Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED Matrix 8x32 TLC5940 + Shift Register Source Problem


von Andreas B. (grizzly86)


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Hallo, ich möchte eine eigenbau Matrix 8x32 mittels 2x TLC5940 und Shift 
Register (M74HC595) ansteuern.
Meine Microcontroller Logik arbeitet mit 3,3 V. Die LED Zeilen sollen 
von einen 5 Volt Netzteil gespeist werden.

Im Moment habe ich hinter den Shift Register noch ein UDN2981A mit den 5 
Volt hängen. Dieser schafft aber maximal 500ma.

Led (3,0 - 3,4 V, typ. 20mA)
Strom pro Zeile = 0,02 A * 32 = 0,64 A
Puls Strom pro Zeile = Strom pro Zeile * 8 = 5,12 A

Der Aufbau lief soweit softwaretechnisch mit niedriger Helligkeit mit 
einer 8x8 Matrix.
Ich möchte aber gerne die volle Helligkeit ausschöpfen oder zumindest 
etwas mehr.

Gibt es ein Treiber IC der mehr als 500 ma liefern kann?

Ich habe versucht die Schaltung mittels Transistoren (BD243C 100V 6A 65W 
TO220 NPN) statt Source Treiber (UDN2981A) zu realisieren.
Auf den Steckbrett habe ich aber gemerkt, dass eher noch weniger bzw. 
fast kein Strom fließt. Wenn das Darlington Array noch davor hängt, ist 
es etwa um Faktor 7 besser.

Basis - Shiftregister Ausgang
Kollektor - 5 V Netzteil
Emitter - Led Zeile

Ist ein NPN Transistor überhaupt richtig oder ist PNP der richtige Typ?
Was kann ich machen um die 5 Volt per Shiftregister zu schalten, sodass 
noch genug für die LEDs übrig bleibt?

von Max H. (hartl192)


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Andreas Bär schrieb:
> Ist ein NPN Transistor überhaupt richtig oder ist PNP der richtige Typ?
PNP, beim NPN hast du in Kollektorschaltung max. Basisspannung - ca. 
0.7V am Emitter. Wenn dein SR nur 3.3V ausgibt hast du also max. 2.6V an 
den LEDs. Der UDN hat einen NPN-Darlington in Kollektorschaltung an 5V, 
bei dem bleiben 3.6V übrig.
> Was kann ich machen um die 5 Volt per Shiftregister zu schalten, sodass
> noch genug für die LEDs übrig bleibt?
Da die 5V sowieso vorhanden sind würde ich die SR mit 5V versorgen und 
einen P-MOS (Source: +5V, Gate: SR, Drain: LEDs) an den Ausgang hängen. 
8 P-MOS im SOT-23 nehmen auch nicht viel mehr Platz wie der UDN weg.
Zwischen µC und SR noch ein 74HCTxxx (wichtig: mit 'T') Gatter als 
Pegelwandler.

Edit: Oder noch einfacher, HCT Typen für die SR verwenden.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (grizzly86)


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Danke für die schnelle Antwort.

Also mal zusammengefasst ich habe folgende Möglichkeiten:

1. Mal nur interessehalber ;).PNP Transitoren verwenden. Könnte ich 
damit die 5 Volt mit den 3v3 schalten? Oder würden die das gleiche 
Problem verursachen?

2. Statt 74HC595 ein 74HCT595 verwenden. Dieser könnte direkt mit meinen 
3v3 Microcontroller verbunden werden und ich hätte an den Ausgängen 5 
Volt? Könnte das dann auch mit den NPNs funktionieren oder brauche ich 
PNPs oder P-Mos?

3. P-Mos verwenden. Wäre ein IRF520 ausreichend? Werden noch Widerstände 
benötigt oder kann ich die einfach so wie beschrieben (Source: +5V, 
Gate: SR, Drain: LEDs) anschließen. Würden die P-Mos auch an meinen 
jetzigen 3v3 Shiftregister Ausgang funktionieren.

4.Sind die 35ma am Shiftregister Ausgang überhaupt genug um die 6 Ampere 
am Transistor oder Mosfet zu schalten?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Andreas Bär schrieb:
> Gibt es ein Treiber IC der mehr als 500 ma liefern kann?

Nein, nimm P-Kanal MOSFETs wie IRF7324, für bipolare Transistoren reicht 
der Ansteuerstrom nicht.

Die kannst du leider nicht von den 3.3V des uC ansteuern, also brauchst 
du Pegelwandler auf 5V. Das könnte ein 74HCT244 werden.

Wenn du PNP wie BD243C verwendest, brauchst du 500mA Strom nach Masse, 
also ULN2803 als Treiber dafür. Langsamer wird es dadurch auch noch.

von Max H. (hartl192)


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Andreas Bär schrieb:
> 1.
Nein, dann hast du an der Basis immer <3.3V und der PNP (Emitter an 5V) 
leitet schon ab Vb <4.3V
> 2.
Wenn du die HCT dann auch mit 5V versorgst, ja. Wenn 0.7V (oder bei 
Darlington 1.4V) Verlust an den Transistoren nicht stören, dann geht es 
auch mit NPN, sonst musst du PNP bzw. P-Ch Transistoren verwenden.
> 3.
i) Nein, der IRF520 ist kein P-Ch und kein Logic Level mit dem wirst du 
als Highside Schalter keine Freude haben.
ii) Nein, der P-MOS würde ähnlich wie der PNP (siehe 1.) nicht richtig 
sperren.
> 4.
Mit MOSFETs auf jeden Fall, bei Bipolaren hängt es von der 
Stromverstärkung ab, aber eher nicht. Ich würde es mit P-MOS machen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (grizzly86)


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Einen hätte ich noch :) Ich werde es mal mit den 74HCT595 an 5 Volt und 
P-Ch Mosfets versuchen.

Kenne mich nur leider 0% mit Mosfets (s.u.) aus.
Die Schaltung ist auf einer Lochrasterplatine daher würde ich gerne 
TO220AB verwenden. Ich weiß nur leider nicht was Logik Level bei Mosfets 
bedeuten soll. Vermutlich UGS(th)?

Habe z.B. den IRF9520 gefunden.

UDS: 100 V
UGS(th): 2 V
Ic25:  6,8 A
RDS(on): 0,6 Ohm
td (on): 9,6 ns
td (off): 9,6 ns

Der von MaWin oben vorgeschlagene Typ IRF7324 ist leider SO-8 aber wäre 
denke ich auch kein Problem.

UDS: 20 V
UGS(th): -1,0 V
Ic25: -2,0 A
RDS(on): 0,018 Ohm
td (on): 17 ns
td (off): 170 ns

Mir fallen vorallem die unterschiedlichen td (on), td (off),UGS(th), 
Ic25 Werte auf wobei mich die Minuswerte verwirren :D

von MaWin (Gast)


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Andreas Bär schrieb:
> was Logik Level bei Mosfets bedeuten s

Bei beiden steht dabei, bei welcher UGS Spannung der RDSon gemessen 
wurde.
Einfach lesen.

von Max H. (hartl192)


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Andreas Bär schrieb:
> Ich weiß nur leider nicht was Logik Level bei Mosfets
> bedeuten soll. Vermutlich UGS(th)?
Das sind FETs die schon bei Vgs = + bzw. - 4.5V voll durchgesteuert 
sind. Im Datenblatt daran zu erkennen, dass der Rds(on) bei 4.5V 
spezifiziert ist. Vgs(th) ist die Spannung bei der der MOSFET zu leiten 
beginnt.

> Habe z.B. den IRF9520 gefunden.
Den würde ich nicht verwenden. Der ist kein Logic Level Typ. Außerdem 
wäre der Rds(on) viel zu hoch: An den 0.6Ω würden bei 5A 3V am Mosfet 
abfallen.

> wobei mich die Minuswerte verwirren :D
Das ist bei P-Ch (und auch PNP) einfach so: Der Strom fließt von Source 
zum Drain, Source ist auf einem höheren Potential als Drain, also ist 
Vds negativ.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (grizzly86)


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Danke! Die Teile sind jetzt angekommen. Ich habe mich für die IRLML 6401 
(SOT23) Mosfets entschieden, weil ich diese einfacher auf Lochraster 
löten kann. Erste Tests funktionieren.

Für spätere Leser...
Aufbau ist wie folgt:

Xmega (3.3 V) -> Shiftregister 74HCT595 (5 V - Wichtig mit T + 
Schiebelogik per Software invertiert) -> IRLML 6401 oder IRF7324 
(Source: +5V, Gate: SR, Drain: LEDs) -> TCL5940

von Falk B. (falk)


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@Andreas Bär (grizzly86)

>Aufbau ist wie folgt:

>Xmega (3.3 V) -> Shiftregister 74HCT595 (5 V - Wichtig mit T +
>Schiebelogik per Software invertiert) -> IRLML 6401 oder IRF7324
>(Source: +5V, Gate: SR, Drain: LEDs) -> TCL5940

Solche Lyrik ist sinnlos. Poste einen gescheiten Schaltplan oder lass es 
bleiben. Siehe Netiquette.

von Andreas B. (grizzly86)


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Falk Brunner schrieb:

> Solche Lyrik ist sinnlos. Poste einen gescheiten Schaltplan oder lass es
> bleiben. Siehe Netiquette.

Schaltpläne zum Thema sind schon im Artikel LED-Matrix vorhanden.

Das Problem bestand bei mir bei der Auswahl der richtigen ICs und 
Mosfets.
Da das Thema schon von Max H. (s.o.) gelöst wurde, wollte ich lediglich 
die verwendeten ICs und dazugehörigen Versorgungsspannungen nochmals 
zusammenfassen.

Bitte entschuldige die fragmentartige Darstellung.

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