Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LC-Meter Schwingkreis LM319 Komparator Ersatz durch LT1016


von Andreas (Gast)


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Hallo,

ich möchte mir ein LC-Meter Bauen. Entschieden habe ich mich für das da
http://cappels.org/dproj/EvenBetterLCMeter/Even_Better_LC_Meter.html
Nur habe ich keinen LM319 da. LM311 hätte ich der ist aber recht langsam 
(200nS), der LM319 hat 80nS.
Ich hätte aber einen LT 1016 da der hat 10nS, ist also viel schneller. 
Kann ich den für die "übliche" Schwingkreisschaltung verwenden oder gibt 
das Probleme?

Grüße
Andreas

von W.S. (Gast)


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Wenn ich mich recht erinnere, dann sind die typischen Schwingfrequenzen 
des LC-Meters unter 1 MHz. Da sollte (eigentlich) jeder deiner 
Komparatoren gehen. Notfalls nimmst du einen normalen OpV mit 
Fet-Eingängen und so etwa 10 MHz Bandbreite. Da wären dann bloß der 
Anreg-R und der Hysterese-R etwas anzupassen.

Ich hatte das vor Jahren mal (hieß glaub ich AADE) mit nem OpV aufgebaut 
und es ging auch. Der Knackpunkt sind 2 Dinge: erstens die kleine 
Hysterese (per Mitkopplung) des Komparators, die im Umschaltpunkt dem 
Schweingkreis quasi einen Stups gibt um ihn am schwingen zu halten und 
die langsame Gegenkopplung, die dafür sorgt, daß der Komparator immer 
wieder in den Bereich der Hysterese hineingezogen wird.

Aber das Ganze funktioniert nur bei hinreichender Güte des 
Schwingkreises - und da speziell bei der eingebauten Induktivität. Ich 
hatte damals recht lange suchen müssen, bis ich was mit ausreichender 
Güte gefunden hatte. Wenn der OpV/Komparator schnell genug ist, kann man 
das Ganze auch oberhalb von 1 MHz betreiben, da hat man es mit dem 
Suchen nach geeignetern Induktivitäten etwas leichter.

W.S.

von Andreas (Gast)


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@W.S.,

wenn ich dich richtig verstehe ist der LT1016 für diesen Zweck total 
überqualifiziert, funktioniert aber. LM319 hab ich nicht da und LM311 
müsste ich aus einer anderen Schaltung einen auslöten. Also kann ich den 
LT1016 dafür verwenden, ist das richtig?

von Klaus D. (kolisson)


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Andreas schrieb:
> Also kann ich den
> LT1016 dafür verwenden, ist das richtig?

wahrscheinlich doch.
ich habs mal mit LT 1713 gebaut.
siehe: 
http://www.mikrocontroller.net/attachment/98334/lt1713_lcmeter.png

Gruss Klaus

von W.S. (Gast)


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Andreas schrieb:
> wenn ich dich richtig verstehe..

Ja.

Aber: ich hab jetzt nicht das Datenblatt reusgesucht und nachgeschaut, 
wie dessen Eingänge sind. Relativ häufig ist es so, daß schnellere IC's 
an den Eingängen einen nennenswerten Bias-Strom ziehen - das wäre 
schlecht, weil es den Schwingkreis belastet. Meine Empfehlung wäre nach 
wie vor ein einigermaßen schneller OpV mit FET-Eingängen. Bedenke mal, 
daß du dort nur Widerstände so in der 100 kOhm Gegend dranhängen hast, 
die dir den Pegel machen.

W.S.

von Andreas (Gast)


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@Klaus,

danke für das Schaltbild, ich habe etwas im Forum gesucht und das 
zugehörige Posting von dir gefunden. Sind die LM311 und Konsorten 
wirklich so übel und instabil? Das hätte ich nicht gedacht... Wenn ich 
die Schaltung besser machen kann in dem ich den teuren LT1016 
verwende... Gerne der liegt hier ja sowieso nur rum. War mal für ein 
Projekt das ich nie begonnen habe da der Grund dafür unvermittelt 
weggefallen ist. Wenn ich das Schaltbild richtig interpretiere dann wird 
ein zu Messender Kondensator parallel zu L1 angeschlossen so das sich 
seine Kapazität zu C1 addiert. Dadurch ändert sich die Schwingfrequenz 
was ja der gewünschte Effekt ist. Eine zu messende Spule wird dann in 
Reihe zu L1 angeschlossen? Umschaltung würde ich durch kleine 
Signalrelais machen damit die Leiterwege kurz bleiben. Macht das Sinn?
Sorry für die vielen Fragen aber in Sachen HF bin ich noch etwas 
unbedarft...

Andreas :-)

von Andreas (Gast)


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@W.S.
du hast recht ich habe grade die Datenblätter verglichen. Der LT1016 
will fast 1uA, der LM319 ist mit 250nA zufrieden. Wobei der Wert laut 
Datasheet auf bis zu 1000nA ansteigen kann.

Nun ja, 1uA ist ja nicht sehr viel, ich Probiere die Schaltung mal ob 
ich die zum laufen bekommen...
Bin grade am Layout dran.

Andreas

von Andreas (Gast)


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@Klaus,

nach dem LT Komparator deiner Schaltung wird das Signal über einen 
Schmitt-Trigger abgenommen. Was hast du dafür für einen genommen? Tut es 
da ein normaler Komparator mit Hysterese oder kann ich vielleicht sogar 
direkt mit dem Signal auf den Pin des ATmega fahren?

von Ulrich (Gast)


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Die digitalen Eingänge der AVRs sind bereits Schmidt-trigger. Das geht 
auch direkt an den µC.

Ob jetzt der LC Oszillator das richtige für eine L / C Messung ist, 
steht auf einem anderen Blatt. Mit idealen Bauteilen geht es noch, aber 
bei nicht idealen (insbesondere Spulen mit Parallelkapazität und ggf. 
frequenzabhängigen Verlusten) wird dann ggf. schwer die Daten auch zu 
interpretieren. Aussagekräftiger wäre da ggf. die Messung bei fester 
Frequenz - ggf. auch ein paar mehr.

von W.S. (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Ob jetzt der LC Oszillator das richtige für eine L / C Messung ist,
> steht auf einem anderen Blatt.

Ulrich, das ganze Gerät basiert auf der Verstimmung eines LC Oszillators 
durch den Prüfling. Was du meinst, wäre ein richtiges RLC-Meßgerät, wo 
die Spannung über dem Prüfling mit 2 um 90° versetzten Signalen 
gleichgerichtet wird, um Real- und Imaginäranteil zu bekommen. Das ist 
ne ganz andere Geräteklasse.

W.S.

von Klaus D. (kolisson)


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Andreas schrieb:
> @Klaus,
>
> nach dem LT Komparator deiner Schaltung wird das Signal über einen
> Schmitt-Trigger abgenommen. Was hast du dafür für einen genommen? Tut es
> da ein normaler Komparator mit Hysterese oder kann ich vielleicht sogar
> direkt mit dem Signal auf den Pin des ATmega fahren?

Ich glaube ich habe da einfach nen HC14 nachgeschaltet um das ganze zu 
entkoppeln.

Allerdings möchte ich zu der ganzen Geschichte noch etwas sagen.
Du hattest ja anfangs mal gefragt ob man nun einen LM311 oder einen LM 
319 verwenden sollte.
Ich habe mir damals von Dick Cappels mal einen LM319 schicken lassen und 
habe keinen Unterschied zum LM311 feststellen können. Er hatte ihn halt 
verwendet weil er diesen in der Schublade hatte.

Du kannst  also ganz einfach den LM311 verwenden.

Das Problem bei dieser Schaltung ist halt die Drift der Messung. Wenn du 
nen 1nF anklemmst hat er z.B. am Beginn der Messung 1.00nF und je länger 
du misst desto höher wird die kapazität. Allerdings bewegt sich das im 
Bereich von wenigen Promille.

Ich war seinerzeit etwas borniert und wollte den Dingen auf den Grund 
gehen. Daher kam ich auf den LT1713.
Der Nachteil ist tatsächlich der erhöhte Eingansstrom (das wurde ja von 
schon erwähnt) den nutzbaren Bereich des Gerätes einschränkt.

Ein sehr schönes Projekt gibt es von "Nard Awater" aus Holland. Auch mit 
ihm habe einige Stunden diskutiert und muss nun sagen das man nicht 
Erbsen zählen soll und sein Gerät für den täglichen Gebrauch einfach 
ausreichend ist.

Schau mal hier:
http://www.aplomb.nl/TechStuff/Elmcie/Elmcie.html

Ich würde sagen, dass man das einfach nachbauen kann. Es funktioniert 
schön.

Wegen der Cal-Caps empfehle ich die Polypropylene Typem mit 1 bis 2 %
empfehlen. Die sind hinreichend genau.

Gruss klaus de Lisson

von Andreas (Gast)


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Hallo Klaus,

danke für deine Antwort. Als Referenztypen habe ich mir bei Reichelt 
Elektronik Glimmerkondensatoren mitbestellt. Die sind zwar nicht grade 
günstig aber da ist die Drift ja sehr gering. Eng toleriert sind die mit 
1% auch noch. Als Referenz sollten die ja für meinen Hobbybereich genau 
genug sein.

Die Seite von Nard sieht sehr interessant aus. Das schau ich mir mal an.

Wenn ich dirch richtig verstehe ist der Oszillator mit dem LT1016 (Die 
Werte sind ähnlich meinem Verwendetem LT1016) zwar sehr genau aber der 
Bereich ist eingeschränkt. Was Meinst du damit genau? Schwingt die 
Schaltung ab einem gewissen Punkt nicht mehr?

Ich bin am Layout grade wieder dran, hatte leider die letzten Tage nicht 
viel Zeit da ich beruflich sehr eingespannt war.

Grüße
Andreas

von Andreas (Gast)


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@klaus,

hab den Thread gefunden. Meinst du den da?
Beitrag "LC-Meter Frage"

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