Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstärkung von sehr kleinen Spannungen (1µV)


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von Dagus (Gast)


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Hallo zusammen:

Ich bräucht ein wenig Hilfe bei einer Verstärkungschaltung für ein 
Goniometermessaufbau. Bin keine Elektrotechniker, sonder Optiker.. von 
daher brauch ich kompetente Unterstützung :D

Geht Konkret darum, dass wir die Abstrahlcharakteristik von 
Strahlungsquellen im MIR (2-14µm) messen wollen.
Dazu hab ich einen Thermopilesensor mit einer Verstärkung von ca 100V/W 
(Eingestrahlte Leistung)
Der Detektor ist sehr klein (muss er) und dementsprechend kommt nur sehr 
wenig optische Leistung auf den Detektor ==> wenige Ausgangspannung ( ca 
1-100µV).
Noise Voltage des  Thermopiles typ. 18 nV/Hz1/2

nicht invertierte Verstärkerschaltung ist wie oben aufgebaut:

Erstmal klar.. fragt man sich was mit den 10 Ohm soll?! Ja gute frage.. 
der Widerstand R3 ist ein Poti.. und ich musste es ganz runterdrehen 
damit ich überhaupt etwas messen konnte.

Der untere Teil (R1 und R2) ist dazu da den Offest einzustellen, da ich 
a) Offset des OPV von +0.5 mV hab und b) Hintergrundwärmestrahlung der 
Umgebung hab. Da beides zusammen immer Positiv ist, reicht es wenn ich 
mit der positiven Spannung auf den Spannungsteiler R1/R2 gehe und 
anschließend auf den invertierten Eingang. Funktoniert auch ganz gut.. 
so kann ich so lange drehen bis ich 0V am Ausgang kriege (vor der 
Messung).

Mit dieser Schaltung kann ich zwar die Abstrahlchrakteristik richtig 
messen, aber bei höheren Intensitäten hab ich starkes Rauschen. Mit dem 
Oszi scheint das ca 200 mV zu sein was mit 50 Hz schwingt. Geh ich mit 
einem Normalen Spannungsmessgerät hin und (stelle auf V(wechsel), dann 
zeigt mir das auch etwa 0.2 V. Die Spannung wird höher wenn sich die 
optische Leistung verändert (bewegen die Strahlungsquelle schnell) und 
verschwindet für kleine opt Leistungen.
(Siehe Bild Ausgangssingal.. Rauschen nur in der Peak, nicht in den 
Flanken bzw nahe 0)

Woher kommen die 50 Hz? erster verdacht liegt nahe dass es von der 
Versorungspannung kommt. Als Spannungsquelle verwende ich eine Karte die 
im PC steckt.. an diese wird auch das Ausgangsignale geschickt und 
anschließend das ganze über ein Labviewprogramm ausgelesen.
Wenn ich mit des Oszi die Spannungsquelle messe hab ich so gut wie kein 
50Hz Rauschen. Also das mir die Spannungsquelle über die 
Versorgungsspannung des OPV (+/-) ein Rauschen auf das Ausgangsignal 
gibt ist eher unwahrscheilnich bzw. der Effekt müsste gering sein.

Denkbar wäre, dass die Spannung die ich durch den Spannungsteiler R1/R2 
schicke zwar nur gering schwankt, aber diese kleine Amplitude durch den 
OPV stark verstärkt wird und mein Ausgangsignal überlagert. In der 
Simulation jedoch zeigt sich das nicht?!

Lieg ich damit richtig? Wenn ja wie kann ich das verhindern ohne zich 
zusätzliches Kompoenten zu kaufen, oder andere Spannungsquelle? Ich 
suche eine Einfache und schnell /billige Lösung. Verstärkung in 2 
Stufen?
Irgendwo noch R und C einbauen? Wenn ja wie groß? Sollte ich einen 
andern OPV verwenden? Tipps? Woran liegt das ganz?

Hab schon versucht am Ausgang eine R-C Gleid ranzubauen, aber das hat 
entweder keine Einfluss (kleines R) bzw. senkt mir meine 
Ausgangsspannung stark ab (großes R)..
Auch schon eine C (4.7 µF) zwischen Spannungsteilerausgang und Ground 
eingebaut. Ebenfalls kein Einfluss. Und das Rauschen des Detektors wird 
es wohl nicht sein wenn es im nV Bereich liegt?

Irgendjemand eine Vorschlag ?
Bastle schon ewig dran rum..

von lightninglord (Gast)


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Hallo Dagus,

die 50Hz die du misst werden aus dem 230V-Netz eingekoppelt. Die 
einkopplung von 50Hz ist generell ein Problem bei sehr hohen 
Versärkungsfaktoren. Die von dir gewählte Schaltung (Nichtinvertierender 
Verstärker) ist für das Verstärken von sehr kleinen Signalen mit großen 
Verstärkungsfaktoren nicht unbedingt die beste Wahl, da diese Schaltung 
eine schlechte Gleichtaktunterdrückung besitzt. Besser wäre hier ein 
Instrumentenversärker, denn dieser besitzt eine gute 
Gleichtaktunterdrückung, dh. die 50Hz einkopplungen werden unterdrückt.

Du kannst natürich auch eine 50Hz Bandsperre aus RC-Gliedern einbauen, 
das kann aber im zweifelsfall dei Messsignal verfälschen, es kommt 
darauf an in welchem Frequenzbereich du gerne messen möchtest.

Die 50Hz siehst du mit dem Multimeter nicht (nehmen mal an du hattest 
auf Gleichspannung eingestellt), da diese sich rausmittelteln (Sinus)

von ArnoR (Gast)


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Der OPA337 hat eine garantierte Leerlaufverstärkung von 100dB 
(100.000-fach) und unter bestimmten Bedingungen eine typ. von 120dB 
(=1.000.000-fach). Damit kannst du keine Verstärkung von 120dB mittels 
äußerer Beschaltung einstellen. Die Verstärkung muss auf mehrere Stufen 
aufgeteilt werden.

von ArnoR (Gast)


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Dagus schrieb:
> wenige Ausgangspannung ( ca 1-100µV).

Offsetspannung des OPA337 +-3mV (typ.+-500µV), also viel größer als dein 
Messsignal. Abgleich hilft da auch nicht so viel, weil der 
Temperaturkoeffizient der Offsetspannung mit 2µV/K vergleichsweise groß 
ist. Das bringt bei 120dB Verstärkung ein Ausgangssignal von 2V/K. Auch 
das Rauschen mit 6µVpp (0,1...10Hz) finde ich viel. Such dir einen 
besseren OPV.

von netseal (Gast)


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Man benötigt auf jeden Fall einen OP mit niedrigem 1/f Rauschen sonst 
bekommt man nur mist heraus. Zudem sollte man auch darauf achten, das 
die Offsets klein sind, sonst muss man jede Schaltung mit Potis 
anpassen. Und Potis haben in Verstärkerschaltungen mit derartigen 
Verstärkungen eigentlich eher nichts zu suchen.

von lightninglord (Gast)



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Instrumentenersärker gibt es auch schon fertig als IC, da sind die OPs 
schon mit drin und vor allem die Widerstände (R2 und R3) müssen sehr 
genau aufeinander abgestimmt sein, das ist beim IA als IC schon erledigt 
und du musst dir nur noch die Versärkung aussuchen (meist über externe 
Widerstände) und ggf. den Offset abgleichen (Trimmer).

Als günstiges Beispiel hätte ich den INA331 oder die Luxusvariante 
INA110 (Versärkerwiderstände für 10,100,200,500-fache Verstärkung schon 
integriert) empfohlen, gibt aber jede menge andere.

von usuru (Gast)


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OPA335 wäre geeignet, ggf. in 2 Stufen

von Konstantin G. (kostik)


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womit bestrahlst du dein Sensor?

von Dagus (Gast)


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Meine Güte mit soviel Reaktion so schnell hab ich nicht gerechnet!

Ich fasse eure Vorschläge zusammen:

a) besseren OPV raussuchen mit geringerem 1/f Rauschen und kleinerem 
Offset
b) Instrumentverstärkerschaltung verwenden.

Ich bräuchte also einen Instrumtverstärker mit kleinem Offset? geringem 
Rauschen und hoher Verstärkung (max 100.000 - 1.000.000).
Schafft das der INA110?

von usuru (Gast)


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http://www.ti.com/product/ina110

der INA110 hat ein niedriges Rauschen und höheren Offset

http://www.ti.com/product/opa335

der OPA335 hat ein etwas höheres Rauschen und deutlich niedrigeren 
Offset

http://www.ti.com/product/opa227

evtl kommt noch der OPA227 in Frage.

Bestell bei TI je 2 Samples (die sind kostenlos und kommen 
erfahrungsgemäss in wenigen Tagen) und probier es bei deinen Bedingungen 
aus, ggf. kannst Du ja 2-stufig verstärken.

von Dagus (Gast)


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Also die meistens INA können nur bis Gain = 1000 was mir nicht reichen 
wird.

Was hält ihr von dem INA122?
Zwei Stück davon nacheinander? Erste Stufe 10000 und zweite 100, so komm 
ich auf meine G = 1.000.000.

Wie krieg ich den Offset weg mit nur einer positiven Spannungsquelle? 
Wenn ich pech hab ist der ja z.B. negativ.

von MaWin (Gast)


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Dagus schrieb:
> Was hält ihr von dem INA122?
> Zwei Stück davon nacheinander? Erste Stufe 10000 und zweite 100, so komm
> ich auf meine G = 1.000.000.

Nach einem Instrumentenverstärker brauchst du keinen 
Instrumentenverstärker mehr, und auch keinen mit geringem Eingangsstrom 
(zumindest os lange man die Rpckkopplungswiderstandswerte anpasst).

Eine Verstärung von 10000 fördert immer, daß aus Verstärkern 
Oszillatoren werden.

von Dagus (Gast)


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wie krieg ich dann eine Verstärkung von 1.000.000 ohne zwei Stufen?

Ist das mit dem Eingangstrom ein Problem wenn man zwei nacheinander 
schaltet?

Hab jetzt jeweils 3 Samples von OPA 335 und INA122 bestellt, und würde 
vielleicht versuchen den INA122 direkt an den Detektor zu klemmen und 
die Ausgangspannung dann nochmal mit dem OPA 335 zuverstärken.

Am INA122 muss ich nur noch irgendwie den Offset weggkreigen (OPV und 
Umgebungsstrahlung)

von Ulrich (Gast)


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Einen Instrumentenverstärker braucht man eigentlich nicht - der Sensor 
ist bereits gegen Masse geschaltet, da ist so etwas wie PSRR nicht so 
wesentlich, und Gleichtaktunterdrückung nicht relevant. Die 50 Hz sind 
eher Einkopplungen, ggf. vom Netzteil. Wichtig ist da das Layout und die 
Abschirmung.

Dem Rauchen von 18 nV/sqrt(Hz) nach zu urteilen hat der Sensor einen 
Widerstand im 50 K Ohm Bereich. Da braucht man dann schon einen OP, der 
auch einen kleinen Rauschstrom hat. Der OP227 oder OP27 (älter) sind vom 
LF rauschen gut, haben aber eigentlich zu viel Stromrauschen. Da sollte 
es bessere geben.

Je nach Frequenz (vor allem wenn unter 1 Hz gefragt ist) die 
Interessiert wäre ggf. auch ein Choppper OP interessant, z.B. TLC2654, 
AD8628 oder gar ADA4528-1 (eigentlich zu gut).

Die Verstärkung sollte man Aufteilen - nicht mehr als 100-1000 fach je 
Stufe, und die Kompensation des Offsets eher nach der 1. Stufen. Die 2 
Stufe ist nach 100 facher Verstärkung ist schon unkritisch.

von Alexander S. (alesi)


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Dagus schrieb:
> Ich bräucht ein wenig Hilfe bei einer Verstärkungschaltung für ein
> Goniometermessaufbau. Bin keine Elektrotechniker, sonder Optiker.. von
> daher brauch ich kompetente Unterstützung :D

Hallo,

soll der Verstärker unbedingt selber gebaut werden?

Empfindliche Verstärker gibt es z.B. bei http://www.femto.de

Niederfrequenz Spannungsverstärker

http://www.femto.de/de/produkte/spannungsverstaerker/variable-verstaerkung-100-khz-dlpva.html

von Hermann K. (r2d2)


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Als weitere Fehlerquelle kommt noch dein Sensor in Betracht. Solche 
Sensoren können durchaus schnell genug sein um auch Raumlicht zu 
detektieren. Wenn also dein Versuch vielleicht nicht perfekt abgeschirmt 
ist kann es sein, dass du ein tatsächliches Messignal hast.

von Anja (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Je nach Frequenz (vor allem wenn unter 1 Hz gefragt ist) die
> Interessiert wäre ggf. auch ein Choppper OP interessant, z.B. TLC2654,
> AD8628 oder gar ADA4528-1 (eigentlich zu gut).

Ich werfe mal den LTC2057 in den Raum.
0.2uVpp
170fA/sqrt(Hz)
11nV/sqrt(Hz)
offset Drift 15nV/K

Gruß Anja

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Vergesst den Offsetstrom nicht. Der ADA4528 hast z.B. 200 pA. Mal 50 
kOhm gibt das auch schon 10 uV Offset mit entsprechenden Drift...

von Arc N. (arc)


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Anja schrieb:
> Ulrich schrieb:
>> Je nach Frequenz (vor allem wenn unter 1 Hz gefragt ist) die
>> Interessiert wäre ggf. auch ein Choppper OP interessant, z.B. TLC2654,
>> AD8628 oder gar ADA4528-1 (eigentlich zu gut).
>
> Ich werfe mal den LTC2057 in den Raum.
> 0.2uVpp
> 170fA/sqrt(Hz)
> 11nV/sqrt(Hz)
> offset Drift 15nV/K
>
> Gruß Anja

LMP2021
0.26 uVpp
350 fA/sqrt(Hz)
11 nV/sqrt(Hz)
Offset drift 20 nV/K max.

Cirrus CS3002
Open-loop Voltage Gain 300 dB typ, 200 dB min.
0.125 uVpp (1/f Grenze 0.08 Hz)
100 fA/sqrt(Hz)
6 nV/sqrt(Hz)
Offset drift 50 nV/K max.

oder der oben erwähnte ADA4528-1
0.097 uVpp
700 fA/sqrt(Hz)
5.6 nV/sqrt(Hz)
Offset drift 15 nV/K max.

Wenn es denn rein analog sein muss...

von Possetitjel (Gast)


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Dagus schrieb:

> wie krieg ich dann eine Verstärkung von 1.000.000 ohne zwei
> Stufen?

Wozu - um Himmels Willen - brauchst Du eine Verstärkung von
einer Million?

Du schreibst, dass das Messsignal im Bereich 1µV...100µV liegt.
Eine Million mal verstärkt liegt es bei 1V...100V. Was willst
Du mit einem Mess-Signal von 100V?

Fang bei den ersten Versuchen mal mit einer Verstärkung von 1000
an (ja, richtig gelesen: Eintausend!) und beschränke Dich auf
starke Signale. 10µV * 1000 gibt auch 10mV; das kann man noch
relativ leicht nachweisen.
Wenn Deine Schaltung mit tausendfacher Verstärkung und starken
Signalen funktioniert, kannst Du die Verstärkung schrittweise
vorsichtig (!) erhöhen und Dich an kleineren Signalen versuchen.

von Christian B. (casandro)


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Da es ja anscheinend Gleichsignale sind würde ich dringend empfehlen zu 
choppern. Dadurch verschwindet Dein Offset relativ elegant.

von Dagus (Gast)


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Umgebungslicht ist durch einen Filter (2-14 µm Pass) abgeschirmt. 
Zusätzlich ist die Anordnung durch eine Aluminumbox abgeschirmt von der 
Umgebungswärme.

Signal ist Gleichstrom und sehr klein... also irgendwas 1-10µV (100 war 
übertrieben). Erste Test haben gezeigt das ich wohl 1.000.000 brauche um 
was zu messen. Wie gesagt die Messung hat schon ganz gut funktioniert 
nur das Rauschen war ein Problem. Ausgang brauch ich 0-5V.
Innenwiderstand des Detektors 20kOhm.

Cirrus CS3002 klingt ganz gut.. aber bei 0.125 µV brauch ich tortzdem 
Offset kompensattion... Wie kreig ich das hin mit nur einer 
Spannungsquelle (+5V)?

Was meint ihr mir Choppern???

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Bisher habe ich auch noch nicht die fuer die Messung noetige Bandbreite 
gelesen. Zu R4 gehoert noch parallel ein Kondensator.

Und wegen des Faktors IBias * RThermopile wuerde ich eine OP mit 
niedrigen IBias nehmen:
 http://www.analog.com/en/precision-op-amps/zero-drift-low-tcvos-amplifiers/products/index.html

Bei dem hohen Eigenrauschen der Thermopile muss der Verstaerker ja nicht 
so besonders rauscharm sein. Aber auf das 1/f Rauschen ist zu achten.

von Ernst O. (ernstj)


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Es ist denkbar, dass du dir eine sogenannte Brummschleife gebaut hast. 
Schau dir mal genau die Anordnung deiner Masseleitungen an (GND). Laufen 
die alle sternförmig auf einen gemeinsamen Punkt zu? Das wäre der 
Idealzustand. Problematisch wird es, wenn im System irgendwo Schlaufen 
in der Masseverdrahtung sind, in die das allgegenwärtige 50Hz 
Wechselfeld induktiv einkoppeln kann.

Und - ganz klar - die Frage: Enthält das Messsignal (Licht) vielleicht 
schon einen 50Hz Anteil?

von F. F. (foldi)


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Possetitjel schrieb:
> Du schreibst, dass das Messsignal im Bereich 1µV...100µV liegt.
> Eine Million mal verstärkt liegt es bei 1V...100V. Was willst
> Du mit einem Mess-Signal von 100V?

Habe ich mich auch schon gefragt. :-)

Dagus schrieb:
> Signal ist Gleichstrom und sehr klein... also irgendwas 1-10µV (100 war
> übertrieben). Erste Test haben gezeigt das ich wohl 1.000.000 brauche um
> was zu messen. Wie gesagt die Messung hat schon ganz gut funktioniert
> nur das Rauschen war ein Problem. Ausgang brauch ich 0-5V.

Ohne dem TO nahe treten zu wollen, aber irgendwie hat er noch nicht 
richtig den OP verstanden.

Dagus schrieb:
> Wie kreig ich das hin mit nur einer
> Spannungsquelle (+5V)?

Selbst bei 50 000 000 Verstärkung kann der OP mit 5 Volt, selbst r2r, 
nicht mal ganze 5 Volt als Ausgang schaffen.

: Bearbeitet durch User
von Dagus (Gast)


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danke foldi für deinen sehr informativen, qualifizerenden und 
hilfreichen Post, bitte mehr davon.

So jetzt aber mal wieder ernsthaft.
Die 50 Hz kommen aufjedenfall nicht aus der Umgebung oder von der 
Quelle.
Denkbar wäre wirklich ein Brummschleife, da ich die GND Leitung "wild" 
gelegt habt... war eben nur eine schnelle Testschaltung.

Ich würd mich erstmal bei den zahlreichen Posts bedanken und abwarten 
bis die bestellen OPs da sind. Ich bau dan eine neue Schaltung auf und 
vielleicht klappt es dann schon! Falls nicht meld ich mich nochmal ;)

Gruß
Dagus

von Mehmet K. (mkmk)


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Dagus schrieb:
> Falls nicht meld ich mich nochmal

Der Sinn eines Forum ist der Austausch von Informationen.
Es wird Dir also keiner den Kopf abreissen, wenn Du ein mehr oder 
weniger detailiertes Feedback schreibst, das umschreibt, wie Du Dein 
Problem gelöst hast.

von U. M. (oeletronika)


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> Dagus schrieb:
> Was meint ihr mir Choppern???
Hallo,
das hat nur ein! User Ch. Berger vorgeschlagen.

Ich würde das Konzept aber auch sehr empfehlen.
Ich entwickle optoelektronische Geräte (z.B. Streulichtsensoren).
Da liegen zwischen der abgestrahlten Leistung (z.B. Laser 1mW) und der 
Detektionsgrenze der Sensorschaltung schon mal mehr als 12 
Größenordnungen!!!
Das Rauschen ist dann auch schon mal 100-1000 fach höher als die 
Auflösung des Gerätes.

Was ist aber ein Chopper (Zerhacker):
Ein Flügelrad, das du vor den Eingang der Messkammer stellst, also ein 
Modulator.
http://www.laser2000.de/Photonics/Optik-Optomechanik/Motorisierte-Komponenten-fuer-Mikro-und-Makro-Anwendungen/Chopper-Lock-In/Optische-Chopper-Systeme.html
Mit einer Chopperfrequenz von mind. ca. 1kHz(besser 3...10kHz) kannst du 
das Messsignal als Wechselspannungssignal per Koppelkondensator 
auskoppeln und dann auch bei Bedarf recht schmalbandig Störungen raus 
filtern.

Damit fällt das Problem Offset schon mal ganz raus.
Auch andere Gleichtaktstörungen wie Umgebungslicht und 
Hintergrundstrahlung sind leicht zu eleminieren.
Man tasted einfach abwechselnd das "Dunkelsignal" und das "Hellsignal" 
ab und bildet daraus die Differenz = "Lichtsignal" .

Für die 50Hz Störsignal, die annähernd unvermeidlich bei 
DC-Signalempfang anfallen, kann man verschiedene Strategien fahren.
1) Man synchronisiert die Abtastungmit der Störfrequenz.
(Prinzip des LookIn Verstärkers, nur umgekehrt).

2) Mit einer Chopperfrequenz, die mind. 1 (besser2) Größenordnung von 
der Störfrequenz entfernt ist, kann man schon normale Bandpassfilter 
2...3 Ordnung nutzen, um diese Störungen recht gut weg zu filtern.

3)Alternativ kann man mit einem sehr schmalbandigen Filter z.B. LMF100 
das Nutzsignal heraus filtern.
Gegen das Rauschen hilft dann natürlich auch vor allem genügend 
Tiefpass.
Das kann man auch problemlos elektronisch machen. Das ist dann nur ein 
Kompromiss zwischen Messgeschwindigkeit und Auflösung.

Auch in der Eingangsverstärkerstufe kann man so schon einige Tricks 
anwenden, um Gleichtakteinflüsse und niederfrequente Störungen zu 
unterdrücken.
Hier siehst du z.B. eine Schaltung für Fotoverstärker mit Nutzfrequenz 
ca. 10kHz, die auch 50Hz schon unterdrückt (Hochpass R4,C5 )
http://uwiatwerweisswas.schmusekaters.net/Uwi/ELEKTRONIK/Opto_Laser/Fotoverst%e4rker.PDF

Gruß Öletronika

von Ulrich (Gast)


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Im µV-Bereich kann man sich 50 Hz ggf. auch leicht durch induktive 
Kopplung einfangen.

Bei der Schaltung ist das Layout und die Temperatur in der Schaltung 
schon wichtig. Konvektion in der Luft um die Schaltung ist da ggf. schon 
die größte Rauschquelle.

Ein Chopper ist einfach ein mechanischer Modulator für die Strahlung - 
wegen des Thermopiles als Detektor dürfte man in der Frequenz auf 
weniger als 1 kHz begrenzt sein. Es ist auch nicht sicher das man damit 
weniger Rauschen bekommt als mit einem guten Chopperverstärker. Der 
Vorteil ist mehr beim Hintergrund.

von F. F. (foldi)


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Dagus schrieb:
> So jetzt aber mal wieder ernsthaft.

Ich habe den Blödsinn nicht geschrieben und wenn du so schlau bist, dann 
würdest du zum einen nicht so einen völligen Blödsinn geschrieben haben 
und zum anderen nicht hier nach Hilfe fragen.

von Dagus (Gast)


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Wo müsste man bei einer Zweistufigen Verstärkerschaltung überall 
Kondensatoren einbauen (Parallel und auf Erde)?
Und wie groß sollten die sein ? (0,1 µF) ?

von Ulrich (Gast)


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Kondensatoren gehören jeweils bei den OPs vom Ausgang zum inv. Eingang. 
Die Größe ist nicht so kritisch, die bestimmt zusammen mit dem 
Widerstand zu dem sie parallel sind die obere Grenzfrequenz.
Ein weiterer Kondensator sollte vom Eingang nach GND. Die 100 nF könnten 
so etwa hinkommen - das gibt mir 10 K dann eine Grenzfrequenz von etwa 
150 Hz.

von troll (Gast)


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sowas macht mit moduliertem licht, dann ist man eine menge probleme los. 
aufgrund der traegheit des systems, dh thermopile, wuerde ich mit 1Hz 
oder so choppern, und 0.1 Hz filtern. dann fallen die offset-, 
temperaturdrift- und rauschprobleme schon weg. einen verstaerkungs 
faktor von 100'000 macht man bequem mit 3 stufen zu je 50.

von U. M. (oeletronika)


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> troll schrieb:
> einen verstaerkungs
> faktor von 100'000 macht man bequem mit 3 stufen zu je 50.
Hallo,
es ist zu empfehlen, soviel Verstärkung wie möglich in die erste 
Verstärkerstufe zu setzen um das Rauschen zu minimieren.
Gruß Öletronika

von Hm (Gast)


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Nicht immer. Bei dieser kleinen Bandbreite schon. Bei 100kHz dann nicht 
mehr.

von Lutz H. (luhe)


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Normalerweise gilt das Energieerhaltungsgesetz, das heißt der 
Operationsverstärker braucht eine Versorgungsspannung.
Üblicherweise -5V  und + 5V  oder -15V und +15V .


Auch bei modernen OPV mit einer kleinen Versorgungsspannung gilt:
 Genau in der Mitte ist oft die Masse , das Bezugspotential des Signals.
Da es selbstverständlich ist, wird das in den Schaltungen oft 
weggelassen.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Ach Lutz,

wer hier von  1 000 000 Verstärkung spricht, das mit ...

Dagus schrieb:
> Cirrus CS3002 klingt ganz gut.. aber bei 0.125 µV brauch ich tortzdem
> Offset kompensattion... Wie kreig ich das hin mit nur einer
> Spannungsquelle (+5V)?


... machen will, mich dann für einen Spaßmacher hält, wenn ich sage, 
dass er das selbst mit einer 50 000 000 -fachen Verstärkung nicht hin 
kriegt und dem auch 5V nicht zum messen reichen, dem kann man nicht mehr 
helfen.

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