Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einfacher Wobbelgenerator mit AVR?


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Guten Morgen allerseits,

nachdem mein Demodulator_Tastkopf funktioniert, wollte ich mal etwas 
einen (AM-) ZF-Bandfilter druchwobbeln. Hat zwar funktioniert, ist mit 
meinem Gerätepark aber mehr als mühsam. Mein Funktionsgenerator kann 
zwar AM, ist aber mühsam einzustellen (Sägezahn am zweiten Kanal, über 
T-Stück einmal zum Oszi X-Ablenkung, einmal hinten in den FG wieder 
rein, weil nur das (hinten liegende!) externe Signal als 
Modulationsquelle kann. Frequenzmarken krieg ich damit erst gar nicht 
dargestellt.

Daher hatte ich die Idee, mir einen einfachen Wobbelgenerator spezifisch 
für meine Anwendung selbst zu bauen.

Idee:

- einigermaßen sauberer Sinus mit (fester) Mittenfrequenz 460 
(eigentlich 455) kHz

- Wobbeltiefe umschaltbar (oder sogar über Poti einstellbar zwischen 5 
und ~50 kHz (die große Tiefe braucht man, um einen komplett verstellten 
Bandfilter erstmal "zu finden")

- Ausgabe der "Frequenzmarken" mit 2 Pegeln-"Nadeln": hoher Pegel für 
Mittenfrequenz, halbe höhe für obere und untere Grenzfrequenz

Damit braucht man am Oszi keinen X-Y-Betrieb mehr, sondern stellt die 
Frequenzmarken am zweiten Kanal dar, und triggert auf die hohe Nadel mit 
der Mittenfrequenz

Für den Sinus könnte es sogar reichen, nur ein Rechtecksignal zu 
erzeugen, und die Oberwellen wegzufiltern (mit einem OP lässt sich ja 
schon ein Sallen-Key 3. Ordnung aufbauen)

Oder doch einen DSP? Wenn ja, welchen? (sollte für mich Grobmotoriker 
lötbar sein, also SSOP oder so)

Direkt die Frequenzen mit dem AVR zu erzeugen dürfte schwierig werden, 
angenommene 20 MHz Takt, 460 kHz ergäbe einen Teiler von 44, und dann 
wären der Schritt zur nächsten/vorigen Frequenzen schon 5kHz, was zu 
viel ist.

oder Frequenzvervielfachung? Womit?

Oder bin ich mit meiner Idee komplett am Holzweg?

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> oder Frequenzvervielfachung? Womit?

Mit einer PLL?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Possetitjel schrieb:
> Michael Reinelt schrieb:
>
>> oder Frequenzvervielfachung? Womit?
>
> Mit einer PLL?

Sowas hab ich noch nie gemacht. Bevor ich versuche das zu verstehen: Ist 
das ein Weg den es sich lohnt zu verfolgen?

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Michael Reinelt schrieb:
>>
>>> oder Frequenzvervielfachung? Womit?
>>
>> Mit einer PLL?
>
> Sowas hab ich noch nie gemacht.

Einmal ist immer das erste Mal. :)


> Bevor ich versuche das zu verstehen: Ist
> das ein Weg den es sich lohnt zu verfolgen?

Ähh... was wird denn das jetzt? Ist mein Name schon dermaßen
verschrieen, dass Du fest davon ausgehst, von mir auf den
Holzweg geschickt zu werden?

Ob es sich "lohnt", ist subjektiv. Auf jeden Fall ist die
PLL DER Standardweg, um aus einer (relativ) niedrigen,
quarzstabilen Frequenz eine höhere, in weiten Bereichen
veränderliche Frequenz zu machen.
Die Frequenzeinstellung erfolgt durch Umprogrammieren
des in der Regelschleife vorhandenen Frequenzteilers.

Sehr hübsche Projekte sind z.B. hier zu finden (den Hinweis
habe ich vor wenigen Stunden hier im Forum gelesen):

http://www.holger-klabunde.de/pll/30gen.htm

Statt des PIC kann auch irgend ein anderer µC verwendet werden,
der über entsprechende programmierbare Frequenzteiler verfügt
(also praktisch jeder).
Das Rechtecksignal aus dem VCO kann mittels Ringzähler in eine
sinus-ähnliche Treppenspannung verwandelt werden; solche
Schaltungen waren von 30 Jahren groß in Mode (und sind heute
Folklore). Der Ringzähler erledigt dann gleich die notwendige
Frequenzteilung.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Possetitjel schrieb:
>>> Mit einer PLL?
>> Sowas hab ich noch nie gemacht.
> Einmal ist immer das erste Mal. :)
Wie wahr!

>> Bevor ich versuche das zu verstehen: Ist
>> das ein Weg den es sich lohnt zu verfolgen?
>
> Ähh... was wird denn das jetzt? Ist mein Name schon dermaßen
> verschrieen, dass Du fest davon ausgehst, von mir auf den
> Holzweg geschickt zu werden?
nein, gar nicht, bitte nicht falsch verstehen... beim ersten mal ists 
immer schwierig...

> Ob es sich "lohnt", ist subjektiv. Auf jeden Fall ist die
> PLL DER Standardweg, um aus einer (relativ) niedrigen,
> quarzstabilen Frequenz eine höhere, in weiten Bereichen
> veränderliche Frequenz zu machen.
> Die Frequenzeinstellung erfolgt durch Umprogrammieren
> des in der Regelschleife vorhandenen Frequenzteilers.

Muss ich den Frequenzteiler programmieren, oder kann ich auch die 
Eingangsfrequenz variieren?

Ich hab mir das mal grob durchüberlegt:

ich will etwa 460 kHz haben. Wenn ich per PLL mit 1024 multipliziere, 
brauch ich am Eingang etwa 450 Hz.

450 Hz erzeuge ich am AVR bei 16MHz Takt per Teiler durch 35617 (damit 
bin ich sogar schön in der Mitte meines 16-bit-Timers)

16 MHz / 35617 * 1024 = 460005 Hz

Mich interessiert jetzt die Schrittbreite mit der ich wobbeln kann: also 
Teiler +/- 1

16 MHz / 35616 * 1024 = 460018 Hz => +13 Hz
16 MHz / 35617 * 1024 = 460005 Hz
16 MHz / 35618 * 1024 = 459992 Hz => -13Hz

Das sieht doch erstmal perfekt aus, oder?

Hab ich noch irgendwo einen Denkfehler?

Wenn nicht: Für eine PLL in dem Frequenzbereich ist der 
(offensichtliche) Klassiker 4046 geeignet? Für den 1024-Teiler gibts 
sicher auch was passendes in 74xxxx und "old school" DIL...

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Muss ich den Frequenzteiler programmieren,

Nein.

> oder kann ich auch die Eingangsfrequenz variieren?

Ja.

(Im Prinzip programmierst Du ja doch den Frequenzteiler,
aber nicht den für den VCO, sondern den für die Referenz-
frequenz... :)

> [...]
>
> 16 MHz / 35616 * 1024 = 460018 Hz => +13 Hz
> 16 MHz / 35617 * 1024 = 460005 Hz
> 16 MHz / 35618 * 1024 = 459992 Hz => -13Hz
>
> Das sieht doch erstmal perfekt aus, oder?

Ja.

> Hab ich noch irgendwo einen Denkfehler?

Nein.

Etwas unschön finde ich, dass Deine Referenzfrequenz mit
ca. 460Hz sehr niedrig ist. Die Regelschleife wird dadurch
relativ träge. Aber das kommt jetzt schon in den Bereich
der Mäkelei...

> Wenn nicht: Für eine PLL in dem Frequenzbereich ist der
> (offensichtliche) Klassiker 4046 geeignet?

Ja, natürlich. Der 74HC(T)4046 geht da recht sportlich bis
in den zweistelligen MHz-Bereich (so 25MHz oder so.) Einfach
mal die Projekte in meinem Link oben ansehen.

> Für den 1024-Teiler gibts sicher auch was passendes in
> 74xxxx und "old school" DIL...

Auf jeden Fall. Ggf. kannst Du auch einen Timer/Teiler im
AVR dafür nehmen. Geht aber natürlich auch zu Fuß. Aufpassen
musst Du nur, was der von Dir benutzte Phasenkomparator im
4046 für ein Signal haben will (50% Tastgrad oder schmale
Impulse) - sollte alles im Datenblatt stehen.

Ach so: Abstimmbereich der PLL nicht zu groß machen.
1kHz - 10MHz ist Blödsinn; das wird nie im Leben stabil.
300kHz - 600kHz (nur als Beispiel) sollte problemlos gehen;
Oszillatorbeschaltung und Schleifenfilter (Tiefpass) natürlich
nach Datenblatt/AppNote dimensionieren.

Ich habe vor Jahren mal damit herumgebastelt, um zu einem
vorgegebenen variablen Signal (ca. 1MHz) die Quadratur-
komponenten (0°/90°) zu erzeugen; mit einem 74HC4046 und
einem 74HC74 hat das sehr gut funktioniert.

von c-hater (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Sowas hab ich noch nie gemacht. Bevor ich versuche das zu verstehen: Ist
> das ein Weg den es sich lohnt zu verfolgen?

Nein. Für deine Anwendung ist viel eher eine (Doppel-) DDS nützlich. Der 
gewünschte Frequenzbereich liegt noch in dem Bereich, der mit einem AVR 
recht gut realisierbar ist.

Programmierung in einer wirklich sinnvollen Sprache natürlich 
vorausgesetzt...

von Ulrich H. (lurchi)


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Wenn man mit dem Rechteck zufrieden ist, ist ein einfacher PLL (z.B. 
74HC4046) zum hochsetzen der Frequenz eine Möglichkeit. So etwas 
ähnliches habe ich schon einmal Aufgebaut:
Der PLL (74HC4066) multipliziert einen Ref. Takt (bei mir x 256) auf den 
Frequenzbereich von etwa 4-16 MHz.  Für kleinere Frequenzen wird das 
Rechtecksignal wieder binär runter geteilt. Bis zur Ref. Frequenz hat 
man den Teiler ja sowieso schon.
Den Ref. Takt erzeuge ich per fraktionalem Teiler im AVR - besser wäre 
ggf. Software DDS. Es reicht aber auch so für eine fein (ca. 16 Bit 
relative Auflösung) einstellbare Frequenz von etwa 10 kHz - knapp 20 
MHz. Der µC hätte auch noch reichlich Zeit (ca. 80% der Rechenleistung) 
für das Wobbeln oder ähnliches (Marker).

Bei 460 kHz wird man den Filter nicht mehr unbedingt als aktiven Filter, 
sondern eher als LC Filter aufbauen.

Auch ein nicht mehr ganz zeitgemäßer XR2209 schaft die 460 kHz noch. Die 
Steuerspannung könnte der µC erzeugen und ggf. per Zähler (im µC) vorher 
Abgleichen, so dass die Frequenzen auch relativ gut stimmen können.

Da gleiche könnte man auch mit dem bestehendem Generator machen: der µC 
erzeugt über einen DAC die Rampe für den Wobbelgenerator und die Marker. 
Dafür reicht dann auch ein kleiner µC und ein 10-12 Bit DAC. Wobei der 
µC eigentlich nur die Marker bei der richtigen Spannung setzen müsste, 
die Rampen kann man auch analog erzeugen.

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Das sieht doch erstmal perfekt aus, oder?
>
> Hab ich noch irgendwo einen Denkfehler?

Wenn du die Eingangsfrequenz mit dem Faktor 1024 multiplizierst wird das 
Phasenrauschen der Referenzfrequenz ebenfalls um diesen Faktor mit 
verstaerkt. Dein Ausgangssignal hat dann einen recht hohen Jitter. Auch 
sollte man den eingebauten VCO der CD4046 nicht unbedingt als der beste 
betrachten auch der steuert einen ziemlich hohen Rauschanteil dabei. Ist 
halt nur ein Relaxationsoszillator mit RC Gliedern. Ein externer 
Oszillator auf LC Basis mit Diodenabstimmung koennte da Verbesserung 
bringen.
Die sind ab nur so im Bereich 1:2 .. 1:3 abstimmbar so das man ihm 
umschalten muesste. Damit man ein kleineres Phasenrauschen und trotzdem 
eine feine Frequenzaufloesung erzielen kann geht man mehr zur 
Fraktionalen PLL ueber. Hier hat man einen gebrochenen Teilerfaktor und 
braucht deswegen keinen so hohen Teilerfaktor. Ist allerdings 
aufwendiger.

von FrankF (Gast)


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Ich empfehle dir, den NWT7 oder besser den HFM11 aufzubauen, damit 
lassen sich Filter bis in den oberen KW-Bereich bequem vermessen.
Die Software für PC und µC liegt bereits fertig vor und kann kostenlos 
runtergeladen werden.
Der HFM11 kann direkt über USB mit dem PC verbunden werden.

http://www.dk3wx-qrp.homepage.t-online.de/nwt/HFM9.html

Der HFM11 hat außerdem noch einige Zusatzfeatures.

Man kann das Gerät gut im Manhatten-Style aufbauen, dann kann man später 
bequem Verbesserungen/Umbauten einfügen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Wenn du die Eingangsfrequenz mit dem Faktor 1024 multiplizierst wird das
> Phasenrauschen der Referenzfrequenz ebenfalls um diesen Faktor mit
> verstaerkt. Dein Ausgangssignal hat dann einen recht hohen Jitter.

Frei nach der Devise "7 von 10 Erwachsenen können nicht Prozentrechnen, 
das sind mehr als 80%" heisst das: wenn ich eingangsseitig 0.1% Jitter 
habe, habe ich nach meiner 1024er PLL 102,4% Jitter? :-)

Ernsthaft: Der Einwand ist gemein. Gut aber gemein. Typisch Helmut :-)

wobei: die Eingangsfrequenz würde der AVR "in Hardware" erzeugen, also 
kein Interrupt-Jitter oder so...

Helmut Lenzen schrieb:
> Ein externer
> Oszillator auf LC Basis mit Diodenabstimmung koennte da Verbesserung
> bringen.

Oje, Bahnhof meinerseits...

Helmut Lenzen schrieb:
> Die sind ab nur so im Bereich 1:2 .. 1:3 abstimmbar so das man ihm
> umschalten muesste.

Das sollte reichen. Gefühlsmäßig brauch ich bei 455kHz Mittenfrequenzt 
+/- 50 kHz, lass es 100kHz (ungenau) sein um einen davongelaufenen 
Bandfilter "zu finden" (sprich: festzustellen in welche Richtung er 
davongelaufen ist)

Helmut Lenzen schrieb:
> Fraktionalen PLL
Jetzt beginne ich gerade die "normale" PLL zu verstehen :-)

Nachdem das erstmal sowieso nur ein Prototyp werden soll, habe ich 
vorerst keine allzu großen Anforderungen. Und es darf ruhig etwas "old 
school" sein. Einem Röhrenradio mit einem AVR zu Leibe zu rücken ist eh 
schon Frevel genug, jedes IC ist böse, Transistoren gehen gerade noch, 
solange sie aus Germanium sind :-)

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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FrankF schrieb:
> Ich empfehle dir, den NWT7 oder besser den HFM11 aufzubauen, damit
> lassen sich Filter bis in den oberen KW-Bereich bequem vermessen.
> Die Software für PC und µC liegt bereits fertig vor und kann kostenlos
> runtergeladen werden.
> Der HFM11 kann direkt über USB mit dem PC verbunden werden.
>
> http://www.dk3wx-qrp.homepage.t-online.de/nwt/HFM9.html
>
> Der HFM11 hat außerdem noch einige Zusatzfeatures.
>
> Man kann das Gerät gut im Manhatten-Style aufbauen, dann kann man später
> bequem Verbesserungen/Umbauten einfügen.

Dein link bietet leider nicht besonders viel, außer dass das Projekt 
wohl eingestellt wurde.

Irgendwas mit (notwendigem) Anschluß an PC mag ich eher nicht haben, 
sorry.

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Ernsthaft: Der Einwand ist gemein. Gut aber gemein. Typisch Helmut :-)
>

Kennst mich doch. Ich hatte vor einiger Zeit mit der 4046 PLL ein paar 
Experimente gemacht.

> wobei: die Eingangsfrequenz würde der AVR "in Hardware" erzeugen, also
> kein Interrupt-Jitter oder so...

Dann sollte das ganze mit der Phasenstabilitaet eines Quarzes laufen.
Auf einem Oszi sieht man sowas in der Regel nicht.

Michael Reinelt schrieb:
> Das sollte reichen. Gefühlsmäßig brauch ich bei 455kHz Mittenfrequenzt
> +/- 50 kHz, lass es 100kHz (ungenau) sein um einen davongelaufenen
> Bandfilter "zu finden" (sprich: festzustellen in welche Richtung er
> davongelaufen ist)

Eventuell must du noch einen OP zwischen PLL und VCO schalten falls der 
VCO Gain zu gering sein sollte fur eine vernüftige Filter auslegung.

Michael Reinelt schrieb:
>> Fraktionalen PLL
> Jetzt beginne ich gerade die "normale" PLL zu verstehen :-)

Die Fraktional PLL ist auch nicht ganz ohne. Gibt aber mittlerweile IC 
dafür.

Michael Reinelt schrieb:
> Einem Röhrenradio mit einem AVR zu Leibe zu rücken ist eh
> schon Frevel genug, jedes IC ist böse, Transistoren gehen gerade noch,
> solange sie aus Germanium sind :-)

Es soll mitlerweile ICs auf Germaniumbasis geben. SiGe ICs sind ja im 
Handel erhältlich.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Helmut Lenzen schrieb:
>> wobei: die Eingangsfrequenz würde der AVR "in Hardware" erzeugen, also
>> kein Interrupt-Jitter oder so...
>
> Dann sollte das ganze mit der Phasenstabilitaet eines Quarzes laufen.
> Auf einem Oszi sieht man sowas in der Regel nicht.

Eben, davon gehe ich mal aus.

> Eventuell must du noch einen OP zwischen PLL und VCO schalten falls der
> VCO Gain zu gering sein sollte fur eine vernüftige Filter auslegung.

Wie "zwischen PLL und VCO"? Ich dachte der VCO = 4046 = PLL (zumindest 
der wichtigste Teil davon)? Oder meinst du zwischen PLL und Tiefpass 
(der die Harmonischen des Rechtecks wegfiltern soll, damit einigermaßen 
Sinus)

So nebenbei: dir ist hoffentlich klar, dass du grad aufgezeigt hast, und 
ich dich nerven werde, wenn das nicht so funktioniert wie ich mir das 
vorstelle? :-)

von FrankFF (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Wie "zwischen PLL und VCO"? Ich dachte der VCO = 4046 = PLL (zumindest
> der wichtigste Teil davon)? Oder meinst du zwischen PLL und Tiefpass
> (der die Harmonischen des Rechtecks wegfiltern soll, damit einigermaßen
> Sinus)

Das sehe ich ähnlich. Ich würde aber davon abraden, VCO = 4046 zu 
setzen, sondern eher 4,096 Volt. Damit erspart man sich später das 
Problem von Umrechnungskoeffizienten bei 12bit-Werten.

Michael Reinelt schrieb:
> So nebenbei: dir ist hoffentlich klar, dass du grad aufgezeigt hast, und
> ich dich nerven werde, wenn das nicht so funktioniert wie ich mir das
> vorstelle? :-)

Ich würde vorschlagen, dass Du lieber ein paar hübsche Geschenke für 
Deine Frau raussuchst, anstatt hier drinnen Leute zu nerven, wenn sie 
nicht das machen, was Du willst.

Michael Reinelt schrieb:
> Dein link bietet leider nicht besonders viel, außer dass das Projekt
> wohl eingestellt wurde.

Warum postest Du dann nohmal den Link, wenn er Dir nicht gefällt und Du 
ihn gleich niedermachst? Dann mach doch einen besseren Link, wenn Du 
einen hast, aber nicht einfach nur herummäkeln.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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FrankFF schrieb:
> Michael Reinelt schrieb:
>> Wie "zwischen PLL und VCO"? Ich dachte der VCO = 4046 = PLL (zumindest
>> der wichtigste Teil davon)? Oder meinst du zwischen PLL und Tiefpass
>> (der die Harmonischen des Rechtecks wegfiltern soll, damit einigermaßen
>> Sinus)
>
> Das sehe ich ähnlich. Ich würde aber davon abraden, VCO = 4046 zu
> setzen, sondern eher 4,096 Volt. Damit erspart man sich später das
> Problem von Umrechnungskoeffizienten bei 12bit-Werten.

Ägypten?

> Michael Reinelt schrieb:
>> So nebenbei: dir ist hoffentlich klar, dass du grad aufgezeigt hast, und
>> ich dich nerven werde, wenn das nicht so funktioniert wie ich mir das
>> vorstelle? :-)
>
> Ich würde vorschlagen, dass Du lieber ein paar hübsche Geschenke für
> Deine Frau raussuchst, anstatt hier drinnen Leute zu nerven, wenn sie
> nicht das machen, was Du willst.

Ich glaub nicht dass du verstanden hast, und ich glaube dass Helmut 
verstanden hat. Aber lassen wir das...


> Michael Reinelt schrieb:
>> Dein link bietet leider nicht besonders viel, außer dass das Projekt
>> wohl eingestellt wurde.
>
> Warum postest Du dann nohmal den Link, wenn er Dir nicht gefällt und Du
> ihn gleich niedermachst? Dann mach doch einen besseren Link, wenn Du
> einen hast, aber nicht einfach nur herummäkeln.
Es tut mir furchtbar leid, dass die Zitier-Funktion en dLink nochmal 
gepostet hat. Es tut mir leid dass ich keinen besseren Link habe. Es tut 
mir leid dass du den Eindruck hast ich würde rummäkeln. Es tut mir leid. 
Isses jetzt gut?

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Wie "zwischen PLL und VCO"? Ich dachte der VCO = 4046 = PLL (zumindest
> der wichtigste Teil davon)? Oder meinst du zwischen PLL und Tiefpass
> (der die Harmonischen des Rechtecks wegfiltern soll, damit einigermaßen
> Sinus)

Mit der PLL meinte ich den Phasenvergleicher vom 4046. Der VCO vom 4046 
hat einen hohen VCO Gain. Ist halt darauf ausgelegt mit dem 
Phasenvergleicher und 2 R Und 1 C das PLL Filter zu bilden. Ein externer 
VCO mit Kapazitätsdioden hat im allgemeinen keine so hohen Gain. Unter 
VCO Gain versteht man die änderung der Frequenz pro Volt Steuerspannung. 
Wenn der Gain zu klein ist muss man die Regelzeitkonstante grösser 
machen um eine optimale Dämpfung von 0.7 einzustellen

FrankFF schrieb:
> Ich würde vorschlagen, dass Du lieber ein paar hübsche Geschenke für
> Deine Frau raussuchst, anstatt hier drinnen Leute zu nerven, wenn sie
> nicht das machen, was Du willst.

Eh komm, Michael und ich haben uns schon mal per Email gepostet.

von Ulrich H. (lurchi)


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Der VCO im 4046 ist tatsächlich nicht so super gut beim Phasenrauschen. 
Für das Durchmessen eines normalen LC Filters sollte es aber immer 
reichen. Das mit dem zunehmenden Phasenrauschen durch das hochsetzen der 
Frequenz stimmt schon. Man sollte entsprechend die Referenzfrequenz auch 
eher hoch wählen.
Einen fractionalen PLL sollte man auch erst einmal meiden, denn der 
liefert zusätzliches Phasenrauschen. Wenn der Aufwand nicht so hoch 
wäre, könnte man die Teiler für das Ref. Signal und das Signal selber 
einstellen. Das gibt halt eine etwas ungleiche Teilung.

Die 460 kHz könnte ein AVR gerade so sogar noch per Software DDS 
erzeugen. Weil man nicht viel Rechenzeit zur Reserve hat, wäre also bei 
der Wobbelfunktion eingeschränkt und nicht flexibel. Der Weg der Wahl 
wäre wohl ein DDS Generator Modul, etwa mit AD9850 oder 9851, also so 
ähnlich wie aus dem Link
http://www.dk3wx-qrp.homepage.t-online.de/nwt/HFM9.html

Für so einen kleinen Bereich wie 400-500 kHz wäre ein klassischer VCO 
mit LC Resonator und Abstimmung per Kappazitätsdioden schon eine gute 
Möglichkeit. Man bekommt damit auch gleich einen mehr oder weniger guten 
Sinus. Nur bei der Amplitude muss man ggf. nachregeln.
Einen PLL braucht man dazu nicht - wegen der Verzögerung vom Filter hat 
man beim Wobbeln damit sowieso das Problem der Zuordnung von 
Sollfrequenz und Ist-wert.

Für halbwegs genaue Frequenzmarken kann der µC als Zähler den VCO vor 
der eigentlichen Messung einmal ausmessen und dann die Marken passend 
zur Steuerspannung setzen und ggf. das Steuersignal per DAC erzeugen.

von FrankFF (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Es tut mir furchtbar leid, dass die Zitier-Funktion en dLink nochmal
> gepostet hat. Es tut mir leid dass ich keinen besseren Link habe. Es tut
> mir leid dass du den Eindruck hast ich würde rummäkeln. Es tut mir leid.
> Isses jetzt gut?

Ich muss erst eine Nacht drüber schlafen. Morgen kann ich Dir eine 
Antwort auf Deine Frage geben. Jetzt esse ich erstmal ein paar Kekse, um 
mich von dem Schock zu erholen.

von FrankFF (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Für so einen kleinen Bereich wie 400-500 kHz wäre ein klassischer VCO
> mit LC Resonator und Abstimmung per Kappazitätsdioden schon eine gute
> Möglichkeit.

Das sehe ich auch so.

Ulrich H. schrieb:
> Für halbwegs genaue Frequenzmarken kann der µC als Zähler den VCO vor
> der eigentlichen Messung einmal ausmessen und dann die Marken passend
> zur Steuerspannung setzen und ggf. das Steuersignal per DAC erzeugen.

Ich würde es ähnlich machen.

Helmut Lenzen schrieb:
> Eh komm, Michael und ich haben uns schon mal per Email gepostet.

Was stand in den Mails drin? Könnt ihr die hier veröffentlichen?

Michael Reinelt schrieb:
> Ich glaub nicht dass du verstanden hast, und ich glaube dass Helmut
> verstanden hat. Aber lassen wir das...

Was willst Du mir damit unterstellen?

Ulrich H. schrieb:
> Einen fractionalen PLL sollte man auch erst einmal meiden, denn der
> liefert zusätzliches Phasenrauschen.

Und wenn einfach ein Bandpass dazwischengeschaltet wird, um unerwünschte 
Rauschschwinugen zu unterdrücken? Oder kann der Bandpass nicht genau 
genug eingestellt werden?

von Helmut L. (helmi1)


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FrankFF schrieb:
> Was stand in den Mails drin? Könnt ihr die hier veröffentlichen?

Hatte mit dem Thema nichts zu tun und war teilweise auch privat.

FrankFF schrieb:
> Und wenn einfach ein Bandpass dazwischengeschaltet wird, um unerwünschte
> Rauschschwinugen zu unterdrücken? Oder kann der Bandpass nicht genau
> genug eingestellt werden?

Damit kriegst du das Phasenrauschen nicht weg. Das wird bei der 
fractional PLL mittels DAC und Phasenkorrektur gemacht. Ich habe hier 
ein HP3325b Generator, der hat eine Fractional PLL drin. Der Aufwand 
diskret ist schon ernorm. Das Phasenrauschen sieht aber auf dem 
Spektrumsanayzer gut aus.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ulrich H. schrieb:
> Der VCO im 4046 ist tatsächlich nicht so super gut beim Phasenrauschen.
> Für das Durchmessen eines normalen LC Filters sollte es aber immer
> reichen. Das mit dem zunehmenden Phasenrauschen durch das hochsetzen der
> Frequenz stimmt schon. Man sollte entsprechend die Referenzfrequenz auch
> eher hoch wählen.

Ich verstehe. Ich sollte also den Frequenzteiler der PLL so niedrig wie 
möglich ansetzen. Meine 1024 waren ja erstmal nur ein Schuss ins Blaue.

Ausschlaggebend für die Wahl des teilers ist die "Auflösung" beim 
Wobbeln, nachdem ich zumindest +/- 5.5kHz fein auflösen möchte, wären 
100Hz als Schrittweite ein guter Ausgangspunkt. Dmait ergäbe sich ein 
Teiler von etwa 256 (muss ich morgen nochmal durchdenken)

Ulrich H. schrieb:
> Die 460 kHz könnte ein AVR gerade so sogar noch per Software DDS
> erzeugen.

Ja, aber keine feinen Abstufungen mehr, und das ist wichtig fürs 
abstimmen.

Ulrich H. schrieb:
> also so ähnlich wie aus dem Link
> http://www.dk3wx-qrp.homepage.t-online.de/nwt/HFM9.html
Schon wieder der Link, den Frank schon gepostet hat... vielleicht bin 
ich ja zu blöd, aber ich find da nix außer etwas Software zum 
Donwloaden, keine Schaltung, keine Projektbeschreibung?

Ulrich H. schrieb:
> wegen der Verzögerung vom Filter hat
> man beim Wobbeln damit sowieso das Problem der Zuordnung von
> Sollfrequenz und Ist-wert.

Kommt drauf an wie schnell (oder besser: wie langsam) man wobbelt. Und 
man sollte hier sowieso sehr langsam wobbeln...

FrankFF schrieb:
> Was stand in den Mails drin? Könnt ihr die hier veröffentlichen?
Warum interessiert dich das?

FrankFF schrieb:
> Was willst Du mir damit unterstellen?
Hey, was ist denn los? Ich will dir gar nix unterstellen! Helmut und ich 
haben auch außerhalb des Forums Kontakt, Helmut hat mir mehrfach sehr 
(wirklich sehr) geholfen, und das war eine private "Anspielung" darauf. 
Nichts was dich aufregen müsste...

von FrankFF (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> FrankFF schrieb:
>> Was willst Du mir damit unterstellen?
> Hey, was ist denn los? Ich will dir gar nix unterstellen! Helmut und ich
> haben auch außerhalb des Forums Kontakt, Helmut hat mir mehrfach sehr
> (wirklich sehr) geholfen, und das war eine private "Anspielung" darauf.
> Nichts was dich aufregen müsste...

Ich rege mich aber gerne auf.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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FrankFF schrieb:
> Ich rege mich aber gerne auf.

Wie kann ich dir dabei helfen? ;-)

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Ausschlaggebend für die Wahl des teilers ist die "Auflösung" beim
> Wobbeln, nachdem ich zumindest +/- 5.5kHz fein auflösen möchte, wären
> 100Hz als Schrittweite ein guter Ausgangspunkt. Dmait ergäbe sich ein
> Teiler von etwa 256 (muss ich morgen nochmal durchdenken)

Wenn du nur Wobbeln willst würde ich die Sache etwas anders angehen.

Du baust einen VCO auf der von einem DAC per Software gesteuert wird.
Damit du einen eindeutigen Zusammenhang zwischen DAC Wert und Frequenz 
hast kann man das beim einschalten mal kurz per Software ausmessen. Die 
PLL würde viel zu langsam ausregeln.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Die PLL würde viel zu langsam ausregeln.
Das hab ich mir auch schon gedacht. Vor allem der Sprung vom Ende zum 
Anfang macht mir Sorgen...

Helmut Lenzen schrieb:
> Du baust einen VCO auf der von einem DAC per Software gesteuert wird.
> Damit du einen eindeutigen Zusammenhang zwischen DAC Wert und Frequenz
> hast kann man das beim einschalten mal kurz per Software ausmessen.

Klingt sehr vernünftig. Soll mir auch recht sein.

Da gibts nur ein klitze-klitze-klitzekleines Problem: Ich hab noch nie 
einen VCO gebaut...

Aber die Vorteile überwiegen mit sicherheit: ich bau gleich einen 
Sinus-VCO.

Wenn da nicht das winzig kleine Problem wäre: Wie baut man einen 
Sinus-VCO?

Aber das ist lösbar, oder?

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Der fractionale Teiler liefert zusätzliches Phasenrauschen, sogar recht 
heftiges (eine Periode ist da z.B. 1000 oder 1001 Zyklen lang). Die 
hochfrequenten Teil filtert davon der PLL heraus, aber auch nicht 
perfekt. Nach unten ist man begrenzt, darf sich fractional also auch nur 
endlich viele Bits an Auflösung dazu hohlen. Der Schleifen-Filter des 
PLLs darf entsprechend nicht zu schnell werden. Durch den Filter der das 
Phasenrauschen raus filtert hat man aber auch immer einen zeitlichen 
Versatz zwischen der Ref. Frequenz und dem Ausgang des VCOs. D.h. der 
Ausgang folgt nicht mehr sofort dem Sollwert. Gerade für eine 
Wobbelfunktion will man das eher nicht haben.

Wirklich gute fractionale PLLs brauchen eine Zusatzschaltung um das 
Phasenrauschen zu kompensieren, im Extremfall mit einem DDS IC 
(+Filter+Komparator), dass als fractionaler Teiler genutzt wird.

So ganz schlecht geht es nicht - ich habe so einen PLL mit fractionalem 
Teiler für das Ref. Signal selber aufgebaut/Programmiert. Das geht, und 
man sieht auf den Oszilloskop auch keine Störungen am Ausgang des PLLs - 
allerdings ist der Schleifenfilter eher langsam, also nicht unbedingt 
zum schnellen Wobbeln (Darstellung auf dem Oszillosop). Für ein 
langsames Durchfahren eines Filters zur Aufnahmen der Daten etwa am PC 
ist das wohl schon ausreichend.

Für das schnelle Wobbeln wäre eher nur ein VCO passend. Da hat man halt 
die Wahl: XR2209 (Sinus), HC4046 (Rechteck, billig), LC mit 
Diodenabstimmung (geringer Frequenzbereich, Sinus, ggf. nichtlinear).

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Wenn da nicht das winzig kleine Problem wäre: Wie baut man einen
> Sinus-VCO?

In dem man eine Standardschaltung nimmt.

http://www.qsl.net/va3iul/High_Frequency_VCO_Design_and_Schematics/High_Frequency_VCO_Design_and_Schematics.htm

Hier sollten Beispiele genug sein.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hmmm... nachdem ich in der Analogwelt doch nicht so zuhause bin, 
tendiere ich derzeit zu einem AD9835. Hätte auch den Vorteil, dass ich 
das auf UKW-ZF 10.7MHz erweitern könnte...

von ./. (Gast)


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Fuer ein bisschen Wobbeln muss man keinen besonderen (mess-)technischen 
Aufwand treiben.
Aeltere Wobbler haben hoehere Frequenzen durchaus auch nur mit den
Oberwellen ihres Oszillatos abgedeckt.
Da tut zur Not auch ein Rechteck was zum Beispiel sehr einfach mit dem
NCO eines neueren PICs (150x u.a.) erzeugt werden kann.
Damit dann wahlweise auch als Pulssignal.
Fuer die AM-ZF von 45x kHz schafft der NCO sogar die Grundwelle.

Ich rede hier ausdruecklich nicht von VNAs und aehnlichem.
"Wobbeln" dient zum Abgleich eines bereits vorabgeglichenen Filters.
Da sind Missdeutungen durch die Oberwellennutzung nicht sehr haeufig.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schau dir auch nochmal den LM7001 an. Das ist ein bei Reichelt 
erhältliches, sehr preiswertes PLL IC, das Vorverstärker und alle 
nötigen Teiler enthält und von 0,5Mhz bis 130MHz spezifiziert ist. Er 
wird über SPI angesteuert, hat wählbare Rasterfrequenzen und benötigt 
nur einen Referenzquarz mit typ. 7,2MHz.
Mit 2 VCOs kannst du damit praktisch alle Frequenzen im AM und FM 
Bereich erreichen.
Ist übrigens ein sehr beliebtes IC in analogen SAT Receivern gewesen, wo 
es für die Audio Unterträger benutzt wurde. Zusätzlich hat es drei 
Schaltausgänge, die man z.B. für die Umschaltung der VCOs benutzen kann.

von Taktierer (Gast)


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Man könnte doch die Spiegelfrequenzen ausnutzen.

Wenn die DDS-Schleife mit 512kHz wiederholt wird (schafft ein Atmega in 
Assembler noch gut) und z.B. 60kHz als Grundfrequenz ausgibt dann kann 
man auch noch 512kHz-60kHz=462kHz ausfiltern.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Die Ergüsse meiner heutigen zeichnerei. Konstruktive und weniger 
konstruktive Kritik erwünscht.

mit einem Poti steuere ich die Amplitude am Ausgang (ob die 100k 
sinnvoll sind wird sich zeigen), das andere geht erstmal nur auf einen 
ADC des AVR und wird die Wobbeltiefe steuern. Die beiden Schiebeschalter 
sind auch vorerst nur an den AVR angeschlossen, da wird mir schon noch 
was sinnvolles einfallen.

die zweite BNC-Buchse gibt die Frequenzmarker aus, mit unterschiedlichen 
Pegeln (Mittenfrequenz, obere/untere Grenzfrequenz)

von Ulrich H. (lurchi)


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Mit einfach nur dem DDS Chip ist es nicht getan man sollte schon den den 
Rekonstruktionsfilter am Ausgang haben, und ggf. noch einen Verstärker 
um auch einen 50 Ohm Ausgang zu treiben. Auch ein Abschwächer am Ausgang 
ist nicht schlecht.

Wenn es die DDS Lösung sein soll, dann lieber ein billiges DDS Modul mit 
AD9850 oder AD9851 vom Chinesen. Da hat man gleich den Takt und einen 
Filter mit drauf, auch wenn der nicht unbedingt höchsten Ansprüchen 
genügt. Für den Preis bekommt man sonst kaum den Chip, und man muss 
nicht unter der Lupe löten.

DDS in Software schafft der AVR zur Not auch: wenn man sich mühe gibt 
kommt man auf 9 Zyklen pro Sample runter, d.h. etwas über 2 MHz 
Abtastrate bei 20 MHz Takt. Mit einem einigermaßenen Filter wäre damit 
die 450 kHz noch als Grundwelle drin - nur wird es da aufwendig Flexibel 
zu Wobbeln. Nicht unmöglich, aber ein größere Übung in ASM.

Für das Wobbeln braucht man eher keinen PLL, es reicht ein VCO - also 
der Teil der im LM7001 noch nicht mit drin ist. Wenn man sich mit dem 
Rechteck zufrieden gibt, dann tut es halt auch der VCO aus dem 74HC4046. 
Das Rampensignal kann man analog erzeugen. Auch ein XR2209 ist nicht so 
schwer als VCO zu beschalten, und auch noch nicht so teuer.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ulrich H. schrieb:
> Mit einfach nur dem DDS Chip ist es nicht getan man sollte schon den den
> Rekonstruktionsfilter am Ausgang haben, und ggf. noch einen Verstärker
> um auch einen 50 Ohm Ausgang zu treiben.
Wozu brauch ich den Rekonstruktionsfilter? Dei paar Oberwellen sollten 
mich beim Wobbeln in einem vergleichsweise engen Bereich kaum tören.... 
50Ohm Ausgang ist auch nicht nötig, wenn dann wird soweiso mit geringer 
kapazität eingekoppelt.

> Auch ein Abschwächer am Ausgang ist nicht schlecht.
Das ist ein Argument... aber da fehlt mir noch die praktische Erfahrung. 
Nachdem ich sowieso einen 300V-tauglichen "Injektionskopf" werde bauen 
müssen, geb ich notfalls dort den Abschwächer mit rein.

Ulrich H. schrieb:
> Modul ... vom Chinesen
Ich habe nie, tue nicht und werde nie vom Chinesen kaufen. Das 
widerstrebt mir einfach. Ich will die Dinger selber bauen.

Ulrich H. schrieb:
> DDS in Software
Hab ich schon tausend Mal überlegt, aber du kriegst die feinen 
Abstufungen fürs wobbeln nicht hin.

von Uwe S. (de0508)


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Hallo Michael Reinelt,

hier kannst Du einen Netzwerktester HFMUSB kaufen.

# 
http://www.rtk-service.de/shop/index.htm?frame=sg_NetzwerktesterHFMUSB.htm

Die Software, Firmware sowie die Steuersoftware hat Dl4JAL geschrieben:

# http://www.dl4jal.eu/

Mehr über das Messen mit deinem NWT kannst Du hier lesen:
"HF-Messungen mit dem Netzwerktester"

# http://www.box73.de/product_info.php?products_id=2402

von Ulrich H. (lurchi)


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Ohne Filter hat der DDS-Chip reichlich höherfrequente Signale drin, 
nicht nur Oberwellen, sondern auch Aliase von der Abtastung. Das Signal 
geht auch bis zu recht hohen Frequenzen (ggf. auch über 500 MHz), ist 
also auch damit ein potenter Störsender.

Für manche Anwendungen stören die höheren Frequenzen eventuell nicht, 
aber meist will man die nicht mit drin haben. Je nach Filter den man 
durchmisst kommt dann auch von den höheren Frequenzen was durch. 
Zumindest den Sperrbereich kann man dann nicht mehr gut beurteilen. Je 
nach Schaltung werden ggf. die ganz hohen Frequenzen auch demoduliert 
und kommen so in den niederfrequenten Bereich zurück.

So kompliziert ist ein LC filter mit 2-4 Induktivitäten und 3-8 
Kondensatoren auch nicht. Mit etwas suchen findet man dafür auch Werte.

Das mit dem Verstärker ist Ansichtssache. Ggf. reicht einem auch die 
kleine Amplitude. Ein 50 Ohm Ausgang ist schon irgendwie praktisch, weil 
man da ohne Probleme auch ein längeres Kabel dran haben kann, und auch 
anderes Zubehör wie extra Abschwächer, Verstärker oder Verteiler sind 
auch eher für 50 Ohm zu bekommen. Der Verstärker bietet auch etwas 
Schutz für das nicht ganz billige DDS IC. Ein schneller 
Operationsverstärker (z.B. AD8055) kann schon ausreichen, wenn die 
Amplitude nicht übermäßig groß werden soll.

Der Abschwächer ist auch nur ein passiver Spannungsteiler - halt so 
aufgebaut, dass die Impedanz gleich bleibt. Bei höheren Frequenzen geht 
leider nicht mehr jeder Schalter so gut - bis 10 MHz oder so hält sich 
der Einfluss aber noch in Grenzen.

Die Schaltung sollte eher keine getrennten Regler für VCC und AVCC 
nutzen, sondern einen Regler und extra Filter (LC, ggf. Ferriteperle) 
für AVCC. Für den Ausgangsverstärker braucht man ggf. auch eine negative 
Spannung.

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Ich habe nie, tue nicht und werde nie vom Chinesen kaufen. Das
> widerstrebt mir einfach. Ich will die Dinger selber bauen.

Kannst das Modul ja kaufen und den Chip runterloeten. Fuer den Preis des 
fertigen Moduls bekommst du den Chip hier nie. Dann hast du trotzdem 
alles selber gemacht.

Zum Rekonstuktionsfilter: Wuerde ich trotzdem reinmachen um saueber 
Verhaeltnisse zu schaffen. Frei nach dem Motto: Es wird sauber 
gearbeitet.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ulrich H. schrieb:
> Ohne Filter...
ok, habe verstanden...

Ulrich H. schrieb:
> Die Schaltung sollte eher keine getrennten Regler für VCC und AVCC
> nutzen, sondern einen Regler und extra Filter (LC, ggf. Ferriteperle)
> für AVCC. Für den Ausgangsverstärker braucht man ggf. auch eine negative
> Spannung.

Warum nicht?

Helmut Lenzen schrieb:
> Kannst das Modul ja kaufen und den Chip runterloeten. Fuer den Preis des
> fertigen Moduls bekommst du den Chip hier nie.
Zahlt die Firma. Und ich hasse Auslöten, speziell von (T)SSOP

Helmut Lenzen schrieb:
> Zum Rekonstuktionsfilter: Wuerde ich trotzdem reinmachen um saueber
> Verhaeltnisse zu schaffen. Frei nach dem Motto: Es wird sauber
> gearbeitet.
Nachdem ich gerne sauber arbeite, werd ich ein Rekonstruktionsfilter 
reinbauen. Wobei wir wieder bei meinem nackig sein in Analog wären, und 
der Frage was ein Rekonstruktionsfilter anderes ist als ein Tiefpass, 
und wie ich den Tiefpass auslege wenn ich zukünftig auch UKW (10.7MHz) 
oder schlimmeres (irgendwas war da im Fernseher mit ~30 MHz) haben will.

Ulrich H. schrieb:
> LC filter mit 2-4 Induktivitäten und 3-8 Kondensatoren
Für mich klingt das enorm bedrohlich...

Nachtrag: und wenn ich ier Beitrag "Rekonstruktionsfilter für DDS" 
von einem elliptischen Filter 9ter ordnung lese, wird mir auch gleich 
ganz ellüptisch :-(

: Bearbeitet durch User
von Lurchilurch (Gast)


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> > LC filter mit 2-4 Induktivitäten und 3-8 Kondensatoren
> Für mich klingt das enorm bedrohlich...

Fuer einen "Selbermacher" hast Du aber komische Ansichten.

Und den NCO-PIC hast Du Dir bestimmt auch noch nicht angeschaut.
(Der macht das O Wunder tatsaechlich in HW.)
Dagegen ist die DDS-Erzeugung mit einem AVR Gehampel.

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Zahlt die Firma.

Ok, das weiss ich ja nicht.

Michael Reinelt schrieb:
> Nachdem ich gerne sauber arbeite,

Siehst du deshalb verstehen wir uns ja auch :=)

Michael Reinelt schrieb:
> Nachdem ich gerne sauber arbeite, werd ich ein Rekonstruktionsfilter
> reinbauen. Wobei wir wieder bei meinem nackig sein in Analog wären, und
> der Frage was ein Rekonstruktionsfilter anderes ist als ein Tiefpass,
> und wie ich den Tiefpass auslege wenn ich zukünftig auch UKW (10.7MHz)
> oder schlimmeres (irgendwas war da im Fernseher mit ~30 MHz) haben will.

Das Kind muss einen namen haben. Hast aber recht ist wirklich nur ein 
Tiefpass. Ist aber halt so wild den zu berechnen. Wenn du einen Tiefpass 
hast kann man daraus schnell einen mit anderer Frequenz oder Impedanz 
herleiten.

Michael Reinelt schrieb:
> Für mich klingt das enorm bedrohlich...

Die Spulen kann man fertig kaufen, ist also das gleiche als ob man 
Widerstaende verarbeitet.

Michael Reinelt schrieb:
> Nachtrag: und wenn ich ier Beitrag "Rekonstruktionsfilter für DDS"
> von einem elliptischen Filter 9ter ordnung lese, wird mir auch gleich
> ganz ellüptisch :-(

Mach dich nicht bange. Du sollst das Filter nicht herleiten. In dem 
Falle muesste ich dir recht geben das waere sehr viel Aufwand. Wie 
gesagt ein vorhandenes Filter wird einfach umgerechnet.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Lurchilurch schrieb:
>> > LC filter mit 2-4 Induktivitäten und 3-8 Kondensatoren
>> Für mich klingt das enorm bedrohlich...
>
> Fuer einen "Selbermacher" hast Du aber komische Ansichten.

ich lege Wert auf die Feststellung dass meine Ansichten nicht "komisch" 
sind :-) ich weiss um meine Stärken (die ich hier nicht ausspielen kann) 
und um meine Schwächen (die im Analogbereich beinahe allumfassend sind).

> Und den NCO-PIC hast Du Dir bestimmt auch noch nicht angeschaut.
> (Der macht das O Wunder tatsaechlich in HW.)
> Dagegen ist die DDS-Erzeugung mit einem AVR Gehampel.

Hast du recht, hab ich nicht. Weil ich das mit AVR hinkriegen will, weil 
ich ein Stück weit "zuhause" bin und das als "Selbermacher" einigermaßen 
im Griff habe.

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Hast aber recht ist wirklich nur ein
> Tiefpass. Ist aber halt so wild den zu berechnen. Wenn du einen Tiefpass
> hast kann man daraus schnell einen mit anderer Frequenz oder Impedanz
> herleiten.

Also gut. Wir haben 50 Mhz DDS-Takt. Laut Nyquist also ab 25 MHz 
unbrauchbar. Damit wir auf der sicheren Seite sind, nehmen wir 1/3 plus 
etwas Reserve, also 15 MHz.

Einen Minimal-Tiefpass für 15 MHz krieg ich grad noch hin (RC). Ich 
fürchte nur ihr erwartet etwas anderes.... Ordnung? Aktiv? Sallen-Key? 
LC? Hilfe!

von Ulrich H. (lurchi)


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Die 15 MHz Filterfrequenz kommen ganz gut hin. Als Filter kommt 
eigentlich nur ein LC Filter in Frage.

Eine recht ausführliche Sammlung zum DDS gibt es hier:
http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/450968421DDS_Tutorial_rev12-2-99.pdf&rct=j&q=&esrc=s&sa=U&ei=a1qYVNaCA4vXPPregPgE&ved=0CBQQFjAA&usg=AFQjCNGR0mXzR7RNPbiIY7DIwoxiM9X_5w

Auf Seite 52 ist da auch ein LC filter drin gezeigt. Die Werte muss man 
aber für die Frequenz noch anpassen: von 70 MHz nach 14 MHz wäre das ein 
Faktor 5 in der Frequenz als die Induktivitäten und Kapazitäten 5 mal so 
groß wählen.

Ein Sammlung von auch einfacheren Filtern gibt es hier:
http://www.rudiswiki.de/wiki9/AmateurRadioDDSgenerator


In der Regel dürfen sich VCC und AVCC nur um einen kleinen Betrag 
unterscheiden, sollten also zusammen hochfahren. Die Trennung macht man 
vor allem wegen der hochfrequenten (hier so ab 10 MHz) Störungen, und da 
hilft der Spannungsregler nur wenig. Eine Ferriteperle ist da schon 
effektiver.  Wichtig ist da mehr das Layout und die Entkopplung.
Den µC würde ich eher langsamer laufen lassen - gibt weniger Störungen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ulrich H. schrieb:
> Die 15 MHz Filterfrequenz kommen ganz gut hin. Als Filter kommt
> eigentlich nur ein LC Filter in Frage.
>
> Eine recht ausführliche Sammlung zum DDS gibt es hier:
> 
http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/450968421DDS_Tutorial_rev12-2-99.pdf&rct=j&q=&esrc=s&sa=U&ei=a1qYVNaCA4vXPPregPgE&ved=0CBQQFjAA&usg=AFQjCNGR0mXzR7RNPbiIY7DIwoxiM9X_5w

leider funktioniert der Link bei mir nicht....

> Ein Sammlung von auch einfacheren Filtern gibt es hier:
> http://www.rudiswiki.de/wiki9/AmateurRadioDDSgenerator

ok, danke.

> In der Regel dürfen sich VCC und AVCC nur um einen kleinen Betrag
> unterscheiden, sollten also zusammen hochfahren. Die Trennung macht man
> vor allem wegen der hochfrequenten (hier so ab 10 MHz) Störungen, und da
> hilft der Spannungsregler nur wenig. Eine Ferriteperle ist da schon
> effektiver.  Wichtig ist da mehr das Layout und die Entkopplung.
> Den µC würde ich eher langsamer laufen lassen - gibt weniger Störungen.

Verstanden. Nur - was kaufe ich dafür? Ein normale Drossel wirds wohl 
nciht tun, die ist ab x MHz mehr Kondensator, wie ich lernen durfte.

Wonach sucht man / wählt man aus, z.B. bei RS?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Guten Morgen allerseits,

ich brauch da noch Hilfe....

für die Ferritperle zu AVCC hab ich einen eigenen Thread aufgemacht, da 
es mit diesem Thread wenig zu tun hat: 
Beitrag "Hilfe: Auswahl Ferritperle AVCC"

Zu meinem Filter: Ein LC-Filter in T- oder Pi-Form soll es werden. 
Irgendwo hab ich gelesen, dass T-Filter besser wäre, weil durch zwei 
Serienglieder HF (parasitäre Kapazitäten) besser unterdrückt wird. 
Stimnmt das so, oder ists in meinem Fall egal?

Unsicher bin ich mir bei der Wahl von Z_0: Ich vermute ich sollte da 
meine 330Ohm des "Arbeitswiderstandes" einsetzen?

Wenn ich das mache, komme ich auf L=3.3uH und C=65pF. Kann das 
hinkommen?

C hätte ich Keramik 1206 COG in 47 und 100pF. Da kann ich mich ja noch 
spielen.

L wird schon wieder schwierig für mich: 3.3uH lässt sich sicher finden, 
aber worauf ist da zu achten? Strombelastung/DC Widerstand ist in diesem 
Fall wohl zu vernachlässigen, dafür sollte sie eine möglichst hohe 
Resonanzfrequenz haben, richtig? Wie hoch ist "ziemlich hoch"? Im 
dreistelligen MHz-Bereich wirds da nämlich gleich wieder dünn...

Und natürlich das wichtigste: wie viele Pole soll der Filter haben? 
Reichen 3? Oder besser5? Übertreiben will ichs dann ja auch nicht...

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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So, ich hab mich mal dort 
http://www.rudiswiki.de/wiki9/AmateurRadioDDSgenerator an dem 
"einfachen" (nicht elliptischen) Filter orientiert, und mittels 
http://www-users.cs.york.ac.uk/~fisher/lcfilter/ einen Filter 5. Ordnung 
dimensioniert, mit der Grenzfrequenz habe ich etwas zwischen 15 und 20 
MHz rumgespielt, um "normale" Bauteilwerte zu erhalten. die 20 MHz 
sollten ja passen, Richtwert ist ja 40% der Taktfrequenz (50 MHz in 
meinem Fall)

Impedanz auf 270 Ohm, weiter runter wollte ich nicht gehen, da der 
Ausgang des DDS nur 4mA liefert, damit krieg ich 1V Amplitude.

Anbei die Schaltung mit Werten, und die Simulation in LTSpice. Wenn ich 
recht sehe, hätte ich bei 50 MHz etwa 45dB Dämpfung. Reicht das?

Dabei ist mir noch was eingefallen: Der AD9835 liefert ja nur positive 
Spannungen, also mit DC-offset. Sollte ich den versuchen loszuwerden? 
Einfach ein C in Serie? Vor oder nach dem Rekonstruktionsfilter?

von Helmut L. (helmi1)


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Hallo Michael,

normalerweise nimmt man ein Cauerfilter (Elliptic) als 
Rekonstruktionsfilter einer DDS.
Das ist nur unwesentlich aufwendiger als die anderen Filter, faellt aber 
steiler ab. Dabei legt man das Filter so aus das die Stelle mit der 
hoechsten Daempfung genau auf die Taktfrequenz der DDS faellt. Dadurch 
ist dieser Stoerenfried schon mal maximal bedaempft. Als Ordnung fuer 
das Filter wird meistens 9 Ordnung gewaehlt, also 3 Spulen und 6 
Kondensatoren.

Ich habe da mal ein Filter fuer dich berechnet.

Im Schaltplan ist das obere Filter das exakt berechnete Filter und das 
unter auf Normwerte korrigierte Filter.
Diu siehst bis 20MHz laesst alles durch und faellt dann steil ab. 
Cauerfilter haben die Eigenschaft auch im Sperrbereich eine Welligkeit 
zu besitzen was man schoen erkennen kann. Die erste Stelle wo maximale 
Daempfung erfolgt liegt genau auf der Taktfrequenz von 50MHz der DDS.

Als Spulen nimmst du am besten SMD Typen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Helmut Lenzen schrieb:
> normalerweise nimmt man ein Cauerfilter (Elliptic) als
> Rekonstruktionsfilter einer DDS.
Hab ich eh gelesen, nur nix gefunden wie ich das auslege.

> Ich habe da mal ein Filter fuer dich berechnet.
Du bist (wie immer) ein Wahnsinn! Ist ja wie Weihnachten :-)

Aber im Ernst: Wie berechnet man ein Cauer-Filter? noch dazu so, dass 
die erste sin(x)/x Spitze genau auf die 50MHz fällt?

> Im Schaltplan ist das obere Filter das exakt berechnete Filter und das
> unter auf Normwerte korrigierte Filter.
Ich korrigiere: Weihnachten + ostern... wobei ich bei den 51pF kurz 
gestockt habe, aber nur kurz :-)

> Cauerfilter haben die Eigenschaft auch im Sperrbereich eine Welligkeit
> zu besitzen was man schoen erkennen kann. Die erste Stelle wo maximale
> Daempfung erfolgt liegt genau auf der Taktfrequenz von 50MHz der DDS.
Perfekt!

> Als Spulen nimmst du am besten SMD Typen.
Ja, natürlich. Muss ich da auf etwas achten? Hohe Resonanz? Hohe Güte?

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Du bist (wie immer) ein Wahnsinn! Ist ja wie Weihnachten :-)

Klar, ich bin der Weihnachtsmann. Nur komme ich nicht durch den Kamin 
sondern durch den Draht :=)

Michael Reinelt schrieb:
> Aber im Ernst: Wie berechnet man ein Cauer-Filter? noch dazu so, dass
> die erste sin(x)/x Spitze genau auf die 50MHz fällt?

Da gibt es Programme fuer.

http://www.aade.com/filter.htm

Michael Reinelt schrieb:
> Ich korrigiere: Weihnachten + ostern... wobei ich bei den 51pF kurz
> gestockt habe, aber nur kurz :-)

51PF ist ein Normwert, kannst ja 47pF + 3.3pF nehmen. Ich habe die auch 
nicht alle da. Bei SMD ist das schoene ja man kann die uebereinander 
loeten und es faellt noch nicht mal auf.

Michael Reinelt schrieb:
> Ja, natürlich. Muss ich da auf etwas achten? Hohe Resonanz? Hohe Güte?

Beides. Umso besser stimmt das Filter mit der Simulation ueberein.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Helmut Lenzen schrieb:
> http://www.aade.com/filter.htm

Wahnsinn! Drei Klicks und ich habe einen Filter! Wieder was gelernt...

Helmut Lenzen schrieb:
> 51PF ist ein Normwert, kannst ja 47pF + 3.3pF nehmen.

ich dachte eher an 33+18 oder 39+12 :-)

Helmut Lenzen schrieb:
> Als Spulen nimmst du am besten SMD Typen.

ich hätte mal die da gefunden: 
http://at.rs-online.com/web/p/drahtgewickelte-smd-induktivitaten/8007787/

Reichen die 130 MHz Resonanz?

Und ist Q=20 gut oder weniger gut? (da fehlt mir komplett der Bezug 
dazu)

von Ulrich H. (lurchi)


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Die 130 MHz Resonanz sollten ausreichen. Durch die parallelen 
Kondensatoren wird ja eine Resonanz im Bereich 50 MHz - 120 MHz erzeugt. 
Wenn die Eigenresonanz im Vergleich dazu nicht sehr hoch ist, könnte man 
ggf. die interne Kapazität mit berücksichtigen. Die kleinen 
Kondensatoren werden also noch etwas kleiner. So kritisch ist die Lage 
der Nullstellen aber auch nicht - nur die untere sollte in etwa passen.

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Hmmm... nachdem ich in der Analogwelt doch nicht so
> zuhause bin, tendiere ich derzeit zu einem AD9835.

Schade.

Wieder jemand, der unwiderruflich an die digitale
Materialschlacht verloren ist. Sic transit gloria mundi.

von Possetitjel (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:

> Schau dir auch nochmal den LM7001 an.

Warum eigentlich?

Haben die AVRs keine Timer/Teiler, die man für eine PLL
benutzen kann?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Possetitjel schrieb:
> Wieder jemand, der unwiderruflich an die digitale
> Materialschlacht verloren ist. Sic transit gloria mundi.

Dass das alles einem guten Zweck dient, nämlich dem Erhalten guter alter 
kluger analoger genialer Röhrentechnik, zählt gar nicht?

Possetitjel schrieb:
> Sic transit gloria mundi.

Nur damit das klar ist: mit deinen Fremdwörtern kannst mir gar nicht 
imprägnieren!

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Helmut Lenzen schrieb:
>> 51PF ist ein Normwert, kannst ja 47pF + 3.3pF nehmen.
>
> ich dachte eher an 33+18 oder 39+12 :-)

Weil du sagtes du haettes 47pF da.

Michael Reinelt schrieb:
> ich hätte mal die da gefunden:
> http://at.rs-online.com/web/p/drahtgewickelte-smd-induktivitaten/8007787/
>
> Reichen die 130 MHz Resonanz?

Die sollten reichen.

>
> Und ist Q=20 gut oder weniger gut? (da fehlt mir komplett der Bezug

Arg viel mehr wird es nicht geben in der Form.

Ulrich H. schrieb:
> So kritisch ist die Lage
> der Nullstellen aber auch nicht - nur die untere sollte in etwa passen.

Richtig!

Possetitjel schrieb:
> Wieder jemand, der unwiderruflich an die digitale
> Materialschlacht verloren ist.

Die wissen alle nicht wie interresant Analogtechnik ist.
Da werden die Jungs von den Maenner getrennt.

Michael Reinelt schrieb:
> Dass das alles einem guten Zweck dient, nämlich dem Erhalten guter alter
> kluger analoger genialer Röhrentechnik, zählt gar nicht?

Du bastelst mit Roehren rum und sagt du kennst nix von analoger Technik?
Tiefstapler!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Possetitjel schrieb:
> Haben die AVRs keine Timer/Teiler, die man für eine PLL
> benutzen kann?

Nicht in dem interessierenden Frequenzbereich. Die MW ZF von 455 kHz 
kriegt man mit Ach und Krach noch hin, aber mit zahlreichen Oberwellen 
und dem unvermeidlichen Gesumme der anderen Sachen im AVR. Für 10,7 MHz 
ist das völlig aussichtslos.
Die PLL ist bei sauber aufgebautem VCO sehr rein und phasenstarr. Als 
ich neulich einen LM7001 aus einem analogen SAT Receiver mit dem 
passenden Quarz gewann, habe ich mir gleich mal einen AVR kontrollierten 
FM Sender gebastelt, wobei der HF Block allerdings in einem Tunergehäuse 
landete mit den üblichen HF Vorkehrungen wie Abblockung usw. Das 
Ergebnis war ein sehr sauberes, rausch- und Nebengeräusch freies UKW 
Senderchen, mit dem ich gleich meinen uralten Beomaster 3000 abgleichen 
konnte.
VCO wie immer aus dem Plessey 'Satellite, Cable and TV Handbook'.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Haben die AVRs keine Timer/Teiler, die man für eine PLL
>> benutzen kann?
>
> Nicht in dem interessierenden Frequenzbereich.

Verblüffend.

> Die MW ZF von 455 kHz kriegt man mit Ach und Krach noch hin,
> aber mit zahlreichen Oberwellen und dem unvermeidlichen
> Gesumme der anderen Sachen im AVR. Für 10,7 MHz ist das
> völlig aussichtslos.

Wenn Du das sagst, wird das so sein. Ich kenne mich mit den
AVR nicht aus.

Ich habe das nicht in der Tiefe geprüft, aber die Datenblätter
der MSP430 habe ich so verstanden, dass deren Timer extern bis
hoch zum Systemtakt (also 8Mhz bzw. 16MHz) getaktet werden
können. Deswegen hatte ich vermutet, das geht mit auch mit dem
AVR.
Es sollte nicht so schwierig sein, damit eine brauchbare PLL
hinzubekommen, denke ich.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Weil du sagtes du haettes 47pF da.

Ja, aber keine 3.3 :-(

Ich muss mein Sortiment (an dem du schuld bist, du erinnerst dich noch? 
Muss fast genau ein Jahr her sein...) um diverse pF-Werte erweitern. 
Hatte ich bisher nicht gebraucht (bis auf die obligatorischen 22pF am 
Quarz)

Sie SMD-Induktivität ist bestellt.

Ist da am Layout noch was zu berücksichtigen? Kurz, klein, 
straight-forward, davon gehe ich mal aus. So Anfängerfehler wie "kein 
GND unter der Spule"?

Helmut Lenzen schrieb:
> Du bastelst mit Roehren rum und sagt du kennst nix von analoger Technik?
> Tiefstapler!

Dass ich darin rumschraube, heisst leider noch lange nicht dass ich das 
verstehe :-( Für einen "am Analog-Auge-Erblindeten" wie mich ist das 
teilweise schon schwerer Tobak, nichtsdestotrotz extrem faszinierend. 
Was mich so fesselt: Wenn man heute ein (technisches) Problem hat, dann 
"bewirft" man das Problem mit Simulatoren, ASICs, FPGAs etc. Das ist ok 
bzw. kann ich zu wenig beurteilen. In meinem Bereich (IT) bewirft man 
heutzutage Probleme mit GHz, Hauptspeicher, Cache, Cores, Blades, SSDs, 
und was die Hard- und Software-Hersteller halt so gegen Geld zu bieten 
haben. "Damals" waren die Sachen, mit denen Probleme beworfen werden 
konnten, rar. Deshalb hat man hauptsächlich mit etwas geworfen, was 
leider ziemlich in Vergessenheit geraten ist: Gehirnschmalz.

Allein wenn man zum ersten Mal vor einer Reflex-Schaltung steht 
(idealerweise zweifach: HF/ZF und ZF/NF) bleibt einem schon mal der Mund 
offen...

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Wieder jemand, der unwiderruflich an die digitale
>> Materialschlacht verloren ist. Sic transit gloria mundi.
>
> Dass das alles einem guten Zweck dient, nämlich dem
> Erhalten guter alter kluger analoger genialer
> Röhrentechnik, zählt gar nicht?

Ähhh... doch. Das zählt schon. Aber genau deshalb verstehe
ich Deine Behauptung nicht, Du hättest von Analogtechnik
keine Ahnung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Possetitjel schrieb:
> Es sollte nicht so schwierig sein, damit eine brauchbare PLL
> hinzubekommen, denke ich.

Na dann hol dir mal den Taschenrechner :-) Nehmen wir mal an, du hast 
den hohen Systemtakt von 16Mhz - und nun zeig mir, wie man damit auf 
10,7Mhz kommt.
Und nicht schummeln, hehehe. Ich weiss, das du mit 21,4Mhz Systemtakt 
ein Signal von 10,7Mhz erzeugen kannst, aber mach das mal mit 16Mhz, 
oder 20Mhz, oder 24Mhz...
Nee, mal Ernst beiseite, du kannst (und ich habe mit mit einem Mega8515 
genau so etwas gebaut) zwar Frequenzen erzeugen, aber nur in einem 
bestimmten Raster, der durch den Teilerfaktor des Timers bestimmt wird.

Der Trick bei einer PLL ist aber, das du einen Teiler für die 
Raster(Referenz-)frequenz hast (beim LM7001 im FM Mode z.B. 50kHz oder 
100 kHz), und einen zweiten Teiler für die Ausgangsfrequenz.

Als Beispiel: Rasterfrequenz sei 100kHz und du möchtest eine 
Ausgangsfrequenz von 100,00 Mhz, dann stellst du den PLL Teiler auf 
1000. Der chipinterne Phasenkomparator vergleicht dann die beiden 
Frequenzen (sollen beide nominal 100kHz sein)  und liefert am 
Steuerausgang eine Abstimmspannung für den VCO, wenn der Vergleich nicht 
stimmt. Dein AVR kann natürlich z.B. die Rasterfrequenz erzeugen, aber 
er kann weder vergleichen, noch einen 100Mhz Oszillator direkt zählen.
Du willst 88,9 Mhz? Kein Problem, ich stelle den Teiler auf 889, usw.

Einen LM7001 einzusparen ist auch deswegen nicht sinnvoll, weil er so 
schweinebillig ist.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Es sollte nicht so schwierig sein, damit eine brauchbare
>> PLL hinzubekommen, denke ich.
>
> [...] Nehmen wir mal an, du hast den hohen Systemtakt von
> 16Mhz - und nun zeig mir, wie man damit auf 10,7Mhz kommt.

Du sagst es doch selbst schon:

> Der Trick bei einer PLL ist aber, das du einen Teiler für
> die Raster(Referenz-)frequenz hast (beim LM7001 im FM Mode
> z.B. 50kHz oder 100 kHz), und einen zweiten Teiler für
> die Ausgangsfrequenz.

Genau.

Unter der Annahme, der verwendete µC hat mehr als einen
Teiler/Zeitgeben: Referenzteiler auf 160 (ergibt 100kHz
Referenzfrequenz), VCO-Teiler auf 107. Ergibt 10.7Mhz
Ausgangsfrequenz - im Rahmen der Quarzgenauigkeit natürlich.

> Als Beispiel: Rasterfrequenz sei 100kHz und du möchtest eine
> Ausgangsfrequenz von 100,00 Mhz,

Nee. Zuviel für den µC ohne Vorteiler.

Man kann das Konzept natürlich entweder durch einen Vorteiler
oder durch eine Art Premixer-Konzept pimpen, aber das führt
hier ein bissl weit.

> Dein AVR kann natürlich z.B. die Rasterfrequenz erzeugen,

Richtig. Etwas ausführlicher: Er hat eine Quarz"referenz"
(seinen Taktgenerator nämlich), er hat einen internen
programmierbaren Teiler für die benötigte Rasterfrequenz,
und er hat einen internen programmierbaren Teiler für die
VCO-Frequenz.
Er hat also genau das, was dem 4046 fehlt.

> aber er kann weder vergleichen,

Das kann z.B. der 74HC4046. Der hat auch den notwendigen VCO
an Bord.
Man hätte also mit einem einzigen zusätzlichen IC einen
nebenwellenfreien Generator bis etwa 16MHz.

Eine gewisse Komplikation ergibt sich vielleicht aus den
Betriebsspannungen (5V/3.3V).

> noch einen 100Mhz Oszillator direkt zählen.

Ist mir klar - von 100MHz war aber auch keine Rede. Michael
wollte ursprünglich 0.46MHz.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Possetitjel schrieb:
> Unter der Annahme, der verwendete µC hat mehr als einen
> Teiler/Zeitgeben: Referenzteiler auf 160 (ergibt 100kHz
> Referenzfrequenz), VCO-Teiler auf 107. Ergibt 10.7Mhz
> Ausgangsfrequenz - im Rahmen der Quarzgenauigkeit natürlich.

Na dann schreib das mal. Ich bin gespannt. Allerdings bin ich in der 
Zeit, die du dafür brauchst längst fertig und habe nicht nur 10,7 Mhz 
und 455kHz, sondern einen frei konfigurierbaren Generator bis 130MHz.

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Was aus meiner Sicht auch noch gegen die PLL spricht: sie ist langsam. 
Schnelle Wobbel-Sequenzen sind dadurch limitiert, und vor allem der 
Rücksprung von der Endfrequenz zur Anfangsfrequenz (Annahme: 430-490kHz, 
also der Sprung von 490 auf 430) könnten durchaus problematisch sein...

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Timer im µC sind in der Regel Synchron zum µC Takt. Man kann sie 
also gerade nicht nutzen um den Takt des VCOs zu teilen. Teilen kann man 
die Frequenz zwar schon noch, nur hat man dann so viel Jitter drauf, 
dass man damit kaum noch einen PLL Aufbauen kann.

Wobbeln mit PLL ist aber auch nicht trivial. Wenn man vielleich eine 
Frequenzraster von 5 kHz nutzt hat man immer noch nur 20 Stufen für 
einen Bandbreite von 100 kHz ( 400-500 kHz oder 10,65 - 10,75 MHz). Den 
Rest muss dann der analoge Filter des PLLs ausgleichen. Da dann noch 
einen eingermaßen linearen Verlauf der Frequenz hinzubekommen ist eine 
echte Herausforderung bei der Auslegung des Schleifen-Filters. Für eine 
Einstellung geht es ggf. noch, aber wenn dann die Bandbreite geändert 
wird stimmt es ggf. nicht mehr. Auch geht der Vorteil des PLLs 
weitgehend verloren, denn die tatsächliche Frequenz hinkt der 
eingestellten um eine gewisse Zeit hinterher. Die Rampe für den VCO kann 
man dann aber auch besser gleich direkt erzeugen als über Teiler und 
Phasenvergleicher.

Damit also eher der µC mit mit eine DAC zum steuern eines VCO und ein 
einfacher fester Vorteiler, damit der µC die Frequenz gut messen kann. 
Die Frequenz stellt man über die Spannung ein, und der µC dient nur dazu 
die Kennline zu korrigieren, etwa indem man vor der eigentlichen Messung 
ein Paar Werte einstellt und nachmisst. Als low cost Variante reicht da 
der HC4046 (als billiger linearer VCO) und ein Teiler wie HC4040. Dazu 
ein einfacher DAC oder ggf. auch PWM mit Filter.
Wenn man will, könnte man das Steuersignal auch analog erzeugen 
(Rechteckdreieck-Generator mit 2 OPs) und der µC misst nur noch nach und 
bestimmt/ korrigiert jeweils die Mittenfrequenz während der Messung. Die 
Frequenzmarken werden dann analog aus der VCO Spannung erzeugt.

von Helmut L. (helmi1)


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Ich wuerde fuer den Wobbler auch besser DDS nehmen. Da ist die neue 
Frequenz in wenigen Takten eingestellt.

Michael Reinelt schrieb:
> Ist da am Layout noch was zu berücksichtigen? Kurz, klein,
> straight-forward, davon gehe ich mal aus.

So ist es.

von Possetitjel (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Unter der Annahme, der verwendete µC hat mehr als einen
>> Teiler/Zeitgeben: Referenzteiler auf 160 (ergibt 100kHz
>> Referenzfrequenz), VCO-Teiler auf 107. Ergibt 10.7Mhz
>> Ausgangsfrequenz - im Rahmen der Quarzgenauigkeit natürlich.
>
> Na dann schreib das mal. Ich bin gespannt.

Verstehe ich nicht.

Ob ich interne Timer programmiere oder externe, das ist doch
Jacke wie Hose.

> Allerdings bin ich in der Zeit, die du dafür brauchst längst
> fertig

Jaja... Deiner ist sowieso länger. Darum ging es mir aber
gar nicht.

> und habe nicht nur 10,7 Mhz und 455kHz, sondern einen
> frei konfigurierbaren Generator bis 130MHz.

Ich erlaube mir den Hinweis, dass es auch darum nicht ging.

Es ging um einen Prüfgenerator im Bereich um 460kHz. Mein
Vorschlag erlaubt einen Prüfgenerator im Bereich um 460kHz.
Er erfüllt also die ursprüngliche Anforderung.

Ich hatte eigentlich auf sachliche Hinweise und Einwände
gehofft. Dass diese nicht vorgebracht wurden, fasse ich als
Hinweis darauf auf, dass mein Vorschlag sachlich korrekt ist,
aber als unsportlich - weil viel zu simpel - angesehen wird.

Für sachliche Einwände bin ich nach wie vor offen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Possetitjel schrieb:
> Für sachliche Einwände bin ich nach wie vor offen.

Hatte ich oben geschrieben, vermutlich untergegangen: Geschwindigkeit 
und Frequenzsprünge dürften mit PLL schwierig werden.

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Was aus meiner Sicht auch noch gegen die PLL spricht: sie
> ist langsam.

Relativ langsam, ja. Durchaus richtig.

Allerdings wirst Du wissen, dass man schmalbandige Filter
ohnehin nicht zu schnell wobbeln darf - Stichwort: Einschwing-
zeit.

> Schnelle Wobbel-Sequenzen sind dadurch limitiert,

Das stimmt zwar - aber ich würde ohnehin nicht im klassischen
Sinne wobbeln. Wobbeln ist ein Notbehelf, um ein stehendes
Bild auf einem nicht speichernden Oszi zu erzielen.

Wenn man einen µC verwendet, hat man andere (bessere)
Möglichkeiten. Wenn man klassisch Wobbeln will, muss man
keinen µC verwenden.

> und vor allem der Rücksprung von der Endfrequenz zur
> Anfangsfrequenz (Annahme: 430-490kHz, also der Sprung von
> 490 auf 430) könnten durchaus problematisch sein...

Keine Sägezahn- sondern Dreieck-Ansteuerung verwenden (also
Hin- und Rückweg darstellen). Das ist, soweit mir bekannt
ist, sowieso der übliche Weg.

Im übrigen will ich Dich zu nichts überreden.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Possetitjel schrieb:
> Allerdings wirst Du wissen, dass man schmalbandige Filter
> ohnehin nicht zu schnell wobbeln darf - Stichwort: Einschwing-
> zeit.

Richtig, aber ich muss die Zeit nicht durch die PLL noch verlängern.

Possetitjel schrieb:
> Das stimmt zwar - aber ich würde ohnehin nicht im klassischen
> Sinne wobbeln. Wobbeln ist ein Notbehelf, um ein stehendes
> Bild auf einem nicht speichernden Oszi zu erzielen.

Sondern? (Frage ist ernst gemeint)

Possetitjel schrieb:
> Keine Sägezahn- sondern Dreieck-Ansteuerung verwenden (also
> Hin- und Rückweg darstellen). Das ist, soweit mir bekannt
> ist, sowieso der übliche Weg.
Jein. Normalerweise schon, hat aber (wie im Ausgangspost beschrieben) 
seine Limitierungen. Ausschlaggebend für mich sind die fehlenden 
Frequenzmarker.

> Im übrigen will ich Dich zu nichts überreden.
Hätte ich auch nicht so verstanden, ich bin durchaus offen für 
kontroverse Diskussion. Noch ist ja nix geätzt und gelötet :-)

von Possetitjel (Gast)


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Ulrich H. schrieb:

> Die Timer im µC sind in der Regel Synchron zum µC Takt.
> Man kann sie also gerade nicht nutzen um den Takt des
> VCOs zu teilen.

Das ist ein guter Hinweis, danke.
Ich hoffe zwar, dass Deine Aussage nicht zutrifft, aber ich
werde das überprüfen.

> Wobbeln mit PLL ist aber auch nicht trivial.

Das ist richtig.

Für mich persönlich ist ohnehin das Konzept "klassisch wobbeln
mit µC" nicht stimmig.

Entweder baue ich einen klassischen Wobbler, dann brauche ich
keinen µC - das geht analog. (Aus der alten, analogen Zeit
stammt das Konzept schließlich.)

Oder ich verwende einen µC, dann kann ich mit wenig Zusatzaufwand
einen simplen skalaren Netzwerkanalysator bauen. Der Oszi im
X-Y-Betrieb ist dann nur das Sichtgerät.

> Die Rampe für den VCO kann man dann aber auch besser gleich
> direkt erzeugen als über Teiler und Phasenvergleicher.

Hmm. Man könnte...

> Damit also eher der µC mit mit eine DAC zum steuern eines VCO
> und ein einfacher fester Vorteiler, damit der µC die Frequenz
> gut messen kann. Die Frequenz stellt man über die Spannung ein,
> und der µC dient nur dazu die Kennline zu korrigieren, etwa
> indem man vor der eigentlichen Messung ein Paar Werte einstellt
> und nachmisst.

Ach, hier schreibst Du es selbst schon. "Frequenz messen und VCO
nachstellen" läuft auf eine Art "FLL" (Frequenzregelschleife)
hinaus.

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Allerdings wirst Du wissen, dass man schmalbandige
>> Filter ohnehin nicht zu schnell wobbeln darf -
>> Stichwort: Einschwingzeit.
>
> Richtig, aber ich muss die Zeit nicht durch die PLL
> noch verlängern.

Das stimmt natürlich. - Wahrscheinlich hat Ulrich sowieso
Recht, und eine PLL ist für echten Wobbel-Betrieb nicht
geeignet.

> Possetitjel schrieb:
>> Das stimmt zwar - aber ich würde ohnehin nicht im klassischen
>> Sinne wobbeln. Wobbeln ist ein Notbehelf, um ein stehendes
>> Bild auf einem nicht speichernden Oszi zu erzielen.
>
> Sondern? (Frage ist ernst gemeint)

Wie an Ulrich schon geschrieben: Entweder wobbeln - dann analog.

Oder digital mit µC - dann nach dem Prinzip des Netzwerkanalysators.
Heißt also: Mikrokontroller steuert die Frequenzerzeugung, erfasst
das Antwortsignal (Amplitude und ggf. Phase) und sorgt irgendwie
für die Darstellung (Amplituden per DMA auf DAC schreiben, auf
Oszi angucken).

Das hat den Vorteil, dass Du auch breitere Frequenzgänge
(NF-Verstärker) ausmessen und z.B. auch logarithmisch
darstellen kannst.

DDS-Chip als Wobbelgenerator kommt mir wie 12-Zylinder-Stern-Motor
als Fahrradhilfsmotor vor :)

> Possetitjel schrieb:
>> Keine Sägezahn- sondern Dreieck-Ansteuerung verwenden
>> (also Hin- und Rückweg darstellen). Das ist, soweit mir
>> bekannt ist, sowieso der übliche Weg.
>>
> Jein. Normalerweise schon, hat aber (wie im Ausgangspost
> beschrieben) seine Limitierungen. Ausschlaggebend für mich
> sind die fehlenden Frequenzmarker.

Okay... ich habe mich blöd ausgedrückt. Du kannst ja auch
die Frequenz hochzu und 'runterzu gleichschnell ändern,
aber nur den Hin-Weg darstellen. Die Marken auf dem zweiten
Kanal bleiben Dir ja unbenommen.

>> Im übrigen will ich Dich zu nichts überreden.
>
> Hätte ich auch nicht so verstanden, ich bin durchaus
> offen für kontroverse Diskussion. [...]

Okay, umso besser. - Das "richtige" Konzept hängt ja nicht
nur von den eigenen technischen Möglichkeiten, sondern auch
vom eigenen Vorwissen und den Lern-Interessen ab.

von Helmut L. (helmi1)


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Possetitjel schrieb:
>> Die Timer im µC sind in der Regel Synchron zum µC Takt.
>> Man kann sie also gerade nicht nutzen um den Takt des
>> VCOs zu teilen.
>
> Das ist ein guter Hinweis, danke.
> Ich hoffe zwar, dass Deine Aussage nicht zutrifft, aber ich
> werde das überprüfen.

Man kann aber mit einem nachgeschalteten D_Flipflop das ganze wieder 
synchronisieren. Sollte als nicht das Problem sein.

Wenn man mit einer PLL Frequenzsprünge mit minimalen Phasenfehler 
erzeugen möchte erfordert das ein PLL Filter 3. Ordnung.

Possetitjel schrieb:
> DDS-Chip als Wobbelgenerator kommt mir wie 12-Zylinder-Stern-Motor
> als Fahrradhilfsmotor vor :)

Grins, ist ja noch ein Kolbenmotor und keine Gasturbine. Da die Teile 
heute nicht viel kosten und einiges an Entwicklungsarbeit abhehmen 
sollte man die ruhig nehmen.

Possetitjel schrieb:
> Oder digital mit µC - dann nach dem Prinzip des Netzwerkanalysators.
> Heißt also: Mikrokontroller steuert die Frequenzerzeugung, erfasst
> das Antwortsignal (Amplitude und ggf. Phase) und sorgt irgendwie
> für die Darstellung (Amplituden per DMA auf DAC schreiben, auf
> Oszi angucken).

Würde ich auch so machen, dann hat man alle Zeit der Welt die Kurve 
aufzunehmen. Und als Anzeige ein LC-Display dran.

von Ulrich H. (lurchi)


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Das vom µC geteilte und damit µC takt synchrone Signal wieder auf die 
VCO Ebene zu bringen ist schon ein deutlicher Aufwand: auch beim D 
Flipflop kann man so etwas wie Race-Conditions bzw. metastabile Zustände 
treffen.
Für mich wäre da der 4059, LM7001 oder ähnliches das kleinere übel. Gute 
Generatoren auf PLL Basis nutzen oft auch mehr als 1 Schleife und sind 
entsprechend Aufwändig.

Den Einwand dass Wobbeln und µC nicht so recht zusammenpassen kann ich 
auch verstehen. Der Aufwand für einen µC ist aber mittlerweile sehr 
gering. So wie ich es sehe gibt es verschiedene Möglichkeiten die 
Messung zu erledigen:

Das durchfahren der Frequenzen kann man schnell (z.B. 20-100 Hz) machen 
und in Echtzeit auf dem Scope darstellen. Das ist der klassiche Wobbler, 
den man wohl am einfachsten mit einem klassichen LC VCO oder einem nicht 
mehr modernen XR2206 aufbauen könnte. Zur Not auch ein 4046 als billiger 
VCO. Einen µC könnte man dabei ggf. als Frequenzanzeige für die 
Mittenfrequenz und ggf. auch die Anzeige des Skala / Frequenzmarker 
nutzen. Eine PLL Schleife hilft nicht viel. Man tauscht die Drift / 
Nichtlinearität des VCOs gegen die Verzögerungen der PLL Schleife ein. 
Mit einem DDS Generator ließe sich das schnelle Wobbeln auch noch 
erledigen, aber auch nicht perfekt, denn auch da gibt es Stufen. Für die 
460 kHz sollte es aber noch reichen und könnte auch noch besser als die 
analoge Lösung werden.

Die andere Möglichkeit ist es die Frequenzen langsamer in z.B. 1-10 
Sekunden durchzufahren. Das Signal (Ausgangsamplitude) wird dazu 
gespeichert (ggf. auch im µC) und dann dargestellt (z.B. LCD, PC oder 
Scope). Das geht damit mehr in Richtung Netzwerkanalysator. Die Messung 
kann damit genauer werden, vor allem bei Schmalen Filtern und größerem 
Bereich, hat aber nicht mehr ganz das Echtzeit feeling beim Abgleichen. 
Für den Fall wäre eher der DDS Generator die Methode der Wahl. Ein PLL 
basierter Generator wäre auch möglich. Aber
einfach nur mit dem LM7001 gibt noch keine sehr feine Einstellung der 
Frequenz, und man bracht noch den VCO, bzw. gleich mehrere je nach 
Frequenz. Es gibt auch moderne PLL ICs wie ADF4150, die aber ähnlich 
aufwändig und HF mäßig wie ein DDS IC sind. Für mich ist das etwas für 
sehr hohe Frequenzen. Auch braucht ein PLL etwas Zeit zum einstellen, 
macht die Messung also eher langsamer. Den Teiler im µC kann man 
eingeschränkt für einen PLL nutzen, etwa um die Ref. Frequenz variabel 
zu machen und so ggf. feinere Schritte zu ermöglichen, allerdings dann 
nicht mit linearer Skalierung.

Das Gerät wäre wohl auch als mehr oder weniger normaler Sinus Generator 
nutzbar.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Mit einem DDS Generator ließe sich das schnelle Wobbeln auch noch
> erledigen, aber auch nicht perfekt, denn auch da gibt es Stufen.

Die sind aber kleiner als 1 Hz, damit kann man auch schön Quarzfilter 
durchmessen.  Der LM7001 hat im unteren MHz-Bereich (wenn ich mich recht 
erinnere) eine Auflösung von 1kHz. Die Quarzfrequenz ist nach unten 
limitiert, deshalb kann die Auflösung bei niedrigen Frequenzen kaum 
verbessert werden.

Seit die DDS Platinchen für 6 Euro erhältlich sind, warum dann nicht 
damit? Für diesen Zweck spielen die Spurs und Phasenrauschen keine große 
Rolle. Eine Zeitverzögerung ist auch da, denn für jeden Frequenzschritt 
muss der Wert fürs Phasenregister berechnet und zur DDS übertragen 
werden. An der Stelle lohnt sich Assembler.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Ich wäre auch stark für so ein DDS Platinchen (gff. auch über Amazon, 
wenn man keine Chinesen direkt, mit Zoll, Lieferzeiten usw. mag). Der HF 
Teil ist da zwar nicht immer perfekt, aber immer noch besser als man das 
so ohne weiteres selber hin bekommt. Außerdem kriegt man für den Preis 
sonst kaum das DDS IC.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Possetitjel schrieb:
>> Allerdings bin ich in der Zeit, die du dafür brauchst längst
>> fertig
>
> Jaja... Deiner ist sowieso länger. Darum ging es mir aber
> gar nicht.

Wenn du das auf diese Ebene ziehen möchtest, breche ich die Diskussion 
ab.

Ich argumentiere normalerweise sachlich und setzte Aufwand gegen Nutzen. 
Ein mit einem MC aufgebauter Teiler hat nun mal das Problem, das er mit 
dem peripheren Systemtakt synchronisiert ist (schau dir die T0 und T1 
Eingangsschaltung der AVRs an) und schon deswegen um die Flanke des 
Eingangssignals jittert.

Wobbeln mit PLL Anbindung ist übrigens nicht so ungewöhnlich, dabei wird 
mittels träger PLL Schleife die Mittenfrequenz angebunden und darüber 
dann die Dreieckspannung aufmoduliert, die z.B. auch aus einem MC mit DA 
Wandler kommen kann. Der MC kann dann auch gleich die X Spannung fürs 
Oszilloskop liefern und bekommt neben der Einstellung der PLL noch eine 
weitere sinnvolle Aufgabe.
Wenn der MC dabei auch die Abstimmspannung überwacht, kann er daraus Hub 
bzw. Wobbelbandbreite bestimmen und den Bereich der Dreieckspannung 
einstellen.

DDS ist schon eine feine Sache, hat aber immer das Problem des 
mitlaufenden Filters zu lösen.

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Matthias Sch. schrieb:
> DDS ist schon eine feine Sache, hat aber immer das Problem des
> mitlaufenden Filters zu lösen.

Ähhh.... wie? Wenn du jetzt "PLL" statt "DDS" geschrieben hättest, hätt 
ich verstanden. Bei DDS muss der Filter (falls du den 
Rekonstruktionsfilter meinst) ja eben nicht mitlaufen, sondern kann 
exakt auf die Taktfrequenz abgestimmt sein.

von Possetitjel (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>>> Allerdings bin ich in der Zeit, die du dafür brauchst
>>> längst fertig
>>
>> Jaja... Deiner ist sowieso länger. Darum ging es mir
>> aber gar nicht.
>
> Wenn du das auf diese Ebene ziehen möchtest, [...]

Entschuldigung: DU hast es auf diese Ebene gezogen. Lies
einfach die Zitate.
Wir reden über ein Hobby, und es geht nie darum, wer wann
warum schneller fertig ist als der andere. Eine Diskussion
auf dieser Basis ist unsinnig.

> Ich argumentiere normalerweise sachlich

Dann bleibe bitte dabei.

> und setzte Aufwand gegen Nutzen.

Aufwand und Nutzen liegen zu großen Teilen im Auge des
Betrachters. Es stört mich, wenn Du Deine persönliche
Gewichtung von Aufwand und Nutzen als allgemeinverbindlich
erklärst.

Für mich würde z.B. eine Rolle spielen, dass der 74xx4046
ungefähr eineinhalb Größenordnungen billiger ist als der
AD9835 (0.46 Euro gegen 18 Euro).
Wir haben den 9835 serienmäßig in Messgeräten verbaut und
die Erfahrung gemacht, dass der recht empfindlich gegen
Lötfehler (Kurzschlüsse) ist. Mit etwas Pech investiert man
die 18 Euro also mehrfach.

> Ein mit einem MC aufgebauter Teiler hat nun mal das Problem,
> das er mit dem peripheren Systemtakt synchronisiert ist

Das ist ein Problem - allerdings, wie Helmut bereits schrieb,
ein lösbares.

Ich kenne mich (wie früher bereits angemerkt) mit den AVRs
nicht aus; die Datenblätter zum MSP430 habe ich jedenfalls so
verstanden, dass dessen Teiler asynchron läuft, so dass er
dieses Problem nicht hätte.

Den Vorschlag mit dem 4046 habe ich - angeregt durch die
Projekte auf Holger Klabundes Webseite - nur gemacht, weil der
4046 genau das mitbringt, was dem µC zur kompletten PLL fehlt:
den VCO und den Phasenkomparator.
Ich finde dieses Konzept wegen seiner extemen Einfachheit
charmant; dass es andere, aufwändigere Konzepte gibt, die dann
auch deutlich mehr leisten, ist doch davon völlig unberührt.

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> Matthias Sch. schrieb:
>> DDS ist schon eine feine Sache, hat aber immer das
>> Problem des mitlaufenden Filters zu lösen.
>
> Ähhh.... wie? Wenn du jetzt "PLL" statt "DDS" geschrieben
> hättest, hätt ich verstanden. Bei DDS muss der Filter (falls
> du den Rekonstruktionsfilter meinst) ja eben nicht mitlaufen,
> sondern kann exakt auf die Taktfrequenz abgestimmt sein.

DDS haben prinzipbedingt das Problem, dass gleichzeitig mit
dem Nutzsignal auch Nebenwellen erzeugt werden, die je nach
gewünschter Nutzfrequenz irgendwo im Durchlassbereich des
Filters liegen konnnen - also auch dicht neben dem Nutzsignal
(nichtharmonische Nebenwellen, "spurs"). Die sind zwar i.d.R.
relativ schwach, lassen sich aber durch ein fest abgestimmtes
Filter nicht abtrennen.

Bei der PLL muss man im Unterschied zum DDS immer mit
harmonischen Nebenwellen (=Harmonische, Oberwellen) rechnen,
einfach weil der VCO keinen exakten Sinus liefern wird.

Je nach Anwendung stört das eine oder das andere mehr.

von Helmut L. (helmi1)


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Possetitjel schrieb:
> Bei der PLL muss man im Unterschied zum DDS immer mit
> harmonischen Nebenwellen (=Harmonische, Oberwellen) rechnen,
> einfach weil der VCO keinen exakten Sinus liefern wird.
>
> Je nach Anwendung stört das eine oder das andere mehr.

Man kann aber auch aus den beiden Welten das beste zusammenziehen.
Also die DDS fuer die feine Aufloesung und die PLL fuer das etwas 
saubere Signal.

Also den DDS Ausgang als Referenz fuer die PLL nehmen und mit der einen 
VCO regeln. So sollte die PLL bei passendem Schleifenfilter eigentlich 
die Spurs der DDS unterdruecken koennen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Possetitjel schrieb:
> Es stört mich, wenn Du Deine persönliche
> Gewichtung von Aufwand und Nutzen als allgemeinverbindlich
> erklärst.

Das hat nichts mit persönlichen Gewichtungen zu tun, sondern mit 
Erfahrung. Ich baue seit über 30 Jahren immer wieder HF Schaltungen und 
die Erfahrung hat gezeigt, das ein Controller (egal ob es ein 8051 oder 
ein STM32 ist) immer Störungen verursacht, wenn er mitten in der Kette 
der HF eingesetzt wird.
Das liegt einfach daran, das auf den Chips alles so eng zusammengebaut 
ist, das nun mal unvermeidliche Übersprechspitzen und die enge Struktur 
Störungen verursachen, die ein sauberes Messergebnis erschweren.

Es ist also normalerweise besser (vorhersehbarer), die Module zu 
trennen. Und wenn das eben nur ein Teiler ist, den ich in den MC 
versetzen möchte, lohnt der Aufwand nicht, weil das Ergebnis schlechter 
ist, als wenn ich gleich einen dafür geeigneten Chip nehme. Gut, mit den 
entsprechenden technischen Möglichkeiten kann ich ASIC bauen, die 
speziell diese Jobs erledigen, so machen das die grossen 
Messgerätehersteller mittlerweile. Sonst ist es eben besser, MCs und HF 
sauber zu trennen und genau das wurde eben in den Vor-ASIC Zeiten in der 
Industrie und bei den Amateuren schon immer gemacht.

Ich kann dir nur empfehlen, deine Schaltung mal so aufzubauen, wie du 
überlegt hast und das Ergebnis anzuschauen und durchzumessen.

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Helmut Lenzen schrieb:
> Dann sollte das ganze mit der Phasenstabilitaet eines Quarzes laufen.
> Auf einem Oszi sieht man sowas in der Regel nicht.

Dafür gibt es ja auch TIAs* ;)



* TIA = Time Interval Analyzer

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Nachdenken geht weiter... ich habe mittlerweile beschlossen, den AD9835 
auf einen extra print zu legen, da ich mir beim Digitalteil noch nicht 
sicher bin was ich da alles haben will (Display? Rotary Encoder? ...)

Folgende Fragen stellen sich mir momentan:

- der AD9835 liefert ja einen DC-Offset am Ausgang. irgendwo muss ich 
den loswerden, nur wo? Vor dem Cauer-Filter? Nachher? Nach dem OP? (OP? 
siehe nächste Frage). Wenn erst ganz hinten: Was macht mein Cauer-Filter 
mit dem DC-Anteil? ist der dem egal? (über die Spulen und 
Filter-terminierung fließt dann ja dauernd Strom...)

- Laut Datenblatt mag der einen Arbeitswiderstand von 300 Ohm haben. ich 
hätte aber gerne 50 Ohm. Den Widerstand zu reduzieren ist vermutlich 
möglich, aber auf Kosten der Amplitude (bei 300 Ohm / 4 mA max krieg ich 
1.2Vpp, bei 50 Ohm nur mehr 0.2V, das ist mir zu wenig). Also OP hinten 
nachschalten? Wo? (vor oder nach dem Cauer-Filter?) und vor allem: 
Welchen? (ich würde gerne mit 5V Single-Supply auskommen!)

- Ich weiss leider noch überhaupt nicht welche Pegel ich brauchen werde 
:-( Oben kam ja schon der Hinweis auf einen Abschwächer. -20 und -40dB 
wären nicht schlecht, vermute ich. Mach ich da zwei Pi-Glieder rein? Vor 
oder nach dem OP? oder lässt sich das gleich irgendwie mit dem OP 
kombinieren?

Bin für alle Vorschläge dankbar!


lg Michi

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Michael Reinelt schrieb:
> der AD9835 liefert ja einen DC-Offset am Ausgang. irgendwo muss ich
> den loswerden, nur wo?

Der AD9835 liefert einen (positiven, aus Außensicht) Strom am Ausgang 
(*I*out), also wirst du erstmal einen Widerstand direkt am Ausgang 
haben, der den Strom in eine proportionale Spannung wandelt, die die 
Compliance Voltage der Stromquelle im AD9835 nicht überschreitet. 
Auslegungsformeln findest du im Datenblatt.

Die Spulen liegen in Serie zum Signal, sehen also den DC-Bias nicht. Ich 
würde nach dem Filter kapazativ in die nächste Stufe koppeln, aber aus 
praktischer Sicht dürfte beides sich recht ähnlich verhalten. Ist der 
Koppel-C zu klein spielt seine Impedanz evtl. eine Rolle für den Filter, 
wenn er vor dem Filter kommt.

Michael Reinelt schrieb:
> Also OP hinten
> nachschalten? Wo? (vor oder nach dem Cauer-Filter?)

Natürlich nach dem Filter, da du nach dem Filter ein 
bandbreitenbegrenztes Signal hast, vor dem Filter jedoch nicht. Das 
vereinfacht die Konstruktion des Verstärkers erheblich.

und vor allem:
> Welchen? (ich würde gerne mit 5V Single-Supply auskommen!)

Single-Supply geht es dann eigentlich nur, indem du bis zur 
Ausgangsbuchse mit einem DC-Bias arbeitest, und erst dort kapazativ 
auskoppelst für ein symmetrisches Signal.

Außerdem wirst du bei 5 V einen Rail-to-Rail Op brauchen, die idR einige 
Kompromisse eingehen müssen.

Michael Reinelt schrieb:
> - Ich weiss leider noch überhaupt nicht welche Pegel ich brauchen werde
> :-(

Das wäre aber eine sehr wichtige Frage, die zu klären ist. Wenn du 5 V 
Amplitude haben willst, kannst du deinen Op ja schlecht Single-Supply 
mit 5 V versorgen, das geht nunmal nicht.

Mit Abschwächer meint man bei FGs eigentlich nicht unbedingt einen 
Abschwächer, sondern einfach nur eine Möglichkeit die Amplitude 
mehr-oder-weniger genau einzustellen. Bei mancher IC-DDS kann man die 
Amplitude im Chip sehr fein einstellen (unter etwas Verlust von 
Signalauflösung), kombiniert man das mit einer handvoll fixer 
Verstärkungen der Endstufe/einer Zwischenstufe, kann man schon einen 
großen Bereich abdecken. Wenn man nur irgendwelche Filter wobbeln will, 
und einen eigentlich nur relative Amplituden interessieren, kann man 
bestimmt auch einfach eine feste Ausgangsamplitude von etwa 1 V oder 1 
dBu oder ... je nach Anwendungsbereich festlegen.

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Marian B. schrieb:
> Der AD9835 liefert einen (positiven, aus Außensicht) Strom am Ausgang
> (*I*out), also wirst du erstmal einen Widerstand direkt am Ausgang
> haben, der den Strom in eine proportionale Spannung wandelt, die die
> Compliance Voltage der Stromquelle im AD9835 nicht überschreitet.
> Auslegungsformeln findest du im Datenblatt.

Hab ich, und ist laut Datenblatt mit Arbeitswiderstand 300 Ohm 
ausgelegt.

> Die Spulen liegen in Serie zum Signal, sehen also den DC-Bias nicht.
Wenn der Filter ebenfalls mit 300 Ohm gegen masse terminiert ist, eben 
schon.

> Ich
> würde nach dem Filter kapazativ in die nächste Stufe koppeln, aber aus
> praktischer Sicht dürfte beides sich recht ähnlich verhalten. Ist der
> Koppel-C zu klein spielt seine Impedanz evtl. eine Rolle für den Filter,
> wenn er vor dem Filter kommt.

Wie groß sollte der C etwa sein?

> Michael Reinelt schrieb:
>> Also OP hinten
>> nachschalten? Wo? (vor oder nach dem Cauer-Filter?)
>
> Natürlich nach dem Filter, da du nach dem Filter ein
> bandbreitenbegrenztes Signal hast, vor dem Filter jedoch nicht. Das
> vereinfacht die Konstruktion des Verstärkers erheblich.
Ok, dachte ich mir, wollte nur sichergehen

> Single-Supply geht es dann eigentlich nur, indem du bis zur
> Ausgangsbuchse mit einem DC-Bias arbeitest, und erst dort kapazativ
> auskoppelst für ein symmetrisches Signal.
Ok, auch gut. Wie groß etwa? 10uF? 47? 100?

> Außerdem wirst du bei 5 V einen Rail-to-Rail Op brauchen, die idR einige
> Kompromisse eingehen müssen.
Brauch ich nicht: Der DDS liefert 4mA an 300 Ohm, also 1.2V. Das 1:1 am 
Ausgang reicht mir.

> Das wäre aber eine sehr wichtige Frage, die zu klären ist. Wenn du 5 V
> Amplitude haben willst, kannst du deinen Op ja schlecht Single-Supply
> mit 5 V versorgen, das geht nunmal nicht.
Siehe oben, die 1.2V reichen. ich habe nur die Befürchtung, dass ich 
fürs Einspeisen in meine ZF-Kreise ein wesentlich schwächeres Signal 
brauche, deshalb die frage nach einem (oder zwei) Abschwächern mit 
-20/-40 dB

Hast du vielleicht noch eine Emfehlung für einen OP? mein Cauer-Filter 
begrenzt ab 20 MHz, viel mehr muss er also nicht können....

Irgendwo glaube ich gelesen zu haben, dass "current-feedback" OPs da gut 
geeignet wären, leider weiss ich nicht mal wirklich was das ist :-(

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Michael Reinelt schrieb:
> Irgendwo glaube ich gelesen zu haben, dass "current-feedback" OPs da gut
> geeignet wären, leider weiss ich nicht mal wirklich was das ist :-(

CFAs sind extrem schnell (andere Verstärker-Topologie, mit einem 
Stromeingang) und brauchen ein sehr sorgfältiges Layout und Versorgung 
(ein schneller Verstärker schwingt eben schnell, und ein CFA reagiert 
extrem empfindlich auf jede Kapazität am invertierenden Eingang).

Wenn du nur eine definiert-niedrige Zo am Ausgang sehen willst (die 
typischen 50 Ω, die dir der DDS-Chip nicht liefern kann), brauchst du 
IMHO keinen CFA dafür. Allerdings sind viele Video-Ops heutzutage CFAs, 
und deine Problembeschreibung ("Wenige Volt Hub in eine Last mit 
niedriger Impedanz bei Frequenzen bis 20 MHz treiben") ist recht präzise 
die gleiche von Video-Ops. Die meisten Video-Ops sind aber für 
Versorgungen von +- 5 V gedacht. (z.B. NE492, AD810, AD811, ...)

Auslegung: Wenn du 50 Ω in Serie zum Ausgang legst, hast du bei 50 Ω 
Terminierung und Gain von 2 exakt deine Eingangsspannung am Ausgang 
stehen, während die Endstufe eine Lastimpedanz von 100 Ω sieht... 
benötigst aber natürlich auch einen Op mit GBWP >> 2*20 MHz, und der Op 
muss den doppelten Spannungshub liefern.

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Marian B. schrieb:
> CFAs sind extrem schnell (andere Verstärker-Topologie, mit einem
> Stromeingang) und brauchen ein sehr sorgfältiges Layout und Versorgung
> (ein schneller Verstärker schwingt eben schnell, und ein CFA reagiert
> extrem empfindlich auf jede Kapazität am invertierenden Eingang).

Danke, also eher kein CFA (oder erst in V2.0 meines Wobblers, dann für 
GHz :-)

> Wenn du nur eine definiert-niedrige Zo am Ausgang sehen willst (die
> typischen 50 Ω, die dir der DDS-Chip nicht liefern kann), brauchst du
> IMHO keinen CFA dafür. Allerdings sind viele Video-Ops heutzutage CFAs,
> und deine Problembeschreibung ("Wenige Volt Hub in eine Last mit
> niedriger Impedanz bei Frequenzen bis 20 MHz treiben") ist recht präzise
> die gleiche von Video-Ops. Die meisten Video-Ops sind aber für
> Versorgungen von +- 5 V gedacht. (z.B. NE492, AD810, AD811, ...)

OPA365? 5V Single-Supply, R2R, GBWP 50 MHz, SMD-Anfänger-freundliches 
SOIC

> Auslegung: Wenn du 50 Ω in Serie zum Ausgang legst, hast du bei 50 Ω
> Terminierung und Gain von 2 exakt deine Eingangsspannung am Ausgang
> stehen, während die Endstufe eine Lastimpedanz von 100 Ω sieht...
> benötigst aber natürlich auch einen Op mit GBWP >> 2*20 MHz, und der Op
> muss den doppelten Spannungshub liefern.

Oh Danke, das mit dem gain=2 hätt ich jetzt glatt übersehen (schande, 
schande)

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Michael Reinelt schrieb:
> Oh Danke, das mit dem gain=2 hätt ich jetzt glatt übersehen (schande,
> schande)

1.2 V dürfte der OPA365 auch direkt in 50 Ω schaffen. (e: hm, 30 Ω Zo..)

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Reichelt LT1227 140MHz Video CFA, 3,50€, den gibts seit Jahren und der 
kann auch noch +/-15V

Bei der Gelegenheit sehe ich dass die endlich auch den Leistungs OP 
LT1210 haben: 55 MHz, 900 V/µs, ebenfalls CFA und +/-15V den könnte man 
schon für einen kleinen Kurzwellensender benutzen.

: Bearbeitet durch User
von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Marian B. schrieb:
> 1.2 V dürfte der OPA365 auch direkt in 50 Ω schaffen. (e: hm, 30 Ω Zo..)

Was heisst "e: hm, 30 Ω Zo.."?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> LT1227 140MHz Video CFA, 3,50€, den gibts seit Jahren und der
> kann auch noch +/-15V

Der ist aber nicht single-supply?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Michael Reinelt schrieb:
> OPA365? 5V Single-Supply, R2R, GBWP 50 MHz, SMD-Anfänger-freundliches
> SOIC

Hätte jetzt Pin-Kompatibel den AD8061 gefunden, der sollte doch noch 
besser passen als der OPA? Spricht was gegen den? Wenn nicht wird dann 
(endlich) bestellt.

von Ulrich H. (lurchi)


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Der AD8061 sieht schon ganz passend aus. Mit dem Layout muss man aber 
etwas aufpassen, es geht aber noch. Ob man einen normalen voltage 
Feedback OP oder Current feedback OP hat macht da keinen großen 
Unterschied. Ein Gain von etwa 2 ist auch eher Vorteilhaft gegenüber 
einem reinen Spannungsfolger.

Der Abschwächer kommt üblicherweise an den Ausgang. Stufen von -40 dB, 
-20 dB und ggf. auch noch -10 dB und - 5 dB. passen schon. Über die den 
Ref. Spannungseingang am DDS Chip kann man die Amplitude bei Bedarf fein 
einstellen (z.B. bis -5 dB runter). Wenn man viel wenige Amplitude 
braucht kann man ein externes Dämpfungsglied zwischen den Generator und 
die Schaltung setzen. Bis nur etwa 15 MHz kann man die Dämpfungsglieder 
ggf. auch noch mit mehr oder weniger normalen Schaltern/Relais schalten.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ulrich H. schrieb:
> Der Abschwächer kommt üblicherweise an den Ausgang. Stufen von -40 dB,
> -20 dB und ggf. auch noch -10 dB und - 5 dB. passen schon. Über die den
> Ref. Spannungseingang am DDS Chip kann man die Amplitude bei Bedarf fein
> einstellen (z.B. bis -5 dB runter). Wenn man viel wenige Amplitude
> braucht kann man ein externes Dämpfungsglied zwischen den Generator und
> die Schaltung setzen. Bis nur etwa 15 MHz kann man die Dämpfungsglieder
> ggf. auch noch mit mehr oder weniger normalen Schaltern/Relais schalten.

Du beschreibt genau was ich vorhabe :-)

ich werd das im Prototyp mal ganz trivial mit 2-poligen Umschaltern 
realisieren, die maximal 15 MHz sollten das verzeihen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Angehängte Dateien:

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Verdammt, ich habs versemmelt :-(

Platine geätzt, mühsam bestückt (TSSOP ist für mich sehr grenzwertig), 
Software für AVR geschrieben, sah alles wunderbar aus, und dann das...

ich habe nicht bedacht, dass der Ausgang des ADS9835 wirklich bis auf 0V 
runtergeht. Ich hatte gehofft da wäre ein bissi ein Offset da... Obwohl 
der OP R2R ist, kommt er da nicht mit.

Gemessen direkt am Ausgang des OP. Am Eingang ist das Signal noch 
sauber, geht halt bis 4mV runter.

zwei Fragen:

a) wie hätte ich das "sauber" machen sollen? Wie kriegte ich hier einen 
schönen Offset von etwa 2.5V hin? (Dual-Supply geht nicht, ich hab nur 
einmal die 5V)

b) krieg ich in der bestehenden Schaltung noch irgendwie einen Offset 
"dazugepfriemelt"?

von Paul B. (paul_baumann)


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Michael Reinelt schrieb:
> (Dual-Supply geht nicht, ich hab nur
> einmal die 5V)

Du könntest Dir mit einem ICL7660 (oder auch mit Max232, was gerade da 
ist) aus den +5 Volt eine negative Spannung gegen Masse erzeugen und 
nurden
OPV daraus speisen. Dann wird der Sinus auch "unten" schön.

MfG Paul

von Ulrich H. (lurchi)


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Vor dem OP will man einen kleinen Offset von vielleicht 0.1-0.2 V, nicht 
2,5 V, das ist nur der Teil der Spannung die der OP mit 100 Ohm Last 
nicht an die 0 V ran kommt, geteilt durch die Verstärkung. Den Offset 
kriegt man noch hin, mit einem zusätzlichen Widerstand von rund 3-5 K 
vom +Eingang des OPs nach + 5 V. Im Prinzip sollte man dazu R5 noch 
leicht vergrößern - kann man sich aber wohl noch sparen, da sich die 
Impedanz nicht so viel ändert. Die 5 V für den Widerstand sollte man 
ggf. noch einmal filtern um Störungen aus der Versorgung zu reduzieren.

Als Nachteil reduziert sich die maximale Amplitude die der DDS Chip 
liefern kann ein kleines bisschen, so in der Größenordnung 10-20 %.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Danke, das hat geholfen! Ich hab mal 4k7 genommen, und totales Glück 
gehabt: es gibt eine Stelle am Layout, wo der 1206er genau reinpasst, 
und sogar die passenden Leitungen im passenden Abstand unten durchgehen. 
Wenn man nicht weiss dass da eigentlich keine Pads sind, sieht man das 
gar nicht. manchmal meint es das Schicksal also doch gut mit mir...


Das ich etwas Amplitude verliere kann ich mit dem Trimmer locker 
kompensieren.

Sinus sieht jetzt schön aus!

noch eine Frage: gibts eine Möglichkeit, ohne sündteures 
Spezial-Equipment festzustellen, ob der Sinus noch irgendwo "angezerrt" 
ist? Außer einem Rigol DS1052 und einem FUnktionsgenerator steht mir 
nicht viel zur Verfügung...

von Helmut L. (helmi1)


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Michael Reinelt schrieb:
> Wenn man nicht weiss dass da eigentlich keine Pads sind, sieht man das
> gar nicht. manchmal meint es das Schicksal also doch gut mit mir...

Ist bei einigen Platinen von mir so. Faellt keinem auf.

Michael Reinelt schrieb:
> noch eine Frage: gibts eine Möglichkeit, ohne sündteures
> Spezial-Equipment festzustellen, ob der Sinus noch irgendwo "angezerrt"
> ist? Außer einem Rigol DS1052 und einem FUnktionsgenerator steht mir
> nicht viel zur Verfügung...

Die einzige Moeglichkeit waere dir ein Sperrfilter fuer die Frequenz zu 
bauen und dann nur die Oberwellen zu betrachten.

Ansonsten geht nur ein Spektrumsanalyzer.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Qualität vom Sinus kann man mit Hilfe eines doppel-T Notch Filters 
ganz gut beurteilen. Der Filter kann im Idealfall eine Frequenz 
vollständig unterdrücken, so dass danach Oberwellen besser sichtbar 
sind. Mit guten Kondensatoren (also keine Keramischen X5R oder ähnliche) 
erzeugt das Filter selber kaum Verzerrungen.

Einfach aus 3 Kondensatoren und 3 Widerständen das Filter aufbauen, die 
Notch Frequenz suchen und bei der Frequenz das Ausgangssignal auf dem 
Oszilloskop ansehen. Das Filter kann man über den einen Widerstand nach 
GND noch auf stärkere Unterdrückung abgleichen. Die anderen Teile 
(besonders die Kondensatoren) müssen dann nicht extra präzise sein. Die 
Frequenz verschiebt sich beim Abgleich leicht, aber hier stört das 
weniger.

Im Audiobereich kann man auch die Soundkarte nutzen. Oft ist die 
Qualität gar nicht so schlecht. Zum Vergleich müsste man ggf. mit einem 
sehr guten Sinus aus einem Wien-Brücken Generator testen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ich hab mir mal so geholfen: Sinus meines Funktionsgenerators (Rigol) 
und meines Wobblers auf zwei Kanäle am Oszi, und optisch vergleichen. 
Erstmal ist der AD9835 erstaunlich genau (naja, eigentlich nicht 
erstaunlich, ist ja quarzgenau), und die Kurven sind praktisch 
deckungsgleich. Mir reicht das erstmal, um zufrieden zu sein :-)

Danke euch allen!

von dunno.. (Gast)


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Ich finds toll, was ihr hier und in den nachbarthreads so erarbeitet 
habt.. Lese seit dem Anfang mit, bin aber was HF und Analogtechnik 
angeht auch nur unbedarfter Anfänger..

Ich finde das teil aber wirklich spannend, ich wollte schon immer mal 
frequenzgänge untersuchen und darstellen können, das scheint mir mit 
eurem Aufbau ja ganz gut und preiswert machbar..

Vielleicht hat Michael ja Lust mal die nötigen infos für den generator 
bzw den HF teil aufzubereiten und veröffentlichen?

Ich denke dieses Projekt hat echt nachbau- potential für Anfänger wie 
mich...

von Ulrich H. (lurchi)


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Als Anfänger wird man es sich eher einfacher machen, und nicht den 
AD9835 auf eine kleine Platine fummeln, sondern ein Modul mit AD9850 
kaufen, das teils günstiger ist, als der AD9835 Chip. Da muss man dann 
auch kein TSSOP löten.

Der Teil drum rum kann dann praktisch gleich bleiben.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Angehängte Dateien:

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Ich möchte euch in meinem Stolz ein Foto meines Moduls nicht 
vorenthalten :-)

Übrigens meine erste "SMD-only" Platine, außer den Befestigungslöchern 
keine einzige Bohrung (dank an Gerd für den Hinweis auf die 
MicroMatch-Verbinder).

Dazu auch noch ein Oszi-Bild bei 15 MHz, Ch1 ist der Ausgang, also nach 
Filter und OP, Ch2 der Ausgang des AD9835. Gut zu erkennen zum einen die 
Phasendrehung des Cauer-Filters, aber vor allem wie gut dieser 
funktioniert!

Speziellen Dank nochmal an Helmut, der mir nicht nur den Cauer-Filter 
empfohlen hat, sondern diesen auch noch fix & fertig für mich berechnet 
hat!

@dunno: gerne kannst du alle Unterlagen haben, aber überleg dir ob du 
nicht mit einem Fertigmodul besser dran bist. Allerdings, was ich so 
gelesen habe, bieten die entweder einen schlechten oder gar keinen 
Rekonstruktionsfilter, geschweige denn ein 50Ohm Ausgang. Auch die 
Trennung Analog/Digital ist meist mangelhaft bis nicht vorhanden,

: Bearbeitet durch User
von dunno.. (Gast)


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Ok. Naja, vielleicht war Anfänger ne gehörige portion understatement 
meinerseits. Ich komme halt aus der uC und digital- Ecke,Software, ein 
tssop und lqfp machen mir wenig sorgen, es mangelt halt am Verständnis 
für filter, HF, und co. Da lerne ich noch jedes mal dazu.

Das Projekt hier scheint mir da ein guter Ansatz zu sein...

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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@dunno: reichen dir für den Anfang die Eagle-Files? Software ist erst 
rudimentär vorhanden, mehr oder weniger ein simpler "Treiber" für 
ATmega328. SPI (falls das SPI ist) hab ich "händisch" gemacht. Code ist 
aber sehr kurz und (hoffentlich) übersichtlich.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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@fisa:
Absolut saubere Arbeit, klasse...vom Helmut kann man viel lernen !

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Nachdem mein DDS-Modul gut funktioniert, denke ich jetzt über den 
Ausgang nach. Was mir hier fehlt ist ein digital einstellbarer 
Abschwächer.

Eine grobe Einstellung mit per Relais geschalteten Dämpfungsgliedern 
wäre ja kein Problem. Ich suche noch was für die Feineinstellung. Wenn 
die Feineinstellung dann bereits einen so großen Bereich abdeckt, dass 
ich mir die Relais sparen kann, auch gut.

Das Stichwort heisst wohl "VGA" (Variable Gain Amplifier) oder "PGA" 
(Programmable Gain Amplifier). Ich hätte da mal den AD8325 oder AD8328 
ins Auge gefasst, die hätten eine Einstellung in 0.75 bzw. 1 dB 
Schritten, und einen Bereich über 60 dB (also Relais ersparen)

ich bin mir nur nicht sicher ob die Dinger nicht schon so halb 
abgekündigt sind, RS hat die zumindest "nicht mehr im Sortiment"

Kann man die bedenkenlos verwenden? oder gibts sinnvolle  bessere  
neuere Alternativen? (Die müssen für mich auch noch lötbar sein, also 
TSSOP)

Danke, Michi

von Ulrich H. (lurchi)


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Für die ganz feine Einstellung, d.h. so etwa bis -6 dB könnte man die 
Ref. Spannung am DDS Chip nutzen. Die Amplitude ist halt proportional 
zur Ref. Spannung (bzw Strom) des DDS Chips. Der Arbeitsbereich ist aber 
natürlich begrenzt.

Bei den VGA Chips muss man halt sehen was man bekommt und noch löten 
kann. Die AD8325/8 haben halt einen recht hohen Stromverbrauch. Da wären 
ggf. andere Typen passender.

von Possetitjel (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:

> gibts eine Möglichkeit, ohne sündteures Spezial-Equipment
> festzustellen, ob der Sinus noch irgendwo "angezerrt" ist?
> Außer einem Rigol DS1052 [...]

Ähh...?!

Der Rigol DS1052 kann doch FFT? Was brauchst Du denn noch?

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Ulrich H. schrieb:
> Da wären ggf. andere Typen passender.
Und welche? Fällt dir einer ein?

Possetitjel schrieb:
> Der Rigol DS1052 kann doch FFT? Was brauchst Du denn noch?

Ja, aber das kannst du mit einem Spektrum Analyzer nicht wirklich 
vergleichen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Michael Reinelt schrieb:
> Possetitjel schrieb:
>> Der Rigol DS1052 kann doch FFT? Was brauchst Du denn noch?
>
> Ja, aber das kannst du mit einem Spektrum Analyzer nicht wirklich
> vergleichen.

Nunja aus einem DSO bekommt man so ca 40-45 dB nutzbare DNR raus, das 
ist schomal besser als nix. In Verbindung mit einem Notch-Filter für die 
Fundamental (Grundwelle) kommst du damit schon recht weit.

Natürlich ist ein richtiger Spek mit seinen >80 dB DNR und Sweeps in den 
GHz-Bereich viel toller und zu benutzen und braucht oft keine extra 
Vorfilterung und sowieso, aber die Dinger sind halt auch große, teure, 
schwere und laute Kisten.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Marian B. schrieb:

> Michael Reinelt schrieb:
>> Possetitjel schrieb:
>>> Der Rigol DS1052 kann doch FFT? Was brauchst Du denn noch?
>>
>> Ja, aber das kannst du mit einem Spektrum Analyzer nicht wirklich
>> vergleichen.
>
> Nunja aus einem DSO bekommt man so ca 40-45 dB nutzbare DNR raus,

Mehr.

Ich kann nur für den TDS2022 sprechen, mit dem ich auf Arbeit meinen
HF-Krempel durchgemessen habe. Dessen FFT fand ich sehr brauchbar;
Messgrenze war so bei -60dB.

Begründung:

1) Die FFT hat einen "Prozessgewinn". Der resultiert daraus, dass
sich bei doppelt so vielen Abtastpunkten die verdoppelte Rausch-
leistung auch auf doppelt soviele Spektrallinien verteilt. Für
das Rauschen bleibt damit alles gleich - nicht aber für das
Nutzsignal: Das (konstante) Nutzsignal wird nämlich weiterhin
nur in ein und derselben Spektrallinie aufsummiert! Je mehr
Abtastpunkte man verwendet, desto besser wird somit das SNR.

2) Wenn man ein (rauschfreies) Triggersignal zur Verfügung hat,
kann man die Mittelungsfunktion am Oszi ("Average") nutzen. Das
ist ein ziemliches Zaubermittel und senkt den Rauschflur nochmal
10dB-20dB ab.

Man kann im Spektrum noch Signale nachweisen und zumindest grob
abschätzen, die im Zeitbereich praktisch überhaupt nicht zu sehen
sind. (Das ist keine theoretische Behauptung, sondern eine
praktische Erfahrung. Ich war selbst überrascht.)

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


Angehängte Dateien:

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ich hab jetzt lang und breit über den Attenuator nachgedacht, und bin zu 
dem Schluss gekommen dass es einfach keine wirklich passenden VGAs für 
meine Anwendung gibt.

Deshalb möchte ich einen anderen Weg beschreiten: Feineinstellung über 
den R_set Eingang des AD9835, gesteuert von einem digitalen 
Potenziometer. Da dieses poti netterweise noch zwei Digitalausgänge 
bietet, kann ich mit denen zwei Relais "fürs Grobe" (etwa -20dB / -40dB) 
ansteuern. Ich komm also mit vier steuerleitungen aus. (SPI clock/data 
und 2x Slave Select)

Anbei mein momentaner Schaltplan, mit der Bitte um Kritik.

Kurze Erläuterungen meiner Gedanken:

DDS-Chip mit R_set am Digitalpoti, R3 beschränkt die Amplitude nach oben 
hin.

Ausgang geht an den Arbeitswiderstand R2 (330 Ohm), weiter über einen 
Cauer-Filter, dieser ist mit R5 terminiert. R4 erzeugt einen leichten 
DC-offset, damit der OP (single supply) keine 0V am Eingang sieht und 
damit verzerrt.

Der OP dient zur pegelanpassung (genaue Dimensionierung des Gains steht 
noch aus) und zur Impedanzanpassung an 50 Ohm. Die drei Kondensatoren am 
Ausgang entfernen den (bis hierher vorhandenen) DC-Anteil, dann gehts 
weiter in zwei per Relais geschaltete Abschwächer.

hab ich irgendwo einen groben Denkfehler drinnen?

Etwas unsicher bin ich mir beim VSS-Pin des Digitalpotis: Laut 
Datenblatt dient der nur dazu, die Pegel der A/W/B Pins mit Dioden zu 
clampen. Im Single-supply-Modus soll man den an GND hängen. nun habe ich 
zwei GNDs: (D)GND (digital) und AGND, an einer Stelle verbunden. Soll 
der Pin nun an DGND oder AGND? (DGNG wäre mir lieber weil viel einfacher 
zu layouten)

Danke schon mal fürs Drüberschauen!

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