Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ADC-Input mit internem Pulldown?


von noips (Gast)


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Hallo zusammen,

hab in einer Schaltung (Brotbackautomat) folgende Berschaltung eines 
ADC-Einganges festgestellt (wenn ich mich nicht verguckt bzw. nichts 
übersehen habe):

Speisespannung -> Temperatursensor (temp.-abhängiger Widerstand) -> 
Drahtwiderstand (in Serie, nicht nach Masse) -> ADC-Eingang.


Erwarten würde ich aber folgendes, wie hier im Tutorial beschrieben:
1
    Vcc ----------+                Vcc ---------+
2
                   |                             |
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                  ---                         Sensor,
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                  | |                     der seinen Widerstand
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                  | |                     in Abhängigkeit der
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                  ---                     Messgröße ändert
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                   |                             |
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                   +------- PC0                  +-------- PC0
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                   |                             |
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               Sensor,                          ---
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          der seinen Widerstand                 | |
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          in Abhängigkeit der                   | |
13
          Messgröße ändert                      ---
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                   |                             |
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      GND ---------+                 GND --------+

Die von mir oben beschreiben Beschaltung würde für mich nur Sinn machen, 
wenn im ADC-Eingang ein interner Pulldown die Außenbeschaltung zum 
Spannungsteiler ergänzt. Es ist ein (eher unbekannter) chinesischer uC 
hier Beitrag "Re: Ein Baustein zu mit sehr sehr schlecht lesbarer Aufschrift zu identifizieren". Sind euch aus 
der Praxis Fälle bekannt, wo ein ADC mit einem internen Pulldown 
verwendet wird oder verwendet werden kann? Oder muss ich eher davon 
ausgehen, dass ich die Beschaltung nicht richtig abgeguckt hab?

Danke!

: Bearbeitet durch User
von Chris (Gast)


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ADC wird ein Stromeingang haben.

von noips (Gast)


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Oh, gibts das auch?

von Chris (Gast)


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Ja sowas gibt es. Kenne es zwar nur aus der Audiotechnik aber das besagt 
ja nicht, dass es nicht auch wo anders eingesetzt wird.

von noips (Gast)


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Laut hier Beitrag "Gibts eigentlich auch ADCs, die Strom messen?"
 gibts das nicht.

Kennt jemand kontrete Beispiele?

von Peter D. (peda)


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Vielleicht ist ein Kondensator parallel und der MC hat keinen ADC.
Er mißt dann die Aufladezeit des Kondensators.

von noips (Gast)


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Ich meine natürlich nicht ADC-Bautsteine sondern in uC integrierte ADCs!

von Chris (Gast)


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ADAU1701 hat einen Stromeingang als ADC. Page 20 im Datenblatt
Nur weil es jemand nicht kennt, heißt es nicht, dass es das nicht gibt.

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Das Dual-Slope-Prinzip funktioniert über Strom. Der Eingangsstrom lädt 
über eine konstante Zeit einen Integrationskondensator auf. Danach wird 
der Kondensator mit einem bekannten Strom entladen. Dabei misst man die 
Entladezeit und kann daraus den unbekannten Eingangsstrom berechnen.

von noips (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Vielleicht ist ein Kondensator parallel und der MC hat keinen ADC.
> Er mißt dann die Aufladezeit des Kondensators.

Dazu müsste der Pin aber einen internen Komparator haben, oder?

Im Pinout im Datenblatt sehe ich, dass dem Pin ein AD-Input zugeordnet 
ist.

von Peter D. (peda)


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noips schrieb:
> Dazu müsste der Pin aber einen internen Komparator haben, oder?

Das ist bei jedem Digitaleingang der Fall und die Schwellen sind 
zumindest kurzzeitstabil und auf dem Chip weitgehend gleich. Man könnte 
sie mit einem bekannten Widerstand ausmessen.

von noips (Gast)


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OK, dann scheint es so, dass du recht hast, dass hier über die Ladezeit 
gemessen wird. Die vollständige Beschaltung sieht nämlich so aus:
1
 Vcc ---------+-------------------+
2
              |                   |
3
           Sensor,                |
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       der seinen Widerstand    -----
5
       in Abhängigkeit der      -----
6
       Messgröße ändert           |
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              |                   |
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              +-------------------+         
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              |                   |
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             ---                 ---
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             | |                 | |
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             | |                 | |
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             ---                 ---
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              |                   |
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              |                   |              
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          Port x.1/AN0      Port x.2/AN1

Also das Signal wird über separate Widerstände (gleicher Farbcode) 2 
unterschiedlichen Pins zugeführt, die zwar auch ADC-Kanälen zugeordnet 
sind aber auch normale I/Os sein können. Habe mich zuerst gefragt, wieso 
sind 2 Eingänge beschaltet. Mit deiner Erklärung scheint es so Sinn zu 
machen: ein I/O (als Ausgang) verändert den Pegel der zweite I/O als 
Eingang erfasst das Erreichen eines Schwellwerts (Ladezeit). Kann das so 
sein?

von noips (Gast)


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Ist meine Vorstellung (voriger Beitrag) richtig?

von noips (Gast)


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Ist der Thread nicht evtl. untergegangen? Hat jemand vielleicht die 
Antwort auf die letzte Frage?

Vielen Dank!

von noips (Gast)


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Korrektur:

Die Widerstände haben nicht den gleichen Wert sondern einer 110 Ohm und 
der andere 120 Ohm, beide 1% Abweichung!

Der Temperatursensor hat bei Zimmertemperatur ca. 124 kOhm.

von noips (Gast)


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Hier ist das Bild von dem vermeintlichen?? Thermowiderstand. Auf jeden 
Fall ist das Ding direkt an der Wand des Blechbehälters angeschraubt 
gewesen, wo die Backform reingesteckt wird. Das wird doch ein 
Temperaturfühler sein. Irgend wie beginne ich schon zu zweifeln, ob ich 
das ganze richtig verstanden habe. Funktioniert die Schaltung überhaupt 
so wie ich sie oben skiziert habe? Der Kondensator ist parallel zum 
Sensor. Ich hätte ihn eher nach Masse erwartet und parallel dazu dann 
der Port-Eingang des uC. Kann mir jemand helfen, da durchzublicken?

von noips (Gast)


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von noips (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich glaube, ich habe mich beim Ablesen der Farbkodierung der Widerstände 
vertan. Einer davon, ist je nach dem von welchem Ende man beginnt, 
etweder 120 Ohm oder 10 kOhm. Bei 10 kOhm würde das wieder Sinn machen, 
weil der dann in der Größenordnung des therm. Widerstandes (Sensors) 
liegt und ein vernünftiges Spannungsteiler-Verhältnis rauskommt. Was 
würdet ihr bei diesen Farbkodierungen ablesen? Welchen Wert hat der 
Kondensator?

von Klaus (Gast)


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noips schrieb:
> Hier ist das Bild von dem vermeintlichen?? Thermowiderstand.

Das sieht eher wie eine Glasdiode aus.

MfG Klaus

von noips (Gast)


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an Diode habe ich auch zuerst gedacht, aber Dioden haben einen schwarzen 
Streifen an einem der beiden Enden. Dieses Teil hat aber eine Art Spalt 
in der Mitte. Unter dem von mir zuletzt geposteten Link wenn man da auf 
"Weitere Informationen" geht findet man ein Thermistor, der sehr ähnlich 
aussieht, wie dieses Bauteil (Screenshot des Datenblatts anbei)

von noips (Gast)


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Was auch gegen eine Diode spricht, ist dass das Teil per Stecker und 
Draht von der Platine rausgeführt an der Blechwand des beheizten Raumes 
im Automaten sitzt.

von MaWin (Gast)


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noips schrieb:
> Welchen Wert hat der Kondensator?

R26 10k, R25 1k, C 10nF/100V und der Sensor ist ein NTC bis 300 GradC
http://www.meas-spec.com/product/temperature/DO-35.aspx
der wie du sagst 10k hat.

Ja, die chinesischen Bauteilbestempler werden immer nachlässiger.

von noips (Gast)


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Vielen Dank!

Bei diesen Werten scheint es auch Sinn zu machen.

Kannstu du mir verraten, wie du siehst, wie rum man die Farbkodierung 
liest?

Meine Vermutung: von der Seite aus, wo der Farbring weiter vom 
Gehäuserand ist, oder?

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