Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DDR RFT Tuner Typ7 / Typ 7 Eingangsstufe rauscht stark - Carat-S HIFI100


von Bernhard S. (bernhard)



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Geschätztes Forum,

mein DDR RFT Carat-S empfängt etwas schwächere Sender nur stark 
verrauscht, trotz FET-Tuner Typ-7.

Stecke ich den Antennenstecker (240 Ohm) in ein anderes Radio 
"Sonneberg500" (Tuner mit SF235) ist der Empfang der gleichen Sender 
rauschfrei !!!


Große Verwunderung.


Zwei weitere Tuner vom Typ7 steckte ich drauf... Abgleich... und alle 
Tuner rauschen gleich.

FET-Tausch auf BF960 Eingangsstufe und Mischer .... keine Verbesserung.

Andere ZF angeschlossen... keine Verbesserung.



Durch "Zufall" speiste ich das Antennensignal über eine kleine Luftspule 
(3 Windungen) in den Kreis vorm Mischer ein (75Ohm).


Engangsstufe eliminiert.... plötzlich ein rauschfreier Emfang.


Wie ist das möglich?


Ich finde keine schlüssige Erklärung für dieses Phänomen


Ist der FET in der Eingangsstufe nicht geeignet, rauscht er zu stark?

Ist der FET nicht optimal angepasst?

Rauschen die Kapazitäsdioden im Eingangskreis zu stark?



Habe zwei Tuner nach diesem Prinzip umgebaut und beide arbeiten 
wesentlich rauschfreier und besitzen nun einen 75 Ohm Eingang.

Durch die fehlende Eingangsstufe zeigt zwar das Feldstärkeinstrument 
weniger ZF-Pegel an, aber, ich denke, das ist verschmerzbar.

Bernhard

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von Georg A. (georga)


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Evtl. stimmt was mit der AGC über T104 nicht? Müsste man ja am G2 vom 
T101 sehen, ob der Steuerpegel vom Eingangssignal abhängt oder 
festklemmt...

von Thorsten S. (thosch)


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Der BF900 sollte problemlos in einer Vorstufe funktionieren.

Die Umgehung der Vorstufe (der Umbau auf Induktive Ankopplung an der 
Mischstufe) ist keine so gute Idee, weil damit der Tuner 
höchstwahrscheinlich zuviel Störstrahlung am Antenneneingang liefert.

Die Vorstufe soll ja nicht nur das im abgestimmten Vorkreis selektierte 
Antennensignal puffern, sondern auch umgekehrt die Rückwirkung das 
Oszillatorsignals aus der Mischstufe reduzieren.


Aber woher kommt das Rauschen?
Der Vorstufen FET könnte durch Überspannung beschädigt/zerstört sein.
Ist hier aber eher unwahrscheinlich, weil ja sowohl ein zweiter 
baugleicher Tuner getestet, als auch in einem Tuner die BF900 gegen 
BF960 getauscht wurden.


Kommt die Vorstufen-Regelspannung an G2 an?
Eventuell ist die Brücke von Pin 109 nach Pin 104 vom Tuner unterbrochen 
bzw. einer der beiden Steckkontakte fehlerhaft.

Ohne Eingangssignal muß an Pin 104 und damit am G2 des Vorstufen-FET 
etwa 7,3V anliegen, die erst bei stärkeren Eingangssignalen (und damit 
größerem ZF-Pegel am Ausgang) über T104 reduziert wird.

Kommt diese Regelspannung am Gate2 nicht an, ist die Vorstufe voll 
abgeregelt, was den verrauschten Empfang erklären würde.

Miß mal die Regelspannung am Kollektor von T104 und prüfe, ob die auch 
am Gate2 von T101 ankommt.


Wenn die Regelspannung ankommt, würde ich mal die Anpassung vom 75-Ohm 
Antennenkabel auf den 240 Ohm Eingang überprüfen.
Hast du ein Balun verwendet?
Im Zweifelsfall einfach ein 1:4 Balun mit einer 
Lambda-Halbe-Umwegleitung aus einem Stück 75-Ohm Koaxkabel bauen.
Lambda für Bandmitte ist 3,05m. Verkürzungsfaktor für 75Ohm Koaxkabel (a 
la RG59) ist 0,66. Also einfach genau einen Meter Koaxkabel für die 
Lambda-Halbe Umwegleitung nehmen.

Gruß,
Thorsten

von Bernhard S. (bernhard)


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> Evtl. stimmt was mit der AGC über T104 nicht? Müsste man ja am G2 vom
> T101 sehen, ob der Steuerpegel vom Eingangssignal abhängt oder
> festklemmt...

Das war auch meine erste Vermutung, hatte den Pegel G2 vom T101 im 
Bereich 0 auf 15V variiert.... Pegel am G2 ist durch R128 und R129 
optimal gewählt worden.

Selbst eine Spannungsänderung am G1 vom T101 brachte keine Verbesserung.

Vermutlich ist der Arbeitspunkt vom T101 otimal eingestellt.

Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)


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@Thorsten S.

> Der BF900 sollte problemlos in einer Vorstufe funktionieren.

Er funktioniert auch, bei allen verwendeten Tunern, er verstärkt das 
HF-Signal um einige dB


> Die Umgehung der Vorstufe (der Umbau auf Induktive Ankopplung an der
> Mischstufe) ist keine so gute Idee, weil damit der Tuner
> höchstwahrscheinlich zuviel Störstrahlung am Antenneneingang liefert.

Da hast Du natürlich Recht. Bin mir aber nicht ganz sicher wie stark die 
Störstrahlung ist, denn das Oszillatorsignal wird am G2 vom T102 
eingespeist (einige mV), es gibt sicherlich eine kapazitve Kopplung 
zwischen G1 und G2 vom T102.


> Die Vorstufe soll ja nicht nur das im abgestimmten Vorkreis selektierte
> Antennensignal puffern, sondern auch umgekehrt die Rückwirkung das
> Oszillatorsignals aus der Mischstufe reduzieren.

Ich werde mal mit einen Spektrumanalyser Rigol DSR815 an G1 vom T102 
Messungen vornehmen.


> Aber woher kommt das Rauschen?

Das ist die Frage, Ursache unklar.

> Der Vorstufen FET könnte durch Überspannung beschädigt/zerstört sein.
> Ist hier aber eher unwahrscheinlich, weil ja sowohl ein zweiter
> baugleicher Tuner getestet, als auch in einem Tuner die BF900 gegen
> BF960 getauscht wurden.


Eine Signalverstärkung von T101 ist nachweisbar mit beiden BF Typen.

> Kommt die Vorstufen-Regelspannung an G2 an?
> Eventuell ist die Brücke von Pin 109 nach Pin 104 vom Tuner unterbrochen
> bzw. einer der beiden Steckkontakte fehlerhaft.

Die Regelspannung kommt am G2 an und ist optimal.



> Ohne Eingangssignal muß an Pin 104 und damit am G2 des Vorstufen-FET
> etwa 7,3V anliegen, die erst bei stärkeren Eingangssignalen (und damit
> größerem ZF-Pegel am Ausgang) über T104 reduziert wird.

Die Regelspannung betrug bei einem Exemplar 8,3 V. Verringert man die 
Spannung am G2 vom T101, dann nimmt sofort die Signalverstärkung ab, 
eine Erhöhung der Spannung bringt keine Verbesserung... ist demnach 
optimal.



> Kommt diese Regelspannung am Gate2 nicht an, ist die Vorstufe voll
> abgeregelt, was den verrauschten Empfang erklären würde.

Die Regelspannung kommt an: 8,3V.

> Miß mal die Regelspannung am Kollektor von T104 und prüfe, ob die auch
> am Gate2 von T101 ankommt.

Ist ok, ist der gleiche Pegel.


> Wenn die Regelspannung ankommt, würde ich mal die Anpassung vom 75-Ohm
> Antennenkabel auf den 240 Ohm Eingang überprüfen.

Habe ich durch ein anderes Radio (mit Silizium-Tuner) geprüft.... 
rauschfrei.

An einem anderen Radio RS5001 (Tuner Typ7)...verrauscht.


> Hast du ein Balun verwendet?

Ja. Ein gekauftes Symmetrierglied, scheint auch zu funktionieren.


> Im Zweifelsfall einfach ein 1:4 Balun mit einer
> Lambda-Halbe-Umwegleitung aus einem Stück 75-Ohm Koaxkabel bauen.
> Lambda für Bandmitte ist 3,05m. Verkürzungsfaktor für 75Ohm Koaxkabel (a
> la RG59) ist 0,66. Also einfach genau einen Meter Koaxkabel für die
> Lambda-Halbe Umwegleitung nehmen.

Das werde ich mal testen.

> Gruß,
> Thorsten

Danke

Gruß Bernhard

von Ralph B. (rberres)


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Kontrolliere mal ob über dem Drainanschluss, wie im Schaltbild 
vorgesehen,
eine Ferritperle steckt.

Wenn nicht, ist es durchaus möglich, das der BF900 im GHz Bereich 
schwingt, und deswegen rauscht.
Notfalls kann man auch ein SMD Widerstand von etwa 10 Ohm in Reihe zum 
Drainanschluss schalten.

Der BF981 wäre noch ein wesentlich besserer Kanidat in der Vorstufe, 
denn dieser ermöglicht ein Rauschzahl von um die 1db.

Wennst du dein Koaxkabel mit der Sehle an nur einen Anschluss des 
Eingangs und die Abschirmung an Masse anschließt, kannst du dir den 4:1 
Baloon am Eingang sparen, denn dann hast du so auch Anpassung.

Ralph Berres

von landei (Gast)


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Hast du mal versucht direkt im Tuner die Abstimmspannung von einem 
Labornetzteil einzuspeisen?
Ich hatte mal einen MAA550 der Amok lief und Rauschen verursachte.

von Thosch (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Wennst du dein Koaxkabel mit der Sehle an nur einen Anschluss des
> Eingangs und die Abschirmung an Masse anschließt, kannst du dir den 4:1
> Baloon am Eingang sparen, denn dann hast du so auch Anpassung.

ähm, wie das denn?
Das gibt 'ne 4:1 Fehlanpassung und damit entsprechend Reflexion am 
Tunereingang.
Der Eingang ist symmetrisch und hat ca. 240 Ohm Impedanz, das Koaxkabel 
75 Ohm. Der Balun symmetriert ja nicht nur, sondern transformiert auch 
die Impedanz.

von Ralph B. (rberres)


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Thosch schrieb:
> Ralph Berres schrieb:
>> Wennst du dein Koaxkabel mit der Sehle an nur einen Anschluss des
>> Eingangs und die Abschirmung an Masse anschließt, kannst du dir den 4:1
>> Baloon am Eingang sparen, denn dann hast du so auch Anpassung.
>
> ähm, wie das denn?
> Das gibt 'ne 4:1 Fehlanpassung und damit entsprechend Reflexion am
> Tunereingang.
> Der Eingang ist symmetrisch und hat ca. 240 Ohm Impedanz, das Koaxkabel
> 75 Ohm. Der Balun symmetriert ja nicht nur, sondern transformiert auch
> die Impedanz.

Eben am Eingang der einen Hälfte liegen 75 Ohm wie das Koaxkabel es auch 
hat.
Der Symetriertrafo am Eingang ist auch ein 4:1 Trafo.
Es ist eigentlich ganz einfach. Symetrisch doppelte Spannung halber 
Strom = 4facher Widerstand = 300 Ohm.

ein Schenkel demnach 75 Ohm.

Ralph Berres

von piet (Gast)


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Die 6 oder 12 dB, die ein falsch angeschlossener Balun ausmacht, würden 
nur bei einem Signal an der Empfangsgrenze einen merkbaren Effekt 
bringen. Schließlich ist bei FM im Normalfall ausreichend 
Verstärkungsüberschuss vorhanden, damit die Begrenzer AM-Störspannung 
unterdrücken können.
Sich da über den balun den Kopf zu zerbrechen macht doch keinen Sinn.

Da dürfte eher die Verstärkung durch die Eingangsstufe weggefallen sein:

- falsche Versorgung des BF... (Regelung) Stimmt Spannung an S von 
BF...?
-Abblockkondensator defekt(unterbrochen, abgetrennt C103,C104)
- Schwingkreis ohne Resonanz (defekter Schwingkreis, defekte Kap-Diode, 
falsche/keine Abstimmspannung.

gerade noch empfangbaren Sender einstellen, an den Trimmern 101,107,108 
drehen. Wirkung? (Stellung der Trimmer vorher merken, nach dem Drehen 
wieder herstellen).

Oder R101, R107, R108 einseitig auslöten ( an der Seite an der die 
Steuerspannung ankommt) und externe Steuerspannung anlegen. Wirkt ein 
Verstellen der Steuerspannung sich deutlich auf den Schwingkreis bzw. 
Empfang aus?

von Thosch (Gast)


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piet schrieb:
> -Abblockkondensator defekt(unterbrochen, abgetrennt C103,C104)
> - Schwingkreis ohne Resonanz (defekter Schwingkreis, defekte Kap-Diode,
> falsche/keine Abstimmspannung.

aber das gleich bei zwei verschiedenen Exemplaren des Tuners?
ist schon seltsam, kann mir da auch irgendwie grad keinen Reim drauf 
machen.

Daher dachte ich ja daran, daß es irgendwas sein muß, was auf der 
Hauptplatine des Tuners liegt und nicht am Tunermodul...

von old man (Gast)


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Ich hoffe doch das Ding ist auf Mono geschaltet bei deinen Tests? Nicht 
dass das angebliche Rauschen bei Stereo auftritt (was normal ist bei 
kleinem Pegel). Und wenn der Pegel noch kleiner wird schaltet das Ding 
auf Mono um und das Rauschen wird erst mal deutlich weniger....

von piet (Gast)


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Ich war da mehr auf die Diskussion um balun oder nicht konzentriert. 
Deshalb hab ich nicht vor den Augen gehabt, dass der Fehler bei gleich 
zwei Tunerbausteinen auftritt
Da kann es eigentlich nur an Steuer- bzw. Versorgungsspannung der 
Eingangsstufe liegen.
Mess mal die Spannung an R106. Bei 1...3mA  Source-Strom müsste da die 
Spannung 300mV bis 900mV betragen.

von Thosch (Gast)


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piet schrieb:
> Da kann es eigentlich nur an Steuer- bzw. Versorgungsspannung der
> Eingangsstufe liegen.

Hmm, Versorgungsspannung gibts ja nur eine fürs gesamte Tunermodul, da 
wundert mich dann aber wieder, daß Mischer und Oszillator korrekt 
funktionieren. Aber vielleicht ist die Versorgung ja nicht sauber und 
die Vorstufe reagiert da empfindlicher drauf?

Und die AVR-Spannung hatte Bernhard ja schon durchgemessen, die kommt am 
FET der Vorstufe an.

Abstimmspannung geht ja an alle Kapazitätsdioden parallel, da kann bei 
mehreren Tunern auch nix im Argen liegen.
Wäre höchstens noch die Möglichkeit, daß der Eingangskreis L101 / C101
grob verkurbelt ist und nicht mehr annähernd abgeglichen.

Aber da Bernhard ja schrieb, daß er die Tuner nach Draufstecken jeweils 
abgeglichen hat...
@Bernhard: hast du den Vorkreis mal auf Maximum abgestimmt, um 
sicherzugehen, daß der nicht komplett daneben liegt?


Also, das muß irgendwas ganz blödes sein... ;-)
Und zwar höchstwahrscheinlich außerhalb des Tunermoduls.
Deshalb nur hatte ich ja den Balun und den Angennenanschluß hinterfragt.

Neue Idee:
Kommt die Antennenspannung eventuell gar nicht von den Eingangsbuchsen 
des Empfängers bis zum Tunerbaustein?
Ist da vielleicht ein Kurzschluß oder eine Unterbrechung im Gerät,
ein Zinnspritzer oder 'ne kalte Lötstelle?
Oder die Antennenbuchse ist schadhaft, z.B. einer der Kontakte 
gebrochen...

Ich würde die Verbindung von den Antennenbuchsen bis zum Tunermodul mal 
visuell inspizieren und durchklingeln...

von Georg A. (georga)


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Mal ne blöde Frage... Die Kopplung Eingang/Mischer geht über SP102/103, 
oder? Hätte man im Schaltplan auch etwas enger zusammenrücken können ;)

von Thosch (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Mal ne blöde Frage... Die Kopplung Eingang/Mischer geht über
> SP102/103,
> oder? Hätte man im Schaltplan auch etwas enger zusammenrücken können ;)

Hmmm. Im Originalplan ist da noch eine Verbindung drin zwischen den 
oberen Anoden von D102 und D103 (die Bernhard anscheinend 
rausretuschiert hat).

Demnach wäre das Filter galvanisch gekoppelt, nicht induktiv.

von Georg A. (georga)


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> Im Originalplan ist da noch eine Verbindung drin zwischen den
> oberen Anoden von D102 und D103 (die Bernhard anscheinend
> rausretuschiert hat).

Was mir noch spanischer vorkommt. Warum sollte man denn dann 2*2 der 
teuren Varicaps verbauen, wenn die eh nahezu direkt zusammenhängen? Oder 
klebt da ein 0.1pF-C dazwischen?

von Fred Feuerstein (Gast)


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Hatte mal ein Rema Arietta in der Werkstatt. Das rauschte wie sonst was. 
Da waren russische Germaniumtransistoren im Eingang der NF Endstufen. 
Die hatte ich gegen BC309 getauscht und das Rauschen war weg.

Zum Testen einfach Basis - Emitter kurzschließen, ist das Rauschen weg, 
ist der Täter entdeckt.

von Barnie Geröllheimer (Gast)


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Fred Feuerstein schrieb:
> Hatte mal ein Rema Arietta in der Werkstatt. Das rauschte wie sonst was.

Du hast ja gar nicht geschnallt worum es hier geht und sabbelst einfach
mal so rum weil Dir danach war.

Zwischem einen Arietta als Gesamtgerät und einem Gerät mit Tuner Typ7
liegen gut 15 Jahre Entwicklungszeit.

von Fred Feuerstein (Gast)


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Barnie Geröllheimer schrieb:
> Zwischem einen Arietta als Gesamtgerät und einem Gerät mit Tuner Typ7
> liegen gut 15 Jahre Entwicklungszeit.

Und Du Depp hast nicht kapiert das es nur um das Eingrenzen der 
Rauschquelle ging.

von Barnie Geröllheimer (Gast)


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Fred Feuerstein schrieb:
> Da waren russische Germaniumtransistoren im Eingang der NF Endstufen.

Und genau diese sind auch massiv daran beteiligt wenn der Tuner bereits
ein verrauschtes Signal liefert?

Träum mal weiter.

von Fred Feuerstein (Gast)


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Barnie Geröllheimer schrieb:
> Träum mal weiter.

Schade das Du jetzt nicht greifbar bist. Dir würde ich saueres geben.

von Michael_ (Gast)


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Reg dich nicht auf.
Das mit dem kurzschließen des Signalweges ist doch ein alter Trick, den 
die mit Super-Messpark verwöhnten nicht kennen und brauchen.
Es geht auch mit einem entsprechendem C.
Und auch die Diskussion um das Eingangsfilter wundert mich.
Mit einem Stück Draht und einem 5pF C kann man dann antippen und sehen 
ab wo das Signal verstärkt wird.

von René S. (thebit)


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Also wenn ich mir so das Foto ansehe und mich an meine Ausbildung bei 
RFT erinnere könnten die roten Scheiben C's die Ursache sein. Das sind 
russische Ausführungen, die gelblichen dürften aus Gera sein (VEB 
Elektronik Gera), die waren haltbarer als die Roten russischen. Die 
roten C's, vorallem wenn da 33nF und 47nF dabei sind, waren auch im 
Stern Radio Recorder RR160(der mit dem Holzgehäuse) der Grund für den 
kompletten Ausfall des UKW Teils. Da waren 3 oder 4 in der ZF Stufe. Die 
hab ich gefühlte zig Millionen mal gewechselt und danach gings wieder. 
Die Scheiben altern und machen Feinschluß, Übergangswiderstände im 2 - 4 
MOhm Bereich die nach Erwärmung kurz weg sind aber immer wiederkommen. 
Schnelltest könnte sein wenn man mal kurz mit der heißen Lötkolbenspitze 
die Scheiben seitlich berührt. Mitunter merkt man dann welcher es ist, 
aber ich würde dennoch alle roten rauswerfen.

Gruß René

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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was mir im 1. Plan(original auffält ist die frage wie das Signal) von 
der Vorstufe in die Mischstufe eingekoppelt wird

???

von Michael_ (Gast)


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Ich glaub, da sind zwei drin. Die würde ich auf alle Fälle tauschen.
Einer scheint auch angesplittert.
Diesen Mistdingern konnte man eigentlich nur beikommen, wenn man alle 
eines Gerätes getauscht hatte.

von René S. (thebit)


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Achja noch ein Nachtrag:

Auch die Aufbereitung der Abstimmspannung anschauen. Evtl. mal abhängen 
und extern ne saubere Gelichspannung einspeisen. Auch hier könnten die 
berühmten roten c's drin sein... auch in der ZF-Stufe schauen. Der Carat 
S kommt auch von Stern Radio Sonneberg und die haben fast überall die 
russischen roten eingebaut. Wohlmöglich konnte Elektronik Gera nicht 
genügend liefern oder es war politisch gewollt. Ich hatte damals ein 
Robotron SR2410, das war mit gerarer C's bestückt.


Gruß René



Tante Edit sagt: Duden kaufen

: Bearbeitet durch User
von René S. (thebit)


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Michael_ schrieb:
> Diesen Mistdingern konnte man eigentlich nur beikommen, wenn man alle
> eines Gerätes getauscht hatte.

jup sehe ich auch so die Geräte von Stern Radio haben bei uns in der 
Werkstatt immer eine Generalsanierung bekommen. War auf alle Fälle 
"nachhaltig"


Gruß René

von Fred Feuerstein (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> was mir im 1. Plan(original auffält ist die frage wie das Signal) von
> der Vorstufe in die Mischstufe eingekoppelt wird

Induktiv, über Sp102 und Sp103.

von Jens G. (jensig)


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old man schrieb:

>Ich hoffe doch das Ding ist auf Mono geschaltet bei deinen Tests? Nicht

Das hoffe ich auch sehr ...

von Michael_ (Gast)


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Hallo Bernhard!
Ich habe mir jetzt länger das Bild von deinem Tuner angesehen und mit 
dem Schaltplan versucht zu vergleichen. Da sind mir Zweifel gekommen.
Es passte nicht zusammen.
Im Carat-S ist kein Typ7, sondern ein Typ6FET.
http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/downsteu.html
Überprüfe noch einmal alles, auch die Außenbeschaltung.
Und austauschen kann man die sicher auch nicht.
TYP6 - 8 Anschlüsse
TYP6FET - 7 Anschlüsse
TYP7 - 9 Anschlüsse
Quelle: electronica Heft 237

von René S. (thebit)


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Michael_ schrieb:
> Im Carat-S ist kein Typ7, sondern ein Typ6FET.
> http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/downsteu.html
> Überprüfe noch einmal alles, auch die Außenbeschaltung.
> Und austauschen kann man die sicher auch nicht.
> TYP6 - 8 Anschlüsse
> TYP6FET - 7 Anschlüsse
> TYP7 - 9 Anschlüsse
> Quelle: electronica Heft 237

Richtig im Carat S ist ein Type6FET, der TO hat jedoch einen HIFI 100

Dieser hat den Type 7 drin (siehe Hifi 100 auf der von dir verlinkten 
Seite). Auf der Seite steht Hifi 100, das Gerät basiert auf dem Carat S, 
der Hifi 100 ist an der Front identisch mit dem Carat S ausßer dem Namen 
und er ist etwas tiefer.

http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/kbig.html -> Steuergeräte und 
dann Hifi 100


Gruß René

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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> Induktiv, über Sp102 und Sp103.

Nur warum steht das so nicht im Schaltplan? Eingangs/Ausgangstrafos sind 
ja auch gekoppelt gezeichnet. Auf dem Foto vom verbastelten (Rest)Tuner 
ist auch nicht wirklich erkennbar, wie das mechanisch passieren soll.

Auf den verlinkten Schaltplänen beim Typ7 ist tatsächlich eine 
Verbindung (aka Draht) zwischen D102/103. Aber das macht auch überhaupt 
keinen Sinn, weil "links" und "rechts" dann einfach parallel geschaltet 
wären. Also IMO ein Doku-Bug. Beim Typ6-Tuner siehts schon sinnvoller 
aus, da sind die Spulen auch zeichnerisch nah aneinander, aber auch 
nicht als gekoppelt gekennzeichnet...

Muss wohl alles über den Subraum gehen. Kein Wunder, dass das so 
rauscht...

von Michael_ (Gast)


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René S. schrieb:
> Richtig im Carat S ist ein Type6FET, der TO hat jedoch einen HIFI 100

Wie kommst du darauf? Er hat es nie genannt.
Das Bild passt nicht. Wo sind Sp102 und Sp103, ich seh nur eine. Und 
auch nur einen Trimmer usw.

von Bernhard S. (bernhard)


Angehängte Dateien:

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@alle

ein großes Dankeschön für die rege Beteiligung und für die sehr 
interessanten fachlichen Anregungen.


Ich möchte nochmal die Ausgangsposition genauer erklären, damit die 
Diskussion nicht in die falsche Richtung abtriftet.

Zwei DDR Geräte (Carat-S und RS5001) und drei Tuner vom Typ7 sind 
vorhanden.

Kleine Anmerkung: Der Carat-S kostete in den 80er Jahren ca. 1.400 Mark 
(Ost), bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von ca. 800 Mark 
bedurfte diese Anschaffung eine Menge Überzeugungsarbeit mit der 
"besseren Hälfte".


Zum eigentlichen Problem:

Ein preiswertes Radio "Sonneberg500", 70er Jahre Baujahr (mit Silizium 
Transistoren bestückt), empfängt einen relativ schwachen Sender (NDR2 in 
der Innenstadt von Erfurt) im MONO-Betrieb rauschfrei.

Bei gleicher Empfangsantenne ist beiden HiFi-Geräten ist ein leichtes 
unangenehmes Rauschen und Zwitschern unüberhörbar.

Im Betreff formulierte ich es als "starkes" Rauschen.
Diese Formulierung ist etwas übertrieben, ich bitte um Verzeihung.

Ich tauschte die Tuner untereinander... anschließender Abgleich... keine 
Verbesserung.

Ersetzte den eingangs-FET durch einen BF960 / BF961... anschließender 
Abgleich... keine Verbesserung.

Speiste das ZF-Signal vom Sonneberg500 (Silizium-Tuner) in den Carat... 
rauschfrei !!!


Fazit: Es könnte ein Tuner-Problem sein.

Warum rauschen diese HiFi-Geräte mit dem Tuner Typ7 ?


Durch Zufall speiste ich das Antennensignal über eine Luftspule an der 
SP103 ein (Eingang Mischstufe), eliminierte die Eingangsstufe (C106 
entfernt).... rauschfreier Emfang.

Wie ist das möglich, ohne "hochwertige" Eingangsstufe ein besserer 
Empfang?

Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)


Angehängte Dateien:

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verwendeter Tuner-Typ:

Bitte verzeiht, dass ich nicht jeden persönlich anrede, ich versuche die 
Problematik zu klären, einige Fragen beantworten sich dann sicherlich 
von alleine.


Im meinem Carat-S war der Typ7 eingebaut, ich vermute, man hatte damals 
die Produktion der Geräte geändert, aber nicht die Schaltpläne.

Carat-S und HiFi100 sind sehr ähnlich, nur das Netzteil und die 
Endstufen sind anders, da der HiFi-100 eine höhere Ausgangsleistung 
besitzt.

Vielleicht besitzt jemand von Euch einen Carat-S und kann mal 
nachschauen, welcher Tuner-Typ dort verbaut wurde?

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass der Typ7 nachgerüstet wurde.

Auf der Rückseite vom eingebauten Typ7 ist eine industrielle Drahtbrücke 
vorhanden, sie ist nötig, da auf der Grundplatine vom Carat-S die 
entsprechenden Kontaktstifte und Verbindungen fehlen.

Die Kopplung zwischen SP102 und SP103 geschieht induktiv. Der 
Originalschaltplan ist an dieser Stelle nicht korrekt.

Übrigens, im Original-Schaltplan sind einige Bugs vorhanden (z.B. NPN un 
PNP-Verwechselung, aufpassen)

Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)



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Der Tunerumbau:

Das Antennensignal speiste ich über eine Luftspule (3 Windungen) direkt 
an der SP103 / G1 vom T102  ein... danach war ja der Empfang wesentlich 
besser, sogar rauschfrei, aber...

Das Oszillatorsignal strahlte kräftig rückwärts in den UKW-Dipol mit ca. 
20 mV, das sind bei 75 Ohm schon einige µW, Reichweite ca. 5m im 
Gebäüde.

Ist diese Stör-Strahlung noch zulässig (EMV-Verträglichkeit)?

Beim Original Tuner Typ7 war keine Störsignal an der Antennenbuchse mit 
meinen Messmitteln nachweisbar.

Daraufhin untersuchte ich ein kleines Taschradio, die Oszilatorspannung 
an der Antenne betrug ca. 0,5mV (nicht exakt gemessen, ist nur ein 
Ablesewert/Schätzwert), aber dennoch ist das Störsignal wesentlich 
geringer.

Die Symetriegleider arbeiten korrekt mit angemessener Dämpfung.

Habe zwei Symetrieglieder unterschiedlicher Hersteller in Reihe 
geschaltet 75->240 --> 240->75 Ohm.

Also die Fehlerquelle 240 Ohm Anpassung ist demnach ausgeschlossen.

Bernhard

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (bernhard)


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>Kontrolliere mal ob über dem Drainanschluss, wie im Schaltbild
>vorgesehen,eine Ferritperle steckt.
´
Ja, sin alle voranden, bei allen Tunern.

>Der BF981 wäre noch ein wesentlich besserer Kanidat in der Vorstufe,
>denn dieser ermöglicht ein Rauschzahl von um die 1db.

Bin mir nicht ganz sicher, ob ich den BF 960 oder BF961 verbaut habe, 
Conrad sendete mir vor Jahren welche zu mit der Bemerkung es wäre der 
falsch Aufdruck auf den FETs

>Wennst du dein Koaxkabel mit der Sehle an nur einen Anschluss des
>Eingangs und die Abschirmung an Masse anschließt, kannst du dir den 4:1
>Baloon am Eingang sparen, denn dann hast du so auch Anpassung.

Das dachte ich auch, aber die Dämpfung ist relativ stark, denn 
Windungszahlen sind theoretisch linear zu Spannung, aber nicht zum 
Widerstand.

>Hast du mal versucht direkt im Tuner die Abstimmspannung von einem
>Labornetzteil einzuspeisen?

Ja, musste ich, da ich versehentlich, durch einen Kurzschluss die
15V-Regelschaltung zerschossen hatte. Sie ist leider nicht 
Kurzschlusssicher.


>- falsche Versorgung des BF... (Regelung) Stimmt Spannung an S von VBF...?

alle Spannungen stimmen, die Arbeitspunkte der einzelnen Stufen passen 
bei allen Tunern

>-Abblockkondensator defekt(unterbrochen, abgetrennt C103,C104)

Hab vor und hinter den Kondensatoren gemessen... alle ok


>- Schwingkreis ohne Resonanz (defekter Schwingkreis, defekte Kap-Diode,
>falsche/keine Abstimmspannung.

alle Schwinkreise auf Resonanz, lassen sich gut trimmen


>gerade noch empfangbaren Sender einstellen, an den Trimmern 101,107,108
>drehen. Wirkung? (Stellung der Trimmer vorher merken, nach dem Drehen
>wieder herstellen).

...alle ok... und auf Optimum eingestellt

>Oder R101, R107, R108 einseitig auslöten ( an der Seite an der die
>Steuerspannung ankommt) und externe Steuerspannung anlegen. Wirkt ein
>Verstellen der Steuerspannung sich deutlich auf den Schwingkreis bzw.
>Empfang aus?

das konnte ich nicht testen, der Aufwand wäre zu hoch, aer alle 3 Tuner 
verhalten sich normal, alle LC-Kreise arbeiten sich bei oberer und 
unterer Emfangsfrequenz realativ otimal.


>aber das gleich bei zwei verschiedenen Exemplaren des Tuners?
>ist schon seltsam, kann mir da auch irgendwie grad keinen Reim drauf
>machen.
>Daher dachte ich ja daran, daß es irgendwas sein muß, was auf der
>Hauptplatine des Tuners liegt und nicht am Tunermodul...

Speiste das Antennensignal direkt beiden Geräten über ein Flachbandkbel 
an SP101 ein.... keine Verbesserung

>Ich hoffe doch das Ding ist auf Mono geschaltet bei deinen Tests?

Ja, die "Dinger" waren immer auf MONO geschaltet, den Stereo ist bei 
relativ schwachen Sendern unüberhörbar grottenschlecht.


>Mess mal die Spannung an R106. Bei 1...3mA  Source-Strom müsste da die
>Spannung 300mV bis 900mV betragen.


Die Spannung beträgt bei allen Tunern am R106 ca. 6,1V bei 270 Ohm ca. 
22mA.

Vermutest Du einen zu hohen Stromfluss ??


>Wäre höchstens noch die Möglichkeit, daß der Eingangskreis L101 / C101
>grob verkurbelt ist und nicht mehr annähernd abgeglichen.

Lässt sich gut abstimmen, steht auf Optimum


>Kommt die Antennenspannung eventuell gar nicht von den Eingangsbuchsen
>des Empfängers bis zum Tunerbaustein?


Hab das Antennensignal direkt an Sp101 angelegt... keine Verbeserung


>Ich würde die Verbindung von den Antennenbuchsen bis zum Tunermodul mal
>visuell inspizieren und durchklingeln...

Ist niederohmig und gegen GND hochohmig, bei beiden Geräten



Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)


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>Mal ne blöde Frage... Die Kopplung Eingang/Mischer geht über SP102/103,
>oder? Hätte man im Schaltplan auch etwas enger zusammenrücken können ;)

Genau diese Frage hat mich stundenlang beschäftigt, zumal der 
Original-Schaltplan an dieser Stelle zusätzlich noch fehlerhaft ist.

Im Schaltplan hätte man die die L auch etwas zusammenrücken können, da 
gebe ich Dir Recht.

Beide Schwingkreise sind voneinander räumlich getrennt, die 
Induktivitäten
liegen ca. 2cm auseinander.

Vermutlich dominiert die induktive Kopplung.

Denn eine Luftspule mit dem eingespeisten Antennensignal brauch nur in 
die Nähe der SP103 kommen und das Radio dudelt fröhlich los.

>Hmmm. Im Originalplan ist da noch eine Verbindung drin zwischen den
>oberen Anoden von D102 und D103 (die Bernhard anscheinend
>rausretuschiert hat).

Korrekt, diesen Zeichnungsfehler musste ich rausretuschieren, würde 
ansonsten nur Verwirrung stiften.

>Demnach wäre das Filter galvanisch gekoppelt, nicht induktiv.

Vermute ich auch, aber parasitäre Kapazitäten im pF-Bereich wären auch 
Kopplungen der beiden Filter.

>Was mir noch spanischer vorkommt. Warum sollte man denn dann 2*2 der
>teuren Varicaps verbauen, wenn die eh nahezu direkt zusammenhängen? Oder
>klebt da ein 0.1pF-C dazwischen?


Man hatte damals keine anderen Kapazitätsdioden zur Verfügung, die 
Kapazität einzelner Dioden waren zu hoch... durch die Reihenschaltung 
verrigert sich die Kapazität. Das Kapazitätsänderungsverhältnis bleibt 
auchbei einerreihenschatung bestehen. So würde ich es begründen.



>Zum Testen einfach Basis - Emitter kurzschließen, ist das Rauschen weg,
>ist der Täter entdeckt.

Das reimt sich sogar :-)


>Also wenn ich mir so das Foto ansehe und mich an meine Ausbildung bei
>RFT erinnere könnten die roten Scheiben C's die Ursache sein.
>Die Scheiben altern und machen Feinschluß, Übergangswiderstände im 2 - 4
>MOhm Bereich die nach Erwärmung kurz weg sind aber immer wiederkommen.

Interessant! Hatte letztens einen R160 auf dem Flohmarkt für 15 Euro 
erbeutet.

Dafür brauchte ich eine Woche, um eine Unmenge an heimtückisch Fehlern 
zu beseitigen, Fehler die nur manchmal auftreten, das sind die 
schlimmsten... rote fehlerhafte Kondensatoren waren auch mit dabei, 
fällt mir gerade ein.... muss das Gerät nochmal öffnen, danke für den 
Hinweis :-)

>was mir im 1. Plan(original auffält ist die frage wie das Signal) von
>der Vorstufe in die Mischstufe eingekoppelt wird

Vermutlich dominiert die Induktive Kopplung zwischen SP102 und SP103

>Ich habe mir jetzt länger das Bild von deinem Tuner angesehen und mit
>dem Schaltplan versucht zu vergleichen. Da sind mir Zweifel gekommen.
>Es passte nicht zusammen.
>Im Carat-S ist kein Typ7, sondern ein Typ6FET.

Bei mir ist ein Typ7 mit 2 x unipolar und 2 x bipolar verbaut worden, 
Ursache unklar.

von Bernhard S. (bernhard)


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Das ist der Schaltplan vom DDR Tuner Typ6 FET. Leider fand ich nirgens 
ein vernünftiges Bild.

Vielleicht kann jemand von Euch ein Bild zur Verfügung stellen.

>Auf den verlinkten Schaltplänen beim Typ7 ist tatsächlich eine
>Verbindung (aka Draht) zwischen D102/103

Ein Zeichnungsfehler.

Gruß


Bernhard

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Bernhard S. schrieb:
> Das ist der Schaltplan vom DDR Tuner Typ6 FET. Leider fand ich nirgens
> ein vernünftiges Bild.

Da ist auch ein Fehler drin. Die Verbindung vom Kollektor T103 nach oben 
(die mit den beiden fetten Punkten, anscheinend nachträglich 
eingezeichnet). Das obere Ende muß noch eine Leitung weiter nach oben, 
zur Betriebsspannung. Und nicht wie jetzt zur Abstimmspannung.


XL

von Axel S. (a-za-z0-9)



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Hier noch ein paar Tuner7 (etc) Schaltpläne aus meinem Fundus. Die 
beiden Typ7 aus dem HMK-T200 und SR3930 stimmen überein. RS5001 ist 
geringfügig ander, da fehlt im Vergleich eine Trennstufe zwischen dem 
Oszillator und Mischer.

Schließlich noch ein Schaltbild, das angeblich den Tuner Typ6FET zeigt. 
Die stammt aus electronica Heft 237 "UKW-Tuner". Referenz [7] ist die 
Serviceanleitung für Carat S 2412.00. Allerdings habe ich da selber mal 
nachrecherchiert daß es wohl eher der Tuner 5FET2 ist, aus dem SKR500.


HTH, XL

von Michael_ (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Das ist der Schaltplan vom DDR Tuner Typ6 FET. Leider fand ich nirgens
> ein vernünftiges Bild.

Nein, nach dem electronika ist es der Typ5 FET.
Der Typ6 FET hat 2x KP350A und 1x SF235.
Du mußt auch die Anschlüsse beachten. Die Abstimmspannung liegt auf 
verschiedenen Kontakten.

Axel Schwenke schrieb:
> Da ist auch ein Fehler drin. Die Verbindung vom Kollektor T103 nach oben
> (die mit den beiden fetten Punkten, anscheinend nachträglich
> eingezeichnet). Das obere Ende muß noch eine Leitung weiter nach oben,
> zur Betriebsspannung. Und nicht wie jetzt zur Abstimmspannung.

Und unten zwischen R115 u. R116 enden.
Versuch doch das electronica 237 zu kriegen. So wie du bastelst ist das 
Gold wert.

von Michael_ (Gast)


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An deinem "modifizierten" Tuner fehlt doch der Eingangstrimmer. Er ist 
sicher ein verbasteltes Exemplar.
http://www.mikrocontroller.net/attachment/193341/TYP7_SAMMLUNG.JPG

von Thosch (Gast)


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Michael_ schrieb:
> An deinem "modifizierten" Tuner fehlt doch der Eingangstrimmer. Er ist
> sicher ein verbasteltes Exemplar.
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/193341/TYP7_SAMMLUNG.JPG

da fehlt nicht nur der Eingangstrimmer, sondern deutlich mehr, z.B. der 
komplette Ausgangskreis der Vorstufe.

Aber das spielt ja hier keine Rolle, da mit der Modifikation die Antenne 
sowieso erst am Eingangskreis der Mischstufe Induktiv angekoppelt wird.

Bernhard schrieb ja auch, daß er für den Umbau die Vorstufe lahmgelegt 
hat.

von René S. (thebit)


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Michael_ schrieb:
> René S. schrieb:
>> Richtig im Carat S ist ein Type6FET, der TO hat jedoch einen HIFI 100
>
> Wie kommst du darauf? Er hat es nie genannt.

Steht doch sogar im Topic

>>>DDR RFT Tuner Typ7 / Typ 7 Eingangsstufe rauscht stark - Carat-S HIFI100 <<<

möglicherweise ist es ja wirklich ein Hifi 100 bei dem mal die Front bzw 
die Klappe mit der Typenbezeichnung ausgewechselt wurde. Wie gesagt der 
Carat-S und der HIFI 100 unterscheiden sich nur in Tuner, Endstufe und 
Gehäusetiefe sowie Schaltbares Rumpelfilter anstatt Pegel-Taste.

@Bernhard

wie gesagt schmeiß mal alle roten Scheiben C's raus vorallem die 33nF, 
das sind die Topkandidaten für den Fehler (auch die außerhalb des 
Tuners!!! (C128, C238 im Schaltbild aus 1. Post stehen ganz oben auf der 
Liste). Rauslöten und messen bringt nix weil die bei Erwärmung kurzeitig 
wieder funktionieren. Das sind Erfahrungswerte aus 4 Jahren Tätigkeit 
(incl Lehrzeit) von 1987 - 1991 beim RFT Industrievertrieb 
(Audiowerkstatt). Möglicherweise ist es ja wirklich ein HF-Rauschen auf 
der Betriebsspannung, nur hörst du das ohne Vorstufe nicht unbedingt 
T102 ist die Mischstufe da wird kaum verstärkt, T104 ist der Oszillator 
da wird auch nichts verstärkt, zumindest nicht das Eingangssignal.

Weitere mögliche Ursachen (alles alterungsbedingt, auch 1987 waren das 
quasi schon "alte" Geräte):
1. Eine der Kapazitätsdioden
2. der SC236(T104) und alles drum herum, das ist die AGC und die wirkt 
nur auf die Vorstufe. Der SC 236 gilt allgemein nicht unbedingt als 
rauscharm verstärkt hier aber glücklicherweise keine NF.
3. Alles was an der Grünen Schiene (Abstimmspannung) dranhängt, wenn da 
ein HF-Rauschen drauf ist wird das durch die Vorstufe mit verstärkt.

Gruß René

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (bernhard)


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>> Das ist der Schaltplan vom DDR Tuner Typ6 FET...
> Da ist auch ein Fehler drin....

Stimmt, sorry, das war mein Fehler. Ist mir versehentlich unterlaufen, 
als ich zwei Schaltplanseiten zusammenfügen und anschließend 
retuschieren musste.

Im Anhang die korrekte Schaltung.


>Hier noch ein paar Tuner7 (etc) Schaltpläne aus meinem Fundus...

Oh Danke, somit hast Du auch meine Sammlung erweitert :-)

Ich hefte mal Schaltpläne von anderen Tunern mit an, könnte ev. jemanden 
helfen:

Typ2
Typ3
Typ5 FET
Typ5 Si

Bernhard

von Paul B. (paul_baumann)


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@Bernhard

Wunderbar! Schönen Dank für die Schaltbilder.

MfG Paul

von Bernhard S. (bernhard)


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>möglicherweise ist es ja wirklich ein Hifi 100

Nein, es kein HiFI100, auch kein Carat IR, es ist ein Carat-S mit 
einigen Modifikationen, die in den Originalschaltplänen nicht 
dargestellt sind.

Damals war der Schaltplandruck, Spezialformat ca. einen halben Meter 
Breit, ziemlich aufwändig. Eine Druckerei druckte einige Tausend 
Exemlare davon und diese mussten erstmal aufgebraucht werden.

Bei der Auslieferung wurden die Standardschaltpläne beigelegt, mit etwas 
Glück gabs noch ein Änderungsblatt, aber nur, wenn's vorrätig war.


Diese Formulierung kommt bestimmt einigen von Euch bekannt vor:

"Änderungen, insbesondere solche, die den technischen Fortschritt 
dienen, bleiben vorbehalten!"


Es ist ein Carat S, man erkennt es am Endverstärker und am Netzteil.

Die Endstufen vom HiFi 100 sind diskret aufgebaut.



>An deinem "modifizierten" Tuner fehlt doch der Eingangstrimmer.

Danke für den Hinweis, ich werd's nochmal genauer untersuchen.



>Bernhard schrieb ja auch, daß er für den Umbau die Vorstufe lahmgelegt hat

ja, die Versorgungsspannung für die Eingangsstufe wurde abgeklemmt.


Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)


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@Paul

>Wunderbar! Schönen Dank für die Schaltbilder.

Danke bitte auch Axel, er hat damit angefangen :-)


Es freut mich sehr, dass "nebenbei" auch eine Tuner-Schaltplansammlung 
entstanden ist.

Erspart ev. kostbare Zeit bei der Reparatur der etwas nostalgischen und 
beliebten Geräte.


Bernhard

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernhard schrob:
>Danke bitte auch Axel, er hat damit angefangen :-)

Dann danke ich bitte auch Axel, der damit angefangen hat.
;-)
MfG Paul

von Axel S. (a-za-z0-9)


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LOL

Zum Glück gibts auch jetzt noch einiges an Schaltplänen im Netz. Selber 
bin ich recht froh, daß ich so viel vom Raupenhaus (RIP!) lokal mirrored 
habe. Da ich allerdings keinen Bock auf Streß mit Copyright-Terroristen 
habe, lege ich nichts davon einfach so online. Aber wer fragt, dem wird 
auch Hilfe zuteil.


XL

von Bernhard S. (bernhard)


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@René

>wie gesagt schmeiß mal alle roten Scheiben C's raus vorallem die 33nF,
>das sind die Topkandidaten für den Fehler (auch die außerhalb des
>Tuners!!! (C128, C238 im Schaltbild aus 1. Post stehen ganz oben auf der
>Liste). Rauslöten und messen bringt nix weil die bei Erwärmung kurzeitig
>wieder funktionieren. Das sind Erfahrungswerte...

Sehr guter Hinweis, werd's auch bei anderen Projekten beachten.

>Möglicherweise ist es ja wirklich ein HF-Rauschen auf
>der Betriebsspannung, nur hörst du das ohne Vorstufe nicht unbedingt
>T102 ist die Mischstufe da wird kaum verstärkt, T104 ist der Oszillator
>da wird auch nichts verstärkt, zumindest nicht das Eingangssignal.

Das Argument ist plausibel.


>Weitere mögliche Ursachen (alles alterungsbedingt, auch 1987 waren das
>quasi schon "alte" Geräte):

Und die verwendeten Bauelemente waren eventuell auch nicht gerade 
1.Wahl.


>1. Eine der Kapazitätsdioden

Das ist durchaus möglich, da die Varicabs eine Rauschspannung erzeugen, 
und diese Rauschspannung liegt dann auch noch direkt am empfindlichen G1 
der Eingangsstufe an.

Ein relativ schwaches Antennen-Eingangssignal und etwas Rauschen von 
diversen Varicabs erklärt einiges.

Mal sehn, ob ich mit meiner Messtechnik einen entsprechenden Nachweis 
erbringen kann. Nicht ganz einfach, denn man tummelt sich jetzt schon im 
nV-Bereich herum.


>2. der SC236(T104) und alles drum herum, das ist die AGC und die wirkt
>nur auf die Vorstufe. Der SC 236 gilt allgemein nicht unbedingt als
>rauscharm verstärkt hier aber glücklicherweise keine NF.

Interessanter Hinweis.

Der Kollektor (T104) ist mit G2 der Eingangsstufe verbunden.

Der C103 blockt das HF-Rauschen nicht 100%-ig.

Etwas Rauschspannung vom T104 kann am ebenfalls empfindlichen G2 der 
Eingangsstufe gelangen... und wird natürlich auch mit verstärkt.


>3. Alles was an der Grünen Schiene (Abstimmspannung) dranhängt, wenn da
>ein HF-Rauschen drauf ist wird das durch die Vorstufe mit verstärkt.

Das stimmt


Gruß Bernhard

von René S. (thebit)


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Da fällt mir doch glatt noch was ein.

Ein weiterer Dreckfuhler ähm Druckfehler in der Schaltung des Typ7 ist 
die Bezeichnung des SF235 das müsste eigentlich T103 sein

Gruß René

von Thosch (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
>>3. Alles was an der Grünen Schiene (Abstimmspannung) dranhängt, wenn da
>>ein HF-Rauschen drauf ist wird das durch die Vorstufe mit verstärkt.
>
> Das stimmt

Naja, Rauschen auf der Abstimmspannung wird ja vor allem die 
Schwingkreise mit dem Verlauf des Rauschens verstimmen. Auf die Vorstufe 
und die anderen Empfangssignal-Kreise dürfte der Einfluß deshalb eher 
gering sein, da es sich in erster Linie als AM äußern wird (die im 
Demodulator unterdrückt wird).

Die Hauptwirkung dürfte eine verrauschte Abstimmspannung auf den 
Oszillatorkreis haben, weil der Oszillator mit der Rauschspannung 
frequenzmoduliert wird. Und damit auch die ZF!
Und diese FM liefert der Demodulator am Ende unvermindert als 
überlagertes Rauschen im NF-Signal.

Eien verrauschte Abstimmspannung hätte sich also auch beim modifizierten 
Tuner ohne Vorstufe gleichermaßen auswirken sollen.

von Bernhard (Gast)


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>da die Varicabs eine Rauschspannung erzeugen

Wirklich? Es fließt doch kaum Strom durch die Varicap. Immerhin wird sie 
im Sperrbereich betrieben. Wie soll da eine Rauschleistung entstehen? 
Ich kann mir das nicht vorstellen.

von Thosch (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Der Kollektor (T104) ist mit G2 der Eingangsstufe verbunden.
>
> Der C103 blockt das HF-Rauschen nicht 100%-ig.
>
> Etwas Rauschspannung vom T104 kann am ebenfalls empfindlichen G2 der
> Eingangsstufe gelangen... und wird natürlich auch mit verstärkt.

ja schon...
Nur führt das zu einer Rauschmodulation der Vorstufenverstärkung.
Das ergibt eine AM-Störung im Signal, die im Begrenzerverstärker / 
Demodulator unterdrückt wird.

von Bernhard (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> durch die Reihenschaltung
> verrigert sich die Kapazität. Das Kapazitätsänderungsverhältnis bleibt
> auchbei einerreihenschatung bestehen. So würde ich es begründen.

Nein, das ist nicht der Grund! Der Grund ist Linearität, bei der 
antiseriellen Schaltung heben sich die Kapazitätsänderungen der 
einzelnen Dioden bei anliegender HF für die Gesamtkapazität weg. Damit 
verbessert sich der IP3.

von dolf (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Ich hefte mal Schaltpläne von anderen Tunern mit an, könnte ev. jemanden
> helfen:

danke!

hab grad nen tuner typ7 (4417.16) und nen tuner typ2 (4422.13) geschenkt 
bekommen.
was ist beim tuner typ2 (4422.13)anderss als beim tuner typ2 mit der 
nummer 4412?

mfg

von Michael_ (Gast)


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Ich hab mir jetzt die Varianten angesehen und erkenne bei der 
Typenbezeichnung ein großes Wirrwar.
Wahrscheinlich gab es ein Gehäuse, eine Platine und dazu grobe 
Schaltplanvorgaben.
Dann hat eben jeder Betrieb nach Bauelementenlage irgendwas reingebaut, 
Hauptsache es funktioniert.
Wenn eben kein FET vorhanden war, wurde eben ein SF... eingebaut.
Der Plan mußte erfüllt werden!

von dolf (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Wenn eben kein FET vorhanden war, wurde eben ein SF... eingebaut.
> Der Plan mußte erfüllt werden!

nun ja der tuner7 wurde wohl nur in die hochpreisigen empfänger 
eingebaut.
die beschaffung von dualgate mosfet war damals wohl nicht so einfach.
die tuner mit npn hf transis hatten ne ungenügende großsignalfestigkeit
--->einbau in billigere empfänger.

von Michael_ (Gast)


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Ich meinte da die zweite Stufe, wo das mit der Großsignalfestigkeit 
nicht so wichtig ist.
Und hochpreisig waren die eigentlich alle :-( , >2000 M.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael_ schrieb:
> Ich meinte da die zweite Stufe, wo das mit der Großsignalfestigkeit
> nicht so wichtig ist.

Du meinst die Mischstufe? Gerade da will man einen Dualgate-MOSFET 
haben. Stichwort multiplikative Überlagerung vs. additive Überlagerung.


XL

von Michael_ (Gast)


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Hä, die Mischstufe? Da brauchst man keinen FET.
Ist auch im TYP7 nicht so.
Übrigens eine Frage.
Hat jemand einen Schaltplan für HELI-Cube?

von Achim_anymouse (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Ein preiswertes Radio "Sonneberg500", 70er Jahre Baujahr (mit Silizium
> Transistoren bestückt), empfängt einen relativ schwachen Sender (NDR2 in
> der Innenstadt von Erfurt) im MONO-Betrieb rauschfrei.
>
> Bei gleicher Empfangsantenne ist beiden HiFi-Geräten ist ein leichtes
> unangenehmes Rauschen und Zwitschern unüberhörbar.

Mal ein anderer Ansatz: Ist es ausgeschlossen, dass die Eingangsstufe 
nicht durch einen anderen, deutlich stärkeren Sender überlastet wird? 
Gegenprobe wäre: Recht starken Sender suchen, dann die Antenne 
pessimieren und dies an beiden Tunerarten überprfüen.

von Bernhard S. (bernhard)


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@alle

ein zufriedenstellendes Ergenbis brache folgender Tunerumbau:


1. Ich entfernte den C116, entkoppelte somit die 
Germanium-Gleichrichterschaltung vom ZF-Ausgang.

2. Eliminierte den SC236.


Nun war der Empfang des relativ schwachen Referenz-Senders (NDR2) schon 
etwas besser.

Ich hoffe es war nicht nur ein subjektiver Eindruck meinerseits, denn 
messtechnisch war mit meinen Messmitteln keine Verbesserung nachweisbar.


3. Der Drain-Widerstand R130, in der Schaltung mit 200 Ohm angeben, 270 
Ohm wurden aber verbaut, änderte ich auf 100 Ohm.

Bei "Null" Ohm, also bei einer Drahtbrücke mit Feritkern neigte die 
Eingangsstufe mit dem T101 zu sehr starken Schwingneigungen.

Der R130 bestimmt sehr die Verstärkung der Eingangsstufe.


4. Alle roten (russischen) Kondensatoren wurden duch andere ersetzt.

Der Zeiger der Abstimmanzeige kletterte nach dem Umbau von 4 auf 6, das 
schaut zwar gut aus, ist aber kein Messwert, sondern nur ein 
Anzeigewert.

Mit einem Speki untersuchte ich das ZF-Ausgangssignal, ca. 12db 
Pegeländerung ergab die Messung.

Die MONO-Wiedergabe hat sich deutlich verbessert, der Stereo-Empfang ist 
aber noch sehr verrauscht, allerdings war vor dem Umbau Stereo total 
verrauscht.

Werde bei Gelegenheit die BF900, teilweise auch SM200 verbaut, durch 
BF961 austauschen.

Im Funkamateur-Online-Shop fand ich diesen Typ.

Bernhard

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (bernhard)


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>ein anderer Ansatz: Ist es ausgeschlossen, dass die Eingangsstufe
>nicht durch einen anderen, deutlich stärkeren Sender überlastet wird?
>Gegenprobe wäre: Recht starken Sender suchen, dann die Antenne
>pessimieren und dies an beiden Tunerarten überprfüen.

Diesen Fall können wir ausschließen, hatte die Geräte in ein anderes 
Zimmer geschleppt, eine 240 Ohm - Wurfantenne direkt angeschlossen... 
schlechter Empfang.

Ein preiswertes Mini-Radio für 15 Euronen und ein R4100 hatte in diesem 
Zimmer einen besseren Empfang.

Vor ca. 10 Jahren jammerte ich schon über die relativ schlechten 
Empfangseigenschaften der HiFi-Geräte, daraufhin verstaubten sie in der 
Ecke.

von Bernhard S. (bernhard)


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>was ist beim tuner typ2 (4422.13)anderss als beim tuner typ2 mit der
>nummer 4412?

Öffne bitte die oberen Abdeckungen, ich hoffe, sie sind nicht verlötet 
und stell uns mal gaussagekräftige Bilder vom Innenleben der Tuner zur 
Verfügung.

Hier im Forum sind einige Experten, die genaueres dazu sagen können.

von Bernhard S. (bernhard)


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>> Etwas Rauschspannung vom T104 kann am ebenfalls empfindlichen G2 der
>> Eingangsstufe gelangen... und wird natürlich auch mit verstärkt.

>ja schon...
>Nur führt das zu einer Rauschmodulation der Vorstufenverstärkung.
>Das ergibt eine AM-Störung im Signal, die im Begrenzerverstärker /
>Demodulator unterdrückt wird.


Was hältst Du von folgenden Argumenten?

Die Eingangsstufe vom Typ7 ist ein ganz simpler Geradeausempfänger.
Ein Einkreiser.

Spannungsänderungen am Gate G1 des  T101 ändern den 
Drain-Source-Stromfluss und somit die Spannung bzw. das Potential am 
Drain des FET.

Spannungsänderungen am G2 bewirken absolut das Gleiche, demnach werden 
die Gate-Spannungen G1 und G2 nach der gleichen Art verstärkt. Auf die 
dabei zusätzlich entstehenden Modulationen gehen wir jetzt nicht ein, 
würde den Rahmen sprengen.


Du könntest auch die Empfansantenne mit ein Rauschsignal (Störsignal) 
bestrahlen.

(leg mal Dein Handy bzw. Dein Smartphon in die Nähe einer Antenne... das 
typische Störgeräusch kennt jeder)

Der Mischer und die nachfolgende ZF mit Demudulator kann dann nicht mehr 
zwischen Nutzsignal und Störsignal unterscheiden.

Würde Deine Aussage stimmen, wäre jeder FM-Empfang rauschfrei, ist er 
aber nicht bei schwachen und verrauschten Emfangssignalen.

von Bernhard S. (bernhard)


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>Hä, die Mischstufe? Da brauchst man keinen FET.

Das ist korrekt. Richtig erkannt.... großes Lob !

Bipolar, Röhre, selbst eine einfache Diode und alles was keine gerade 
Kennlinie aufweist ist möglich.

Allerdings besitzt ein Dual-Gate-Mosfet relativ gute Mischeigenschaften.


>Ist auch im TYP7 nicht so.

OK, wie dann, erklär es uns bitte?

von Michael_ (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
>>Hä, die Mischstufe? Da brauchst man keinen FET.
>
> Das ist korrekt. Richtig erkannt.... großes Lob !

Entschuldigung, war falsch. Ich meinte die Oszillatorstufe!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael_ schrieb:
> Hä, die Mischstufe? Da brauchst man keinen FET.

Was heißt braucht? Natürlich geht es auch ohne FET. Hat man ja auch 
Jahrzehnte lang so gebaut, siehe Typ 2 oder Typ 5 Si. Man hat sogar mal 
eine Zeit lang selbstschwingende Mischstufen gebaut wie in Typ 3 zu 
sehen, weil man da einen Transistor spart. Das heißt aber nicht, daß das 
von den Daten her das Optimum ist. Additives Mischen erzeugt das 
gewünschte Mischprodukt mit geringerer Amplitude als multiplikatives 
Mischen. Letzteres ist daher besser wenn man einen empfindlichen Tuner 
bauen will.

> Ist auch im TYP7 nicht so.

Dann schau nochmal hin. Der zweite Dualgate-FET ist die Mischstufe.


XL

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Pollin hat soviele von den BF961 zum Stückpreis von 0,45 EUR (ab 10 St. 
0,35 EUR), dass sie sie verkaufen müssen! :D

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (bernhard)


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Kleine Anmerkung meinerseits:

Mein UKW-Empfänger mit dem Si4735 (Standard-Modul) empfängt an der o.g. 
Antenne den schwachen Sender relativ rauschfrei, aber auch nur in der 
Monobetriebsart, ohne RDS-Emfang.

Beitrag "Si4735 RDS Radio UKW LW MW KW AM FM - TA TP AF GT TMC CT RT Pi PS ATmega8 Assembler"


Bernhard

von Bernhard S. (bernhard)


Angehängte Dateien:

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@alle

ein weiteres Bild vom Tuner Typ7, verbaut in einem Carat-S.

Ich danke dem Fotografen für die gelungene Aufnahme.

Bernhard

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernhard S. schrieb:
> ein weiteres Bild vom Tuner Typ7, verbaut in einem Carat-S.

Das spassige (und merkwürdige) an der Sache ist ja, das ausgerechnet in 
der Vorstufe keiner der berüchtigten roten 'Plattenkondensatoren' ist - 
sonst wäre ich auch von wildem Schwingen ausgegangen. Ich bin aber in 
die Geheimnisse der RFT Kunstwerke nie richtig eingedrungen.
Hier liegen noch 2 RFT Tuner mit Variometer rum, ganz ohne die roten C.

von dolf (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Hier liegen noch 2 RFT Tuner mit Variometer rum, ganz ohne die roten C.

es war kein geheimnis das die russen im zvilen sektor nix vernünftiges 
auf die beine brachten.
im militärischem sektor hui im zivilem sektor pfui.
daher wohl auch der verzicht bei den roten keramikkondensatoren.
bestes abschreckendes beispiel war der farbfernseher raduga.
n potenzieller brandsatz.
"wohnungsbrand aus freundesland"
mfg

von Paul Baumann (Gast)


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Dolf schrob:
>bestes abschreckendes beispiel war der farbfernseher raduga.
>n potenzieller brandsatz.
>"wohnungsbrand aus freundesland"

Brüll! Tränen lach!
:-))
MfG Paul

von dolf (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Brüll! Tränen lach!
> :-))
> MfG Paul

es gab durchaus etliche leute denen das lachen vergangen war als die 
russenkiste feuer gefangen hatte und die bude in schutt und asche lag.

es war ratsam den netzstecker zu ziehen wenn man außer hause war.
raduga in der anbauwand hast du bald nen wohnungsbrand.
die dinger wurden auch als heimgranate bezeichnet.
da war alles verbaut was die elektronik so bietet.
röhren, transis, ic´s.
alle bunt gemischt.
und das gewicht der kiste war weltrekord verdächtig.
man hatte den eindruck das diese kiste aus einem stück gefeilt war.
mfg

von Axel S. (a-za-z0-9)


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dolf schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> Brüll! Tränen lach!
>> :-))
>> MfG Paul
>
> es gab durchaus etliche leute denen das lachen vergangen war als die
> russenkiste feuer gefangen hatte und die bude in schutt und asche lag.

"Lieber eine SS20 im Garten als einen Raduga in der Schrankwand"

Für die Unwissenden: http://de.wikipedia.org/wiki/RSD-10


XL

von Michael_ (Gast)


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Die Rückwände waren aus normaler Pappe.
Ich glaub, nach den Bränden wurden sie kostenlos durch welche aus 
nichtbrennbaren Vulkanfiber ersetzt (Rückrufaktion).

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Back to the roots, please!

von Paul B. (paul_baumann)


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Ingolf schrob:
>Back to the roots, please!

Bitteschön:
1. √
2. sqrt
3.^1/2

MfG Paul

von Michael_ (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> @alle
> ein weiteres Bild vom Tuner Typ7, verbaut in einem Carat-S.
> Ich danke dem Fotografen für die gelungene Aufnahme.
>
> Bernhard
Geht dieser wenigstens oder hat er auch deine TYP-7 Krise?
Da kannst du ja schön vergleichen, warum dein Basteltuner nicht geht.

von Holm T. (Gast)


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OT: Zieht mal nicht so über den Raduga her, das war im Wesentlichen 
internationaler technischer Stand :-)
Die DDR war das erste Land das einen volltransistorierten COLOR TV 
Herstellte
(anfangs noch mit Röhren im Hochspannungsgleichrichter), alle Anderen 
hantierten da noch mit einer Röhrenendstufe samt Ballasttriode herum 
(PD500).

Wenn das Ding brannte, lag es an einer ausgefallenem Treiberstufe für 
die  Zeilenendröhre, das war ein ausfallender Transistor. Die 
Zeilenendröhre (6P45S= bekam dannohne Anteuerung rote Backen und die saß 
kurz unterhalb
der Oberkante der Rückwand was zum abtropfden dieser führte (PVC=.
Die staatliche Versicherung der DDR bezahlte präventiv den Austausch 
dieser Rückwand gegen ein nachproduziertes Exemplar mit Flammhemmung..

Gerüchteweise sind die Dinger gerne auch brennend aus oberen Stockwerken 
von Wohnhäusern auf die Straße gesegelt.

Im Westen war es nicht besser: "Hat es gequalmt und auch gestunken war 
es bestimmt ein Telefunken!" (Telefunken PALCOLOR)

Gruß,

Holm

von Paul B. (paul_baumann)


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Holm schrob:
>"Hat es gequalmt und auch gestunken war
>es bestimmt ein Telefunken!" (Telefunken PALCOLOR)

WUNDERBAR!
:-)

>Die DDR war das erste Land das einen volltransistorierten COLOR TV
>Herstellte

Habe ich gehabt.

"Riecht es gut und nicht mehr ranzig
ist's statt Ra-du-ga der Color 20!"

MfG Paul

von René S. (thebit)


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Holm Tiffe schrieb:
> Gerüchteweise sind die Dinger gerne auch brennend aus oberen Stockwerken
> von Wohnhäusern auf die Straße gesegelt.

Ich kann das Gerücht durchauss bestätigen, mein Cousin hat, und das 
sogar in meinem Beisein, einen bereits im Schwelbrand stehenden Raduga 
aus dem Fenster und über die Balkonbrüstung befördert. Das ganze so 
gegen 22 Uhr, wir wollten grade weiter Geburtstag feiern als seine 
Tochter gerannt kam "Papa der Fernseher qualmt".

Gruß René

: Bearbeitet durch User
von Michael_ (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> OT: Zieht mal nicht so über den Raduga her, das war im Wesentlichen
> internationaler technischer Stand :-)

Auch wenn du ein :-) anführst, die erste Generation war voll mit Röhren 
bestückt und die wollte kein Schwein kaufen. Das Gute daran war, im 
Winter brauchte man keine Heizung. Ich glaube es waren 600W.

Zurück zum Thema Bernhard.
Kann es sein, das du eine Antennenanlage hast, welche die Eingangsteile 
deiner FET-Tuner sterben lässt?

von Holm T. (Gast)


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Es gab wohl einen russischen Rubin, einen Raduga 706, 726 und 730.
Rubin und 706 noch mit Ballasttriode (Röntgenröhre) die anderen Beiden 
ohne.
Diue ersteren Beiden fast nur Röhre, die letzteren zwischen Röhre und IC 
Alles. Unterschied zwischen 726 und 730 war nur der Tuner (730 mit 
Tipptasten und C Dioden, 726 Kanalwähler)

Ich denke ich kenne die Alle.

Gruß,

Holm

von Volker S. (sjv)


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Hallo,

ich habe hier noch einen SK3930 Kassettenrekorder mit starken 
Gebrauchsspuren und ungeprüft stehen. Der ist gegen Portokosten zu 
haben, wenn jemand Interesse hat. Bei mehreren Interessenten Verlosung.

MfG

von Bernhard S. (bernhard)


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>Kann es sein, das du eine Antennenanlage hast, welche die Eingangsteile
>deiner FET-Tuner sterben lässt?

Die Antennenanlage besteht nur aus einem Runddipol einem Symmetrierglied 
und ca. 4m Koaxialkabel.

Alle FET-Eingangsstufen aller Tuner funktionierten, schwächelten nur 
etwas.


Erst die Veränderung des R130 erhöhte deutlich die 
Verstärkungseigenschaften der Eingangsstufe.


Bernhard

von Stephan H. (stephan-)


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Paul Baumann schrieb:
> Holm schrob:
>>"Hat es gequalmt und auch gestunken war
>>es bestimmt ein Telefunken!" (Telefunken PALCOLOR)
>
> WUNDERBAR!
> :-)
>
>>Die DDR war das erste Land das einen volltransistorierten COLOR TV
>>Herstellte
>
> Habe ich gehabt.
>
> "Riecht es gut und nicht mehr ranzig
> ist's statt Ra-du-ga der Color 20!"
>
> MfG Paul


Ja, den Color 20 hatte ich auch mit 18 Jahren. (geerbt)
SOGAR MIT PAL DEKODER !!!
WESTEN IN BUNT !

WUNDERBAR

Wobei der Raduga meiner Eltern anstandlos lief.
Nur stand der eben auf einer Flachstrecke. Nicht in einer Anbauwand.
Und die HV Sektion hatte keine Probleme mit zu großen Lasten.
Die streckte auch einen Ochse(n)/ Bullen/ Kuh nieder !
Bei Spannungsüberschlägen, zuckte nicht mal das Bild.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Stephan Henning schrieb:

> Nur stand der eben auf einer Flachstrecke. Nicht in einer Anbauwand.

Die Wörter muss ich mir merken, das kann man beim nächsten Videoabend 
mal einfliessen lassen.


Zurück in die Nähe des Themas: hat jemand einen Schaltplan oder ein 
Servicemanual zu diesem Raduga (bzw den anderen PL519 + TDA120-Hybriden?

von Michael_ (Gast)


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Hast du schon bei elektro-tanya gesucht?

von Ingolf O. (headshotzombie)


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soul eye schrieb:
> Zurück in die Nähe des Themas: hat jemand einen Schaltplan oder ein
> Servicemanual zu diesem Raduga (bzw den anderen PL519 + TDA120-Hybriden?

Wer sowas sich zu schreiben erlaubt, kann noch nicht mal mehr den 
Betreff lesen, oder was hat ein sowjet. TV-Gerät mit dem DDR-FET-Tuner 
gemeinsam?

von Max (Gast)


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Also ich hatte hatte bei Optimierungsversuchen meines Rema Toccata den 
vorhandenen bipolaren Tuner mit SF235/SF245 gegen einen Tuner Typ 7 mit 
2x SM200 ausgewechselt.
Das  Ergebnis war praktisch ohne jede verwertbare Verbesserung.

Erhofft hatte ich mir damals eine größere Empfindlichkeit und höhere 
Großsignalfestigkeit (starker UKW Sender in 15 km-Sichtweite).

Ich habe daraufhin beide SM200 gegen BF981 ausgetauscht ohne Änderungen 
an der Arbeitspunkt-Einstellung des Tunerss vorzunehmen (diesbezügliche 
Versuche erwiesen sich nachträglich als unnötig).

Das Ergebnis mit dem BF981 in Vor- und Mischstufe war in jeder Hinsicht 
überwältigend.

Dadurch war es mir möglich, meine gesamte feingetunte Sperrkreis+ 
Verstärker- Kombination (ohne die ich vorher die starken Ortssender 
gegenüber den schwachen Signalen der Fernsender nicht in den Griff 
bekommen konnte) auszubauen.
Ab diesem Zeitpunkt war es mir möglich, ganz einfach nur mit großer 
UKW-Antenne, 20m Kabel und dem Rema Toccata auszukommen.

Kreuzmodulation war kein Thema mehr und Rauschen auch nicht.

Ich hatte den symmetrischen Hf-Eingang des Tuners auf einen komplett 
unsymmetrischen Hf-Eingang umgebaut.
Irgendwann hatte sich der Koax-Stecker gelöst und hing nur noch lose 
neben der Buchse.
Ich registrierte dies lediglich in einer allgemein geringeren 
Feldstärke-Anzeige, jedoch nicht in einer Empfangsverschlechterung.
Das finde ich beeindruckend.

Da ich für einen Kollegen ebenfalls BF981 in seinen Tuner einbauen 
sollte,
versuchte ich es bei dieser Gelegenheit mit BF907 und BF961 und auch mit 
dem russischen KP350A.
Die Ergebnisse waren vergleichsweise enttäuschend.

Auch die Kombination BF981 in der Vorstufe und BF900 in der Mischstufe 
habe ich probiert, als Kompromiss durchaus geeignet, jedoch mit einem 
spürbaren Verlust an Verstärkung nur das zweitbeste Ergebnis.

Der BF981 hat im VHF-Bereich als einziger ein wesentlich besseres 
Rauschmaß als Bipolartransistoren.
So halte ich es für nicht überraschend, dass serienmässige HIFI - 
Empfänger damals kaum bessere Empfangsergebnisse als Küchenradios 
erzielten. Der Carat S mag das unrühmlichste Beispiel geliefert haben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Max schrieb:
> Der BF981 hat im VHF-Bereich als einziger ein wesentlich besseres
> Rauschmaß als Bipolartransistoren.

Ich halte es nicht für unmöglich, das es damals einfach ein Problem der 
Fertigung war, die Transistoren richtig hinzukriegen. In den 80ern 
gehörte ich zu denjenigen OMs, die BFY90 in die DDR geschmuggelt haben, 
einfach weil die dortigen Funkamateure nichts gekriegt haben, was auf 
70cm oder 23cm richtig funktionierte.

von ede (Gast)


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Ewig her das hier. Aber in dem Wirr-Warr von Schaltplänen erkenne ich 
öfters folgende Fehler. In den Schaltplänen geht es drunter und drüber. 
Weiß der Teufel welcher Pfuscher die gepinselt hat.

1. Die G1 und G2 Anschlüsse des BF900 sind oft "verkehrt" bezeichnet, 
manchmal sind auch die Schaltzeichen nicht normgerecht. Laut Hersteller 
bezeichnet G1 das Eingangsgate also Signalinput, G2 ist das Steuergate 
für die Verstärkung UND die kapazitive Entkopplung zwischen G1 und Drain 
(genau wie bei Tetrode) Das ist besonders wichtig, weil sonst die 
Rückwirkung viel zu groß ist. Wenn man die Anschlüsse G1, G2 vertauscht 
hat man alle Vorteile des Dual Gate Prinzips verloren.


2. Das Gate G2 ist der Regeleingang und braucht beim BF900 unbedingt 
eine positive Vorspannung damit überhaupt irgendetwas verstärkt wird! In 
den gezeigten Schaltplänen wird dort das AGC Signal von einem Transistor 
eingespeist. ABER leider fehlt der Arbeitswiderstand zur pos. 
Versorgung! So wie gezeichnet kann das auch niemals funktionieren, der 
Kollektor dümpelt auf 0V und mit ihm G2, der völlig abschnürt und nicht 
verstärkt sondern abschwächt! Ich vermute mal, dass die externe 
Schlaufe/Brücke nebenbei einen Widerstand zur pos. Vers. Spannung haben 
sollte. Aber wer weiß, was die Schwerelöter der ehem. DDR 
zusammengebastelt hatten, die Dokumentation ist jedenfalls schon 
grauenhaft genug.

3. Besorgt euch die Pläne vom Valvo FD11 oder das Teil gleich selbst. Da 
stimmt alles von Anfang an und er funktioniert ohne jede Murkserei.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Motzen kannst du ja ganz gut.

Schaltpläne lesen nicht ganz so.

Nur dafür musstest du die Leiche wieder ausbuddeln?

von Hp M. (nachtmix)


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Hast du schon kontrolliert, ob die Abstimmspannung an den Varicaps auch 
ankommt?
Ich hatte schon den Fall (bei einem Fernseher), dass der Widerstand 
unterbrochen war.
Dann ist der betreffende Kreis natürlich total verstimmt und die 
Empfindlichkeit im Keller.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Hast du schon kontrolliert, ob die Abstimmspannung an den Varicaps auch
> ankommt?

Der Thread ist zwei Jahre alt!

von Paul B. (paul_baumann)


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Jörg W. schrieb:
> Der Thread ist zwei Jahre alt!

Sowohl Bernhard als auch der Tuner sind noch älter. Ich kenne beide 
persönlich.

MfG Paul

von Axelr. (Gast)


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Ich habe den Thread auch eben von anfang an gelesen. Bei der Diskussion, 
ob die Kopplung nun induktiv oder kapazitiv erfolgt, kam mir das 
irgendwie bekannt vor ;)
Klar - 2013 war's. :)=
Bin also auch voll drauf reingefallen

von Bernhard S. (bernhard)


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>Sowohl Bernhard als auch der Tuner sind noch älter. Ich kenne beide
>persönlich.

Ja, das stimmt, manchmal bin ich auch leicht verstimmt ;-)

Gruß

Bernhard

von Resurrectio delectat (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Der Thread ist zwei Jahre alt!

Verglichen mit vielen anderen Threads also fast noch ein Säugling.

Jörg W. schrieb:
> Motzen kannst du ja ganz gut.
>
> Schaltpläne lesen nicht ganz so.
>
> Nur dafür musstest du die Leiche wieder ausbuddeln?

ER hat jedenfalls was zur Sache geschrieben, und DU nicht.

Ihn so grob anzumachen ist daher unangebracht und im Übrigen ist "die 
Leiche" Typ7 für viele Leute nach wie vor sehr lebendig. Sie macht sogar 
Musik...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Resurrectio delectat schrieb:
> ER hat jedenfalls was zur Sache geschrieben, und DU nicht.

Was soll man auch dazu schreiben, wenn er bei all seiner Motzerei
zu blöd ist, den Pullup-Widerstand zu finden?  Nein, der war nicht
an "der Schlaufe" draußen dran.

Ansonsten war hier in dem Thread doch alles Notwendige zum Thema
gesagt.

von Axelr. (Gast)


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Wir sollten 'ne "mikrocontroller.net" Weihnachtsfeier organisieren.
Dann kann jeder dem anderen Schokolade schenken. Hilft ungemein, sich 
wohler zu fühlen ;)

von Paul B. (paul_baumann)


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Axelr. schrieb:
> Wir sollten 'ne "mikrocontroller.net" Weihnachtsfeier organisieren.
> Dann kann jeder dem anderen Schokolade schenken.

....oder Honig um's Maul schmieren und Puderzucker in den Ar... blasen
(Liebe Kinder: Keinen Würfelzucker verwenden, er könnte sich verkanten!)

;-)

MfG Paul

-----------------------------------------------------------------------

Ich glaube eher: Das wird Nichts, weil hier Einer dem Anderen den 
Scheitel mit dem Wagenheber nachziehen würde...

von Holm T. (Gast)


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...es hat für mich eigentlich gar keinen Sinn das wieder hoch Holen 
eines alten Thread so zu verteufeln...ab und an mache ich das auch weil 
bei mir halt ein ähnlich gelagertes Problem akut wird und ich u.U. Bezug 
auf eines der Beiträge der Vorposter nehmen kann.
Ich habe allerdings erlebt das da plötzlich einer dem Thread Opener von 
vor 3 Jahren antwortet..ne Schlafmütze.
Evlt. sollte man also im Posting einen roten Weckruf anbringen damit es 
auch die größte Plinse merkt, aber am hervorholen eines alten Freds kann 
ich eigentlich nichts Negatives finden...

Gruß,

Holm

von ede (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Motzen kannst du ja ganz gut.
> Schaltpläne lesen nicht ganz so.
> Nur dafür musstest du die Leiche wieder ausbuddeln?

Solche pauschalen und unsachlichen Kommentare sind ziemlich anmaßend und 
deshalb wohl eher kontra-produktiv. Abgesehen ist Dein Kommentar 
sachlich völlig inhaltslos. Überhaupt, woher willst DU überhaupt wissen, 
ob ich Schaltpläne lesen kann, bzw. was mein Hintergrund ist. Du magst 
vielleicht Funkamateur sein (bin ich, nebenbei erwähnt, auch), aber was 
heisst das schon.

1. Ich habe auch vorneweg und ausdrücklich gesagt, dass dieser Thread 
alt ist. Was gibt es daran auszusetzen? Musst es ja nicht lesen. 
Bezeichnenderweise fandest Du selbst es offensichtlich aber doch so 
wichtig, um Deine alte Senftube darauf abzudrücken.
2. Die alten RFT- oder sonstwas- Schaltpläne sind oft nicht normgerecht. 
Hier zeigt sich das an den G1 G2 Bezeichnungen und teilweise 
unorthodoxen Schaltzeichen.
3. Der Pullup-R ist, da gebe ich Dir Recht, als R128 enthalten. Das 
hatte ich zu später Stunde leider übersehen.

Alles jedenfalls kein Grund mich derart anzupampfen. Das sollte ein 
"Moderator" als erstes verstanden haben. Wenn das der Standard sein 
soll, werde ich dieses Forum einfach links liegen lassen, es gibt 
dahingehend einfach sachlichere.

von Paul B. (paul_baumann)


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ede schrieb:
> 2. Die alten RFT- oder sonstwas- Schaltpläne sind oft nicht normgerecht.

Kunststück. Als diese Schaltpläne gezeichnet wurden, galt die TGL
https://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Normen,_G%C3%BCtevorschriften_und_Lieferbedingungen

Da waren die DIN-Normen noch Zukunftsmusik.

MfG Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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ede schrieb:
> Alles jedenfalls kein Grund mich derart anzupampfen.

Wie man in den Wald hineinruft:  „Weiß der Teufel welcher Pfuscher die 
gepinselt hat.“ „Aber wer weiß, was die Schwerelöter der ehem. DDR 
zusammengebastelt hatten, die Dokumentation ist jedenfalls schon 
grauenhaft genug.“

Da kommt einem einfach mal die Galle hoch.

Deine Bemerkungen bezüglich des BF900 gingen außerdem noch vorbei:
die sind im ersten Schaltplan ganz oben völlig korrekt gezeichnet.
Das aber zusammen mit deinem nicht erkannten Pullup war die Substanz
deines Postings, von der dann außer Motzerei und „besorgt euch den
Valvo-Schaltplan“ nicht mehr viel übrig bleibt – der Thread ging aber
nicht um einen Tuner von Valvo.

Dass das Schaltzeichen ein wenig anders aussieht, als man es heute
zeichnet, ist nach 35 Jahren auch nicht verwunderlich.  Ein Schaltplan
eines Volksempfängers entspricht sicher auch nicht den aktuellen
EN-Normen.

Ja, es kann manchmal Sinn haben, einen alten Thread dafür nochmal
hochzuholen, aber es hat keinen Sinn, wenn ihn dann jeder von oben
her nochmal komplett aufrollt.  Nur deshalb hatte ich noch ein zweites
Mal auf das Alter des Threads verwiesen.

von Holm T. (Gast)


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@ede: kann es sein das Du die leicht abgedrehte Idee hast das alle Ossis 
zu doof sind Schaltpläne zu malen oder überhaupt vernünftige Geräte zu 
bauen?

Wie kommst Du auf die Idee beurteilen zu können ob die Pläne normgerecht 
sind? Was genau qualifiziert Dich dazu? Was geht in den Plänen "drunter 
und drüber"?

Für mich klingt das Alles nach einem Statement eines Erfinders heißen 
Wassers..so ne Art Besserwessi...

Gruß,

Holm

von Jens G. (jensig)


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@ede (Gast)

>2. Die alten RFT- oder sonstwas- Schaltpläne sind oft nicht normgerecht.
>Hier zeigt sich das an den G1 G2 Bezeichnungen und teilweise
>unorthodoxen Schaltzeichen.

Von welcher Norm redest Du denn?
Damals galt im östlichen Teil D's die TGL, und die war verbindlich, im 
Gegensatz zur DIN, deren Einhaltung eher freiwillig war. Da dürfte der 
Wildwuchs bezüglich "Normen" deutlich größer gewesen sein.

>3. Der Pullup-R ist, da gebe ich Dir Recht, als R128 enthalten. Das
>hatte ich zu später Stunde leider übersehen.

Genau - Schaltpläne lesen wollen, aber nicht verstehen ...

von ede (Gast)


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Hui hui hui ! Ich ahnte gar nicht, wie viele Ostalgiker hier unterwegs 
sind. Andererseits geht/ging es um ein DDR Produkt. Da habe ich wohl ein 
Wespennest aufgescheucht...

Zum Thema Norm der Schaltzeichen und Anwendung des Dual-Gate MOSFETs 
habe ich extra noch mal ein altes Buch von "Texas Instruments 
Deutschland GmbH" aus dem Keller gekramt, Titel "Applikationsbuch, Band 
3 UHF/VHF", erschienen 1978.
Darin ist u.A. auch das vollständige Datenblatt des BF900 enthalten (im 
Netz habe ich nur Kurzdaten gefunden, sonst hätte ich gleich einen Link 
hier eingestellt). Außerdem sind natürlich auch Schaltbild, Pin-Belegung 
und Meßschaltungen dokumentiert. Das ganze Buch handelt von FET und 
Dual-Gate MOSFET Transistoren und wie man sie richtig anwendet.

Alle Daten und Bilder darin zeigen eindeutig, dass G1 der Signaleingang 
ist und G2 das Steuergate für die Steilheit. G1 liegt näher an Source, 
G2 liegt näher an Drain. Wirklich immer. Das hat denselben, schon 
genannten, Grund, wie man ihn von alten Röhrenschaltungen, speziell 
Tetroden, kennt. Auch das wird im Buch eingehend erklärt. Bitte keine 
weiteren Argumente dazu, TI kennt sich mit den eigenen Bauteilen und der 
Physik dazu gut genug aus.

Dies bedeutet aber, dass entweder einige Schaltpläne der hier 
diskutierten Tunermodule falsch gezeichnet sind, oder ggf.(?)noch 
schlimmer, dass die MOSFETs falsch angewendet wurden:

1. Im ersten gezeigten Schaltbild oben 
Beitrag "DDR RFT Tuner Typ7 / Typ 7 Eingangsstufe rauscht stark - Carat-S HIFI100" ist die 
Anschlußreihenfolge verkehrt: Das Signal muss an das untere Gate nahe 
Source und dieses heißt nach TI (und anderen) G1. Der Regeleingang ist 
das obere Gate in Nähe zum Drain und das heißt G2.

 Weiter unten hier, bei 
Beitrag "Re: DDR RFT Tuner Typ7 / Typ 7 Eingangsstufe rauscht stark - Carat-S HIFI100" sind dann einige 
weitere Schaltungen zu sehen:

2. Typ7_RS5001 zeigt ein irreguläres Schaltsymbol (das ist trotz aller 
Regulierung wohl nicht TGL-konform, nehme ich an), aber immerhin 
erscheint die Lage/Reihenfolge der Gate Anschlüsse korrekt.

3. Typ7_HMK-T200, Typ7_SR3930, Typ5_FET2 zeigen dann das richtige Symbol 
und die richtige Reihenfolge aber ohne G1 und G2 zu bezeichnen.

Ich überlasse es Jedem, aus dieser Vielfalt seine Schlüsse zu ziehen 
bzw. seine Lieblingsvariante auszuwählen. Eindeutig geht jedenfalls 
anders.

Die Qualität der DDR MOSFETS war anscheinend zu unzuverlässig oder die 
Herstellung zu kompliziert/teuer. Sonst hätte man wohl nicht die BF900 
aus dem bösen Westen verbaut 
(http://www.mikrocontroller.net/attachment/193791/UKW-Tuner_Carat.jpg).

Den Rest der leidigen Diskussion zum Thema Ost/West kann man sich 
schenken.

"Alles wurde schon gesagt, nur noch nicht von Jedem" Karl Valentin

von MM (Gast)


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ede schrieb:
> Hui hui hui ! Ich ahnte gar nicht, wie viele Ostalgiker hier unterwegs
> sind. Andererseits geht/ging es um ein DDR Produkt. Da habe ich wohl ein
> Wespennest aufgescheucht...

Schon wieder so ein dämlicher Satz von dir. In logischer Konsequenz wäre 
das ein Ospennest...

ede schrieb:
> 1. Im ersten gezeigten Schaltbild oben
> Beitrag "DDR RFT Tuner Typ7 / Typ 7 Eingangsstufe rauscht stark -
> Carat-S HIFI100" ist die
> Anschlußreihenfolge verkehrt: Das Signal muss an das untere Gate nahe
> Source und dieses heißt nach TI (und anderen) G1. Der Regeleingang ist
> das obere Gate in Nähe zum Drain und das heißt G2.

Ach, und G1 und G2 sind im Plan nicht lesbar?

Du hast echte Probleme mit dem Schaltplan lesen.
Ist typisch für Leute wie dich: Erscheinungsbild wichtig und nix 
dahinter.

von Jens G. (jensig)


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>Alle Daten und Bilder darin zeigen eindeutig, dass G1 der Signaleingang
>ist und G2 das Steuergate für die Steilheit.

Das zeigen die Bilder oben auch. Nur daß eben G1 und G2 ihre Plätze 
getauscht haben - angeschlossen ist es aber trotzdem richtig.

von ede (Gast)


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> MM schrieb:
>> ede schrieb:
>> Hui hui hui ! Ich ahnte gar nicht, wie viele Ostalgiker hier unterwegs
>> sind. Andererseits geht/ging es um ein DDR Produkt. Da habe ich wohl ein
>> Wespennest aufgescheucht...
>
> Schon wieder so ein dämlicher Satz von dir. In logischer Konsequenz wäre
> das ein Ospennest...

Was soll Das denn bitte sein? Meintest Du etwa ein "Ostennetz"? Ich habe 
aber auch nicht "Westennetz" geschrieben, da musst Du etwas falsch 
gelesen haben.

>> 1. Im ersten gezeigten Schaltbild oben
>> Beitrag "DDR RFT Tuner Typ7 / Typ 7 Eingangsstufe rauscht stark -
>> Carat-S HIFI100" ist die
>> Anschlußreihenfolge verkehrt: Das Signal muss an das untere Gate nahe
>> Source und dieses heißt nach TI (und anderen) G1. Der Regeleingang ist
>> das obere Gate in Nähe zum Drain und das heißt G2.
>
> Ach, und G1 und G2 sind im Plan nicht lesbar?

Klar doch sind die Buchstaben und Ziffern lesbar. Aber gerade deshalb 
ist der Rest nicht richtig. Siehe Text.
>
> Du hast echte Probleme mit dem Schaltplan lesen.
> Ist typisch für Leute wie dich: Erscheinungsbild wichtig und nix
> dahinter.

Ooh Danke für die Belehrung! So etwas hat mir nach über 30 Jahren als 
Entwickler schon lange keiner mehr gesagt, war wirklich einmal Zeit!
Wir kennen uns allerdings gar nicht. Aber nach dem WIE Du schreibst lege 
ich auch keinen gesteigerten Wert darauf das jemals zu ändern. Das 
"Erscheinungsbild" ist und bleibt deine alleinige Mutmaßung. Wenn Du ein 
Problem mit mir hast, kannst du es behalten. Es ist ja schließlich 
Deines.

von Jens G. (jensig)


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>Den Rest der leidigen Diskussion zum Thema Ost/West kann man sich
>schenken.

Genau - auch die andere Seite hat es damals offensichtlich nicht 
wirklich begriffen:

http://www.tradeofic.com/uploadfile/ic-circuit/200971232641122.gif

von MM (Gast)


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ede schrieb:
> Was soll Das denn bitte sein? Meintest Du etwa ein "Ostennetz"? Ich habe
> aber auch nicht "Westennetz" geschrieben, da musst Du etwas falsch
> gelesen haben.

Nichts falsch gelesen. Humoristische Wortspielereien sind scheinbar 
nichts für dich. Schade.

ede schrieb:
> Ooh Danke für die Belehrung! So etwas hat mir nach über 30 Jahren als
> Entwickler schon lange keiner mehr gesagt, war wirklich einmal Zeit!

Keine Belehrung. Deine Ausführungen zeigen nur einen starken Hang zur 
Theorie. In der Praxis spielt das G1 oben oder unten keine so große 
Rolle, solange die Bezeichnung an der richtigen Stelle steht.

Aber lass gut sein.

von ede (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Genau - auch die andere Seite hat es damals offensichtlich nicht
> wirklich begriffen:
>
> http://www.tradeofic.com/uploadfile/ic-circuit/200971232641122.gif

Prima, dass Du das Beispiel, leider ohne klare Referenz, auch noch 
zeigst. Das ist wieder ein Fall, bei dem die Beschriftung G1 G2 verkehrt 
ist. Der Rest, insbesondere die Anschlußreihenfolge im Schaltsymbol, ist 
dagegen richtig.

Aber was macht ein schlechtes Beispiel nun besser an dem anderen 
schlechten?


Jens G. schrieb:
> Nur daß eben G1 und G2 ihre Plätze
> getauscht haben - angeschlossen ist es aber trotzdem richtig.

Das ist doch etwa so wie die Aussage: "Die Ente kann zwar nicht 
schwimmen aber Milch gibt sie trotzdem".
Also nochmal: Das Schaltzeichen wurde falsch verwendet. Die teilweise 
fehlende Beschriftung bei anderen Beispielen ist wieder eine andere 
Sache. Ist doch auch schon alles im Detail erklärt.

Ich gebe es hiermit endgültig auf.
Gruß in die ganze Runde, schöne Weihnachten und frohe Ostern gleich mit.

von Holm T. (Gast)


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ede schrieb:

>Die Qualität der DDR MOSFETS war anscheinend zu unzuverlässig oder die
>Herstellung zu kompliziert/teuer. Sonst hätte man wohl nicht die BF900
>aus dem bösen Westen verbaut

Die DDR hat TFK BF900, russische KP3050A  und TESLA KF520 verbaut so 
lange sie selbst noch nicht die eigenen SM200 produziert hat.
Wo ist Dein Problem damit? Darf ein Land nur Bauteile aus eigener 
Produktion einsetzen?
Um Dich also zu beruhigen, die BF900 waren grenzwertig und nur eine 
Notlösung.

[..]
>
> Ich gebe es hiermit endgültig auf.
> Gruß in die ganze Runde, schöne Weihnachten und frohe Ostern gleich mit.

Ja, das wünsche ich Dir auch! Ich lege noch eins drauf, nämlich die 
nächsten Weihnachten und Ostern.

Holm

von Jens G. (jensig)


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@ ede (Gast)

>Prima, dass Du das Beispiel, leider ohne klare Referenz, auch noch

Wo das Beispiel wirklich her ist, weis ich leider auch nicht. Es war 
eben gleich eins der ersten Bilder, welches mir Tante Google präsentiert 
hatte ...

>zeigst. Das ist wieder ein Fall, bei dem die Beschriftung G1 G2 verkehrt
>ist. Der Rest, insbesondere die Anschlußreihenfolge im Schaltsymbol, ist
>dagegen richtig.

>Aber was macht ein schlechtes Beispiel nun besser an dem anderen
>schlechten?

Gar nix. Es ging nur darum:

>sollte. Aber wer weiß, was die Schwerelöter der ehem. DDR
...

Wenn ich mir Schaltpläne aus anderen Regionen so anschaue, dann waren 
Schwerelöter offensichtlich nicht DDR-spezifisch ...


>Also nochmal: Das Schaltzeichen wurde falsch verwendet. Die teilweise

Kann sein ..

>fehlende Beschriftung bei anderen Beispielen ist wieder eine andere

Wieso fehlend? Da ist doch G1+G2 richtig herum - da muß man nichts 
weiter beschriften.

>Ich gebe es hiermit endgültig auf.

Gut so ...

>Gruß in die ganze Runde, schöne Weihnachten und frohe Ostern gleich mit.

So lange willst Du dem Forum fernbleiben? Schade ...

von Jens G. (jensig)


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>Um Dich also zu beruhigen, die BF900 waren grenzwertig und nur eine
>Notlösung.

Ich glaube, der war mehr als grenzwertig für UKW. Da war wohl selbst der 
SF245 deutlich besser.

von Holm T. (Gast)


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Habe aus meinen Beständen noch einen Typ7 vom 30.04.1984 ausgegraben, 
einen 4417.16, 87,5-104Mhz bestückt original mit 2 Stück BF961. Einige 
Widerstände rund um die FETs sind auch anders als bei BF900 Bestückung, 
ich reiche das noch nach.
Einen Tonica Tuner vom 18.01.1989 habe ich auch noch hier, bestückt sind 
a offensichtlich Tesla KF910 (nur gelber Streifen).

Gruß,

Holm

PS: Ja, ich weiß der der Thread alt ist, deswegen ist er aber noch lange 
nicht uninteressant.

von Thomas F Amplimofan (Gast)


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Hallo Leute, ich stolpere immer wieder über diesen Threat, obwohl er 
schon alt ist. Deshalb will ich mich erstmal kurz anonym vorstellen. Ich 
murkse auch gern mal an elektronischen Schaltungen rum und war in Jogis 
Röhrenbude als "Amplimofan" unterwegs. Bei den DDR-Tunern, die den BF900 
oder den BF961 verwenden, ist mir aufgefallen, daß dort relativ hohe 
Source-Widerstände verbaut waren. Den Drain-Widerstand hat man auch 
recht hoch gewählt, wie hier schon mal Jemand, erwähnt hat. In einem 
Beitrag über einen BF981-Antennenverstärker las ich, daß Dieser am 
rauschärmsten bei 10 mA Stromaufnahme zwischen Source und Drain 
arbeitet, bei 10V Betriebsspannung und 4 Volt G2-Spannung. BF900 und 
BF961 arbeiten bei 15 Volt optimal, bei auch 10 mA Stromaufnahme und 4 
Volt G2-Spannung. Bei 6 Volt G2-Spannung haben sie die höchste 
Verstärkung. Meine Vermutung ist, man wollte die Import-Transistoren aus 
dem NSW, schonend "fahren", damit es an dieser Stelle nicht zu 
frühzeitigen Materialausfällen kommt. Denn beim russischen KP350A, der 
im SKR 500 verbaut war, haben sie alles richtig gemacht. Ein 
DG-Mosfet-Tuner arbeit ähnlich wie ein Röhren-Tuner am Optimalsten mit 
einer Außenantenne, bei UKW am Besten mit wenigstens 
3-elemente-Antenne(Yagi). Zur Not muß es auch mal eine UKW-Zimmerantenne 
mit Verstärker, eine ausreichend (!) grosse Wurfantenne oder der 
Kabelanschluss tun. Aber ein Mosfet-Tuner braucht halt ausreichend 
Antennenspannung. Man hat DG-Mosfet´s in UKW-Tunern verbaut um angenehme 
Gebrauchseigenschaften bei wenig Bauelementeaufwand zu erzielen. Das 
sind vor allem Großsignalverträglichkeit, leicht zu realissierende 
Verstärkungsregelung der Eingangsstufe, möglichst wenig Mitzieheffekte 
des Oszillators usw.
Dann schönen Sonntag noch!
Wer in diesem langen Text einen Schreibfehler findet, darf ihn behalten! 
Grins!

von Holm T. (Gast)


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Jaja, der "Verstärker-Limonaden-Ventilator"... der Wiedererkennungswert 
ist hoch.

Modifiziere doch einfach die Tuner wie es Dir gefällt, miß sie duch und 
komme hier mit fundierten Ergebnissen, wir Alle werden Dir dankbar sein.

Gruß,

Holm

von Thomas F Amplimofan (Gast)


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Hallo Holm,grüß Dich erstmal!
Ja mach ich! Ich werd mal so ein DG-Mosfet-UKW-Eingangsteil an einen 
LA1235 und einen LA3401 hängen, mal sehen wie es funktioniert.
Der LA1235 ist ein FM-ZF-Verstärker und der LA3401 ein Stereodecoder. 
Nur für Diejenigen, die sich weniger für die einzelnen Bauteile 
interessieren. Aber es wird noch dauern, da ich mir noch die Platinen 
anfertigen muss. Das geht bei mir nur am Wochenende. Aber wenn das Ding 
zusammen gebaut ist, gebe ich hier Bescheid.
mfG
Amplimofan

von Jens G. (jensig)


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Thomas F Amplimofan schrieb:

>Verstärkung. Meine Vermutung ist, man wollte die Import-Transistoren aus
>dem NSW, schonend "fahren", damit es an dieser Stelle nicht zu
>frühzeitigen Materialausfällen kommt. Denn beim russischen KP350A, der

So ein Quatsch. Warum sollen ein BF900 oder 981, die 20mA oder mehr 
aushalten, vorzeitig ausfallen, wenn die mit 10mA betrieben werden?

>im SKR 500 verbaut war, haben sie alles richtig gemacht. Ein
>DG-Mosfet-Tuner arbeit ähnlich wie ein Röhren-Tuner am Optimalsten mit
>einer Außenantenne, bei UKW am Besten mit wenigstens
>3-elemente-Antenne(Yagi). Zur Not muß es auch mal eine UKW-Zimmerantenne

Seit wann stellen bestimmte Transistoren oder Tuner Ansprüche an genz 
bestimmte Antennentypen?

>mit Verstärker, eine ausreichend (!) grosse Wurfantenne oder der
>Kabelanschluss tun. Aber ein Mosfet-Tuner braucht halt ausreichend

Ach - nun reicht doch schon eine Wurfantenne ...

>Antennenspannung. Man hat DG-Mosfet´s in UKW-Tunern verbaut um angenehme

Ausreichend Antennenspannung braucht jeder Tuner, egal, ob mit Mosfet 
oder BJT. Im Gegenteil, DG-Mosfet-Tuner galten eher als die rauschärmere 
und empfindlichere Sorte, warum also sollen ausgerechnet die auf 
reichlich Antennespannung angewiesen sein?

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Beitrag #5620254 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5620319 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5620329 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5621349 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas Frindte (Gast)


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Hallo Bernhard,
hier ist noch einmal Amplimofan! Ich bin zu der Erkenntnis gekommen , 
den Tuner7 gegen einen Typ7/3 zu tauschen . Ein Bekannter hat den 7/3 
mal testweise an ein SKR700-ZF-Teil angeschlossen. Der Empfang damit ist 
richtig gut . Die Hauptsache ist, man bekommt den richtig ans vorhandene 
ZF-Teil angeschlossen. Ich hatte noch keine Zeit zu schauen ob die 
Anschlüsse genau so liegen , wie beim Typ 7. Wenn es platz- und 
Anschlussmässig möglich ist das Eingangsteil gegen das 7/3 zu tauschen, 
dann wäre es eine Empfehlung. Holm hatte es Dir angeboten und bei 
rft-ersatzteile. de gibt es die Dinger auch noch! Die Möglichkeit zum 
Abgleich scheinst Du zu besitzen. Ansonsten abgleichen lassen. Der 
Steffen Enke von rft-ersatzteile macht das bestimmt . Man sagt 
ihm,welche Farbpunkte das FM-ZF-Piezo hat und dann kann er das Ganze 
schon mal vorabgleichen. Den Rest bekommt man dann selber hin. Das 
wichtigste ist , wenn man so Eingangsteil abgleicht, als Erstes die 
Oszillatorfrequenzen mit Hilfe eines Oszilloskopes zu messen, die der 
Oszillator erzeugt. Danach werden die ZF-und HF-Kreise auf Durchgang 
abgeglichen. Am Besten mit HF-Generator plus NF-Ton. Die Rundfunkleute 
kennen sich damit aus und Du vielleicht auch.
Ich habe den Eindruck, dass der Tuner 7 ursprünglich nicht technisch 
voll ausgereift war. Das kann die Dimensionierung sämtlicher Widerstände 
rund um den Eingangs-DG-Mosfet betreffen, sowie auch das Platinenlayout.
Der 7/3 hat zahlreiche Abänderungen, so auch einen Oszillator mit extra 
Trennstufe ! Man kann so der Mischstufe auch mehr Oszillatorspannung 
zuführen. Wir haben ein piksauberes Sinussignal am Ausgang dieser 
Trennstufe gemessen.
mfG
Amplimofan

von Thomas Frindte (Gast)


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Hallo Bernhard, ich sehe gerade, die Anschlüsse beim Typ7/3 sind doch 
anders als beim Typ7. Um das dann richtig anzuschliessen, müsste man mit 
zwischengeschalteteten Kabeln arbeiten. Ob das geht? Ansonsten mal den 
Steffen Enke von rft-ersatzteile fragen, ob man den Typ7 noch etwas 
optimieren kann. Die RFT-Werkstätten hatten oft Servicehinweise für 
Verbesserungen bekommen! Vielleicht kann man die Spannungsteiler an G1 
ung G2 des Eingangsmosfet etwas ändern. Und vielleicht auch den 
Sourcewiderstand. Im Valvo-Eingangsteil FD11 ist der Sourcewiderstand 
z.B. nur 180 Ohm.
Ansonsten , wenn das alles nicht geht verkauf das Teil bei eBay und kauf 
Dir einen neuen Receiver . Am Besten gleich mit DAB+. Bei Media-Markt 
hab ich einen von Pioneer gesehen, für 389 €. PIONEER SX-N30AE 
Stereo-Receiver heisst der, ok, die haben den Preis jetzt auf 395,- 
erhöht. Tut mir ja leid.
mfG
Amplimofan

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