Ich bin grad an einem Leiterplattenentwurf, in der Phase "Rattennest". Und es wird grad sehr sehr unübersichtlich, d.h. ich verlier so langsam immer mehr den Überblick, welche Verbindungen womöglich noch fehlen. Gibts eigentlich Techniken um in dieser Phase des Entwurfs den Überblick zu behalten?
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Ja. In hochkonjunkten Netzstrukturen bilden Terme aus Anzahl der Netzknoten und Netzkreuzungen und aus der Kantenlänge ein areales Maß für die Dichtkeit über der Leiterplatte. Das ist aber nichts, was man auf Zettel und Papier schnell hinkritzelt, sondern eine Funktion, die ein Werkzeug für dich bereitstellen muss. Bist du sicher, dass dein Layout-Programm keine Funktion dafür hat? Jedes bessere Programm, das ich bisher gesehen hab, bringt so eine Funktion mit. Implizit macht es natürlich auch ein guter Autorouter - also den einfach mal anfangen lassen und hinschaun, wo er anfängt, "Ballungszentren" zu schaffen.
Auch wenn ich die Phase "Rattennest" nicht zuordnen kann vermute ich mal, daß du beim Platzieren der Bauteile bist. Da muss der gesunde Menschenverstand und die Erfahrung einfach zu Rate gezogen werden. Üblicherweise lassen sich "Ballungszentren" schon im Schaltplan als solche ausmachen. Ich platziere diese Dann bei einer neuen, leeren Platine erstmal vor. Gern auch außerhalb der späteren Leiterplatte. Beginnen mit dem, üblicherweise im Zentrum liegenden IC wird rings herum stück für Stück das Hühnerfutter angesammelt. Dabei wieder beginnend mit den Abblockkondensatoren an den Spannungsversorgungspins bis hin zu den "unwichtigeren" Bauteilen. (Pull Ups z.B.) So bildet man kleine, Überschaubare Inseln die man dann zu einem Leiterbild zusammenfügt. Bei bestehenden Platinen ist die Vorgehensweise nur bedingt anwendbar. Logischerweise. Da sagt einem dann die Erfahrung, ab wann es sinnvoll ist bestehendes Layout komplett abzureisen und nochmal neu zu Platzieren oder bestehendes nur zur Seite zu schieben und das neue noch einzupflegen. Ob sich das auch mit Autoplacern und Autoroutern lösen lässt weiß ich nicht. Ich hab diese Tools noch nie verwendet. (Weil ich es Händisch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit besser hinbekomme und nicht zuletzt, weil mir das routen einfach Spaß macht)
Christian B. schrieb: > Auch wenn ich die Phase "Rattennest" nicht zuordnen kann vermute ich > mal, daß du beim Platzieren der Bauteile bist. Das ist eine allgemein bekannte veralberung der Funktion "Ratsnest" in Eagle, welche die "Luftlinien" neu berechnet. In KiCad existiert etwas vergleichbares als "Show/hide Ratsnest". Keine Ahnung, ob das ein Akronym ist, oder ob irgendeine Verbindung zu Rattennestern oder einem "Rattenkönig" ( http://de.wikipedia.org/wiki/Rattenk%C3%B6nig ) besteht. Es ist jedenfalls die Phase gemeint, in der Bauteile noch plaziert bzw. umplaziert werden, und Leiterbahnen verlegt werden. Die Verbindungen bestehen nur (oder noch teilweise) aus "Airwires" bzw. "Gummibändern" oder "Luftlinien". > Ich platziere diese Dann bei einer neuen, leeren Platine erstmal vor. > Gern auch außerhalb der späteren Leiterplatte. Ich auch. > Beginnen mit dem, > üblicherweise im Zentrum liegenden IC wird rings herum stück für Stück > das Hühnerfutter angesammelt. Dabei wieder beginnend mit den > Abblockkondensatoren an den Spannungsversorgungspins bis hin zu den > "unwichtigeren" Bauteilen. (Pull Ups z.B.) > So bildet man kleine, Überschaubare Inseln die man dann zu einem > Leiterbild zusammenfügt. Richtig. Tatsächlich besteht in diesem Zustand dann oft das Problem, das die Inseln, die für das konkrete IC mit seiner Pheripherie ein Optimum an Layout darstellen, dann in ihrer Form zusammen nicht auf die Platine passen. Nicht weil der reine Flächenpedarf zu groß ist, sondern weil sie zu sperrig sind. Aber ich erkenne dann auch, wie und wo ich Umgruppieren kann. Dabei sind dann auch die Übergänge zu den angrenzenden Schaltungsteilen zu berücksichtigen. Lang gezogene Anschlussleitungen kosten auch Fläche und fangen Störungen. Aber trozdem ist es meist besser ich ziehe längere Verbindungsleitungen bei Schnittstellen zwischen zwei ICs, als zwischen einem IC und seinen peripheren Bauteilen. > Bei bestehenden Platinen ist die Vorgehensweise nur bedingt anwendbar. > Logischerweise. > Da sagt einem dann die Erfahrung, ab wann es sinnvoll ist bestehendes > Layout komplett abzureisen und nochmal neu zu Platzieren oder > bestehendes nur zur Seite zu schieben und das neue noch einzupflegen. Wenn ich mich zum Abreissen des Layouts entschliesse, kann ich mich aber trozdem an der alten Platine zwecks Vorgruppierung der Bauteile orientieren. Oder auch gerade nicht, falls die Platine ein abschreckendes Beispiel ist. Wenn ich aber nicht gerade so ein grottiges Beispiel in der Hand habe, ist die Vorsortierung ja schon gemacht worden, und im Zweifel kann ich das ganze mit "gruppieren" und "move" relativ einfach wieder auseinanderdividieren. Ansonsten existieren diese Gruppierungen bei mir der Übersichtlichkeit halber schon im Schaltplan. Ich schaue also in den Plan, und sortiere dann danach die Bauteile mit "move Bauteilname" bei Eagle oder "T Bauteilname" bei KiCad zu Häufchen, die ich zuerst auch einmal separat vorroute. Beispiel: Ich werde vermutlich den Kondensator direkt am IC nicht weit vom IC wegbewegen wollen, wenn ich das IC selber auch eventuell durch die Gegend schieben muss. Darum bewege ich meist besser das IC zusammen mit diesem Kondensator (und anderem aus der Peripherie). > Ob sich das auch mit Autoplacern und Autoroutern lösen lässt weiß ich > nicht. Ich hab diese Tools noch nie verwendet. Autorouter und Autoplacer sind ein extra Thema. Es gibt weniger gute und schlechte. Toll ist keiner. > Weil ich es Händisch mit > an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit besser hinbekomme Ohne Frage.....unter EMV Gesichtspunkten ist das, was Autorouter produzieren, sehr übel. Ein Autorouter wird Dir kaltlächelnd irgendeinen Abblock- oder Stützkondensator diagonal gegenüber in der anderen Ecke der Platine plazieren, und mit einer langen, mäandrierenden Leiterbahn anschliessen..... Autorouter haben die Tendenz, alles, aber auch wirklich alles ohne Brücken erledigen zu wollen. Als Mensch kannst du sagen "Die Umwege bringen es nicht, ich setzte lieber eine Drahtbrücke". Bei umfangreichen Schaltungen mit wenig Anforderungen können sie aber auch eine enorme Zeitersparnis darstellen. Wenn ich anschliessend drüberschaue, erkenne ich oft Stellen, welche Bauteile sich z.B. einfach durch eine Drehung um 180° besser anschliessen lassen. Die drehe ich dann halt von Hand um. > und nicht > zuletzt, weil mir das routen einfach Spaß macht Richtig. Es ist eine kreative Tätigkeit wie Bilder malen oder Geschichten schreiben. Aber Nicht-Nerds werden das nicht verstehen..... Ein alter, erfahrender Arbeitskolege von mir hatte eine andere Plazierungsstrategie: Er sortierte zwar die Bauteile wie Du oder ich auch in Gruppen vor, plazierte die peripheren Bauteile dann aber in Reih und Glied neben das IC. Nicht unbedingt der kürzesten Verbindung entsprechend. Das optimierte er dann auf kürzere Verbindungen, indem er einelne der Bauteile untereinander tauschte. Das hat den Nachteil, dass er diese kurzen Verbindungen, wie man sie heute oft haben möchte, eigentlich nie hatte, weil er das "in Reih und Glied" nicht verwarf. Vorteil: Er war sehr schnell, und für Wellenlöten ist diese Strategie sogar essenziell, weil es erlaubt, die ICs in Längstrichtung quer zur Welle, und die zweipoligen Bauteile in ihrer Längstrichtung mit der Welle zu plazieren. Das geplante Fertigungsverfahren spielt also auch mit hinein.... Gelegentlich hatte ich den Eindruck, dass einige Autorouter sich auch an dieser Strategie vage orientieren. Eigentlich wären Autorouter ein interessantes Spiezeug um schräge Philosophien in Topologie, Ki und Spieltheorie zu testen. Aber als Handwerkszeug....naja, eher durchwachsen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Vielen Dank für die umfangreichen Hinweise! Ich hab zumindest zwei Dinge mitgenommen: ich werd die Arbeitsfläche für mein Projekt erst mal größer anlegen als die Leiterplatte. Bisher war mir der Grund für diese Option nicht klar, jetzt verstehe ich dass man bei Platzierversuchen zunächst mehr Übersichtlichkeit hat, wenn man die Chips zunächst weiter ausbreitet. Mit "Rattennest" meinte ich tatsächlich das Verbinden der Leiterbahnen gemäß Schaltplan mit Gummibändern. Ich hab grad etwas den Überblick verloren, ob schon alle Verbindungen gemäß Schaltplan durch so ein Gu8mmiband repräsentiert sind. Wenn ich alles weiter auseinanderziehe wird das bestimmt übersichtlicher. Ausserdem hab ich den Hinweis mitgenommen, Chips und deren zugehörige Abblockkondensatoren eventuell zu gruppieren, so dass sie gemeinsam verschoben werden. Und dann hab ich eventuell noch einen "Joker", nämlich einen Atmega mit an Bord. Dessen Pinbelegung hab ich zunächst mit dem Schwerpunkt überschaubarer Software zugewiesen, also z.B. alle Pins eines Ports in direkter Reihenfolge einem Datenbus zugeordnet. Hab jetzt woanders den Tip aufgeschnappt, dass man ggf. die Pinzuordnung fürs Routing optimal zuweisen sollte, der Preis dafür ist dann eben eine wirre Umsortierung der Bits in der Software...
@ Micha (Gast) >Mit "Rattennest" meinte ich tatsächlich das Verbinden der Leiterbahnen >gemäß Schaltplan mit Gummibändern. Ich hab grad etwas den Überblick >verloren, ob schon alle Verbindungen gemäß Schaltplan durch so ein >Gu8mmiband repräsentiert sind. Wenn dein CAD-Programm nicht kaputt ist, dann kannst du sicher sein, dass es so ist. >Wenn ich alles weiter auseinanderziehe >wird das bestimmt übersichtlicher. >Ausserdem hab ich den Hinweis mitgenommen, Chips und deren zugehörige >Abblockkondensatoren eventuell zu gruppieren, so dass sie gemeinsam >verschoben werden. Bei Eagle gibt es das schöne ULP show-group. Damit kann man im Schaltplan eine Gruppe von Bauteilen markieren und im Layout anzeigen. Damit kann man leicht zugehörige Bauteile finden zun passend platzieren. >Tip aufgeschnappt, dass man ggf. die Pinzuordnung fürs Routing optimal >zuweisen sollte, der Preis dafür ist dann eben eine wirre Umsortierung >der Bits in der Software... Kann man bisweilen machen, aber ein kleiner AVR ist nun nicht soooo aufwändig beim Layout.
Micha schrieb: > der Preis dafür ist dann eben eine wirre Umsortierung > der Bits in der Software... Was in dem Fall eine gezielte Definition aber wohl problemloser macht. Dieses Verfahren wird bei FPGA's und CPLD's noch stärker gemacht, da dort die Pins sehr viel besser tauschbar sind. Bei normalen Ports ist das kein Problem aber versuch das mal bei einem UART. dann musst du im Zweifelsfalle eine Software UART implementieren. Das muss dann auch nicht sein. Gut, die Airwires hat jedes Layoutprogramm was ich kenne. Ohne ist es imho eine nahezu unmögliche Aufgabe komplexere Platinen in annehmbarer Zeit zu routen. Allerdings nutze ich Eagle nur zum Export der alten Designs. Bernd Wiebus schrieb: > Richtig. Tatsächlich besteht in diesem Zustand dann oft das Problem, das > die Inseln, die für das konkrete IC mit seiner Pheripherie ein Optimum > an Layout darstellen, dann in ihrer Form zusammen nicht auf die Platine > passen. Nicht weil der reine Flächenpedarf zu groß ist, sondern weil sie > zu sperrig sind. Das ist auch klar. Ich habe dabei üblicherweise dennoch mit den Groben Inseln angefangen und diese dann, außerhalb der Platine schon gemeinsam anzunähern. So kann man das Problem auch shcon außerhalb der Platine gut lösen. z.B. FPGA mit DDR3 Anbindung... erst die beiden DDR Chips einzeln Platziert, danach die Spannungsversorgung und den FPGA. Anschließend hab ich die DDR3 Blöcke aneinander geschoben mit der Spannungsversorgung dazwischen und dann das Ganze an eine Seite des FPGA's. Am Ende Muss man halt (Erfahrung!) abschätzen können, ob man bei einer gewissen Packungsdichte noch mit Vias hinkommt oder ob nicht. Es bringt nämlich nichts, alles so Eng wie möglich zu schieben um dann festzustellen, daß man die Bauteile alle nochmal um den Faktor X auseinander schieben muss weil man vergesen hat, daß da noch Datenleitungen sind. Auch muss man, bei Komplexeren Platinen, den Lagenaufbau schon früh definieren und in seine Überlegungen mit einbeziehen. einen 6 Lagigen Multilayer platziert man anders als eine 1+4+1 SBU. Aber das sind nun Details... Generell sollte man sich beim Platzieren (insbesondere von komplexeren Baugruppen) viel Zeit nehmen, gern auch mal am Ende ne Stunde was vollkommen anderes machen und dann nochmal drüberschauen. Denn beim Platzieren kann man sich das Layout später entweder sehr vereinfachen oder komplett unmöglich machen. Natürlich in allen dazwischenliegenden Graustufen.
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ich denk ich hab im Eröffnungsbeitrag eine Sache vergessen zu erwähnen, die den Beitrag sicher auch ziemlich missverständlich macht: ich hab kein integriertes Programm für Schaltplan + Layout, bei dem die Gummibänder automatisch vom Schaltplan übernommen werden sondern ein "standalone" Layoutprogramm. Und da muss ich eben die Gummibänder von Hand anlegen und zusehen, dass ich keine vergesse. Am Anfag ist das noch einfach, je mehr Gewirr vorliegt umso schwieriger wird es, nichts zu übersehen. Ich denk aber der Tipp, die Chips zunächst weiter auseinanderzuziehen als Leiterplattengröße wird mir da sehr helfen. Zu Eagle konnte ich mich bisher nicht aufraffen, deren Preis/Leistungs-Politik ist nicht sehr Hobbyistenfreundlich, KiCAD hab ich mal eine Weile probiert, bin aber überhaupt nicht damit zurechtgekommen.
Micha schrieb: > Zu Eagle konnte ich mich bisher nicht aufraffen, deren > Preis/Leistungs-Politik ist nicht sehr Hobbyistenfreundlich für eine halbe Europakarte ist Eagle umsonst, geht es noch günstiger?
Poste mal was Du schon an deinem Projekt geschafft hast. Als png Schreenshot oder ähnliches
Micha schrieb: > Hobbyistenfreundlich, Die Fläche 80x100 hat mir bis jetzt immer gereicht. (Zur Not macht man eben zwei Platinen.) Was da allerdings für komplexere Layouts fehlt, ist die Möglichkeit, die Bauteile schon mal außerhalb der Platine 'vorzusortieren'. Das hätte einiges einfacher gemacht.
Hallo Micha. Micha schrieb: > ich hab kein integriertes Programm für Schaltplan + Layout, bei dem die > Gummibänder automatisch vom Schaltplan übernommen werden sondern ein > "standalone" Layoutprogramm. Und da muss ich eben die Gummibänder von > Hand anlegen und zusehen, dass ich keine vergesse. Das stelle ich mir grausam vor.... > Am Anfag ist das noch einfach, je mehr Gewirr vorliegt umso schwieriger > wird es, nichts zu > übersehen. .....und Du bestätigst das! > Ich denk aber der Tipp, die Chips zunächst weiter > auseinanderzuziehen als Leiterplattengröße wird mir da sehr helfen. > Ja. Aber Airwires vergessen einzutragen ist ein weiteres Problem. > Zu Eagle konnte ich mich bisher nicht aufraffen, deren > Preis/Leistungs-Politik ist nicht sehr Hobbyistenfreundlich, KiCAD hab > ich mal eine Weile probiert, bin aber überhaupt nicht damit > zurechtgekommen. Mmmmh. Eagle und KiCad sind in etwa gleich kompliziert. Tatsächlich steckt auch die "Kompliziertheit" nur zu einem kleinen Teil in den Programmen, sondern in der Natur des Objektes, der Leiterplatte, das Du bearbeitest. Darum wundert mich das jetzt etwas, weil Du den komplizierteren Teil "Platine layouten" sogar mit ohne Airwires angehst, aber mit KiCad nicht zurechtkommst. Vermutlich würdest Du dann mit Eagle vergleichbare Probleme haben....gut, das Du Dir das Geld gespart hast. Vieleicht wird Dir aber über den Umweg jetzt klar, was Du eigentlich tust. Und rückwirkend kommst Du dann auch mit den anderen Programmen dafür besser klar. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
@ Micha (Gast) >die den Beitrag sicher auch ziemlich missverständlich macht: ich hab >kein integriertes Programm für Schaltplan + Layout, bei dem die >Gummibänder automatisch vom Schaltplan übernommen werden sondern ein >"standalone" Layoutprogramm. Und da muss ich eben die Gummibänder von >Hand anlegen und zusehen, dass ich keine vergesse. Mann O Mann, du liebst es kompliziert? Sowas hat man vor 20 Jahren nicht mal mehr gemacht, und da waren die Komplexitäten auch im Hobbybereich deutlich niedriger. Lass den Unsinn und nutze zeitgemäße Programm und Arbeitsweisen. >Zu Eagle konnte ich mich bisher nicht aufraffen, deren >Preis/Leistungs-Politik ist nicht sehr Hobbyistenfreundlich, Sinnloses Gejammer. Du willst mal wieder alles zum Nulltarif, nicht wahr? > KiCAD hab >ich mal eine Weile probiert, bin aber überhaupt nicht damit >zurechtgekommen. Dann such dir ein anderes Hobby.
Micha schrieb: > Und da muss ich eben die Gummibänder von > Hand anlegen und zusehen, dass ich keine vergesse. Davon kann ich nur abraten, ausser bei ganz einfachen Sachen wie einem linearen Netzteil. Schreib lieber eine Netzliste, die dein System versteht. Die sind ganz einfach, z.B. Ic1 15 Ic2 9 C1 1 Das kannst du schreiben (.txt) und im Stromlaufplan die Pins mit Bleistift abstreichen und auch nachher noch mal das Ganze prüfen. So hat man früher mal gearbeitet, da waren bei Layout-Dienstleistern Schreibknechte/innen im Einsatz, meistens hat man 2 dieselbe LP tippen lassen und dann die Netzlisten erstmal verglichen, um Tipp- und sonstige Fehler auszuschliessen. Dann durfte der Designer ran. Gruss Reinhard
Vielleicht habe ich das Problem nicht richtig erkannt. Ich will auch keine Werbung machen. Target gibt es kostenlos als Vollversion, wenn man auf die PCB-pool-Version zugreift. Entweder man lässt bei PCB-pool die Leiterplatte fertigen oder als Bastler kann man natürlich zu Hause ätzen. Die hier genannten Luftlinien werden vom Programm erzeugt, so dass so man keine Verbindung vergessen kann. Prüfungen auf Abstand, Kurzschluss usw. sind dabei. Für mich besonders gut: Wahlweise alles in deutscher Sprache.
Wolfgang-G schrieb: > Die hier genannten Luftlinien werden vom Programm erzeugt, so dass so > man keine Verbindung vergessen kann. Das Programm weiss, welche Pins verbunden werden müssen? Toll. Macht zigtausende Ingenieure überflüssig. Gruss Reinhard
@ Reinhard Kern (Firma: RK elektronik GmbH) (rk-elektronik) >> Die hier genannten Luftlinien werden vom Programm erzeugt, so dass so >> man keine Verbindung vergessen kann. >Das Programm weiss, welche Pins verbunden werden müssen? Toll. Macht >zigtausende Ingenieure überflüssig. Mein Gott, bist du wieder witzig. Gerade Du als ersternannter PCB Spezialist solltes den impliziten Inhalt dieser Aussage doch wohl kennen?!? Die Luftlinien im Layout werden automatisch aus dem Schaltplan erzeugt, welche logischerweise manuell erstell wird.
Wolfgang-G schrieb: > Die hier genannten Luftlinien werden vom Programm erzeugt, so dass so > man keine Verbindung vergessen kann. > Prüfungen auf Abstand, Kurzschluss usw. sind dabei. Das macht eigentlich jedes PCB-Programm welches diese Bezeichnung verdient. Ist jetzt nicht sonderlich aufregend dass Target das auch macht.
cyblord ---- schrieb: > Das macht eigentlich jedes PCB-Programm welches diese Bezeichnung > verdient. Ist jetzt nicht sonderlich aufregend dass Target das auch > macht. Sollte es auch nicht sein. War nur mal so als Hinweis an diejenigen gedacht, die u.a. ein Problem wie Ralf G. haben. Ralf G. schrieb: > Die Fläche 80x100 hat mir bis jetzt immer gereicht. (Zur Not macht man > eben zwei Platinen.)
Ich hab tatsächlich meine erste Leiterplatte mit Target designed und bei PCB Pool anfertigen lassen. Das Design war ziemliche Stümperei (meine Schuld), aber die LP hat sogar funktioniert. Von daher muss ich zugeben, dass die intelligente Verbindung von Schaltplan und Layout durchaus was für sich hat. Eine meiner ersten Lernerfahrungen war allerdings auch, dass die Autorouter, die bei Target dabei sind, erbärmlichen Murks fabrizieren. Aber das lese ich hier auch immer wieder, dass man das Routing besser von Hand machen sollte. Die meisten Tips hab ich im Laufe der Zeit hier auf mikrocontroller.net erfragt bzw. aufgeschnappt. Z.B. hab ich bei den ersten Designs mir selber das Leben schwer gemacht mit Masse-Leiterbahnen. Geht natürlich mit ner Massefläche einfacher und eleganter. Als nächstes kam dann die Massefläche, mit entsprechend problematischen Lötpunkten (Wärmeableitung) bis ich hier über den Begriff "Thermal Pads" gestolpert bin. Das Problem als Autodidakt ist immer, dass man nicht nach etwas fragen kann, von dem man noch nicht mal eine Idee hat... gibts eigentlich ein brauchbares Buch das Leiterplattendesign von der Pike auf konzeptionell beschreibt? Inzwischen hab ich mir irgendwann Sprint Layout zugelegt - mit dem Nachteil dass keine Schaltplan+Layout Integration dabei ist, erscheint es mir als Hobbyist trotzdem sehr intuitiv und wenig restriktiv. Eigentlich lote ich gerade aus, wie weit man mit so einem Programm ohne Schaltplan-Intelligenz kommt. Falk Brunner hat mich weiter oben diesbezüglich komplett falsch verstanden. Das sollte kein sinnloses Gejammer werden, ich will auch nicht alles zum Nulltarif. Tatsächlich bin ich grade am ausprobieren wieweit man mit einem "schlanken" Programm kommt. Eines hab ich schon begriffen inzwischen - eigene Fertigkeiten und Kenntnisse bestimmter Design-Regeln kann auch das tollste Programm nicht ersetzen.
Hallo Micha. Micha schrieb: > Das Design war ziemliche Stümperei (meine > Schuld), aber die LP hat sogar funktioniert. Es ist so, dass beim Leiterplattendesign in dem Sinne keine komplett festen Regeln existieren. Es muss halt unter Randbedingungen funktionieren, und die Randbedingungen machen u. U., dass die gleiche prinzipielle Aufgabe sehr leicht oder sehr schwer sein kann. > Von daher muss ich zugeben, dass die intelligente Verbindung von > Schaltplan und Layout durchaus was für sich hat. Oja.....darum wundert es mich ja auch, dass anscheinend ein Programm existiert, dass das nicht macht. > Eine meiner ersten > Lernerfahrungen war allerdings auch, dass die Autorouter, die bei Target > dabei sind, erbärmlichen Murks fabrizieren. Aber das lese ich hier auch > immer wieder, dass man das Routing besser von Hand machen sollte. Siehe meinen obigen Satz über die Randbedingungen....in meiner persönlichen Erfahrung sind die aber eher selten so, dass sich der Einsatz eines Autorouters lohnt. > Die meisten Tips hab ich im Laufe der Zeit hier auf Mikrocontroller.net > erfragt bzw. aufgeschnappt. Z.B. hab ich bei den ersten Designs mir > selber das Leben schwer gemacht mit Masse-Leiterbahnen. Geht natürlich > mit ner Massefläche einfacher und eleganter. Jain. Ich hab mich mit Masseflächen auch schon gut weggeschossen. Masseflächen sind hervorragend bei HF, aber sie können bei NF tückisch sein. Das Problem wird vor allem dann akut, wenn ich NF und HF gleichzeitig in der Schaltung habe (Was z.B. bei Modulatoren und Demodulatoren naturbedingt der Fall ist). > Als nächstes kam dann die > Massefläche, mit entsprechend problematischen Lötpunkten > (Wärmeableitung) Das ist halb so wild, wie es sich anhört. Ein Thermalpad isoliert ja ein Pad thermisch von einer umgebenden, verbundenen kupferfläche, damit Du den Pin besser warm bekommst. Das ist bei einer ein- oder zweilagigen Platine kein Problem, weil Du bei der Handlötung den Pin immer warm bekommst, und bei der Wellenlötung z.B. Flächen auf der Unterseite ja auch großflächig mit erwärmt werden. Das gilt natürlich NICHT für Flächen auf der Oberseite. Und vor allem gilt es NICHT bei Multilayer für die Innenlagen. Persönlich würde ich darum bei einem einseitigen Layout nie, und bei einem doppelseitigen Layout nur (wenn überhaupt) auf der Oberseite thermal Pads verwenden. Bei multilayer aber grundsätzlich. Der Nachteil eines Thermal Pads ist der einer "Sicherung" an einer ungewollten Stelle.....vor allem wenn die Speichen zu dünn und lang gewählt wurden. Ein weiterer Nachteil ist der, das für HF die Speichen schon einen induktivitätsbehafteten Umweg darstellen....besonders, wenn thermal Pads auch für Vias verwendet werden, die dessen eigentlich überhaupt nicht bedürfen, weil dort nicht gelötet wird. > bis ich hier über den Begriff "Thermal Pads" gestolpert > bin. Das Problem als Autodidakt ist immer, dass man nicht nach etwas > fragen kann, von dem man noch nicht mal eine Idee hat... Richtig. Deshalb fällt autodidaktisches Lernen um so leichter, je besser die Allgemeinbildung ist, und mir persönlich helfen "Lehrbücher" sehr gut, die NICHT erfolgsorientiert sind, sondern die Probleme mehr in der Breite behandeln. Dadurch ergeben sich mehr Anknüpfungspunkte an schon Vorhandenes Wissen. Hilft dem Gedächnis und dem Transferdenken gut auf die Sprünge. ;O) > gibts > eigentlich ein brauchbares Buch das Leiterplattendesign von der Pike auf > konzeptionell beschreibt? Ja. Aber teuer und oft englischsprachig (was für mich aber weniger ein Problem ist). Vieles findet sich aber auch im Internet. Hier existiert eine Artikelseite dazu: http://www.mikrocontroller.net/articles/Richtiges_Designen_von_Platinenlayouts und hier in dem Thread findest Du Literaturhinweise und Links: Beitrag "Re: PCB-Tutorial" > Inzwischen hab ich mir irgendwann Sprint Layout zugelegt - mit dem > Nachteil dass keine Schaltplan+Layout Integration dabei ist, erscheint > es mir als Hobbyist trotzdem sehr intuitiv und wenig restriktiv. Ich kenne Sprint nicht gut. Mir wurde allerdings mal ein mit Sprint erstellter Schaltplan vorgelegt. Darin tauchten Referenzbezeichnungen doppelt auf, d.h. zwei verschiedene Widerstände mit unterschiedlichem Wert, aber beide mit der gleichen Referenz "R39". Interessehalber habe ich mir es mal vorführen lassen. Nunja....man KANN damit Schaltpläne zeichnen und Layouts machen, aber zum Glück MUSS man es nicht. ;O) > Eigentlich lote ich gerade aus, wie weit man mit so einem Programm ohne > Schaltplan-Intelligenz kommt. Falk Brunner hat mich weiter oben > diesbezüglich komplett falsch verstanden. Das sollte kein sinnloses > Gejammer werden, ich will auch nicht alles zum Nulltarif. "Sprint", wenngleich grottig, kostet ja sogar Geld...... > Tatsächlich bin ich grade am ausprobieren wieweit man mit einem > "schlanken" Programm kommt. Das ist ein Argument, das ich etwas verstehen kann. Reiner Sportsgeist. So wie ohne Sauerstoffgerät auf den Mount Everest klettern oder zu Fuß zum Südpol. ;O) Hast Du es denn auch schon mal mit einem sehr einfachen Malprogramm versucht, so wie z.B. MS-Paint? Inkscape wäre Dir vermutlich schon zu aufgeblasen------ > Eines hab ich schon begriffen inzwischen - eigene Fertigkeiten > und Kenntnisse bestimmter Design-Regeln kann auch das tollste Programm > nicht ersetzen. Ja. Und mit den Kenntnissen erklärt sich vieles in Layoutprogrammen dann von selber. Zumindest ich kann mich besser in eine Aufgabe hineindenken, je besser ich weiss was ich tue und wie sich diese Aufgabe in Ihr Umfeld einfügt. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Falk Brunner schrieb: > Die Luftlinien im Layout werden automatisch aus dem Schaltplan erzeugt, > welche logischerweise manuell erstell wird. Korrekt, deswegen habe ich mich auch gemeldet, damit das nicht missverstanden wird: natürlich kann man Verbindungen vergessen einzugeben, bei Netzlisten ist das ein ständiges Problem. Eine CAD-Software schützt nicht davor, sondern nur davor, dass man nachher vergisst eine Verbindung auch zu routen. Wobei "nur" auch nicht richtig ist, das ist schon sehr viel wert. Gruss Reinhard
auf jeden Fall ist das ein sehr interessanter Lernprozess für mich. Vielen Dank für die ausführlichen und hilfreichen Kommentare! Gestern abend hab ich mich den ganzen Abend am "layouten" geschafft. Dabei bin ich von aussen nach innen vorgegangen, von den ganzen Hilfs-und Peripherie-Baugruppen, die tatsächlich am Rand der Platine vorgesehen sind hin zur Mitte, wo der eigentliche funktionale Kern liegt. Allerdings wurde es zur Mitte hin immer murksiger, das Erfolgserlebnis wieder eine Luftlinie eliminiert zu haben trat immer seltener ein. Hab dann irgendwann aufgegeben und bin zu Bett gegangen. Heute morgen hatte ich beim Aufwachen paar Gedanken, was ich vielleicht anders machen könnte: 1. das Layout von "innen nach aussen" angehen, also zuerst den Kern der Schaltung, der tatsächlich die höchste Verknüpfungsdichte hat, und dann aussen die peripheren Teile. 2. eine alte Weisheit der Dakota-Indianer besagt, dass man bei zweilagigem Design auf einer Seite bevorzugt waagerecht und auf der anderen Seite bevorzugt senkrecht routen sollte. Das hab ich irgendwann mal spontan begriffen als ich mir eine professionell gefertigte LP genauer angeschaut hatte. Hab ich gestern aber auch nicht dran gedacht. 3. Bus-Strukturen, also z.B. Daten- Adress- und Steuerbus können durchaus ein strukturelles Vorbild für das Routing liefern. Um das Ganze nicht garzusehr theoretisch zu machen, häng ich mal Unterlagen von dem an, was ich konkret gerad bastel: Es ist ein Z180 Experimentiersystem, allerdings ohne konventionellen ROM (weil das Neubrennen eines Eprom bei jedem neuen Entwicklungsschritt der Software nervt). Sondern mit einem Atmega Steuerprozessor. Das Konzept basiert auf einer Anregung hier aus dem Forum. Heute hab ich den Kern der Schaltung in ein Layout umgesetzt und ich denke es ist gelungen. Mal schauen ob ich den Rest auch noch hinbekomme... ;)
Kurze Anmerkung zur Anbindung eines statischen RAM: die Adressleitungen lassen sich beliebig untereinander vertauschen, da ja sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen "falsch" adressiert wird. Das selbe trifft übrigens auch auf die Datenleitungen zu. Bei einem EPROM/FLASH müsste man die Daten entsprechend vertauscht speichern.
stimmt, man kann die Reihenfolge der Leitungen dem Routing unterordnen. In diesem konkreten Beispiel muss ich allerdings sicherstellen, dass die beiden Prozessoren die temporär Kontrolle über den Bus haben jeweils die selben Bits in gleicher Sortierug bekommen...
Dieter Werner (dds5) schrieb: > Kurze Anmerkung zur Anbindung eines statischen RAM: die Adressleitungen > lassen sich beliebig untereinander vertauschen, da ja sowohl beim > Schreiben als auch beim Lesen "falsch" adressiert wird. > Das selbe trifft übrigens auch auf die Datenleitungen zu. > Bei einem EPROM/FLASH müsste man die Daten entsprechend vertauscht > speichern. Hä? D0 soll dann D3 sein und A0 plötzlich A2??? So einen Mist würde ich nicht machen. Sowas erwarte ich auch nicht von einer Schaltung. Das führt nur zur Verwirrung. Wenn es keinen ZWINGENDEN Grund gibt (Routing ist keiner!!), dann gehört das so verdrahtet, wie man es auch erwarten würde und im Manual vorfindet, nämlich in LOGISCHER Abfolge zugeordnet!
also ich kann dem Dieter Werner prinzipiell schon folgen. Wenn der SRAM nur einem Prozessor "gehört" kann man die Pins der Daten- und Adress-Busse dem Layout folgend zuordnen. Was beim Schreiben verwirrt wird, wird beim Lesen dann wieder entwirrt. Aber wehe es hängen mehrere Teilnehmer am Bus... dann könnte es eng werden.
Was soll da dran Mist sein, die Anschlüsse sind völlig gleichwertig und nur durch ihre Bezeichnung festgelegt. Bei einem Logikgatter mit mehreren Eingängen spielt es auch keine Rolle welches Signal an welchen Eingang gelegt wird. Aber du kannst es ja wie mit den Autoreifen machen, nur wo "vorne rechts" draufsteht kommt auch vorne rechts hin. ;-)
Dieter Werner (dds5) schrieb: > Was soll da dran Mist sein, die Anschlüsse sind völlig gleichwertig und > nur durch ihre Bezeichnung festgelegt. > Bei einem Logikgatter mit mehreren Eingängen spielt es auch keine Rolle > welches Signal an welchen Eingang gelegt wird. Und dann hast du ein EEPROM am BUS und deine BlockDaten landen verwürfelt irgendwo im Speicher bzw. werden beim Chiptausch (beispielsweise aus anderen Platinen die wieder anderes gelayoutet sind) an falsche Adressen geladen. Bei meiner (ur- )alten 68HC11-Platine benutzte ich höhere Adressleistungen gezielt zum Umschalten der Speicherblöcke. Da hätte ich ungerne erwartet, dass die 2k im 8k X 8 EEPROM plötzlich nicht mehr da aufzufinden sind, wo man sie normalerweise erwarten würde, bloß weil das Nachfolgelayout hier kunterbunt die Adressleitungen vertauscht hat.
Tatsächlich zeigt mein Schaltungsbeispiel weiter oben genau dieses Muster: >Aber du kannst es ja wie mit den Autoreifen machen, nur wo "vorne >rechts" draufsteht kommt auch vorne rechts hin. ;-) schäm ich begreif das jetzt erst, man kann so nen SRAM viel Layout-optimaler an den Rest der Schaltung dranhängen.
inzwischen sieht mein Layout so aus (Anlage). Der Kern der Schaltung war eigentlich gut gelungen, bei der Peripherie hab ich etwas geschlampt, geht aber auch noch. Mein Problem, auf dem Screenshot deutlich zu sehen: ich hab mir vorher gedacht die Stromversorgung mache ich ganz zum Schluss, wenn alles andere fertig ist. Jetzt, wo ich soweit bin, fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren: da ist kein Platz mehr! Und eigentlich dürften die Leiterbahnen für die Stromversorgung gerne etwas breiter sein. Ok, ich lerne eben die Sachen auf die harte Tour. Plan A: die ganze Platine noch mal neu designen Plan B: Stromversorgungen per "Bridges". Vielleicht garnicht mal so dumm, da die ordentlich Querschnitt haben...
Hallo Micha. Micha schrieb: > Plan B: Stromversorgungen per "Bridges". Vielleicht garnicht mal so > dumm, da die ordentlich Querschnitt haben... Eine Option, die einen Zuverlässigkeitsvorteil bringen kann. Die Verkopplung der Leitungen untereinander ist geringer, da sie nicht in ein und derselben Ebene dicht zusammenliegen. Auch die Entwicklungszeit wird reduziert. Ein Vorteil vor allem bei Einzelstücken und Kleinserien. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Schau Dir noch einmal die Platzierung der Bauteile an. Das SRAM könnte auch in die Mitte. Der MAX232 sitzt zu hoch. Bauteile bitte nicht im 45° Winkel anordnen. Das sieht nicht so toll aus. Und Leiterbahnen immer nur 90° oder 45° abknicken lassen und hier auch im Raster bleiben (siehe SD-Card)
nachdem ich dann noch mal drüber geschlafen hatte hab ich am nächsten Tag entdeckt, dass der Platz doch noch für ausreichend dicke Masseverbindungen ausreichte. Zwei Verbindungen sind am Ende offen geblieben - allerdings hab ich mal irgendwo gelesen (eventuell sogar ein Artikel hier?) dass man nicht unbedingt allen Ehrgeiz dransetzen muss, alle Verbindungen bis zur letzten auf der LP unterzubringen, das kostet dann am Ende unnötig Zeit und Nerven. Ein paar Drahtbrücken dürfen es schon mal sein - eine Einstellung mit der ich mich sehr gut anfreunden kann.
@ Micha (Gast) >Zwei Verbindungen sind am Ende offen geblieben - Schlecht. > allerdings hab ich mal >irgendwo gelesen (eventuell sogar ein Artikel hier?) dass man nicht >unbedingt allen Ehrgeiz dransetzen muss, alle Verbindungen bis zur >letzten auf der LP unterzubringen, ??? >das kostet dann am Ende unnötig Zeit Nö, es ist der Normalfall. >und Nerven. Ein paar Drahtbrücken dürfen es schon mal sein - eine >Einstellung mit der ich mich sehr gut anfreunden kann. Bastelmurks^3
Hallo Falk. Falk Brunner schrieb: >>und Nerven. Ein paar Drahtbrücken dürfen es schon mal sein - eine >>Einstellung mit der ich mich sehr gut anfreunden kann. > Bastelmurks^3 Nein. Seh es mal so. Auf einer einseitigen Platine hast Du keine Möglichkeit, auf die andere Seite einer Leiterbahn zu gelangen, außer sie zu umgehen oder Brücken zu verwenden. Lange Leitungen möchte ich auch nicht unbedingt. Als Brücken lassen sich oft Bauteile verwenden, die halt geschickt über die zu querende Leiterbahn gelegt werden. Das meint jetzt nicht unbedingt den klassischen "0-Ohm Widerstand" sondern auch z.B. ein Kondensator, der von einem Anschluss nach Masse führt, und selber dabei andere Leiterbahnen überspannt. Aber das hat alles topologische Grenzen. Insbesondere bei SMD Bauteilen ist die Funktion als Brücke aufgrund der geringen Bauteilgröße eingeschränkt. Bei doppellagigen Platinen ist die Situation etwas entspannter. Zum Kreuzen kann ich auf die andere Seite ausweichen. Aber wenn ich den Fall habe, das ich aus Entstörungsgründen eine Leitung auf der Oberseite verlege, und die Rückleitung, um möglichst dicht an der Hinleitung zu bleiben (Ich will ja keine großen "Schlaufen" aufspannen), direkt paralell auf der Unterseite verlege, habe ich wieder beide Ebenen blockiert. Klar, ich kann jetzt mit der Rückleitung paralell zur Hinleitung neben diese auf die Oberseite Wechseln, und hätte die Unterseite wieder frei....kostet aber alles Platz und gibt Stossstellen. Je mehr Lagen ich zur Verfügung habe, um so entspannter wird die Situation theoretisch. Aber im allgemeinen steigt die Anzahl der Lagen erst dann, wenn es wirklich nicht mehr anders geht.....das heisst, ich hänge immer irgendwo am Limit. Eine einzelne Brücke kostet nicht viel. Darum ist es nicht sinnvoll, für ein paar dutzend Platinen eine solche Brücke weg zu optimieren. Steigt die Anzahl der Platinen, wird es irgendwann doch wieder lohnend (wenn es denn überhaupt machbar ist). Für einige 10.000 Platinen dürfen dann auch wieder ein paar Stunden mehr Entwicklungszeit hineingesteckt werden....aber irgendwann gibt es auch dort Grenzen. Vor allem wenn ich nur um auf die andere Seite des ICs zu kommen einmal um die komplette Platine herumrouten muss. Aber vollends wiedersinnig kann das Brückenvermeiden werden, wenn es um elektromagnetische Verkopplungen geht. Eine Brücke (Mit Rückleiter zum Beispiel sogar als verdrillte Doppelleitung!) von einem Ende der Platine zum anderen ist meistens störunanfälliger, weil sie magnetisch und kapazitiv weniger koppelt, als das ganze per Leiterbahnzickzack zu erledigen. Die Abstände sind größer, und es liegt nicht alles in einer Ebene. Eine gute Alternative zum legen von Brücken kann das Umsetzten von Steckern sein, wenn es nicht Gründe gibt, warum die Stecker gerade an diesem Ort sitzen sollten. Keine Ahnung, wo diese Brückenvermeidungsmanie her kommt.....Genau diese Manie verleidet aber vielen Anfängern den Spass: Sie investieren viele Stunden Gehirnschmalz in eine Lösung, die "formal" besser ist, aber praktisch schlecht oder gar nicht funktioniert. Sowas frustet. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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@ Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite >>>und Nerven. Ein paar Drahtbrücken dürfen es schon mal sein - eine >>>Einstellung mit der ich mich sehr gut anfreunden kann. >> Bastelmurks^3 >Nein. Doch ;-) >Seh es mal so. Auf einer einseitigen Platine hast Du keine Möglichkeit, >auf die andere Seite einer Leiterbahn zu gelangen, Er hat und redet aber von einer zweiseitigen! Beitrag "Re: Gibts eigentlich Techniken um ein "Rattennest" systematisch zu prüfen?" Das man besondes bei einseitigen Platinen mit Drahtbrücken arbeiten muss/darf ist doch unbestritten. Er sagt aber, "keine Lust mehr, zieh ich halt quer über die Platine ein fliegendes Kabel". DAS ist Murks. >Situation theoretisch. Aber im allgemeinen steigt die Anzahl der Lagen >erst dann, wenn es wirklich nicht mehr anders geht.....das heisst, ich >hänge immer irgendwo am Limit. Der OP muss ersmal die Grundlagen lernen. Seine Platine ist noch lange nicht an den Grenzen einer zweiseitigen Platine angelangt. Er findet nur blumige Erklärungen für seinen Wissenstand, anstatt sich reinzuknieen und so zu machen wie der Rest der Welt. >Eine einzelne Brücke kostet nicht viel. Darum ist es nicht sinnvoll, für >ein paar dutzend Platinen eine solche Brücke weg zu optimieren. Eine normale Drahtbrücke ja, das was der OP uns "verkaufen" will, nein. Schau dir sein Layout an.
Hallo Falk. Falk Brunner schrieb: > Das man besondes bei einseitigen Platinen mit Drahtbrücken arbeiten > muss/darf ist doch unbestritten. Er sagt aber, "keine Lust mehr, zieh > ich halt quer über die Platine ein fliegendes Kabel". DAS ist Murks. > Möglicherweise ist er aber auch aufwandsökonomisch. ;O) Hängt halt davon ab, wie er seine eigenen Qualitäten einschätzt. Wenn er meint, er braucht 2 Stunden um die verbliebenen 2 Verbindungen zu routen, kann die beiden Verbindungen aber in 2 Minuten mit Fädeldraht löten, dann zieht das erst gleich, wenn 60 Platinen gefertigt werden. Meint er aber, er braucht 20 Minuten zum Routen der offenen Verbindungen, aber 5 Minuten um die Verbindungen zu löten, dann zieht das schon bei 4 Platinen gleich. Den Materialaufwand für den Fädeldraht habe ich jetzt mal unter den Tisch fallen lassen. Fazit: Bei geschätzten zwei Stunden Routen gegen zwei Minuten Löten pro Platine würde ich auch Löten, wenn es um 10 Platinen ginge. Im zweiten Falle mit 20 Minuten Routen gegen 5 Minuten Löten pro Platine würde ich auch eher zum Routen tendieren. Für eine Einzelplatine.....ich mache viel mit Fädeltechnik auf Lochraster. > Der OP muss ersmal die Grundlagen lernen. Seine Platine ist noch lange > nicht an den Grenzen einer zweiseitigen Platine angelangt. Richtig. > Er findet nur > blumige Erklärungen für seinen Wissenstand, anstatt sich reinzuknieen > und so zu machen wie der Rest der Welt. Er will halt "fertig" werden. >>Eine einzelne Brücke kostet nicht viel. Darum ist es nicht sinnvoll, für >>ein paar dutzend Platinen eine solche Brücke weg zu optimieren. > Eine normale Drahtbrücke ja, das was der OP uns "verkaufen" will, nein. > Schau dir sein Layout an. Ok. Er hat wirklich reichlich Platz. Aber ich kenne Sprint nicht. Vieleicht ist es sehr wirklich fummelig in der Bedienung. Was mir gerade am Layout auffällt: Wenn er von seinem Grundsatz: Horizontal auf der einen Seite, und Vertikal auf der anderen Seite Ausnahmen macht, bekommt er seine beiden Verbindungen noch locker verlegt, ohne am Restlayout was zu ändern. Und das vermutlich sogar in weniger als 20 Minuten. Dann ist er auch "fertig" und hat keine Fädeldrahtleitungen. Grundsätze sind eine feine Sache, wenn man den Punkt kennt, wo man sie besser in den Wind schiesst. Ich gestehe aber, das ich schon unter Zeitdruck Platinen gemacht habe, wo ich einzelne Schaltungsgruppen von anderen Platinen zusammenkopiert habe, und die Verbindungen untereinander und mit der Stromversorgung auch durch solche Fädeldrahtverbindungen erzeugt habe. Verdrillte Fädeldrahtverbindungen sind sehr störungsarm.....elektrische Störungen sind gemeint, kein mechanisches Abreissen..... Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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