Eigentlich altbekannt aber man kann es nicht oft genug richtigstellen. Die Mär vom Ingenieursmangel der Industrie stößt bei arbeitsuchenden Ingenieuren nur auf Unverständnis. In anderen Branchen sieht es meiner Meinung auch nicht besser aus. Da werden auch sehr viele interne Stellen gestrichen und nach extern ausgelagert. Z.B. Reinigungs-, Instandhaltungs-,Produktions oder auch Verwaltungstätigkeiten. Die Gründe dafür kann man sich selber ausarbeiten. Eine Vergabe einer Entwicklung z.B. nach extern ist für den beanspruchten Zeitraum verhältnismäßig teuer. Sie ist aber nur temporär. In der übrigen Zeit, hat man keine Kosten. Zudem geht man wohl davon aus, immer die richtigen externen Spezialisten gefunden zu haben. Was ist meine Erfahrung zum Stellenmarkt: Ich bin in einer Festanstellung, „nicht“ bei einem Dienstleister und möchte seit ca. 2 Jahren in eine andere Region, gleiche Position, in Baden Württemberg wechseln. Bewerbe mich also auf Stellenanzeigen die eigentlich gut bis sehr gut zu meinen Fähigkeiten passen. Ich mache meine Entwicklungstätigkeit gerne und gut. Erfahrung kann ich größer 10 Jahre vorweisen. Meine Bemühungen eine Anstellung bei einem anderen Unternehmen zu finden waren über diesen Zeitraum ohne Erfolg. --> Mangel definiere ich anders. Es ist nicht so, dass wir in Deutschland eine gut strukturierte und gerechte Arbeitswelt haben. Es ist vielmehr so, dass ebenfalls Bevölkerungsreiche Industrieländer wie Frankreich und Italien nicht so gravierende Arbeitsmarktreformen eingeführt haben wie Deutschland. Wenn diese das tun, dann muss Deutschland nachregulieren um in Europa Wettbewerbsfähig zu bleiben. Was bedeutet, dass die Arbeitsverhältnisse bis zu einem gewissen Punkt noch prekärer werden können. Wir dominieren wirtschaftlich die anderen in Europa nicht weil wir so viel besser sind, wir dominieren sie weil die Anderen in punkto Arbeitsmarktregulierung nicht so „radikal“ sind. Deutschland hat kaum innovatives in den letzten 25 Jahren hervorgebracht. Alle nennenswerten Innovationen kommen aus dem Amerikanischen oder Asiatischen Raum und nicht aus dem Europäischen. Wir können gute Qualität verhältnismäßig günstig produzieren. Das wird nicht reichen. --> Die Unternehmen machen Fehler indem sie ihre Entwicklungs- und Forschungsabteilungen dezimieren. --> Sie und wir werden es noch feststellen. Unterm Strich, sind dies alles Zeichen dafür, dass in der Arbeitswelt immer weniger Menschen benötigt werden. (Weltweit) Wo keine Nachfrage nach Arbeitskraft, da fällt der Preis der Arbeitskraft oder der Preis bleibt stabil und die geforderte Arbeitsleistung erhöht sich. Weltweit steigt die Produktivität von Jahr zu Jahr. Bedeutet, immer weniger Menschen erbringen, dank technischer Hilfe, immer mehr Dienst- und Produktionsleistung. Die Weltbevölkerung nimmt stetig zu. Es werden jedoch immer weniger Menschen in der Arbeitswelt benötigt. Wo die nicht an der Arbeitswelt teilhabenden abbleiben und was sie tun, erfährt man in den Nachrichten. Scheinbar kann die politische Riege aber keine Zusammenhänge zwischen Unzufriedenheit und Unruhen erkennen. Unternehmenspolitische Richtung ist fragwürdig. Wie sollte man sich als Ingenieur auf die sich ädernden Beschäftigungsverhältnisse einstellen?
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Weinerlicher Ing schrieb im Beitrag #3826791:
> Ja, alle anderen sind Schuld an meiner Situation!
Ja genau, die Ingenieure sind Schuld, dass sich
Schmarotzer(Dienstleister) legal zwischen Ingenieur und Arbeitgeber
festsetzen dürfen. Als ob es ohne Dienstleister dann keine Jobs mehr
gäbe. Dann sind Ingeniure natürlich auch am krassen Lohndumping schuld,
am übertriebenen Kündigungsschutz, am Outsourcing, an der
Ingenieursmangel-Propagandalüge usw., alles ein von Ingenieuren
hausgemachtes Problem. Sage mal, ist bei dir jetzt endgültig das Licht
ausgegangen?
Hallo, ich bin nun auch schon ein halbes Jahr arbeitslos, Elektronikingenieur(FH), 20 Jahre Berufserfahrung, 48 Jahre alt, Wohnhaft in einer Kleinstadt in Baden-Württemberg, die durchaus 'passende' Betriebe hat. Chance am Arbeitsmarkt, für mich, gleich Null. Das sieht gar nicht nach Mangel aus, da mangelt es an offenen Stellen! Men erfährt auch immer wieder, von Leuten die Arbeit haben, daß die Firmen mit Unterbesetzung fahren, obwohl eigentlich genug Geld da wäre. Angesichts der Massenarbeitslosigkeit müsste Dort mal Druck ausgeübt werden! Zum Beispiel sollten geleistete Überstunden (auch wenn sie unbezahlt sind) massiv mit Abgaben belegt werden, die dann direkt in die Sozialkassen fließen. Besonders einstellungs-unwillige Unternehmen sollten Patenschaften für Arbeitslose übernehmen müssen, und Denen einen Unterhalt zahlen, der wiklich zum Leben (und nicht nur zum dahinvegitieren) reicht. Mit Reichtum muß endlich wieder Verantwortung für die Gesellschaft verbunden werden, wenn das nicht freiwillig klappt, dann eben per, noch zu schaffenden, Gesetzen. Auch das bedingungslose Grundeinkommen ist eine richtige Idee, die endlich umgesetzt gehört. Mit freundlichem Gruß - Martin
Die BWLer sind schuld. Vielleicht sollten wir uns and Douglas Adams halten ;-) Wie auch immer: Es gibt viele Firmen die wissen das man gute Mitarbeiter in der Entwicklung am besten direkt anstellt. Bei uns in Österreich gibts da einige die verzweifelt nach guten Ingenieuren suchen. Ein solide interessanter Job für ein solides Gehalt von dem man gut leben kann. Aber halt nichts zum reich werden... Da unterscheiden sich oft die Wunschvorstellungen (Bezahlung wie vor 50 Jahren bei 1% Ingenieuranteil in der Bevölkerung die WIRKLICH was vom Handwerk verstanden) und die Praxis (jeder der irgendwie das Abitur schafft findet natürlich auch eine Uni/FH/BA bei der er ohne Probleme mit 1-2er Schnitt durchkommt, wenns gar nicht anders geht auch privat oder als Fernausbildung) Aber auch letztere bekommen im Süden einen fixen Job, nur halt nicht zum Traumgehalt...
Sepp schrieb: > Aber auch letztere bekommen im Süden einen fixen Job, Für 400,- im Monat Regale einräumen?
Claus M. schrieb: > Für 400,- im Monat Regale einräumen? Selbst Das ist schwierig, da gibt es eine deutliche Abneigung gegenüber 'Studierten'. Das ist leider auch bei anderen Tätigkeiten, die für einen Quereinstieg in Frage kommen könnten so. Ausserdem ist die Konkurrenz, bei solchen Jobs, recht groß, meist läuft's dann über Beziehungen. Mit freundlichem Gruß - Martin
MS-DOS13 schrieb im Beitrag #3826887: > Hier sind nach 4 Posts schon mindestens 2 Leute die aus eigener > Erfahrung etwas anderes behaupten. Mit Sicherheit kann man nur sagen, dass hier 2 Leute etwas anderes behaupten. Ob es wirklich 2 Leute sind und ob and der Behautung etwas wares dran ist, ist Spekulation. Jede weiter Schlussfolgerung auf Anteile an bestimmten Gruppen ebenfalls. MS-DOS13 schrieb im Beitrag #3826887: > Was stimmt als? Vermutlich, dass du Saar-Pfälzer bist?
letzten Endes muss es darum gehen, den Menschen im Staate Strukturen zu schaffen und zu geben, in denen und mit denen sie sich zufrieden fühlen. Die unerreichbare Mohrrübe, vor der Nase, die nur einzelnen Eseln, als Machbarkeitsbeweis, für die Anderen, gegeben wird, wird es im dumme Esel System immer geben. Nichts dran zu rütteln. Der Esel braucht das. (Managergehälter sind weder Leistungsgebunden noch Verantwortungsgebunden) Wenn aber mehr und mehr leistungsbereite Menschen erfahren, dass sich Leistung nicht lohnt, wielmehr erkennen, dass die Vermittlerfraktion unverhältnismäßig viel für ihre "Leistung" einstreicht, dann ist das nicht gut für das Wohlbefinden und nicht gut für eine Gesellschaft. Es gibt nichts schlimmeres wie Vertrauensverlust. Vertrauen ist das höchste Gut das Menschen untereinander haben. Ist das zerrüttet, geht nichts. Wie weit vertraut ihr eurem Arbeitgeber? Könnt ihr offene Gespräche mit Vorgesetzten führen oder ist das eher Bauchpinselei was gelebt wird? Ist das erlangen einer guten Anstellung oder Gehaltserhöhungen eher Leistungsgebunden oder eher von Vitamin B und guten Verhältnissen zu Vorgesetzten abhängig. Da der Druck auf dem Arbeitsmarkt steigt, ist vieles was dort geschieht verlogen. Druck hinsichtlich Verlust des Arbeitsplatzes und erschwertes Erlangen eines "normalen" Arbeitsplatzes macht Menschen willig und gefügig. Sollte man aus Arbeitgebersicht was anderes wollen? Denke nein. Der Duetsche ist ein komisches Wesen, er ist eher ein Duckmäuschen das sich von einer kleinen Gruppe führen lässt ohne den Führungsstil zu hinterfragen. Er lebt nach dem Motto: "Solange es mir gut geht und ich an vorderstem Platz stehe, interessieren mich die fragwürdigen Umstände und die Anderen nicht."
Vorneweg ein Mangel gibt es natürlich generell nicht, einige wenige Spezialisten sind gefragt, und Facharbeiter/Handwerker (da aber auch nur, weil schlecht bezahlt). Andererseits haben wir Ing. und Informatiker es immer noch mit am besten. In dem Beitrag wird sich beschwert, dass man direkt nach dem Studium nur für 44.000 beim Leiher anfangen muss statt für 64.000 beim OEM. Mag ein schwacher Trost sein, aber wer hat es besser, schauen wir es uns an: -BWL -> Paar % die richtig reinkloppen bekommen einen (sehr) guten Job, der Rest Sachbearbeiterstellen wo man auch Ausgelernte drauf setzen kann -GeWi -> idR alles befristet und die kommen im Leben nicht an unser Einstiegsgehalt beim Leiher dran. Wenn sie überhaupt fachnah etwas finden, statt Taxis zu fahren oder das 5te Praktikum, Volo machen. Gratis natürlich. -Bio/Chemie -> Erstmal Doktor, dann Post Doc, dann arbeitslos, weil keine unbefristeten Verträge. Oder man ist Türklinkenputzer bei einem Pharma Konzern. -Mathe/Physik -> Fachnahe Arbeit fast unmöglich und wenn dann befristet und eher schlecht bezahlt. Nicht fachnah sind sie in unserem Bereich unterwegs, selbe Situation. -Jura-> Wenn man es mit Prädikat schafft, dann hat man gute Chancen. Wenn man denn 60-80h Wochen mag. Dann sind aber auch 100.000+ drin. Wäre mir zu stressig. -Medizin-> Hier gibt es, wenn man denn reinkommt und es mag, sehr gute Chancen, da die Stellen staatlich niedrig gehalten werden. Das einzige was mich nervt ist der Fachkräftemangel, ansonsten sieht es bei "uns" eben doch noch mit am besten aus.
Weinerlicher Ing schrieb im Beitrag #3826791:
> Ja, alle anderen sind Schuld an meiner Situation!
Redest du jetzt von den Jammerfirmen?
"<lügenmode=on>Bruäh! Wir finden keine Ingenieure!</lügenmode>
Martin Schlüter schrieb: > ich bin nun auch schon ein halbes Jahr arbeitslos, > Elektronikingenieur(FH), 20 Jahre Berufserfahrung, 48 Jahre alt Die grosse Frage ist, was kannst Du? Hast Du Wissen das gebraucht wird und die Firmen haben nur Angst vor einer Festbeschäftigung? Dann mach die Selbständig als Consultant.
Hallo Weinerlicher Ing. Weinerlicher Ing schrieb im Beitrag #3826791: > Ja, alle anderen sind Schuld an meiner Situation! Das klären der Schuldfrage wird Dir auch nicht weiterhelfen, egal ob andere oder Du selber Schuld bist. ;O) Schuldfragen klären ist nur was für Juristen und natürlich religiöse Esoteriker. Alle anderen treibt es zu angenehmeren Beschäftigungen. ;O) Zum TO: Das ursächliche Problem ist eine Überbevölkerung. Mittlerweile gibt es für gut 20-30% der Bevölkerung keine keine sinnvolle Verwendung mehr. Und ja, ich zähle mich selber zu diesen Leuten. Theoretisch könnte man lokal das Problem durch eine Erhöhung der Effizienz lösen. Aber nur theoretisch. Praktisch stösst man dabei an die Grenzen der Leistungsfähigkeit der Bevölkerung *). Desweiteren muss man seine Produkte ja auch irgendwohin verkaufen. Das würde dann auch zunehmend schlechter klappen, weil man den potentiellen Kunden in der Nachbarschaft durch seine eigene gesteigerte Effizienz dann den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft kaputtgemacht hätte. Grundsätzlich hat das Problem wohl keine gewaltfreie Lösung. *) Die Todesspirale der Leistungsgesellschaft: Es muss die Leistung gesteigert werden, um Konkurenzfähig zu bleiben Dadurch fallen Leute weg, weil sie nicht Leistungsfähig genug sind. Die Leistung muss von den verbliebenen alleine geschafft werden. Zusätlich müssen über Staat und Sozialabgaben die schon ausgefallenen finanziert werden, um politische Ruhe zu garantieren. Wegen der höheren Leistungsanforderungen fallen noch mehr Leute Weg... Und so dreht sich das ganze im Kreis. Originalposting: Beitrag "Re: Quacksalbereien in Weiterbildung und Unternehmensberatung" Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Claus M. schrieb: > Sepp schrieb: >> Aber auch letztere bekommen im Süden einen fixen Job, > > Für 400,- im Monat Regale einräumen? Also in Österreich: 5 Bewerbungen: 5 Jobangebote. Nur sind hier halt 40k als frischer Uni Absolvent schon ganz ok für 38.5h/Woche, 50k fast schon utopisch. Dafür gibts auch bei namhaften Firmen (>10000 MA) Jobs ohne Dienstleister. 60k+ spielt sich vermutlich nur in der deutschen Automobil und Rüstungsindustrie...
@Nachfrage (Gast): Meine Stärken sind Kreativität, und ein recht breites, technisches Wissen, nicht nur in der Elektronik. Das sind meine einzigen Stärken, und Kreativität ist heute leider unerwünscht. In der Selbstständigkeit sehe ich, für mich, zumindest im Elektronik-Bereich, keine Chance. Da fehlen mir die 'nicht technischen' Fähigkeiten. Da braucht man Kontakte und Beziehungen, muß sich durchsetzen können. Ausserdem bin ich nicht (Auto-)mobil, könnte also nur übers Netz tätig werden, oder über einen Webshop an Endkunden verkaufen. Auch die finanziellen Mittel für einen erfolgversprechenden Start in die Selbstständigkeit fehlen mir. Mit freundlichem Gruß - Martin
Martin Schlüter schrieb: > Hallo, > > ich bin nun auch schon ein halbes Jahr arbeitslos, > Elektronikingenieur(FH), 20 Jahre Berufserfahrung, 48 Jahre alt, > Wohnhaft in einer Kleinstadt in Baden-Württemberg, die durchaus > 'passende' Betriebe hat. Chance am Arbeitsmarkt, für mich, gleich Null. Da passt irgend was nicht zusammen. Vermutlich zu hohe Gehaltsvorstellungen in Kombination mit veraltetem Wissen. Wie sieht aus bzw. was kannst du bieten? Jedenfalls gibts in BW mehr als genug Firmen, die suchen (Auch wenn einige davon geizig sind).
Bernd Wiebus schrieb: > Das ursächliche Problem ist eine Überbevölkerung. Mittlerweile gibt es > für gut 20-30% der Bevölkerung keine keine sinnvolle Verwendung mehr. Und die grenzenlose Gier der Ferrarimänner über leistungslose Kapitaleinkünfte die Arbeitsleistung global abzusaugen und zwar immer mehr von Jahr zu Jahr. Da muss das Hamsterrad natürlich immer schnell drehen und mit immer weniger bezahlten Leuten. Aber irgendwann fliegt das Hamsterrad weg bzw. es frisst fest. Schön wäre es, wenn dann mal zur Abwechslung die Ferrarimänner eins mal auf die Fresse bekommen, den Franzosen ist das noch am ehesten zuzutrauen.
Mittlerweile gibts wohl mehr Mangeljammerthreads als welche zur DSO-Empfehlung, und das will was heissen. Allerdings bin ich grad erst einem Jammerartikel begegnet, der behauptete, dass aufgrund des beschworenen Mangels die Ings nun sogar teurer würden. Das allerdings wär wohl neu, also dass deshalb die Gehälter deutlich steigen würden. Es lebe die Marktwirtschaft. ;-)
@genervt (Gast): Also an Gehaltsvorstellungen liegt es nicht, so weit komme ich gar nicht, daß Dies ein Thema wäre. Meine bisherigen Gehälter waren auch recht bescheiden. Mit freundlichem Gruß - Martin
in welchem Bereich bewirbst du dich den? ist es der Bereich wo du auch jahrelange Erfahrungen hast? oder etwas, was man z.B. mal ganz früher gemacht hat? wenn letzeres, wird es in der Tat schwer. Ich kann mich nicht beschweren. Bei mir war es so, wenn ich wechseln wollte, schrieb ich 2-4 Bewerbungen und hatte immer sehr schnell eine positive Rückmeldung bzw. recht zügig ein gutes Angebot in der Hand! aus meiner Sicht gibt es in gewissen Regionen und bei gewissen Fachrichtungen definitiv einen Mangel. Leute wie Bernd hätte m.M. nach einfach nie studieren dürfen und in BaWü hätte man solche Leute schon nach 6 Semestern geext, wenn sie das Vordiplom nicht gehabt hätten. Aber in NRW ist das dank Kuschelpädagogik ja möglich, wobei was sag ich ja, hier im Forum sind ja sehr viele Fans von den Sozen und deren Politik oder sind gar noch weiter links. Siehe Frankreich und Italien: die haben sehr mächtige Gewerkschaften, die gerne viel lahmlegen. Beide Länder stehen wirtschaftlich extrem schlecht da und man beneidet uns um unsere Gehälter und unseren Arbeitsmarkt.
Sepp schrieb: > Also in Österreich: 5 Bewerbungen: 5 Jobangebote. Nur sind hier halt 40k > als frischer Uni Absolvent schon ganz ok für 38.5h/Woche, 50k fast schon > utopisch. Dafür gibts auch bei namhaften Firmen (>10000 MA) Jobs ohne > Dienstleister. Erzähl keine Märchen. Ich habe auch schon erfolglos in Österreich versucht eine Stelle zu finden.
Martin Schlüter schrieb: > Also an Gehaltsvorstellungen liegt es nicht, so weit komme ich gar > nicht, daß Dies ein Thema wäre. Meine bisherigen Gehälter waren auch > recht bescheiden. Was du denn genau gemacht, was kannst konkret? Jetzt nicht wieder so allgemeines Geschwafel wie oben, das trifft auf jeden zu. Wo bist du denn in BW, im Süden, Norden, Nordwesten,...?
Mit 28 (7-8 Jahre gebraucht?) den FH Ing. gemacht, nie viel Geld bekommen (vermutlich irgendwelche Hilfsarbeiten gemacht) und jetzt wundern, dass man in der Pampa in BW als "alter Sack" nix findet (weil man vermutlich weniger kann als ein frischer Bachelor und weniger formbar ist, bzw. der AG denkt, man will eh nur seine Zeit absitzen bis zur Rente). Das hat nix mit Fachkräftemangel zu tun. Oder der Abwesenheit eines solchen.
genervt schrieb: > Da passt irgend was nicht zusammen. Vermutlich zu hohe > Gehaltsvorstellungen in Kombination mit veraltetem Wissen. Bei dem überangebot an Ingenieuren brauchste nur ein kleines Handicap zu haben und schon landest du immer nur auf Platz Nr. 2. Was bekanntlich reicht, um den Job nicht zu bekommen. Der Türöffner ist die Illusion, deine Magie. Zu deutsch Blendwerk. Der Türsteher ist der aber sowas von vertrottelte Personaler. Um an dem vorbei zu kommen musste eine gute Fassade haben. Ein "empty Suit" hat mehr Chancen in ein Vorstellungsgespräch eingeladen und eingestellt zu werden als ein 0815 aussehender Ingenieur, der seine Ruhe haben möchte und gute Arbeit abliefern will. Man interpretiert Dinge in Menschen hinein. Eine gut aussehende Frau kann bestimmt gut kochen und ist bestimmt eine gute Mutter und kann bestimmt gut zuhören und bestimmt gut reden und bestimmt gut zwitschern. Zumindest ist das in den Blockbustern im Kino und Fernsehen so. Kann eine hässliche Frau überhaupt was? .... fällt gerade nichts ein, was ich der ernsthaft zutrauen würde. Aber, so sind die Spielregeln. Es hat seine Gründe warum sich Chinesen künstlich ihre Beinknochen brechen und strecken lassen oder ihre Gesichtszüge westlich operieren lassen. Das alleine weist sie als dumm aus. Macht sie aber für den Personaler an dem sie vorbei müssen möglicherweise intelligenter. Im Mittelalter gab es lange Zeit Stagnation weil der dumme Mensch das Zepter in der Hand hielt. Heute hat er es wieder in der Hand. Früher drehte sich die Sonne um die Erde, heute ist Geld das Blut der Welt. Mit Dumm meine ich nicht den Menschen der sich unterhalb 100% IQ Punkten aufhält sondern den Typ Personaler der denkt reden können und auf zwei beinen Kleidung durch den Raum zu bewegen sei etwas herausragendes. Jeder Papagei kann das auch.
@alter sack (Gast): 14 Jahre habe ich in einer kleinen Firma gearbeitet, die Sondermaschinen herstellt, hat sich dann in Richtung Rohrbearbeitung spezialisiert. Nach personellen Veränderungen in dieser Firma wurde es dort, für mich, unerträglich. Bin dann, nach 2 Jahren Suche, bei einer sehr kleinen Firma untergekommen, die BLDC-Motoren samt Steuerung entwickelt, und, zum Teil, auch fertigt. Diese Firma wurde, nach finanziellen Schwierigkeiten, von einem Mittelständler aufgekauft, und ein Jahr später aufgelöst. Wo bin ich? In Furtwangen im Schwarzwald. @all: Entschuldigung, es war nicht meine Absicht, diesen Thread zu kapern. Mit freundlichem Gruß - Martin
@ Bernd Wiebus (berndwiebus) Benutzerseite >Das ursächliche Problem ist eine Überbevölkerung. Wirklich? >Mittlerweile gibt es >für gut 20-30% der Bevölkerung keine keine sinnvolle Verwendung mehr. >Und ja, ich zähle mich selber zu diesen Leuten. Und was wäre, wenn diese 30% plötzlich verschwinden würden? Alles super? Nö. >Theoretisch könnte man lokal das Problem durch eine Erhöhung der >Effizienz lösen. Aber nur theoretisch. Nicht mal theoretisch. Denn mehr Effizenz heißt, die gleiche Arbeitleistung (Ergebnis) mit weniger Aufwand (Material und Arbeitszeit) zu schaffen. Damit sind wieder ein paar Leute "überflüssig". > Praktisch stösst man dabei an die >Grenzen der Leistungsfähigkeit der Bevölkerung *). Naja, das ist auch nur die halbe Wahrheit. >Grundsätzlich hat das Problem wohl keine gewaltfreie Lösung. Du nimmst die Nicht-Lösung vornweg, ohne ausreichend nach Alternativen zu fragen. Das ist nicht nur im Ingenieurbereich schlecht. Prinzipiell ist es eine Frage der Arbeitsverteilung. Wir sind heute durch technische Entwicklung in der Lage, es eigentlich auch ruhiger angehen zu lassen und nicht wie vielleicht vor 50 oder 100 Jahren, ständig mit der Natur ums Überleben zu kämpfen. Statt dessen gehen wir uns gegenseitig an die Gurgel, wenn gleich es "nur" Wirtschaftskriege und kapitalistischer Wettbewerb sind und nur noch wenige "echte" Kriege (Afrika und ein paar Krisenherde mal ausgenommen). Das hat die Menschheit aber noch nicht kapiert und ist schon gar nicht in der Lage, das umzusetzen. Man WILL es nicht mal! Und ich meine nicht den real existierenden Sozialismus.
Martin Schlüter schrieb: > Wo bin ich? In Furtwangen im Schwarzwald. Schöne Gegend. Aber dass man da bleiben kann, wenn man einen neuen Job suchen muss, ist nicht so selbstverständlich. Neuansiedlungen der passenden Industrie siedeln meistens anderswo.
Martin Schlüter schrieb: > Bin dann, nach 2 Jahren Suche, bei einer sehr kleinen > Firma untergekommen, die BLDC-Motoren samt Steuerung entwickelt, und, > zum Teil, auch fertigt. Diese Firma wurde, nach finanziellen > Schwierigkeiten, von einem Mittelständler aufgekauft, und ein Jahr > später aufgelöst. Die Frage war ja nicht, wo du beschäftigt warst, sondern was du kannst.
Wenn die Chefs uns unterdrücken, mit dem "ihr könnt nicht genug" - dann müssen wir das noch lange nicht gegenseitig tun, um uns noch kleiner zu machen.
Paul M. schrieb: > Erzähl keine Märchen. Ich habe auch schon erfolglos in Österreich > versucht eine Stelle zu finden. > dann sag doch mal wie dein Profil ist, Studiendauer, Abschluß, Nebentätigkeiten usw., Note. Wahrscheinlich wohl unter aller Sau, sonst hättest du irgendwo im Süden oder in Österreich was gefunden. Wer als Absolvent wirklich nix findet, nicht mal bei einem kleinen Dienstleister oder in einer Klitsche, der muss heute sich schon verdammt mies anstellen.
@ Martin Schlüter Hallo Martin, ich will mal sagen, du bist zu freundlich für dieses System. Schau dir mal an, was hier so rumgetönt wird. Die haben alle eine freche und vorlaute Klappe. Schau dir mal an, was die inhaltlich so schreiben unabhängig von der Rechtschreibung, nur inhaltlich. Kannste alles in die Tonne treten. 90% Müll ohne eigene Meinung. Kein wo kommt das her und wo führt das hin. Die haben aber vermutlich alle einen Job oder sind auf dem Weg dahin. In unserer Gesellschaft zählt der Ellbogen. Je weniger du über seinen Gebrauch nachdenken mußt, desto besser und schlagkräftiger (mit dem Mund) wirst du. Es zählt nicht was du sagst sondern wie du es sagst. Der Inhalt kann größter Bullschit sein solange du den Gesprächspartner anlächelst, ihm versicherst, das er super ist und du eine wohlklingende Stimme hast. Wieso schreien Politiker wenn sie inhaltlich wichtiges und vernünftiges zu sagen haben. Je schneller und lauter ein Mensch redet, desto mehr quatsch versucht er zu verkaufen. Ich würde auf 20% meines gehaltes verzichten um mit vernünftigen, ruhigen sachorientien und freundlichen (nicht zweckgebunden freundlich) Menschen zusammenzuarbeiten, die einem Luft und Freiraum lassen. Was du in der Industrie findest, sind laute, eigennützige Schwätzer. Gleich und gleich gesellt sich gern. Also unabhängig, wie lange es dauert, bis du einen Job findest, du hast auf mich den vernünftigsten und freundlichsten Eindruck in diesem Thread hinterlassen. Das in der Industrie die Schwätzer die Ruhigen und Vernünftigen überfahren und diese sich mehr und mehr zurücknehmen ist nicht neu. Ist eben eine verkehrte Welt.
Martin Schlüter schrieb: > Wo bin ich? In Furtwangen im Schwarzwald. Wie hiess es früher immer? FH-Furtwangen hatte angeblich die höchste Selbstmordrate unter den Hochschulen, kleine FH, am A* der Welt, da hängt man sich schon mal zu schnell an eine Fichte. Zieh dorthin wo es Arbeit gibt, so schnell wie möglich solange du dir einen Umzug noch leisten kannst. In Grossstädten findest du immer was, auch wenn es erst mal fachfremd und ein Scheissjob ist, du bist erst mal raus aus dem Klauen der Arbeitsagentur und kannst freier agieren, zudem kommt dann auch mehr Geld in die Kasse so dass es für ein Auto reicht. Schon mal über einen Branchenwechsel nachgedacht, wie z.B. Webentwicklung? Dort kommt eigentlich relativ einfach rein, dort herrscht wirklich ein Mangel, weil die klassischen Webhansel alle nicht richtig entwickeln können da über die Jahre die Anforderungen massiv gestiegen sind. Das in dem Bereich ausgebildete Personal kann z.a.g.T nicht entwickeln, Quereinsteiger aus klassischen Entwicklerbereich werden da gerne genommen, ich bin dort auch gelandet. Leiharbeit spielt in dem Bereich keine Rolle, eher Headhunter die dich abwerben wollen, da sieht man schon dass dort Fachkräftemangel herrscht. Erkennbar auch an den Bewerbungsverfahren, das geht dort viel lockerer zu, da zählen nur die Referenzprojekte, sonstige Abschlüsse interessiert keinen. So sehen dann auch die Berbungen aus: Email mit Link auf Demoprojekte oder öffentlich zugängliche realisierte Projekte, bischen Democode, Minilebenslauf und am nächsten Tag sitzt du im Vorstellungsgespräch. Nicht wie bei den Ingenieurs"mangel"branchen, wo man nach drei Monaten die erste Antwort mit der Absage erhält. Dort gibts noch echte Chancen, als klassischer Ing. wirste nicht mal mit der linken Arschbacke angeschaut, weil es ein Überangebot gibt, hast du da einen kleinen Makel bist du draussen aus dem Rennen, für immer.