Hallo zusammen, habe erstmals auf einer Leiterplatte drei Präzisions Doppel-OP OPA2277 eingesetzt. 1. Problem: Bei einem Doppel-OP wird nur einer benutzt. Der unbenutzte OP ist gem. Anhang S1-unbenutzt.PNG beschaltet. Der OP wird warm, die anderen beiden OPA2277 bleiben kalt. 2. Problem: Schaltung S2-Regler.PNG - Das Potential IC12 Pin 6 ist +6V - Das Signal DAC_U kommt vom ungepufferten DAC Typ MAX541 - Wenn ich den DAC Ausgang auf 0 V einstelle, dann hat das Signal DAC_U immer noch +0.7 V - Widerstand R48 ausgelötet, dann ist das Signal DAC_U wie erwartet 0 V. Warum hat denn das Potential Pin 2 vom OPA einen Einfluß aus Pin 3 des OPA ???? Hat der OPA2277 zwischen den Eingängen Clamping Dioden ? Das würde beide o.g. Probleme erklären..... Gruß Dirk
Hallo zu S1: Verbinde Pin 1 mit 2 und lege Pin3 auf GND. Die Eingänge müssen 2V von der Versorgung bleiben.
Leider wird im Datenblatt nicht die Eingangsschutzschaltung gezeigt. Der OPA 277 ist der Nachfolger vom OPA177. Wenn der auch diesen Eingangsschutz hat, was zu vermuten ist, dann war das mit +/-12V am Eingang ganz schlecht. http://akizukidenshi.com/download/ds/ti/opa177.pdf
Laut Datenblatt kann man ihn mit dieser Ansteuerung der Eingänge zwar nicht direkt zerstören, aber eine ungute Idee ist es trotzdem: INPUT PROTECTION The inputs of the OPA277 series are protected with 1kΩ series input resistors and diode clamps. The inputs can withstand ±30V differential inputs without damage. The pro- tection diodes will, of course, conduct current when the inputs are over-driven. This may disturb the slewing behavior of unity-gain follower applications, but will not damage the op amp.
Hallo Achim, danke, die Stelle hatte ich gesucht aber nicht gefunden. I = 24V/2kOkm = 12mA P = 12mA*24V = 288mW Ja da wird der IC schon heiß. Richtige Lösung: +Eingang an Masse. -Eingang mit dem Opamp-Ausgang verbinden.
:
Bearbeitet durch User
Hallo, danke für die Infos. Zum Problem 2: Das heisst, der OPA2277 ist nicht als Comperator oder Regler geeignet. Ist der TL072 oder LT1013 hierfür besser geeignet ?
>Ist der TL072 oder LT1013 hierfür besser geeignet ? Ja. Auch ein popeliger LM358 ist dafür geeignet. Wenn du einen Comparator suchst, dann nimm doch einen LM393.
:
Bearbeitet durch User
DirkF schrieb: > Hallo, danke für die Infos. > > Zum Problem 2: > Das heisst, der OPA2277 ist nicht als Comperator oder Regler geeignet. > Das Problem ergibt sich nur wenn In+ und In- niederohmig beschaltet sind...
>>>>Das Problem ergibt sich nur wenn In+ und In- niederohmig beschaltet
sind...
Aber auch, wenn die Signalquelle hochohmig ist (DAC ohne Puffer) und
ein großer Unterschied der beiden Eingangspegel besteht....
Dann verfälscht der OP das Signal......
> Dann verfälscht der OP das Signal......
Genau so ist es. Z. B. stimmt dann auch die berechnete Hysterese nicht
da niemand mit der internen Diode+2kOhm zwischen +Eingang und -Eingang
rechnet.
DirkF schrieb: > Das heisst, der OPA2277 ist nicht als Comperator geeignet. Ja, üblicherweise nimmt man zum Bau von Verstärkern (Operations-) verstärker-ICs und zum Bau von Komparatoren Komparator-ICs. Die ICs können zwar teilweise auch die jeweils andere Funktion, aber die nur mehr schlecht als recht. Gruss Harald
Tja, in Lehrbüchern werden diverse OP Schaltungen beschrieben. In vielen Fällen gehen diese Schaltungen vom idealen OP aus, den es aber nicht gibt. Mit dem OPA2277 , der ja doch recht teuer ist, dachte ich eigentlich, solche Schaltungen sollten funktionieren..... Ich finde es schon schlimm, dass die Clamping-Dioden an den Eingängen im Datenblatt verschwiegen werden. Gerade Anfänger konnen so auf nicht funktionierende Schaltungen treffen, für die es zunächst keine Erklärung gibt... Danke für die gute Hilfe hier im Forum !!! Bye Dirk
DirkF schrieb: > Mit dem OPA2277 , der ja doch recht teuer ist, dachte ich eigentlich, > solche Schaltungen sollten funktionieren..... Teuer heisst nicht immer für die eigenen Bedürfnisse besser geeignet. > Ich finde es schon schlimm, dass die Clamping-Dioden an den Eingängen im > Datenblatt verschwiegen werden. Bei einer Verstärkerschaltung stören diese nicht und zum Bau einer Komparatorschaltung sollte man eben zweckmäßig auch ein Komparator- IC nehmen. > Gerade Anfänger konnen so auf nicht funktionierende Schaltungen treffen, > für die es zunächst keine Erklärung gibt... Tja, dann muss man sich eben mehr mit den Grundlagen beschäftigen. Gruss Harald
DirkF schrieb: > Ich finde es schon schlimm, dass die Clamping-Dioden an den Eingängen > im Datenblatt verschwiegen werden. So steht es im Datenblatt und ist dort nachzulesen: > INPUT PROTECTION > The inputs of the OPA277 series are protected with 1kΩ > series input resistors and diode clamps. The inputs can Und genauso hatte es Achim S. zitiert und war dort ebenfalls zu lesen.
>>>>Bei einer Verstärkerschaltung stören diese nicht und zum Bau einer
Komparatorschaltung sollte man eben zweckmäßig auch ein Komparator-
IC nehmen.
Aber nicht nur bei Kompratorschaltungen stören diese Clamping Dioden.
Bei linear geregelten Netzteilen mit getrennten Reglern fur U und I
tritt das Problem auf, dass wenn der U-Regler aktiv ist (+ un - Eingang
des OP gleies Potentioal) , dann hat der andere OP für Stromregelung
sehr große Unterschiede in de Eingansspnnungspegeln, so dass dann hier
die Clamping Dioden ansprechen würden.
Umgekehrt im Stromregelmodus mit dem OP für Spannungsregelung.....
LG Dirk
Dirk F schrieb: > Aber nicht nur bei Kompratorschaltungen stören diese Clamping Dioden. > Bei linear geregelten Netzteilen mit getrennten Reglern fur U und I > tritt das Problem auf... Stimmt, das ist m.E. aber auch schon eine Anwendung für Fortge- schrittene, wo man sich eben etwas mehr Mühe bei der Dimensio- nierung und der Auswahl der Bauelemente geben muss.
Hallo, also wie gesagt, die Platine war ja bereits fertig. Da der OP2277 Probleme bereitete wegen den internen Clamping Dioden, hab ich mit den OP LT1013 besorgt. Hatte mit diesem Typ im DIP Gehäuse im Vorgängerboard bereits gute Erfahrungen gemacht. Habe dann die LT1013 besorgt und eingelötet. Überraschung: Der wurde sehr heiß. Habe dann gemerkt, dass der LT1013 nicht die normale PIN Belegung hat... (schei**e) Kann mir jemand einen Präzisions OP empfehlen, mit folgenden Eigenschaften: - Doppel OP im 8-Pin SOIC Gehäuse - STandard Pinbelegung (wie OPA227 oder TL072) - Versorgung +/- 12 V - Präzisions OP - Keine Klamping Dioden für Differenzspannung an den Eingängen - Muss kein R2R Typ sein. - Geringe Offset Spannung und geringes Rauschen. - DC Anwendung, muss also nicht schnel sein. - Gut verfügbar (z.B. Reichelt, RS oder Mouser) Habe bei Reichelt schon folgende Typen ohne Erfolg abgeklapper: LT1007, 1013, 1077, 1112, 1167, 1368,1495,1498 Danke im Vorraus. Gruß Dirk
DirkF schrieb: > Kann mir jemand einen Präzisions OP empfehlen, Willst Du denn jetzt einen Verstärker oder einen Komparator bauen? Wenn es ein Komparator werden soll, wäre es besser statt nach einem Präzisions OP nach einem Komparator-IC zu suchen. Gruss Harald
Hallo Harald, Als Anlage einen Auszug aus dem Schaltplan. Der fünfte (nicht gezeigte) OP ist ein normaler nicht invertierender Verstärker mit Gain 1.25. Gruß Dirk
DirkF schrieb:
> Überraschung: Der wurde sehr heiß.
Und das ganz ohne Heizung - es scheint Ihr persönliches Schicksal zu
sein.
Hi, danke für den Hinweis, aber der AD712 hat laut Datenblatt eine Offsetspannung von 1 mV ? Würde gerne die Größemordnung vom OPA2277 erreichen... Gruß Dirk
Hallo zusammen, so jetzt habe ich den LT1013 wegen des falschen Pin out gegen den LT1113 getauscht. Die Schaltung funktioniert. Aber: Die beiden LT1113 werde sehr warm im Vergleich zu dem TL072!! Versorgung ist +-12V. Datenblatt Auszug : An LT1113CS8 operates at an ambient temperature of 25°C with ±15V supplies, dissipating 318mW of power (typical supply current = 10.6mA for the dual). The SO-8 package has a qJA of 190°C/W, which results in a die temperature increase of 60.4°C or a room temperature die operating temperature of 85.4°C. Das kommt mir wirklich sehr hoch vor. Warum nimmt der Chip denn so viel Leistung auf ?? Gruß Dirk
> Das kommt mir wirklich sehr hoch vor. Warum nimmt der Chip denn so viel
Leistung auf ??
Weil sie halt für dieses Design mit dem zur Zeit des Designs zur
Verfügung stehenden Halbleiter-Prozesses so viel Strom benötigen.
Ich weiß nicht wie alt dieses Design ist. Genau genommen ist alles was noch +/-15V Versorgung und mehr kann meistens älter. Wenn du diese Geschwindigkeit gar nicht benötigst, dann könntest du ja nach einem anderen IC suchen.
:
Bearbeitet durch User
Hallo zusammen, endlich habe ich den für meine Anwendung perfekten OP gefunden, bereits als Sample erhalten und getestet: OPA2140A Vorteile: - Keine internen differenzellen Clammping Dioden - Präzisions OP mit geringem Rauchen,geringen Offset - Geringe Selbsterwärmung an +/- 12 V Versorgung - Ausgang ist kurzschlussfest
Dirk F schrieb: > - ... mit geringem Rauchen ... > - ... Geringe Selbsterwärmung ... Das eine hängt wahrscheinlich mit dem anderen zusammen ;-) SCNR
Die Erwärmung und das Rauschen hängen schon zusammen: OPs mit geringem Rauschen müssen einen relativ großen Strom durch die Eingangsstufe schicken. Von daher ist der Stromverbrauch bei den sehr rauscharmen typen immer hoch und entsprechend auch die Eigenerwärmung. Die höhere Temperatur führt im Prinzip auch zu etwas mehr Rauschen, entsprechend sollte man eine zusätzliche Erwärmung, etwa durch einen doppel OP, obwohl man nur einen benötigt vermeiden. Auch etwas weniger Spannung hilft. Der OPA2140 ist halt ein rauscharmer JFET OP. Je nach Anwendung und auch bei der Eigenerwärmung ist aber der OPA2277 besser. Kurzschlussfest sind übrigens die meisten OPs.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.