Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Einfache und güstige Gehäuse bauen..


von herbert (Gast)


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Guten Morgen!

Jeder kennt die Suche bei jedem Projekt nach einem passendem Gehäuse für 
die Elektronik. Meistens zu klein zu groß, zu teuer. Ich hatte noch ein 
paar Reste 12er MDF Platte rumliegen und habe mal blauäugig angefangen 
zu sägen. Das Material geht wie Butter auf meiner Säge.Verleimt habe ich 
es mit Ponal ebenso die Kunstbelederung. Das Leder wird in Abschnitten 
aufgeleimt und nach dem trocknen gleich die überstände mit einem 
Cuttermesser entfernt. Der Leim hält bombig. Wer es noch robuster haben 
will verwendet zum tapezieren "Tolex",das Zeug womit Fender oder 
Marshall ihre Brüllwürfel einkleiden.Ich habe mich zum testen für eine 
einfache U-Schale mit Boden entschieden.Eine doppelte U-Form ist wohl 
optisch gerade bei größeren Gehäusen ansprechender. Die Holzteile habe 
ich nur mit Leim angelehnt aber nicht gepresst. Nur das Kunstleder habe 
ich mit einem Brettchen und einer Limoflasche drauf beschwert.Ein 
Bruchtest an einer Musterverklebung war gut.Die Frontplatte schneide ich 
aus Epoxi, aber auch andere Lösungen sind denkbar.Wenn sie gebohrt ist, 
klebe ich sie mit Klebeband auf und bohre die Locher ab.Diese Bohrungen 
im Gehäuse werden dann auf 6mm x10 aufgebohrt und M3x10er Sechskant 
Bolzen eingeklebt.Dann hat man ein gescheites Metallgewinde.Unterm 
Strich gefällt mir die Methode mit Kunstholz zu arbeiten.Viele bauen aus 
dem Zeug große Boxen für die Ohren.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Solch ein MDF-Gehäuse ist eine tolle Wärmeisolierung. Da kann man schon 
mit wenigen Watt Verlustleistung die beste Elektronik überhitzen.

von radiostar (Gast)


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Die alten Röhrenradios hatten früher Lüftungsschlitze drin. Warum soll 
das heute nicht mehr gehen?

von Andrew T. (marsufant)


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herbert schrieb:
> Verleimt habe ich
> es mit Ponal ebenso die Kunstbelederung. Das Leder wird in Abschnitten
> aufgeleimt und nach dem trocknen gleich die überstände mit einem
> Cuttermesser entfernt.

Thumbs up!

Optisch: sieht von der Textur und Farbe den Tektronix 7xxx/ 4xx Scopes 
sehr ähnlich. Gefällt!

Super gemacht, schöner Beitrag zum DIY.

Mach weiter so!

von Walter Tarpan (Gast)


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Ein schönes Paddle und die Gehäuseidee ist auch nett. Woher ist das 
Kunstleder?

von herbert (Gast)


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Walter Tarpan schrieb:
> Ein schönes Paddle und die Gehäuseidee ist auch nett. Woher ist das
> Kunstleder?

Ich habe das mal in blau und schwarz in einem Laden für Schaumstoffe 
mitgenommen. Aber Kunstleder ist sehr leicht auch im Internet zu 
bekommen. Da gibt es Unterschiedliche Texturen und Farben.Jetzt habe ich 
die Idee für einen kleinen DAB+ portable Radio eine Dockingstation mit 
Stereo Lautsprecher im Retro- Stil zu machen. Übrigens sind eine 
ausreichende Belüftungsmöglichkeit auch keine Hexerei.Wo eine Wille 
ist...Ist ja noch gar nicht so lange her ,da war Holz und Elektronik 
das normalste. Und : Vieles davon lebt heute noch!

von Günter Lenz (Gast)


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Ich hätte dünneres Holz genommen, zum Beispiel
Sperrholz. Ansonsten sieht das gut aus.

von Paul B. (paul_baumann)


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Günter Lenz schrieb:
> Ich hätte dünneres Holz genommen, zum Beispiel
> Sperrholz.

Er nahm, was er hatte:

>Ich hatte noch ein
>paar Reste 12er MDF Platte rumliegen

Ich bin auch ein Fan von Holzgehäusen. Die Teile kann man schnell auf 
der
kleinen Multimax-Kreissäge zuschneiden und hat innerhalb einer halben
Stunde ein anständiges Gehäuse fertig.

MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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Günter Lenz schrieb:

> Ich hätte dünneres Holz genommen, zum Beispiel
> Sperrholz. Ansonsten sieht das gut aus.

Ja, mit den dicken Platten verschenkt man viel Platz und die
höhere Festigkeit wird vermutlich garnicht benötigt.

von herbert (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Ich hätte dünneres Holz genommen, zum Beispiel
> Sperrholz. Ansonsten sieht das gut aus.

Wenn die Stirnseiten so wie ich es gedacht habe mit eingeklebten 6mm 
Distanzbolzen versehen werden sollen um alles schon und dauerhaft 
schraubbar zu machen , dann sollte man rechts und links schon 2mm 
Fleisch nach dem Bohren stehen haben. Natürlich kann man das auch mit 
einer 5mm Platte machen ,aber dann muß man Leisten zur Verstärkung an 
den Leimflächen setzen. Sperrholz glaube ich ist teuerer und Stirnseitig 
nicht so sauber zu bohren wie MDF. Außerdem fasert es stark an den 
Schnittkannten so dass man viel schmirgeln muß. Ich denke 10 mm ist gut, 
auch für kleinere Sachen. Kaufgehäuse fallen meistens von den 
Abmessungen her ungünstiger aus. Zu klein geht nicht dann halt zu 
groß...meistens viel zu groß..;-)und teuer. Selbst wertige 
Kunststoffgehäuse kosten schon viel und in Alu noch viel mehr.20-30 Euro 
bist gleich los und wenn es wertig und schön sein soll auch mal 100. Ich 
finde selbst im gut sortiertem Bürklin oft nicht das was ich haben will. 
Früher habe ich die Abkanntbank in der Hausschlosserei bemüht und dem 
Lackierer eine Brotzeit spendiert, aber heute geht das nimmer. 
Aber...sägen und leimen kann ich noch:-)

von cloe (Gast)


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Die Proportionen stimmen irgendwie nicht so recht. Ein kleines Gehäuse 
aus 12mm MDF? Passt für mich nicht zusammen. Und wenn kleine Schachteln 
bauen, dann auf Gehrung schneiden. Dann ist zumindest der Stoß durch das 
Kunstleder nicht sichtbar.

Besser 15 EUR für ein Gehäuse ausgeben das auch im Wohnzimmer nicht 
unangenehm auffällt - und mehr kostet ein fertiges Gehäuse ohne 
jegliches Zubehör nicht.

von herbert (Gast)


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cloe schrieb:
> Die Proportionen stimmen irgendwie nicht so recht. Ein kleines Gehäuse
> aus 12mm MDF? Passt für mich nicht zusammen. Und wenn kleine Schachteln
> bauen, dann auf Gehrung schneiden. Dann ist zumindest der Stoß durch das
> Kunstleder nicht sichtbar.

Wenn jetzt eine Frontplatte dran ist, was kann man dann von den 
unstimmigen  Proportionen noch sehen?

cloe schrieb:
> Besser 15 EUR für ein Gehäuse ausgeben das auch im Wohnzimmer nicht
> unangenehm auffällt - und mehr kostet ein fertiges Gehäuse ohne
> jegliches Zubehör nicht.

Ich kann deiner Kritik nicht folgen. Wenn du so hochprozentig sensibel 
bist dann wirst mit deinem 15 Euro Gehäuse nicht glücklich. Da grinsen 
dich die Sachen die dich stören ja förmlich an. Aber ist schon gut,hast 
Recht.;-)

von .... (Gast)


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http://www.fischerelektronik.de/

Gute Qualität und unwesentlich teurer als mancher ChinaKracher ...
Augen auf beim einkaufen

von Thomas (Gast)


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cloe schrieb:
> Die Proportionen stimmen irgendwie nicht so recht. Ein kleines
> Gehäuse
> aus 12mm MDF? Passt für mich nicht zusammen. Und wenn kleine Schachteln
> bauen, dann auf Gehrung schneiden. Dann ist zumindest der Stoß durch das
> Kunstleder nicht sichtbar.

Ja sieht jeder so! Wenn basteln, dann bitte professionell!


> Besser 15 EUR für ein Gehäuse ausgeben das auch im Wohnzimmer nicht
> unangenehm auffällt - und mehr kostet ein fertiges Gehäuse ohne
> jegliches Zubehör nicht.

Ja, hast recht! Er soll das Ding wegschmneissen und gefälligst was 
kaufen! Dieser Konsumverweigerer!



PS: Nettes Projekt! Gefällt mir!

von .... (Gast)


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> Wenn jetzt eine Frontplatte dran ist, was kann man dann von den
> unstimmigen  Proportionen noch sehen?

Nein, dafür den Stoß.

von herbert (Gast)


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.... schrieb:
> Nein, dafür den Stoß.

Das ist unter Raumlicht fast nicht zu sehen, da braucht es ein starkes 
Licht wie den Blitz von der Kamera um das marginal sichtbar zu machen. 
Ich werd noch mal spachtel und lackieren ok?.Versprochen!;-)

von cloe (Gast)


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noch Leder übrig? Ziehe das Leder einige Millimeter über den Rand. Dann 
einschlagen, zusammen mit der Frontplatte verschrauben. Ist einfach und 
makellos.

von Alu Gehäuse (Gast)


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Gute Gehäuse gibts auch auf dem Flohmarkt.
Immer mal wieder tauschen dort Monitor  Tastaur  Maus Umschalter auf
die keiner mehr haben will.
Manchmal auch alte Print Server oder Netzwerk Switch mit BNC Buchsen.

Es sind in der Regel Alu-Gehäuse, zu schade zum wegwerfen.
Einfach eine neue Frontplatte vor und fertig ist das Gehäuse.
Eine Kaltgerätebuche ist in der Regel auch vorhanden.
Nebenbei gibts noch ein wenig Elekronik zum Ausschlachten.

von Bastler (Gast)


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Preiswerte Gehäuse müssen nicht zwangsläufig
aus Holz gefertigt werden:

Beitrag "Re: Ideales Material für Gehäuse (von el. Laborgeräte)"

von Udo S. (urschmitt)


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Nett gemacht Herbert :-)

Das einzige was ich zu mäkeln hätte, im Falle eines Defekts mit 
Hitzeentwickung ist ein Metallgehäuse halt viel sicherer bzgl 
Brandgefahr.

von herbert (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Das einzige was ich zu mäkeln hätte, im Falle eines Defekts mit
> Hitzeentwickung ist ein Metallgehäuse halt viel sicherer bzgl
> Brandgefahr.

Bei sorgfältiger Auslegung bezogen auf das was rein soll hält sich das 
Risiko in Grenzen. Die alten Röhrenradios waren keine 
"Brandnester".Selbst für moderne Bühnentechnik werden noch Holzgehäus 
bevorzugt verwendet und da stehen Verlustleistungen im Raum oft von 
mehrerem tausend Watt. Mir ging es eigentlich nur darum zu zeigen , dass 
man mit Heim und Technik absolut brauchbare Kleider für Elektronik bauen 
kann wobei mein Beispiel an Schlichtheit nur noch zu toppen ist wenn man 
das Kunstleder weg lässt. An den kritiken bin ich selber schuld. Ich 
hätte das Teil auch fertig mit Frontplatte Einbauinstrument und Knöpfen 
präsentieren können statt im rohen Zustand. Bei 300mW Verlustleistung 
kann ich mir bei diesem Teil die Belüftung schenken. Recht schön finde 
ich die Belederung.Griffweich, optisch ja, die verweise auf den 
Schrottplatz sind ja recht nett aber unser Wertstoffhof darf nichts aber 
auch gar nichts abgeben.Ist schlicht verboten. Aüßerdem hatten die 
gerade einen Skandal worauf mehreren Mitarbeiter gekündigt 
wurden.Schönen Dank für Eure Meinung!

von herbert (Gast)


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Keine Ahnung was jetzt meinen Text so verstümmelt hat????Da fehlen ganze 
Teile.
Nachtrag:
"Recht schön finde ich die Belederung. Griffweich,optisch ansprechend 
und kratzunempfindlich.Außerdem kann man auf Maß arbeiten und ...oder 
auch mit Alu zb kombinieren.Jedem sein persönliches Gehäuse." Die 
verweise auf den Schrottplatz....

von MaWin (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Das einzige was ich zu mäkeln hätte, im Falle eines Defekts mit
> Hitzeentwickung

Daher müssen Holzgehäuse in der Elektronik brandhemmend imprägniert 
werden, z.B. durch Borax.

herbert schrieb:
> Recht schön finde ich die Belederung

Da ist kein Leder, das ist PVC mit viel Weichmacher.

von Lederol (Gast)


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MaWin schrieb:
> Da ist kein Leder, das ist PVC mit viel Weichmacher.

In einer Jacke aus Lederol,
da fühlt sich jedes Rindvieh wohl.
Der Mann im Westen uns beneidet,
weil wir in Lederol gekleidet!

von Harald W. (wilhelms)


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herbert schrieb:

> Mir ging es eigentlich nur darum zu zeigen , dass
> man mit Heim und Technik absolut brauchbare Kleider für Elektronik bauen
> kann

Ja, ich finde auch, das diese Art des Gehäusebaus eine tolle Idee ist.
Wenn man eine Ausbildung als "Metaller" hat, vergisst man oft, das es
auch noch andere Möglichkeiten gibt. Ich würde diese Technik zumindest
bei schwereren Geräten mit einem "U" aus Metall verbinden, welches die
Frontplatte, Grundplatte und Rückplatte darstellt. Darin kann man gut
des ganzen Aufbau auch mit schweren Trafos machen. Darüber käme dann
das "U" mit Seitenteilen und oberer Platte aus Holz mit K-Leder, welches
dann für die Schönheit zuständig ist. Dieses "U" könnte auch vorn und
hinten überstehen, um einen Schutz für Bedienknöpfe zu haben.
Gruss
Harald

von Schreiber (Gast)


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herbert schrieb:
> Jeder kennt die Suche bei jedem Projekt nach einem passendem Gehäuse für
> die Elektronik. Meistens zu klein zu groß, zu teuer. Ich hatte noch ein
> paar Reste 12er MDF Platte rumliegen und habe mal blauäugig angefangen
> zu sägen. Das Material geht wie Butter auf meiner Säge.Verleimt habe ich
> es mit Ponal ebenso die Kunstbelederung. Das Leder wird in Abschnitten
> aufgeleimt und nach dem trocknen gleich die überstände mit einem
> Cuttermesser entfernt.

ganz und gar nicht günstig ist dagegen der Arbeitsaufwand.
Sägen, kleben, beledern, Front-und-Rückplatte, Platinenhalterungen...

...viel einfacher und schneller gehts wenn man das Gehäuse ausdruckt, 
3D-Drucker werden ja immer billiger...

...oder Alu-Bleche gravieren und mit Winkelprofilen zusammensetzen...

wenn man das öfter macht, dann lohnt sich sogar die entsprechende 
Maschine (Drucker/Fräse)

von Paul Baumann (Gast)


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Schreiber schrieb:
> ganz und gar nicht günstig ist dagegen der Arbeitsaufwand.

Das ist ein Hobby, kein Leistungssport. Wir sind nicht auf der Flucht!

MfG Paul

von herbert (Gast)


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Schreiber schrieb:
> ganz und gar nicht günstig ist dagegen der Arbeitsaufwand.

Da darfst im Hobby Bereich gar nicht dran denken, sonst lohnt es sich 
fast nicht mit irgendwas anzufangen. Aber wenn man überlegt was eine 
Psychotherapie kostet die dir so ein wenig Sinn und Freude am Leben 
vermittelt, dann ist die "Therapie" mit so einem Gehäuse doch geschenkt. 
Ich weiß aus der Vergangenheit was es heißt "depresiv" zu sein. Ein 
zuckerschlecken ist das nicht. Deswegen kann ich manchen Einwürfen, und 
Bedenken was sich lohnt und was nicht, gar nichts abgewinnen. Ich bin 
froh, dass ich wieder Gehäuse bauen kann und Lust habe für noch anderes 
dazu. Ich wäre undankbar wenn ich dann auch noch zu rechnen anfinge.;-) 
Sorry das war jetzt wenig technisch aber mit meiner Erfahrung mußte das 
sein.

von Fan (Gast)


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Muss hier wieder alles schlechtgeredet werden????!!!

Selbst der Stoß ist doch wohl nur ein Witz!!

Ich kann Paul nur rechtgeben. Das ist ein Hobby und da zählt Zeit 
weniger als Geld. (Ne Runde Poppen geht auch in einer Minute statt paar 
Stunden. Was davon macht Euch mehr Spaß? ;-) )

Mir gefällt das Projekt und es ist eine prima Alternative. Manchmal 
vergisst man wirklich, daß es außer Metall auch mal andere Materialien 
gab und die Röhrenradios brannten auch nicht ab. Dafür gibt es heute 
noch zuviele.

Ich werde es mir erlauben, die Idee aufzugreifen und nachzuahmen!!!


DAUMEN HOCH dafür!!!

von Harald W. (wilhelms)


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Fan schrieb:

> Selbst der Stoß ist doch wohl nur ein Witz!!

Naja, da hat sich Herbert nur die fünf Minuten fürs Schmirgeln
gespart. Das ist kein Mangel der Methode dieser Art des Gehäusebaus.

von herbert (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Naja, da hat sich Herbert nur die fünf Minuten fürs Schmirgeln
> gespart. Das ist kein Mangel der Methode dieser Art des Gehäusebaus.

Also ich bin was Optik anbelangt wirklich sehr empfindlich. Ich kann 
versichern, dass mit freiem Auge dieser "Stoß" kaum auffällt. Außerdem 
war das ja gewissermaßen ein Experiment dessen Ergebnis man für sich 
persönlich zu beurteilen hat. Das nächste wird größer sein und eine 
doppelte U-Schale haben. Zwei Stöße mehr ...eine Herausforderung.;-)Aber 
ich freue mich drauf! Wenn man sehr dünnes MDF benutzt ist es ratsam 
eventuell innen noch Aluwinkel einzukleben. Dafür nimmt man am besten 
Fugenleim der kommt ohne pressen aus. Es gibt auch Weißleim von Ponal 
die Kleben auch wenn eine Seite nicht saugfähig ist. Da muß man sich 
informieren. Für das Kunstleder ist waserfester Ponal optimal.Zu Pattex 
rate ich nicht weil sich der Kleber mit dem Weichmacher des Leders nicht 
verträgt.Wir Hobbyiste haben Zeit ,außerdem lässt sich Weißleim gut 
korrigieren wenn nötig.....sofern man nicht die Superexpress-Variante 
nimmt.Man sollte die einzelnen Seiten wenigstens 45 Minuten unter 
leichtem Andruck trochnen lassen.Ja , Kunstleder aufkleben hat einen 
"meditativen" Charakter.

von Harald W. (wilhelms)


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herbert schrieb:

>> Naja, da hat sich Herbert nur die fünf Minuten fürs Schmirgeln
>> gespart. Das ist kein Mangel der Methode dieser Art des Gehäusebaus.
>
> Also ich bin was Optik anbelangt wirklich sehr empfindlich. Ich kann
> versichern, dass mit freiem Auge dieser "Stoß" kaum auffällt.

Das sollte jetzt kein Vorwurf von mir sein; manche Sachen fallen
im Foto mehr auf, als mit dem blossen Auge.

> Das nächste wird größer sein und eine doppelte U-Schale haben.

Vollständig aus Holz? Ich würde zumindest die Grundplatte, auf
der die Bauteile befestigt werden, aus Metall machen. Eine solche
Metallplatte könnte man auch in einen Schlitz stecken, den man
in die Seite sägt.

> Wenn man sehr dünnes MDF benutzt ist es ratsam eventuell innen
> noch Aluwinkel einzukleben.

Einen solchen Materialmix halte ich nicht für zweckmäßig.
Da gehören Dreiecksleisten aus Holz rein. :-)
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Schreiber schrieb:
> 3D-Drucker werden ja immer billiger...

Und damit druckst du Metall-Fontplatten?
Der Holzrahmen ist schnell gesägt, wenn du eine Tischkreissäge hast, und 
die Kosten gehen gegen 0, das ist Restholz und stabil ist es auch.
Da musst du schon einige Gehäuse drucken bis du da den Drucker 
amortisiert hast. Der ist vorher wahrscheinlich schon ans Ende seiner 
Verschleissgrenzen angekommen.

herbert schrieb:
> Dafür nimmt man am besten Fugenleim der kommt ohne pressen aus.
Nimm Konstruktionskleber aus der Kartusche. Der wird so hart, da kannst 
du später Gewinde reinschneiden :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Schmitt schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> 3D-Drucker werden ja immer billiger...
>
> Und damit druckst du Metall-Fontplatten?

Die eher nicht :-) Aber für den Rest geht das durchaus.

> Der Holzrahmen ist schnell gesägt, wenn du eine Tischkreissäge hast, und
> die Kosten gehen gegen 0, das ist Restholz und stabil ist es auch.
> Da musst du schon einige Gehäuse drucken bis du da den Drucker
> amortisiert hast.

Wenn ich sehe, was die Chinadrucker für 600€ heutzutage schon leisten, 
könnte das schnell gehen.

Natürlich muss man die Gehäuse bspw. noch schleifen und lackieren. Aber 
dafür kann man sich genau das passende Gehäuse anfertigen - inklusive 
Gewindebuchsen, Aussparungen, Bohrungen und Abstandshaltern.

Wenn man mit genug Material druckt, sind die Gehäuse mittlerweile auch 
stabil und schlagfest - ich bin da positiv überrascht. Deswegen bauen 
wir jetzt auch so ein Ding :-)

Und man hat den Drucker ja nicht nur für Elektronikgehäuse angeschafft 
:-)

> Der ist vorher wahrscheinlich schon ans Ende seiner
> Verschleissgrenzen angekommen.

Bei allen preiswerten Filamentdruckern, die ich gesehen habe, lassen 
sich die Verschleißteile (Buchsen, Zahnriemen) sehr einfach wechseln und 
sind auch noch sehr preiswert.

Bei den Dingern kann man wirklich noch alles selbst reparieren :-)

Davon abgesehen sind die neuen Drucker schon recht robust.

von Harald W. (wilhelms)


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Udo Schmitt schrieb:

> Und damit druckst du Metall-Fontplatten?

Da wird dann statt der Plasikdrahtspule eine Alu-Drahtspule
eingesetzt und die Heizung "etwas" höhergedreht. :-)

von MaWin (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ich würde diese Technik zumindest
> bei schwereren Geräten mit einem "U" aus Metall verbinden, welches die
> Frontplatte, Grundplatte und Rückplatte darstellt.

Dann landet man schnell beim Gehäusedesign der 70ger Jahre:
Bei Unterhaltungselektronik (Receiver, Fernseher) war es üblich, in eine 
Sperrholzkiste (eventuell mit Kunstleder dekoriert :-) einen 
Metallrahmen einzuschieben, auf dem die Elektronik montiert war.

Professionelle Elektronik ohne Kostendruck hatte auch damals eher 
Ganzmetallgehäuse.

Klar kann man auch heute 70ger Jahre Bauweisen verwenden, vor allem da 
man als Privatperson keinen Plastikspritzguss beherrscht, aber man 
sollte es nicht als neueste Erfindung seit dem Rad anpreisen.

von Schreiber (Gast)


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Chris D. schrieb:
>>> 3D-Drucker werden ja immer billiger...
>>
>> Und damit druckst du Metall-Fontplatten?
>
> Die eher nicht :-) Aber für den Rest geht das durchaus.

Die Frontplatte kann man mit manchen 3D-Druckern auch fertigen, 
allerdings nicht aus Alu sondern aus den 2-farbigen Kunststoffplatten. 
Einfach den Druckkopf durch ein Multitool nebst Fräser ersetzen...

Das Ergebniss sieht ordentlich und Professionell aus

von herbert (Gast)


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MaWin schrieb:
> Klar kann man auch heute 70ger Jahre Bauweisen verwenden, vor allem da
> man als Privatperson keinen Plastikspritzguss beherrscht, aber man
> sollte es nicht als neueste Erfindung seit dem Rad anpreisen.

Wo ist der, das das als neue Erfindung anpreist? Da muß man den Finger 
erheben und die Weihnachtsbescherung streichen. Aber flott....;-)

von ke (Gast)


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SB Amp, Mono

Ich finde Holz mit Metall genial, wenn die Verarbeitung passt.

: Wiederhergestellt durch Admin
von herbert (Gast)


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ke schrieb:
> Ich finde Holz mit Metall genial, wenn die Verarbeitung passt.

Super gemacht und die Kühlung passt auch! Wenn man die Maserung des 
Holzes mit in das Design mit einbeziehen will wie in deinem Fall muß man 
richtiges Holz nehmen. Der Schleif und Lackieraufwand ist aber größer 
als beim schlichten tapezieren. Nun gut bei HIFI Komponenten kann man 
sich ja auch was bei den komerziellen was abgucken...;-)

von ke (Gast)


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herbert schrieb:
>
> Super gemacht und die Kühlung passt auch!

Die Teile verbraten im Leerlauf über 60 Watt, offensichtlich passt alles 
...

> Wenn man die Maserung des Holzes mit in das Design mit einbeziehen will > wie in 
deinem Fall muß man richtiges Holz nehmen.

Einfache Birke-Multiplex-Platten in der Qualitätsklasse A kostet ca. 12 
EUR pro qm

> Der Schleif und Lackieraufwand ist aber größer als beim schlichten
> tapezieren.

Die "Oberflächenbehandlung hat ca. 4 Stunden in Anspruch genommen

> Nun gut bei HIFI Komponenten kann man
> sich ja auch was bei den komerziellen was abgucken...;-)

das Gerät ist nur eine 1:1 Kopie vom Original (Schaltplan liegt vor). 
Warum im Hi-Fi Laden x-mal so viel ausgeben?

von herbert (Gast)


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ke schrieb:
> das Gerät ist nur eine 1:1 Kopie vom Original (Schaltplan liegt vor).
> Warum im Hi-Fi Laden x-mal so viel ausgeben?

Ob man sowas 1:1 nachbauen darf kann ich nicht sagen. Hast dich schon 
mal informiert...ich meine jetzt nicht bei den Chinesen? :-)

von MaWin (Gast)


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herbert schrieb:
> ke schrieb:
>> das Gerät ist nur eine 1:1 Kopie vom Original (Schaltplan liegt vor).
>> Warum im Hi-Fi Laden x-mal so viel ausgeben?
>
> Ob man sowas 1:1 nachbauen darf kann ich nicht sagen. Hast dich schon
> mal informiert...ich meine jetzt nicht bei den Chinesen? :-)

Es ist immer wieder erschreckend, wie verunsichert ahnungslose 
Bundesbürger durch die ständige faösche Berichterstattung vor allem über 
Urheberrechte und damit auc Patente sind, so daß sie selbst freiwillig 
auf ihnen zustehende Rechte verzichten, im Glauben alles wäre in dieser 
Scheiss-Welt verboten.

NATÜRLICH darf man für sich privat alles nachbauen, von der Rolex bis 
zum Accuphase, weder Patente noch Urheberrecht bewirken irgendwelche 
Einschränkungen für private Handlungen. Ob du im Bad die Beates 
trällerst, einen Van Gogh als Übungsvorlage nachmalst, oder eben ein 
iPhone selbst lötest, kann dir niemand verbieten, ebensowenig wie ein 
Kopie zu privaten Zwecken von Büchern, Schaltplänen oder Musik und 
Video.

Nur VERKAUFEN darfst du es nicht. Daher wäre der weit bessere Ersatz des 
unsäglichen Patent und Markenrechts einfach das Wettbewerbsrecht, denn 
die von der Bevölkerung auch als schutzwürdig angesehenen Aktionen, wie 
Verkauf kopierter Musik-CDs oder von Tschibo-Uhren mit Rolex Aufdruck 
sind immer unlauterer Wettbewerb und bedürfen überhaupt keines 
weitergehenden Schutzes - nur leider gibt es im Ausland nicht unbedingt 
dasselbe Wettbewerbsrecht.

Ab der nachgebaute Verstärker dann wirklich so gut ist, wie das Original 
ist aber zweifelhaft, denn Bauteildetails wie selektierte Teile d 
Leiterbahnführung gehen aus den Schaltplänen nicht hervor, können aber 
die Daten verändern, und nachmessen könnne die meisten Hobbybasler ihr 
Ergebnis mangels besseren Messgeräten nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Professionelle Elektronik ohne Kostendruck hatte auch damals eher
> Ganzmetallgehäuse.

Gerade darum geht es ja. Bei Eigenbaugeräten ist das Gehäuse
inzwischen oft teurer als der Inhalt.

> Klar kann man auch heute 70ger Jahre Bauweisen verwenden, vor allem da
> man als Privatperson keinen Plastikspritzguss beherrscht, aber man
> sollte es nicht als neueste Erfindung seit dem Rad anpreisen.

Das stimmt zwar auch, aber das Aussehen ist ja auch viel
Geschmacksache. Und durch das Kunstleder wirkt das ganze
schon fast professionell. Typische Bopla-Gehäuse wirken
da m.E. eher billig, obwohl sie es nicht sind. Aber
vielleicht sollte Herbert uns noch mal das ganze Gerät
zeigen, wenn es fertig ist.
Gruss
Harald

von herbert (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Gerade darum geht es ja. Bei Eigenbaugeräten ist das Gehäuse
> inzwischen oft teurer als der Inhalt.

So ist es.

Harald Wilhelms schrieb:
> Das stimmt zwar auch, aber das Aussehen ist ja auch viel
> Geschmacksache.

Bei Holz hast du die Möglichkeit es zu betonen oder zu verstecken. Bei 
der tapezierten Variante wird man sich schwer tun ohne zerlegen den 
Einsatz von Holz oder holzähnlichem Material zu sehen. Viele 
professionelle Gehäuse aus Metall hochwertiger Messtechnik von früher 
und heute haben noch diese genarbte Oberfläche in diesem blau. Das 
Material ist auch fest genug für gewichtigere Einbauten.

von Harald W. (wilhelms)


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herbert schrieb:

> Bei der tapezierten Variante wird man sich schwer tun ohne zerlegen
> den Einsatz von Holz oder holzähnlichem Material zu sehen.

Ich habe immer einen kleinen Schraubenzieher dabei.
SCNR

von herbert (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ich habe immer einen kleinen Schraubenzieher dabei.
> SCNR

Ich benutze Linksgewinde-Schrauben.....das kann hart werden.;-)

von John (Gast)


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ke schrieb:
> Ich finde Holz mit Metall genial, wenn die Verarbeitung passt.

Holz und Metall hab ich auch. Das ist ein Stück von einem Aluprofil aus 
dem Baumarkt:
Beitrag "Re: Zeigt her Eure Kunstwerke !"

Harald Wilhelms schrieb:
> Typische Bopla-Gehäuse wirken da m.E. eher billig

Zum einen liegt das bestimmt daran, dass Du vorbelastet bist. Für 
jemanden der diese Gehäuse schon oft online oder in Katalogen gesehen, 
oder sogar selbst verwendet hat, wirken sie nicht mehr besonders 
hochwertig. Eine wichtige Rolle speilen auch die sonst noch verwendeten 
sichtbaren Bauteile wie Schalter, Taster, Knöpfe und Displays. Und wie 
diese angeordnet sind. Und ob alles zusammen passt.
Hier mal ein paar Bopla Gehäuse:
Beitrag "Re: Frontplatten beschriften"
Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2)"

von Harald W. (wilhelms)


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John schrieb:

> Harald Wilhelms schrieb:
>> Typische Bopla-Gehäuse wirken da m.E. eher billig
>
> Zum einen liegt das bestimmt daran, dass Du vorbelastet bist.

Ich habe solche Gehäuse schon häufiger für irgendwelcher Geräte
im Labor benutzt. Sie sind leicht zu bearbeiten und passen auch
äusserlich in eine Laborumgebung. Ins Wohnzimmer würde ich mir
aber keine Boplas stellen.
Gruss
Harald

von c.m. (Gast)


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da ich auch grade an einem gehäuse baue, hier mal bilder dazu.

alu-blech, nicht eloxiert, 1,5mm. die löcher und schlitze sind mit einer 
bfb2000 gefräst, das blech mit einer ks230 zugesägt, und die kanten mit 
einer kantbank gebogen.
das erste mal das ich sowas mache, und das ergebnis ist bisher ok.

was noch fehlt sind versteifungen und nieten/gewinde zum verschrauben… 
blindniet(mutter) zangen sind bestellt, allerdings lässt DHL sich grade 
etwas zeit mit der lieferung - dann erst kann ich weiter bauen.

von Harald W. (wilhelms)


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c.m. schrieb:

> da ich auch grade an einem gehäuse baue, hier mal bilder dazu.

Hübsch, aber nur in einer grösseren Werkstatt machbar. Die Gehäuse
von Herbert dagegen sind mit Heimwerkermitteln zu bauen. Notfalls
sogar ohne elektrische Säge.
Gruss
Harald

von c. m. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Hübsch, aber nur in einer grösseren Werkstatt machbar.

nah, meine "werkstatt" ist ein 220cm breiter tisch in der wohnung. 
allerdings wirst du wohl recht haben wenn man einen WAF beachten muss, 
brauche ich aber nicht :)

von Gustl (Gast)


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c.m. schrieb:
> da ich auch grade an einem gehäuse baue, hier mal bilder dazu.
>
> alu-blech, nicht eloxiert, 1,5mm. die löcher und schlitze sind mit einer
> bfb2000 gefräst, das blech mit einer ks230 zugesägt, und die kanten mit
> einer kantbank gebogen.
> das erste mal das ich sowas mache, und das ergebnis ist bisher ok.

Also das sieht jetzt aber viel besser aus als nur ok! Was für ein 
Sägeblatt benutzt du in der ks230?

von c. m. (Gast)


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von Gustl (Gast)


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@c.m.
Danke für die Auskunft.

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