Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was haltet ihr von dem Transistorverstärker?


von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Hallo,

was haltet ihr von dem verstärker, bzw kann man vielleicht einfach noch 
die qualität verbessern. Und vorallem, meint ihr er wird als großes 
Einstiegprojekt in sachen Verstärker auch schnell funktionieren?
(Ich habe schon kleiner Verstärker aufgebaut)

MFG

Sebastian Neusch

: Verschoben durch Admin
von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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PS: Ich habe gründe solche alte Transen zu verwenden, aus Kostengründen,
die meisten anderen Transen im Audiobereich sind scheissteuer, für nen 
Schüler.

von 6A66 (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> meisten anderen Transen im Audiobereich sind scheissteuer, für nen
> Schüler.

Hallo Sebastian,

der Trafo, die Kühlkörper und die Elkos werden Dich ein Vielfaches 
kosten. Ansosnten bewährte alte Hausmannskost. Ähnliches hatte ich auch 
in jungen Jahren mal.

rgds

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sebastian N. schrieb:
> alte Transen

Das sind aber Transistoren, das andere hat nichts mit Elektronik zu tun.

Denke daran, das diese Schaltung einen kräftigen Einschaltplopp 
produzieren wird, da der Ausgangskondensator erstmal geladen werden muss 
(auf Ub/2). Ein Relais mit Einschaltverzögerung und sofortigem 
Abschalten bei Netztrennung schadet da nicht.
Ansonsten ist die Schaltung schon brauchbar - alt, aber nicht schlecht.

von spontan (Gast)


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>bzw kann man vielleicht einfach noch die qualität verbessern.

Was willst Du verbessern, was die Ohren eh nicht mehr hören?
Die angegebenen Daten lesen sich besser als Deine oder meine Ohren, und 
besser als Umgebungsgeräusche es zulassen (Rauschabstand!).

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Ich habe mir aus Elektor 7/8 2011 den "40-W-Verstärker im Retro-Stil" in 
der Stereoausführung aufgebaut.
Was ich an obiger Schaltung auf den 1. Blick hin vermisse, ist die 
Ruhestromregelung, -einstellmöglichkeit.

von ArnoR (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> was haltet ihr von dem verstärker

Nichts. Die Schaltung ist nicht nur alt, sie ist auch schlecht.

Die Darlington-Schaltung am Eingang ist unnötig und verschlechtert das 
statische, dynamische und thermische Verhalten. Besser ist hier ein 
Differenzverstärker, der mit dem gleichen Aufwand ein viel besseres 
Verhalten ergibt.

Der Kollektorwiderstand 6k8 ist schädlich, weil durch ihn der 
Miller-Effekt an der Eingangsstufe stark zur Wirkung kommt und sich mit 
der Frequenzgangkorrektur (10p) der VAS-Stufe (BD138) ein zweipoliges 
Verhalten der Schaltung ergibt, was die dynamische Stabilität bzw. den 
Frequenzgang verschlechtert.

Die Endstufe ist als quasikomplementäre Schaltung ausgelegt. Dadurch hat 
die Schaltung in den Halbwellen jeweils ein vollkommen unterschiedliches 
Verhalten, das verschlechtert sowohl den Klirrfaktor als auch die 
dynamische Stabilität. Besser ist hier ein echt komplementärer Aufbau, 
entweder mit npn-Darlington/pnp-Darlington oder Komplementär-Darlingtons 
(Sziklai-Paare).

Endstufen baut man heute auch nur noch mit symmetrischer 
Betriebsspannung, weil dann der Einschaltknall entfällt. Der 
Ausgangselko wandert dann ins Netzteil, man hat keinen zusätzlichen 
Aufwand. Dann ist aber eine driftarme Schaltung (Differenzverstärker) 
notwendig.

Die Bootstrapschaltung zur Versorgung der VAS-Stufe ist ungünstig, sie 
funktioniert nur oberhalb einer bestimmten Frequenz und bringt 
aussteuerungsmäßig keinen Vorteil.

Interessant und für einen Anfänger gut ist die Tatsache, dass die 
Schaltung ohne Endstufenruhestrom arbeitet und daher nicht so schnell 
thermisch zerstört wird. Allerdings erkauft man das mit etwas Klirr.

> kann man vielleicht einfach noch die qualität verbessern.

Hier findest du eine Schaltung, die die genannten Punkte berücksichtigt:

Beitrag "Re: class ab - verstärker"

Die Methode zur Ruhestromvermeidung kann man da genauso anwenden.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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@Arno
Du hast recht, wenn Du schreibst
> Die Endstufe ist als quasikomplementäre Schaltung ausgelegt.
Allerdings solltest Du Deine Aussage nochmals überdenken
> Besser ist hier ein echt komplementärer Aufbau, entweder mit
> npn-Darlington/pnp-Darlington oder Komplementär-Darlingtons
> (Sziklai-Paare).
Ich meine nämlich, genau diese Sziklai-Schaltung findest Du in der 
Schaltung vor. Das diese keine echten Darlingtons, sondern nur 
Kombinationen aus 2xNPN und NPN/PNP sind, ändert doch nichts am 
Schaltungsprinzip von Sziklai!
Die von mir erwähnte Elektorschaltung, die ich ja aus rechtlichen 
Gründen hier leider nicht zeigen darf, basiert gleichfalls auf genau 
diesem Prinzip.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich (Gast)


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Das Problem bei der Schaltung ist, dass die high Side als Darlington 
aufgebaut ist, die low Side als Sziklai-Schaltung. Das hat man früher so 
gemacht als es kaum gute PNP Leistungstransistoren gab heute ist das 
aber nicht nötig und hat die beschriebenen Probleme - vor allem das der 
Stabilität, wo man dann auf die beide verschiedenen Hälften Rücksicht 
nehmen muss. So ganz ohne RL Gleid zur HF mäßigen Abkopplung des 
Ausgangs ist das z.B. schon etwas kritisch. Eventuell übernimmt die 
Funktion ja der Elko mit, über die parasitäre Induktivität.
Ob es wirklich negativ für die Verzerrungen ist, müsste man noch sehen.
Es ist aber relativ leicht den TIP3055 durch einen TIP2955 zu ersetzen.

Wenn es irgend geht würde ich auch eher die symmetrische 
Spannungsversorgung vorziehen.

Bei der Leistungsklasse nimmt man heute auch eher IC Verstärker - zum 
lernen taugt das aber weniger.

von ArnoR (Gast)


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Ingolf O. schrieb:
> Allerdings solltest Du Deine Aussage nochmals überdenken
>> Besser ist hier ein echt komplementärer Aufbau, entweder mit
>> npn-Darlington/pnp-Darlington oder Komplementär-Darlingtons
>> (Sziklai-Paare).
> Ich meine nämlich, genau diese Sziklai-Schaltung findest Du in der
> Schaltung vor. Das diese keine echten Darlingtons, sondern nur
> Kombinationen aus 2xNPN und NPN/PNP sind, ändert doch nichts am
> Schaltungsprinzip von Sziklai!

Da hast du das wohl falsch verstanden. Jetzt ist in der Schaltung oben 
eine npn-Darlingtonschaltung (BD137/TIP3055) und unten ein Sziklai-Paar 
(BD138/TIP3055). Besser wäre entweder Darlington oben und unten (also 
z.B. oben BD137/TIP3055 und unten BD138/TIP2955) oder Sziklai-Paare oben 
und unten (also z.B. oben BD137/TIP2955 und unten BD138/TIP3055), aber 
nicht gemischt.

von MaWin (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> Und vorallem, meint ihr er wird als großes
> Einstiegprojekt in sachen Verstärker auch schnell funktionieren?

?!? Genau so schnell wie jede andere Schalrtung mit ähnlich vielen 
Bauteilen. Der Schaltung fehlt der übliche Differenzverstärker in der 
Eingangsstufe, und dennoch braucht die 2 Transistoren. Sie spart also 
nichts an Bauteilen, aber an Qualität. Daher ist es eher unsinnig, diese 
Schaltung aufzubauen. Es gibt ähnliche die besser sind.

Immerhin hat die Schaltung einen Kurzschlusschutz.

Aber keinen Übertemperaturschutz, keinen Anti-Plopp, keine Schutz des 
Lautsprechers vor defekter Endstufe, das Relais und dessen Schaltung 
muss also noch dazu.

Der fette Ausgangselko ist nicht mehr zeitgemäss, dazu kommt der 
Siebelko der Versorgungsspannung. Besser man verwendet eine doppelte 
Versorgungsspannung (dann hat man auch 2 Elkso, aber keinen am Ausgang) 
aber eine ordentliche Masse.

> Interessant und für einen Anfänger gut ist die Tatsache, dass die
> Schaltung ohne Endstufenruhestrom arbeitet

Meinst du ? Wozu ist sonst der Ube Multiplikator ? Er ist nur fest 
eingestellt.

von ArnoR (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Interessant und für einen Anfänger gut ist die Tatsache, dass die
>> Schaltung ohne Endstufenruhestrom arbeitet
>
> Meinst du ? Wozu ist sonst der Ube Multiplikator ? Er ist nur fest
> eingestellt.

Aber er steht auf nur ~3xUbe, benötigt werden aber 4xUbe weil der 
Spannungsabfall an dem 10R-Widerstand mit der parallelen Diode auch wie 
oben am Transistor ~Ube sein muss damit die Endstufentransistoren zu 
leiten beginnen.

von Michael_ (Gast)


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Ach, lasst ihn doch bauen. Er wird sich freuen wenn am Ende tierischer 
Krach rauskommt.
Hoffentlich hat er ein Umfeld, wo er das Ding testen und loslassen kann.
Wenn es nicht gefällt, wird eben was neues gemacht.
Das größte Problem wird der mechanische Aufbau sein und nicht die 
Platine.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Ich hatte eigentlich eher auf eine MaWin-Stellungnahme auf Arnos 
korrigierenden Hinweis zum Multiplikator gehofft!
Aber so ist das halt mitunter, wenn man bei mangelhaften Aussagen 
ertappt wird...

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Ingolf O. schrieb:
> Ich hatte eigentlich eher auf eine MaWin-Stellungnahme auf Arnos
> korrigierenden Hinweis zum Multiplikator gehofft!
> Aber so ist das halt mitunter, wenn man bei mangelhaften Aussagen
> ertappt wird...

Also man kann doch nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich eine 
Stellungnahme verlangen. Jeder übersieht mal was oder interpretiert was 
anders als es gemeint war. Sowas ist doch ganz normal und ist dir doch 
oben auch passiert, oder?

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Ich habe nichts verlangt, sondern erhofft und das auch nur, um die 
Multiplikatordiskussion zu beenden!
Und das oben, ist eine Formulierungs-/Verständnisfrage gewesen.
Das ausgerechnet Du jetzt querschiesst, habe ich nicht erwartet und wird 
mir eine Lehre sein!

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Sebastian N. schrieb:
> was haltet ihr von dem verstärker,

Elektor 80iger Jahre?

> bzw kann man vielleicht einfach noch
> die qualität verbessern.

Wurde ja schon besprochen. Schlechte Schaltung.

> Und vorallem, meint ihr er wird als großes
> Einstiegprojekt in sachen Verstärker auch schnell funktionieren?

Unsicher.


Schau Dir lieber mal diesen Verstärker an.

http://studiy.tu-cottbus.de/projektwiki/gruppen:elektronik:projekte:lm3886_60w_verstaerker

Reichelt: 4,70€
http://such002.reichelt.de/index.html?ACTION=3;ARTICLE=68602;SEARCH=LM%203886%20TF

Kurzschlussfest,
Self Peak Instantaneous
Temperature (°Ke) (SPiKe™) protection circuitry,
Mute (kein Einschaltplop)

Gruss Klaus.

von Christian X. (bert1943)


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Hmm, ein halbwegs neuer Transistor wäre z.B. 2sc5200/2sa1943 ... z.B. 
von ISC. Teuer sind die nicht und tun gut.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian N. schrieb:

> PS: Ich habe gründe solche alte Transen zu verwenden, aus Kostengründen,

Aus Kostengründen solltest Du lieber eines der vielen Verstärker-ICs
als Grundlage für einen NF-Verstärker nehmen.
Gruss
Harald

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Erst mal, habe ich diesen alten schaltplan genommen, weil ich die 
meisten Teile kostenlos hätte beschaffen können.

Nun kann mir einer von euch eine Schaltung empfehlen? Ich will so um die 
2x 40-80W.

Mfg

Sebastian Neusch

von MaWin (Gast)


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> Nun kann mir einer von euch eine Schaltung empfehlen?
> Ich will so um die 2x 40-80W.

Quasi alle Audioverstärker sind sehr ähnlich.

Bekannt gut ist der NAP250
Beitrag "Audioverstärker reparieren. Endstufentransistoren werden zu heiß"
weil er einen recht guten SOA Schutz hat
und ansonsten ziemlich Standard ist
Für die guten Werte des Originalverstärkers gehört aber noch ein 
geregeltes Netzteil dazu
http://www.acoustica.org.uk/t/naim/power_amps.html
(Dort steht auch was zur Bauteilauswahl.)
und ein Lautsprecherschutzrelais.
http://www.audiocreativ.com/download/D-10-V.pdf

von Sascha (Gast)


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Besorg dir den LM3886. Einen besseren, billigeren und einfacheren 
Verstärker wirst du nicht hinbekommen.

von Klaus R. (klara)


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Klaus Ra. schrieb:
> Schau Dir lieber mal diesen Verstärker an.
>
> 
http://studiy.tu-cottbus.de/projektwiki/gruppen:elektronik:projekte:lm3886_60w_verstaerker
>
> Reichelt: 4,70€
> 
http://such002.reichelt.de/index.html?ACTION=3;ARTICLE=68602;SEARCH=LM%203886%20TF
>
> Kurzschlussfest,
> Self Peak Instantaneous
> Temperature (°Ke) (SPiKe™) protection circuitry,
> Mute (kein Einschaltplop)

Sascha schrieb:
> Besorg dir den LM3886. Einen besseren, billigeren und einfacheren
> Verstärker wirst du nicht hinbekommen.

Das hatte ich ja auch schon angeregt und sogar auf anhieb ein gutes 
Projekt ausfindig gemacht. Siehe oben.
Gruss Klaus.

von Paul M. (paul_m65)


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Viele Leute glauben, dass Verstärker wo fast alles mit einem IC gelöst 
ist, nicht viel taugen. Mir fehlt es zu dieser Beurteilung an der 
passenden Erfahrung. Was meint ihr dazu?
Ähnliche Meinungen gibt es ja auch zu Netzgeräten. Aber ich frage mich 
da auch, warum ein spezieller IC im Vergleich zu einer diskrteten 
Transistorschaltung schlecht sein sollte.

Oder sind das alles Verschwörungstheorien von Leuten, die glauben, alles 
Alte wäre besser und die am liebsten nur Röhrenschaltungen hätten?

von ArnoR (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Viele Leute glauben, dass Verstärker wo fast alles mit einem IC gelöst
> ist, nicht viel taugen. ... Was meint ihr dazu?

In den ICs kann/will man insbesondere die Leistungstransistoren nicht 
ohne weiteres mit brauchbaren Daten komplementär integrieren. Daher sind 
dort (auch im LM3886) fast immer sogenannte Quasikomplementär-Endstufen 
eingebaut, bei denen sich die Endstufenhälften unterschiedlich 
verhalten, was eine Reihe von Nachteilen (Klirr, Schwingneigung) zur 
Folge hat. Das hatten wir in bezug auf die Schaltung ganz oben schon 
besprochen.

> Ähnliche Meinungen gibt es ja auch zu Netzgeräten. Aber ich frage mich
> da auch, warum ein spezieller IC im Vergleich zu einer diskrteten
> Transistorschaltung schlecht sein sollte.

Bei Netzgeräten sind die Gründe etwas anders, da geht es vor allem um 
dynamische Stabilität bei beliebigen kapazitiven Lasten. OPVs mit 
Leistungsendstufe sind da prinzipiell instabil bzw. können nur in einem 
gewissen Lastbereich stabil gemacht werden. Wenn man eine Schaltung 
diskret aufbaut, hat man mehr/andere Freiheitsgrade um die Schaltung 
stabil zu machen.

von MaWin (Gast)


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> Viele Leute glauben, dass Verstärker wo fast alles mit einem IC
> gelöst ist, nicht viel taugen.

Chips können nur so 25 (TO220) bis 50 (Spezialgehäuse) Watt an 
Verlustwärme loswerden und haben keine grosse thermische Trägheit.

Damit sind sie begrenzt auf Verstärker unter 68 Watt Ausgangsleistung.

Theoretisch könnte ein IC für so geringe Ausgangsleistungen gute 
technische Daten liefern, praktisch sind sie nur in Grössen wie sie als 
Kopfhörerverstärker tauglich sind mit sehr guten technischen Daten zu 
bekommen.

Im Bereich von 1 bis 68W sind sie nur mit "ausreichenden" Daten zu 
bekommen, d.h. diskreter Aufbau ermöglicht bessere technische Daten, 
deren Steigerung man vielleicht aber nicht hört.

Vergleichen mit Class AB haben Class D geringere Verluistleistung und 
können vom integrierten Chip profitieren, daher gibt es die bis 200W, 
allerdings mit den technologischen Einschränkungen die Class D mit sich 
bringt, also auch nicht Spitzenqualität sondern eher als Subwoofer-Amp 
geeignet.

Auf alle Fälle besser sind die Chips was Schutzschaltungen angeht, quasi 
jeder IC ist gegen Überstrom, SOA und Überhitzung geschützt, er braucht 
nur noch ein Ausgangsrelais gegen Einschaltplopp und zum 
Lautsprecherschutz.

Als Treiber (LM4702) mit externen Ausgangstransistoren sind IC für 
höhere Leistungen erhältlich.

von Wolle R. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Chips können nur so 25 (TO220) bis 50 (Spezialgehäuse) Watt an
> Verlustwärme loswerden und haben keine grosse thermische Trägheit.

Ist mir auch schon aufgefallen. Die ganzen heutigen Verstärker-ICs sind 
so winzig. Zumindest früher habe ich gerne diese STK- Module genommen, 
aber die sind wahrscheinlich ausgestorben. Zumindest waren sie früher 
auch in HiFi- Geräten zu finden.

Hab diese STKs gerne verwendet, paar externe Bauteile und gute Leistung. 
Nur waren keine Schutzschaltungen integriert.


Mfg, Wolle

von dolf (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> Hab diese STKs gerne verwendet, paar externe Bauteile und gute Leistung.
> Nur waren keine Schutzschaltungen integriert.
>
reichelt.de
die dinger haben aber auch nur ne quasikomplementäre endstufe.
leistungsstarke pnp transen waren anno dunsemal wohl zu teuer
die hybrid teile sind zudem für 8ohm und rel. hohe spannungen gemacht.
die kühlfläche ist aber wirklich recht groß.
die schutzschaltungen muste man halt noch hinzu fügen.
hab so eine stk bestückte endstufe aus ner grundig kompaktanlage 
erbeuten können.
da wird das schützen mit ic und transen erledigt.
das netzteil war allerdings nur mit 2stk. 4700µf/63v bestückt.
nun sind zwei zusätzliche 10000µf/63v und ne 35a metallbrücke verbaut.
das sollte reichen.
also den nachbartest hat die endstufe bestanden.
der war null komma nix auf hundert....

von Ulrich (Gast)


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Eine der 1. Version ähnliche Ausführung, aber mit Symmetrischer Endstufe 
und Versorgung findet man z.B. hier:

http://sound.westhost.com/project03.htm

Das ist nichts besonderes, sondern halt mehr Standard nach Lehrbuch. Für 
Weniger Leistung ggf. einfach weniger Spannung nutzen. Der 
Kurzschluss-schutz sollte aber noch dazu, wenn man den Verstärker nicht 
gleich in der Box hat.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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...die verbesserte Variante von oben -> 
http://sound.westhost.com/project3a.htm

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Also soll ich jetzt am besten einen IC nehmen oder einen mit 
Transistoren?

von Ulrich (Gast)


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Bei einem Verstärker kleiner Leistung (bis etwa 40 W) ist das IC die 
einfachere Lösung und im Normalfall auch gut. Bei der Schutzschaltung 
und der thermischen Stabilität hat das IC sogar Vorteile.

Wenn es darum geht was über Verstärker zu lernen bringt die diskrete 
Lösung mehr.


Von der Qualität her sind die Chancen gute, mit einer Aktivbox und 
getrennten IC Verstärkern für Hoch,Mitte, Tief deutlich besser zu werden 
als es mit einer Passiven Weiche geht.

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Also ich habe mir überlegt einfach mal einen TDA 2030 zu benutzen, was 
haltet ihr davon?
Er ist nicht so teuer(Schüler 10. Klasse).
Un nu was meint ihr geht das so in Ordnung, hat der alle benötigten 
Schutzschaltungen?

PS: @ulrich:
Wie meinst du das?
Meinst du ich soll eine Frequenzweiche aufbauen und dann jede der drei 
zweige einzeln durch einen IC verstärken?

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Neusch

: Bearbeitet durch User
von dolf (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> Also ich habe mir überlegt einfach mal einen TDA 2030 zu benutzen, was
> haltet ihr davon?

na ja n oldi aber zäh und billig.
die "a" variante kann +-22v ab -->nehmen
schaltplan und platine hab ich da.
das netzteil muß niederohmig sein.
also nicht zu schwacher trafo und reichlich siebelko kapazität im 
netzteil.
die dc schutzschaltung mit einschaltverzögerung ist seperat bereit zu 
stellen....

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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@dolf
platine und schaltplan meinst du jetzt für den tda2030?

von Marcus (Gast)


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Viel Spaß beim Ausmessen der Transistoren, die in Gegentakt arbeiten, 
damit sie komplementär sind.
Kein Mensch baut sowas heute mehr konventionell, dafür gibts für 8 bis 
10 EUR (die auch für einen Schüler erschwinglich sind) TDAs, die das 
besser können, z.B. TDA1562Q.
Wenn Du gesagt hättest, Du willst das probieren weil lernen und so, 
hätte ich Dir das geglaubt, nicht aber wegem der Erschwinglichen.

von NaNa_JaJa (Gast)


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moin

http://www.reocities.com/quhno/black-devil/index.html#Allgemeines

auch ganz nett (Diskussionsbedarf :-P )

mfg

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Das mit dem erschwinglichen hat die Gründe dass dies nur ein kleinerer 
Teil eines größereren Projekts ist, also meinst du dass ich den tda 1562 
nehmen soll?

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Also ich benutze den tda 7294 ich habe mich entschieden. Soll ich nun 
die High Efficiency Application Circuit aus dem Datenblatt aufabuen oder 
tut es auch die normale?

von Jens G. (jensig)


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Die normale tut's auch.
Die HighEfficiency-Variante braucht ja doppelt soviele Spannungsquellen.

Wichtiger ist das Leiterplattenlayout. Da halte Dich am besten an die 
Datenblattbeispiele (nicht daß Du denkst, das Ding erstmal in fliegender 
Verdrahtung oder Steckbrett aufbauen zu wollen - das geht sowieso 
schief).

Achja - großen Kühlkörper nicht vergessen ...

von MaWin (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> Soll ich nun die High Efficiency Application Circuit aus dem
> Datenblatt aufabuen oder tut es auch die normale?

Hast du das Datenblatt auch gelesen ?

HighEff brauchst du, wenn du den TDA mit mehr als +/-26V versorgt um 
mehr als 60W herauszuholen, weil er ohne die HighEff Schaltung sonst zu 
heiss wird um die datenblattbelogenen 100W durchhalten zu können.

Woher sollen wir wissen, welchen Lautsprecher du hast und Trafo.

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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ich hab 90 W lautsprecher und trafos sind nicht das problem, da ich 
davon eine gewisse auswahl habe (30-40st verschiedene die ich benutzen 
kann)

von MaWin (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> ich hab 90 W lautsprecher

Dann ist ein TDA etwas dünn, auch ein LM3886.

Und wie man sieht die HighEff Schaltung Unsinn,
da kann man es gleich diskret aus Einzeltransistoren aufbauen.

Man muss natürlich Lautsprecher nicht ganz ausreizen.

von Wolle R. (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> Soll ich nun
> die High Efficiency Application Circuit aus dem Datenblatt aufabuen oder
> tut es auch die normale?

Also ich habe die high Efficiency Schaltung schonmal nachgebaut. Geht 
gut, geht laut, verstärkt und macht was sie soll... aber es ist KEIN 
Anfängerprojekt!

Verrätst du uns noch, was du genau mit dem Verstärker vorhast? Boombox, 
Schulprojekt, Partykeller oder einfach nur so? Wäre hilfreich.


Mfg, Wolle

von dolf (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> @dolf
> platine und schaltplan meinst du jetzt für den tda2030?

ja.
die platine gab´s zu ddr zeiten zum bausatz mit bei.
tda 2040,2050,2051 passen auch.
von den tda´s gibt es eventuell auch ne a version die können mehr 
betriebsspannung ab.
http://www.elektroda.pl/rtvforum/topic577357.html
da hast auch n platinenbeispiel.
die schaltung wird mit +- betriebsspannung versorgt.

von dolf (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> @dolf
> platine und schaltplan meinst du jetzt für den tda2030?

hab die platine und bestückung eingescannt.
ist rel groß geworden.
mailadresse?

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Ehhj war das nicht deutlich vorher?
Ich baue mit den tda 7294

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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@wolle r.ich baue mit einem Freund zusammen derzeit einen 
Komplettverstärker.
Klangregler ist schon ferti. Funkt auch. Und tolles gehäuse hab 
ich.trafos sind wie oben beschreiben in umengen vorhanden.
Und ich bin in sachen verstärker jetzt aich kein anfänger . Ich habe 
schon manche etwas kleinere Verstärkerschaltung aufgebaut.

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Soll ich für den tda 7294 noch einen  vorverstärker bauen

von Klaus D. (kolisson)


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tda7375 ist ein 4 Kanal Verstärker, der nicht so anspruchsvoll an das 
Layout ist wie diese TDA 2030 und Konsorten.

4 Kanal heisst:

entweder 2 Kanal als Bridged Konfiguration
oder 2 X 2 wege Box mit aktiv Network

etc. etc.

Wenn du 2x2 Kanal baust, kannst du deinen Schmalz in die aktive 
Frequenzweiche stecken und nachher glücklich sein.

wiewiel Watt deine Boxen maximal abkönnen spielt hier keinen besonderen 
Walzer. Es sei denn du hast einen sehr massereichen Basslautsprecher mit 
grossem Durchmesser drinne. Dann müsste man es überdenken, weil du dann 
für den Bass richtig viel Strom zur Verfügung haben solltest damit der 
nicht rumblubbert.

Gruss Klaus de Lisson

: Bearbeitet durch User
von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Also nicht tda 2030 sondern tda 7294. Das reicht erstmal oder ?

von Ulrich (Gast)


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Die TDA729x sind schon deutlich besser (mehr Leistung, schneller, 
weniger Neigung zum Schwingen) als ein TDA2030 oder ähnliches, und auch 
nicht so viel teurer. Das größere Gehäuse macht auch die Kühlung 
einfacher. Wie so oft, sollte man lieber die volle Leistung (und 
Spannung) nicht ausnutzen, das spart bei der Kühlung und erhöht die 
Zuverlässigkeit. Sofern man die Lautstärke nicht braucht, darf der 
Verstärker auch kleiner sein Boxen.

Die Zusätze als High Efficiency Schaltung muss man nicht haben, es geht 
auch ohne. Sofern der Trafo das anbietet wäre auch eine Umschaltung der 
Versorgungsspannung von Hand möglich, je nachdem ob man viel Leistung 
(z.B. Party) oder lieber weniger (z.B. die Hälfte) Wärmeentwicklung 
haben will.

Der "Vorverstärker" ist vor allem so etwas wie die Umschaltung der 
Eingänge und Einstellen der Lautstärke, ggf. auch ein Klangregler. 
Früher war da auch noch die Verstärkung für den Plattenspieler mit drin 
- heute aber eher nicht mehr.

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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=> eig nur nen klangregler davor, den ich eh wollte und schon habe (bzw 
gerade im bau ist)

Umschalten meinst du dann z.B. zwischen 12V und 24V ?
=> dazu: kann ich LM78xx paralell schalten?

Danke an alle.

von MaWin (Gast)


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Sebastian N. schrieb:
> kann ich LM78xx paralell schalten?

Nein, das ist nicht sinnvoll.

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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naja wegen der geringen stromstärke, aber dann wohl über n paar 2N3055 
oder ?

von Ulrich (Gast)


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Eine Umschaltung der Spannung macht nur Sinn, wenn der Trafo auch 
zusätzliche Abgriffe bietet. Eine Linearregler verschiebt im 
wesentlichen nur die Verluste zwischen Verstärker und Regler. Bei einem 
einfachen (nur 2 Windungen für die +- Spannung) Trafo muss die 
Umschaltung dann halt entfallen.

Der Leistungsverstärker kommt ohne geregelte Spannung aus, also nur 
Trafo, ggf. ein kleine Drossel, Gleichrichter und Elkos. Die Umschaltung 
wäre dann über die Abgriffe vom Trafo für z.B. ca. +-20 V und ca. +-40 
V.

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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ok

von Jobst M. (jobstens-de)


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Also:
Der TDA2030(A) ist nicht sinnvoll, weil nicht genug Leistung - oder?
Der TDA7294 ist eigentlich auch Blödsinn, da er so viel drum herum 
benötigt, dass Du schon fast einen diskreten Verstärker aufbauen kannst. 
Alleine die Stromversorgung ist ein Knaller.

Der TDA1562 liefert Dir als Brücke an 4Ω 70W, benötigt jedoch 2 
Bootstrap-Elkos.

Hast Du Dir den LM3886 schon mal angesehen? Der Aufwand ist ähnlich 
lächerlich, wie beim TDA2030, nur mit mehr Leistung und in besserer 
Qualität.
Er gibt 68W an 4Ω ab.
Oder als Brücke geschaltet 200W an 8Ω. Dokument hängt an ...
Edit: Dann ist er allerdings nicht mehr billig ...


Gruß

Jobst

: Bearbeitet durch User
von trivial³ (Gast)


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> was haltet ihr von dem verstärker, bzw kann man vielleicht einfach noch
> die qualität verbessern.
> ...
> PS: Ich habe gründe solche alte Transen zu verwenden, aus Kostengründen,
> die meisten anderen Transen im Audiobereich sind scheissteuer, für nen
> Schüler.
was ich nicht verstehe ist, wieso Du das Rad neu erfinden willst ... 
außer vielleicht dem Bastelspaß, ok das ist ein Grund.
Aber: Du bekommst auf dem Flohmarkt oder in der Bucht die Verstärker 
hinterhergeworfen - die kann notfalls auch noch etwas modden.
Wenn es Dir wirklich um Qualität geht, ist sowieso Röhre angesagt.

von Ulrich (Gast)


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In der normalen Beschaltung ist kein großer Unterschied zwischen LM3886 
und TDA729x. Gut der TDA729x braucht einen Bootstrap Elko und hat einen 
zusätzlichen Eingang für Standby, den man aber wohl mit Mute parallel 
schalten kann.

Die komplizierte "Versorgung" kommt erst in der Beispielschaltung für 
einen sparsamen Verstärker bis ca. 180 W (ohne Brücke). Ob die Schaltung 
und so viel Leistung wirklich sein muss ist was anderes.

von Sascha (Gast)


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> Wenn es Dir wirklich um Qualität geht, ist sowieso Röhre angesagt.

Audiophiler detektiert.

von Ulrich (Gast)


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Der schwache Punkt bei der Audiowiedergabe ist in der Regel der 
Lautsprecher und nur sehr selten (etwa bei einigen Ausführungen mit 
Röhren) der Verstärker. Wenn man also da wirklich noch was verbessern 
will, dann ist der Ansatz eher bei den Lautsprechern. Insbesondere eine 
passive Frequenzweiche ist da eine nicht so gute Lösung: geringe 
Dämpfung der Lautsprecher und oft relativ große Toleranzen und nicht 
ideales Verhalten der Bauteile (Spulen, Elkos).

Das ist dann aber eine ganz andere Baustelle.

von Michael_ (Gast)


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Ich denke das auch. Einfach bauen mit dem was man hat und hören.
Wenn es nicht gefällt, dann den Fehler suchen oder ein neues Konzept 
machen.
Es ist doch gerade das schöne am Basteln, das es nie aufhört.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jobst M. schrieb:

> Der TDA2030(A) ist nicht sinnvoll, weil nicht genug Leistung - oder?

Kommt drauf an. Für eine Verdopplung der Lautstärke (nach Gehör) braucht 
man die zehnfache(!) Leistung. Ein Faktor von 3 oder 4 bei der Leistung 
macht also viel weniger aus als man denkt.

Wenn es besonders laut werden soll, ist es viel sinnvoller, Boxen mit 
hohem Wirkungsgrad (aka Kennempfindlichkeit) zu verwenden.

> Der TDA7294 ist eigentlich auch Blödsinn, da er so viel drum herum
> benötigt, dass Du schon fast einen diskreten Verstärker aufbauen kannst.

Was hast du denn geraucht? Die Standardschaltung mit dem TDA7294 braucht 
im wesentlichen Abblock-Kondensatoren, Bootstrap-Kondensator, 
Rückkopplung und eine Minimalbeschaltung an Mute/Standby.

Wenn du die "High-Efficiency" Schaltung aus dem Datenblatt meinst: das 
ist ein Applikationsvorschlag nach dem Motto "guck mal, was noch geht". 
Kein Mensch braucht, oder will das.


XL

von Michael_ (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Kommt drauf an. Für eine Verdopplung der Lautstärke (nach Gehör) braucht
> man die zehnfache(!) Leistung.

Wieso? Eigentlich dachte ich, es ist die vierfache Leistung. Sie geht 
doch quadratisch ein. Die 10 passt da überhaupt nicht.

von dolf (Gast)


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trivial³ schrieb:
> Wenn es Dir wirklich um Qualität geht, ist sowieso Röhre angesagt.

ja klar angesagt ist ja angeblich ne ganze menge...
mein opa hatte auch son ding...
und ja die dinger aus dem vorigen jahrhundert sind das non plus ultra...
allein der ünsägliche ausgangsübertrager macht da aber nen strich durch 
die rechnung.
ein sauber entwickelter transiverstärker schlägt jede röhrengurke.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Axel Schwenke schrieb:
> Für eine Verdopplung der Lautstärke (nach Gehör) braucht
> man die zehnfache(!) Leistung.

Das ist mir bekannt. Trotzdem ist es schön, ein paar Watt Reserve zu 
haben.


Axel Schwenke schrieb:
> Was hast du denn geraucht?

Vor 30 Jahren habe ich mal eine zu Sylvester geraucht, um Böller 
anzuzünden - aber sonst nicht! :-)

> Wenn du die "High-Efficiency" Schaltung aus dem Datenblatt meinst: das

Die wollte er doch wohl bauen!? ... ich sehe gerade, dass er nur danach 
gefragt hat - da habe ich nicht richtig aufgepasst - aber ja, die meinte 
ich.


Michael_ schrieb:
> Wieso? Eigentlich dachte ich, es ist die vierfache Leistung. Sie geht
> doch quadratisch ein. Die 10 passt da überhaupt nicht.

Es geht hier nicht um Spannung, sondern um gehörte Lautstärke. Und da 
ist 10-fache Leistung die doppelte Lautstärke.



Gruß

Jobst

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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dolf schrieb:
> trivial³ schrieb:
>> Wenn es Dir wirklich um Qualität geht, ist sowieso Röhre angesagt.
>
> ja klar angesagt ist ja angeblich ne ganze menge...
> mein opa hatte auch son ding...

Diese Diskussion ist völlig unnötig. Der TE hat zwar was von vielen 
Trafos gesagt, die er noch rumstehen hat, aber da sind vermutlich weder 
Ausgangstrafos noch Anodenspannungsteile bei. Das man für zuhause 
Halbleiter nimmt ist also völlig legitim und berechtigt. Immerhin gibt 
es keinen einzigen 5.1 Dekoder auf Röhrenbasis :-)
Und ja, ich baue noch mit Röhren, das ist aber für was ganz anderes.

@TE: Falls du zu viele BD130/2N3055 hast, kann ich dir gerne mal eine 
Schaltung des Beomaster 3000 von 1970 raussuchen. Die ähnelt sehr deinem 
Ausgangsposting, hat aber die von den Fachleuten kritisierten Probleme 
nicht und läuft in meinem Gerät seit nun über 40 Jahren. Frecherweise 
musste ich allerdings vor ein paar Jahren ein/zwei Elkos wechseln.
Und ja, die Schaltung ist in einem Briefumschlag in den Deckel geheftet 
- das nenne ich Service.

von Sebastian N. (sebastian_neusch)


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Ulrich schrieb:
> In der normalen Beschaltung ist kein großer Unterschied zwischen LM3886
> und TDA729x. Gut der TDA729x braucht einen Bootstrap Elko und hat einen
> zusätzlichen Eingang für Standby, den man aber wohl mit Mute parallel
> schalten kann.
>
> Die komplizierte "Versorgung" kommt erst in der Beispielschaltung für
> einen sparsamen Verstärker bis ca. 180 W (ohne Brücke). Ob die Schaltung
> und so viel Leistung wirklich sein muss ist was anderes.

Ja ich nehme den TDA7294 nur, da ich keine Lust habe mir den zu 
bestellen(LM3886), ich werde ihn mir im Mükra kaufen(TDA7294).
Und wenn ich unbendige lust besitze mal noch n bisschen modden.

Matthias Sch. schrieb:
> @TE: Falls du zu viele BD130/2N3055 hast, kann ich dir gerne mal eine
> Schaltung des Beomaster 3000 von 1970 raussuchen. Die ähnelt sehr deinem
> Ausgangsposting, hat aber die von den Fachleuten kritisierten Probleme
> nicht und läuft in meinem Gerät seit nun über 40 Jahren. Frecherweise
> musste ich allerdings vor ein paar Jahren ein/zwei Elkos wechseln.
> Und ja, die Schaltung ist in einem Briefumschlag in den Deckel geheftet
> - das nenne ich Service.

Könntest du mir die Schaltung vielleicht per E-Mail zusenden?
Das waäre schon toll, da ich diesen Verstärker nur wegen dem Verstärker 
bauen wollte, aber demnächst noch einen um zu verstehen wie das ganze 
funktioniert, und da wäre ein Transistorverstärker nicht schlecht.


Mfg

Sebastian Neusch

von Harald W. (wilhelms)


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Jobst M. schrieb:

> Der TDA2030(A) ist nicht sinnvoll,

Ich benutzte z.Z einen Fertigverstärker mit dem 2030, den ich mir
mal als Ersatz für einen defekten Uralt-Verstärker gekauft habe.
Da meine Canton-Boxen einen recht guten Wirkungsgrad haben, reichen
mir 20...30W auch völlig aus. Da der 2030 inzwischen wohl wirklich
veraltet ist, würde ich ihn gern gegen ein klangmäßig besseres IC
tauschen. Das Netzteil mit 2x12V~ wollte ich beibehalten. Welches
der hier vorgeschlagenen ICs ist eigentlich unter diesen Voraus-
setzungen das Beste? Wie gesagt, mehr Leistung brauche ich nicht.
Gruss
Harald

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sebastian N. schrieb:
> Das waäre schon toll, da ich diesen Verstärker nur wegen dem Verstärker
> bauen wollte, aber demnächst noch einen um zu verstehen wie das ganze
> funktioniert, und da wäre ein Transistorverstärker nicht schlecht.

Jo, ich werde mal zusehen, das ich das in den nächsten Tage hinkriege. 
Da ich nur einen Einzugscanner habe und ich den B&O aufschrauben muss, 
lass mir ein wenig Zeit.
Das schöne bei dem Plan sind die vielen eingezeichneten Spannungen und 
Messpunkte.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Übrigens sieht die Schaltung dieser hier ähnlich:
http://www.electroschematics.com/269/audio-power-amplifier-60w-with-2n3055/

Diese Schaltung tritt dutzende mal im Netz auf, schade ist eigentlich 
nur, das sie auf die klassische Differenzstufe verzichten und die 
Gegenkopplung über den Emitter des BC212 ziehen - B&O nimmt den echten 
Differenzverstärker vorne, wenn ich mich recht erinnere.
Wenn du auf der Seite runterscrollst, sieht du noch 2 andere, davon 
einer mit einem OpAmp in der Vorstufe und 2955 als Komplementär zum 
3055.

von Wolle R. (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Da ich nur einen Einzugscanner habe und ich den B&O aufschrauben muss,
> lass mir ein wenig Zeit.

Brauchst Du nicht, ich hab den Plan hier. Eine ähnliche Schaltung 
verwendet auch der DUAL CV40, dessen Schaltbild ist im Netz frei 
verfügbar, einfach googlen. Die Transistoren TJ2499 sind nichts anderes 
als 2N3055.


Mfg, Wolle

von alesi (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> @TE: Falls du zu viele BD130/2N3055 hast, kann ich dir gerne mal eine
> Schaltung des Beomaster 3000 von 1970 raussuchen. Die ähnelt sehr deinem
> Ausgangsposting, hat aber die von den Fachleuten kritisierten Probleme
> nicht und läuft in meinem Gerät seit nun über 40 Jahren. Frecherweise
> musste ich allerdings vor ein paar Jahren ein/zwei Elkos wechseln.
> Und ja, die Schaltung ist in einem Briefumschlag in den Deckel geheftet
> - das nenne ich Service.

Matthias Sch. schrieb:
> Jo, ich werde mal zusehen, das ich das in den nächsten Tage hinkriege.
> Da ich nur einen Einzugscanner habe und ich den B&O aufschrauben muss,
> lass mir ein wenig Zeit.
> Das schöne bei dem Plan sind die vielen eingezeichneten Spannungen und
> Messpunkte.

Lohnt sich die Arbeit den Schaltplan einzuscannen? Die Internetsuche
nach "Beomaster 3000 Schaltplan" liefert einige Ergebnisse, z.B. bei

  http://elektrotanya.com/

  http://beophile.com/?page_id=8253

  http://hifigoteborg.se/bo-manuals_nagon/   -> 98

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das sind übrigens alle die gleichen - mit extrem schlechter Qualität 
gescannt und (muss man leider mal sagen) ohne Sinn und Verstand 
aufgeteilt. Ich tu mir das nicht an - ist aber einfach gesagt, weil ich 
ja das Original hier habe.

Der Dual CV40 unterscheidet sich zwar deutlich, ist aber viel schöner 
lesbar:
http://elektrotanya.com/dual_cv40.zip/download.html

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