Hi :) Ich versuche derzeit einen bipolaren Schrittmotor http://de.rs-online.com/web/p/schrittmotoren/5350467/ mit einem Schrittmotortreiber (Texas Instruments DRV8834 http://de.rs-online.com/web/p/motor-treiber-ics/7741398/ ) zu betreiben, problematisch dabei ist, dass der Motor sich erst ab ca 1U/sek überhaupt zu drehen beginnt (mit viel Schrittverlust) und das auch nur bis 4-5U/sek läuft, ich brauche aber sehr viel geringere Drehzahlen. Ich habe zuvor bereits mit einem anderen Schrittmotor und dem selben Treiber gearbeitet und hatte dabei keine Probleme, der Motor ließ sich auch gefühlt unendlich langsam drehen. Hat jemand eine Idee warum der Motor sich so seltsam verhält? Gruß, Antje
Ohne weitere Infos schwer zu sagen. Könnte aber eine verpolte/vertauschte Wicklung sein. Da hilft dann ab 1 RPM der Schwung über die falsche Ansteuerung weg ....
Also falsch verpolt ist der Motor definitv nicht, jedenfalls habe ich den Motor entsprechend der beiden Datenblätter angeschlossen. Egal wie ich die Drähte setze, der Motor dreht sich trotzdem erst so spät. Soweit ich weiß macht bei bipolaren Motoren eine verdrehte Wicklung auch keinen Unterschied, da der Motor dann lediglich in die andere Richtung dreht [korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre]. Das hat mein Test auch bestätigt. Das Ganze wird mit einem Mikroprozessor-Entwicklungsboard gesteuert (FRDMKL25Z) und der Motor mit 2.8V und 1.33A (regelbare Spannungsquelle) betrieben. Ich habe leider auch nicht viel mehr Infos als die beiden Datenblätter. Ich arbeite auch noch nicht lange mit Motoren. Bei genaueren Anfragen sag ich natürlich gerne was ich weiß. Ich vermute, das Treiber-IC passt einfach nicht zum Motor, warum auch immer, Strom und Spannung würden jedenfalls passen.
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Antje W. schrieb: > 2.8V und 1.33A (regelbare Spannungsquelle) Bist du da sicher? Stepper werden eigentlich über den Strom, meißt über einen Chopper, betrieben und nicht über eine regelbare Spannungsquelle. Mir kommt die Spannung viel zu niedrig vor MfG Klaus
Das sind die Nenndaten, und ja natürlich wird der noch über den Treiber betrieben, da hab ich mich etwas ungünstig ausgedrückt. Der Motor dreht sich übrigens im "Arbeitspunkt" bei ca 4U/sek auch schon bei 2.4V mit weniger dreht er sich aber nicht. Ich sende mit dem Mikroprozessor ein Richtungsbit(DIR), ein Stromaktivierungsbit (nENBL) und das Rechtecksignal(STEP) mit der jeweiligen Schrittfrequenz wovon jeweils die ansteigende Flanke einen Schritt verursacht, ganz normal also. Das Ganze funktioniert ja auch soweit aber diese Frequenzeingrenzung macht mich schon stutzig, eben weil der andere Motor (http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/001c/0900766b8001c018.pdf), selbstverständlich mit entsprechenden Nenndaten betrieben, einwandfrei in allen Frequenzen arbeitet.
Antje W. schrieb: > Soweit ich weiß macht bei bipolaren Motoren eine verdrehte Wicklung auch > keinen Unterschied, da der Motor dann lediglich in die andere Richtung > dreht [korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre]. Aber nur wenn du die Reihenfolge als ganzes umdrehst. Wenn nur eine der beiden Wicklungen verkehrt rum angeschlossen ist, dann spielt das sehr wohl eine Rolle.
Was macht den der Motor wenn du ihn "manuell" (Drähte an Batterie halten) bestromst? Er müsste dann eigtl. duetlich sichtbar (und spürbar) springen. Wenn man die manuelle Bestromung richtig führt kann man ihn so auch "manuell steppen". Sollte der Motor trotz "manuell-Betrieb" nicht funktionieren, dann ist bei ihm irgendwas faul. Sollte er dagegen aber laufen, so ist der Fehler im Treiber zu suchen.
Also angeschlossen habe ich AOUT1 mit der schwarzen Litze (laut Datenblatt "Phase A") AOUT2 mit grün ("Phase A-"), BOUT2 mit blau ("Phase B-") und BOUT1 mit rot ("Phase B"). Das Tauschen von blauer und roter Litze machte keinen Unterschied außer der Drehrichtung.
Antje W. schrieb: > bei 2.4V Spannung auf dem Typenschild ist stets kleiner als die nötige Spannung, da eine Induktivität Zeit braucht. http://www.mikrocontroller.net/articles/Schrittmotoren
Okay, ich versuche morgen mal, die Spannung zu erhöhen. Max D. schrieb: > Was macht den der Motor wenn du ihn "manuell" (Drähte an Batterie > halten) bestromst? Habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert. Ich hab den Motor aber 2x und beide zeigen das selbe Verhalten.
Hast Du Dir mal die Strom- und Spannungsverläufe auf beiden Wicklungen mit dem Oszi angeschaut? Sehen die realistisch aus? Evtl. mal mit Deinem funktionierenden Stepper vergleichen. Passen die zu Deinen Strom / Spannungsangaben aus dem Datenblatt?
Antje W. schrieb: > Okay, ich versuche morgen mal, die Spannung zu erhöhen. > > Max D. schrieb: >> Was macht den der Motor wenn du ihn "manuell" (Drähte an Batterie >> halten) bestromst? > > Habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert. Ich hab den Motor aber > 2x und beide zeigen das selbe Verhalten. Perobiers mal aus. Es gibt keinen Grund, warum ein Schrittmotor nicht beliebig langsam steppen können soll. Die Wicklung kann sich nicht wehren. Wenn Strom durchfliesst erzeugt sie ein Magnetfeld und richtet sich zum nächstgelegenen Magnete aus. Da gibt es ausser Lagerschaden eigentlich nichts was schief gehen kann. Und wenn der Rotor dann in Richtung dieses Magneten steht, dann bestromt man die nächste Wicklung die sich wieder zum nächstgelegenen Magneten ausrichtet. Nur muss das auch wirklich die nächste Wicklung im Drehsinn sein. NIcht die übernächste ud auch nicht die vorhergehende. Prinzipiell probier ich das bei Schrittmotoren immer selbst aus. Ist ja auch keine Hexerei. Mit 2 Krokokabeln ist das leicht gemacht. DAs gibt imr zumindest mal die Sicherheit am 'lebenden Objekt' die Reihenfolge gesehen zu haben, in der die einzelnen Drähte bestromt werden müssen. Irgendwelchen Farbangaben trau ich da nicht mehr. Edit: ein Stück Klebestreifen als 'Fähnchen' auf die Welle geklebt, erleichtert das Erkennen der Schritte und der Richtung in die gedreht wird ungemein.
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Ich habe sogar von beiden Motortypen über einen sehr breiten Bereich (Periodendauer des Stepsignals von 5000us bis runter auf 30us) vermessen und digital gesichert[befindet sich nur leider auf der Arbeit, kann ich also erst morgen zeigen]. Auffällig war dabei, dass der gut funktionierende Schrittmotor quasi immer eine Art Trapez als Form der Kurven hatte und nur im sehr ruhigen Bereich, witzigerweise auch hier ca 4U/s, etwas sinusähnliches. Der zickende Motor hat immer etwas nach einer zum Dreieck verzogenen Sinuskurve aussehendes oft mit Einbrüchen zwischendrin (Schrittverlust?). Ich lade morgen früh mal Bilder davon hoch.
Antje W. schrieb: > Ich vermute, das Treiber-IC passt einfach nicht zum Motor, warum auch > immer, Strom und Spannung würden jedenfalls passen. Welche Spannung würde wozu passen? Das IC regelt bei richtiger Beschaltung den Spulenstrom. Dafür muss die Betriebsspannung für den Motor wesentlich größer als die Spannungsangabe auf dem Motor sein.
Naja das Treiber-IC lässt Motorspannungen bis maximal 10V und Ströme bis maximal 1.5A zu und die Werte des Motors (2.8V, 1.33A) liegen ja innerhalb dieser Grenzen.
> Der Motor dreht sich übrigens im "Arbeitspunkt" bei ca 4U/sek auch schon > bei 2.4V mit weniger dreht er sich aber nicht. Das mit der angegebenen Spannung "Rated Voltage" vom Datenblatt ist ein errechneter Wert. Dieser ergibt aus: Rated Voltage[V] = Resistance/Phase[R] * Current/Phase[I] 2,793 = 2,1 * 1,33 Das ist nicht zu verwechseln, mit der Spannung, mit der der Motor betrieben werden soll. Im Datenblatt von Deinem Motor ist ein Bild mit dem Drehmoment. Da ist auch die Spannung von 24V angegeben. Es kann natürlich sein, dass er sich (ohne Last) auch tatsächlich mit 2,4V dreht, aber ich würde ohne 12V erst gar nicht probieren. Schau mal hier: http://www.selene.co/Blog/2011/07/stepper-motor-voltages-explained/ Da ist das gut mit der Spannung und dem Drehmoment erklärt. Ist aber lustig, ich hab nämlich grad so ein ähnliches Problem. Ich hab einen Pololu a4988 Treiber und einen Schrittmotor von Nanotec. Drei andere Schrittmotoren laufen ganz normal, der Nanotec dreht sich nur einen Schritt vor einen zurück. Ich schließe auch einen Verdrahtungsfehler aus. Hab heute die Hotline angeschrieben. Vielleicht erfahre ich eine Grundsatzinfo, dann teile ich diese gerne hier mit.
Das ist ja dann superschlau gemacht in den Datenblättern. Ich studiere zwar Elektrotechnik (ist aber mehr mathematische Theorie als irgendwas nützliches) würde aber nie darauf kommen, dass die angegebenen Daten nicht diejenigen sind, die ich dann tatsächlich verwenden muss. Wenn der Motor nur vor und zurück zuckt kontrollier nochmal ob du nicht vielleicht doch ein Kabel "vergessen" hast. Ich hatte die Motoren über einen Flachbandstecker mit meiner Platine verbunden, dadurch sind natürlich nicht alle Pins davon belegt gewesen und hatte dann zuerst alle Kabel um einen Pin versetzt, so dass einer ohne Verbindung war und hatte genau das selbe Problem. Das konnte ich aber zum Glück schnell beheben ;)
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Hallo Antje, > Das ist ja dann superschlau gemacht in den Datenblättern. Ich studiere > zwar Elektrotechnik (ist aber mehr mathematische Theorie als irgendwas > nützliches) würde aber nie darauf kommen, dass die angegebenen Daten > nicht diejenigen sind, die ich dann tatsächlich verwenden muss. Der Motorhersteller kann nicht in jedem Datenblatt bei Adam und Eva anfangen. ;) Etwas Grundlagen-Wissen muss man da schon voraussetzen dürfen. In diesem Fall z.B. den Unterschied zwischen Konstantspannungs- und Konstantstromansteuerung [1]. Gibt es eigentlich einen besonderen Grund, warum du dir den DRV8834 ausgesucht hast? Also musst du in deiner Anwendung mit Spannungen <=10V auskommen? Wenn nicht gibt es diverse bessere Treiber. Vor allem aber gibt es bei Bedarf fertige Module. Und etwas vergleichbares zu deinem Motor hätte man auch günstiger einkaufen können, sogar Markenware von japanischen Herstellern. RS ist eine Apotheke. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann [1] http://www.schrittmotor-blog.de/die-sache-mit-der-spannung/
Hallo Antje, > Ich versuche derzeit einen bipolaren Schrittmotor > http://de.rs-online.com/web/p/schrittmotoren/5350467/ > mit einem Schrittmotortreiber (Texas Instruments DRV8834 > http://de.rs-online.com/web/p/motor-treiber-ics/7741398/ ) zu betreiben, > problematisch dabei ist, dass der Motor sich erst ab ca 1U/sek überhaupt > zu drehen beginnt (mit viel Schrittverlust) und das auch nur bis > 4-5U/sek läuft, ich brauche aber sehr viel geringere Drehzahlen. Schaltplan? Bild vom Aufbau? Hast du vielleicht einen Elko oder einen Kerko am Treiber vergessen? Oder einen Wackelkontakt / kalte Lötstelle an einem der Ausgänge? Welche Betriebsspannung verwendest du für die H-Brücke? > Ich habe zuvor bereits mit einem anderen Schrittmotor und dem selben > Treiber gearbeitet und hatte dabei keine Probleme, der Motor ließ sich > auch gefühlt unendlich langsam drehen. Was hatte dieser Motor für elektrische Daten im vergleich zu dem oben genannten?
Wenn so ein großer Unterschied zwischen Betriebsspannung und der "Rated Voltage" besteht sollte man das schon im Datenblatt vermerken, Datenblätter sind ja nunmal dafür da, dass jeder Laie das Ding damit zum laufen bekommen kann ;) Egal Antje W. schrieb: > andere Motor > (http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/001c/0900766b8001c018.pdf) 12V , 0,4A Ich habe die Schaltung nach dem Datenblatt des DRV 8834 aufgebaut und lediglich für die Verbindung zum MCU noch Pullup-Widerstände (4,7 kOhm) an die Leitungen STEP, DIR und nENBL sowie niederohmige Widerstände (~20 Ohm) in die Leitung von STEP, DIR und nENBL zum MCU angeschlossen um Spannungsspitzen ein wenig abzufangen. Ich habe eben nochmal probiert den Motor mit 10V, 1.33A zu betreiben und siehe da, es dreht sich was bei 10Hz. Es lag also tatsächlich an der Betriebsspannung.
>Wenn so ein großer Unterschied zwischen Betriebsspannung und der "Rated >Voltage" besteht sollte man das schon im Datenblatt vermerken, >Datenblätter sind ja nunmal dafür da, dass jeder Laie das Ding damit zum >laufen bekommen kann ;) Bestimmt nicht, freue dich schon mal auf die nette Welt der Datasheets, Erata und "undocumented errors" lassen grüßen. Und wie du schon selber festgestellt hast, liegen zwischen theoretischem Wissen und der pratischen Anwendbarkeit in der E-Technik welten... Also wenn du nach dem Studium was drauf haben willst, häng dich in die Praxis. gruß j
Antje W. schrieb: > Ich habe eben nochmal probiert den Motor mit 10V, 1.33A zu betreiben und > siehe da, es dreht sich was bei 10Hz. Es lag also tatsächlich an der > Betriebsspannung. Und langsamer dreht er nicht? Ein Schrittmotor muß doch beliebig langsam drehen können, er macht doch nur einzelne Schritte. Von daher darf es doch kein Problem sein, ihn mit 1 Schritt pro Stunde anzusteuern. Also eine Mindestdrehzahl halte ich für fragwürdig...
Langsamer habe ich noch nicht ausprobiert, da sich gestern bei 10Hz schon gar nichts mehr gerührt hat.
Erhöhe mal die Spannung, wasn das fürn Treiber der nur 10V für Schrittmotoren bereitstellt? Ich hoffe nicht so Floppy-Disc Beschleuniger :) lol
npn schrieb: > 1 Schritt pro Stunde anzusteuern Ist eigentlich kein Problem, wenn man nicht nur den zu kleinen Haltestrom benutzt. Für erste Versuche: Beitrag "Einfache Schrittmotoransteuerung ohne ICs"
Masseproblem zwischen Logik- und Leistungsteil? genug Abblock-Cs? mechanische Resonanzen? die gelben Dämpferscheiben "clean damper" von Oriental Motors wirken dann Wunder! Beitrag "Re: Schrittmotor Lauf und Geschwindigkeit"
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