Forum: Markt Lieferquelle für Markenware


von Patrick M. (pattex66)


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Hallo allerseits,

ich habe derzeit ein größeres Reparaturprojekt vorliegen und brauche 
dafür  wenns geht originale Motorola Leistungstransistoren. Leider gibts 
die aber irgendwie nirgends. Statt dessen nur so Billigkram aus China. 
Da ich will, dass es auch lange funktioniert und nicht bei der ersten 
Belastung wieder flöten geht möchte ich die "richtigen" Transitoren mit 
dem dicken Chip und den dicken Bonddrähten verwenden. Ich hab mal einen 
kaputten aufgesägt (TO-03)finde den Chip sehr vertrauenserweckend. Die 
billigen von Reichelt oder Conrad sind nur ein viertel so groß.
Bei Farnell gibts Typen von ON Semiconductor und MULTICOMP. Taugen die 
was?
Es geht um die Typen MJ15024 und MJ15025. Der Preis ist nicht ganz so 
relevant. Es MUSS halten!

VG Pattex

von MaWin (Gast)


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Es gibt keine Transistoren von Motorola mehr.
Die heissen jetzt ON Semiconductors.

Und ja, es gibt viele Fälschungen, gerade vom MJ15024

http://sound.westhost.com/fake/counterfeit-p1.htm

Daher lohnt sich die Beschaffung aus seriöser Quelle.

Statt MJ15023 nimmt man heute aber lieber MJL21193 u.ä.

von Sinus T. (micha_micha)


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ON Semiconductor ist eine ehemalige Halbleiter-Sparte von Motorola. Wenn 
du keine Fake-Transistoren erwischst, nimm die.

von Patrick M. (pattex66)


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na gut, wenn Ihr´s sagt. Ich sah nur hier 
http://www.onsemi.com/PowerSolutions/content.do?id=15075 eine Reihe 
Asiaten und das kam mir der Gedanke das die Firma eben evtl. chinesisch 
ist.
Hat schon mal jemand einen Transi von ON aufgemacht und kann etwas über 
die Qualität sagen?
Welche Quellen sind denn nicht seriös - zumindest bei solchen Bauteilen?

von Motek (Gast)


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> ... Transi ...

Wäre es nicht besser du spielst mit deinem Compi?

von Anja (Gast)


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Patrick Müller schrieb:
> Welche Quellen sind denn nicht seriös - zumindest bei solchen Bauteilen?

Bei Reichelt würde ich nicht die Hand ins Feuer legen.
Die schicken schon mal statt einem LP2950A (1%) einen billigen UTC 
LP2950 (2%). (Ich habe mich schon gewundert warum der "A" Typ billiger 
als der LP2950 ist).

Bei Conrad hätte ich schon eher Vertrauen vorausgesetzt der Hersteller 
ist explizit angegeben.

DigiKey versendet nach eigenen Angaben nur Original-Bauteile.

Gruß Anja

von Patrick M. (pattex66)


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Farnell und RS-online bestimmt auch - oder? Würdet ihr empfehlen erstmal 
1-2 Stück zu kaufen, aufsägen und innen nachsehen oder gleich alle 100 
Stück kaufen und hoffen das es Originale sind? Ich glaube bei Farnell 
wird´s mit einfach zurückschicken als Gewerbetreibender nicht so leicht. 
Rückgaberecht haben glaub ich nur Privatpersonen.

von Micha S. (ernie)


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Patrick Müller schrieb:

Moin Moin,

> Farnell und RS-online bestimmt auch - oder? Würdet ihr empfehlen erstmal
> 1-2 Stück zu kaufen, aufsägen und innen nachsehen oder gleich alle 100
> Stück kaufen und hoffen das es Originale sind? Ich glaube bei Farnell
> wird´s mit einfach zurückschicken als Gewerbetreibender nicht so leicht.
> Rückgaberecht haben glaub ich nur Privatpersonen.

wenn du denen nachweisen kannst, dass sie dir gefakte Transistoren 
verkauft haben, werden sie die unter Garantie zurücknehmen.
Gruß,

Micha

von Patrick M. (pattex66)


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Na wie willst´n das als "Leie" nachweisen? Da wird dann immer irgendwo 
einer sitzen der dann behauptet das die Teile schon so richtig sind und 
der Fehler durch falsche Behandlung eingetreten ist.

von NPN-PNP (Gast)


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> wenn du denen nachweisen kannst, dass sie dir gefakte Transistoren
> verkauft haben, werden sie die unter Garantie zurücknehmen.

Was sollen denn überhaupt "gefakte Transistoren" sein? Definiere das 
doch bitte mal! Jeder Dödel, dessen Schaltung für ihn unerwartet die 
Grätsche macht, behauptet mal eben, es muss an den Transistoren liegen.

Also, was sollen "gefakte Transistoren" sein? In einer Hinterhofklitsche 
eines Drittstaatenlandes zusammengefeilte Transistoren, die dann von 
Reichelt aufgekauft hierzulande verscherbelt werden?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Patrick Müller schrieb:
> Na wie willst´n das als "Leie" nachweisen?
Indem man ihn aufmacht und ein Bild dem Hersteller zuschickt. Der ist 
genau so interessiert daran, die Dinger vom Markt zu holen.

NPN-PNP schrieb:
> Was sollen denn überhaupt "gefakte Transistoren" sein?
Transistoren die die im Datenblatt angegebenen Parameter nicht 
einhalten.

von NPN-PNP (Gast)


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>> Was sollen denn überhaupt "gefakte Transistoren" sein?
> Transistoren die die im Datenblatt angegebenen Parameter nicht
> einhalten.

Meistens ist es der Anwender, der die Parameter nicht einhält und dann 
dem Bauteil die Schuld gibt.

von Micha S. (ernie)


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NPN-PNP schrieb:
>>> Was sollen denn überhaupt "gefakte Transistoren" sein?
>> Transistoren die die im Datenblatt angegebenen Parameter nicht
>> einhalten.
>
> Meistens ist es der Anwender, der die Parameter nicht einhält und dann
> dem Bauteil die Schuld gibt.

Ja, und der Papst trägt meistens Boxershorts!

On-Semi würde dir dann zurück schreiben, dass du Originalware zerstört 
hast, weil du die Specs nicht eingehalten hast.
Sollte sich aber rausstellen, dass du einen Transistor gekauft hast, der 
tatsächlich z.B. umgelabelt wurde, werden sie dich das unter Garantie 
auch wissen lassen und auch der Verkäufer wird sich bei dir melden, 
solange es ein authorisierter On-Semi Verkäufer war. Farnell sollte 
eigentlich einer sein.

Micha

von 18tbx46 (Gast)


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NPN-PNP schrieb:
> Was sollen denn überhaupt "gefakte Transistoren" sein?

Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber die gibts wie Sand am 
Meer. Typische Anzeichen gerade beim TO-3 sind ein nicht 100%ig plan 
aufliegender Gehäuseboden sowie meistens eine etwa doppelt so dicke 
Materialstärke. Oft lässt sich die Beschriftung auch leicht abkratzen 
oder sogar wegwischen. Elektrisch kann eine vergleichende 
Kapazitätsmessung (gegen einen "echten") von Ccb Aufschluss geben.

@ Patrick:
ON ist die ehemalige Motorola Halbleiter Schiene... also "echter" wird 
nicht.
Und Farnell oder RS sind serieös, da sind keine Probleme zu erwarten. 
Conrad ist auch ok (aber drauf achten dass du wirklich ON bestellst und 
nicht ISC oder MultiComp..).

von NPN-PNP (Gast)


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Micha S. (ernie) schrieb:

> On-Semi würde dir dann zurück schreiben, dass du Originalware zerstört
> hast, weil du die Specs nicht eingehalten hast.

Das ist doch genau das was ich schrieb.

Welchen Beweis willst du als Bastler denn anführen, dass nicht DU 
sondern das Bauteil die Schuld für die Zerstörung trägt? Willst du denen 
ein Protokoll deiner Basteltätigkeit zusenden oder deine Schaltung an 
On-Semi schicken? Glaubst du die interessieren sich auch nur ansatzweise 
dafür?

> Sollte sich aber rausstellen, dass du einen Transistor gekauft hast, der
> tatsächlich z.B. umgelabelt wurde,

Wie darf ich mir das rein praktisch vorstellen? Glaubst du die bei 
On-Semi haben eine extra Abteilung für die Annahme von verbastelten 
Transistoren? Warten dir dort auf solche Anrufe? Nehmen die deine 
Warensendung mit den 3 Transen dann an und untersuchen sie akribisch auf 
falsche Stempel?

Dafür werden die sicherlich gerne Geld ausgeben wollen.

von NPN-PNP (Gast)


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Autor:  18tbx46 (Gast) schrieb:

NPN-PNP schrieb:
>> Was sollen denn überhaupt "gefakte Transistoren" sein?

> Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber die gibts wie Sand am
> Meer.

Das ist erst mal nur eine Behauptung. Wieviel Transen werden gefertigt 
und wieviel davon sollen gefaked sein? 10% ? 1% 0.1% 0.01%

Nenn mal Zahlen und Belege!

Bloß weil im Netz ein paar Bilder herumgeistern heißt das noch lange 
nicht, dass auch Substanz dahintersteckt. Und wer sagt dir, dass nicht 
solche Bilder selbst gefälscht wurden?

> Typische Anzeichen gerade beim TO-3 sind ein nicht 100%ig plan
> aufliegender Gehäuseboden sowie meistens eine etwa doppelt so dicke
> Materialstärke.

Beide können produktionsbedingt und somit völlig normal sein!

> Oft lässt sich die Beschriftung auch leicht abkratzen
> oder sogar wegwischen.

Das ist auch kein Beweis für eine Fälschung. Kann alles 
produktionsbedingt sein und tut dem Dienst des Bauteils keinen Abbruch.

> Elektrisch kann eine vergleichende
> Kapazitätsmessung (gegen einen "echten") von Ccb Aufschluss geben.

Materialstreuungen sind völlig normal.

von Micha S. (ernie)


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NPN-PNP schrieb:
> Micha S. (ernie) schrieb:
>
>> On-Semi würde dir dann zurück schreiben, dass du Originalware zerstört
>> hast, weil du die Specs nicht eingehalten hast.
>
> Das ist doch genau das was ich schrieb.
>
> Welchen Beweis willst du als Bastler denn anführen, dass nicht DU
> sondern das Bauteil die Schuld für die Zerstörung trägt? Willst du denen
> ein Protokoll deiner Basteltätigkeit zusenden oder deine Schaltung an
> On-Semi schicken? Glaubst du die interessieren sich auch nur ansatzweise
> dafür?

mach ihn auf. Mach ein Foto. Das bekommt man als sogar als "Bastler"
hin. Es geht hier ja im Allgemeinen nicht um Transistoren der Größe
eines BC327.

>
>> Sollte sich aber rausstellen, dass du einen Transistor gekauft hast, der
>> tatsächlich z.B. umgelabelt wurde,
>
> Wie darf ich mir das rein praktisch vorstellen? Glaubst du die bei
> On-Semi haben eine extra Abteilung für die Annahme von verbastelten
> Transistoren? Warten dir dort auf solche Anrufe? Nehmen die deine
> Warensendung mit den 3 Transen dann an und untersuchen sie akribisch auf
> falsche Stempel?
>
> Dafür werden die sicherlich gerne Geld ausgeben wollen.

Da wird nix angenommen, ausser erstmal dein Bild. Dafür braucht es keine 
extra Abteilung. Das macht u.A. die Qualitätssicherung.
Und selbst du wirst doch On-Semi wohl zutrauen, dass sie eine 
Qualitätssicherung haben, oder?
Wenn sie der Meinung sind, da ist was faul dran, werden sie dich 
vielleicht bitten echte Hardware einzuschicken.
Wie das z.B. bei Atmel aussieht kannst du z.B. hier lesen und 
betrachten:

https://www.sparkfun.com/news/384

Und so ungefähr, wird es auch bei On-Semi und den anderen großen 
aussehen.

Micha

von NPN-PNP (Gast)


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Micha S. (ernie) schrieb:

> Wie das z.B. bei Atmel aussieht kannst du z.B. hier lesen und
> betrachten:

> https://www.sparkfun.com/news/384

> Und so ungefähr, wird es auch bei On-Semi und den anderen großen
> aussehen.

> Mach ein Foto.

Und du glaubst, bloß DU als Bastler jetzt dein Foto an On-Semi schickst, 
werden die dort den Aufwand aus dem Link treiben?

Wer's glaubt ...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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NPN-PNP schrieb:
> Micha S. (ernie) schrieb:
>
>> On-Semi würde dir dann zurück schreiben, dass du Originalware zerstört
>> hast, weil du die Specs nicht eingehalten hast.
>
> Das ist doch genau das was ich schrieb.
>
> Welchen Beweis willst du als Bastler denn anführen, dass nicht DU
> ...
> Wie darf ich mir das rein praktisch vorstellen? Glaubst du die bei
> ...
>
> Dafür werden die sicherlich gerne Geld ausgeben wollen.

Was hier zählt ist einfach die Praxis und kein Glauben!
Zu meinen Schulzeiten haben wir einen 250 DM MOSFET von IRF geschrottet, 
waren uns aber nicht sicher ob wir das Problem waren. Also hatten wir 
den eingeschickt und der wurde dann von denen in England zerlegt und man 
teilte uns mit, daß wir den MOSFET per Avalanche in den Himmel geschickt 
hatten. Wir bekamen dadurch zwar keinen neuen, aber wußten nun was wir 
falsch gemacht hatten.

von Micha S. (ernie)


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NPN-PNP schrieb:
> Micha S. (ernie) schrieb:
>
>> Wie das z.B. bei Atmel aussieht kannst du z.B. hier lesen und
>> betrachten:
>
>> https://www.sparkfun.com/news/384
>
>> Und so ungefähr, wird es auch bei On-Semi und den anderen großen
>> aussehen.
>
>> Mach ein Foto.
>
> Und du glaubst, bloß DU als Bastler jetzt dein Foto an On-Semi schickst,
> werden die dort den Aufwand aus dem Link treiben?
>
> Wer's glaubt ...

kann sein, muss aber nicht. Aber wenn du die Transistoren von einem der 
Distributoren gekauft hast, haben die sehr wahrscheinlich davon jetzt 
mehrere Tausend auf Lager o. schlimmstenfalls alle verkauft.
Und die haben ein finanzielles Interesse an Aufklärung. Deshalb ist mein 
erster Schritt auch mich an den Distributor zu wenden und nicht an den 
Hersteller direkt. Und auch wenn du da keine Erfahrung mit hast und es 
auch nicht glauben magst, mit einem vernünftigen Distributor kann man 
auch vernünftig reden.

Micha

von NPN-PNP (Gast)


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Abdul K. (ehydra) schrieb:

> Was hier zählt ist einfach die Praxis und kein Glauben!

Meinst du!

Nun, lesen wir mal weiter ..

> Zu meinen Schulzeiten haben wir einen 250 DM MOSFET von IRF geschrottet,
> waren uns aber nicht sicher ob wir das Problem waren. Also hatten wir
> den eingeschickt und der wurde dann von denen in England zerlegt und man
> teilte uns mit, daß wir den MOSFET per Avalanche in den Himmel geschickt
> hatten. Wir bekamen dadurch zwar keinen neuen, aber wußten nun was wir
> falsch gemacht hatten.

Ja, Abdul, zu DEINER Schulzeit! Das war zu einer Zeit, als auch noch 
ordentlich fette gegenüber den Specs überstrapazierbare 
Halbleitertransen hergestellt wurden. Die kamen damals auch nicht aus 
Indien mit einem wegwischbaren Aufdruck CDIL. Heute sind die 
Produktionsprozesse globalisiert ausgelagert an Drittweltländer und so 
kostenoptimiert, dass nicht mehr als nötig an Material eingesetzt wird. 
Die Folge davon siehst du beispielsweise in der Automobilindustrie an 
Fahrzeugen, die auch mit dünneren Blechen produziert auskommt als noch 
früher. Dein Auto hält in der Folge eben keine 22 oder mehr Jahre mehr, 
sondern nur noch 1/3. Dann sollst du dir ein neues kaufen, damit der 
Rubel rollt. Oder dein Getriebe geht vorzeitig kaputt und selber 
Teilewechseln ist nicht mehr, weil sie was spezielles verbaut haben, was 
du nur teuer im Original bekommst.

Probiere dein Beispiel mal jetzt! Sende einen deiner angeblich gefakten 
Transen zu einem der großen Halbleiterhersteller und berichte hier!

Wie wär's?

von Christoph Z. (rayelec)


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@Patrick,
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, kommst Du um einen serösen Disti 
nicht herum, denn Du liegst richtig, dass das ganze billig Zeugs (ich 
denke an 2N3055 auf Aliexpress für $0.35 das Stück) alles gefälscht ist. 
Im besten Fall sind es Plagiate, welche einigermassen dem Original 
entsprechen, die Dies können aber auch nur 1/4 so gross wie dies des 
Originals sein.
Beide Transistoren, die Du suchst, sind z.B. bei Digikey erhältlich. 
Nicht billig, aber zu 99.99% sicher Originale (alles andere wäre für 
Digikey ein Super-GAU).
Wie gesagt, "there is no such thing as a free meal". Alles, was deutlich 
günstiger ist wie das Original, ist verdächtig.

von NPN-PNP (Gast)


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> Alles, was deutlich
> günstiger ist wie das Original, ist verdächtig.

So einfach kann man sich's natürlich auch machen.

Da erübrigt sich dann jede Diskussion.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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NPN-PNP schrieb:
> Probiere dein Beispiel mal jetzt! Sende einen deiner angeblich gefakten
> Transen zu einem der großen Halbleiterhersteller und berichte hier!
>
> Wie wär's?

Ist mir zu aufwändig und leider habe ich kein besseres Beispiel. 
Immerhin etwas aus der Praxis und nicht nur ein 'akademisch 
hypothetisch'.

Natürlich hast du gerade mit dem Blech recht. Mein erstes Auto ein 
Kadett B hatte noch Panzerblech. Da war nix mit Eindrücken per Hand! 
Durchrosten hat aber auch noch andere Faktoren. Könnte sein, die neuere 
Karre hält deswegen genauso lang. Zumal da auch viel gepfuscht wird, so 
daß z.B. ein Kotflügel rostet, der Rest vom Auto aber praktisch nicht...


Manchmal werden Transen mit gleichem Labeling aber neuer Technologie 
produziert oder Transenklassen durch einen Generic-Typ ersetzt. 4fache 
Die-Fläche kann man allerdings wegen der Wärmeableitung und konstanter 
Grenztemperatur nicht einfach ersetzen. Das kann dann nur ein Fake sein.

von Christoph Z. (rayelec)


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>> Alles, was deutlich
>> günstiger ist wie das Original, ist verdächtig.

>So einfach kann man sich's natürlich auch machen.

bei TO-3 Transistoren ist das leider heute der einzige Weg. Transistoren 
in diesem Gehäuse werden in China gefälscht, dass sich die Balken 
biegen. Und die Fälschungen sind teilweise so gut, dass von einem Laien 
nicht festgestellt werden kann, was nun Sache ist. Das zeigt sich dann 
erst im Betrieb. Als Bastler kann man das mal riskieren, bei einem 
grösseren, kommerziellen Auftrag aber ein absolutes "no-go"!

von NPN-PNP (Gast)


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Abdul K. (ehydra) schrieb:

> Manchmal werden Transen mit gleichem Labeling aber neuer Technologie
> produziert oder Transenklassen durch einen Generic-Typ ersetzt. 4fache
> Die-Fläche kann man allerdings wegen der Wärmeableitung und konstanter
> Grenztemperatur nicht einfach ersetzen. Das kann dann nur ein Fake sein.

Wenn's mal so einfach wäre. Meistens sind solche in Foren schnell 
verbreitete Annahmen bei eingehender Prüfung eher haltlos. Hier konnte 
noch keiner Zahlen nennen wieviel ´Prozent aller produzierten Transen 
"fakes" sein sollen. Die ganze Diskussion bewegt sich im Fahrwasser von 
Vermutungen, unbewiesenen Annahmen, zweifelhaften Bilder aus 
zweifelhaften Quellen usw. Die Diskussion über Fakes gibt es bei Rigol 
auch. Das der Rigol-Distributor die zum Teil selbst mit Erklärungen 
schürt, weil er nun mal selber das Geschäft machen möchte qua Lizenz und 
den Profit nicht gerne anderen Versandanbietern überlassen will, dürfe 
jedem klar sein. Am Ende bleibt dann sowas wie "kauft nur bei Digikey", 
alles andere ist "gefährlich". Dann freut sich Digikey natürlich ..

von Jochen F. (jamesy)


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Ich habe je 6 Stück, NOS.
Interesse?

von NPN-PNP (Gast)


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Christoph Z. (rayelec) schrieb:

>>> Alles, was deutlich
>>> günstiger ist wie das Original, ist verdächtig.

>>So einfach kann man sich's natürlich auch machen.

> bei TO-3 Transistoren ist das leider heute der einzige Weg. Transistoren
> in diesem Gehäuse werden in China gefälscht, dass sich die Balken
> biegen.

Hast du außer Annahmen auch Beweise dafür, sprich belastbares 
Zahlenmaterial?

> Und die Fälschungen sind teilweise so gut, dass von einem Laien
> nicht festgestellt werden kann, was nun Sache ist. Das zeigt sich dann
> erst im Betrieb. Als Bastler kann man das mal riskieren, bei einem
> grösseren, kommerziellen Auftrag aber ein absolutes "no-go"!

Sind das etwa solche "Fälschungen" wie wenn MS behauptet, eine Windows 
Gebrauchtlizenz aus dem Auktionshaus ist in der Regel eine "Fälschung"? 
Die funktionieren nämlich in der Praxis genauso gut wie die "Originalen" 
(also die, die MS gerne NEU für den Originalpreis, sprich teuer Geld 
unter die Leute bringt).

Mein Eindruck ist, die ganze Debatte ist schlicht ein Qualitätsproblem 
und hat mit bewussten Fälschungen in Massen eher weniger bis gar nix zu 
tun. Wiviele renommierte Halbleiterfirmen lagern heutzutage Teile ihrer 
einstigen Produktion gerne an Standorte in Länder aus, die das viel 
billiger können und wieviele Chargen dieser Halbleiter werden vielleicht 
einfach in Sachen Qualität dann als zweite Wahl unters Volk gebracht? 
Damit sind sie aber noch lange keine "Fälschungen" oder "Fakes", sondern 
halt einfach minderwertiger als bisher üblich, aber für vieles dennoch 
tauglich. In anderen Produktionszweigen wird doch schon lange ganz 
ähnlich verfahren. Statt Stahlzahnräder gibt's eben billigen Kunststoff 
im Gerät. Der hält erstmal genauso, aber man darf ihn halt nicht so 
stark beanspruchen, wie man das bisher gewohnt war.

Mindere Qualität != Fakes, Fälschungen

von Patrick M. (pattex66)


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Jochen Fe. schrieb:
> Ich habe je 6 Stück, NOS.

von was? Den MJ´s die ich brauche? 6 stück sind leider bissl wenig.  Ich 
brauche mindestens 56 Stück. Ich werde sie wohl bei Farnell bestellen. 
Da hab ich bislang noch nie daneben gegriffen und es geht schnell.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Tja, ich und sicherlich viele andere hier haben sich doch dieses 
Hobby/Beruf doch gerade wegen der tollen Zuverlässigkeit von Halbleitern 
und Computern ausgesucht, oder?!
Da tut es weh, wenn die Wirklichkeit zuschlägt!

Mir fällt momentan nur ein weiteres Beispiel ein, was ich selber 
betreute:
i2c Temperatursensoren von Maxim/Dallas. Da hatten wir etliche die sich 
am Bus nicht korrekt verhielten und man glaube es mir: Bei manchen war 
die Beschriftung auf der Oberseite um 180° gedreht und ansonsten sahen 
die ganz normal aus. Das ist 15 Jahre her. Ich rede von Stückzahlen im 
Hunderterbereich. Da wir ca. 10 Stück pro Platine drauf hatten, gingen 
entsprechend viele Platinen nicht. Und die waren richtig fette 
Backplanes - nix mit einfach löten oder wegschmeißen.

Einzelschicksal ist leider ungleich Statistik.

von Jochen F. (jamesy)


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Ja, beide Typen je 6-mal. Der Bestand eines ehemaligen 
Elektronik-Bauteilgeschäftes.

von nicht "Gast" (Gast)


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NPN-PNP schrieb:
>
> Da erübrigt sich dann jede Diskussion.

Baba, und fall ned.

von Patrick M. (pattex66)


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Ich bin ja erstaunt, dass die Bauteil-Fake-Geschichte so einen Wirbel 
hervorruft. Ich dachte eigentlich das dieses Problem längst bekannt sei.

Was mich nur wundert, ist die Frage der Wirtschaftlichkeit der 
Bauteilkopiererei. Wenn ein Bauteil von einem Hersteller div. Geräte 
verbaut wird und nicht den Specs entspricht, dann kaputt geht, wird doch 
der Hersteller erstens beim Lieferanten reklamieren und zweitens nie 
wieder dort bestellen. Wenn das Schule macht wird der Hersteller der 
Faketeile wohl kaum noch was von seinen gefakten Bauteilen verkaufen. 
Ich glaube nicht, das solche Firmen nur auf den Bastlermarkt abzielen. 
Das dürfte sich bestimmt nicht lohnen, zumal der Aufwand Bauteile zu 
faken sicher auch nicht unerheblich ist. Da braucht man schon trotzdem 
irgendwie ein große Fabrik. Sehr seltsam die Sache.

von testtest (Gast)


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Die Fakes kommen vom Spotmarkt. Bauteile haben bekanntlich einen gewisse 
Lieferzeit, speziell wenn man direkt vom Hersteller kauft. Damit die 
Produktion dennoch laufen kann gibts 2 Möglichkeiten.
1. Man lagert selber
2. Man kauft irgendwo

Und so hast du deine Fälschungen in den Geräten drin. Wer hat denn schon 
ein Lager. Das kostet doch nur Geld...

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Welchen Beweis willst du als Bastler denn anführen, dass nicht DU
sondern das Bauteil die Schuld für die Zerstörung trägt? "

Ganz einfach: Genau wie es der von Westhost gemacht hat, überzählige 
Bauteile (wenn man nicht nur 3 gekauft und direkt verbaut hat) mit 
Sachverstand zerlegen/untersuchen und ggf mit als Original bekannten 
Teilen vergleichen und das alles dokumentieren.


"denke an 2N3055 auf Aliexpress für $0.35 das Stück) alles gefälscht 
ist.
Im besten Fall sind es Plagiate, welche einigermassen dem Original
entsprechen, die Dies können aber auch nur 1/4 so gross wie dies des
Originals sein."

Oder aufgearbeitete Gebrauchtteile - was toll wäre wenn diese auch als 
solche verkauft würden!

von NPN-PNP (Gast)


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Patrick Müller (pattex66) schrieb:

> Ich bin ja erstaunt, dass die Bauteil-Fake-Geschichte so einen Wirbel
> hervorruft. Ich dachte eigentlich das dieses Problem längst bekannt sei.

Darum geht es auch nicht. Dass hier gerne auf die Schnelle was behauptet 
wird ist hinlänglich bekannt. Nur kaum einer der Helden hier, die gerne 
in dieses Horn blasen, können ihre Behauptungen auch glaubhaft beweisen.

> Was mich nur wundert, ist die Frage der Wirtschaftlichkeit der
> Bauteilkopiererei.

Genau DAS sollte dir zu denken geben!

> Wenn ein Bauteil von einem Hersteller div. Geräte
> verbaut wird und nicht den Specs entspricht, dann kaputt geht, wird doch
> der Hersteller erstens beim Lieferanten reklamieren und zweitens nie
> wieder dort bestellen. Wenn das Schule macht wird der Hersteller der
> Faketeile wohl kaum noch was von seinen gefakten Bauteilen verkaufen.
> Ich glaube nicht, das solche Firmen nur auf den Bastlermarkt abzielen.
> Das dürfte sich bestimmt nicht lohnen, zumal der Aufwand Bauteile zu
> faken sicher auch nicht unerheblich ist. Da braucht man schon trotzdem
> irgendwie ein große Fabrik. Sehr seltsam die Sache.

Eben, eben. Fälschungen nur für ein paar Bastler lohnen nicht, schon gar 
nicht für solche 0815-Bauteile wie 2N3055 o.ä. und wenn, wäre das schon 
längst aufgeflogen. Und mal eben selber was zerlegen und erkennen 
wollen, dass das jetzt eine Fälschung ist, ist einfach nur naiv. Bloß 
weil etwas ein wenig anders aussieht als die alte Leistungstranse von 
1980 heißt das noch lange nicht, dass es sich hier EINDEUTIG um eine 
"Fälschung" handeln muss! Genauso idiotisch ist die Annahme, man könne 
das am Preis erkennen. Und das Dümmste von allen ist die (oft gemachte) 
Behauptung: "Es muss eine Fälschung sein, denn in meiner Schaltung ging 
das Bauteil unerwartet kaputt!". Das ist der gleiche Stuss als wenn 
Ungeübte mal wieder für ihre nicht gelungene Platine in der Ätzschale 
Bungard den Fehler zuschreiben, nach dem Motto, hat nicht funktioniert, 
kann folglich nur am Basismaterial liegen. Ja ne, is klar! Dann ist der 
Schuldige für den einen Pfusch ja zum Glück schnell gefunden und der 
Panscher muss sich keine Gedanken machen, was er wohl falsch gemacht 
hat.

Deswegen nochmals, es mag ein paar "ECHTE Fälschungen" geben. Das lässt 
sich aber nur mit entsprechendem Auswand herausfinden. In Stückzahlen 
spielt das mit Sicherheit aber keine Rolle, sonst hätte man längst viel 
mehr darüber gehört. Der weitaus überwiegende Teil der Diskussion um 
angebliche Bauteil-Fälschungen hat demgemäß andere Ursachen. Das 
Wahrscheinlichste und Naheliegendste ist schlicht ein Mangel an Qualität 
aufgrund 2. oder 3. Wahl der Bauteile und das ist etwas grundsätzlich 
anderes als das vorsätzliche und damit KRIMINELLE Fälschen von Bauteilen 
im großen Stil, was der organisierten Kriminalität zuzurechnen wäre. Die 
Qualitätsdebatte kann und sollte man sogar führen. Alles andere sind 
Behauptungen, die man erst mal BELEGEN muss und daran hapert es bei den 
meisten gewaltig.

von Anja (Gast)


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NPN-PNP schrieb:
> Deswegen nochmals, es mag ein paar "ECHTE Fälschungen" geben.

Fälschungen gibt es immer dort wo ein echter Bauteilengpaß besteht.
Versuche mal einen MAX6350MJA (CDIP8) aufzutreiben.

Ich wette du kriegst garantiert eine REF01 o.ä. im Keramikgehäuse als 
MAX beschriftet.
(mit dem Temperaturausgang an PIN 3 anstelle Noise Reduction an PIN 3).

Beitrag "Re: Sehr genaue und stabile Referenzspannung"

Beitrag "Re: Sehr genaue und stabile Referenzspannung"

und bei 10-20 Eur/Stück lohnt sich das sicher.

Gruß Anja

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