Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungswandler 24VDC auf 135VDC, max. 120mA Last (ca.10-12W)


von Andreas (Gast)


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Hallo,
ich brauche für eine Schaltung 135VDC bei max.120mA zur verfügung habe 
ich 24V. Was soll ich dafür nehmen, ein einfacher Drosselwandler in 
Step-Up Topologie oder lieber nen Flyback? Galvanische Trennung zwischen 
Eingang und Ausgang ist nicht notwendig.

Als Schaltreglerchip habe ich den UC3842 ins Auge gefasst. Taugt der 
dafür (natürlich mit einem Spannungsfesten Mosfet (IRFP460A hab ich 
welche da) und wenn ja wie schnell kann der PWMen?

Andreas

von Helge A. (besupreme)


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Ich würde da einen Übertrager vorziehen.

von Magic S. (magic_smoke)


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Das schafft ein Sperrwandler locker. Für einen Drosselwandler ergibt das 
schon ein recht unschönes Wicklungsverhältnis und hat eigentlich keine 
Vorteile gegenüber einem echten Sperrwandler.

von Falk B. (falk)


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@ magic smoke (magic_smoke)

>Das schafft ein Sperrwandler locker. Für einen Drosselwandler ergibt das
>schon ein recht unschönes Wicklungsverhältnis und hat eigentlich keine
>Vorteile gegenüber einem echten Sperrwandler.

Komisch nur, dass sowohl der einfache Step Up Wandler mit Dossel ebenso 
wie der Flyback BEIDE Sperrwandler sind ;-)

Bei ~6:1 Spannungsverhältnis ist ein Flyback doch schon sehr zu 
empfehlen, auch wenn es im Notfall ohne geht.

von Magic S. (magic_smoke)


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Ja gut, von der elektrischen Funktionsweise her. Ist aber Haarspalterei. 
Ich meinte halt ein Patent mit getrennten Wicklungen für beide 
Spannungen oder wenigstens einer auf die Primärwicklung aufgesetzten 
"Hochspannungswicklung" wie beim Spartrafo.

Ich hab sowas ähnliches (330V Ausgang) mal mit einem umgekehrt 
betriebenen Trafo aus dem 5V-standby-Netzeil eines ATX-Netzteils gebaut, 
das hat super funktioniert und hatte deutlich mehr Leistung als 
erwartet.

von Andreas (Gast)


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Hallo,

danke für die ganzen Antworten, ich werd dann mal die Berechnungsseite 
von Schmidt-Walter etwas befragen um den Trafo zu berechnen.

Ein paar Kernbausätze hab ich noch da hatte ich mal vor längerer Zeit 
bei Conrad bestellt nur war mir das damals zu hoch die Wickelei. Jetzt 
versuch ich das noch mal vielleicht ist ein passender dabei.

von Andreas (Gast)


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So gestern Abend bin ich dazugekommen etwas weiter zu machen. Berechnet 
habe ich zwei Dinge.
1. Sperrwandler
2. Drosselwandler als Step-Up

Der Sperrwandler ist von der Windungszahl her klar. 21 zu 117 Windungen 
ist viel weniger als ich dachte. Den Trafo habe ich mir noch gewickelt 
bei der geringen Windungszahl war das vor Hand (den Kern auf einem 
stückchen Holz aufgespiesst) in ca. 20 Minuten erledigt. Schön sauber 
Windung an windung natürlich. Dann als Abstandshalter etwas Papier 
(vorher gemessen mit Digitalmessschieber damit der Abstand stimmt) unter 
die äusseren Schenkel des Kerns (Ich verwende einen 
Drosselspulen-Bausatz EF20.2 Induktivität 1200 nH, Bestellnummer 516643 
von Conrad, da hatte ich noch welche da) und im Anschluss das ganze mit 
5 min. Epoxidharz von Uhu verklebt. Dann hat die Wicklung noch ein paar 
Stunden später einen Schluck Plastikspray bekommen und trocknete den 
Rest der Nacht auf der Heizung im Bad.

Interessehalber wollte ich mir auch eine Drossel Wickeln um das ganze 
Als Drosselwandler zu testen. Und da fangen die Probleme an...
Vorgeschlagen wird bei Schmidt-Walter ein E20/10/6 Kern mit 104 
Windungen 0.5mm Drahtdurchmesser bei 0.5mm Luftspalt. Nur bekomme ich 
die da niemals Drauf der Platz reicht nicht...  Ich habe aber noch nen 
EF25.2 Bausatz da auch von Conrad. Da langt der Platz und durch den 
größeren Kern brauche ich sogar noch weniger Windungen laut dem 
Berechnungstool. Nun habe ich aber ein Verständnisproblem. Als 
Zielinduktivität wird 1.08mH angegeben bei Schmidt-Walter. Ist das nicht 
etwas viel? Als Schaltfrequenz habe ich 75Khz genommen das Kernmaterial 
ist bis 100Khz geeignet laut Datenblatt. Da braucht der Strom ja sehr 
lang bis das Magnetfeld aufgebaut ist. Wie kritisch ist die Induktivität 
zu betrachten wenn ich etwas darüber liege oder darunter ist das Schlimm 
bzw. Verhindert das die korrekte Funktion der Schaltung?

Ich hoffe jemand kann mich mit den Magischen Spulensachen da etwas 
aufklären...

Andreas

von Helge A. (besupreme)


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Ein paar % daneben ist vollkommen unkritisch. Allerdings wirst du bei 
einer kleineren Induktivität höhere Ströme in deinem Schalttransistor 
haben. Etwas größer ist also besser als etwas kleiner ;)

von Andreas (Gast)


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@besupreme,
ok dann fang ich mal an zu wickeln... Ich will die Schaltung heute noch 
testen, mal sehen ob die gewünschte Ausgangsleistung erreicht wird.

Was ich noch nicht verstanden habe ist, Wenn mein Kernmaterial einen Al 
von 1900 nH hat, verringere ich diesen ja dadurch das ich einen 
Luftspalt einbringe. Kann man das berechnen wieviel Luftspalt benötigt 
wird um den Al-Wert auf den Faktor x zu verkleinern? Gibts da Formeln 
dafür oder ist das von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Ich 
würde halt ausser mich Streng nach den Berechnungstools zu richten auch 
gerne etwas selber rechnen damit ich verstehe wie sich die Werte je nach 
Luftspalt ändern.

Andreas

von Falk B. (falk)


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@ Andreas (Gast)

>Drosselspulen-Bausatz EF20.2 Induktivität 1200 nH, Bestellnummer 516643

Aber nur, wenn man den Luftspalt nicht verändert! Und ein Trafo für 
einen Flyback-Wandler MUSS einen Luftspalt haben!

>>von Conrad, da hatte ich noch welche da) und im Anschluss das ganze mit
>5 min. Epoxidharz von Uhu verklebt. Dann hat die Wicklung noch ein paar
>Stunden später einen Schluck Plastikspray bekommen und trocknete den
>Rest der Nacht auf der Heizung im Bad.

Viel zu akademisch. Du hättest den Kern lieber provisorisch fixieren 
sollen und testen.

>Vorgeschlagen wird bei Schmidt-Walter ein E20/10/6 Kern mit 104
>Windungen 0.5mm Drahtdurchmesser bei 0.5mm Luftspalt. Nur bekomme ich
>die da niemals Drauf der Platz reicht nicht...

Warum nicht? Du sollst schließlich Kupferlackdraht nehmen und keine 
PVC-Litze ;-)

>Zielinduktivität wird 1.08mH angegeben bei Schmidt-Walter. Ist das nicht
>etwas viel? Als Schaltfrequenz habe ich 75Khz genommen das Kernmaterial
>ist bis 100Khz geeignet laut Datenblatt.

Klingt OK. Dein Stromripple ist ja nur 300mA bei einem mittleren Strom 
von 0,7A.

von Andreas (Gast)


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@Falk,

provisorisch fixieren heisst ich kann da die "Abstandhalter" reinklemmen 
(z.B. Zwei Lagen Papier) dann einen Kabelbinder drum herum und das Teil 
testen? Ist das mit der Verklebung nichtso kritisch, so das man das zum 
schluss machen kann?

Korrektur, ich bekomme die Wicklung auf den Kern von Conrad nicht drauf. 
Der Wickelplatz ist sehr knapp... Da ich noch einen größeren Kern da 
habe ist das ja aber kein Problem... :-)

von Falk B. (falk)


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@ Andreas (Gast)

>provisorisch fixieren heisst ich kann da die "Abstandhalter" reinklemmen
>(z.B. Zwei Lagen Papier) dann einen Kabelbinder drum herum und das Teil
>testen?

sicher.

> Ist das mit der Verklebung nichtso kritisch, so das man das zum
>schluss machen kann?

Ja.

>Korrektur, ich bekomme die Wicklung auf den Kern von Conrad nicht drauf.

Dann ist es kein normaler E20 Kern.

von Helge A. (besupreme)


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Ich hab bisher nur fertige Kerne verwendet, und bei denen ist der 
Luftspalt definiert gewesen. Höchstens habe ich experimentell mal Papier 
zwischengeklemmt und, wie Falk auch schreibt, den Kern erstmal ohne 
Verklebung fixiert. Übrigens egibt eine Zwischenlage den doppelten 
Luftspalt, da der Fluß ja zwei mal unterbrochen wird.

Bei Schmdt-Walter ist aber zur Berechnung des Luftspaltes ein 
interessantes pdf zu finden:
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/snt/snt_deu/sntdeu6a.pdf

von Andreas (Gast)


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So habe den Drosselwandler (Nix Flyback) nun fertig und in Betrieb 
genommen. Die Ausgangsspannung wird auch erreicht und ist auch recht 
stabil. Bei Belastungsänderung bricht die Spannung nur um 2 Volt ein. 
Nur "Zischelt" die Drossel recht stark. Der Fet wird auch recht Warm man 
kann ihn aber noch anfassen. Verbaut ist ein IRFP460A der sollte das 
doch locker wegstecken oder? Diode ist eine UF5404 die wird nicht mal 
warm. Ich vermute das die Spule in die Sättigung kommt. Morgen werde ich 
das mal mittels Oszi kontrollieren. Muss ich am Kompansationsnetzwerk 
eventuell was ändern? Als Schaltung verwende ich die im Anhang 
befindliche von Jörg Rehrmann (die kann man frei auf der Seite von ihm 
Ansehen, ich hoffe er nimmt mir das Anhängen des Bildes nicht übel.) Nur 
die Schaltfrequenz habe ich geändert. RT=10k, CT=3,3nF, das ergibt laut 
Datasheet 50Khz. Ab und an klackert das Stromlimit des Labornetzteil 
ganz kurz, ich denke das da etwas recht fies Sättigt oder die 
Regelschleife schwingt...

Vin= 24V
Versorgung des IC: 17,5V (Statt Z-Diode hab ich einen TL431 da 
Einstellbar genommen)
Last am Ausgang: 2*470 Ohm in Reihe, 50W Aluwiderstände


Hat jemand Tips für mich was ich kontrollieren muss? Die Schaltung von 
Hr. Rehrmann sollte ja stimmen, er hat diese selbst im Einsatz. Nur weiß 
ich nicht wo ich ansetzen soll da ich mit dem UC3842 nicht viel 
Erfahrung habe...
Bevor ich den Flyback in Angriff nehme wollte ich erst mal nen 
Drosselwandler mit dem Chip zum laufen kriegen um die Grundlagen zu 
verstehen...


Grüße
Andreas

von Andreas (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ups, Bild vergessen.
Sorry

von Andreas (Gast)


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Nachtrag:
Ich verwende die rechte Schaltung bei der die Rampenspannung über die 
Transistorschaltung erzeugt wird. Es gibt also somit keinen 
Strommessshunt.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Falk Brunner schrieb:
> Komisch nur, dass sowohl der einfache Step Up Wandler mit Dossel ebenso
> wie der Flyback BEIDE Sperrwandler sind ;-)

Nein, das stimmt nicht.

Ein Step-Up Wandler ist ein Step-Up Wandler (Hochsetzsteller, 
Aufwärtswandler) und ein Sperrwandler ist ein Sperrwandler (Flyback).
Das sind zwei völlig unterschiedliche Topologien und die haben auch 
unterschiedliches Regelverhalten.

Den Unterschied kann man gut daran erkennen, dass beim Step-Up im 
nicht-lückenden Betrieb immer Strom aus der Quelle in die 
Speicherdrossel fließt. Diesem Strom ist ein Ripple überlagert, es gibt 
aber keine Sprünge.

Beim Sperrwandler hat man auf der Eingangsseite auch im nicht-lückenden 
Betrieb einen gepulsten Strom. Das entspricht der Grundschaltung und dem 
Regelverhalten des Inverswanders (Buck-Boost Wandler).

von Falk B. (falk)


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@ Johannes E. (cpt_nemo)

>> Komisch nur, dass sowohl der einfache Step Up Wandler mit Dossel ebenso
>> wie der Flyback BEIDE Sperrwandler sind ;-)

>Nein, das stimmt nicht.

Doch ;-)

>Ein Step-Up Wandler ist ein Step-Up Wandler (Hochsetzsteller,
>Aufwärtswandler) und ein Sperrwandler ist ein Sperrwandler (Flyback).

Ach was? Es sind BEIDE SPerrwandler, weil die Energie in der SPERRPHASE 
des Leistungsschalters übertragen wird, im Gegensatz zum Flußwandler.

>Das sind zwei völlig unterschiedliche Topologien

Nö, sooo unterschiedlich sind sie nicht, das GRUNDPRINZIP Sperrwandler 
ist gleich. Natürlich kann ein einfacher Hochsetzsteller nur die 
Spannung erhöhen, während ein Flyback beide Richtungen kann.

>und die haben auch
>unterschiedliches Regelverhalten.

Darum ging es gar nicht. Die Kernaussage ist, dass eben BEIDE Wandler 
Sperrwandler sind.

von hinz (Gast)


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Andreas schrieb:
> Nachtrag:
> Ich verwende die rechte Schaltung bei der die Rampenspannung über die
> Transistorschaltung erzeugt wird. Es gibt also somit keinen
> Strommessshunt.

Das ist nicht klug, so eine Krücke will genau angepasst sein. Und dein 
übertrieben dicker MOSFET ist auch keine gute Idee, zu viel 
Gatekapazität.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Falk Brunner schrieb:
> Ach was? Es sind BEIDE SPerrwandler, weil die Energie in der SPERRPHASE
> des Leistungsschalters übertragen wird, im Gegensatz zum Flußwandler.

Die Bezeichnung "Sperrwandler" (engl. Flyback) ist ein feststehender 
Begriff für genau eine Schaltungs-Topologie und sollte auch nur dafür 
verwendet werden.

Falk Brunner schrieb:
> Nö, sooo unterschiedlich sind sie nicht, das GRUNDPRINZIP Sperrwandler
> ist gleich.

Nein, eben nicht. Der Sperrwandler (und der Inverswandler) nimmt in der 
Zeit, während der Transistor leitfähig ist, Energie aus der Einspeisung 
auf und gibt diese in der Sperr-Zeit auf der Lastseite aus.

Der Aufwärtswandler zieht ständig Energie aus der Quelle und gibt diese 
während der Sperrzeit an die Last ab. Die Folge davon ist, dass beim 
Aufwärtswandler der Ausgangsstrom immer kleiner als der Eingangsstrom 
sein muss und wegen Energieerhaltung ist deshalb die Ausgangsspannung 
immer größer als die Eingangsspannung.

Beim Sperrwandler und Inverswandler gibt es diese Beschränkung nicht. Je 
nach Tastverhältnis sind hier beide Richtungen möglich (auch mit 1:1 
Trafo-Übersetzungsverhältnis) und das Regelverhalten ist auch 
unterschiedlich.

von Helge A. (besupreme)


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Bei den Strömen und Spannungen, die dein Mosfet beim step up Wandler 
schalten muß, darf dem auch mal warm werden. Da ist dann auch eine 
Strombegrenzung (linkes Schaltbild, 0R1) sinnvoll.

von Magic S. (magic_smoke)


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Fiepsende Drossel ist beim 3842 gerne mal ein Problem mit der 
Strommessung.

Und warum Du es als Drosselwandler gebaut hast erschließt sich mir 
nicht. Warscheinlich weils sooo viel einfacher aussieht. Tja, wünsche 
Dir dann auch viel Spaß mit den Nachteilen, vor allem weil Du jetzt 
wirklich einen dicken FET brauchst, der die 140V aushält und 
gleichzeitig den hohen Strom beim "Laden" der Drossel. Daß der dabei 
warm wird ist logisch, entweder durch den Rds(on) oder wegen dem 
schnellen Spannungsanstieg beim Sperren und den damit verbundenen 
Umschaltverlusten.

Wenn Du Effizienz wolltest, hast Du einfach mal nicht bis zuende 
gedacht.

von Andreas (Gast)


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@magic_smoke,

du irrst dich, auf den Gedanken das das Einfacher ist bin ich noch gar 
nicht gekommen. So viel "komplizierter" ist von der Aufbausache her der 
Flyback auch nicht. Die Spule hat halt 2 Pins mehr... :-) Ich wollte 
erst den Drosselwandler verstehen bevor ich mich an den Flyback 
rantraue.
Der IRFP460A packt die Spannung und den Ladestrom der Drossel 
problemlos. Ich bin grade an einem Testaufbau und möchte den gezogenen 
Strom über einen 0.1 Ohm Shunt messen. Mit der Drossel könntest du recht 
haben das Geräusch hört sich nach Sättigung an...

Um Effizienz gehts mir bei der Schaltung noch nicht, erst muss ich den 
Schaltreglerchip korrekt verstehen dann kann ich das ganze Optimieren 
(z.B. als Flyback)

Ich habe leider noch nicht so die Erfahrung mit diesem IC bis jetzt 
konnte ich alles mit Drosselwandlern erschlagen. Nur bei einem großen 
Spannungsverhältnis geht das dann halt nicht mehr. Dann muss der Flyback 
her.

Nebenher mache ich grade ein anderes Layout in dem der IC in seiner 
Normalbeschaltung verwendet wird (MIT Shunt zur Strommessung)


Gehe ich recht in der Annahme das der Wert des Stromshunts so gewählt 
werden muss das bei maximalem Spulenstrom genau 1V an ihm Abfällt? Das 
ist ja die sog. Stromgrenze das die Drossel nicht in die Sättigung fährt 
oder? Wird 1V überschritten so wird der Stromfluss sofort beendet (wenn 
ich das Datasheet richtig verstanden hab)

Grüße
Andreas

von Falk B. (falk)


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@Andreas (Gast)

>Gehe ich recht in der Annahme das der Wert des Stromshunts so gewählt
>werden muss das bei maximalem Spulenstrom genau 1V an ihm Abfällt?

Kann sein, wenn das die Referenzspannung von dem IC ist.

> Das
>ist ja die sog. Stromgrenze das die Drossel nicht in die Sättigung fährt
>oder?

Ja.

> Wird 1V überschritten so wird der Stromfluss sofort beendet

Nein, der MOSFET schaltet ab und der Strom sinkt wieder. Sofort kann 
sich der Strom durch eine Drossel nie ändern, nur mehr oder weniger 
schnell. Siehe Spule.

von Andreas (Gast)


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@Falk,

sorry meine Formulierung war etwas unglücklich gewählt, ich meine wenn 
die 1V überschritten werden wird der FET sofort geschlossen damit der 
Strom durch die Spule nicht noch weiter Steigt.

Kann ich bei meiner gewünschten Ausgangsspannung noch einen 200V Mosfet 
verwenden oder ist das zu knapp? Schottkydioden mit 200V gibts auch habe 
ich gesehen...

Der IRF740 welcher bei Hr. Rehrmann vorgeschlagen wird ist ja bis 400V 
Spannungsfest, die Ausgangsspannung des Wandlers erreicht maximal 300V. 
Reicht diese "Reserve" von 100V oder sollte ich lieber was 
Spannungsfesteres nehmen? (In meinem Fall den Mosfet auf 300V 
Dimensionieren?)

Der UC3842 ist ja schon recht betagt, was nimmt man den für einen 
Flyback heute an Steuer-ICs?

von Falk B. (falk)


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@ Andreas (Gast)

>Kann ich bei meiner gewünschten Ausgangsspannung noch einen 200V Mosfet
>verwenden oder ist das zu knapp?

Reicht.

> Schottkydioden mit 200V gibts auch habe
>ich gesehen...

Nimm eine normale, schnelle Siliziumdiode, das reicht.

>Der IRF740 welcher bei Hr. Rehrmann vorgeschlagen wird ist ja bis 400V
>Spannungsfest, die Ausgangsspannung des Wandlers erreicht maximal 300V.
>Reicht diese "Reserve" von 100V oder sollte ich lieber was
>Spannungsfesteres nehmen? (In meinem Fall den Mosfet auf 300V
>Dimensionieren?)

Ich dachte du willst 135V erzeugen?

von Magic S. (magic_smoke)


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Alt und betagt heißt ja nicht automatisch schlecht. Ich hätte es 
wahrscheinlich mit dem gleichen IC gemacht, oder mit dem TL494 weil ich 
den besser kenne. Ansonsten bliebe noch ein integrierter Regler im 
TO-220-ähnlichen Gehäuse übrig, aber der braucht dann wirklich eine 
geteilte Wicklung sonst schafft er die Spannung nicht.

Ich würd halt nur alles tun, um die hohe Ausgangsspannung vom 
Schalttransistor fernzuhalten und eine sehr schnelle Diode ist auch von 
Vorteil. Alles andere vermiest nur den Wirkungsgrad.

Aber wo kommen plötzlich 300V her?!

Sättigung hört man übrigens nicht, das was Du hörst ist irgendeine 
Schwingung des Wandlers, die auf ein instabiles Betriebsverhalten 
hinweist.

von Andreas (Gast)


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Meine Formulierung war vielleicht etwas Missverständlich, die gewünschte 
Ausgangsspannung ist immer noch 135VDC.
Bei der Schaltung von Hr. Rehrmann wird eine Ausgangsspannung von 300VDC 
angestrebt. Der Fet kann 400V. Also hat der 100V Spannungsreserve nach 
oben.
Ich wollte wissen ob ich bei meinen 135V mit einem 200V Spannungsfesten 
Fet auskomme oder ob ich auch einen nehmen sollte der 100V mehr verträgt 
wie die gewünschte Ausgangsspannung.

Ist eine UF5408 schnell genug oder gibt es da besseres?

von Magic S. (magic_smoke)


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200V sollte reichen. Der FET sperrt wohl immer langsamer als eine 
schnelle Diode öffnet, und somit steigt die Spannung am Fet nicht über 
die Ausgangsspannung.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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magic smoke schrieb:
> Der FET sperrt wohl immer langsamer als eine
> schnelle Diode öffnet, und somit steigt die Spannung am Fet nicht über
> die Ausgangsspannung.

Das hängt nicht so sehr davon ab, wie schnell die Diode öffnet. Hohe 
Spannungsspitzen gibt es vor allem dann, wenn der Strompfad über die 
Diode und/oder der Pfad durch den Mosfet eine hohe Induktivität hat.

von hinz (Gast)


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Andreas schrieb:
> Gehe ich recht in der Annahme das der Wert des Stromshunts so gewählt
> werden muss das bei maximalem Spulenstrom genau 1V an ihm Abfällt? Das
> ist ja die sog. Stromgrenze das die Drossel nicht in die Sättigung fährt
> oder? Wird 1V überschritten so wird der Stromfluss sofort beendet (wenn
> ich das Datasheet richtig verstanden hab)

Die 1V müssen schon vor Eintritt der Sättigung erreicht werden.

von Andreas (Gast)


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hinz schrieb:
> Die 1V müssen schon vor Eintritt der Sättigung erreicht werden.

Das meinte ich mit meinem Beitrag. Sieht die Spule erst mal zu viel 
Strom ist es ja schon zu spät und das soll ja verhindert werden... :-)

Laut Berechnung des Step-Up (Drosselwandler) bei Schmidt Walter ist der 
max. Drosselstrom 0.69A. Muss ich nun den Strommessshunt auf diesen 
Strom dimensionieren oder sollte man da etwas drüber bleiben (z.B. 
Dimensionierung auf 1A) Den Shunt muss ich ja Anpassen um das Stromlimit 
korrekt einzustellen.

Gibts bei Reichelt eigentlich auch einigermassen kleine (TO220) N-Fets 
die die 200V mit einigermassen niedrigen Kanalwiderstand packen? Ich hab 
nur TO247 Prügel gefunden und da ist die Gateladung auch nicht grade 
klein. Ob der UC3842 es schafft das Gate da schnell genug umzuladen 
weiss ich nicht. Muss ich die Datenblätter mal ansehen.
So was wie der IRF540 nur mit 200V Spannungsfestigkeit wäre nicht 
schlecht...

Andreas

von Falk B. (falk)


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@ Andreas (Gast)
>max. Drosselstrom 0.69A. Muss ich nun den Strommessshunt auf diesen
>Strom dimensionieren oder sollte man da etwas drüber bleiben

Etwas drüber, vielleicht 0,8 oder 0,9A.

>Gibts bei Reichelt eigentlich auch einigermassen kleine (TO220) N-Fets
>die die 200V mit einigermassen niedrigen Kanalwiderstand packen?

Dutzende. Such mal in der MOSFET-Übersicht.

> Ich hab
>nur TO247 Prügel gefunden und da ist die Gateladung auch nicht grade
>klein. Ob der UC3842 es schafft das Gate da schnell genug umzuladen
>weiss ich nicht. Muss ich die Datenblätter mal ansehen.

Tu das.

>So was wie der IRF540 nur mit 200V Spannungsfestigkeit wäre nicht
>schlecht...

von hinz (Gast)


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Andreas schrieb:
> So was wie der IRF540 nur mit 200V Spannungsfestigkeit wäre nicht
> schlecht...

IRF640N

von Magic S. (magic_smoke)


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> Das hängt nicht so sehr davon ab, wie schnell die Diode öffnet. Hohe
> Spannungsspitzen gibt es vor allem dann, wenn der Strompfad über die
> Diode und/oder der Pfad durch den Mosfet eine hohe Induktivität hat.

Ja gut, aber ich hoffe einfach mal, daß er da keine großen Kringel in 
die Leiterbahn baut. Sind ja nur drei Bauteile und wenn ich sowas baue 
ergibt das automatisch eine oder zwei gerade Leiterbahnen.

Aber wie dem auch sei... im Zweifel kümmert sich beim FET sowieso der 
Avalance-Effekt darum. Und um das Ergebnis der Lüfter.

von Andreas (Gast)


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magic smoke schrieb:
> Aber wie dem auch sei... im Zweifel kümmert sich beim FET sowieso der
> Avalance-Effekt darum. Und um das Ergebnis der Lüfter.

Höhö dem ist nichts hinzuzufügen. :-))
Ich habe im Layout auf kurze dicke Leiterbahnen geachtet die möglichst 
wenig Fläche einschließen. Damit sollte die Induktivität sehr gering 
sein.

@hinz,
danke der Fet sieht gut aus da bestell ich mir nen paar mit. in der 
Mosfet-übersicht habe ich den leider nicht gefunden daher meine Frage.

Sobald ich die Testplatine geätzt habe (vermutlich morgen Abend, da hab 
ich früher Feierabend) wird gelötet und getestet... :-)

Andreas

von Andreas (Gast)


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Hab grade etwas gewühlt in der Widerstandskiste, leider hab ich als 1,2 
Ohm Widerstand (2W) nur noch Drahtwiderstände da. Die sind aber induktiv 
und das will ich da ja nicht haben. Sollte ich lieber einen 
Metallschichtwiederstand bestellen oder ist das an dieser Stelle nicht 
so wild bei 50Khz? Reichelt hat nix in der größe nur Drahtwiderstände. 
(Laut Aufkleber stammen die Teile auch von da) Gibts da ne bessere 
Bezugsquelle für so Niederohmige Sachen (Teilweise unter 1 Ohm)

Andreas

von Andreas (Gast)


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Nachtrag: Ab 1 Ohm (2W) Aufwärts gibts bei Reichelt als Metallschicht 
nur darunter nix.

von Falk B. (falk)


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Zum Testen kann man mehrere 1/4 W Widerstände parallel schalten.

von Andreas (Gast)


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Huhu Falk,

werd ich wohl machen müssen bis die Teile da sind. habe soeben bei 
Reichelt bestellt.

Irgendwie ist Reichelt in sachen niderohmiger Widerstände bis auf die 
Drahtwiderstände nicht so gut bestückt. Und Farnell, RS-Components & Co 
verkaufen mir nix weil ich nur Privatkunde bin...

von Jobst M. (jobstens-de)


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Falk Brunner schrieb:
> Ach was? Es sind BEIDE SPerrwandler, weil die Energie in der SPERRPHASE
> des Leistungsschalters übertragen wird, im Gegensatz zum Flußwandler.

Genau so sieht es aus.


Gruß

Jobst

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