Was gibt es zu den Praktiken des Personalvermittlers RADAS zu sagen? Wie
sichere ich mich als Arbeitnehmer gegen finanzielle Forderungen? Siehe
auch: http://radas.de/
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- Die Arbeitsagentur forderte mich zur Bewerbung bei RADAS auf und
merkte nicht, ob es sich um einen Vermittler handelt. Die Rechtsfolge
bei Nichtbewerbung ist eine Woche Sperrzeit.
- Auf die Bewerbung hin erhielt ich zwei Pdf-Dokumente zum Ausdrucken.
Darin soll ich unterschreiben, dass ich bei erfolgreicher Vermittlung
2000,-€ zahle, wenn der AG das nicht zahlt. Ob er zahlt (wer der AG ist
wird vorher nicht verraten) ist mir unklar. Dritte Möglichkeit wäre ein
Vermittlungsgutschein.
- Zusätzliche Option ist ein anderes Angebot demzufolge ich wiederum
selbst zahle und Vertragsangebote bekomme, bei denen im
Vorstellungsgespräch kein Konkurrent zum Zuge kommt (das kann nicht mal
die Arbeitsagentur).
- Ich find das ungerecht: Programmierer machen die Arbeit und alle
möglichen Kommandierer (Psychologen, Rechtsanwälte, BWLer) parasitieren
am Lohn.
robocash schrieb:> Was gibt es zu den Praktiken des Personalvermittlers RADAS zu sagen? Wie> sichere ich mich als Arbeitnehmer gegen finanzielle Forderungen? Siehe> auch: http://radas.de/
Ist doch easy:
Mach einen riesengroßen Bogen um die!
Und denk dran, die sind nur möglich weil Gerd und Joschka das so
wollten!
Allgemein:
Personalvermittler sind zu 90% auf dem deutschen Arbeitsmarkt für den
normalen AN obsolet.
Was solche Vermittler an Land ziehen, sind Firmen die
entweder über die Agentur für A Leute suchen, oder die einfach kein
eigenständiges "Personalrecruitment" innerhalb der HR besitzen.
Ansonsten ist die "Site" recht ordentlich zusammengestellt.
Was die anbieten ist eine Dienstleistung!
Niemand muß bei denen Unterschreiben!
robocash schrieb:> - Auf die Bewerbung hin erhielt ich zwei Pdf-Dokumente zum Ausdrucken.> Darin soll ich unterschreiben, dass ich bei erfolgreicher Vermittlung> 2000,-€ zahle, wenn der AG das nicht zahlt.
Geh damit zum Jobcenter, und frage, ob sie das Geld übernehmen.
Von dir selbst als Mittelloser wird man es auf Pump nicht verlangen
können, sowas ist schwer sittenwidrig.
Marx W. schrieb:>> Was die anbieten ist eine Dienstleistung!> Niemand muß bei denen Unterschreiben!
Aber eins hast du vergessen: Das Arbeitsamt läßt dir schon die Wahl.
Entweder du bewirbst dich bei denen, oder sie streichen dir das Geld.
Genau wie die sogenannte "Eingliederungsvereinbarung". Das Ding heißt
zwar Vereinbarung, aber wenn du sie nicht unterschreibst, kriegst du
keinen Pfennig mehr. Woanders heißt das Erpressung und wird vor jedem
Gericht bestraft. Aber hier freuen sich dann die Sklavenhändler über
jede Prämie.
ich schrieb:> Aber hier freuen sich dann die Sklavenhändler über> jede Prämie.
Ich würd ja auch erst mal Luft holen, und abwarten, ob es überhaupt ein
Finale gibt. Dann kann man immer noch mal schauen. Die Sachbearbeiter
beim Jobcenter sind übrigens auch keine Unmenschen, mit denen erörterte
ich so krumme Sachen auch schon mal, hab da auch einige krumme Vögel
durch.
Edit:
Im Vorfeld was unterschreiben: Nie. Höchstens einen Arbeitsvertrag,
sonst rein gar nichts.
ich schrieb im Beitrag #3293704:
> Du glaubst immer noch an Gerechtigkeit?
Das heißt korrekt:
"Glaubst du immer noch an Gerechtigkeit?"
Denn ich liebe Suggestivfragen.
Das hatte ich absichtlich so geschrieben, weil meine Betonung auf dem
"Du" liegt ;-)
Die meisten glauben ja nicht mehr dran.
Recht haben und Recht bekommen sind leider mittlerweile zwei paar
Schuhe...
Hallo,
"... Darin soll ich unterschreiben, dass ich bei erfolgreicher
Vermittlung
2000,-€ zahle, wenn der AG das nicht zahlt. Ob er zahlt (wer der AG ist
wird vorher nicht verraten) ist mir unklar. ..."
In solchen Fällen schreibt man einen Brief (mit Zustellurkunde) direkt
adressiert an den Minister / die Bundesarbeitsministerin (derzeit noch
Ursula von der Leyen - bitte den Dr. in der Anrede nicht vergessen), in
dem man sich sehr höflich (mit vielen Bitte und Danke Floskeln) aber
bestimmt beschwert und um eine eine Entscheidung bittet (nämlich dass Du
Dich dort nicht vorstellen muss).
Mit Presse brauchst Du nicht drohen - das ist dem Ministerium sowieso
klar, wenn sie Stil in Deinem Brief herauslesen.
Danach wird dem Vermittler die Lust am Geschäft mit den Arbeitsagenturen
vergangen sein und man wird Dir zukünftig bei der Arbeitsagentur sehr
freundlich und aufgeschlossen begegnen - kannst Du mir glauben!
(Übrigends - in 4 Wochen sind Wahlen ...!)
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Habe ähnliches mal gemacht, als mir die KFZ- Abwrackprämie (2.500,-)
verweigert wurde, weil meine zugesandten Orginalunterlagen unleserlich
seien! (Da hat meiner Frau wohl jemand ihren nagelneuen 272 PS BMW nicht
gegönnt, weil er/sie sich selbst keinen leisten kann).
Bei Versand an Behörden mach' ich aber immer von allen unterlagen
Kopien, damit hatte man bei dem Papierwust wohl nicht gerechnet.
Habe nun Kopien von den Kopien (ca. 80 Seiten!) gemacht (die waren dann
immer noch hervorragend lesbar) und mit Einschreiben UND gesondertem
Beschwerdebrief (mit Zustellungsurkunde) an den Wirtschaftsminister
geschickt ...!
1 Woche später waren 2.500 Euro auf meinem Konto und der Staatssekretär
hat extra persönlich angerufen und sich erkundigt, ob ich das Geld auch
erhalten habe! Es war nämlich ein Irrtum aufgrund von Verkettung von
Umständen.
Ich habe mich sehr freundlich bedankt - kann ja mal passieren,
Verkettungen gibt es immer wieder ...!
Behörden können auch wirklich nett sein.
Grüße und viel Erfolg bei der Jobsuche.
robocash schrieb:> - Die Arbeitsagentur forderte mich zur Bewerbung bei RADAS auf und> merkte nicht, ob es sich um einen Vermittler handelt. Die Rechtsfolge> bei Nichtbewerbung ist eine Woche Sperrzeit.
Das Arbeitsamt schickt ungeprüft alle "bitte bewerben Sie sich" an seine
Arbeitslosen weiter, es könnte ja passen.
Also einen netten Brief oder besser ein persönliches Gespräch mit deinem
Sachverwalter (bearbeiten kann man das meistens nicht nennen) und
erzähle ihm/ihr, das das Jobangebot eine kostenpflichtige Dienstleistung
ist, ob das Arbeitsamt diese Kosten für eine Vermittlung zu 100%
übernimmt.
Arbeitslose lassen sich eben gut erpressen, unterschreibe unseren
Knebelvertrag oder dein Taschengeld wird gestrichen und das ohne
Portokosten.
robocash schrieb:> - Ich find das ungerecht: Programmierer machen die Arbeit und alle> möglichen Kommandierer (Psychologen, Rechtsanwälte, BWLer) parasitieren> am Lohn.
Ne, das ist nicht Parasitismus sondern Symbiose. Dank des Teamworks
verschiedener Spezialisten wird aus den Rumgehacke eines Einzelnen ein
verkaufbares Produkt und ein Laden der das unter die Leute bringt.