Moin, für ESD-Vorversuche brauche ich einen Generator, der mir 15 kV erzeugt. Ich möchte damit eigentlich nur einen 150pF-Kondensator aufladen, der dann für die weiteren Tests verwendet wird. Das Aufladen darf auch ruhig eine Weile dauern. Kann man so etwas mit einfachen Labormitteln selbst machen? Sprich, eine Art DC/DC-Wandler für's Labornetzteil?
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DO160E-Neuling schrieb: > für ESD-Vorversuche brauche ich einen Generator, der mir 15 kV erzeugt. Grundsätzlich geht das mit dem Hochspannungsnetzteil eines Röhren-Fernsehers oder -Monitors. Allerdings sind solche Versuche lebensgefährlich! Gruss Harald
DO160E-Neuling schrieb: > für ESD-Vorversuche brauche ich einen Generator, der mir 15 kV erzeugt. nö, das was Du brauchst ist ein normgerechter ESD-Generator der auch die richtige Kurvenform erzeugt. Alles andere ist Spielerei. Gruß Anja
Hast du eigentlich mal den Thread Beitrag "EMV: Burst & Surge. Vorabtest. Hausmittel?" welcher dir hier Beitrag "Re: ESD-Test - habe Angst!" vorgeschlagen wurde durchgelesen?
> für ESD-Vorversuche brauche ich einen Generator, der mir 15 kV erzeugt.
Kleiderbügel über DB-Fahrdraht.
> Hast du eigentlich mal den Thread [...] > welcher dir hier [...] > vorgeschlagen wurde durchgelesen? Natürlich! Allerdings möchte ich keine Experimente mit Piezoelementen aus Feuerzeugen oder mit zugekauften Pre-Compliance-Geräten machen, sondern exakt den erforderlichen Versuch durchführen. > nö, das was Du brauchst ist ein normgerechter ESD-Generator der auch die > richtige Kurvenform erzeugt. Alles andere ist Spielerei. Wie "normgerecht"? Die einzig für mich relevante Norm ist in diesem Fall die DO-160E, und dafür brauche ich lediglich ein Netzteil, das mir konstante 15 kV bereitstellt. Die weiteren Vorrichtungen und der Versuchsaufbau ab dem Netzteil sind dort beschrieben und mit vorhandenen Mitteln nachbaubar. Die Kurvenform ergibt sich aus dem Versuch und wird nicht von einem Generator definiert erzeugt.
Magnus M. schrieb: > Nimm 10000 Batterien. Je nach Ladezustand hat man dann zwischen 9000V und 16000V. Am Besten du schaltest einen Spannungsregler (7815000) nach. Aber auf den Drop achten.
Kleiner Royer-Converter, der ca. 400Vp bei um die 100 kHz erzeugt. Dahinter eine Diodenkaskade. Been there, done that. Einfacher geht es kaum. Schaltplan siehe Artikel. C2= 68nF R1 = 1k2 Als Trafo hab ich einen P26 Schalenkern mit einem AL Wert von 400nH/N^2 genommen, 2x12 Windungen primärseitig, 1x1 Windung für die Steuerwicklung, 180 Windungen sekundär. Passt.
Falk Brunner schrieb: > Kleiner Royer-Converter, der ca. 400Vp bei um die 100 kHz erzeugt. > Dahinter eine Diodenkaskade. Passt. Ist der dann von der Leistung her so stark begrenzt, das man nicht gleich tot neben liegen bleibt? (Okay, hängt auch von der Kapazität der Ladekondensatoren ab.) Gruss Harald
Ey, du hast eine Schaltung entwickelt, die du nach einer bestimmten EMV/ESD-Norm qualifizieren sollst. Dafür gibt es es Messmittel, die genau diese Normen einhalten (jaja, Lobby usw...). Dafür, dass die Norm eingehalten wird, unterschreibt dein Abteilungsleiter im Rahmen der CE-Zertifizierung. Also geh zu ihm hin und lass dir die Bedarfsanforderung für die entsprechenden Messmittel ebenfalls unterschreiben. Notfalls mit Stärkung durch die Abteilung QS. Und so teuer ist eine ESD-Pistole auch nicht. Alles andere ist nur Frickelei und wär mir die Zeit nicht Wert. Beste Grüße, Marek
DO160E-Neuling schrieb: > Wie "normgerecht"? DO160: 25 Electrostatic Discharge (ESD). This requirement is very similar to the commercial ESD requirement. It uses the same human body model specified by IEC/EN 61000-4-2, which consists of a 150 pF energy storage capacitor and a 330 Ω series resistor. Both direct and indirect discharges are specified for positive and negative polarities at a level of 15 kV. Sorry, Dir fehlen einfach Kenntnisse. So wie Anja es beschreibt ist es Fakt.
Hol Dir einfach einen alten VioletWand und brutzel damit Deine Schaltung. Neue ESD-Pistolen sind auch nichts anderes. Wenn's nach "Vorschrift" gehen soll tue was Falk Brunner empfohlen hat. Oder Du läßt das einen Spezialisten tun: http://www.youtube.com/watch?v=RtlYi1yLTVQ ;-)
Danke Falk, das hilft. Marek, EMC: Lest ihr eigentlich, um was es geht? Es geht NICHT um CE-Zertifizierung, die ist uns total egal. Es geht auch nicht um IEC/EN 61000-4-2, sondern nur um DO-160E. Die liegt vor mir, beschreibt den Versuchsaufbau abschließend und nimmt im ESD-Kapitel keinerlei Bezug auf irgendwelche andere Industrienormen. Mag sein, dass die Kombination 150 pf / 330 Ohm einem Modell entspricht, das auch in anderen Normen Anwendung findet. Daraus aber abzuleiten, ich hätte keine Ahnung und bräuchte einen ESD-Generator mit definierter Kurvenform, ist etwas abenteuerlich.
@ Harald Wilhelms (wilhelms) >Ist der dann von der Leistung her so stark begrenzt, das man nicht >gleich tot neben liegen bleibt? (Okay, hängt auch von der Kapazität >der Ladekondensatoren ab.) Hab ich nicht getestet, aber wenn man die Kondensatoren klein genug, den Koppelfaktor im Trafo niedrig und noch einen extra HV-Widerstand am Ausgang spendiert, ist das ganze nicht mehr als eine Kribbelmaschine ;-)
... ist aus der Leistungsbeschreibung eines Prüflabors welches Messungen nach DO160 durchführt. Natürlich hast Du Ahnung, siehe Beitrag "ESD-Test - habe Angst!?"...
@EMC: Nicht alles, was man von irgendeiner Homepage abschreibt, ist automatisch richtig, und es macht einen auch nicht zu einem Fachmann. Wie gesagt, ich habe die Norm vor mir liegen, in den drei letzten Versionen (-E, -F und -G). Und es ist definitiv keine bestimmte Kurvenform vorgeschrieben. Und ich teste nicht nach IEC/EN 61000-4-2 und werde auch keine CE-Konformitätserklärung für das Produkt erstellen müssen. Dass dieses mein erster ESD-Test ist und ich Fragen dazu habe, heißt nicht automatisch, dass ich völlig ahnungslos bin.
DO160E-Neuling schrieb: > Und es ist definitiv keine bestimmte > Kurvenform vorgeschrieben. Und ich teste nicht nach IEC/EN 61000-4-2 Na dann schraub doch mal eine ESD-Testpistole für IEC/EN 61000-4-2 auf schau, ob Du da nen "Kurvenformer" drin eingebaut findest. Du wirst vergeblich suchen. Die Kurvenform wird nämlich durch Kondensator, Widerstand und Anfangsspannung bestimmt. Und wie EMC bereits zitiert hat, gibt es da zwischen Deiner DO160 und IEC/EN 61000-4-2 keinen Unterschied. Wenn Du also für die Vorabtests sauber definierte Bedingungen haben willst, dann dürfte der einfachste Weg sein eine normale ESD-Pistole für IEC/EN 61000-4-2 anzuschaffen. Kostet halt. Wenn Du bei dem Vorabtest mit etwas Unsicherheit leben kannst, dann wären die in dem verlinkten Thread angesprochenen "Hausmittel" vielleicht eine günstigere Alternative.
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Schau mal nach Gebrauchtgeräten. Helmut Singer hat aktuell ein Gerät von EM-Test für kleines Geld.
Auch die Hersteller der ESD-Pistolen kochen nur mit Wasser... Wenn das Modell eine Kapazität von 150pF mit einem Serienwiderstand von 330Ohm, geladen auf 15kV vorgibt, dann wird das wohl so auch in einer solchen ESD-Pistole verbaut sein. Dieser Ausgangskondensator muss dann nur noch entsprechend geladen werden. Wenn man es so auslegt, dass die Schaltung vier Impulse voller Energie pro Sekunde abgeben können soll, kommt eben ein ~300MOhm Widerstand zwischen Spannungquelle und Ausgangskondensator. Die 15kV-Quelle muss dann entsprechend max. 50µA liefern - 750mW. Ein Potential von 15kV wird schon 'ekelhaft' was den Umgang anbelangt. So einfach mal einen Trafo selbst wickeln für solche Spannungen wird nichts - eine Kaskade ist allerdings auch ohne großartige Vorkenntnisse was Designs mit Hochspannung angeht realistisch - wenn man sich entsprechend einarbeitet. Die für den hier diskutierten Fall praktibabelste Möglichkeit sehe ich in der Anschaffung eines kleinen 15kV-Wandlers von EMCO: http://www.emcohighvoltage.com/ ...die Dinger kosten nicht die Welt und der TO muss sich nicht um die Erzeugung der Hochspannung kümmern - der 300MOhm Ladewiderstand isoliert den Wandler auch entsprechend Impulsströmen, die ihn selbst gefährlich werden könnten. Dazu noch ein Pufferkondensator oder ein Tiefpass und der Wandler ist sicher. Die EMCO-Wandler ansich kann ich nur empfehlen. Machen einfach das was sie sollen, bereiten wenig Ärger und der Hersteller ist auch angenehm im Umgang.
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