Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Referenzschaltplan integrierte RTC einer MCU nutzen


von dirkf (Gast)


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Hallo,
für ein neues Projekt würde ich gerne ein Echtzeituhr integrieren.

Es würde je die Möglichkeit geben, einen extrenen RTC Baustein mit 
Batterie zu verwenden.

Jedoch bieten viele MCUs integrierte RTCs mit separaten 32 KHz Quarz.

Bisher habe ich keinen passenden Schaltplan gefunden, wie so etwas 
umgesetzt wird.
Ich stelle mir das wie folgt vor:
Eine Lithium Batterie wird über eine Diode an die Versorgungspins der 
MCU geschaltet.
Die Haupt-Netzversorgung wird parallel über eine zweite Diode 
eingespeist.
Abkopplung deshalb, damit im ausgeschlatetem Zustand die Batterie nur 
die MCU versorgen muss, nicht den Rest der Schaltung.
Wenn das Gerät ausgeschaltet wird, muss dass die MCU irgendwie erkennen, 
und in den Stromsparmodus wechseln...32 KHz Systemtakt und oft >99.9 % 
der Zeit schlafen gelegt werden.

Konkret geht es um einen PIC32MX795.....

Bin für Anregungen dankbar..

Gruß Dirk

von грунер троль (Gast)


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Naja. Man nimmt die Versorgung der Leiterplatte spannungsgeteilt auf 
einen Pin. Einen digitalen Pin. Mit einem Komparator, den man von der 
Batterie speist. Ich wuerd da einen Lowpower Komaparator verwenden, zB 
einen TLV3701 oder MCP6541, die ziehen beide nur 600nA.
Bei der Entkopplungsdiode sollte man beachten : Eine Schottky hat eine 
kleine spannung, aber einen hohen Sperrstrom, damit entlaedt man die 
Batterie.
Man sollte auch einen vernuenftigen Spannungsregler vorsehen. zB einen 
TPS62056 (3.3V) , oder TPS62202 (1.8V) beide ziehen nur 12uA standby.

von W.S. (Gast)


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dirkf schrieb:
> Es würde je die Möglichkeit geben, einen extrenen RTC Baustein mit
> Batterie zu verwenden.

.. und das ist in den meisten Fällen auch das Beste, weil am 
zuverlässigsten und stromsparendsten. Ich habe schon so viele µC's vor 
der Nase gehabt, die allesamt einen separaten 32 kHz Teil mit Zähler, 
Wakeup und so weiter beinhalten, aber so gut wie immer ist die 
Stromaufnahme viel zu hoch, um sowas aus einem üblichen 0.22F Goldcap zu 
speisen. Sowas ist also wirklich NUR bei Systemen sinnvoll, die ohnehin 
aus einem Li-Akku gespeist werden, wo die Stromaufnahme im 
"ausgeschaltetem" Zustand nicht wirklich wichtig ist. Für alle anderen 
Zwecke ist ein externer RTC die bessere Lösung. Aber nimm dann lieber 
einen von Seiko-Epson mit integriertem Quarz.

W.S.

von dirkf (Gast)


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Danke für die Antworten.
Welche Laufzeiten bekommt man denn mit einem Goldcap und externen RTC 
Chip hin ?
Also wie lange kann die Versorgung ausgeschaltet sein, bis die Uhr nicht 
mehr läuft ?

LG Dirk

von Dr. Sommer (Gast)


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Die STM32 Controller haben einen extra Pin um daraus die RTC zu 
versorgen, an den man dann zB eine Knopfzelle anschließen kann. Die RTC 
läuft auch dann weiter, wenn der Controller selbst keine Spannung hat. 
Der Stromverbrauch ist so gering dass eine Knopfzelle für 10Jahre reicht 
- somit ist ein Goldcap unsinnig und es besteht kein Bedarf an externen 
RTC.

von Rudolph (Gast)


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Zum Beispiel sowas hier:
Beitrag "Echtzeituhr RV-2123-C2 - irgendwelche Tipps?"

Mir gefallen die RV-2123 ganz gut, die sind verhältnismässig winzig aber 
noch gut lötbar und benötigen wenig Strom.
Und SPI statt I2C.

von Georg (Gast)


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dirkf schrieb:
> Eine Lithium Batterie wird über eine Diode an die Versorgungspins der
> MCU geschaltet.

Das halte ich nicht für eine sinnvolle Lösung, such dir eine CPU, bei 
der die RTC-Versorgung getrennt ist von der CPU-Versorgung, sonst ist 
der Stromverbrauch zu hoch.

Externe RTCs haben trotzdem ihre Berechtigung, sie sind beim 
Stromverbrauch nochmal besser, und viele Typen sind auch genauer bzw. 
schon abgeglichen. Meiner Erfahrung nach muss man eingebaute 
32kHz-Oszillatoren erst noch selbst abgleichen (mit einem Trimmer und 
einem Präzisionszähler), um eine ausreichende Ganggenauigkeit zu 
erreichen.

Georg

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