In den bisherigen Threads der letzen 10 Jahre zum Thema INGs, Fachkräftemangelmärchen und VDI ist ja alles gesagt worden. Ich möchte hier auch nicht mehr debattieren, ob, inwiefern und warum die Situation so ist wie sie ist. Hier soll es darum gehen, dass wir uns darüber Gedanken machen, welche Form der Interessensvertretung für uns Ingenieure am geeignetsten ist! *Was sollte jeder Arbeitnehmer-Ing tun? => beim VDI kündigen, falls er dort noch Mitglied ist! Welche Alternativen haben wir? # Einer der bestehenden Gewerkschaften beitreten (IG Metall, engineering IGM, Verdi usw.) # eine der kleinen StartUp-Gewerkschaften unterstützen # eine eigene Gewerkschaft/Interessensvertretung gründen # andere Ideen/Vorschläge usw.!? Wichtig ist natürlich, dass die Ingenieure sich möglichst in EINER "Gewerkschaft" organisieren und als starker Block auftreten. Von Zersplitterung halte ich gar nix. Das schwächt unsere Verhandlungsposition. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Gibt es gute Organisationen, die wirkungsvoll Ingenieursinteressen vertreten? Was ist mit IGM und verdi? Das Rad neu erfinden oder ein bestehendes Rad optimieren? Klar ist: Es muss was geschehen, wir Ingenieure müssen uns besser organisieren und uns mal deftig in den Arsch treten ;=)) Die Diskussion ist eröffnet! Eine konstruktive Diskussion ist erwünscht!
Nomadd schrieb: > Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Dass Ingenieure ihre eigenen Interessen selbst vertreten wollen und sich nicht einer Lobbygesellschaft wie der IG-Metall ausliefern wollen. Die IG-Metall interessiert nur eins: Mitgliederbeiträge. Dafür tun sie alles. Die Gesellschaft als ganzes interessiert die einen Dreck. Von einer Gewerkschaft würde ich wesentlich mehr gesellschaftliche Verantwortung erwarten als von einem Unternehmen. Die Realität sieht aber genau umgekehrt aus. Nomadd schrieb: > Das schwächt unsere > Verhandlungsposition. Ingenieure haben auch als Einzelkämpfer üblicherweise eine sehr starke Verhandlungsposition. Denn sie sind die Know-How-Träger. Sie sind üblicherweise die Mitarbeiter, die man am schlechtesten ersetzen kann. Klar, jeder kann ersetzt werden. Aber die Kosten, einen Know-How-Träger zu ersetzen, sind sehr hoch. Das macht kein Unternehmen ohne Not. Das gilt nicht für die unzähligen Sachbearbeiter-Ingenieure. Die sind in der IG-Metall aber auch gut aufgehoben.
Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren Berufsgruppen..
Da bist Du aber um Lichtjahre zu spät, einige Forenmitglieder hatten schon vor einigen Jahren eine "Interessensgemeinschaft der Ingenieure" gegründet, siehe Beitrag "Interessengemeinschaft der Ingenieure". Das ganze ist im Sande verlaufen, die zugehörige Homepage http://www.ig-ing.de/ längst außer Betrieb.
carlos schrieb: > Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren > Berufsgruppen.. Tja, ausgerechnet bei Ingenieuren herrscht eine Ellenbogenmentalität wie sie eigentlich bei Ärzten oder Piloten oder BWLern zu erwarten wäre.
Antimedial schrieb: > Dass Ingenieure ihre eigenen Interessen selbst vertreten wollen Man sieht ja, wie gut das atm funktioniert... > und sich nicht einer Lobbygesellschaft wie der IG-Metall ausliefern wollen. Warum nicht? Ärzte, Juristen, Piloten, Pharmazeuten usw. liefern sich doch auch "Lobbygesellschaften" aus... und sind damit anscheinend sehr erfolgreich! > Die IG-Metall interessiert nur eins: Mitgliederbeiträge. Dafür tun sie > alles. Denk einmal logisch nach! Der Mitgliedsbeitrag beträgt 1% vom Bruttolohn. Die IGM profitiert also von steigenden Bruttogehältern der Mitglieder, somit wird sie sich reinhängen für gute Tarifabschlüsse/Inflationsausgleich usw. ... Letzten Endes finanzieren die sich über die Mitgliedsbeiträge, sorgen dann aber auch dafür, dass die Bruttogehälter (proportional <=> absoluten Mitgliedsbeiträge) steigen und vertreten die Interessen ihrer "Kunden"... WAS ist daran verkehrt? ALLE gut verdienenden Berufsgruppen haben sowas! Nur wir INGS nicht!? Was sind wir? Fachkräfte oder Rauschebart-tragende Nerds? > Das gilt nicht für die unzähligen Sachbearbeiter-Ingenieure. Die sind in > der IG-Metall aber auch gut aufgehoben. Können wir mal aufhören uns hier wieder zu zerfleischen. Auch Sachbearbeiter-Ings werden gebraucht. Mir geht es auf die Nüsse, dass bei solchen Themen wieder dieses gegenseitige Bashing losgeht: "Mimimimi, der Ingenieur da hat es gar nicht verdient vertreten zu werden! Der macht keine Entwicklungsarbeit. Außerdem verdient er zuviel Geld für das Geleistete! mimimimi" LEUTE, wir sind eine Berufsgruppe, wir müssen zusammenhalten!
carlos schrieb: > Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren > Berufsgruppen.. Weil es dort diese starke Ausprägung von Know-How nicht gibt. Piloten sind quasi beliebig austauschbar, weil es keine Spezialisierung gibt. Bei Ärzten gibt es zwar einige Spezialisierungen, aber die sind nicht so spezifisch und vielfältig wie es bei Ingenieuren der Fall ist. Beide Berufsgruppen haben zwar extrem anspruchsvolle Ausbildungen, aber auch genug Nachwuchs. Es gibt sicher viele Menschen, die sehr gute Ingenieure wären, aber lieber Pilot werden wollen. Und das durchaus zurecht. Außerdem sehen sich beide Berufsgruppen extrem starken Gegnern gegenüber (große Fluglinien und Krankenkassen). Das ist bei Ingenieuren nicht so extrem, weil viele doch bei kleinen und mittelgroßen Firmen angestellt sind. Und sind dabei in einer Position mit direktem Zugriff auf die Geschäftsführung. Die Konzerningenieure haben wiederum die Deckung durch Betriebsrat und Gewerkschaften. Und schließlich sind Piloten und Ärzte extrem öffentlichkeitswirksame Berufsgruppen. Die müssen sich häufig auch gegenüber den Medien vertreten. Allein dafür brauchen sie zwingend eine "PR-Abteilung", die ihre Interessen gegenüber der Öffentlichkeit vertritt. Wenn es mal wieder einen Flugzeugabsturz gab, gibt es 100%ig auch eine Stellungnahme von Cockpit. Bei Ingenieuren gibt es keine so starken gemeinsamen Interessen, die man gegenüber der Öffentlichkeit vertreten müsste.
Nomadd schrieb: > Man sieht ja, wie gut das atm funktioniert... Ja, nämlich sehr gut. Nomadd schrieb: > Warum nicht? Ärzte, Juristen, Piloten, Pharmazeuten usw. liefern sich > doch auch "Lobbygesellschaften" aus... und sind damit anscheinend sehr > erfolgreich! Ingenieure sind es auch ohne. Nomadd schrieb: > Letzten Endes finanzieren die sich über die Mitgliedsbeiträge, sorgen > dann aber auch dafür, dass die Bruttogehälter (proportional <=> > absoluten Mitgliedsbeiträge) steigen und vertreten die Interessen ihrer > "Kunden"... Stichwort gesellschaftliche Verantwortung. Durch die hohen Forderungen werden Menschen, die eigentlich zum Interessensgebiet der Gewerkschaften gehören sollten, allerdings keine Mitglieder sind, weil ihr Unternehmen zu klein ist. Nomadd schrieb: > Können wir mal aufhören uns hier wieder zu zerfleischen. Auch > Sachbearbeiter-Ings werden gebraucht. Mir geht es auf die Nüsse, dass > bei solchen Themen wieder dieses gegenseitige Bashing losgeht: Dann fange doch gar nicht damit an, sondern nimm die Tatsache einfach hin. Nomadd schrieb: > LEUTE, wir sind eine Berufsgruppe, > wir müssen zusammenhalten! Nein! Ingenieur ist erst einmal nur eine Ausbildung und kein Beruf. Ein Ingenieur kann zig, wenn nicht sogar hunderte verschiedene Berufsbilder ausüben.
Matthias schrieb: > Da bist Du aber um Lichtjahre zu spät, einige Forenmitglieder hatten > schon vor einigen Jahren eine "Interessensgemeinschaft der Ingenieure" > gegründet, siehe Beitrag "Interessengemeinschaft der Ingenieure". > Das ganze ist im Sande verlaufen, die zugehörige Homepage > http://www.ig-ing.de/ längst außer Betrieb. Ja, das war aber auch amateurhaft aufgezogen. Ist klar, dass sowas nicht erfolgreich sein kann. Da muss was ernsthafteres her oder alternativ eine der bestehenden Gewerkschaften. Ich werde mal Verdi und IGM anschreiben und um Info bitten, wie die aktuelle Situation bzgl. Ings bei denen so ist... Matthias schrieb: > carlos schrieb: >> Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren >> Berufsgruppen.. > > Tja, ausgerechnet bei Ingenieuren herrscht eine Ellenbogenmentalität wie > sie eigentlich bei Ärzten oder Piloten oder BWLern zu erwarten wäre. Ja, leider. Aber viele INGs sind abseits ihres Faches auch Obertrottel. Lästern bei jeder Gelegenheit über BWLer und deren "Markt-Attitüde", aber wundern sich dann, dass der BWLer nach 10 Jahren im Beruf mehr Geld nach Hause bringt... Ich weiß nicht, wie man das einigen Ings am besten begreiflich machen soll, dass Interessensvertretung zum Beruf gehört... wir leben im Kapitalismus und nicht im 24. Jahrhundert.
Antimedial schrieb: > Weil es dort diese starke Ausprägung von Know-How nicht gibt. Piloten > sind quasi beliebig austauschbar, weil es keine Spezialisierung gibt. > Bei Ärzten gibt es zwar einige Spezialisierungen, aber die sind nicht so > spezifisch und vielfältig wie es bei Ingenieuren der Fall ist. Was laberst Du da für einen Müll? Antimedial schrieb: > Dann fange doch gar nicht damit an, sondern nimm die Tatsache einfach > hin. Was soll ich hinnehmen? Das Sachbearbeiter-Ingenieure Versager sind? > Nein! Ingenieur ist erst einmal nur eine Ausbildung und kein Beruf. Ein > Ingenieur kann zig, wenn nicht sogar hunderte verschiedene Berufsbilder > ausüben. Das kannst Du prinzipiell über jede Ausbildung/jeden Beruf sagen... Insofern weiß ich nicht, was diese Differenzierung soll?
> Antimedial schrieb: >> Dann fange doch gar nicht damit an, sondern nimm die Tatsache einfach >> hin. > Was soll ich hinnehmen? > Das Sachbearbeiter-Ingenieure Versager sind? dass mit Doppel-S
> Bei Ingenieuren gibt es keine so starken gemeinsamen > Interessen, die man gegenüber der Öffentlichkeit vertreten müsste. Da puzzelt lieber jeder für sich rum bzw. hat sich mit dem status quo abgefunden. # andere Ideen/Vorschläge usw.!? Flucht ins Ausland ... wie sind da so die Erfahrungswerte von denen, die den Sprung gewagt haben? Das wäre mal interessant bzw. einen eigenen Thread wert, falls es denn genug Auswanderer gibt, die das hier verfolgen.
Gegen die eigene Regierungsarbeit kann auch eine Gewerkschaft nicht viel bewegen. Ärzte stehen anders als Ingenieure nicht so vielen internationalen Mitbewerbern gegenüber... ob nun hier oder in Taiwan entwickelt wird interesiert am Ende leider kaum einen...
Nomadd schrieb: > Ja, leider. > Aber viele INGs sind abseits ihres Faches auch Obertrottel. Lästern bei > jeder Gelegenheit über BWLer und deren "Markt-Attitüde", aber wundern > sich dann, dass der BWLer nach 10 Jahren im Beruf mehr Geld nach Hause > bringt... Ja, so ist`s! > Ich weiß nicht, wie man das einigen Ings am besten begreiflich machen > soll, dass Interessensvertretung zum Beruf gehört... Ach, es wird immer auf die "erfolgreichen" Interessenvertreter geschieldt. Aber vergessen, dass der Arbeitsmarkt in denen sie erfolgreich agieren durch Arbeitsmärkte gekennzeichned sind die nicht "FREI" sind, monopolartige Strukturen oder Marktbarrieren aufweisen. > wir leben im > Kapitalismus und nicht im 24. Jahrhundert. Der Arbeitsmarkt wird immer offener und der Faktor "Arbeit" soll immer mobiler werden. Kann jeder lesen, der will! Und die multikulti Truppe die immer gegen den "pösen" Kapitalismus wettert, ist dabei auch noch eine einfälltige Hilfstruppe, wenn es um die "Erhöhung" der "Mobilität" geht.
Marx W. schrieb: > Nomadd schrieb: >> Ja, leider. >> Aber viele INGs sind abseits ihres Faches auch Obertrottel. Lästern bei >> jeder Gelegenheit über BWLer und deren "Markt-Attitüde", aber wundern >> sich dann, dass der BWLer nach 10 Jahren im Beruf mehr Geld nach Hause >> bringt... > Ja, so ist`s! ist auch so. Hier meinte einer im Forum mal sogar "Konservativ? das ist links und grün, da werden noch echte Werte erhalten und neue geschaffen" und er bekam sehr viel Zustimmung dafür. Unter BWLer würde so jemand nur ausgelacht werden. Ist doch klar, ein Links-Grüner lässt sich vom Chef schön ausbeuten und zeigt keine "Markt-Attitüden", weil diese Leute den Markt und BWLer verachten.
selber_schuld schrieb: > st doch klar, ein Links-Grüner lässt sich vom Chef > schön ausbeuten und zeigt keine "Markt-Attitüden", weil diese Leute den > Markt und BWLer verachten. Links-Grüne sind zu 99% bei Banken, ÖD, Medien und Bildung, Gesundheitswesen angestellt oder gleich verbeamtet. Also Arbeitgeber für die der "internationaler Markt" immer der Jahresurlaub war bei dem sie auf den lokalen Märkten der Reiseziel zum "Eventshoppen" waren. Ausgebeutet sind die doch nur in ihrer "Traumwelt". Die sehen ihre Gehälter und vergleichen die mit denen in der "freien" Wirtschaft. Vergessen dabei aber immer diejenigen die ned in Firmen des IG-Metall-Tarif-Disneyland beschäftigt sind.
Leute, bitte nicht wieder vom Thema abweichen ;=) "Links - Rechts", "Liberal - Konservativ" war hier nicht das Thema hihi
Marx W. schrieb: > Links-Grüne sind zu 99% bei Banken, ÖD, Medien und Bildung, > Gesundheitswesen angestellt oder gleich verbeamtet. Banken? da eher selten, sondern bei den restlichen Einrichtungen die du aufgezählt hast und ja, sehr oft verbeamtet. Dann kann man sich diese Einstellung leisten. Das Gehalt wächst automatisch mit den Dienstjahren, entlassen kann man quasi nicht werden, die Pension ist super sicher. Sonst gibt es noch viele Links-Grüne unter den Nerd-Entwicklern. Leute die mit dem Norweger Pulli der von Mutti alle 2 Wochen gewaschen wird für ein laues Gehalt sich ausbeuten lassen und zufrieden sind, solang sie eine kleine Wohnung mit Zocker PC sich dafür leisten können. Ratet mal wer in Deutschland im Durchschnitt das höchste Vermögen hat! es sind nicht mehr die Selbständigen, nein die Pensionäre! die konnten ihr Vermögen seit 2008 sehr ordentlich steigern. Das gelang nicht mal den Selbständigen. Zumal die Varianzen bei den Selbständigen sehr hoch sind. Da gibt es den Schein-Selbständigen ohne Mitarbeiter der gerade so über die Runden kommt oder kurz vor der Insolvenz ist und es gibt die Aldis bw. Aldi Erben (die kaum Erbschaftsteuer zahlen btw.). Bei den Beamten bzw. Pensionären sin die Unterschiede nicht so krass. Da ist die Mehrheit irgendwas zwischen Ex-Streifenpolizist und Gymnasiallehrer. Die reichsten Pensionäre sind sicher Ex Politiker, aber das ist eher eine Minderheit, daher ist der Durchschnitt schon recht aussagekräftig in dieser Gruppe. http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article130439715/In-Deutschland-haben-Pensionaere-das-groesste-Vermoegen.html dazu haben die Beamten bzw. Pensionäre eine TOp Lobby im Bundestag. Pensionen kriegen auch Politiker und ein Großteil der Politiker war zuvor auch Beamter bzw. ÖDler.
selber_schuld schrieb: > dazu haben die Beamten bzw. Pensionäre eine TOp Lobby im Bundestag. > Pensionen kriegen auch Politiker und ein Großteil der Politiker war > zuvor auch Beamter bzw. ÖDler. Das stimmt. Aber wir Ingenieure sollten erstmal zusehen, dass wir überhaupt eine Lobby aufbauen, egal ob im Bundestag, in der freien Wirtschaft oder auf dem Mond. Wir brauchen jemanden, der in unserem Namen spricht und unsere Interessen vertritt.
Antimedial schrieb: >Und schließlich sind Piloten und Ärzte extrem öffentlichkeitswirksame >Berufsgruppen. Die müssen sich häufig auch gegenüber den Medien >vertreten. Allein dafür brauchen sie zwingend eine "PR-Abteilung", die >ihre Interessen gegenüber der Öffentlichkeit vertritt. Wenn es mal >wieder einen Flugzeugabsturz gab, gibt es 100%ig auch eine Stellungnahme >von Cockpit. Bei Ingenieuren gibt es keine so starken gemeinsamen >Interessen, die man gegenüber der Öffentlichkeit vertreten müsste. Völlig richtig! Das wichtigste ist die mediale Wahrnehmung und der unmittelbare Druck von der Bevölkerung. Dies kann man auch wunderbar beobachten: Wenn Piloten oder Ärzte streiken, dann bekommt dies die Öffentlichkeit nicht nur zu hören, nein, sie spürt es am eigenen Leib, wenn Flüge nicht mehr stattfinden oder Krankheiten nicht behandelt werden. Bei Ings ist es leider etwas schwierig, die Öffentlichkeit für eigene Interessen und Belange zu sensibilisieren. Dies könnte zwar funktionieren, allerdings, und hier nun auch wieder leider, nicht mit der brachialen und punktuellen Auswirkung, wie diese bei öffentlichkeitsnahen Berufsgruppen der Fall ist. Mit anderen Worten: Es wird sehr lange dauern, bis die Öffentlichkeit beispielsweise etwas davon mitbekommen, dass es ein Neufahrzeugmangel gibt, nur weil sich die Fahrzeugingenieure weigern, diese zu entwickeln! Der Mangel wird womöglich auch noch durch ein anderes Produkt ersetzt und somit erstickt die Wirkung schon im Keim. Hmmm, schwieriges Thema! Einer Lösung wäre man aber tatsächlich näher, falls Ings es schaffen sich tatsächlich groß zu organisieren und mit groß meine ich GIGANTISCH groß. Wie dieses gigantische funktioniert, sieht man wieder bei Ärzten: Wenn die streiken, dann kann der Patient meist nicht einfacht um die Ecke zu einem anderen gehen, bringt nichts, denn der um die Ecke hat auch geschlossen! Nicht weil er aktiv am Streik teilnimmt, nein, aus reinster Solidarität!!
das Problem ist, dass die meisten Ingenieure halt nichts machen, wo man einfach den Hebel runter schalten kann und nichts geht mehr, wie z.B. Lokführer, Piloten oder Ärzte. Wenn Ingenieure bei Audi oder bei deren Dienstleister streiken, wenn juckt es? produziert wird erstmal weiter. Erst nach mehreren Jahren Streik würde das sich auf den Wohlstand auswirken, weil keine Innovationen mehr kommen. Damit ist die Streikmacht einfach nicht groß genug, einen so langen Streik würden Ingenieure selber nicht überstehen. Finanziell in den meisten Fällen nicht, aber beruflich auch nicht. Wenn Ingenieure mehrere Jahre aus dem Beruf raus sind, sieht es ja meist sehr bescheiden aus.
Dass die IGM gescheitert ist, zeigt doch, dass die Ingenieure keinen Bedarf sehen und solange das so ist, wird sich nichts ändern und keine Interessenvertretung erwachen. Den VDI kann man total vergessen und auch der VDE besteht nur aus Altgedienten, die sich selber hofieren. Niemand dort hat Lust, sich mit den Ag anzulegen. Das Ganze liegt aber auch daran, dass die Diskussionslastigen Ingenieure früher oder später selber in die höheren Etagen aufsteigen wollen , anders, als die Arbeiter und sich nicht den Weg verbauen wollen. Daher werden Ingenieure auch nur selten in den Betriebsräten aktiv. Sie haben eben überwiegend ein profitables Verhältnis zu ihrer Firma, denn entweder werden sie von der Gewerkschaft indirekt jedes Jahr um 3% mitgeschoben oder sie sind sind eh AT und dann ist es besser, dass der breite Ingenieurkuchen wenig bekommt, damit man selber mehr bekommen kann. Wenn alle Ingenieure eine AG-Vertretung hätten und diese dafür sorgen würde, dass die Ingenieure nur noch 35h arbeiten würden und alle gerecht bzahlt würden, könnte mir meine Firma auch nicht soviel bezahlen. Ich bin heilfroh um jeden geringen Lohnabschluss, weil die Firma dann für die wenigen Vielverdiener genug Reserve hat. > Wer vertritt die Interessen der angestellten, indirekt die Gewerkschaft, den die ING Gehälter gehen ein bischen mit der Konjuktur mit > selbstständigen der Selbständige selber und auch ein wenig die Gewerkschaft, die Druck auf die AG macht, die dann lieber einen Selbständigen für die Tempoprojekte beschäftigen, weil die Angestellten an der 35h Grenze hängen > und arbeitslosen Ingenieure? der Arbeitslose selber und seine Mutter
@ selber_schuld: Genau diesen Aspekt mit der Unwirksamkeit aufgrund von zeitlicher Spanne des Fortschritts habe ich in meinem Beitrag oben gemeint. Es ist natürlich ein Riesennachteil, dass die meisten Ings abhängig Beschäftigte sind und sinngemäß stark auf das Wohlwollen ihrer Arbeitgeber angewiesen sind. Piloten sind z.B. auch abhängig Beschäftigte, bei Streiks stehen aber die MEISTEN von denen wie Soldaten Schulter an Schulter, weil sie alle ganz genau wissen, dass die nur einen kleinen Keim der Unordnung erzeugen müssen, die gigantische Lawine löst aber die unzufriedene Öffentlichkeit aus!
Also gut fände ich eine starke Gewerkschaft für alle. Eine Gewerkschaft, die mit hohen Mitgliedsbeiträgen von 10% des Bruttolohns genügend Macht hat. Diese Gewerkschaft sollte nicht zu Streiks aufrufen, sondern radikal den Markt beeinflussen. Wenn genügend Geld gesammelt ist, sollte die Gewerkschaft zu Spitzenzeiten viele Leiharbeiter ausleihen, zu einem guten Preis. Diese Leiharbeiter müssen alle die gleiche Qualifikation aufweisen um einen partiellen Mangel am Markt zu erzeugen. Desweiteren sollten sie fest angestellte mit hohen Lahnversprechen abwerben. Dieser Mangel muss Schwerpunktcharakter haben. D. h. man sollte bspw. alle LKW-Fahrer binden, die berechtig sind Gefahrgut/Kraftstoffe zu transportieren. Die Folge sind leere Zapfsäulen, denn Benzin wird per Tanklaster angeliefert. Leer Zapfsäulen bedeuten leer Autotanks, bedeuten den Stillstand des Kraftverkehrs, des Personen- und Gütertransportes, der gesamten Industrie und damit des Privatlebens - ohne Lebensmittel im Supermarktregal. Die Gewerkschaft erpresst so die gesamte Wirtschaft. Fahrerstunden für Gefahrgut-LKWs werden nun an der Börse gehandelt, zu horrenden Preisen. Die Gewerkschaft spekuliert mit. Sie investiert auch in Zertifikate und Optionen, die einen hohen Gewinn beim zusammenbrechen bestimmter Wirtschaftszweige erreichen. Es werden nun Tarifverträge verhandelt, mit langer Laufzeit und hohen Löhnen. Die Gewerkschaft verdient an den hohen Löhnen mit und erhält dadurch noch mehr Macht. Nun attackiert die Gewerkschaft die nächste Branche usw. Wichtig ist Einfluss im Ausland. In Afrika sind die Löhne sehr niedrig. Man kann mit wenig Geld viel Personal binden. Wie wäre es mit der Gesundheitsindustrie in Afrika? Oder mit den dortigen Bauern? Man bietet ihnen einfach mehr Geld für die Nahrungsmittel und verarbeitet sie zu Biosprit. Hungrige Menschen machen Aufstand und arbeiten nicht gerne für die westliche Gesellschaft. Diese "Gewerkschaft" kann so die gesamte Wirtschaft kontrollieren. Selbst wenn die Leute aus ihr austreten und keine Mitgliedsbeiträge bezahlen, ist noch genügend Kapital vorhanden um das System zu kontrollieren. Der nächste Schritt ist die Übernahme der Sozialsysteme. Die Gewerkschaft bietet ihren Mitgliedern eine Rentenversicherung, Unfallversicherung, Pflegeversicherung, Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung, falls die gesetzlichen Versicherungen nicht mehr leisten können. Die gesetzlichen Sozialleistungen müssen dazu zerstört werden. Durch künstlich hervorgerufenen Mangel an Arbeitskräften, steigt das Lohnniveau und auch das Preisniveau. Hartz-4 und Beitragsbemessungsgrenzen steigen nicht so schnell mit, weil Erhöhungen erst beschlossen werden müssen. Durch den enormen Arbeitskräftemangel in Schwerpunktbereichen bricht die Wirtschaft teilweise zusammen. Eine hohe Arbeitslosenquote ist die Folge. Die von der Gewerkschaft gebundenen befristet angestellten Arbeitskräfte werden in spezielle "Weiterbildungsmaßnahmen" geschickt. Dort werden sie durch subtiles Mobbing psychisch zerstört. Ziele sind Massenkrankschreibungen und -frühverrentungen. Dadurch sollten die Sozialkassen endgültig zusammenbrechen. So kann diese Gewerkschaft ihren Krieg gegen die Wirtschaft gewinnen und einen Weltkonzern bilden, der allen gerechte Löhne zahlen kann und als Beigabe den Markt von Sinnlosprodukten bereinigen kann.
@ Marktmacht: WUNDERBAR :) Jetzt ersetze mal bitte die LKW-Tanklastfahrer mit Ings und morgen können wir die neue, UNSERE Gewerkschaft anmelden ;) In diesem Sinne allen gute Nacht..
Marktmacht schrieb: > Also gut fände ich eine starke Gewerkschaft > ...... > Löhne zahlen kann und als > Beigabe den Markt von Sinnlosprodukten bereinigen kann. Der Gehalt an Tetrahydrocannabinol deiner Eigenplantage muß wohl ziemlich hoch sein.
Alex schrieb: > Völlig richtig! Das wichtigste ist die mediale Wahrnehmung und der > unmittelbare Druck von der Bevölkerung. Dies kann man auch wunderbar > beobachten: Wenn Piloten oder Ärzte streiken, dann bekommt dies die > Öffentlichkeit nicht nur zu hören, nein, sie spürt es am eigenen Leib, > wenn Flüge nicht mehr stattfinden oder Krankheiten nicht behandelt > werden. > Bei Ings ist es leider etwas schwierig, die Öffentlichkeit > für eigene Interessen und Belange zu sensibilisieren. Dies könnte zwar > funktionieren, allerdings, und hier nun auch wieder leider, nicht mit > der brachialen und punktuellen Auswirkung, wie diese bei > öffentlichkeitsnahen > Berufsgruppen der Fall ist. selber_schuld schrieb: > das Problem ist, dass die meisten Ingenieure halt nichts machen, wo man > einfach den Hebel runter schalten kann und nichts geht mehr, wie z.B. > Lokführer, Piloten oder Ärzte. Wenn Ingenieure bei Audi oder bei deren > Dienstleister streiken, wenn juckt es? produziert wird erstmal weiter. > Erst nach mehreren Jahren Streik würde das sich auf den Wohlstand > auswirken, weil keine Innovationen mehr kommen. Damit ist die > Streikmacht einfach nicht groß genug, einen so langen Streik würden > Ingenieure selber nicht überstehen. Finanziell in den meisten Fällen > nicht, aber beruflich auch nicht. Wenn Ingenieure mehrere Jahre aus dem > Beruf raus sind, sieht es ja meist sehr bescheiden aus. Hinsichtlich des "alles" lahmlegenden Streiks gebe ich euch Recht! Das ist für Ingenieure aufgrund der Beschäftigungsstruktur i.d.T. kaum zu erreichen. Aber eine Interessensvertretung muss ja nicht nur auf Streiks ausgerichtet sein... es geht ja auch um so Sachen wie Imagepflege, mediale Vertretung, Connections zum Bundestag und zur regionalen Politik, Sprachrohr gegen die Arbeitnehmer-Propaganda usw. Ich habe mir mal die Website von "engineering-igmetall" näher angeschaut. Macht soweit einen guten Eindruck... ------------------------------------------------------------------------ -- Mitgliedsbeitrag: Der satzungsgemäße Beitrag beträgt 1 Prozent vom Bruttoentgelt. Studierende leisten einen monatlichen Beitrag von 2,05 Euro. Für Studierende in berufsbegleitenden Studiengängen (wie zum Beispiel Studenten im Praxisverbund oder Berufsakademiestudenten) beträgt der Beitrag ein Prozent des monatlichen Entgelts. http://www.engineering-igmetall.de/Mitglied-werden ------------------------------------------------------------------------ --- Bin gerade am Überlegen, ob ich mich da einschreibe. 2,50€ ist kein Geld der Welt und später 1% vom brutto wird man auch überleben :=D Wenn sich jeder ING (egal ob Student oder Arbeitnehmer) da einschriebe, dann hätte das garantiert weiterreichende Effekte... damit würde die IGM sehr stark wachsen und dann auch sich verstärkt auf ING-Vertretung konzentrieren... Ist da von Euch schon jemand drin?
Marx W. schrieb: > Der Gehalt an Tetrahydrocannabinol deiner Eigenplantage muß wohl > ziemlich das muss irgendwas stärkers gewesen sein
Ingenieur schrieb: > Marx W. schrieb: >> Der Gehalt an Tetrahydrocannabinol deiner Eigenplantage muß wohl >> ziemlich > das muss irgendwas stärkers gewesen sein Cannabis soll legalisiert werden ;=D
Parteien und Interessenvertretungen werden immer mit der Zeit korrumpiert. Beispiel IG-Metall. Als es damals um die Diskussion ging Leiharbeiter weiter auszubauen war die IG-M massiv dagegen. Späer ist sie eingeknickt, offiziell hies es man will nur bis zu einem geringen Prozentsatz Leiarbeit zulassen, der wahre Deal war ein anderer. Man verhandelte mit den Arbeitgebern aus dass man die Kernbelegschaft schützt und eine neue Kaste an Leiharbeitern zugelassen wird, erst mal in geringer Prozentzahl die dann aber immer weiter stieg. Und deshalb gingen der IGM die Leiharbeiter auch immer am Arsch vorbei, für deren Interessen haben sie sich nie eingesetzt das hat man stillschweigend hingenommen, sonst hätten die frühzeitig protestiert und gestreikt, dann hätten wir den Leihsklavenmarkt überhaupt nicht oder diese Dienstleisterscheisse, die ist ja gerade bei Ings sehr verbreitet, daran sieht man wie wichtig der IGM die Ingenieure sind: nix. Früher in den 70er/80ern war ständig Streik in den Nachrichten, Grosse Streiks, keine Zwergenaufstände. Wann gab es denn hier den letzten Streik in einem IGM-Betrieb? Wenn überhaupt mal ein Streik ist dann übers Wochenende oder Brückentagen wo eh der Laden auf Sparflamme läuft, reine Symbolveranstaltungen, mehr so eine Art Ritual, seht her uns gitbs auch noch.
Also mir sind die 1% deutlich zu viel. Und wenn ich im TV die Gewerkschaftsbosse sehen muss, egal welche Gewerkschaft, Bsirske, Sommer, Hundt und wie sie alle heißen und deren Nachfolger wird mir sowieso bereits übel. Aber wenn ich mir vorstellen müsste, dass ich deren Gehalt mitbezahle... nie und nimmer.
Kinderparadies MC.net schrieb: > Früher in den 70er/80ern war ständig Streik in den Nachrichten, Grosse > Streiks, keine Zwergenaufstände. Was willste mit den _Streik erreichen. entscheiden ist die Verhandlungsmacht. Die haben die Gewerkschaften sich aber unter der SPD weggestreikt. Durch die Streikerei haben sie die sozialpolitische Kompetenz der SPD untergraben. Dadurch konnte der Kohl ja erst mit seinen Sprüche (Geistig moralische Wende, Leistung muß sich wieder lohnen, ....) sich ins Kanzleramt wählen lassen. Seine Bilanz ist ja auch ziemlich mau, bei Lichte betrachtet. Am Arbeitsmarkt hat der mit 1 Mio Arbeitsloser angefangen, am Ende hat er mit 6 Mio. aufgehört!
cyblord ---- schrieb: > Also mir sind die 1% deutlich zu viel. Und wenn ich im TV die > Gewerkschaftsbosse sehen muss, egal welche Gewerkschaft, Bsirske, > Sommer, Hundt und wie sie alle heißen und deren Nachfolger wird mir > sowieso bereits übel. Aber wenn ich mir vorstellen müsste, dass ich > deren Gehalt mitbezahle... nie und nimmer. Da hab ich ein Mittel dagegen, häng einfach deine Steuerbescheide der letzten 4 Jahre an die Wand und pin noch jeweils ein pic von Rösler, Westerwelle und den Rest der FDP daneben, dann weiste du immer was du für die bezahlt hast.
Marx W. schrieb: > Da hab ich ein Mittel dagegen, häng einfach deine Steuerbescheide der > letzten 4 Jahre an die Wand und pin noch jeweils ein pic von Rösler, > Westerwelle und den Rest der FDP daneben, dann weiste du immer was du > für die bezahlt hast. Es gibt halt Dinge die kann man beeinflussen und Dinge die muss man hinnehmen. Außerdem hab ich früher die FDP gewählt (mehr Netto vom Brutto find ich ne gute Idee). Somit würden mich Bilder vom Steinbrück, von der Leyen, Roth (irx) oder Künast viel mehr abschrecken. Aber ich will ja kein Gruselkabinett in der Wohnung.
:
Bearbeitet durch User
Marx W. schrieb: > Was willste mit den _Streik erreichen. > entscheiden ist die Verhandlungsmacht. Da setzt der Admin einfach mal den DNS-Server in den Streikmodus, der Emailserver zu als Response zu jeder Email eine Antwort "Wir streiken" und parkt erst mal alle Emails die rein und raus gehen. Oder man legt klassisch den Hebel in der Stromversorgung rum. Nicht jeder Ing hockt am Rechner und macht Powerpointpräsentationen. > aber unter der SPD weggestreikt. Durch die Streikerei haben sie die > sozialpolitische Kompetenz der SPD untergraben. > Dadurch konnte der Kohl ja erst mit seinen Sprüche (Geistig moralische > Wende, Leistung muß sich wieder lohnen, ....) sich ins Kanzleramt wählen > lassen. > Seine Bilanz ist ja auch ziemlich mau, bei Lichte betrachtet. > Am Arbeitsmarkt hat der mit 1 Mio Arbeitsloser angefangen, am Ende hat > er mit 6 Mio. aufgehört! Naja kam auch die Vereinigung dazu. Damals hat man die Statistiken zwar auch schon frisiert aber was dann Schröder gemacht hat war noch viel dreister. So gesehen war rückblickend noch ok, dass ich das mal schreiben würde hätte ich auch nie gedacht.
> Welche Alternativen haben wir?
Dein einziger Ansprechspartner ist der zuständige Sachbearbeiter im
Jobcenter , klingt ultrahart , ist aber wahr !
Die Ingenieure sind selber Schuld das sie nichts gescheites in Sachen
Gewerkschaft , Interressenvertretung oder was auch immer hinkriegen !
Bitte entschuldigt das Plenken im letzten Beitrag.
Marx W. schrieb: > Kinderparadies MC.net schrieb: >> Früher in den 70er/80ern war ständig Streik in den Nachrichten, Grosse >> Streiks, keine Zwergenaufstände. > > Was willste mit den _Streik erreichen. > entscheiden ist die Verhandlungsmacht. Die haben die Gewerkschaften sich > aber unter der SPD weggestreikt. Durch die Streikerei haben sie die > sozialpolitische Kompetenz der SPD untergraben. > Dadurch konnte der Kohl ja erst mit seinen Sprüche (Geistig moralische > Wende, Leistung muß sich wieder lohnen, ....) sich ins Kanzleramt wählen > lassen. > Seine Bilanz ist ja auch ziemlich mau, bei Lichte betrachtet. > Am Arbeitsmarkt hat der mit 1 Mio Arbeitsloser angefangen, am Ende hat > er mit 6 Mio. aufgehört! Ok die Grundlagen... Mit der Annahme des Arbeitsplatzes willigt der Arbeiter ein seine Arbeitskraft dem Unternehmen zur Verfügung zu stellen. An diese ist der AG nur interessiert, der Lohn ist Kost, und muss so gering wie möglich sein. Wenn sich 1 (lies: ein) Arbeiter gegen irgendwelche Arbeits- und Vertragsbedingungen stellt, stehen 100 andere Deppen bereit sich genau diese Bedingungen gefallen zu lassen (sind ja Deppen). Es läuft so, wie es die AG und der Staat wollen. Wenn sich aber die Arbeiter (völlig unrealistisch und hypotetisch in unserer depperten Gesellschaft) als eben die Gesamtheit der Arbeiter gegen ihre Arbeitsbedingungen stellen, dann bleiben eben die Arbeitskräfte aus, und das, was den Unternehmen Reichtum bringt, die Arbeit, entfällt. Böderweise entfällt dann die Arbeit für alle, d.h. die Bedürfnisse der Menschen ganz allgemein können nicht befriedigt werden (Penlder kommen nicht weg, etc). Aber daran merkt man, worauf es in dieser Gesellschaft ankommt. Darauf, dass gearbeitet und Bedürfnisse befriedigt werden schonmal nicht, sondern, dass Unternehmen Profite machen, und das machen sie am besten wenn sie Arbeitsbedingungen möglichst weitreichend nach ihren Wünschen bestimmen können. Wenn dann, so wie im alten England, trotz extremen technologischen Fortschritt die Leute anfangen wieder kleiner zu werden und gesundheitliche Mangelerscheinungen kriegen, die Lebenserwartung sinkt etc., findet es der Staat wiederum blöd, weil ihm dann das Menschenmaterial dahinschwindet. Müßig zu erwähnen, welcher Menschenschlag in unserer Gesellschaft domoniert. Die Ja-Sager. Die komplette Leiharbeit würde gar nicht existieren können, ohne solche Menschen.
in den 70ern gab es noch den eisernen Vorgang, China war noch keine Wirtschaftsmacht, selbst Japans Industrie war noch relativ bescheiden. Da konnten lokale Arbeitnehmer noch sowas bringen. Heute aber kann weltweit entwickelt und produziert werden. Das haben einige hier vielleicht noch nicht ganz verstanden. Selbst die SPD hat das in Ansätzen kapiert.
HunzenStrunz schrieb: > Die komplette Leiharbeit würde gar nicht > existieren können, ohne solche Menschen. Irrtum, die Möglichkeit "Nein" zu sagen ist halt sehr gering geworden. Und wird noch geringer, wenn die Multikulti-Truppe weiter macht wie bisher. Die sorgen halt für einen ausreichenden "Überschuss" an Arbeitskräften. Wobei die Multikulti-Truppe selbst kaum von der Zuwanderung am Arbeitsmarkt betroffen ist. Was denen es ja so leicht macht "Zuwanderung, find ich toll" zu rufen.
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Die Ingenieure sind selber Schuld das sie nichts gescheites in Sachen > Gewerkschaft , Interressenvertretung oder was auch immer hinkriegen ! Kommt nicht oft vor dass unser Dipl Ing ( FH ) was vernünftiges schreibt :) Hier muss ich ihm aber recht geben.
Ich werde niemals so dämlich sein, einer Gewerkschaft beizutreten, die "meine" Interessen vertritt. Ich bin fähig genug meine eigenen Interessen zu vertreten und ein Großteil aller Ingenieure ebenso. Der Rest darf sich gerne irgendwo "eingruppieren".
selber_schuld schrieb: > in den 70ern gab es noch den eisernen Vorgang, China war noch keine > Wirtschaftsmacht, selbst Japans Industrie war noch relativ bescheiden. > Da konnten lokale Arbeitnehmer noch sowas bringen. Heute aber kann > weltweit entwickelt und produziert werden. Das haben einige hier > vielleicht noch nicht ganz verstanden. Selbst die SPD hat das in > Ansätzen kapiert. Ich glaube, die Möglichkeit sich gegen für einen schädliche Arbeitsbedingungen zu wehren, hört nicht an einer Ländergrenze auf. Nein ich bin mir sogar sehr sicher, dass das nicht so ist. Im Übrigen.... was man "bringen kann" hängt nur von dem Willen, und den Mittel die dem Willen zur Verfügung stehen, ab. Aber auch das sind Grundlagen...
Marx W. schrieb: > HunzenStrunz schrieb: >> Die komplette Leiharbeit würde gar nicht >> existieren können, ohne solche Menschen. > > Irrtum, die Möglichkeit "Nein" zu sagen ist halt sehr gering geworden. Was ist das überhaupt für ein Satz. "Die Möglichkeit nein zu sagen"... muss ich das wirklich noch erklären, oder versteht es sich von selbst, dass jeder Mensch, zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit hat nein zu sagen... eine VÖLLIG ANDERE FRAGE ist es, ob ein nein, zu welchem man zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit dazu hat, darin resultiert, dass die Gründe verschwinden warum man etwas ablehnt (weil man z.B. die Mittel hat, seine Interessen durchzusetzen), und sich daraus ein ja ergibt, oder ob etwas gegen das eigene Interesse praktisch bestehen bleibt. Die Möglichkeit der eigenen Entscheidung überhaupt zu bezweifeln ist Menschen vorbehalten, die sowieso nicht die Welt an ihren Interessen messen. So was braucht niemand. jagehtsnoch schrieb: > Ich bin fähig genug meine eigenen Interessen zu vertreten und ein > Großteil aller Ingenieure ebenso. Als Einzelner wird man niemals die Macht einer ganzen Gesellschaft oder größeren Interessensgruppe haben. Und um gesellschaftliche Bedingungen zu verändern braucht man gesellschaftlich relevante Macht. Da wird niemand auf einen einzelnen Ingenieur hören.
HunzenStrunz schrieb: > Die Möglichkeit der eigenen Entscheidung überhaupt zu bezweifeln ist > Menschen vorbehalten, die sowieso nicht die Welt an ihren Interessen > messen. So was braucht niemand. Ein schlauer Mann sagte dazu einmal: "So etwas wie richtige oder falsche Entscheidungen existiert nicht. Alles was existiert sind Konsequenzen."
cyblord ---- schrieb: > HunzenStrunz schrieb: > >> Die Möglichkeit der eigenen Entscheidung überhaupt zu bezweifeln ist >> Menschen vorbehalten, die sowieso nicht die Welt an ihren Interessen >> messen. So was braucht niemand. > > Ein schlauer Mann sagte dazu einmal: > > "So etwas wie richtige oder falsche Entscheidungen existiert nicht. > Alles was existiert sind Konsequenzen." Von richtigen oder falschen Entscheidungen habe ich gar nicht gesprochen. Und selsbtverständlich kann eine Entscheidung im Bezug auf den Zweck, den ich damit verfolge, objektiv und fernab der Frage, wie ich den Zweck bewerte, falsch sein.
HunzenStrunz schrieb: > Als Einzelner wird man niemals die Macht einer ganzen Gesellschaft oder > größeren Interessensgruppe haben. Und um gesellschaftliche Bedingungen > zu verändern braucht man gesellschaftlich relevante Macht. Da wird > niemand auf einen einzelnen Ingenieur hören. Ich will ja nicht die Gesellschaft verändern. Ich will meine Interessen durchsetzen und das kann ich. Und andere können das auch!
jagehtsnoch schrieb: > HunzenStrunz schrieb: >> Als Einzelner wird man niemals die Macht einer ganzen Gesellschaft oder >> größeren Interessensgruppe haben. Und um gesellschaftliche Bedingungen >> zu verändern braucht man gesellschaftlich relevante Macht. Da wird >> niemand auf einen einzelnen Ingenieur hören. > > Ich will ja nicht die Gesellschaft verändern. Ich will meine Interessen > durchsetzen und das kann ich. Und andere können das auch! Bei einem Interesse was bescheiden ist und auf die Anforderungen "der Wirtschaft" angepasst ist geht das sicher. Dass so eine Anpassung schädlich für einen selber ist, ist inbegriffen (halt bescheidenes Interesse). Falls es aber den Anforderungen der Wirtschaft nicht passt (vielleicht will man nicht gratis 20% mehr durch Überstunden arbeiten, vielleicht meint ein anderer es sei nicht so toll 10-12 von 24 Stunden eines Tages für die Arbeit inklusive des Pendelns aufzuwenden), dann ist es in unserer Gesellschaft extremst selten, dass der AG sich auf irgendetwas einlässt und NICHT den nächsten in der Warteschlange an Bewerbern nimmt. Mag sein, dass es in ganz speziellen Branchen/Fachbereichen so ist. Dass Menschen generell ihre Interessen verfolgen KÖNNEN daran habe ich keinen Zweifel. Ob sie sie aber auch durchsetzen hängt von gesellschaftlichen Bedingungen ab, auf die sie als einzelner garantiert keinen Einfluss haben. (der König war ja auch nur König weil sich alle anderen zu ihm als Untertan verhielten.. der hatte nämlich keine Superkräfte)
jagehtsnoch schrieb: > Ich werde niemals so dämlich sein, einer Gewerkschaft beizutreten, die > "meine" Interessen vertritt. > Ich bin fähig genug meine eigenen Interessen zu vertreten und ein > Großteil aller Ingenieure ebenso. Sieht man gut daran, dass sich fast alle Ingenieure um die Stellen in Konzernen kloppen und in große Mittelständler wollen, wo die IGM das Sagen hat und es ERA gibt. So gut können die Ingenieure ihre Interessen auf eigene Faust vertreten. Ohne die Gewerkschaften würden sie ein Lumpengehalt wie in KMUs bekommen und hätten 20 % bis 25 % Einkommensverlust. Stundenlohnmäßig sähe es noch schlechter aus, denn für die weniger Kohle muss auch noch länger gearbeitet werden, da Wochenstunden höher, weniger Urlaub. Bei den nächsten Tarifverhandlungen müssten die ganzen ERA-Gruppen für Ingenieure rausfliegen, das gibt dann AT, dann können die Ingenieure selber verhandeln und ein Großteil von ihnen ihre nicht vorhandene Marktmacht durch ein globales Überangbot ihres Bidlungsstandes zur Kenntnis nehmen. Vielleicht hilft ja dann denen der VDI. Sind wohl noch mehr Ingenieure im VDI als in der IGM - Facepalm. Leid tun mir nur die armen Schweine, die den Mist in den KMUs ausbaden dürfen.
Keine Organisation schrieb: > Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Die Ingenieure sind selber Schuld das sie nichts gescheites in Sachen > Gewerkschaft , Interressenvertretung oder was auch immer hinkriegen ! > > Kommt nicht oft vor dass unser Dipl Ing ( FH ) was vernünftiges schreibt > :) > Hier muss ich ihm aber recht geben. Wobei dieses Statement vom FAKE Dipl Ing ( FH ) stammt!
Nomadd schrieb: > Antimedial schrieb: >> Weil es dort diese starke Ausprägung von Know-How nicht gibt. Piloten >> sind quasi beliebig austauschbar, weil es keine Spezialisierung gibt. >> Bei Ärzten gibt es zwar einige Spezialisierungen, aber die sind nicht so >> spezifisch und vielfältig wie es bei Ingenieuren der Fall ist. > > Was laberst Du da für einen Müll? Welche Gegenargumente hast du denn? Ein Pilot kann sich maximal auf verschiedene Flugzeugmodelle spezialisieren und bei Ärzten gibt es zwar Fachrichtungen, die aber alle in etwa ein standardisiertes Berufsbild haben. Ein Herzchirurg in Hamburg muss in etwa das gleiche "Handwerkszeug" beherrschen wie sein Kollege in München. Bei Ingenieuren gibt es viel vierfältigere Spezialisierungsarten. z.B. Softwareentwickler für eingebettete Systeme mit Spezialisierung in der industriellen Bildverarbeitung. Das wäre so als würde sich ein Pilot auf Landungen in Frankfurt am Main spezialisieren können. Nomadd schrieb: > Was soll ich hinnehmen? > Das Sachbearbeiter-Ingenieure Versager sind? Das habe ich doch gar nicht gesagt. Ingenieure als Sachbearbeiter sind eine eigene Berufsgruppe, die keine (technische!) Know-How-Träger sind. Das ist aber doch nicht schlimm. Darunter gibt es auch gute und weniger gute Leute. Fakt ist aber, dass diese Leute besser von der IG-Metall betreut werden können. Nomadd schrieb: >> Nein! Ingenieur ist erst einmal nur eine Ausbildung und kein Beruf. Ein >> Ingenieur kann zig, wenn nicht sogar hunderte verschiedene Berufsbilder >> ausüben. > Das kannst Du prinzipiell über jede Ausbildung/jeden Beruf sagen... > Insofern weiß ich nicht, was diese Differenzierung soll? Das stimmt so nicht. Ärzte und Piloten werden ganz gezielt auf ein Berufsbild hin ausgebildet. Gleiches gilt z.B. für Pharmazeuten. Es gibt natürlich auch immer Ärzte, die in die Forschung gehen oder Piloten, die Luftfahrtkonzerne beraten. Aber das sind eher Ausnahmen. Bei Ingenieuren gibt es kein "Standard-Berufsbild". Die wenigsten Ingenieure werden Entwickler, sondern verteilen sich in Einkauf, Vertrieb, Fertigung sonst wo hin. Das sind alles unterschiedliche Berufsbilder. Ähnlich ist es doch bei Juristen. Es gibt keine Lobby, die alle Juristen vertritt. Es gibt eine Anwaltskammer, aber die sorgt sich nicht um Richter, Rechtspfleger oder angestellte Juristen. Genauso kümmert sich der Marburger Bund sicher weniger um Ärzte, die in der Forschung tätig sind. Und so ist es eben auch bei Ingenieuren. Wer bei einem Konzern als Sachbearbeiter eingestellt ist, wird sich sicher durch die IG-Metall sehr gut vertreten fühlen. Nicht vergessen: Eine Interessenvertretung braucht auch einen gleichwertigen Gegner, gegen den sie ihre Interessen vertreten kann. Doch wer ist das bei einem Ingenieur, der als Know-How-Träger bei einem Mittelständler angestellt ist? Eine große Interessenvertretung kann nicht mit jedem einzelnen Geschäftsführer diskutieren. Ein einzelner Ingenieur kann das aber in der Regel sehr wohl tun!
Gibt es hier echt noch VDI Mitglieder? ^^
Glasvoll schrieb: > Gibt es hier echt noch VDI Mitglieder? ^^ Gibt es überhaupt noch VDI Mitglieder, die nicht zu den Arbeitgebern gehören?
Antimedial schrieb: > Welche Gegenargumente hast du denn? Ein Pilot kann sich maximal auf > verschiedene Flugzeugmodelle spezialisieren und bei Ärzten gibt es zwar > Fachrichtungen, die aber alle in etwa ein standardisiertes Berufsbild > haben. Ein Herzchirurg in Hamburg muss in etwa das gleiche > "Handwerkszeug" beherrschen wie sein Kollege in München. Bei Ingenieuren > gibt es viel vierfältigere Spezialisierungsarten. z.B. > Softwareentwickler für eingebettete Systeme mit Spezialisierung in der > industriellen Bildverarbeitung. Das wäre so als würde sich ein Pilot auf > Landungen in Frankfurt am Main spezialisieren können. Und? Warum sollte man nicht trotzdem beide vertreten können? Spezialisierung ist ja eine Sache, Vertretung, mediales Sprachrohr und Imagepflege eine andere... Bei Ingenieuren > gibt es kein "Standard-Berufsbild". Die wenigsten Ingenieure werden > Entwickler, sondern verteilen sich in Einkauf, Vertrieb, Fertigung sonst > wo hin. Das sind alles unterschiedliche Berufsbilder. Das mag schon sein, aber der gelernte Beruf bleibt trotzdem Ingenieur. Ich kann auch als Sachbearbeiter im Vertrieb arbeiten, auf meiner Lohnsteuerkarte wird trotzdem "Verfahrenstechniker M.Sc." stehen... > Ähnlich ist es doch bei Juristen. Es gibt keine Lobby, die alle Juristen > vertritt. Es gibt eine Anwaltskammer, aber die sorgt sich nicht um > Richter, Rechtspfleger oder angestellte Juristen. Genauso kümmert sich > der Marburger Bund sicher weniger um Ärzte, die in der Forschung tätig > sind. Die Juristen haben eine gute mediale Vertretung, immerhin haben sie es geschafft eine planwirtschaftliche Gebührenordnung zu implementieren, obwohl ja die größten Juristenvertreter (FDP und co) immer so vom Liberalismus schwärmen... > Doch wer ist das bei einem Ingenieur, der als Know-How-Träger bei einem > Mittelständler angestellt ist? Eine große Interessenvertretung kann > nicht mit jedem einzelnen Geschäftsführer diskutieren. Ein einzelner > Ingenieur kann das aber in der Regel sehr wohl tun! Man muss nicht mit dem Geschäftsführer diskutieren. Es würde auch reichen z.B. medial gegen den VDI zu wettern, die Politik über den "Fachkräftemangel" aufzuklären, Hochschulen zu besuchen, an Politrunden im Fernsehen teilzunehmen und aufzuklären... Ich sehe das als Möglichkeit einer strategischen Interessenvertretung, die geschickt die öffentliche Meinung zu unserem (Arbeitnehmer!) Gunsten steuert. Also das Gegenteil vom VDI.
Ich schrieb: > Glasvoll schrieb: >> Gibt es hier echt noch VDI Mitglieder? ^^ > > Gibt es überhaupt noch VDI Mitglieder, die nicht zu den Arbeitgebern > gehören? Ja, naive Erstsemester, die sich als Mitglied registrieren lassen, weil der VDI 'ne Kiste Bier an der Hochschule austeilt...
Glasvoll schrieb: > Die Juristen haben eine gute mediale Vertretung, immerhin haben sie es > geschafft eine planwirtschaftliche Gebührenordnung zu implementieren, > obwohl ja die größten Juristenvertreter (FDP und co) immer so vom > Liberalismus schwärmen... und was nutzt es? davon profitieren doch nur die, die dick im Geschäft sind und nicht nach Leistung sondern Streitwert abrechnen können, zumindest in den meisten Fällen. Die jungen selbständigen Juristen haben das Nachsehen. Ein Rechtsstreit um eine Kündigung kostet bei identischem Streitwert (meist ein Jahresgehalt) beim Top Anwalt das gleiche wie beim Frischling ohne Erfahrung. Ausser bei der reinen Rechtsberatung ohne Verfahren dürfen Anwälte von der Gebührenordnung abweichen. Da sieht man übrigens sehr schön, wie wenig sozialistische Lohnfestsetzungen nutzen. Davon profitieren tut nur eine kleine Minderheit, den meisten schadet sie. Ein junger Anwalt kann sich nicht anfangs damit profilieren, z.B. auf Erfolgsbasis zu arbeiten für Mandanten, z.B. 20% von der eingeklagten Summe im Erfolgsfall, ansonsten geht er leer aus wenn der Prozess verloren ist. Ebenfalls darf man auch kein abweichendes Honorar vereinbaren, ausser bei der Erstberatung, aber das ist auch erst seit ca. 10 Jahren so. Da darf ein junger Jurist (und nicht wenige tun das) auch eine Erstberatung für lau oder 10 Euro durchführen. Viele machen das, um überhaupt an Mandante ran zu kommen. Wegen dieser Gebührenordnung liegen viele jungen Anwälte in einer Kleinkanzlei bei sehr geringen Einkommen.
Glasvoll schrieb: > Die Juristen haben eine gute mediale Vertretung, immerhin haben sie es > geschafft eine planwirtschaftliche Gebührenordnung zu implementieren, > obwohl ja die größten Juristenvertreter (FDP und co) immer so vom > Liberalismus schwärmen... Eben nicht! Juristen != Anwälte. Richter, Rechtspfleger und angestellte Juristen haben keine Gebührenordnung! Glasvoll schrieb: > Und? Warum sollte man nicht trotzdem beide vertreten können? > Spezialisierung ist ja eine Sache, Vertretung, mediales Sprachrohr und > Imagepflege eine andere... Weil es eben kein homogenes Berufsbild gibt, das es zu verteidigen gibt. Glasvoll schrieb: > Das mag schon sein, aber der gelernte Beruf bleibt trotzdem Ingenieur. > Ich kann auch als Sachbearbeiter im Vertrieb arbeiten, auf meiner > Lohnsteuerkarte wird trotzdem "Verfahrenstechniker M.Sc." stehen... Wie gesagt, Beruf und Ausbildung sind zwei verschiedene Stiefel. Medizin => Arzt, Wissenschaftler Jurist => Anwalt, Rechtspfleger, Richter, Personalreferent... Ingenieur => Entwickler, Vertriebler, Fertigungsingenieur, Einkäufer... Informatiker => Webdesigner, Entwickler, SAP-Berater... Pharmazeut => Apotheker, Wissenschaftler Eine Vertretung macht nur auf Berufsebene Sinn, nicht auf Ausbildungsebene.
@selber_schuld, >Da sieht man übrigens sehr schön, wie wenig sozialistische >Lohnfestsetzungen nutzen Die Gebührenordnung ist original von 1879: http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesrechtsanwaltsgeb%C3%BChrenordnung Also nix mit Sozialismus. >Ein junger Anwalt kann sich nicht >anfangs damit profilieren, z.B. auf Erfolgsbasis http://www.anwalt-seiten.de/artikel/sec5/35.html Na ja, was soll man von einem Vollspacko resp. Heiner-Sockenpuppe auch anderes erwarten.
IchGlaubeEsNicht schrieb: > http://www.anwalt-seiten.de/artikel/sec5/35.html > > Na ja, was soll man von einem Vollspacko resp. Heiner-Sockenpuppe auch > anderes erwarten. das was ich sagte: Für reine Beratung darf man handeln. Aber nicht bei Prozessen die vor Gericht gehen und ein Streitwert festgesetzt wird. Dann gilt nach wie vor das RVG. Da kann man nicht sagen: 100k Streitwert, der Anwalt bekommt im Erfolgsfall x% der eingeklagten Summe, sonst einfach nur ein Basis Salär oder gar nichts.
>das was ich sagte:
Lesen kannst du offenbar auch nicht. Gleich im ersten Absatz steht: seit
dem 01.07.2006 sind die Gebühren frei vereinbar
IchGlaubeEsNicht schrieb: > Lesen kannst du offenbar auch nicht. Gleich im ersten Absatz steht: seit > dem 01.07.2006 sind die Gebühren frei vereinbar ja für die reine Beratung wenn es NICHT vor Gericht geht! wenn du dich einfach mal informieren willst oder aber wenn du z.B. einen Vertrag vom Anwalt aufsetzen lassen willst! nicht aber für Prozesskosten! diese Kosten in einem gerichtlichen Verfahren für den Anwalt berechnen sich nach wie vor nach RVG!!!!! wenn du es nicht glaubst, frag einen Anwalt ;-)
Eigentlich müssten die Absolventen und Anfänger zusammehalten und ihre Einstiegsgehälter heben. Was da abgeht, spottet ja jeder Beschreibung: Beitrag "Re: Reale Einstiegsgehälter" Drastisch, wenn man bedenkt, dass viele Einsteiger die 50k Grenze nicht mal erreichen. Da war es wohl besser, man ist in der 80ern Ingenieur geworden.
und was bitte kann ein Arbeitgeber für die Inflation? gerade IG Metall Firmen geben den Mitarbeitern mindestens einen Inflationsausgleich, oft sogar noch mehr oben drauf. Umgekehrt: höhere Löhne verursachen eine Inflation u.a. sogar mit! Stichwort Lohn-Preis Spirale. sind alle Absolventen den gleichwertig vom Profil her? sind alle Firmen wo diese Absolventen anfangen, alle gleichwertig vom Umsatz/Gewinn/Kapitalbasis?wenn ja, dann müssten quasi alle ziemlich ähnlich bezahlt werden. Aber dem ist nicht so. Es ist doch logisch, wenn der 3,0 Absolvent der in einer Klitsche anfängt irgendwo im Norden weniger bekommt, als der 1er Absolvent mit super Praktika Leistungen beim Autokonzern! oder sollen die alle das gleiche bekommen?
pow schrieb: > Es ist doch logisch, wenn > der 3,0 Absolvent der in einer Klitsche anfängt irgendwo im Norden > weniger bekommt, als der 1er Absolvent mit super Praktika Leistungen > beim Autokonzern! Ja, deshalb haben Merceded MA letztes jahr ein paar Tausender zusätzlich zum IGM Gehalt erhalten
Falls Du dich auf die von mir gelinkte Grafik beziehst: Das Entscheidende dabei ist, dass das Gehalt der Ingenieure immer weiter zurückgeht und es nach der Krise keine Erholung gab. Andere Branchen haben stärker zugelegt und weniger vorloren. Und das liegt nicht an Regionen oder einem anderen Ausbildungsprofil.
M. schrieb: > Andere Branchen haben stärker zugelegt und weniger vorloren. hast du dazu eine Quelle, ausser die selbst gemalte Grafik?
Matthias schrieb: > Das ganze ist im Sande verlaufen, die zugehörige Homepage > http://www.ig-ing.de/ längst außer Betrieb. War es auch nicht so, dass der Betreiber/Initiator dieses Interessenverbandes für Ingenieure dadurch in ernste Schwierigkeiten in seinem Berufsleben kam?
Die Linke ist auf unserer Seite :=)) http://www.linksfraktion.de/pressemitteilungen/mythos-fachkraeftemangel-befoerdert-lohndumping/
Jo S. schrieb: > cyblord ---- schrieb: > >> Gewerkschaftsbosse Hundt > > ??? Der ist von der anderen Fraktion ! Da gibts ne andere Fraktion? Spass beiseite. Aber ja, du hast recht, der von der AG-Seite.
jagehtsnoch schrieb: > Ich will ja nicht die Gesellschaft verändern. Ich will meine Interessen > durchsetzen und das kann ich. > Und andere können das auch! Nein! Die starke Zunahme an Leiharbeit bei Ingenieuren beweist das Gegenteil.
M. schrieb: > Eigentlich müssten die Absolventen und Anfänger zusammehalten und ihre > Einstiegsgehälter heben. Was da abgeht, spottet ja jeder Beschreibung: Dass es im Ingenieurbereich keinen Zusammenhalt geben kann, liegt schonmal daran, dass das Fach von 2 verschiedenen Hochschultypen angeboten wird, wobei die Absolventen des einen Typs dazu neigen, sich den andere überlegen zu fühlen. In so einem Klima kann einfach kein Zusammenhalt entstehen.
Gerücht wahr? schrieb: > War es auch nicht so, dass der Betreiber/Initiator dieses > Interessenverbandes für Ingenieure dadurch in ernste Schwierigkeiten in > seinem Berufsleben kam? Ich bin einer der beiden Initiatoren der "Interessengemeinschaft der Ingenieure -IG ING" und weder ich noch der Kollege haben deshalb beruflich irgend welche Schwierigkeiten bekommen.
Jo S. schrieb: > Gerücht wahr? schrieb: >> War es auch nicht so, dass der Betreiber/Initiator dieses >> Interessenverbandes für Ingenieure dadurch in ernste Schwierigkeiten in >> seinem Berufsleben kam? > > Ich bin einer der beiden Initiatoren der "Interessengemeinschaft der > Ingenieure -IG ING" und weder ich noch der Kollege haben deshalb > beruflich irgend welche Schwierigkeiten bekommen. Was halten Sie von der "Engineering IGM"?
Adolf schrieb: > Was halten Sie von der "Engineering IGM"? Das ist die IG Metall, man kann denen beitreten - besser als nix. Für mich ist das nichts, weil die IGM hauptsächlich die Interessen der Hilfs-, Facharbeiter, Meister und teilw. Techniker vertritt. Den Ingenieuren gegenüber war sie meistens negativ gestimmt. Deshalb sollten wir eine eigene Interessenvertretung aufbauen. Bei Themen, die sich überschneiden, wie etwa Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland, Arbeitsplatzabbau wegen Mißmanagement, Leiharbeit, etc. ist eine Zusammenarbeit denkbar.
carlos schrieb: > Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren > Berufsgruppen.. Wahrnehmungsstörung?
Jo S. schrieb: > carlos schrieb: >> Deshalb haben der Marburgerbund und Cockpit auch kaum Rückhalt in ihren >> Berufsgruppen.. > > Wahrnehmungsstörung? Is wie die SPD-Führung, die glauben auch die letzte Bundestagswahl gewonnen zu haben!
Jo S. schrieb: > Deshalb sollten > wir eine eigene Interessenvertretung aufbauen. Hmm, dafür ist aber das Berufsfeld zu weit gestreut! Cockpit, GdL ? Die haben nur eine Firma und Vertreten nur einen Beruf. Ing.? die findest du überral in der Wirtschaft und Verwaltung. Berufe? alles vom Raumfahrting. bis zum Tiefbohring. ,alles da! Marburger Bund? Die sind doch durch ihr Approbationsrecht http://de.wikipedia.org/wiki/Approbationsordnung besitzen die "Quasimonopol" am Arbeitsmarkt. Da kann ned irgendeine Hebamme mal schnell einen "kaiserschnitt" setzen. Also eine Gewerkschaft für Ing.? Nur wenn der Gesetzgeber eine verpflichtende Ing.-kammer einführen würde. Aber daran glaubt wohl hier im Forum keiner!
Matthias schrieb: > Tja, ausgerechnet bei Ingenieuren herrscht eine Ellenbogenmentalität wie > sie eigentlich bei Ärzten oder Piloten oder BWLern zu erwarten wäre. Ich glaube nicht, daß es eine Ellenbogenmentalität ist. Vielmehr haben die Leute Karriereambitionen und befürchten Nachteile, wenn sie eine Arbeitnehmerorganisation unterstützen. Gegenbeispiel: Mein Hauptabteilungsleiter ist seit Berufsstart IGM-Mitglied und zeigt dies auch öffentlich, indem er viele rote Gewerkschaftsrosen auf seinem Schreibtisch stehen hat. Sein Werdegang: - mit 24 Jahren als Ing. angefangen - mit 29 J. Gruppenleiter (wären derzeit ca. 100.000 € p.a.) - mit 32 J. Abteilungsleiter (derzeit ca. 130.000 €) - mit 37 J. Hauptabteilungsleiter (ca. 160.000 €) Würde er zum Bereichsleiter aufsteigen, dann müßte er die Mitgliedschaft beenden, weil er dann ein (echter) leitender Angestellter wäre und somit seinen Mitarbeitern gegenüber als Arbeitgeber fungiert (Betriebsverfassungsgesetz). Fazit: Interessenvertretung muß kein Karrierekiller sein. Eine Berufsvertretung ist aber besser, als eine Massenorganisation wie die IGM etc.
Adolf Putinov schrieb im Beitrag #3748666: > Marx W. schrieb: >> Also eine Gewerkschaft für Ing.? >> Nur wenn der Gesetzgeber eine verpflichtende Ing.-kammer einführen >> würde. >> Aber daran glaubt wohl hier im Forum keiner! > > Ist aber eine gute Idee! > ING.-Kammer mit übergestülpter Interessenvertretung :=) Ja, wir sollten alles in Kammern packen. Die Normgewichtkammer für normalgewichtige Menschen und deren Interessen, nicht für Magersüchtige und Dicke im Gesundheitswesen zu zahlen. Die Männer-Kammer für die Interessen der Männer. Die Frauen-Kammer für die Interessen der Frauen. Die Hetero-Kammer für die Interessen der heterosexuell veranlagten Menschen. Die Homo-Kammer für die Interessen der Homosexuellen. usw. usw. Am besten staatlich vorgeschrieben. Diese Kammern geben klare Strukturen und schützen das Individuum maximal. Also unser neuer Leit- und Heils-Spruch: !!! Noch mehr Pflichtkammern for the world !!!
Marx W. schrieb: > Jo S. schrieb: >> Deshalb sollten wir eine eigene Interessenvertretung aufbauen. > > Hmm, dafür ist aber das Berufsfeld zu weit gestreut! > Cockpit, GdL ? Die haben nur eine Firma und Vertreten nur einen Beruf. > Ing.? die findest du überral in der Wirtschaft und Verwaltung. > Berufe? alles vom Raumfahrting. bis zum Tiefbohring. ,alles da! Wo ist das Problem?
Jo S. schrieb: > Gegenbeispiel: > Mein Hauptabteilungsleiter ist seit Berufsstart IGM-Mitglied und zeigt > dies auch öffentlich, indem er viele rote Gewerkschaftsrosen auf seinem > Schreibtisch stehen hat. > > Sein Werdegang: > - mit 24 Jahren als Ing. angefangen > - mit 29 J. Gruppenleiter (wären derzeit ca. 100.000 € p.a.) > - mit 32 J. Abteilungsleiter (derzeit ca. 130.000 €) > - mit 37 J. Hauptabteilungsleiter (ca. 160.000 €) Ja, die gibt es! Nur ab Gruppenleiter ist es vorbei mit einer geregelten 35h/Woche. Re: Wer vertritt die Interessen der angestellten, selbstständigen und arbeitslosen Ingenieure? (#) Die selbstständigen vertreten sich selbst Die arbeitslosen sind vertreten durch das ArbeitslosenAMT. Die angestellten Ing,, wenn sie Glück haben durch die IGM. der Leibudenverein IGZ/DGB hat noch nicht mal eine Reisekosetnregelung, obwohl die Fahrtkosten extrem sein können, Danke DGB. Wer soll den die Ingenieure vertreten - eine Gewerkschaft, man selbst, oder .... ?
Jo S. schrieb: > Wo ist das Problem? Das es keine Branche gibt, oder aber nur eine großen AG (wie z.B. Lufthansa, oder die Bahn). Ein Einheitlicher Tarifvertrag als Berufsgruppe geht halt nur bei einen großen AG, oder einer Branche. Ansonsten brauchste eine gesetzlich vorgegebenen Kammer die die Gruppe der Ing. schützt. Ähnlich den Ärtzten. Die arbeiten als Arzt ja auch überall, sind aber doch durch die Bundesärtzekammer zusammengefaßt!
Rackatack schrieb: > Die Männer-Kammer für die Interessen der Männer. > > Die Frauen-Kammer für die Interessen der Frauen. > > Die Hetero-Kammer für die Interessen der heterosexuell veranlagten > Menschen. > > Die Homo-Kammer für die Interessen der Homosexuellen. > > usw. usw. Für Ex-Tennisspieler die Wäschekammer. ;-)
Thomas1 schrieb: > Für Ex-Tennisspieler die Wäschekammer. ;-) Dem muß es aber auch nicht mehr so gut gehen.
Marx W. schrieb: > Jo S. schrieb: >> Wo ist das Problem? > > Daß es keine Branche gibt, oder aber nur einen großen AG (wie z.B. > Lufthansa, oder die Bahn). Ein Einheitlicher Tarifvertrag als > Berufsgruppe geht halt nur bei einen großen AG, oder einer Branche. > Ansonsten brauchste eine gesetzlich vorgegebenen Kammer die die Gruppe > der Ing. schützt. Ähnlich den Ärtzten. > Die arbeiten als Arzt ja auch überall, sind aber doch durch die > Bundesärtzekammer zusammengefaßt! Kammern sind Aufsichtsorgane, sie handeln keine Tarifverträge aus. Bei den Ärzten macht das z.B. der Marburger Bund (=Gewerkschaft), deren Tarifgebiet ist die BRD. Als Ing. bräuchten wir einen Berufsverband, der mittelfristig die Tariffähigkeit anstrebt.
Jo S. schrieb: > Als Ing. bräuchten wir einen Berufsverband, der mittelfristig die > Tariffähigkeit anstrebt. Wie abstrus. Braucht das ein Facharbeiter nicht auch? Sind Facharbeiter nicht auch bereits in Tarif-Firmen untergekommen? Gibt es nicht auch Ingenieure, die in "Tarif-Firmen" arbeiten? Diese Idee ist absoluter Firelfanz!
Jo S. schrieb: > Als Ing. bräuchten wir einen Berufsverband, der mittelfristig die > Tariffähigkeit anstrebt. Nur, das diese Berufsgruppe oft außertariflich vergütet wird. Ist ja für die geistige Elite auch nicht unlogisch. Einen Zwang sich zu organisieren wird schon an der geringen Anzahl derer, die auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind, scheitern. Bei Arbeitern sieht das halt ganz anders aus und da tut dann ein Streik den Unternehmen auch richtig weh. In den anderen organisierten Branchen (Ärzte, Piloten) mit geistigen Eliten, wo auch Druck auf die Firmen ausgeübt werden kann, liegt es dann an einer gewissen Strukturschwäche, wo man eben kaum auf Reserven zurück greifen kann.
Jo S. schrieb: > Kammern sind Aufsichtsorgane, sie handeln keine Tarifverträge aus. > Bei den Ärzten macht das z.B. der Marburger Bund (=Gewerkschaft), deren > Tarifgebiet ist die BRD. Ist wie mit den Architekten, die haben ihre Kammer und die sorgt für die HOAI. Denk mal nach!
Cha-woma M. schrieb: > Ist wie mit den Architekten, die haben ihre Kammer und die sorgt für die > HOAI. Eine Honorarordnung für Architekten ist quasi wie die Gebührenordnung für Anwälte. Gewöhnlich eine Einkommens-Deckelung durch den Staat für Freiberufler, damit da nicht horrende, für den Bürger unbezahlbare Forderungen aufkommen (Ausnahmen gibt's aber auch). Ärzte rechnen ja auch über die kassenärztlichen Vereinigung mit den Krankenkassen ab. Bei angestellten Akademikern greift aber das Gehalts- Prinzip mit seinen Vor-und Nachteilen.
was bringt eine sozialistische Gebührenordnung? nichts, sie zementiert die Zustände nur noch. Die erfolgreichen Architekten und Anwälte verdienen dank der Ordnung ein Haufen Geld. Junge Gründer dagegen haben keine Chance über den Preis an Aufträge/Mandate ran zu kommen, da sie das Gleiche verlangen müssen, wie die Erfahrenen. Die Folge ist, dass es viele junge Anwälte bzw. Architekten sehr schwer haben. Der Markt sieht für Architekten noch bescheidener aus. Wer als Architekt frei arbeiten will, braucht sowieso erstmal eine Zulassung, da muss man eine bestimmte Zeit in ganz bestimmten Richtungen gearbeitet haben. Fehlen da 3 Monate im Bereich sagen wir Tiefbau, gibts die Zulassung nicht und man muss für wenig Geld die Arbeit von einem Platzhirschen machen. Sozialismus pur. Wir brauchen mehr Freiheit und weniger Bürokratie. Weniger Kündigungsschutz, dann würde es keine Leihfirmen mehr geben. Firmen würden eher jemanden einstellen, weil sie im Zweifel diesen auch wieder los werden. Sie brauchen keinen Dienstleister der sich wie ein Zuhälter dazwischen schaltet und noch seinen Gewinn mit verrechnet. Leider ist der politische Wind ja derzeit ganz anders, nämlich auf eher noch mehr Staat, noch mehr linke Regulierung, statt mehr Freiheit wagen. Noch mehr Staat und Regeln bedeuten für Unternehmer Bedingungsfeindlichkeiten. Das ist kein Klima in dem man gerne investiert, wächst und neue Leute einstellt, sondern eher eines, aus dem man abwandert. Man sieht es ja gut wo die linken Bundesländer die viel zu lange von der SPD regiert wurden bzw. werden heute so stehen, und wo Bayern heute steht. Wir bräuchten quasi ein Bayern oder sowas wie die Schweiz für ganz Deutschland. In der Schweiz ist der Kündigungsschutz viel geringer als bei uns. Aber der Arbeitsmarkt ist viel dynamischer und besser. Nicht selten kündigen Arbeitnehmer von sich aus, weil sich woanders was besseres ergibt. Wobei was schreib ich hier, hier im Forum gibt es ja viel zu viele linke, die das eh nicht verstehen werden. Nennt mir dagegen mal einen linken Unternehmer, der ein Unternehmen aufgebaut hat, hohe Sozialstandards bietet, mindestens auf IG Metall Niveau zahlt und dessen Firma nicht vor der pleite steht. Ich kenne keinen, daraus schließe ich: Linke können es einfach nicht.
mehrFreiheitwagen!!! schrieb: > Noch mehr Staat und Regeln bedeuten für Unternehmer > Bedingungsfeindlichkeiten. Das ist kein Klima in dem man gerne > investiert, wächst und neue Leute einstellt, sondern eher eines, aus dem > man abwandert. Jaja bläblä das wird schon seit 1000 Jahren so gebrabbelt. Staat (Steuerzahler) ist geil wenn es um dicke Subventionen geht und Infrastruktur und gut ausgebildete Leute aus den FHs und Universitäten. Oder wenn es darum geht, Unternehmen zu retten, weil irgendwelche Egomanen sich verspekuliert haben. Aber wenn es darum geht, die Rechte der Arbeitnehmer zu stärken wird auf einmal gejault wie ein Hund dem die Eier in einer Mausefalle eingeschnappt sind. Warum wohl ??
L. schrieb: > mehrFreiheitwagen!!! schrieb: >> Noch mehr Staat und Regeln bedeuten für Unternehmer >> Bedingungsfeindlichkeiten. Das ist kein Klima in dem man gerne >> investiert, wächst und neue Leute einstellt, sondern eher eines, aus dem >> man abwandert. > > Jaja bläblä das wird schon seit 1000 Jahren so gebrabbelt. Staat > (Steuerzahler) ist geil wenn es um dicke Subventionen geht und > Infrastruktur und gut ausgebildete Leute aus den FHs und Universitäten. > Oder wenn es darum geht, Unternehmen zu retten, weil irgendwelche > Egomanen sich verspekuliert haben. Aber wenn es darum geht, die Rechte > der Arbeitnehmer zu stärken wird auf einmal gejault wie ein Hund dem die > Eier in einer Mausefalle eingeschnappt sind. Warum wohl ?? korrekt ;=) Diese neoliberale Staatsverteufelung ist total dämlich.
Trotzdem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass der Kündigungsschutz in Deutschland Leiharbeit fördert. Jetzt kann man nur darüber diskutieren, ob man lieber Hire&Fire oder einen guten Kündigungsschutz und Leiharbeit hat. Und das ist hauptsächlich eine Frage des Standpunktes. Wenn man sich als Minderleister schwer auf dem Arbeitsmarkt tut, ist man sicher froh über einen Kündigungsschutz, weil man sich dann einfach irgendwo sich in einer bequemen Ecke einnistet und dort möglichst lange ausharrt. Bei einem Konzern geht das auch gut lebenslänglich. Sehr bequem, aber unschön für die Kollegen. Als durchschnittlicher oder guter Mitarbeiter wäre man über Hire&Fire sehr froh, weil man die Minderleister leichter aus den Teams entfernen kann und so für eine entspanntere und produktivere Arbeitsumgebung sorgen kann.
Antimedial schrieb: > Trotzdem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass der Kündigungsschutz in > Deutschland Leiharbeit fördert. Jetzt kann man nur darüber diskutieren, > ob man lieber Hire&Fire oder einen guten Kündigungsschutz und Leiharbeit > hat. Steuer auf Leiharbeit.
foo schrieb: > Steuer auf Leiharbeit. Eine nicht funktionierende Regelung mit noch einer Regelung erschlagen. Das funktioniert nicht. Besser ist es, die nicht funktionierende Regelung ersatzlos zu streichen. Und später vielleicht durch eine neue zu ersetzen, falls es Probleme macht. Damit treibt man wenigstens die Komplexität nicht unnötig in die Höhe.
Antimedial schrieb: > Trotzdem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass der Kündigungsschutz in > Deutschland Leiharbeit fördert. Dann lass mal hören was hier so schwer sein soll Personal frei zu setzen. Nicht immer alles glauben und blind nachplappern was die Verbände den Zeitungen als PR-Meldung auf den Tisch legen und das direkt ungeprüft in den Print geht. Der ach so schwere Kündiggungsschutz ist doch nur eine weitere Ausrede um die Rechte der Angestellten noch weiter abzubauen und sich vor der sozialen Verantwortung zu drücken. Alle Nachteile dem Angestellten, alle Vorteile dem Unternehmen, das ist doch das profane Ziel, geht das nicht in deinen Ingenieursschädel rein oder bist du du Unternehmer?
hartzer, gerade aus dem bett gefallen schrieb: > Dann lass mal hören was hier so schwer sein soll Personal frei zu > setzen. Nicht immer alles glauben und blind nachplappern was die > Verbände den Zeitungen als PR-Meldung auf den Tisch legen und das direkt > ungeprüft in den Print geht. Man kann nicht gezielt unfähige Leute entlassen. Außerdem sollte man schon genauer hinschauen. Entlassungen gibt es selten, meist wird nur von Personalabbau geredet. Das sind zwei verschiedene paar Stiefel. Es bleibt die Tatsache, dass man schlechte Leute nicht gezielt los werden kann, aufgrund des Kündigungsschutzes. hartzer, gerade aus dem bett gefallen schrieb: > Der ach so schwere Kündiggungsschutz ist doch nur eine weitere Ausrede > um die Rechte der Angestellten noch weiter abzubauen und sich vor der > sozialen Verantwortung zu drücken. Tja, Michael, das siehst du falsch. Der Kündigungsschutz hindert die Arbeitgeber daran, effektiv ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, guten Mitarbeitern und den Investoren wahrzunehmen, indem sie schlechte Leute entlassen. hartzer, gerade aus dem bett gefallen schrieb: > Alle Nachteile dem Angestellten, alle > Vorteile dem Unternehmen, das ist doch das profane Ziel, geht das nicht > in deinen Ingenieursschädel rein oder bist du du Unternehmer? Deine Parolen werden nicht richtiger, nur weil du sie unter immer neuen Namen verbreitest. Unternehmer übernehmen wahnsinnig viel Verantwortung, indem sie Personal einstellen. Das heißt sie schaffen schon einmal für jeden einzelnen Arbeitnehmer den wahnsinnigen Vorteil, dass diese nicht selbst das unternehmerische Risiko tragen müssen. Der Staat übernimmt über die soziale Absicherung den Rest des Risikos. Arbeitnehmer müssten nur noch eine minimale Verantwortung tragen und Pflichten erfüllen. Wer selbst das nicht auf die Reihe kommt, ist selbst schuld. Mehr kann man ihm wirklich nicht abnehmen. Und um deine letzte Frage (noch einmal) zu beantwoten: Ich stehe auf beiden Seiten. Ich bin angestellter Ingenieur und Unternehmer. Ja, das geht. Ich bin nicht der einzige, der so arbeitet.
zum Kündigungsschutz: gerade in Konzernen die auf Leiharbeit setzen, ist es eben nicht besonders leicht Leute frei zu setzen. Leicht ist es in kleinen Firmen, insbesondere bis 10 Mitarbeiter, da gilt der Kündigungsschutz noch nicht. Etwas leichter ist es im Mittelstand ohne BR, ohne Gewerkschaft. Aber auch da: vieles was landläufig als Kündigungsgrund gilt, ist gesetzlich keiner. Faulheit ist z.B. per se erstmal keiner, lediglich dreiste Arbeitsverweigerung. Wenn jemand über einen längeren Zeitraum nachweislich schlechte Arbeit abliefert, die aber noch gerade im Rahmen ist, muss man erstmal ermahnen, dann wieder Zeit geben, falls es immer noch so aussieht, abmahmen, noch mal Zeit geben zur Besserung, dann ggf. noch mal abmahnen etc. In Konzernen ist das noch viel bürokratischer und komplexer. Meist geschieht Personalabbau dort auch nur per Altersteilzeit, Frühverrentung, hohen Abfindungen die oft ein mehrfaches eines Jahresgehaltes ausmachen pro Mitarbeiter. Darum setzen gerade solche Firmen gerne auf Leiharbeit. Die Zeiten wo sich unterdurchschnittliche Mitarbeiter ein Leben lang im Konzern einnisten konnten, sind eher vorbei, weil solche Leute meist gar nicht mehr in einen Konzern so leicht rein kommen. Ist man erstmal drin, kann man sich aber schon eher "gehen" lassen, zumindest wenn man keine Karriere anstrebt, sondern mit der konzern allgemeinen "Beförderungsautomatik" bzw. den Tarifrunden zufrieden ist.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.