Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ist mein Vorhaben mit einem Transistor (mosfet) realisierbar?


von Tino E. (tino579)


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Hallo,

ich verwende einen lowpassfilter um aus einem 5V PWM signal des 
microcontrollers eine brauchbare Spannung zu machen.

Jetzt würde ich gerne mit diesen 0-5V einen 0-12V Stromkreis steuern.

Heißt 0 = 0 und 5 = 12 V (wie rangemapping)

Ist das mit einem Transistor machbar? und wenn ja welchen brauche ich?

Das ganze müsste im schlimmsten Fall so an die 20 A und 50 Watt 
aushalten.

Ich bin Programmierer und interessiere mich wahnsinnig für elektronik 
bin aber eben noch am lernen :)

Danke im voraus!

: Verschoben durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Tino Epp schrieb:
> Ist das mit einem Transistor machbar?

Nein.

Wenn du nur eine 12V Versorgungsspannung hast, kannst du gar keine 0-12V 
mit 20A geregelt erzeugen, denn jede Schaltung hat einen eigenen 
Spannungsbedarf.

Analog (linear) nach dem low pass wird es schwer.

Man könnte es mit einem OpAmp machen wie dem OPA549, aber der bringt nur 
8A, und wenn er 12V bekommt, geht der Ausgang nur von 4V bis 8V, er 
müsste also mit -5V und +17V versorgt werden.

Wenn du deinen low pass filter weglässt, könntest du mit einem 20A 
LogicLevel MOSFET die PWM vielleicht direkt auf 12V umsetzen, und dann 
den low pass durch die Trägheit des Geräts machen (Motor, Glühlampe, 
Spule), aber du hast ja NATÜRLICH nicht geschrieben, wozu das ganze 
nützlich sien soll.

von Tino E. (tino579)


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Danke für die schnelle Antwort!

es muss gar nicht von 0 - 12 sein es reicht auch ca 3 - 8.

Komme eben von der Softwareentwicklung und da schien mir das logisch^^

Ich kann den lowpass auch weglassen das war nur mein erster 
Lösungsansatz.

Das ganze sollte ein Spannungsregulator für einen Verdampfer Glühdraht 
werden.

mein erster Versuch war ein Voltagedivider.

R1 30K Poti und R2 10K Wiederstand war mein Plan um dann auf V*0.25 
runtergehen zu können.
10K 50W wiederstände waren schon besorgt aber als ich dann draufgekommen 
bin was ein 30K 50W poti kostet habe ich es schnell wieder gelassen...

Also mit dem LogicLevel Mosfet wäre es möglich mit dem 5V PWM signal 
einen Stromkreis zwischen ca 3 und 8 V zu regulieren?

danke und lg

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Tino Epp (tino579)

>Heißt 0 = 0 und 5 = 12 V (wie rangemapping)

Das hieß früher (tm) schlicht Verstärkung.

>Ist das mit einem Transistor machbar? und wenn ja welchen brauche ich?

Nein, du brauchst einen OPV als nichtinvertierenden Verstärker.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Pulsweitenmodulation#DA-Wandlung_mit_PWM

>Das ganze müsste im schlimmsten Fall so an die 20 A und 50 Watt
>aushalten.

Fafür brauchst du einen Leistungsverstärker, aka Endstufe.

von MaWin (Gast)


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Tino Epp schrieb:
> Das ganze sollte ein Spannungsregulator für einen Verdampfer Glühdraht
> werden.

Dann brauchst du gar keinen low pass, schalte einfach mit einem 
LogicLevel MOSFET wie IRLZ34 den Glühdraht direkt mit PWM.

     +12V
      |
  Glühdraht
      |
uC --|I IRLZ34
      |S
     GND

von Falk B. (falk)


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@ Tino Epp (tino579)

>Also mit dem LogicLevel Mosfet wäre es möglich mit dem 5V PWM signal
>einen Stromkreis zwischen ca 3 und 8 V zu regulieren?

Ja. Siehe PWM.

von Tino E. (tino579)


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Danke für die Antwort!

also wenn ich direkt mit dem PWM in dem MOSFET fahre ist das 12V Signal 
dann nicht auch ein PWM?

Würde einer von diesen beiden passen?

http://www.conrad.at/ce/de/Search.html?search=IRLZ34

Bräuchte ich da schon einen Kühlkörper?

danke und lg

von Falk B. (falk)


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@ Tino Epp (tino579)

>also wenn ich direkt mit dem PWM in dem MOSFET fahre ist das 12V Signal
>dann nicht auch ein PWM?

Sicher. Aber das interessiert den Glühdraht doch nicht.

>http://www.conrad.at/ce/de/Search.html?search=IRLZ34

Ja.

>Bräuchte ich da schon einen Kühlkörper?

Ja, siehe Kühlkörper.

P = I^2 * R = 20A^2 * 46mOhm = 18,4W. Das ist schon reichlich.

Entweder großer Kühlkörper oder besseren MOSFET suchen oder mehrere 
parallel schalten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tino Epp schrieb:

> also wenn ich direkt mit dem PWM in dem MOSFET fahre ist das 12V Signal
> dann nicht auch ein PWM?

Ja, aber das interessiert deinen Glühdraht nicht die Bohne.

> Würde einer von diesen beiden passen?
>
> http://www.conrad.at/ce/de/Search.html?search=IRLZ34

Sieht gut aus.

> Bräuchte ich da schon einen Kühlkörper?

Auf irgendwas musst du ihn schon schrauben.  Bei einer Ansteuerung mit
5 V am Gate garantiert das Datenblatt einen Drain-Source-Widerstand
von höchstens 46 mΩ.  Mit 20 A macht das immerhin schon 18 W aus, die
du aber noch mit dem Tastverhältnis mulitiplizieren darfst.

Wenn es ein Einzelexemplar wird, kannst du auch den exemplarabhängig
sehr wahrscheinlich geringeren tatsächlichen Drain-Source-Widerstand
als Grundlage für die thermische Dimensionierung benutzen.

(Hmm, da war Falk ein paar Sekunden schneller. ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Joe S. (bubblejoe)


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Tino Epp schrieb:
> also wenn ich direkt mit dem PWM in dem MOSFET fahre ist das 12V Signal
> dann nicht auch ein PWM?

Ja, aber das sollte bei thermischen Sachen nicht schlimm sein, da die 
Vorgänge recht träge sind.

von Tino E. (tino579)


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Haha danke ihr seit echt der Hit!!

dann werde ich nach der Arbeit beim Conrad vorbeizischen und mal welche 
davon besorgen!

Und jetzt nur aus Interesse:

Wäre es nicht möglich den durch den MOSFET geregelten Stromkreis durch 
einen LowPassFilter zu bereinigen. (nicht das ich das brauchen würde 
beim Heizdraht aber nur aus Interesse)

danke an alle und Lg aus Wien

von Andrew T. (marsufant)


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Tino Epp schrieb:
> Und jetzt nur aus Interesse:
>
> Wäre es nicht möglich den durch den MOSFET geregelten Stromkreis durch
> einen LowPassFilter zu bereinigen. (nicht das ich das brauchen würde
> beim Heizdraht aber nur aus Interesse)
>

ja, das ist machbar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andrew Taylor schrieb:
> ja, das ist machbar.

Sinnvollerweise mit einem LC-Tiefpass, denn dann wird weniger Leistung
verheizt als beim RC-Tiefpass, da beide beteiligten Elemente Energie
speichern können.

Wenn du dann noch eine Freilaufdiode einbaust und das ganze weiter
spinnst, landest du beim Abwärts-Schaltwandler. ;-)

von Tino E. (tino579)


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Jetzt wirds mir langsam zu hoch^^

Aber ordentlich was gelernt danke!

von Tino E. (tino579)


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Letzte Frage:

wie verlöte ich den MOSFET dann richtig?

also meine

GND
5V PWM
12V IN
OUT

auf die

GAIT
DRAIN
SOURCE

??

danke lG

von Tino E. (tino579)


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von Max H. (hartl192)


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Tino Epp schrieb:
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/190526/schaltung.png

GND der 12V musst du mit dem GND des Arduinos verbinden.
Um die Verlustleistung beim Umschalten zu reduzieren, würde ich einen 
Mosfet-Treiber (z.B. MCP1407) verwenden.

von MaWin (Gast)


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Tino Epp schrieb:
> wie verlöte ich den MOSFET dann richtig?

So, wie im Schaltplan gezeigt.

Tino Epp schrieb:
> ist das 12V Signal dann nicht auch ein PWM?

Sicher.

Tino Epp schrieb:
> Wäre es nicht möglich den durch den MOSFET geregelten Stromkreis durch
> einen LowPassFilter zu bereinigen

Für 20A wird das ein ziemlich dicker Filter.

von Max H. (hartl192)


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MaWin schrieb:
> Tino Epp schrieb:
>> wie verlöte ich den MOSFET dann richtig?
> So, wie im Schaltplan gezeigt.
Nur dass GND des Arduinos mit Source verbunden werden muss.

Max H. schrieb:
> Mosfet-Treiber (z.B. MCP1407) verwenden.
Dann könnte man auch einen nicht LogL-Fet wie z.B. den IRFB7430PBF mit 
Rds(on)= 1.3mΩ verwenden. Damit hätte man nur mehr 
P=I²*R=(20A)²*1.3mΩ=520mW Verlustleistung.

: Bearbeitet durch User
von Tino E. (tino579)


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Super danke an alle für die Antworten!

von Tino E. (tino579)


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Hi noch eine Frage:

ich besorge gleich einen 27A MOSFET.

Könnte mir einer von euch klugen Köpfen sagen wie Wiederstand und 
Kondensator dimensioniert sein müssen damit ich meinem Mosfet 
gesteuerten Stromkreis Lowpass filtern kann?

danke und lg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tino Epp schrieb:

> ich besorge gleich einen 27A MOSFET.

Es ist nicht der im Datenblatt angegebene Maximalstrom, der dich
interessiert.

Es ist der Drain-Source-Widerstand bei einer Gatespannung von 5 V
(das ist nämlich das, was dein Arduino liefert).  Je geringer der ist,
um so geringer ist die im durchgeschalteten Zustand am FET umgesetzte
Verlustleistung.

> Könnte mir einer von euch klugen Köpfen sagen wie Wiederstand und
> Kondensator dimensioniert sein müssen damit ich meinem Mosfet
> gesteuerten Stromkreis Lowpass filtern kann?

Nein.  Das willst du nicht haben.  Glaub' uns das einfach mal.

von Tino E. (tino579)


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Haha ok danke.

Nur zum Verständnis wenn ich davor einen LowPassFilter baue aus z.b. 
3,9K Wiederstnad und 0,1uF Funktionert der Mosfet dann noch immmer so 
wie ich es möchte? oder geht das nur mit PWM das habe ich noch nicht 
verstanden.

lg danke

von Max H. (hartl192)


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Tino Epp schrieb:
> Könnte mir einer von euch klugen Köpfen sagen wie Wiederstand und
> Kondensator dimensioniert sein müssen damit ich meinem Mosfet
> gesteuerten Stromkreis Lowpass filtern kann?
Für Große Lasten verwendet man einen LC-Filter, ist bei einem Heizdraht 
aber nicht nötig. Die spezifische Wärmespeicherkapazität deines 
Heizdrahtes + Umgebung ist der Tiefpass. PC-Tiefpässe verwendet man 
eigentlich nur für Signale wo so gut wie keine Leistung dahintersteckt.

Tino Epp schrieb:
> ich besorge gleich einen 27A MOSFET.
Achte auf Rds(on) @ Vgs=5V...
Die Verustleistung am MOS ist: P = I² * Rds(on)


Tino Epp schrieb:
> Nur zum Verständnis wenn ich davor einen LowPassFilter baue aus z.b.
> 3,9K Wiederstnad und 0,1uF Funktionert der Mosfet dann noch immmer so
> wie ich es möchte?
Wenn du möchtest dass der magische Rauch entweicht, dann ja. Dann 
arbeitet der Mosfet nicht mehr im Schaltbetrieb, sondern im 
Linearbetrieb. Die Verlustleistung wird viieel größer, und der Strom 
ist nicht mehr linear von Dutycycle abhängig…

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Nein. Der muß schon schalten.

Oh zu spät..

: Bearbeitet durch User
von Tino E. (tino579)


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OK danke dann werde ich es heute mit diesem mal versuchen.

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/162873-da-01-en-IRLZ_34_N.pdf

lg danke

von Max H. (hartl192)


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Das mag jetzt vllt. komisch klingen, aber beschäftige dich erstmal mit 
den Grundlagen zu Mosfets,... bevor du mit Ströme von 20A arbeitest.
Die ganzen explodierenden Mosfets sind auf Dauer teuer...


Tino Epp schrieb:
> 
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/162873-da-01-en-IRLZ_34_N.pdf
Rds(on) = 0.046Ω @ Vgs=5V
Pv = I² * Rds(on) = (20A)² * 0.046Ω = 18.4W --> Gut kühlen !!

Bei so hohen Strömen, würde ich einen Gate-Treiber verwenden um das Gate 
schnell zu laden um die Verlustleistung beim Umschalten zu reduzieren.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max H. schrieb:
> Bei so hohen Strömen, würde ich einen Gate-Treiber verwenden um das Gate
> schnell zu laden um die Verlustleistung beim Umschalten zu reduzieren.

Naja, solange die Schaltfrequenz nicht zu hoch ist (1 kHz genügt ja
für eine Heizung völlig), braucht man das nicht.  Die Stromergiebigkeit
der AVR-Ausgänge des Arduino ist so schlecht nicht, das Gate wird
dann immer noch brauchbar schnell umgeladen.

von Falk B. (falk)


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@ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite

>Naja, solange die Schaltfrequenz nicht zu hoch ist (1 kHz genügt ja
>für eine Heizung völlig),

Da reichen wahrscheinlich 10 Hz locker! Normale E-Heizungen am Netz 
laufen mit 100 Hz.

>braucht man das nicht.  Die Stromergiebigkeit
>der AVR-Ausgänge des Arduino ist so schlecht nicht, das Gate wird
>dann immer noch brauchbar schnell umgeladen.

Eben.

Beitrag "Re: Transistor, 1A, 4MHz Schaltfrequenz"

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