Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wer vertritt die Interessen der angestellten, selbstständigen und arbeitslosen Ingenieure? (#)


von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

In den bisherigen Threads der letzen 10 Jahre zum Thema INGs, 
Fachkräftemangelmärchen und VDI ist ja alles gesagt worden. Ich möchte 
hier auch nicht mehr debattieren, ob, inwiefern und warum die Situation 
so ist wie sie ist. Hier soll es darum gehen, dass wir uns darüber 
Gedanken machen, welche Form der Interessensvertretung für uns 
Ingenieure am geeignetsten ist!

*Was sollte jeder Arbeitnehmer-Ing tun? => beim VDI kündigen, falls er 
dort noch Mitglied ist!

Welche Alternativen haben wir?
# Einer der bestehenden Gewerkschaften beitreten (IG Metall, engineering 
IGM, Verdi usw.)
# eine der kleinen StartUp-Gewerkschaften unterstützen
# eine eigene Gewerkschaft/Interessensvertretung gründen
# andere Ideen/Vorschläge usw.!?

Wichtig ist natürlich, dass die Ingenieure sich möglichst in EINER 
"Gewerkschaft" organisieren und als starker Block auftreten. Von 
Zersplitterung halte ich gar nix. Das schwächt unsere 
Verhandlungsposition.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Gibt es gute Organisationen, die wirkungsvoll Ingenieursinteressen 
vertreten? Was ist mit IGM und verdi? Das Rad neu erfinden oder ein 
bestehendes Rad optimieren?

Klar ist: Es muss was geschehen, wir Ingenieure müssen uns besser 
organisieren und uns mal deftig in den Arsch treten ;=))

Die Diskussion ist eröffnet! Eine konstruktive Diskussion ist erwünscht!

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Nomadd schrieb:
> Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Dass Ingenieure ihre eigenen Interessen selbst vertreten wollen und sich 
nicht einer Lobbygesellschaft wie der IG-Metall ausliefern wollen. Die 
IG-Metall interessiert nur eins: Mitgliederbeiträge. Dafür tun sie 
alles. Die Gesellschaft als ganzes interessiert die einen Dreck. Von 
einer Gewerkschaft würde ich wesentlich mehr gesellschaftliche 
Verantwortung erwarten als von einem Unternehmen. Die Realität sieht 
aber genau umgekehrt aus.

Nomadd schrieb:
> Das schwächt unsere
> Verhandlungsposition.

Ingenieure haben auch als Einzelkämpfer üblicherweise eine sehr starke 
Verhandlungsposition. Denn sie sind die Know-How-Träger. Sie sind 
üblicherweise die Mitarbeiter, die man am schlechtesten ersetzen kann. 
Klar, jeder kann ersetzt werden. Aber die Kosten, einen Know-How-Träger 
zu ersetzen, sind sehr hoch. Das macht kein Unternehmen ohne Not.

Das gilt nicht für die unzähligen Sachbearbeiter-Ingenieure. Die sind in 
der IG-Metall aber auch gut aufgehoben.

von carlos (Gast)


Lesenswert?

Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren 
Berufsgruppen..

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

Da bist Du aber um Lichtjahre zu spät, einige Forenmitglieder hatten 
schon vor einigen Jahren eine "Interessensgemeinschaft der Ingenieure" 
gegründet, siehe Beitrag "Interessengemeinschaft der Ingenieure".
Das ganze ist im Sande verlaufen, die zugehörige Homepage 
http://www.ig-ing.de/ längst außer Betrieb.

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

carlos schrieb:
> Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren
> Berufsgruppen..

Tja, ausgerechnet bei Ingenieuren herrscht eine Ellenbogenmentalität wie 
sie eigentlich bei Ärzten oder Piloten oder BWLern zu erwarten wäre.

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:

> Dass Ingenieure ihre eigenen Interessen selbst vertreten wollen

Man sieht ja, wie gut das atm funktioniert...


>  und sich nicht einer Lobbygesellschaft wie der IG-Metall ausliefern wollen.

Warum nicht? Ärzte, Juristen, Piloten, Pharmazeuten usw. liefern sich 
doch auch "Lobbygesellschaften" aus... und sind damit anscheinend sehr 
erfolgreich!


> Die IG-Metall interessiert nur eins: Mitgliederbeiträge. Dafür tun sie
> alles.

Denk einmal logisch nach! Der Mitgliedsbeitrag beträgt 1% vom 
Bruttolohn. Die IGM profitiert also von steigenden Bruttogehältern der 
Mitglieder, somit wird sie sich reinhängen für gute 
Tarifabschlüsse/Inflationsausgleich usw. ...

Letzten Endes finanzieren die sich über die Mitgliedsbeiträge, sorgen 
dann aber auch dafür, dass die Bruttogehälter (proportional <=> 
absoluten Mitgliedsbeiträge) steigen und vertreten die Interessen ihrer 
"Kunden"...

WAS ist daran verkehrt? ALLE gut verdienenden Berufsgruppen haben sowas!
Nur wir INGS nicht!? Was sind wir? Fachkräfte oder Rauschebart-tragende 
Nerds?

> Das gilt nicht für die unzähligen Sachbearbeiter-Ingenieure. Die sind in
> der IG-Metall aber auch gut aufgehoben.

Können wir mal aufhören uns hier wieder zu zerfleischen. Auch 
Sachbearbeiter-Ings werden gebraucht. Mir geht es auf die Nüsse, dass 
bei solchen Themen wieder dieses gegenseitige Bashing losgeht: 
"Mimimimi, der Ingenieur da hat es gar nicht verdient vertreten zu 
werden! Der macht keine Entwicklungsarbeit. Außerdem verdient er zuviel 
Geld für das Geleistete! mimimimi" LEUTE, wir sind eine Berufsgruppe, 
wir müssen zusammenhalten!

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

carlos schrieb:
> Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren
> Berufsgruppen..

Weil es dort diese starke Ausprägung von Know-How nicht gibt. Piloten 
sind quasi beliebig austauschbar, weil es keine Spezialisierung gibt. 
Bei Ärzten gibt es zwar einige Spezialisierungen, aber die sind nicht so 
spezifisch und vielfältig wie es bei Ingenieuren der Fall ist. Beide 
Berufsgruppen haben zwar extrem anspruchsvolle Ausbildungen, aber auch 
genug Nachwuchs. Es gibt sicher viele Menschen, die sehr gute Ingenieure 
wären, aber lieber Pilot werden wollen. Und das durchaus zurecht.

Außerdem sehen sich beide Berufsgruppen extrem starken Gegnern gegenüber 
(große Fluglinien und Krankenkassen). Das ist bei Ingenieuren nicht so 
extrem, weil viele doch bei kleinen und mittelgroßen Firmen angestellt 
sind. Und sind dabei in einer Position mit direktem Zugriff auf die 
Geschäftsführung. Die Konzerningenieure haben wiederum die Deckung durch 
Betriebsrat und Gewerkschaften.

Und schließlich sind Piloten und Ärzte extrem öffentlichkeitswirksame 
Berufsgruppen. Die müssen sich häufig auch gegenüber den Medien 
vertreten. Allein dafür brauchen sie zwingend eine "PR-Abteilung", die 
ihre Interessen gegenüber der Öffentlichkeit vertritt. Wenn es mal 
wieder einen Flugzeugabsturz gab, gibt es 100%ig auch eine Stellungnahme 
von Cockpit. Bei Ingenieuren gibt es keine so starken gemeinsamen 
Interessen, die man gegenüber der Öffentlichkeit vertreten müsste.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Nomadd schrieb:
> Man sieht ja, wie gut das atm funktioniert...

Ja, nämlich sehr gut.

Nomadd schrieb:
> Warum nicht? Ärzte, Juristen, Piloten, Pharmazeuten usw. liefern sich
> doch auch "Lobbygesellschaften" aus... und sind damit anscheinend sehr
> erfolgreich!

Ingenieure sind es auch ohne.

Nomadd schrieb:
> Letzten Endes finanzieren die sich über die Mitgliedsbeiträge, sorgen
> dann aber auch dafür, dass die Bruttogehälter (proportional <=>
> absoluten Mitgliedsbeiträge) steigen und vertreten die Interessen ihrer
> "Kunden"...

Stichwort gesellschaftliche Verantwortung. Durch die hohen Forderungen 
werden Menschen, die eigentlich zum Interessensgebiet der Gewerkschaften 
gehören sollten, allerdings keine Mitglieder sind, weil ihr Unternehmen 
zu klein ist.

Nomadd schrieb:
> Können wir mal aufhören uns hier wieder zu zerfleischen. Auch
> Sachbearbeiter-Ings werden gebraucht. Mir geht es auf die Nüsse, dass
> bei solchen Themen wieder dieses gegenseitige Bashing losgeht:

Dann fange doch gar nicht damit an, sondern nimm die Tatsache einfach 
hin.

Nomadd schrieb:
> LEUTE, wir sind eine Berufsgruppe,
> wir müssen zusammenhalten!

Nein! Ingenieur ist erst einmal nur eine Ausbildung und kein Beruf. Ein 
Ingenieur kann zig, wenn nicht sogar hunderte verschiedene Berufsbilder 
ausüben.

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Da bist Du aber um Lichtjahre zu spät, einige Forenmitglieder hatten
> schon vor einigen Jahren eine "Interessensgemeinschaft der Ingenieure"
> gegründet, siehe Beitrag "Interessengemeinschaft der Ingenieure".
> Das ganze ist im Sande verlaufen, die zugehörige Homepage
> http://www.ig-ing.de/ längst außer Betrieb.

Ja, das war aber auch amateurhaft aufgezogen. Ist klar, dass sowas nicht 
erfolgreich sein kann. Da muss was ernsthafteres her oder alternativ 
eine der bestehenden Gewerkschaften.

Ich werde mal Verdi und IGM anschreiben und um Info bitten, wie die 
aktuelle Situation bzgl. Ings bei denen so ist...

Matthias schrieb:
> carlos schrieb:
>> Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren
>> Berufsgruppen..
>
> Tja, ausgerechnet bei Ingenieuren herrscht eine Ellenbogenmentalität wie
> sie eigentlich bei Ärzten oder Piloten oder BWLern zu erwarten wäre.

Ja, leider.
Aber viele INGs sind abseits ihres Faches auch Obertrottel. Lästern bei 
jeder Gelegenheit über BWLer und deren "Markt-Attitüde", aber wundern 
sich dann, dass der BWLer nach 10 Jahren im Beruf mehr Geld nach Hause 
bringt...

Ich weiß nicht, wie man das einigen Ings am besten begreiflich machen 
soll, dass Interessensvertretung zum Beruf gehört... wir leben im 
Kapitalismus und nicht im 24. Jahrhundert.

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
> Weil es dort diese starke Ausprägung von Know-How nicht gibt. Piloten
> sind quasi beliebig austauschbar, weil es keine Spezialisierung gibt.
> Bei Ärzten gibt es zwar einige Spezialisierungen, aber die sind nicht so
> spezifisch und vielfältig wie es bei Ingenieuren der Fall ist.

Was laberst Du da für einen Müll?

Antimedial schrieb:
> Dann fange doch gar nicht damit an, sondern nimm die Tatsache einfach
> hin.
Was soll ich hinnehmen?
Das Sachbearbeiter-Ingenieure Versager sind?

> Nein! Ingenieur ist erst einmal nur eine Ausbildung und kein Beruf. Ein
> Ingenieur kann zig, wenn nicht sogar hunderte verschiedene Berufsbilder
> ausüben.
Das kannst Du prinzipiell über jede Ausbildung/jeden Beruf sagen...
Insofern weiß ich nicht, was diese Differenzierung soll?

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

> Antimedial schrieb:
>> Dann fange doch gar nicht damit an, sondern nimm die Tatsache einfach
>> hin.
> Was soll ich hinnehmen?
> Das Sachbearbeiter-Ingenieure Versager sind?

dass mit Doppel-S

von Alternative (Gast)


Lesenswert?

> Bei Ingenieuren gibt es keine so starken gemeinsamen
> Interessen, die man gegenüber der Öffentlichkeit vertreten müsste.
Da puzzelt lieber jeder für sich rum bzw. hat sich mit dem status quo 
abgefunden.

# andere Ideen/Vorschläge usw.!?
Flucht ins Ausland ... wie sind da so die Erfahrungswerte von denen, die 
den Sprung gewagt haben?
Das wäre mal interessant bzw. einen eigenen Thread wert, falls es denn 
genug Auswanderer gibt, die das hier verfolgen.

von 0815 (Gast)


Lesenswert?

Gegen die eigene Regierungsarbeit kann auch eine Gewerkschaft nicht viel 
bewegen.
Ärzte stehen anders als Ingenieure nicht so vielen internationalen 
Mitbewerbern gegenüber... ob nun hier oder in Taiwan entwickelt wird 
interesiert am Ende leider kaum einen...

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Nomadd schrieb:
> Ja, leider.
> Aber viele INGs sind abseits ihres Faches auch Obertrottel. Lästern bei
> jeder Gelegenheit über BWLer und deren "Markt-Attitüde", aber wundern
> sich dann, dass der BWLer nach 10 Jahren im Beruf mehr Geld nach Hause
> bringt...
Ja, so ist`s!
> Ich weiß nicht, wie man das einigen Ings am besten begreiflich machen
> soll, dass Interessensvertretung zum Beruf gehört...
Ach, es wird immer auf die "erfolgreichen" Interessenvertreter 
geschieldt.
Aber vergessen, dass der Arbeitsmarkt in denen sie  erfolgreich agieren 
durch Arbeitsmärkte gekennzeichned sind die nicht "FREI" sind, 
monopolartige Strukturen oder Marktbarrieren aufweisen.
> wir leben im
> Kapitalismus und nicht im 24. Jahrhundert.

Der Arbeitsmarkt wird immer offener und der Faktor "Arbeit" soll immer 
mobiler werden.
Kann jeder lesen, der will!
Und die multikulti Truppe die immer gegen den
"pösen" Kapitalismus wettert, ist dabei auch noch eine einfälltige 
Hilfstruppe, wenn es um die "Erhöhung" der "Mobilität" geht.

von selber_schuld (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Nomadd schrieb:
>> Ja, leider.
>> Aber viele INGs sind abseits ihres Faches auch Obertrottel. Lästern bei
>> jeder Gelegenheit über BWLer und deren "Markt-Attitüde", aber wundern
>> sich dann, dass der BWLer nach 10 Jahren im Beruf mehr Geld nach Hause
>> bringt...
> Ja, so ist`s!

ist auch so. Hier meinte einer im Forum mal sogar "Konservativ? das ist 
links und grün, da werden noch echte Werte erhalten und neue geschaffen" 
und er bekam sehr viel Zustimmung dafür. Unter BWLer würde so jemand nur 
ausgelacht werden. Ist doch klar, ein Links-Grüner lässt sich vom Chef 
schön ausbeuten und zeigt keine "Markt-Attitüden", weil diese Leute den 
Markt und BWLer verachten.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

selber_schuld schrieb:
> st doch klar, ein Links-Grüner lässt sich vom Chef
> schön ausbeuten und zeigt keine "Markt-Attitüden", weil diese Leute den
> Markt und BWLer verachten.

Links-Grüne sind zu 99% bei Banken, ÖD, Medien und Bildung, 
Gesundheitswesen angestellt  oder gleich verbeamtet.

Also Arbeitgeber für die der "internationaler Markt" immer der 
Jahresurlaub war bei dem sie auf den lokalen Märkten der Reiseziel zum 
"Eventshoppen" waren.
Ausgebeutet sind die  doch nur in ihrer "Traumwelt".
Die sehen ihre Gehälter und vergleichen die mit denen in der "freien" 
Wirtschaft. Vergessen dabei aber immer diejenigen die ned  in Firmen des 
IG-Metall-Tarif-Disneyland beschäftigt sind.

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

Leute, bitte nicht wieder vom Thema abweichen ;=)
"Links - Rechts", "Liberal - Konservativ" war hier nicht das Thema 
hihi

von selber_schuld (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Links-Grüne sind zu 99% bei Banken, ÖD, Medien und Bildung,
> Gesundheitswesen angestellt  oder gleich verbeamtet.

Banken? da eher selten, sondern bei den restlichen Einrichtungen die du 
aufgezählt hast und ja, sehr oft verbeamtet. Dann kann man sich diese 
Einstellung leisten. Das Gehalt wächst automatisch mit den Dienstjahren, 
entlassen kann man quasi nicht werden, die Pension ist super sicher.
Sonst gibt es noch viele Links-Grüne unter den Nerd-Entwicklern. Leute 
die mit dem Norweger Pulli der von Mutti alle 2 Wochen gewaschen wird 
für ein laues Gehalt sich ausbeuten lassen und zufrieden sind, solang 
sie eine kleine Wohnung mit Zocker PC sich dafür leisten können.

Ratet mal wer in Deutschland im Durchschnitt das höchste Vermögen hat! 
es sind nicht mehr die Selbständigen, nein die Pensionäre! die konnten 
ihr Vermögen seit 2008 sehr ordentlich steigern. Das gelang nicht mal 
den Selbständigen. Zumal die Varianzen bei den Selbständigen sehr hoch 
sind. Da gibt es den Schein-Selbständigen ohne Mitarbeiter der gerade so 
über die Runden kommt oder kurz vor der Insolvenz ist und es gibt die 
Aldis bw. Aldi Erben (die kaum Erbschaftsteuer zahlen btw.). Bei den 
Beamten bzw. Pensionären sin die Unterschiede nicht so krass. Da ist die 
Mehrheit irgendwas zwischen Ex-Streifenpolizist und Gymnasiallehrer. Die 
reichsten Pensionäre sind sicher Ex Politiker, aber das ist eher eine 
Minderheit, daher ist der Durchschnitt schon recht aussagekräftig in 
dieser Gruppe.

http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article130439715/In-Deutschland-haben-Pensionaere-das-groesste-Vermoegen.html

dazu haben die Beamten bzw. Pensionäre eine TOp Lobby im Bundestag. 
Pensionen kriegen auch Politiker und ein Großteil der Politiker war 
zuvor auch Beamter bzw. ÖDler.

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

selber_schuld schrieb:
> dazu haben die Beamten bzw. Pensionäre eine TOp Lobby im Bundestag.
> Pensionen kriegen auch Politiker und ein Großteil der Politiker war
> zuvor auch Beamter bzw. ÖDler.

Das stimmt.
Aber wir Ingenieure sollten erstmal zusehen, dass wir überhaupt eine 
Lobby aufbauen, egal ob im Bundestag, in der freien Wirtschaft oder auf 
dem Mond. Wir brauchen jemanden, der in unserem Namen spricht und unsere 
Interessen vertritt.

von Alex (Gast)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
>Und schließlich sind Piloten und Ärzte extrem öffentlichkeitswirksame
>Berufsgruppen. Die müssen sich häufig auch gegenüber den Medien
>vertreten. Allein dafür brauchen sie zwingend eine "PR-Abteilung", die
>ihre Interessen gegenüber der Öffentlichkeit vertritt. Wenn es mal
>wieder einen Flugzeugabsturz gab, gibt es 100%ig auch eine Stellungnahme
>von Cockpit. Bei Ingenieuren gibt es keine so starken gemeinsamen
>Interessen, die man gegenüber der Öffentlichkeit vertreten müsste.

Völlig richtig! Das wichtigste ist die mediale Wahrnehmung und der 
unmittelbare Druck von der Bevölkerung. Dies kann man auch wunderbar
beobachten: Wenn Piloten oder Ärzte streiken, dann bekommt dies die 
Öffentlichkeit nicht nur zu hören, nein, sie spürt es am eigenen Leib,
wenn Flüge nicht mehr stattfinden oder Krankheiten nicht behandelt
werden.
Bei Ings ist es leider etwas schwierig, die Öffentlichkeit
für eigene Interessen und Belange zu sensibilisieren. Dies könnte zwar 
funktionieren, allerdings, und hier nun auch wieder leider, nicht mit 
der brachialen und punktuellen Auswirkung, wie diese bei 
öffentlichkeitsnahen
Berufsgruppen der Fall ist. Mit anderen Worten: Es wird sehr lange 
dauern, bis die Öffentlichkeit beispielsweise etwas davon mitbekommen, 
dass es ein
Neufahrzeugmangel gibt, nur weil sich die Fahrzeugingenieure weigern, 
diese zu entwickeln! Der Mangel wird womöglich auch noch durch ein 
anderes Produkt ersetzt und somit erstickt die Wirkung schon im Keim.

Hmmm, schwieriges Thema! Einer Lösung wäre man aber tatsächlich näher, 
falls Ings es schaffen sich tatsächlich groß zu organisieren und mit 
groß
meine ich GIGANTISCH groß. Wie dieses gigantische funktioniert, sieht 
man
wieder bei Ärzten: Wenn die streiken, dann kann der Patient meist nicht 
einfacht um die Ecke zu einem anderen gehen, bringt nichts, denn der um 
die Ecke hat auch geschlossen! Nicht weil er aktiv am Streik teilnimmt, 
nein, aus reinster Solidarität!!

von selber_schuld (Gast)


Lesenswert?

das Problem ist, dass die meisten Ingenieure halt nichts machen, wo man 
einfach den Hebel runter schalten kann und nichts geht mehr, wie z.B. 
Lokführer, Piloten oder Ärzte. Wenn Ingenieure bei Audi oder bei deren 
Dienstleister streiken, wenn juckt es? produziert wird erstmal weiter. 
Erst nach mehreren Jahren Streik würde das sich auf den Wohlstand 
auswirken, weil keine Innovationen mehr kommen. Damit ist die 
Streikmacht einfach nicht groß genug, einen so langen Streik würden 
Ingenieure selber nicht überstehen. Finanziell in den meisten Fällen 
nicht, aber beruflich auch nicht. Wenn Ingenieure mehrere Jahre aus dem 
Beruf raus sind, sieht es ja meist sehr bescheiden aus.

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

Dass die IGM gescheitert ist, zeigt doch, dass die Ingenieure keinen 
Bedarf sehen und solange das so ist, wird sich nichts ändern und keine 
Interessenvertretung erwachen.

Den VDI kann man total vergessen und auch der VDE besteht nur aus 
Altgedienten, die sich selber hofieren. Niemand dort hat Lust, sich mit 
den Ag anzulegen.

Das Ganze liegt aber auch daran, dass die Diskussionslastigen Ingenieure 
früher oder später selber in die höheren Etagen aufsteigen wollen , 
anders, als die Arbeiter und sich nicht den Weg verbauen wollen.

Daher werden Ingenieure auch nur selten in den Betriebsräten aktiv.

Sie haben eben überwiegend ein profitables Verhältnis zu ihrer Firma, 
denn entweder werden sie von der Gewerkschaft indirekt jedes Jahr um 3% 
mitgeschoben oder sie sind sind eh AT und dann ist es besser, dass der 
breite Ingenieurkuchen wenig bekommt, damit man selber mehr bekommen 
kann.

Wenn alle Ingenieure eine AG-Vertretung hätten und diese dafür sorgen 
würde, dass die Ingenieure nur noch 35h arbeiten würden und alle gerecht 
bzahlt würden, könnte mir meine Firma auch nicht soviel bezahlen.

Ich bin heilfroh um jeden geringen Lohnabschluss, weil die Firma dann 
für die wenigen Vielverdiener genug Reserve hat.

> Wer vertritt die Interessen der angestellten,
indirekt die Gewerkschaft, den die ING Gehälter gehen ein bischen mit 
der Konjuktur mit

> selbstständigen
der Selbständige selber und auch ein wenig die Gewerkschaft, die Druck 
auf die AG macht, die dann lieber einen Selbständigen für die 
Tempoprojekte beschäftigen, weil die Angestellten an der 35h Grenze 
hängen

> und arbeitslosen Ingenieure?
der Arbeitslose selber und seine Mutter

von Alex (Gast)


Lesenswert?

@ selber_schuld:

Genau diesen Aspekt mit der Unwirksamkeit aufgrund von zeitlicher Spanne 
des Fortschritts habe ich in meinem Beitrag oben gemeint.
Es ist natürlich ein Riesennachteil, dass die meisten Ings abhängig 
Beschäftigte sind und sinngemäß stark auf das Wohlwollen ihrer 
Arbeitgeber angewiesen sind.
Piloten sind z.B. auch abhängig Beschäftigte, bei Streiks stehen aber 
die MEISTEN von denen wie Soldaten Schulter an Schulter, weil sie alle 
ganz genau wissen, dass die nur einen kleinen Keim der Unordnung 
erzeugen müssen, die gigantische Lawine löst aber die unzufriedene 
Öffentlichkeit aus!

von Marktmacht (Gast)


Lesenswert?

Also gut fände ich eine starke Gewerkschaft für alle. Eine Gewerkschaft, 
die mit hohen Mitgliedsbeiträgen von 10% des Bruttolohns genügend Macht 
hat.

Diese Gewerkschaft sollte nicht zu Streiks aufrufen, sondern radikal den 
Markt beeinflussen. Wenn genügend Geld gesammelt ist, sollte die 
Gewerkschaft zu Spitzenzeiten viele Leiharbeiter ausleihen, zu einem 
guten Preis. Diese Leiharbeiter müssen alle die gleiche Qualifikation 
aufweisen um einen partiellen Mangel am Markt zu erzeugen. Desweiteren 
sollten sie fest angestellte mit hohen Lahnversprechen abwerben.

Dieser Mangel muss Schwerpunktcharakter haben. D. h. man sollte bspw. 
alle LKW-Fahrer binden, die berechtig sind Gefahrgut/Kraftstoffe zu 
transportieren. Die Folge sind leere Zapfsäulen, denn Benzin wird per 
Tanklaster angeliefert. Leer Zapfsäulen bedeuten leer Autotanks, 
bedeuten den Stillstand des Kraftverkehrs, des Personen- und 
Gütertransportes, der gesamten Industrie und damit des Privatlebens - 
ohne Lebensmittel im Supermarktregal.

Die Gewerkschaft erpresst so die gesamte Wirtschaft. Fahrerstunden für 
Gefahrgut-LKWs werden nun an der Börse gehandelt, zu horrenden Preisen. 
Die Gewerkschaft spekuliert mit. Sie investiert auch in Zertifikate und 
Optionen, die einen hohen Gewinn beim zusammenbrechen bestimmter 
Wirtschaftszweige erreichen.

Es werden nun Tarifverträge verhandelt, mit langer Laufzeit und hohen 
Löhnen. Die Gewerkschaft verdient an den hohen Löhnen mit und erhält 
dadurch noch mehr Macht.

Nun attackiert die Gewerkschaft die nächste Branche usw.

Wichtig ist Einfluss im Ausland. In Afrika sind die Löhne sehr niedrig. 
Man kann mit wenig Geld viel Personal binden. Wie wäre es mit der 
Gesundheitsindustrie in Afrika? Oder mit den dortigen Bauern? Man bietet 
ihnen einfach mehr Geld für die Nahrungsmittel und verarbeitet sie zu 
Biosprit. Hungrige Menschen machen Aufstand und arbeiten nicht gerne für 
die westliche Gesellschaft.

Diese "Gewerkschaft" kann so die gesamte Wirtschaft kontrollieren. 
Selbst wenn die Leute aus ihr austreten und keine Mitgliedsbeiträge 
bezahlen, ist noch genügend Kapital vorhanden um das System zu 
kontrollieren.

Der nächste Schritt ist die Übernahme der Sozialsysteme. Die 
Gewerkschaft bietet ihren Mitgliedern eine Rentenversicherung, 
Unfallversicherung, Pflegeversicherung, Krankenversicherung und 
Arbeitslosenversicherung, falls die gesetzlichen Versicherungen nicht 
mehr leisten können.

Die gesetzlichen Sozialleistungen müssen dazu zerstört werden. Durch 
künstlich hervorgerufenen Mangel an Arbeitskräften, steigt das 
Lohnniveau und auch das Preisniveau. Hartz-4 und 
Beitragsbemessungsgrenzen steigen nicht so schnell mit, weil Erhöhungen 
erst beschlossen werden müssen.

Durch den enormen Arbeitskräftemangel in Schwerpunktbereichen bricht die 
Wirtschaft teilweise zusammen. Eine hohe Arbeitslosenquote ist die 
Folge.

Die von der Gewerkschaft gebundenen befristet angestellten Arbeitskräfte 
werden in spezielle "Weiterbildungsmaßnahmen" geschickt. Dort werden sie 
durch subtiles Mobbing psychisch zerstört. Ziele sind 
Massenkrankschreibungen und -frühverrentungen. Dadurch sollten die 
Sozialkassen endgültig zusammenbrechen.

So kann diese Gewerkschaft ihren Krieg gegen die Wirtschaft gewinnen und 
einen Weltkonzern bilden, der allen gerechte Löhne zahlen kann und als 
Beigabe den Markt von Sinnlosprodukten bereinigen kann.

von Alex (Gast)


Lesenswert?

@ Marktmacht:

WUNDERBAR :) Jetzt ersetze mal bitte die LKW-Tanklastfahrer mit Ings und 
morgen können wir die neue, UNSERE Gewerkschaft anmelden ;)

In diesem Sinne allen gute Nacht..

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Marktmacht schrieb:
> Also gut fände ich eine starke Gewerkschaft
> ......
> Löhne zahlen kann und als
> Beigabe den Markt von Sinnlosprodukten bereinigen kann.

Der Gehalt an Tetrahydrocannabinol deiner Eigenplantage  muß wohl 
ziemlich
hoch sein.

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

Alex schrieb:
> Völlig richtig! Das wichtigste ist die mediale Wahrnehmung und der
> unmittelbare Druck von der Bevölkerung. Dies kann man auch wunderbar
> beobachten: Wenn Piloten oder Ärzte streiken, dann bekommt dies die
> Öffentlichkeit nicht nur zu hören, nein, sie spürt es am eigenen Leib,
> wenn Flüge nicht mehr stattfinden oder Krankheiten nicht behandelt
> werden.

> Bei Ings ist es leider etwas schwierig, die Öffentlichkeit
> für eigene Interessen und Belange zu sensibilisieren. Dies könnte zwar
> funktionieren, allerdings, und hier nun auch wieder leider, nicht mit
> der brachialen und punktuellen Auswirkung, wie diese bei
> öffentlichkeitsnahen
> Berufsgruppen der Fall ist.

selber_schuld schrieb:
> das Problem ist, dass die meisten Ingenieure halt nichts machen, wo man
> einfach den Hebel runter schalten kann und nichts geht mehr, wie z.B.
> Lokführer, Piloten oder Ärzte. Wenn Ingenieure bei Audi oder bei deren
> Dienstleister streiken, wenn juckt es? produziert wird erstmal weiter.
> Erst nach mehreren Jahren Streik würde das sich auf den Wohlstand
> auswirken, weil keine Innovationen mehr kommen. Damit ist die
> Streikmacht einfach nicht groß genug, einen so langen Streik würden
> Ingenieure selber nicht überstehen. Finanziell in den meisten Fällen
> nicht, aber beruflich auch nicht. Wenn Ingenieure mehrere Jahre aus dem
> Beruf raus sind, sieht es ja meist sehr bescheiden aus.

Hinsichtlich des "alles" lahmlegenden Streiks gebe ich euch Recht! Das 
ist für Ingenieure aufgrund der Beschäftigungsstruktur i.d.T. kaum zu 
erreichen.

Aber eine Interessensvertretung muss ja nicht nur auf Streiks 
ausgerichtet sein... es geht ja auch um so Sachen wie Imagepflege, 
mediale Vertretung, Connections zum Bundestag und zur regionalen 
Politik, Sprachrohr gegen die Arbeitnehmer-Propaganda usw.

Ich habe mir mal die Website von "engineering-igmetall" näher 
angeschaut. Macht soweit einen guten Eindruck...

------------------------------------------------------------------------ 
--
Mitgliedsbeitrag:
Der satzungsgemäße Beitrag beträgt 1 Prozent vom Bruttoentgelt. 
Studierende leisten einen monatlichen Beitrag von 2,05 Euro. Für 
Studierende in berufsbegleitenden Studiengängen (wie zum Beispiel 
Studenten im Praxisverbund oder Berufsakademiestudenten) beträgt der 
Beitrag ein Prozent des monatlichen Entgelts.

http://www.engineering-igmetall.de/Mitglied-werden
------------------------------------------------------------------------ 
---

Bin gerade am Überlegen, ob ich mich da einschreibe. 2,50€ ist kein Geld 
der Welt und später 1% vom brutto wird man auch überleben :=D Wenn sich 
jeder ING (egal ob Student oder Arbeitnehmer) da einschriebe, dann hätte 
das garantiert weiterreichende Effekte... damit würde die IGM sehr stark 
wachsen und dann auch sich verstärkt auf ING-Vertretung konzentrieren...

Ist da von Euch schon jemand drin?

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Der Gehalt an Tetrahydrocannabinol deiner Eigenplantage  muß wohl
> ziemlich
das muss irgendwas stärkers gewesen sein

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?

Ingenieur schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Der Gehalt an Tetrahydrocannabinol deiner Eigenplantage  muß wohl
>> ziemlich
> das muss irgendwas stärkers gewesen sein

Cannabis soll legalisiert werden ;=D

von Kinderparadies MC.net (Gast)


Lesenswert?

Parteien und Interessenvertretungen werden immer mit der Zeit 
korrumpiert. Beispiel IG-Metall. Als es damals um die Diskussion ging 
Leiharbeiter weiter auszubauen war die IG-M massiv dagegen. Späer ist 
sie eingeknickt, offiziell hies es man will nur bis zu einem geringen 
Prozentsatz Leiarbeit zulassen, der wahre Deal war ein anderer. Man 
verhandelte mit den Arbeitgebern aus dass man die Kernbelegschaft 
schützt und eine neue Kaste an Leiharbeitern zugelassen wird, erst mal 
in geringer Prozentzahl die dann aber immer weiter stieg. Und deshalb 
gingen der IGM die Leiharbeiter auch immer am Arsch vorbei, für deren 
Interessen haben sie sich nie eingesetzt das hat man stillschweigend 
hingenommen, sonst hätten die frühzeitig protestiert und gestreikt, dann 
hätten wir den Leihsklavenmarkt überhaupt nicht oder diese 
Dienstleisterscheisse, die ist ja gerade bei Ings sehr verbreitet, daran 
sieht man wie wichtig der IGM die Ingenieure sind: nix.

Früher in den 70er/80ern war ständig Streik in den Nachrichten, Grosse 
Streiks, keine Zwergenaufstände. Wann gab es denn hier den letzten 
Streik in einem IGM-Betrieb? Wenn überhaupt mal ein Streik ist dann 
übers Wochenende oder Brückentagen wo eh der Laden auf Sparflamme läuft, 
reine Symbolveranstaltungen, mehr so eine Art Ritual, seht her uns gitbs 
auch noch.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Also mir sind die 1% deutlich zu viel. Und wenn ich im TV die 
Gewerkschaftsbosse sehen muss, egal welche Gewerkschaft, Bsirske, 
Sommer, Hundt und wie sie alle heißen und deren Nachfolger wird mir 
sowieso bereits übel. Aber wenn ich mir vorstellen müsste, dass ich 
deren Gehalt mitbezahle... nie und nimmer.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Kinderparadies MC.net schrieb:
> Früher in den 70er/80ern war ständig Streik in den Nachrichten, Grosse
> Streiks, keine Zwergenaufstände.

Was willste mit den _Streik erreichen.
entscheiden ist die Verhandlungsmacht. Die haben die Gewerkschaften sich 
aber unter der SPD weggestreikt. Durch die Streikerei haben sie die 
sozialpolitische Kompetenz der SPD untergraben.
Dadurch konnte der Kohl ja erst mit seinen Sprüche (Geistig moralische 
Wende, Leistung muß sich wieder lohnen, ....) sich ins Kanzleramt wählen 
lassen.
Seine Bilanz ist ja auch ziemlich mau, bei Lichte betrachtet.
Am Arbeitsmarkt hat der mit 1 Mio Arbeitsloser angefangen, am Ende hat 
er mit 6 Mio. aufgehört!

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

cyblord ---- schrieb:
> Also mir sind die 1% deutlich zu viel. Und wenn ich im TV die
> Gewerkschaftsbosse sehen muss, egal welche Gewerkschaft, Bsirske,
> Sommer, Hundt und wie sie alle heißen und deren Nachfolger wird mir
> sowieso bereits übel. Aber wenn ich mir vorstellen müsste, dass ich
> deren Gehalt mitbezahle... nie und nimmer.

Da hab ich ein Mittel dagegen, häng einfach deine Steuerbescheide der 
letzten 4 Jahre an die Wand und pin noch jeweils ein pic von Rösler, 
Westerwelle und den Rest der FDP daneben, dann weiste du immer was du 
für die bezahlt hast.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:

> Da hab ich ein Mittel dagegen, häng einfach deine Steuerbescheide der
> letzten 4 Jahre an die Wand und pin noch jeweils ein pic von Rösler,
> Westerwelle und den Rest der FDP daneben, dann weiste du immer was du
> für die bezahlt hast.

Es gibt halt Dinge die kann man beeinflussen und Dinge die muss man 
hinnehmen.
Außerdem hab ich früher die FDP gewählt (mehr Netto vom Brutto find ich 
ne gute Idee). Somit würden mich Bilder vom Steinbrück, von der Leyen, 
Roth (irx) oder Künast viel mehr abschrecken. Aber ich will ja kein 
Gruselkabinett in der Wohnung.

: Bearbeitet durch User
von Kinderparadies MC.net (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Was willste mit den _Streik erreichen.
> entscheiden ist die Verhandlungsmacht.
Da setzt der Admin einfach mal den DNS-Server in den Streikmodus, der 
Emailserver zu als Response zu jeder Email eine Antwort "Wir streiken" 
und parkt erst mal alle Emails die rein und raus gehen.

Oder man legt klassisch den Hebel in der Stromversorgung rum.

Nicht jeder Ing hockt am Rechner und macht Powerpointpräsentationen.


> aber unter der SPD weggestreikt. Durch die Streikerei haben sie die
> sozialpolitische Kompetenz der SPD untergraben.
> Dadurch konnte der Kohl ja erst mit seinen Sprüche (Geistig moralische
> Wende, Leistung muß sich wieder lohnen, ....) sich ins Kanzleramt wählen
> lassen.
> Seine Bilanz ist ja auch ziemlich mau, bei Lichte betrachtet.
> Am Arbeitsmarkt hat der mit 1 Mio Arbeitsloser angefangen, am Ende hat
> er mit 6 Mio. aufgehört!
Naja kam auch die Vereinigung dazu. Damals hat man die Statistiken zwar 
auch schon frisiert aber was dann Schröder gemacht hat war noch viel 
dreister. So gesehen war rückblickend noch ok, dass ich das mal 
schreiben würde hätte ich auch nie gedacht.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Welche Alternativen haben wir?

Dein einziger Ansprechspartner ist der zuständige Sachbearbeiter im 
Jobcenter , klingt ultrahart , ist aber wahr !
Die Ingenieure sind selber Schuld das sie nichts gescheites in Sachen 
Gewerkschaft , Interressenvertretung oder was auch immer hinkriegen !

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

Bitte entschuldigt das Plenken im letzten Beitrag.

von HunzenStrunz (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Kinderparadies MC.net schrieb:
>> Früher in den 70er/80ern war ständig Streik in den Nachrichten, Grosse
>> Streiks, keine Zwergenaufstände.
>
> Was willste mit den _Streik erreichen.
> entscheiden ist die Verhandlungsmacht. Die haben die Gewerkschaften sich
> aber unter der SPD weggestreikt. Durch die Streikerei haben sie die
> sozialpolitische Kompetenz der SPD untergraben.
> Dadurch konnte der Kohl ja erst mit seinen Sprüche (Geistig moralische
> Wende, Leistung muß sich wieder lohnen, ....) sich ins Kanzleramt wählen
> lassen.
> Seine Bilanz ist ja auch ziemlich mau, bei Lichte betrachtet.
> Am Arbeitsmarkt hat der mit 1 Mio Arbeitsloser angefangen, am Ende hat
> er mit 6 Mio. aufgehört!


Ok die Grundlagen...

Mit der Annahme des Arbeitsplatzes willigt der Arbeiter ein seine 
Arbeitskraft dem Unternehmen zur Verfügung zu stellen. An diese ist der 
AG nur interessiert, der Lohn ist Kost, und muss so gering wie möglich 
sein. Wenn sich 1 (lies: ein) Arbeiter gegen irgendwelche Arbeits- und 
Vertragsbedingungen stellt, stehen 100 andere Deppen bereit sich genau 
diese Bedingungen gefallen zu lassen (sind ja Deppen). Es läuft so, wie 
es die AG und der Staat wollen. Wenn sich aber die Arbeiter (völlig 
unrealistisch und hypotetisch in unserer depperten Gesellschaft) als 
eben die Gesamtheit der Arbeiter gegen ihre Arbeitsbedingungen stellen, 
dann bleiben eben die Arbeitskräfte aus, und das, was den Unternehmen 
Reichtum bringt, die Arbeit, entfällt. Böderweise entfällt dann die 
Arbeit für alle, d.h. die Bedürfnisse der Menschen ganz allgemein können 
nicht befriedigt werden (Penlder kommen nicht weg, etc). Aber daran 
merkt man, worauf es in dieser Gesellschaft ankommt. Darauf, dass 
gearbeitet und Bedürfnisse befriedigt werden schonmal nicht, sondern, 
dass Unternehmen Profite machen, und das machen sie am besten wenn sie 
Arbeitsbedingungen möglichst weitreichend nach ihren Wünschen bestimmen 
können.

Wenn dann, so wie im alten England, trotz extremen technologischen 
Fortschritt die Leute anfangen wieder kleiner zu werden und 
gesundheitliche Mangelerscheinungen kriegen, die Lebenserwartung sinkt 
etc., findet es der Staat wiederum blöd, weil ihm dann das 
Menschenmaterial dahinschwindet.

Müßig zu erwähnen, welcher Menschenschlag in unserer Gesellschaft 
domoniert. Die Ja-Sager. Die komplette Leiharbeit würde gar nicht 
existieren können, ohne solche Menschen.

von selber_schuld (Gast)


Lesenswert?

in den 70ern gab es noch den eisernen Vorgang, China war noch keine 
Wirtschaftsmacht, selbst Japans Industrie war noch relativ bescheiden. 
Da konnten lokale Arbeitnehmer noch sowas bringen. Heute aber kann 
weltweit entwickelt und produziert werden. Das haben einige hier 
vielleicht noch nicht ganz verstanden. Selbst die SPD hat das in 
Ansätzen kapiert.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

HunzenStrunz schrieb:
> Die komplette Leiharbeit würde gar nicht
> existieren können, ohne solche Menschen.

Irrtum, die Möglichkeit "Nein" zu sagen ist halt sehr gering geworden.
Und wird noch geringer, wenn die Multikulti-Truppe weiter macht wie 
bisher.
Die sorgen halt für einen ausreichenden "Überschuss" an Arbeitskräften.
Wobei die Multikulti-Truppe selbst kaum von der Zuwanderung am 
Arbeitsmarkt betroffen ist.
Was denen es ja so leicht macht "Zuwanderung, find ich toll" zu rufen.

von Keine Organisation (Gast)


Lesenswert?

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Die Ingenieure sind selber Schuld das sie nichts gescheites in Sachen
> Gewerkschaft , Interressenvertretung oder was auch immer hinkriegen !

Kommt nicht oft vor dass unser Dipl Ing ( FH ) was vernünftiges schreibt 
:)
Hier muss ich ihm aber recht geben.

von jagehtsnoch (Gast)


Lesenswert?

Ich werde niemals so dämlich sein, einer Gewerkschaft beizutreten, die 
"meine" Interessen vertritt.
Ich bin fähig genug meine eigenen Interessen zu vertreten und ein 
Großteil aller Ingenieure ebenso.
Der Rest darf sich gerne irgendwo "eingruppieren".

von HunzenStrunz (Gast)


Lesenswert?

selber_schuld schrieb:
> in den 70ern gab es noch den eisernen Vorgang, China war noch keine
> Wirtschaftsmacht, selbst Japans Industrie war noch relativ bescheiden.
> Da konnten lokale Arbeitnehmer noch sowas bringen. Heute aber kann
> weltweit entwickelt und produziert werden. Das haben einige hier
> vielleicht noch nicht ganz verstanden. Selbst die SPD hat das in
> Ansätzen kapiert.

Ich glaube, die Möglichkeit sich gegen für einen schädliche 
Arbeitsbedingungen zu wehren, hört nicht an einer Ländergrenze auf. Nein 
ich bin mir sogar sehr sicher, dass das nicht so ist. Im Übrigen.... was 
man "bringen kann" hängt nur von dem Willen, und den Mittel die dem 
Willen zur Verfügung stehen, ab. Aber auch das sind Grundlagen...

von HunzenStrunz (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> HunzenStrunz schrieb:
>> Die komplette Leiharbeit würde gar nicht
>> existieren können, ohne solche Menschen.
>
> Irrtum, die Möglichkeit "Nein" zu sagen ist halt sehr gering geworden.

Was ist das überhaupt für ein Satz. "Die Möglichkeit nein zu sagen"... 
muss ich das wirklich noch erklären, oder versteht es sich von selbst, 
dass jeder Mensch, zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit hat nein zu 
sagen... eine VÖLLIG ANDERE FRAGE ist es, ob ein nein, zu welchem man zu 
jedem Zeitpunkt die Möglichkeit dazu hat, darin resultiert, dass die 
Gründe verschwinden warum man etwas ablehnt (weil man z.B. die Mittel 
hat, seine Interessen durchzusetzen), und sich daraus ein ja ergibt, 
oder ob etwas gegen das eigene Interesse praktisch bestehen bleibt.

Die Möglichkeit der eigenen Entscheidung überhaupt zu bezweifeln ist 
Menschen vorbehalten, die sowieso nicht die Welt an ihren Interessen 
messen. So was braucht niemand.


jagehtsnoch schrieb:
> Ich bin fähig genug meine eigenen Interessen zu vertreten und ein
> Großteil aller Ingenieure ebenso.

Als Einzelner wird man niemals die Macht einer ganzen Gesellschaft oder 
größeren Interessensgruppe haben. Und um gesellschaftliche Bedingungen 
zu verändern braucht man gesellschaftlich relevante Macht. Da wird 
niemand auf einen einzelnen Ingenieur hören.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

HunzenStrunz schrieb:

> Die Möglichkeit der eigenen Entscheidung überhaupt zu bezweifeln ist
> Menschen vorbehalten, die sowieso nicht die Welt an ihren Interessen
> messen. So was braucht niemand.

Ein schlauer Mann sagte dazu einmal:

"So etwas wie richtige oder falsche Entscheidungen existiert nicht. 
Alles was existiert sind Konsequenzen."

von HunzenStrunz (Gast)


Lesenswert?

cyblord ---- schrieb:
> HunzenStrunz schrieb:
>
>> Die Möglichkeit der eigenen Entscheidung überhaupt zu bezweifeln ist
>> Menschen vorbehalten, die sowieso nicht die Welt an ihren Interessen
>> messen. So was braucht niemand.
>
> Ein schlauer Mann sagte dazu einmal:
>
> "So etwas wie richtige oder falsche Entscheidungen existiert nicht.
> Alles was existiert sind Konsequenzen."

Von richtigen oder falschen Entscheidungen habe ich gar nicht 
gesprochen.
Und selsbtverständlich kann eine Entscheidung im Bezug auf den Zweck, 
den ich damit verfolge, objektiv und fernab der Frage, wie ich den Zweck 
bewerte, falsch sein.

von jagehtsnoch (Gast)


Lesenswert?

HunzenStrunz schrieb:
> Als Einzelner wird man niemals die Macht einer ganzen Gesellschaft oder
> größeren Interessensgruppe haben. Und um gesellschaftliche Bedingungen
> zu verändern braucht man gesellschaftlich relevante Macht. Da wird
> niemand auf einen einzelnen Ingenieur hören.

Ich will ja nicht die Gesellschaft verändern. Ich will meine Interessen 
durchsetzen und das kann ich. Und andere können das auch!

von HunzenStrunz (Gast)


Lesenswert?

jagehtsnoch schrieb:
> HunzenStrunz schrieb:
>> Als Einzelner wird man niemals die Macht einer ganzen Gesellschaft oder
>> größeren Interessensgruppe haben. Und um gesellschaftliche Bedingungen
>> zu verändern braucht man gesellschaftlich relevante Macht. Da wird
>> niemand auf einen einzelnen Ingenieur hören.
>
> Ich will ja nicht die Gesellschaft verändern. Ich will meine Interessen
> durchsetzen und das kann ich. Und andere können das auch!

Bei einem Interesse was bescheiden ist und auf die Anforderungen "der 
Wirtschaft" angepasst ist geht das sicher. Dass so eine Anpassung 
schädlich für einen selber ist, ist inbegriffen (halt bescheidenes 
Interesse). Falls es aber den Anforderungen der Wirtschaft nicht passt 
(vielleicht will man nicht gratis 20% mehr durch Überstunden arbeiten, 
vielleicht meint ein anderer es sei nicht so toll 10-12 von 24 Stunden 
eines Tages für die Arbeit inklusive des Pendelns aufzuwenden), dann ist 
es in unserer Gesellschaft extremst selten, dass der AG sich auf 
irgendetwas einlässt und NICHT den nächsten in der Warteschlange an 
Bewerbern nimmt. Mag sein, dass es in ganz speziellen 
Branchen/Fachbereichen so ist. Dass Menschen generell ihre Interessen 
verfolgen KÖNNEN daran habe ich keinen Zweifel. Ob sie sie aber auch 
durchsetzen hängt von gesellschaftlichen Bedingungen ab, auf die sie als 
einzelner garantiert keinen Einfluss haben. (der König war ja auch nur 
König weil sich alle anderen zu ihm als Untertan verhielten.. der hatte 
nämlich keine Superkräfte)

von Ingenieurschwemme (Gast)


Lesenswert?

jagehtsnoch schrieb:
> Ich werde niemals so dämlich sein, einer Gewerkschaft beizutreten, die
> "meine" Interessen vertritt.
> Ich bin fähig genug meine eigenen Interessen zu vertreten und ein
> Großteil aller Ingenieure ebenso.

Sieht man gut daran, dass sich fast alle Ingenieure um die Stellen in 
Konzernen kloppen und in große Mittelständler wollen, wo die IGM das 
Sagen hat und es ERA gibt. So gut können die Ingenieure ihre Interessen 
auf eigene Faust vertreten.
Ohne die Gewerkschaften würden sie ein Lumpengehalt wie in KMUs bekommen 
und hätten 20 % bis 25 % Einkommensverlust.
Stundenlohnmäßig sähe es noch schlechter aus, denn für die weniger Kohle 
muss auch noch länger gearbeitet werden, da Wochenstunden höher, weniger 
Urlaub. Bei den nächsten Tarifverhandlungen müssten die ganzen 
ERA-Gruppen für Ingenieure rausfliegen, das gibt dann AT, dann können 
die Ingenieure selber verhandeln und ein Großteil von ihnen ihre nicht 
vorhandene Marktmacht durch ein globales Überangbot ihres 
Bidlungsstandes zur Kenntnis nehmen. Vielleicht hilft ja dann denen der 
VDI. Sind wohl noch mehr Ingenieure im VDI als in der IGM - Facepalm.
Leid tun mir nur die armen Schweine, die den Mist in den KMUs ausbaden 
dürfen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

Keine Organisation schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Die Ingenieure sind selber Schuld das sie nichts gescheites in Sachen
> Gewerkschaft , Interressenvertretung oder was auch immer hinkriegen !
>
> Kommt nicht oft vor dass unser Dipl Ing ( FH ) was vernünftiges schreibt
> :)
> Hier muss ich ihm aber recht geben.


Wobei dieses Statement vom FAKE Dipl Ing ( FH ) stammt!

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Nomadd schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Weil es dort diese starke Ausprägung von Know-How nicht gibt. Piloten
>> sind quasi beliebig austauschbar, weil es keine Spezialisierung gibt.
>> Bei Ärzten gibt es zwar einige Spezialisierungen, aber die sind nicht so
>> spezifisch und vielfältig wie es bei Ingenieuren der Fall ist.
>
> Was laberst Du da für einen Müll?

Welche Gegenargumente hast du denn? Ein Pilot kann sich maximal auf 
verschiedene Flugzeugmodelle spezialisieren und bei Ärzten gibt es zwar 
Fachrichtungen, die aber alle in etwa ein standardisiertes Berufsbild 
haben. Ein Herzchirurg in Hamburg muss in etwa das gleiche 
"Handwerkszeug" beherrschen wie sein Kollege in München. Bei Ingenieuren 
gibt es viel vierfältigere Spezialisierungsarten. z.B. 
Softwareentwickler für eingebettete Systeme mit Spezialisierung in der 
industriellen Bildverarbeitung. Das wäre so als würde sich ein Pilot auf 
Landungen in Frankfurt am Main spezialisieren können.

Nomadd schrieb:
> Was soll ich hinnehmen?
> Das Sachbearbeiter-Ingenieure Versager sind?

Das habe ich doch gar nicht gesagt. Ingenieure als Sachbearbeiter sind 
eine eigene Berufsgruppe, die keine (technische!) Know-How-Träger sind. 
Das ist aber doch nicht schlimm. Darunter gibt es auch gute und weniger 
gute Leute. Fakt ist aber, dass diese Leute besser von der IG-Metall 
betreut werden können.

Nomadd schrieb:
>> Nein! Ingenieur ist erst einmal nur eine Ausbildung und kein Beruf. Ein
>> Ingenieur kann zig, wenn nicht sogar hunderte verschiedene Berufsbilder
>> ausüben.
> Das kannst Du prinzipiell über jede Ausbildung/jeden Beruf sagen...
> Insofern weiß ich nicht, was diese Differenzierung soll?

Das stimmt so nicht. Ärzte und Piloten werden ganz gezielt auf ein 
Berufsbild hin ausgebildet. Gleiches gilt z.B. für Pharmazeuten. Es gibt 
natürlich auch immer Ärzte, die in die Forschung gehen oder Piloten, die 
Luftfahrtkonzerne beraten. Aber das sind eher Ausnahmen. Bei Ingenieuren 
gibt es kein "Standard-Berufsbild". Die wenigsten Ingenieure werden 
Entwickler, sondern verteilen sich in Einkauf, Vertrieb, Fertigung sonst 
wo hin. Das sind alles unterschiedliche Berufsbilder.

Ähnlich ist es doch bei Juristen. Es gibt keine Lobby, die alle Juristen 
vertritt. Es gibt eine Anwaltskammer, aber die sorgt sich nicht um 
Richter, Rechtspfleger oder angestellte Juristen. Genauso kümmert sich 
der Marburger Bund sicher weniger um Ärzte, die in der Forschung tätig 
sind.

Und so ist es eben auch bei Ingenieuren. Wer bei einem Konzern als 
Sachbearbeiter eingestellt ist, wird sich sicher durch die IG-Metall 
sehr gut vertreten fühlen.

Nicht vergessen: Eine Interessenvertretung braucht auch einen 
gleichwertigen Gegner, gegen den sie ihre Interessen vertreten kann. 
Doch wer ist das bei einem Ingenieur, der als Know-How-Träger bei einem 
Mittelständler angestellt ist? Eine große Interessenvertretung kann 
nicht mit jedem einzelnen Geschäftsführer diskutieren. Ein einzelner 
Ingenieur kann das aber in der Regel sehr wohl tun!

von Glasvoll (Gast)


Lesenswert?

Gibt es hier echt noch VDI Mitglieder? ^^

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Glasvoll schrieb:
> Gibt es hier echt noch VDI Mitglieder? ^^

Gibt es überhaupt noch VDI Mitglieder, die nicht zu den Arbeitgebern 
gehören?

von Glasvoll (Gast)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
> Welche Gegenargumente hast du denn? Ein Pilot kann sich maximal auf
> verschiedene Flugzeugmodelle spezialisieren und bei Ärzten gibt es zwar
> Fachrichtungen, die aber alle in etwa ein standardisiertes Berufsbild
> haben. Ein Herzchirurg in Hamburg muss in etwa das gleiche
> "Handwerkszeug" beherrschen wie sein Kollege in München. Bei Ingenieuren
> gibt es viel vierfältigere Spezialisierungsarten. z.B.
> Softwareentwickler für eingebettete Systeme mit Spezialisierung in der
> industriellen Bildverarbeitung. Das wäre so als würde sich ein Pilot auf
> Landungen in Frankfurt am Main spezialisieren können.

Und? Warum sollte man nicht trotzdem beide vertreten können?
Spezialisierung ist ja eine Sache, Vertretung, mediales Sprachrohr und 
Imagepflege eine andere...

Bei Ingenieuren
> gibt es kein "Standard-Berufsbild". Die wenigsten Ingenieure werden
> Entwickler, sondern verteilen sich in Einkauf, Vertrieb, Fertigung sonst
> wo hin. Das sind alles unterschiedliche Berufsbilder.

Das mag schon sein, aber der gelernte Beruf bleibt trotzdem Ingenieur. 
Ich kann auch als Sachbearbeiter im Vertrieb arbeiten, auf meiner 
Lohnsteuerkarte wird trotzdem "Verfahrenstechniker M.Sc." stehen...

> Ähnlich ist es doch bei Juristen. Es gibt keine Lobby, die alle Juristen
> vertritt. Es gibt eine Anwaltskammer, aber die sorgt sich nicht um
> Richter, Rechtspfleger oder angestellte Juristen. Genauso kümmert sich
> der Marburger Bund sicher weniger um Ärzte, die in der Forschung tätig
> sind.

Die Juristen haben eine gute mediale Vertretung, immerhin haben sie es 
geschafft eine planwirtschaftliche Gebührenordnung zu implementieren, 
obwohl ja die größten Juristenvertreter (FDP und co) immer so vom 
Liberalismus schwärmen...

> Doch wer ist das bei einem Ingenieur, der als Know-How-Träger bei einem
> Mittelständler angestellt ist? Eine große Interessenvertretung kann
> nicht mit jedem einzelnen Geschäftsführer diskutieren. Ein einzelner
> Ingenieur kann das aber in der Regel sehr wohl tun!

Man muss nicht mit dem Geschäftsführer diskutieren. Es würde auch 
reichen z.B. medial gegen den VDI zu wettern, die Politik über den 
"Fachkräftemangel" aufzuklären, Hochschulen zu besuchen, an Politrunden 
im Fernsehen teilzunehmen und aufzuklären...

Ich sehe das als Möglichkeit einer strategischen Interessenvertretung, 
die geschickt die öffentliche Meinung zu unserem (Arbeitnehmer!) Gunsten 
steuert. Also das Gegenteil vom VDI.

von Glasvoll (Gast)


Lesenswert?

Ich schrieb:
> Glasvoll schrieb:
>> Gibt es hier echt noch VDI Mitglieder? ^^
>
> Gibt es überhaupt noch VDI Mitglieder, die nicht zu den Arbeitgebern
> gehören?

Ja, naive Erstsemester, die sich als Mitglied registrieren lassen, weil 
der VDI 'ne Kiste Bier an der Hochschule austeilt...

von selber_schuld (Gast)


Lesenswert?

Glasvoll schrieb:
> Die Juristen haben eine gute mediale Vertretung, immerhin haben sie es
> geschafft eine planwirtschaftliche Gebührenordnung zu implementieren,
> obwohl ja die größten Juristenvertreter (FDP und co) immer so vom
> Liberalismus schwärmen...

und was nutzt es? davon profitieren doch nur die, die dick im Geschäft 
sind und nicht nach Leistung sondern Streitwert abrechnen können, 
zumindest in den meisten Fällen. Die jungen selbständigen Juristen haben 
das Nachsehen. Ein Rechtsstreit um eine Kündigung kostet bei identischem 
Streitwert (meist ein Jahresgehalt) beim Top Anwalt das gleiche wie beim 
Frischling ohne Erfahrung. Ausser bei der reinen Rechtsberatung ohne 
Verfahren dürfen Anwälte von der Gebührenordnung abweichen.

Da sieht man übrigens sehr schön, wie wenig sozialistische 
Lohnfestsetzungen nutzen. Davon profitieren tut nur eine kleine 
Minderheit, den meisten schadet sie. Ein junger Anwalt kann sich nicht 
anfangs damit profilieren, z.B. auf Erfolgsbasis zu arbeiten für 
Mandanten, z.B. 20% von der eingeklagten Summe im Erfolgsfall, ansonsten 
geht er leer aus wenn der Prozess verloren ist. Ebenfalls darf man auch 
kein abweichendes Honorar vereinbaren, ausser bei der Erstberatung, aber 
das ist auch erst seit ca. 10 Jahren so. Da darf ein junger Jurist (und 
nicht wenige tun das) auch eine Erstberatung für lau oder 10 Euro 
durchführen. Viele machen das, um überhaupt an Mandante ran zu kommen.

Wegen dieser Gebührenordnung liegen viele jungen Anwälte in einer 
Kleinkanzlei bei sehr geringen Einkommen.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Glasvoll schrieb:
> Die Juristen haben eine gute mediale Vertretung, immerhin haben sie es
> geschafft eine planwirtschaftliche Gebührenordnung zu implementieren,
> obwohl ja die größten Juristenvertreter (FDP und co) immer so vom
> Liberalismus schwärmen...

Eben nicht! Juristen != Anwälte. Richter, Rechtspfleger und angestellte 
Juristen haben keine Gebührenordnung!

Glasvoll schrieb:
> Und? Warum sollte man nicht trotzdem beide vertreten können?
> Spezialisierung ist ja eine Sache, Vertretung, mediales Sprachrohr und
> Imagepflege eine andere...

Weil es eben kein homogenes Berufsbild gibt, das es zu verteidigen gibt.

Glasvoll schrieb:
> Das mag schon sein, aber der gelernte Beruf bleibt trotzdem Ingenieur.
> Ich kann auch als Sachbearbeiter im Vertrieb arbeiten, auf meiner
> Lohnsteuerkarte wird trotzdem "Verfahrenstechniker M.Sc." stehen...

Wie gesagt, Beruf und Ausbildung sind zwei verschiedene Stiefel.

Medizin => Arzt, Wissenschaftler
Jurist => Anwalt, Rechtspfleger, Richter, Personalreferent...
Ingenieur => Entwickler, Vertriebler, Fertigungsingenieur, Einkäufer...
Informatiker => Webdesigner, Entwickler, SAP-Berater...
Pharmazeut => Apotheker, Wissenschaftler

Eine Vertretung macht nur auf Berufsebene Sinn, nicht auf 
Ausbildungsebene.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


Lesenswert?

@selber_schuld,

>Da sieht man übrigens sehr schön, wie wenig sozialistische
>Lohnfestsetzungen nutzen

Die Gebührenordnung ist original von 1879: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrechtsanwaltsgeb%C3%BChrenordnung

Also nix mit Sozialismus.


>Ein junger Anwalt kann sich nicht
>anfangs damit profilieren, z.B. auf Erfolgsbasis


http://www.anwalt-seiten.de/artikel/sec5/35.html

Na ja, was  soll man von einem Vollspacko resp. Heiner-Sockenpuppe auch 
anderes erwarten.

von selber_schuld (Gast)


Lesenswert?

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> http://www.anwalt-seiten.de/artikel/sec5/35.html
>
> Na ja, was  soll man von einem Vollspacko resp. Heiner-Sockenpuppe auch
> anderes erwarten.

das was ich sagte: Für reine Beratung darf man handeln. Aber nicht bei 
Prozessen die vor Gericht gehen und ein Streitwert festgesetzt wird. 
Dann gilt nach wie vor das RVG. Da kann man nicht sagen: 100k 
Streitwert, der Anwalt bekommt im Erfolgsfall x% der eingeklagten Summe, 
sonst einfach nur ein Basis Salär oder gar nichts.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


Lesenswert?

>das was ich sagte:

Lesen kannst du offenbar auch nicht. Gleich im ersten Absatz steht: seit 
dem 01.07.2006 sind die Gebühren frei vereinbar

von selber_schuld (Gast)


Lesenswert?

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Lesen kannst du offenbar auch nicht. Gleich im ersten Absatz steht: seit
> dem 01.07.2006 sind die Gebühren frei vereinbar

ja für die reine Beratung wenn es NICHT vor Gericht geht! wenn du dich 
einfach mal informieren willst oder aber wenn du z.B. einen Vertrag vom 
Anwalt aufsetzen lassen willst! nicht aber für Prozesskosten! diese 
Kosten in einem gerichtlichen Verfahren für den Anwalt berechnen sich 
nach wie vor nach RVG!!!!! wenn du es nicht glaubst, frag einen Anwalt 
;-)

von M. (Gast)


Lesenswert?

Eigentlich müssten die Absolventen und Anfänger zusammehalten und ihre 
Einstiegsgehälter heben. Was da abgeht, spottet ja jeder Beschreibung:

Beitrag "Re: Reale Einstiegsgehälter"

Drastisch, wenn man bedenkt, dass viele Einsteiger die 50k Grenze nicht 
mal erreichen. Da war es wohl besser, man ist in der 80ern Ingenieur 
geworden.

von pow (Gast)


Lesenswert?

und was bitte kann ein Arbeitgeber für die Inflation? gerade IG Metall 
Firmen geben den Mitarbeitern mindestens einen Inflationsausgleich, oft 
sogar noch mehr oben drauf. Umgekehrt: höhere Löhne verursachen eine 
Inflation u.a. sogar mit! Stichwort Lohn-Preis Spirale.

sind alle Absolventen den gleichwertig vom Profil her? sind alle Firmen 
wo diese Absolventen anfangen, alle gleichwertig vom 
Umsatz/Gewinn/Kapitalbasis?wenn ja, dann müssten quasi alle ziemlich 
ähnlich bezahlt werden. Aber dem ist nicht so. Es ist doch logisch, wenn 
der 3,0 Absolvent der in einer Klitsche anfängt irgendwo im Norden 
weniger bekommt, als der 1er Absolvent mit super Praktika Leistungen 
beim Autokonzern!

oder sollen die alle das gleiche bekommen?

von Bingo Gringo Ginko (Gast)


Lesenswert?

pow schrieb:
> Es ist doch logisch, wenn
> der 3,0 Absolvent der in einer Klitsche anfängt irgendwo im Norden
> weniger bekommt, als der 1er Absolvent mit super Praktika Leistungen
> beim Autokonzern!

Ja, deshalb haben Merceded MA letztes jahr ein paar Tausender zusätzlich 
zum IGM Gehalt erhalten

von M. (Gast)


Lesenswert?

Falls Du dich auf die von mir gelinkte Grafik beziehst: Das 
Entscheidende dabei ist, dass das Gehalt der Ingenieure immer weiter 
zurückgeht und es nach der Krise keine Erholung gab.

Andere Branchen haben stärker zugelegt und weniger vorloren.

Und das liegt nicht an Regionen oder einem anderen Ausbildungsprofil.

von pow (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb:
> Andere Branchen haben stärker zugelegt und weniger vorloren.

hast du dazu eine Quelle, ausser die selbst gemalte Grafik?

von Gerücht wahr? (Gast)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Das ganze ist im Sande verlaufen, die zugehörige Homepage
> http://www.ig-ing.de/ längst außer Betrieb.

War es auch nicht so, dass der Betreiber/Initiator dieses 
Interessenverbandes für Ingenieure dadurch in ernste Schwierigkeiten in 
seinem Berufsleben kam?

von Gospel (Gast)


Lesenswert?


von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

cyblord ---- schrieb:

> Gewerkschaftsbosse Hundt

??? Der ist von der anderen Fraktion !

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> cyblord ---- schrieb:
>
>> Gewerkschaftsbosse Hundt
>
> ??? Der ist von der anderen Fraktion !

Da gibts ne andere Fraktion?

Spass beiseite.
Aber ja, du hast recht, der von der AG-Seite.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

jagehtsnoch schrieb:
> Ich will ja nicht die Gesellschaft verändern. Ich will meine Interessen
> durchsetzen und das kann ich.
> Und andere können das auch!

Nein!

Die starke Zunahme an Leiharbeit bei Ingenieuren beweist das Gegenteil.

von MS-DOS13 (Gast)


Lesenswert?

M. schrieb:
> Eigentlich müssten die Absolventen und Anfänger zusammehalten und ihre
> Einstiegsgehälter heben. Was da abgeht, spottet ja jeder Beschreibung:

Dass es im Ingenieurbereich keinen Zusammenhalt geben kann, liegt 
schonmal daran, dass das Fach von 2 verschiedenen Hochschultypen 
angeboten wird, wobei die Absolventen des einen Typs dazu neigen, sich 
den andere überlegen zu fühlen. In so einem Klima kann einfach kein 
Zusammenhalt entstehen.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Gerücht wahr? schrieb:
> War es auch nicht so, dass der Betreiber/Initiator dieses
> Interessenverbandes für Ingenieure dadurch in ernste Schwierigkeiten in
> seinem Berufsleben kam?

Ich bin einer der beiden Initiatoren der "Interessengemeinschaft der 
Ingenieure -IG ING" und weder ich noch der Kollege haben deshalb 
beruflich irgend welche Schwierigkeiten bekommen.

von Adolf (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Gerücht wahr? schrieb:
>> War es auch nicht so, dass der Betreiber/Initiator dieses
>> Interessenverbandes für Ingenieure dadurch in ernste Schwierigkeiten in
>> seinem Berufsleben kam?
>
> Ich bin einer der beiden Initiatoren der "Interessengemeinschaft der
> Ingenieure -IG ING" und weder ich noch der Kollege haben deshalb
> beruflich irgend welche Schwierigkeiten bekommen.

Was halten Sie von der "Engineering IGM"?

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Adolf schrieb:
> Was halten Sie von der "Engineering IGM"?

Das ist die IG Metall, man kann denen beitreten - besser als nix. Für 
mich ist das nichts, weil die IGM hauptsächlich die Interessen der 
Hilfs-, Facharbeiter, Meister und teilw. Techniker vertritt. Den 
Ingenieuren gegenüber war sie meistens negativ gestimmt. Deshalb sollten 
wir eine eigene Interessenvertretung aufbauen.

Bei Themen, die sich überschneiden, wie etwa Arbeitsplatzverlagerung ins 
Ausland, Arbeitsplatzabbau wegen Mißmanagement, Leiharbeit, etc. ist 
eine Zusammenarbeit denkbar.

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

carlos schrieb:
> Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren
> Berufsgruppen..

Wahrnehmungsstörung?

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> carlos schrieb:
>> Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren
>> Berufsgruppen..
>
> Wahrnehmungsstörung?

Is wie die SPD-Führung, die glauben auch die letzte Bundestagswahl 
gewonnen zu haben!

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Deshalb sollten
> wir eine eigene Interessenvertretung aufbauen.

Hmm, dafür ist aber das Berufsfeld zu weit gestreut!
Cockpit, GdL ?
Die haben nur eine Firma und Vertreten nur einen Beruf.
Ing.? die findest du überral in der Wirtschaft und Verwaltung.
Berufe? alles vom Raumfahrting. bis zum Tiefbohring. ,alles da!

Marburger Bund?
Die sind doch durch ihr  Approbationsrecht 
http://de.wikipedia.org/wiki/Approbationsordnung
besitzen die "Quasimonopol" am Arbeitsmarkt.
Da kann ned irgendeine Hebamme mal schnell einen "kaiserschnitt" setzen.

Also eine Gewerkschaft für Ing.?
Nur wenn der Gesetzgeber eine verpflichtende Ing.-kammer einführen 
würde.
Aber daran glaubt wohl hier im Forum keiner!

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Tja, ausgerechnet bei Ingenieuren herrscht eine Ellenbogenmentalität wie
> sie eigentlich bei Ärzten oder Piloten oder BWLern zu erwarten wäre.

Ich glaube nicht, daß es eine Ellenbogenmentalität ist. Vielmehr haben 
die Leute Karriereambitionen und befürchten Nachteile, wenn sie eine 
Arbeitnehmerorganisation unterstützen.

Gegenbeispiel:
Mein Hauptabteilungsleiter ist seit Berufsstart IGM-Mitglied und zeigt 
dies auch öffentlich, indem er viele rote Gewerkschaftsrosen auf seinem 
Schreibtisch stehen hat.

Sein Werdegang:
- mit 24 Jahren als Ing. angefangen
- mit 29 J. Gruppenleiter (wären derzeit ca. 100.000 € p.a.)
- mit 32 J. Abteilungsleiter (derzeit ca. 130.000 €)
- mit 37 J. Hauptabteilungsleiter (ca. 160.000 €)

Würde er zum Bereichsleiter aufsteigen, dann müßte er die Mitgliedschaft 
beenden, weil er dann ein (echter) leitender Angestellter wäre und somit 
seinen Mitarbeitern gegenüber als Arbeitgeber fungiert 
(Betriebsverfassungsgesetz).

Fazit: Interessenvertretung muß kein Karrierekiller sein.

Eine Berufsvertretung ist aber besser, als eine Massenorganisation wie 
die IGM etc.

von Rackatack (Gast)


Lesenswert?

Adolf Putinov schrieb im Beitrag #3748666:
> Marx W. schrieb:
>> Also eine Gewerkschaft für Ing.?
>> Nur wenn der Gesetzgeber eine verpflichtende Ing.-kammer einführen
>> würde.
>> Aber daran glaubt wohl hier im Forum keiner!
>
> Ist aber eine gute Idee!
> ING.-Kammer mit übergestülpter Interessenvertretung :=)


Ja, wir sollten alles in Kammern packen.

Die Normgewichtkammer für normalgewichtige Menschen und deren 
Interessen, nicht für Magersüchtige und Dicke im Gesundheitswesen zu 
zahlen.

Die Männer-Kammer für die Interessen der Männer.

Die Frauen-Kammer für die Interessen der Frauen.

Die Hetero-Kammer für die Interessen der heterosexuell veranlagten 
Menschen.

Die Homo-Kammer für die Interessen der Homosexuellen.

usw. usw.


Am besten staatlich vorgeschrieben.
Diese Kammern geben klare Strukturen und schützen das Individuum 
maximal.


Also unser neuer Leit- und Heils-Spruch:
!!! Noch mehr Pflichtkammern for the world !!!

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Deshalb sollten wir eine eigene Interessenvertretung aufbauen.
>
> Hmm, dafür ist aber das Berufsfeld zu weit gestreut!

> Cockpit, GdL ? Die haben nur eine Firma und Vertreten nur einen Beruf.

> Ing.? die findest du überral in der Wirtschaft und Verwaltung.
> Berufe? alles vom Raumfahrting. bis zum Tiefbohring. ,alles da!

Wo ist das Problem?

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Gegenbeispiel:
> Mein Hauptabteilungsleiter ist seit Berufsstart IGM-Mitglied und zeigt
> dies auch öffentlich, indem er viele rote Gewerkschaftsrosen auf seinem
> Schreibtisch stehen hat.
>
> Sein Werdegang:
> - mit 24 Jahren als Ing. angefangen
> - mit 29 J. Gruppenleiter (wären derzeit ca. 100.000 € p.a.)
> - mit 32 J. Abteilungsleiter (derzeit ca. 130.000 €)
> - mit 37 J. Hauptabteilungsleiter (ca. 160.000 €)

Ja, die gibt es!
Nur ab Gruppenleiter ist es vorbei mit einer geregelten 35h/Woche.

Re: Wer vertritt die Interessen der angestellten, selbstständigen und 
arbeitslosen Ingenieure? (#)

Die selbstständigen vertreten sich selbst
Die arbeitslosen sind vertreten durch das ArbeitslosenAMT.

Die angestellten Ing,, wenn sie Glück haben durch die IGM.
der Leibudenverein IGZ/DGB hat noch nicht mal eine Reisekosetnregelung, 
obwohl die Fahrtkosten extrem sein können, Danke DGB.

Wer soll den die Ingenieure vertreten - eine Gewerkschaft, man selbst, 
oder .... ?

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Wo ist das Problem?

Das es keine Branche gibt, oder aber nur eine großen AG (wie z.B. 
Lufthansa, oder die Bahn). Ein Einheitlicher Tarifvertrag als 
Berufsgruppe geht halt nur bei einen großen AG, oder einer Branche.
Ansonsten brauchste eine gesetzlich vorgegebenen Kammer die die Gruppe 
der Ing. schützt. Ähnlich den Ärtzten.
Die arbeiten als Arzt ja auch überall, sind aber doch durch die 
Bundesärtzekammer zusammengefaßt!

von Thomas1 (Gast)


Lesenswert?

Rackatack schrieb:
> Die Männer-Kammer für die Interessen der Männer.
>
> Die Frauen-Kammer für die Interessen der Frauen.
>
> Die Hetero-Kammer für die Interessen der heterosexuell veranlagten
> Menschen.
>
> Die Homo-Kammer für die Interessen der Homosexuellen.
>
> usw. usw.



Für Ex-Tennisspieler die Wäschekammer. ;-)

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Thomas1 schrieb:
> Für Ex-Tennisspieler die Wäschekammer. ;-)

Dem muß es aber auch nicht mehr so gut gehen.

von Nomadd (Gast)


Lesenswert?


von Uninteressant (Gast)


Lesenswert?


von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Wo ist das Problem?
>
> Daß es keine Branche gibt, oder aber nur einen großen AG (wie z.B.
> Lufthansa, oder die Bahn). Ein Einheitlicher Tarifvertrag als
> Berufsgruppe geht halt nur bei einen großen AG, oder einer Branche.
> Ansonsten brauchste eine gesetzlich vorgegebenen Kammer die die Gruppe
> der Ing. schützt. Ähnlich den Ärtzten.
> Die arbeiten als Arzt ja auch überall, sind aber doch durch die
> Bundesärtzekammer zusammengefaßt!

Kammern sind Aufsichtsorgane, sie handeln keine Tarifverträge aus.
Bei den Ärzten macht das z.B. der Marburger Bund (=Gewerkschaft), deren 
Tarifgebiet ist die BRD.

Als Ing. bräuchten wir einen Berufsverband, der mittelfristig die 
Tariffähigkeit anstrebt.

von Blaukraut (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Als Ing. bräuchten wir einen Berufsverband, der mittelfristig die
> Tariffähigkeit anstrebt.

Wie abstrus.
Braucht das ein Facharbeiter nicht auch?
Sind Facharbeiter nicht auch bereits in Tarif-Firmen untergekommen?
Gibt es nicht auch Ingenieure, die in "Tarif-Firmen" arbeiten?

Diese Idee ist absoluter Firelfanz!

von Logger (Gast)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Als Ing. bräuchten wir einen Berufsverband, der mittelfristig die
> Tariffähigkeit anstrebt.

Nur, das diese Berufsgruppe oft außertariflich vergütet wird.
Ist ja für die geistige Elite auch nicht unlogisch.
Einen Zwang sich zu organisieren wird schon an der geringen
Anzahl derer, die auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind, scheitern.
Bei Arbeitern sieht das halt ganz anders aus und da tut dann
ein Streik den Unternehmen auch richtig weh.
In den anderen organisierten Branchen (Ärzte, Piloten) mit
geistigen Eliten, wo auch Druck auf die Firmen ausgeübt werden
kann, liegt es dann an einer gewissen Strukturschwäche, wo man
eben kaum auf Reserven zurück greifen kann.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Kammern sind Aufsichtsorgane, sie handeln keine Tarifverträge aus.
> Bei den Ärzten macht das z.B. der Marburger Bund (=Gewerkschaft), deren
> Tarifgebiet ist die BRD.

Ist wie mit den Architekten, die haben ihre Kammer und die sorgt für die 
HOAI.

Denk mal nach!

von Logger (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Ist wie mit den Architekten, die haben ihre Kammer und die sorgt für die
> HOAI.

Eine Honorarordnung für Architekten ist quasi wie die Gebührenordnung
für Anwälte. Gewöhnlich eine Einkommens-Deckelung durch den Staat für 
Freiberufler, damit da nicht horrende, für den Bürger unbezahlbare
Forderungen aufkommen (Ausnahmen gibt's aber auch).
Ärzte rechnen ja auch über die kassenärztlichen Vereinigung mit den
Krankenkassen ab. Bei angestellten Akademikern greift aber das Gehalts-
Prinzip mit seinen Vor-und Nachteilen.

von mehrFreiheitwagen!!! (Gast)


Lesenswert?

was bringt eine sozialistische Gebührenordnung? nichts, sie zementiert 
die Zustände nur noch. Die erfolgreichen Architekten und Anwälte 
verdienen dank der Ordnung ein Haufen Geld. Junge Gründer dagegen haben 
keine Chance über den Preis an Aufträge/Mandate ran zu kommen, da sie 
das Gleiche verlangen müssen, wie die Erfahrenen. Die Folge ist, dass es 
viele junge Anwälte bzw. Architekten sehr schwer haben. Der Markt sieht 
für Architekten noch bescheidener aus. Wer als Architekt frei arbeiten 
will, braucht sowieso erstmal eine Zulassung, da muss man eine bestimmte 
Zeit in ganz bestimmten Richtungen gearbeitet haben. Fehlen da 3 Monate 
im Bereich sagen wir Tiefbau, gibts die Zulassung nicht und man muss für 
wenig Geld die Arbeit von einem Platzhirschen machen. Sozialismus pur. 
Wir brauchen mehr Freiheit und weniger Bürokratie. Weniger 
Kündigungsschutz, dann würde es keine Leihfirmen mehr geben. Firmen 
würden eher jemanden einstellen, weil sie im Zweifel diesen auch wieder 
los werden. Sie brauchen keinen Dienstleister der sich wie ein Zuhälter 
dazwischen schaltet und noch seinen Gewinn mit verrechnet. Leider ist 
der politische Wind ja derzeit ganz anders, nämlich auf eher noch mehr 
Staat, noch mehr linke Regulierung, statt mehr Freiheit wagen.

Noch mehr Staat und Regeln bedeuten für Unternehmer 
Bedingungsfeindlichkeiten. Das ist kein Klima in dem man gerne 
investiert, wächst und neue Leute einstellt, sondern eher eines, aus dem 
man abwandert. Man sieht es ja gut wo die linken Bundesländer die viel 
zu lange von der SPD regiert wurden bzw. werden heute so stehen, und wo 
Bayern heute steht. Wir bräuchten quasi ein Bayern oder sowas wie die 
Schweiz für ganz Deutschland. In der Schweiz ist der Kündigungsschutz 
viel geringer als bei uns. Aber der Arbeitsmarkt ist viel dynamischer 
und besser. Nicht selten kündigen Arbeitnehmer von sich aus, weil sich 
woanders was besseres ergibt.

Wobei was schreib ich hier, hier im Forum gibt es ja viel zu viele 
linke, die das eh nicht verstehen werden. Nennt mir dagegen mal einen 
linken Unternehmer, der ein Unternehmen aufgebaut hat, hohe 
Sozialstandards bietet, mindestens auf IG Metall Niveau zahlt und dessen 
Firma nicht vor der pleite steht. Ich kenne keinen, daraus schließe ich: 
Linke können es einfach nicht.

von L. (Gast)


Lesenswert?

mehrFreiheitwagen!!! schrieb:
> Noch mehr Staat und Regeln bedeuten für Unternehmer
> Bedingungsfeindlichkeiten. Das ist kein Klima in dem man gerne
> investiert, wächst und neue Leute einstellt, sondern eher eines, aus dem
> man abwandert.

Jaja bläblä das wird schon seit 1000 Jahren so gebrabbelt. Staat 
(Steuerzahler) ist geil wenn es um dicke Subventionen geht und 
Infrastruktur und gut ausgebildete Leute aus den FHs und Universitäten. 
Oder wenn es darum geht, Unternehmen zu retten, weil irgendwelche 
Egomanen sich verspekuliert haben. Aber wenn es darum geht, die Rechte 
der Arbeitnehmer zu stärken wird auf einmal gejault wie ein Hund dem die 
Eier in einer Mausefalle eingeschnappt sind. Warum wohl ??

von Flamm (Gast)


Lesenswert?

L. schrieb:
> mehrFreiheitwagen!!! schrieb:
>> Noch mehr Staat und Regeln bedeuten für Unternehmer
>> Bedingungsfeindlichkeiten. Das ist kein Klima in dem man gerne
>> investiert, wächst und neue Leute einstellt, sondern eher eines, aus dem
>> man abwandert.
>
> Jaja bläblä das wird schon seit 1000 Jahren so gebrabbelt. Staat
> (Steuerzahler) ist geil wenn es um dicke Subventionen geht und
> Infrastruktur und gut ausgebildete Leute aus den FHs und Universitäten.
> Oder wenn es darum geht, Unternehmen zu retten, weil irgendwelche
> Egomanen sich verspekuliert haben. Aber wenn es darum geht, die Rechte
> der Arbeitnehmer zu stärken wird auf einmal gejault wie ein Hund dem die
> Eier in einer Mausefalle eingeschnappt sind. Warum wohl ??

korrekt ;=)
Diese neoliberale Staatsverteufelung ist total dämlich.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

Trotzdem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass der Kündigungsschutz in 
Deutschland Leiharbeit fördert. Jetzt kann man nur darüber diskutieren, 
ob man lieber Hire&Fire oder einen guten Kündigungsschutz und Leiharbeit 
hat.

Und das ist hauptsächlich eine Frage des Standpunktes. Wenn man sich als 
Minderleister schwer auf dem Arbeitsmarkt tut, ist man sicher froh über 
einen Kündigungsschutz, weil man sich dann einfach irgendwo sich in 
einer bequemen Ecke einnistet und dort möglichst lange ausharrt. Bei 
einem Konzern geht das auch gut lebenslänglich. Sehr bequem, aber 
unschön für die Kollegen. Als durchschnittlicher oder guter Mitarbeiter 
wäre man über Hire&Fire sehr froh, weil man die Minderleister leichter 
aus den Teams entfernen kann und so für eine entspanntere und 
produktivere Arbeitsumgebung sorgen kann.

von foo (Gast)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
> Trotzdem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass der Kündigungsschutz in
> Deutschland Leiharbeit fördert. Jetzt kann man nur darüber diskutieren,
> ob man lieber Hire&Fire oder einen guten Kündigungsschutz und Leiharbeit
> hat.

Steuer auf Leiharbeit.

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

foo schrieb:
> Steuer auf Leiharbeit.

Eine nicht funktionierende Regelung mit noch einer Regelung erschlagen. 
Das funktioniert nicht. Besser ist es, die nicht funktionierende 
Regelung ersatzlos zu streichen. Und später vielleicht durch eine neue 
zu ersetzen, falls es Probleme macht. Damit treibt man wenigstens die 
Komplexität nicht unnötig in die Höhe.

von hartzer, gerade aus dem bett gefallen (Gast)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
> Trotzdem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass der Kündigungsschutz in
> Deutschland Leiharbeit fördert.
Dann lass mal hören was hier so schwer sein soll Personal frei zu 
setzen. Nicht immer alles glauben und blind nachplappern was die 
Verbände den Zeitungen als PR-Meldung auf den Tisch legen und das direkt 
ungeprüft in den Print geht.

Der ach so schwere Kündiggungsschutz ist doch nur eine weitere Ausrede 
um die Rechte der Angestellten noch weiter abzubauen und sich vor der 
sozialen Verantwortung zu drücken. Alle Nachteile dem Angestellten, alle 
Vorteile dem Unternehmen, das ist doch das profane Ziel, geht das nicht 
in deinen Ingenieursschädel rein oder bist du du Unternehmer?

von Antimedial (Gast)


Lesenswert?

hartzer, gerade aus dem bett gefallen schrieb:
> Dann lass mal hören was hier so schwer sein soll Personal frei zu
> setzen. Nicht immer alles glauben und blind nachplappern was die
> Verbände den Zeitungen als PR-Meldung auf den Tisch legen und das direkt
> ungeprüft in den Print geht.

Man kann nicht gezielt unfähige Leute entlassen. Außerdem sollte man 
schon genauer hinschauen. Entlassungen gibt es selten, meist wird nur 
von Personalabbau geredet. Das sind zwei verschiedene paar Stiefel. Es 
bleibt die Tatsache, dass man schlechte Leute nicht gezielt los werden 
kann, aufgrund des Kündigungsschutzes.

hartzer, gerade aus dem bett gefallen schrieb:
> Der ach so schwere Kündiggungsschutz ist doch nur eine weitere Ausrede
> um die Rechte der Angestellten noch weiter abzubauen und sich vor der
> sozialen Verantwortung zu drücken.

Tja, Michael, das siehst du falsch. Der Kündigungsschutz hindert die 
Arbeitgeber daran, effektiv ihre Verantwortung gegenüber der 
Gesellschaft, guten Mitarbeitern und den Investoren wahrzunehmen, indem 
sie schlechte Leute entlassen.

hartzer, gerade aus dem bett gefallen schrieb:
> Alle Nachteile dem Angestellten, alle
> Vorteile dem Unternehmen, das ist doch das profane Ziel, geht das nicht
> in deinen Ingenieursschädel rein oder bist du du Unternehmer?

Deine Parolen werden nicht richtiger, nur weil du sie unter immer neuen 
Namen verbreitest. Unternehmer übernehmen wahnsinnig viel Verantwortung, 
indem sie Personal einstellen. Das heißt sie schaffen schon einmal für 
jeden einzelnen Arbeitnehmer den wahnsinnigen Vorteil, dass diese nicht 
selbst das unternehmerische Risiko tragen müssen. Der Staat übernimmt 
über die soziale Absicherung den Rest des Risikos. Arbeitnehmer müssten 
nur noch eine minimale Verantwortung tragen und Pflichten erfüllen. Wer 
selbst das nicht auf die Reihe kommt, ist selbst schuld. Mehr kann man 
ihm wirklich nicht abnehmen.

Und um deine letzte Frage (noch einmal) zu beantwoten: Ich stehe auf 
beiden Seiten. Ich bin angestellter Ingenieur und Unternehmer. Ja, das 
geht. Ich bin nicht der einzige, der so arbeitet.

von Fred.om (Gast)


Lesenswert?

zum Kündigungsschutz: gerade in Konzernen die auf Leiharbeit setzen, ist 
es eben nicht besonders leicht Leute frei zu setzen. Leicht ist es in 
kleinen Firmen, insbesondere bis 10 Mitarbeiter, da gilt der 
Kündigungsschutz noch nicht. Etwas leichter ist es im Mittelstand ohne 
BR, ohne Gewerkschaft. Aber auch da: vieles was landläufig als 
Kündigungsgrund gilt, ist gesetzlich keiner. Faulheit ist z.B. per se 
erstmal keiner, lediglich dreiste Arbeitsverweigerung. Wenn jemand über 
einen längeren Zeitraum nachweislich schlechte Arbeit abliefert, die 
aber noch gerade im Rahmen ist, muss man erstmal ermahnen, dann wieder 
Zeit geben, falls es immer noch so aussieht, abmahmen, noch mal Zeit 
geben zur Besserung, dann ggf. noch mal abmahnen etc.
In Konzernen ist das noch viel bürokratischer und komplexer. Meist 
geschieht Personalabbau dort auch nur per Altersteilzeit, 
Frühverrentung, hohen Abfindungen die oft ein mehrfaches eines 
Jahresgehaltes ausmachen pro Mitarbeiter. Darum setzen gerade solche 
Firmen gerne auf Leiharbeit. Die Zeiten wo sich unterdurchschnittliche 
Mitarbeiter ein Leben lang im Konzern einnisten konnten, sind eher 
vorbei, weil solche Leute meist gar nicht mehr in einen Konzern so 
leicht rein kommen. Ist man erstmal drin, kann man sich aber schon eher 
"gehen" lassen, zumindest wenn man keine Karriere anstrebt, sondern mit 
der konzern allgemeinen "Beförderungsautomatik" bzw. den Tarifrunden 
zufrieden ist.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.