Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welchen DAC für +-5V?


von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

als Einsteiger habe ich noch nicht viele Kenntnisse im Umgang mit 
Mikrocontrollern.

Für viele Dinge braucht man ja auch mal eine Steuerspannung wie z.B. 
+-5V.

Die einfachste Lösung wäre naturlich wenn man sowas wie 0-5V braucht ein 
Widerstandsnetzwerk direkt am Mikrocontroller aufzubauen.

Wenn man aber nun einen DAC nutzen möchte, welcher bietet sich da an?
Vermutlich benötige ich demnächst zweimal +-5V Steuerspannung. Gibt es 
da auch gute doppelte DACs?
Ich bin ehrlich gesagt mit meinen Laienkenntnissen etwas bei der Suche 
überfordert.

Und welche Schnittstelle ist für Anfänger am einfachsten?

Oder reicht es vermutlich aus, wenn man PWM nutzt und einen 
Tiefpassfilter dahinter hängt?

Vielen Dank :)

von Lothar (Gast)


Lesenswert?

DAC714 max. +/- 15V symmetrisch. Ist teuer aber stabil und einfach 
seriell anzusteuern. Gibt es als SO bzw. (noch) als DIP

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Das kommt ganz darauf an was Du brauchst. Es gibt davon verschiedenste 
Ausführungen. Genauigkeit, Geschwindigkeit, Ansteuerung, Mehrfach-DAC... 
Für einen Video-DAC hat man andere Anforderungen als für einen DAC um 
eine Steuerspannung auszugeben. So gibt es vergleichsweise langsame 
Mehrfach-DACs die dank IIC alias I²C mit nur wenigen Pins angesteuert 
werden müssen. Damit kann man natürlich nicht die Datenraten erreichen 
die für ein Video notwendig wären.

Das soll nun keine Werbung sein. Gute Webseiten von Onlineshops, wie 
beispielsweise farnell bieten eine Parametersuche an. Damit kann man ich 
einen Überblick verschaffen. Dazu sollte man sich aber im klaren sein 
was man braucht, also welche anforderungen bedient werden müssen. Im 
Moment reden wir noch schwammig von DACs die divers sind.

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Vielen Dank,

genau so einen habe ich gesucht. :-)

Aber eine Nummer günstiger gibt es die nicht, oder?

Das günstigste Angebot habe ich nun für 25 € gesehen und wenn man da 2-3 
benötigt, kommt schnell einiges zusammen.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

R. B. schrieb:
> Aber eine Nummer günstiger gibt es die nicht, oder?

Wie wäre es mit (parametrischer) Suche bei den üblichen Distributoren 
wie RS (http://de.rs-online.com/web/), Farnell (http://de.farnell.com/), 
DigiKey (http://de.digikey.com/), Mouser (http://de.mouser.com/) ... ?

Gruß Dietrich

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Oder noch einfacher:
Normalen DAC nehmen der 0 bis 5V ausgibt und dann nen Opamp dahinter der 
den Bereich auf +-5V zieht?

Das wär ne normale invertierende Opampschaltung mit Verstärkung 2 und 
1,666V am nicht invertierenden Eingang.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


Lesenswert?

R. B. schrieb:
> genau so einen habe ich gesucht. :-)

Würden 8 Bit parallel auch reichen?

> Aber eine Nummer günstiger gibt es die nicht, oder?
>
> Das günstigste Angebot habe ich nun für 25 € gesehen und wenn man da 2-3
> benötigt, kommt schnell einiges zusammen.

Mit 8 Bit gäbe es bei Reichelt für 98ct z.B. den da:

http://www.reichelt.de/ICs-CA-ISD-/DAC-0800-LCN/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=2910&ARTICLE=7026&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Carsten R. schrieb:
> Das kommt ganz darauf an was Du brauchst. Es gibt davon verschiedenste
> Ausführungen. Genauigkeit, Geschwindigkeit, Ansteuerung, Mehrfach-DAC...
>
> Das soll nun keine Werbung sein. Gute Webseiten von Onlineshops, wie
> beispielsweise farnell bieten eine Parametersuche an. Damit kann man ich
> einen Überblick verschaffen. Dazu sollte man sich aber im klaren sein
> was man braucht, also welche anforderungen bedient werden müssen. Im
> Moment reden wir noch schwammig von DACs die divers sind.

Vielen Dank,

ein relativ langsamer DAC würde reichen und 10 bit wären ganz schön, um 
Reserven zu haben.

Die Farnell-Seite kannte ich noch nicht und die Suche ist wirklich gut!
Leider kann man die Ausgangsspannung nicht als Parameter filtern.

Ich lese mir mal in Ruhe die ganzen Datenblätter durch ;)

Welche Ansteuerung ist den für Laien am einfachsten?
Auf ein paar mehr Leitungen kommt es nicht an.


Dietrich L. schrieb:
> Wie wäre es mit (parametrischer) Suche bei den üblichen Distributoren
> wie RS (http://de.rs-online.com/web/), Farnell (http://de.farnell.com/),
> DigiKey (http://de.digikey.com/), Mouser (http://de.mouser.com/) ... ?

Danke für die Liste, bisher kannte ich nur Reichelt und das teure C. :)

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Martin Wende schrieb:
> Oder noch einfacher:
> Normalen DAC nehmen der 0 bis 5V ausgibt und dann nen Opamp dahinter der
> den Bereich auf +-5V zieht?
>
> Das wär ne normale invertierende Opampschaltung mit Verstärkung 2 und
> 1,666V am nicht invertierenden Eingang.

Hier muss ich mich mal outen.
Opamps einzusetzen ist für mich leider schon zu kompliziert.

Aber danke für die Idee :)


Magnus M. schrieb:


> Mit 8 Bit gäbe es bei Reichelt für 98ct z.B. den da:
>
> 
http://www.reichelt.de/ICs-CA-ISD-/DAC-0800-LCN/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=2910&ARTICLE=7026&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;

Vielen Dank, aber 8 Bit ist eventuell etwas eng. ;)

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

R. B. schrieb:
> Danke für die Liste, bisher kannte ich nur Reichelt und das teure C. :)

Das ist halt die Bastlerwelt (OK, Conrad bietet auch für Profis an ...).

Die von mir genannten sind Profi-Distributoren, die liefern auch nur 
Originalbauteile der angegebenen Hersteller. Farnell liefert übrigens 
nicht an Privatpersonen, das geht dann über den HBE-Shop 
(http://www.hbe-shop.de/katalog/).

Gruß Dietrich

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Für viele Dinge braucht man ja auch mal eine Steuerspannung
> wie z.B. +-5V.

Eigentlich eher nicht.

Häufiger braucht man 0-2.5V oder 0-5V.

Und dazu gibt es haufenweise preiswerter Bausteine

http://www.reichelt.de/ICs-MCP-3-5-/MCP-4706A0T-E-CH/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=109761&GROUPID=5472&artnr=MCP+4706A0T-E%2FCH

http://www.reichelt.de/ICs-MCP-3-5-/MCP-4716A0T-E-CH/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=109762&GROUPID=5472&artnr=MCP+4716A0T-E%2FCH

und höherauflösend und mehrkanalig und was weiss ich.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

R. B. schrieb:

> Vielen Dank, aber 8 Bit ist eventuell etwas eng. ;)

Da viele uCs noch mit 8Bit arbeiten, wird die Ansteuerung von
 >8Bit dann aber etwas aufwändiger.
Gruss
Harald

: Bearbeitet durch User
von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Vielen Dank für die vielen Antworten.

Ihr habt mir sehr geholfen.

Ja, dass viele Mikrocontroller nur 8-bit besitzen ist ein guter Hinweis.

Ich glaube dann müssen erstmal 8-bit genügen ;)

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Ok,

ich habe nun eine ganze Weile gesucht, aber irgendwie noch nicht so das 
gefunden, was ich mir vorstelle.

Ich bräuchte 2x +-5V, 8-Bit und am besten nicht parallel, weil es zu 
viele Pins klaut. Es sollte auch noch günstig sein. Also bei zwei 
einzelnen DACs wäre die Schmerzgrenze so ca. 10 € je Stück, notfalls 
mehr.

Sie sollten eine interne Referenz haben, so dass ich nur noch meine 
Versorgungsspannung und Steuerleitungen anlegen muss.

Die Geschwindigkeit ist nicht sehr wichtig.

Der ganz oben genannte DAC714 wäre echt super, aber ist einfach zu 
teuer.

Gibt es echte Alternativen?
Ich habe leider noch keine gefunden.

Edit:
Vielleicht wäre es echt nicht verkehrt, mit Opamps hinter einem 
einfachen DAC zu arbeiten, doch leider habe ich da bisher null Ahnung 
von.

Vielen Dank

: Bearbeitet durch User
von Lothar (Gast)


Lesenswert?

R. B. schrieb:
> Der ganz oben genannte DAC714 wäre echt super, aber ist einfach zu
> teuer.

Farnell schlägt als "billigeres" Ersatzprodukt vor: MAX512 +/- 5V 8-bit 
seriell

Scheint als Ersatz geeignet, kenne ich aber nicht. Kommt auch auf den 
Einsatzzweck an, ist vielleicht am falschen Ende gespart.

Eine andere Methode wäre 4 billige uC mit DAC zu nehmen, einen als 
Master und die anderen als Slaves z.B. LPC11A12 für 2x +5V und 2x -5V

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

R. B. schrieb:
> ich habe nun eine ganze Weile gesucht, aber irgendwie noch nicht so das
> gefunden, was ich mir vorstelle.

Weil du falsch suchst. Bipolare DAC sind Exoten. Nimm einen mit 
unipolarem Ausgang, also z.b. 0..5V und schalte einen OPV zur
Verstärkung und Pegelverschiebung dahinter. OPV sind nicht
kompliziert. Sie sind allemal einfacher als DAC oder µC.

> Ich bräuchte 2x +-5V, 8-Bit und am besten nicht parallel, weil es zu
> viele Pins klaut. Es sollte auch noch günstig sein. Also bei zwei
> einzelnen DACs wäre die Schmerzgrenze so ca. 10 € je Stück, notfalls
> mehr.

MCP4902 bei Reichelt kommt im bastelfreundlichen DIP14 Gehäuse.
2x 8 Bit, SPI Interface. Kosten: EUR 1,20. Gibts auch einkanalig in 
DIP8. Und wahlweise auch mit 10 Bit. Als Referenz reicht bei 8 Bit 
vermutlich deine 5V Betriebsspannung (die ist doch stabilisiert, oder)? 
Dahinter ein billiger Dual-OPV, z.B. TLC272 für EUR 0,30 bei Reichelt.

> Der ganz oben genannte DAC714 wäre echt super, aber ist einfach zu
> teuer.
>
> Gibt es echte Alternativen?
> Ich habe leider noch keine gefunden.

So ist das halt. Boutique kostet immer extra.

> Vielleicht wäre es echt nicht verkehrt, mit Opamps hinter einem
> einfachen DAC zu arbeiten, doch leider habe ich da bisher null Ahnung
> von.

Dann lern es. Jetzt. Eine Pegelverschiebungsstufe ist ja nun keine 
Raketentechnik.


XL

PS: ich sehe gerade: MCP4802 ist ebenfalls 2x 8 Bit DAC, hat eine 
eingebaute Referenzspannungsquelle (ergo 0..2.048V oder 0..4.096V am 
Ausgang) und kostet auch nur EUR 1,40. In DIP8 auch hübsch klein.

: Bearbeitet durch User
von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Ich schließe mich der Lösung per OPV an. Das sind zwar zusätzliche 
Nauteile, aber sooo schwierig ist der Gebrauch von OPVs nicht, zumindest 
solange es um die Grundschaltungen bei kleinen bis moderaten Frequenzen 
geht.

Natürlich wird es zunehmend anspruchsvoller wenn man anfängt komplette 
Regler und / oder Schaltungen mit hohen Frequenzen zu bauen bei denen 
man die zeitliche Verzögerung im Bauteil selbst in der Rückkopplung 
ernsthaft mit berücksichtigen muß. Aber darum geh es hier eher weniger.

Solange man nur einfach skalieren (stauchen und strecken) und parallel 
nach oben und unten verschieben muß, ohne daß die Frequenz zu schnell 
für den jeweiligen OPV wird (siehe Datenblatt), reichen die üblichen 
Grundschaltungen und deren Kombinationen, wie man sie hier, auf 
Elektronik-kompendium.de und anderen einschlägigen Seiten findet.

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Ok, vielen Dank :)

Der MCP4802 sieht super aus!

Jetzt bleibt mir noch eine Frage.
Womit realisiere ich eine hinreichend negative Versorgungspannung für 
den OP?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Carsten R. schrieb:

> Das sind zwar zusätzliche Nauteile,

Nachteile, oder was meinst Du?
Gruss
Harald

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Carsten R. schrieb:
>
>> Das sind zwar zusätzliche Nauteile,
>
> Nachteile, oder was meinst Du?
> Gruss
> Harald

Ich glaube es soll "Neuteile" heißen, weil die Teile ja neu für mich 
sind.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

R. B. schrieb:

>>> Das sind zwar zusätzliche Nauteile,
>>
>> Nachteile, oder was meinst Du?
>> Gruss
>> Harald
>
> Ich glaube es soll "Neuteile" heißen, weil die Teile ja neu für mich
> sind.

Tja, so ist das nun mal mit der Rechtschreibung (siehe Parallelthread)
Wenn man sich nicht daran hält, fängt das grosse Rätselraten an.
Leider gibts hier keine Gewinne wie bei Jauch...
:-)
Gruss
Harald

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

Neeee, es es geht um zusätzliche Bauteile.

Das N ist dem B so nahe auf der Tastatur. Das kann doch mal passieren, 
vor allem so spät in der Nacht. ;-)

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

R. B. schrieb:
> Womit realisiere ich eine hinreichend negative Versorgungspannung für
> den OP?

Oh Scheisse, bei dir mangelts an Allem.
Die hättest du auch für den-5V DAC gebraucht.
Nun musst du nicht nur lernen, wie man einen OpAmp verschaltet, sondern 
auch wie man zur negativen Versorgungsspannung kommt, ob per Netzteil, 
Schaltregler oder Ladungspumpe.

Du brauchst keine -5V.

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> R. B. schrieb:
>> Womit realisiere ich eine hinreichend negative Versorgungspannung für
>> den OP?
>
> Oh Scheisse, bei dir mangelts an Allem.
> Die hättest du auch für den-5V DAC gebraucht.
> Nun musst du nicht nur lernen, wie man einen OpAmp verschaltet, sondern
> auch wie man zur negativen Versorgungsspannung kommt, ob per Netzteil,
> Schaltregler oder Ladungspumpe.
>
> Du brauchst keine -5V.

So ist das halt.

Man muss halt klein Anfangen und dann Step by Step ;)

Wie siehts denn mit dem ICL 7662 CPA aus?

Der wäre doch gut geeignet, oder nicht?

Und wieso brauche ich keine -5V ?
Ich brauche doch noch mehr als -5V, wenn hinten -5 aus dem OP rauskommen 
sollen, weil der OP doch was wegnimmt, oder nicht?

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Richtig!
Dem Opamp sollteste mindestens +-8V geben (je nach Typ).

Für den MCP4802 hier mal die Opampschaltung:

Da Schaltung a) angucken (invertierender Verstärker)
http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Verst.C3.A4rkergrundschaltungen

R3 = 6,8k
R4 = 33k
Der nicht invertierende Eingang wird nicht auf Masse gelegt, sondern auf 
so ungefähr +850mV.
Diese kannste dir aus einem TL431 mit Spannungsteiler (sollte nen Poti 
sein zwecks Offseteinstellung) ableiten.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Martin Wende schrieb:
> Der nicht invertierende Eingang wird nicht auf Masse gelegt, sondern auf
> so ungefähr +850mV.
> Diese kannste dir aus einem TL431 mit Spannungsteiler (sollte nen Poti
> sein zwecks Offseteinstellung) ableiten.

Besser ist es, diese Spannung aus der Referenz abzuleiten, die auch den 
DAC speist. Dann ist der (neue) Nullpunkt stabiler.

Gruß Dietrich

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


Lesenswert?

Der vorgeschlagene DAC hat aber keinen REF Pin an dem die interne 
Referenz anliegt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Martin Wende schrieb:
> Der vorgeschlagene DAC hat aber keinen REF Pin an dem die interne
> Referenz anliegt.

Weswegen es am Ende doch besser sein könnte, den kleinen Bruder ohne 
interne Referenz zu nehmen.


XL

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Vielen Dank, ihr seit alle echt eine große Hilfe :)

Ich würde jetzt gerne folgende Komponenten nutzen:

Als DAC den MCP4912, weil er 10-Bit hat und ich nicht sicher weiß, ob 
8-Bit am Ende wirklich ausreichen.

Als Op würde ich den TLC272 nehmen(Blöde Frage, aber kann der wirklich 
negative Spannungen ab, weil in Datenblatt steht -0,3 V bis +...)

Als Referenzspannung für den DAC bzw. Offset des OPs soll dann ein TL431 
dienen, wobei ich mir noch nicht sicher bin, auf welchen Wert ich die 
einstellen soll. Vielleicht 2,5V weil der DAC bis 2*Vref ausgeben kann 
oder gleich 5V und ein Gain-Bit im DAC setzen, so dass der DAC bis Vref 
ausgibt.

Als Spannungsconverter für die negative Versorgungsspannung des OPs 
würde ich den ICL7662 nehmen.


Die ganze Rechnung, insbesondere für den Offset am OPV, muss ich mir mal 
in Ruhe zu Gemüte führen, um es zu begreifen.


Ist die Wahl der Komponenten so in Ordnung oder sollte ich hier 
irgendetwas ändern?

Vielen Dank :)

von Carsten R. (kaffeetante)


Lesenswert?

R. B. schrieb:
> Als DAC den MCP4912, weil er 10-Bit hat und ich nicht sicher weiß, ob
> 8-Bit am Ende wirklich ausreichen.

Das kann man so machen, sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. Gerade 
als Einsteiger macht man sich dadurch manchmal das Leben unnötig schwer. 
Solange Du kein konkretes Ziel verfolgst für das Du die erhöhten 
Anforderungen benötigst, ist es manchmal sinnvoll das zu nehmen was 
leicht verfügbar und verständlich ist. Für die 10 Bit werden zunehmend 
auch andere Sachen interessant Sonst hast Du die 10 Bit nur auf dem 
Papier. Auf die Einstiegslösung kann man dann aufbauen. Dann baut man 
manches zwar doppelt, aber niemand beginnt beim Lernen mit perfekten 
Endprodukten. es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Die Gebrüder 
Wright haben auch nicht damit angefangen einen Jumbo-Jet zu 
konstruieren.

R. B. schrieb:
> Als Op würde ich den TLC272 nehmen(Blöde Frage, aber kann der wirklich
> negative Spannungen ab, weil in Datenblatt steht -0,3 V bis +...)

Das bezieht sich auf die EINGÄNGE in Relation zu der 
Versorgungsspannung. Es gibt keine negative Spannung. Das ist ein ganz 
typisches Problem beim Verständnis von OPVs. Dem OPV ist es egal ob ich 
ihn zwischen 0 Volt und 10 Volt hänge oder zwischen -5 Volt und 5 Volt. 
Er sieht nur die Differenz und ihm ist es völlig egal wo ich meine Masse 
habe mit der ich die Spannungen relativ gemessen habe. Der OPV sieht nur 
die Differenz und will daß die Eingangswerte aller anderen Anschlüsse 
zwischen den Versorgungspegeln liegen. Das gilt also auch für eine 
externe Referenz, falls vorhanden.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

R. B. schrieb:

> Ich würde jetzt gerne folgende Komponenten nutzen:
>
> Als DAC den MCP4912, weil er 10-Bit hat und ich nicht sicher weiß, ob
> 8-Bit am Ende wirklich ausreichen.

OK.

> Als Op würde ich den TLC272 nehmen(Blöde Frage, aber kann der wirklich
> negative Spannungen ab, weil in Datenblatt steht -0,3 V bis +...)

Wie mein Vorposter schon schrieb, ist das eine Frage des Bezugspunktes. 
Eigentlich hat ein OPV keinen "GND" Anschluß, sondern nur negative und 
positive Betriebsspannung. Ich finde es ärgerlich (weil für Anfänger 
verwirrend) daß Datenblätter für sogenannte "single supply" OPV die 
negative Betriebsspannung dann doch wieder GND nennen.

Den TLC hatte ich übrigens nur mal so in den Ring geworfen. Der ist bei 
näherer Betrachtung auch nicht unbedingt ideal. Hängt davon ab, welche 
Versorgungsspannung(en) du hast oder leicht erzeugen kannst.

+5V brauchst du ja sowieso (µC, DAC). Wenn dein Ausgang bis -5V kommen 
soll, brauchst in jedem Fall noch eine negative Spannung. Aber weder in 
positiver noch in negativer Richtung kommt ein OPV mit dem Ausgang bis 
ganz an die Betriebsspannung. Sogenannte rail-to-rail OPV kommen bis auf 
ein paar mV an die Betriebsspannung. Das aber auch nur, wenn sie 
praktisch keine Last treiben müssen.

Wenn du also von deiner Forderung +/-5V herunterzuhandeln wärst auf 
+/- 4.9V und außerdem auch nicht vorhast, weniger als 10K Last an den 
Ausgang zu hängen, dann wäre ein z.B. TS912 statt des TLC272 eine gute 
Wahl. Den könntest du dann aus +5V und -5V (z.B. per ICL7662) versorgen. 
In jedem anderen Fall brauchst du wenigstens +/- 7V Versorgung für den 
OPV. Wobei sowohl der TS912 als auch der TLC272 nicht mehr als +/-9V 
verkraften.

siehe auch Standardbauelemente: Operationsverstärker

> Als Referenzspannung für den DAC bzw. Offset des OPs soll dann ein TL431
> dienen, wobei ich mir noch nicht sicher bin, auf welchen Wert ich die
> einstellen soll. Vielleicht 2,5V weil der DAC bis 2*Vref ausgeben kann
> oder gleich 5V und ein Gain-Bit im DAC setzen, so dass der DAC bis Vref
> ausgibt.

Beides falsch. Denn das oben für OPV gesagte gilt auch für den Ausgang 
des DAC. Auch der kommt mit dem Ausgang nicht wirklich bis an die 
Betriebsspannung. Höher als 4V würde ich mit U_ref nicht gehen. Da du ja 
sowieso einen Verstärker hinter dem DAC hast, ist es unerheblich ob der 
eine Verstärkung von 2 (0..5V auf -5..+5V) oder 2.5 (0..4V auf dito) 
realisieren muß. Auch 2.5V wären ok.

Sehr viel niediger sollte man U_ref aber nicht wählen, weil viele Fehler 
(Offset, Rauschen) absolut sind und dadurch bei kleinerer U_ref im 
Verhältnis größer werden.


XL

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Vielen vielen Dank.

Ich habe hier wirklich schon wieder viel gelernt :)

Eine Spannung von 12 V habe ich sowieso zur Verfügung und die kann ich 
noch etwas verringern und dann passt das für die negative Spannung.
Für die Referenzspannung hören sich 4 V ganz gut an.

Ob ich wirklich den 10-Bit DAC nehme oder den 8-Bit DAC muss ich mir 
noch überlegen. Im Prinzip könnte ich erstmal den kleineren nehmen und 
ggf. hinterher durch einen mit höherer Auflösung ersetzen. Die beiden 
DACs sind ja schließlich pinkompatibel.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

R. B. schrieb:
> Ob ich wirklich den 10-Bit DAC nehme oder den 8-Bit DAC muss ich mir
> noch überlegen. Im Prinzip könnte ich erstmal den kleineren nehmen und
> ggf. hinterher durch einen mit höherer Auflösung ersetzen.

Das würde ich nun wieder nicht machen.

Wie in vielen anderen Fällen auch, haben die 8-, 10- und 12-bittigen 
Varianten des MCP49x2 das gleiche digitale Interface. Nur daß die 
weniger genauen DAC die niederwertigen 2 (bzw) 4 Bits nicht nutzen. Man 
kann also alle Familienmitglieder gleich ansprechen. Und wenn man die 
niederwertigen 4 Bits auf 0 setzt, verhalten sich alle wie ein 8-Bitter. 
Kostenmäßig ist das für ein Hobbyprojekt sowieso egal. Erst wenn man ein 
paar 1000 von den Teilen verbaut, macht sich das bemerkbar.


CL

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Früher haben wir einfach einen Transformator mit 220V primär und zweimal 
x Volt sekundär genommen, die beiden Sekundärwicklungen verbunden (das 
war dann 0V), Gleichrichter dahinter, Spannungsregler 78XX für die 
positive Seite, 79xx für die negative Seite (alternativ LM317 und 
LM337), Siebkondensatoren, und fertig war das bipolare Netzteil.

So wie hier:
http://www.hobby-bastelecke.de/grundschaltungen/netzteile_symmetrisch.htm

Für die OPs nimmst Du dann +-6V oder etwas mehr (je nach OP), für den 
Digitalteil hängst Du einen 5V-Regler noch parallel in den positiven 
Zweig, und dann geht das. Die 78xx und 79xx brauchen mindestens 2V zum 
Ausregeln, d.h. wenn Du am Ende 6V haben willst, musst Du mindestens 8V 
vorne reinstecken.

Der Vorteil eines solchen herkömmlichen Netzteils gegenüber eines 
Schaltnetzteils ist die sauberere Ausgangsspannung. Schaltnetzteile 
arbeiten mit höheren Frequenzen und können damit Analogtechnik unter 
Umständen stören.

fchk

von R. B. (britzi)


Lesenswert?

Axel Schwenke schrieb:
> R. B. schrieb:
>> Ob ich wirklich den 10-Bit DAC nehme oder den 8-Bit DAC muss ich mir
>> noch überlegen. Im Prinzip könnte ich erstmal den kleineren nehmen und
>> ggf. hinterher durch einen mit höherer Auflösung ersetzen.
>
> Das würde ich nun wieder nicht machen.
>
> Wie in vielen anderen Fällen auch, haben die 8-, 10- und 12-bittigen
> Varianten des MCP49x2 das gleiche digitale Interface. Nur daß die
> weniger genauen DAC die niederwertigen 2 (bzw) 4 Bits nicht nutzen. Man
> kann also alle Familienmitglieder gleich ansprechen. Und wenn man die
> niederwertigen 4 Bits auf 0 setzt, verhalten sich alle wie ein 8-Bitter.

Vielen Dank, das ist eine super Idee :)




Frank K. schrieb:
> Früher haben wir einfach einen Transformator mit 220V primär und zweimal
> x Volt sekundär genommen, die beiden Sekundärwicklungen verbunden (das
> war dann 0V), Gleichrichter dahinter, Spannungsregler 78XX für die
> positive Seite, 79xx für die negative Seite (alternativ LM317 und
> LM337), Siebkondensatoren, und fertig war das bipolare Netzteil.
>
>
> Der Vorteil eines solchen herkömmlichen Netzteils gegenüber eines
> Schaltnetzteils ist die sauberere Ausgangsspannung. Schaltnetzteile
> arbeiten mit höheren Frequenzen und können damit Analogtechnik unter
> Umständen stören.


Das ist gut zu wissen.
Danke dafür!

Aber ich lasse vorerst lieber die Finger von 220 V ;)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.