweder mit Luft durchsetzt werden 
muß oder wenn man Zeit hat, einfach an der Luft stehen bleiben kann, um 
sich zu regenerieren, hast du auch nicht gesagt. Immer wieder nur die 
Aussage, daß du nur HCL brauchst.

Und das ist der Punkt, den ich kritisiere. Wenn es jemand nach deiner 
Beschreibung macht und eine Platine einfach in HCL legt, wird sie rosa 
und das wars. Wenn du es richtig beschrieben hättest, wären die ganzen 
Irrtümer nicht passiert.

Also nochmal: Ich gebe dir recht, daß du nur HCL kaufen mußt. Aber dein 
Versteckspiel ("mal sehen, wann jemand drauf kommt") finde ich nicht 
gut. Wenn Matthias (Danke!) nicht den Link gepostet hätte, würden wir 
jetzt immer noch um den heißen Brei reden.

So, und jetzt ist gut. Okay?

von ich (Gast)


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Spess53 schrieb:
> Hi
>
>>Wenn man es richtig machen will, nimmt man:
>>1/3 Wasser
>>1/3 Salzsäure (ca. 30%ig)
>>1/3 Wasserstoffperoxid (ca. 32%ig)
>
> Das gilt für 3%-iges Wasserstoffperoxid. Bei 32%-igem sind es 30ml und
> entsprechend mehr Wasser.
>
> MfG Spess

Hi Spess,

danke für den Tipp. Du schreibst 30ml. Wie hoch ist das 
Mischungsverhältnis für alle drei Komponenten? Ich hatte ja keine Menge 
genannt, nur Prozente.

von Ich (Gast)


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Nochmal zum Thema Unterätzung:
Ohne Bewegung wirkt ein idealisiertes Ätzmedium isotrop, also in alle 
Richtungen. Und wenn es erst einmal ein wenig in die Tiefe gekommen ist, 
ist da auch eine seitliche Angriffsfläche vorhanden.
Für normale Kupferdicken und Anwendungen reicht die Anisotropie, die man 
durch Sprühätzen erreichen kann, locker aus. Bei zig-GHz-Strukturen muss 
der Fertiger die Unterätzung genau kennen und die Maske entsprechend 
korrigieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84tzfaktor

Kleiner Exkurs in die Halbleiterei: Beim (reaktiven) Ionenätzen bekommt 
man noch viel bessere Anisotropien hin, z.B. wenn man Through Silicon 
Vias herstellt. Ist aber für die Leiterplatte deutlich zu teuer (und für 
zu Hause erst recht ;-) )

von tobi (Gast)


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Ich schrieb:
> Nochmal zum Thema Unterätzung:
> idealisiertes Ätzmedium isotrop,

ich denke das genau der Punkt ist CuCl ist nicht idealisiert. Vorallem 
entsteht beim Ätzen CuCl2 das inaktiv ist, und das könnte die Flanken 
schützen. Eine These...
Optisch schaut es auf jeden Fall so aus als wenn CuCl "schöner" Ätzt...

von tobi (Gast)


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PS: Ich hab zwar grade keine FE(iii)Cl geätzte Platine da, aber eine mit 
HCl geätzte: Auch unter dem Mikroskop schauen die Flanken senkrecht aus. 
Da die Platine 35µ Cu hatte heist das für mich das die Unterätzung 
<<10µm sein muss, ansonsten hätte ich ne Flanke sehen müssen.

von Sergius (Gast)


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Hallo Nemesis,

es ist natürlich schade, dass du oben von enigen angegriffen wurdest, 
aber solche Disskussionen dann wohl berechtigt, wenn man denkt 
"veräppellt zu werden".

Kannst du bitte deinen Verfahren genau beschreiben ?

Also Schritt für Schritt, ich denke es würde viele interessieren.

von ich (Gast)


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Hallo Sergius,

ich bin derjenige, der sich "veräppelt" vorkam :-)
Ich habe mit mal den Link im Artikel von Matthias L. (limbachnet) 
durchgelesen, da sind mehrere Methoden beschrieben, unter anderem auch 
die, die Nemesis vermutlich verwendet.

Ich will es mal grob beschreiben: (ohne Details)

Zuerst muß man Kupfer in konzentrierte HCL einlegen und reagieren 
lassen. Im Verlauf von einigen Tagen bildet sich dann Kupferchlorid und 
nach Zugabe von HCL hat man dann eine grüne Supp, eine Mischung aus HCL 
und Kupferchlorid. Mit der kann man ätzen, wie Nemesis sagt, 1-2 
Platinen am Tag maximal. Dann läßt die Ätzwirkung nach und man muß die 
Brühe dann wieder stehen lassen, damit sie sich mit Hilfe des 
Luftsauerstoffs wieder regeneriert. Wenn man es schneller haben will, 
kann man auch Luft in die Lösung einblasen. Wenn die Regenerierung dann 
abgeschlossen ist, kann man wieder eine oder zwei Platinen ätzen. 
Während dessen muß man die Dichte der Lösung im Auge behalten und bei 
Abweichungen durch das Zugießen von HCL korrigieren.

Das nur mal ganz grob so, wie ich es verstanden habe. Wenn ich etwas 
falsch erzählt habe, möge man mich bitte korrigieren.
Details kann man wie gesagt im Link von Matthias nachlesen, da ist es 
genau beschrieben.

von Sergius (Gast)


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@ich,

ich meinte auch dich :-)
dass du dir wohl "veräppelt" vorkam und den Nemesis dann ein wenig 
angegriffen :-)

Man kann euch beide ganz gut verstehen, aber wir sind doch erwachsen 
(sonst würden wir nicht mit Säuren rumspielen ^^)

Danke dir für deine erklärung, so habe ich das auch verstanden,
bin aber trotzdem auf NNemesis'ses Antwort gespannt (wäre nett).
Da er meint sich damit schon ein paar Jahre beschäftigt zu haben und 
sicher schon eine Art Workflow entwickelt mit genauen Angaben:

- wie konzentirert sollte HCl sein am Anfang
- wieviel Kupfer man reinlegen sollte
- wann sollte man HCl dazugissen (bei welcher Konzentration/Farbe z.B.)
- ob irgendwelche andere Einflüsse (Wärme/Schütteln) das ganze 
verbessern
- wirkliche Kosten z.B. für eine Europlate (160x100), damit man einen 
Vergleich hat
- evtl ein paar Bildern schon von geätzten PLatinen mit dieser Methode

Viele Grüße an alle

von noreply (Gast)


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@Nemesis,

wie neutralisierst/entsorgst du überschüssige Kupferchlorid-Lösung?

von tobi (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> http://members.optusnet.com.au/~eseychell/PCB/etching_CuCl/index.html

Yepp, hier: Beitrag "Re: Tonertransfermethode"

Matthias L. schrieb:
> Ob man das nach Chlor riechende Zeug gerne völlig offen und ggf. noch
> mit Blubberblasen durchlüftet zur Regeneration längere Zeit herumstehen
> haben mag, ist aber sicherlich Geschmackssache...

Das ist gar nicht so wild, wenn mann es mit der HCl nicht übertreibt und 
das Gefäß abdeckt, so dass die Sprudel-Spritzer nicht aus dem Gefäß 
abhauen können. Ich hab meine Küvette (So eine 
"Spaghetti-Aufbewahrungsdose" aus dem 99c-Laden) in einem 
IKEA-Plastikbehältnis mit Deckel stehen, das sogar fast der gesamte 
Geruch drinnen (und für den Rest gibts dann Fenster)

ich schrieb:
> Wenn man es richtig machen will, nimmt man:
> 1/3 Wasser
> 1/3 Salzsäure (ca. 30%ig)
> 1/3 Wasserstoffperoxid (ca. 32%ig)

viel zu scharf (zu viel H2O2;Angweblich kann bei der H2O2 Reaktion auch 
Chlorgas entstehen, allerdings richt man das schon weit vor dem das es 
gefährlich wird...). Kontakt-Chemie hat mal dies empfohlen (für ihren 
Positiv 20).

    200 ml 33%-Salzsäure
    30 ml 30%-Wasserstoffperoxid
    770 ml Wasser

ich schrieb:
> Ich will es mal grob beschreiben: (ohne Details)
>
> Zuerst muß man Kupfer in konzentrierte HCL einlegen und reagieren
> lassen. Im Verlauf von einigen Tagen bildet sich dann Kupferchlorid und
> nach Zugabe von HCL hat man dann eine grüne Supp, eine Mischung aus HCL
> und Kupferchlorid.

Nein, nicht unbedingt, da muss ich der Quelle im Link ein wenig 
widersprechen :) .
Man muss nicht unbedingt erst CuCl erzeugen, man kann sofort loslegen 
(also sich die Lösung im laufe der Zeit heranzüchten).
Ich habe mir allerdings am Anfang ein kleines Fläschchen (100ml -- davon 
vieleicht 25ml verbraucht) H2O2 besorgt, damit es schneller geht, von 
daher kann ich nicht sagen ob man komplett darauf verzichten kann. (Aber 
Versuch macht kluch, ich probiers mal aus). Das erste Ätzen wird dann 
zwar länger dauern, aber mit der Zeit kriegt man die richtige Würze 
schon selber hin.

> Das nur mal ganz grob so, wie ich es verstanden habe. Wenn ich etwas
> falsch erzählt habe, möge man mich bitte korrigieren.
> Details kann man wie gesagt im Link von Matthias nachlesen, da ist es
> genau beschrieben.

Ja, der Link ist eine guter Anhaltspunkt. Noch ein Tipp von meiner 
Seite: Die Dichte muss man nicht unbedingt mit so einem Hydrometer 
messen... Es geht auch mit einer (Fein-)Waage: Volumen abmessen & wiegen 
:)

von tobi (Gast)


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Sergius schrieb:
> - wie konzentirert sollte HCl sein am Anfang
> - wieviel Kupfer man reinlegen sollte

Wie eins weiter oben beschrieben finde ich es nicht notwendig die Ätze 
so vorzubereiten. Ansonsten steht im Link ein Vorschlag: (Preparation 
using Metal + Air):
(pro l)
120g Cu
100ml HCl (25%)
(paar Tage warten)
300ml H2O
600ml HCl (25%)

> - wann sollte man HCl dazugissen (bei welcher Konzentration/Farbe z.B.)

steht auch im Link :) (Bath Control)
Ich würde mit NaOH die Konzentration ermitteln und dementsprechend 
nachdosieren.
Oder wenn die Lösung nicht mehr klar wird (in dem Fall ist das HCl auf 
"0", aber dann schwankt halt auch die Qualität evtl.)
Man kanns aber auch ausrechnen: Man braucht 2mol HCl um 1mol Cu zu 
ätzen.
Also bei einer 7,5moligen HCL (25%) sinds ca. 42ml HCl für 10g Cu
Ich mach eine Kombination: Ab und zu Badkontrolle per Titration, 
ansonsten ausrechnen was ich HCL zugeben muss.

> - ob irgendwelche andere Einflüsse (Wärme/Schütteln) das ganze
> verbessern

Was meinst mit verbessern? Schneller?
Steht auch im Link :) (Etch rate vs. Temperature)
Das Lufteinblassen hat auch den Vorteil das CuCl wegzuspülen und das Bad 
ein wenig zu bewegen. Würde ich auch so machen.

> - wirkliche Kosten z.B. für eine Europlate (160x100), damit man einen
> Vergleich hat

Überschlag (ohne "Invest")
160x100 3µm, 50% Kupferdeckung > 5g Kupfer > 21ml HCl (25%)

Bei mir im Baumarkt kostet 1l HCL 5€.

Sind also dan 10cent Hcl (bei Amazon gibts 5l für 10-12€)

Dazu kommt etwas Strom, was man aber unter den Tisch fallen lassen kann 
(meine Luftpumpe braucht ~1W)

Mein Invest war vielleicht bei 20€
-> 2 Gefäße a 2,50 als Küvette (1x für Ätzen 1x für Spülen)
-> das IKEA Ding mit Deckel, vielleicht 5€ (SAMLA Boxen)
-> einen Sprudlder (5€)
-> mein start-h2o2 aus der Apotheke (3€)
-> etwas Aquariumschlauch (den ich schon da hatte)

von tobi (Gast)


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noreply schrieb:
> wie neutralisierst/entsorgst du überschüssige Kupferchlorid-Lösung?

nicht notwendig, es sei denn Du machst sehr viel. (Die Lösung wird nur 
mehr, aber verbraucht sich nicht)
Ansonsten: NaOH

von Mr. Tom (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Den genauen chemischen Vorgang in allen Ehren. Dennoch brauche ich nur
> HCL und ein Gefäß. Achso ja, und Luft und Zeit braucht man noch...

Und du kriegst keine Probleme mit Rost in deinem Labor, wenn du HCl 
offen an der Luft stehen läßt?

von tobi (Gast)


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> (Aber Versuch macht kluch, ich probiers mal )

Habs probiert.... Also nur mit HCl tut sich nicht viel.... Es hat sich 
zwar etwas cucl gebildet, so dsass es mit der Zeit schon werden wird, 
aber fürs ätzen ist es zuwenig (ca nach 2h)

von ich (Gast)


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tobi schrieb:
>> (Aber Versuch macht kluch, ich probiers mal )
>
> Habs probiert.... Also nur mit HCl tut sich nicht viel.... Es hat sich
> zwar etwas cucl gebildet, so dsass es mit der Zeit schon werden wird,
> aber fürs ätzen ist es zuwenig (ca nach 2h)

Wenn ich mich nochmal mit reinhängen darf...
Genau das gleiche hatte ich vor über 30 Jahren auch schon 
herausgefunden. Deswegen haben mich ja auch die Aussagen von Nemesis so 
verwirrt. Immer wieder sagte er mir, daß er nur mit HCL ätzt. Aber nur 
mit HCL wird die Platine nur rosa und dann gehts nicht mehr weiter. Und 
weil er immer wieder nur von HCL gesprochen hat und kein Wort vom CuCl 
sagte, und wie er das ganze Verfahren betreibt, deswegen brach eben dann 
dieser Streit aus.

Ich habe auch damals, unerfahren wie ich da noch war, die Platine einen 
Tag lang in der Suppe liegenlassen. Nix. Erst als mir jemand sagte, daß 
man (in diesem Fall) noch H2O2 braucht, dann ging es in ca. einer Minute 
und die Platine wurde ganz sauber geätzt. Damals (und bis vor ein paar 
Tagen) wußte ich von der Möglichkeit von CuCl noch nichts, daß man damit 
auch ätzen kann (HCL+CuCl). Und das CuCl muß sich eben erstmal bilden, 
sonst ist da einfach zu wenig drin, um das Kupfer der Platine 
wegzuätzen.

Ich denke, wenn man erstmal (z.B. mit Schrott-Kupfer, wie im Link 
beschrieben) die Bildung von CuCl passieren läßt, oder das ganze mit 
H2O2 erstmal startet, dann muß man später nur noch die Konzentration im 
Auge behalten...

von tobi (Gast)


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Mr. Tom schrieb:
> nd du kriegst keine Probleme mit Rost in deinem Labor, wenn du HCl
> offen an der Luft stehen läßt?

Nein, keine Probleme (ich achte allerdings sehr darauf das nix daneben 
geht bzw. wische es gleich wieder weg; ausserdem ist die Küvette ja noch 
in einem Containment (die IKEA Box)

von tobi (Gast)


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ich schrieb:
> Immer wieder sagte er mir, daß er nur mit HCL ätzt.


ich schrieb:
> Wenn ich mich nochmal mit reinhängen darf...
> Genau das gleiche hatte ich vor über 30 Jahren auch schon
> herausgefunden. Deswegen haben mich ja auch die Aussagen von Nemesis so
> verwirrt. Immer wieder sagte er mir, daß er nur mit HCL ätzt. Aber nur
> mit HCL wird die Platine nur rosa und dann gehts nicht mehr weiter. Und
> weil er immer wieder nur von HCL gesprochen hat und kein Wort vom CuCl
> sagte,

Sprache ist oft ein sehr schlechtes Kommunikationsmittel...
Ich glaube immer an das Gute im Menschen und nehme deshalb an, dass er 
sich einfach ungenau ausgedrückt hat. Immerhin ist das einzige was man 
dazuschüttet HCl. CuCl entsteht ja selber. Bei "Luft" kommt man gar 
nicht auf die Idee das man die auch dazutut, umgangssprachlich...

> und wie er das ganze Verfahren betreibt, deswegen brach eben dann
> dieser Streit aus.

Das finde ich in der Tat immer schon sehr schade das die Leute sich 
gerne in die Haare kriegen, passiert halt leider. immerhin ist das hier 
"Hobby" und sollte Spass machen...

> Ich habe auch damals, unerfahren wie ich da noch war, die Platine einen
> Tag lang in der Suppe liegenlassen. Nix. Erst als mir jemand sagte, daß
> man (in diesem Fall) noch H2O2 braucht, dann ging es in ca. einer Minute
> und die Platine wurde ganz sauber geätzt. Damals (und bis vor ein paar
> Tagen) wußte ich von der Möglichkeit von CuCl noch nichts, daß man damit
> auch ätzen kann (HCL+CuCl). Und das CuCl muß sich eben erstmal bilden,
> sonst ist da einfach zu wenig drin, um das Kupfer der Platine
> wegzuätzen.

Nun, wenn ich die Chemie dahinter verstanden habe ätzt ja auch nicht das 
HCl, sondern das dabei entstehende CuCl. Das H2O2 sorgt nur dafür dass 
das HCl reduziert wird und das entsehende Cl Radikal dann sich ein Cu 
schnappt. (meine These: 2 HCl + H2O2 -> 2Cl + 2H2O ; Cl + Cu -> CuCl 
oder/und Cl + 2Cu -> Cu2Cl)


> Ich denke, wenn man erstmal (z.B. mit Schrott-Kupfer, wie im Link
> beschrieben) die Bildung von CuCl passieren läßt, oder das ganze mit
> H2O2 erstmal startet, dann muß man später nur noch die Konzentration im
> Auge behalten...
Ja, eigentlich nur die HCl Konzentration. Meiner Erfahrung dauert es 
sehr lange bis man zu viel CuCl drin hat und mit Wasser verdünnen muss 
(man bringt ja duch das HCl immer Wasser mit ein). Ich bin immer noch 
nicht bei den 1,2 kg/l...
Wie schon oben gesagt finde ich es nicht notwendig extra Schrott-Kupfer 
aufzulösen: Das Problem löst sich mit der Zeit selber, das ätzen dauert 
am Anfang halt nur ein wenig länger... (die erste Platine hat 2h 
gebraucht (damals aber noch ohne Blubberbläschen; die 2./3. war dann mit 
Blubber, waren nur noch 30 Minuten, jetzt bin ich bei 15 Minuten)

von Tobias F. (coldtobi)


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So, jetzt mal eingeloggt...
Ich denke das lufregenerierte Ätzen hat seinen eigenen Artikel verdient, 
ich hab mal einen angelegt

https://www.mikrocontroller.net/articles/%C3%84tzen_mit_luftregenerierten_Kupferchlorid

Ich denk ich mal mal auch einen neuen Faden zum Diskutieren dieser 
Methode...

von ich (Gast)


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Gute Idee!

von Tobias F. (coldtobi)


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ich schrieb:
> Gute Idee!

Ich wollte den Artikel eigentlich im Rahmen des Artikelwettbewerbs schon 
schreiben, habs aber zeitlich nicht hingekriegt..

Hier der Link zum neuen Thread:
Beitrag "Ätzen mit luftregenerierten Kupferchlorid"

von Frank Richert (Gast)


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Um Platinen zu ätzen benutzt man Eisen 3 Clorid das ist sehr effektiv.

von Frank Richert (Gast)


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Und zum Entwickeln der PLatiene Amonium Persulfat.
Was wiederrum in Rohrreinigern drin ist. Mischung der Kügelchen ca. 1 
Esslöffel. Der Entwickler muss sich "weich" anfühlen an den Fingern.
Mfg.
Bin fast 60 Jahre und ich benutze beides schon fast 50 Jahre.

von Helmut -. (dc3yc)


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Nach kaum 10 Jahren sehr sinnvoller Beitrag! Solltest langsam aufhören, 
in deinem Alter noch Beiträge zu schreiben. Im Rohrreiniger ist nämlich 
Natriumhydroxid (NaOH) drin. Das kann man zum Entwickeln nehmen, aber 
nicht zum Ätzen!

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Frank Richert schrieb:
> Der Entwickler muss sich "weich" anfühlen an den Fingern.

Das ist nicht der Entwickler, das ist deine Haut die sich auflöst....

von TomA (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo Leute.

Beschäftige mich schon einige Zeit mit CuCl2. Habe mein Wissen in einem 
PDF festgehalten. Ist noch lange nicht fertig, könnte aber helfen die 
letzten Klarheiten zu beseitigen.

Gruss. Tom

von Wolfgang (Gast)


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Frank Richert schrieb:
> Der Entwickler muss sich "weich" anfühlen an den Fingern.

Hier kannst du nachlesen, was dabei mit deiner Haut passiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verseifung

von Teo D. (teoderix)


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Wolfgang schrieb:
> Frank Richert schrieb:
>> Der Entwickler muss sich "weich" anfühlen an den Fingern.
>
> Hier kannst du nachlesen, was dabei mit deiner Haut passiert:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Verseifung

Steht da auch drin, dass das Zeug tief in die Haut eindringt und seine 
Wirkung, erst nach vielen Stunden zeigen kann?!
Schäden zeigen sich erst bei höherer Konzentration, aber dann in Form 
von Verbrennung 3.Grades. Die Haut löst sich komplett ab....
Einfach nur abwaschen reicht da also nicht. Da hilft nur seeeehr langes 
abspülen/einweichen mit noch viel mehr Wasser, als es bei einer Säure 
nötig wäre. Mit etwas Zitronen- oder Essig-Säure versetz könnte 
helfen. Nur weiß ich nicht, ob da in der Haut, noch mehr giftige 
Verbindungen entstehen.... Besser auf solche Experimente verzichten.

von Wolle G. (wolleg)


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Teo D. schrieb:
> Schäden zeigen sich erst bei höherer Konzentration,

Löcher in der Haut sind zwar nicht schön, wachsen aber im Laufe der Zeit 
wieder zu.
Schutzhandschuhe helfen

Viel größere und unheilbare Schäden durch NaOH können an der Hornhaut 
der Augen entstehen.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Beim Umgang mit NaOH deshalb 
unbedingt

SCHUTZBRILLE TRAGEN!!

von Joe (Gast)


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Wolle G. schrieb:
> Beim Umgang mit NaOH deshalb
> unbedingt
>
> SCHUTZBRILLE TRAGEN!!

Schutzbrille ist für Pussies.

(geschrieben mit meiner Braille-Tastatur)

von Wolfgang (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Steht da auch drin, dass das Zeug tief in die Haut eindringt und seine
> Wirkung, erst nach vielen Stunden zeigen kann?!

Warum sollte die chemische Reaktion auf die Oberfläche beschränkt sein. 
Durch den hohen pH-Wert der NaOH-Lösung wird der Säureschutzmantel der 
Haut sofort zerstört, so dass dem weiteren Einwirken Tür und Tor 
geöffnet sind.

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