Forum: HF, Funk und Felder Diskussion über die Minimal Art Session (QRP MAS)


von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo,

selten habe ich einen Wettbewerb gesehen, der die Leute auf lockere 
Weise so innovativ werden lässt. Fast in jeder der verwendeten 
Schaltungen taucht irgendwas neues auf. Hier die Regeln:
http://qrpcc.de/contestrules/mas/

Jedenfalls bin ich auf die Ergebnisse gespannt und ganz besonders auf 
die Schaltungen. Möglicherweise hat außer Jörg hier noch jemand daran 
teilgenommen.


Falls möglich, würde ich nächstes Jahr gerne selber daran teilnehmen. 
Dazu muss ich erst mal im Herbst die Afu-Prüfung ablegen und der 
Morsedecoder zwischen meinen Ohren muss auch mitspielen.

Dies war die erste spontane Schaltungsidee:
Beitrag "Re: Primitiv(st)er AM TRX gesucht"

Sie ist inzwischen mutiert zu der oben angehängten. Ich komme auf ~51 
Teile, würde aber noch 5 weitere spendieren, falls dann eine Umschaltung 
auf 40m möglich wäre.

Schön wäre auch, den Oszillator als BFO durchlaufen zu lassen, aber im 
Gegensatz zu einer zuvor aufgebauten Schaltungen funktioniert das 
momentan nicht wirklich gut. Der Empfänger reagiert zu sensibel auf die 
BFO-Amplitude. Eventuell sollte ich das BFO-Signal mal in das 
Audion-Schirmgitter oder das Bremsgitter leiten, um den Schwingkreis 
nicht zu beeinflussen.

Bei der Sende-/Empfangsumschaltung sehe ich noch Probleme, jedenfalls 
ergibt das so keine schöne Hüllkurve.

Strombedarf:
Mit einer Heizleistung von 12,6V/275mA und 250V/32mA Anodenspannung 
kommen immerhin 3 Watt raus.

Den Versuchsaubau eines Wechselrichters gibt es schon, es sollten mit
einem Bleiakku 12V/3,5Ah ca. 3 Stunden Betrieb möglich sein.
http://www.greencaravan.de/cgi-bin/ediforum/ediforum.pl?forum=7&thread=91

Freundliche Grüße,
Bernd

: Bearbeitet durch User
von Harvey (Gast)


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Minimal Art Sende-/Empfänger Ideen gibts auch mit zeitgenössischeren 
Komponenten.

http://www.dl0hbs.de/qrp-mas13.html
http://kd1jv.qrpradio.com/MAS/MAS.htm

Grüße

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite



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B e r n d W. schrieb:

> Jedenfalls bin ich auf die Ergebnisse gespannt und ganz besonders auf
> die Schaltungen.

Anbei mein diesjähriger Sender.

Auf 80 m habe ich leider keinen Blumentopp gewonnen.  Hatte mir
schnell eine Magloop gezimmert, aber die war dafür offenbar immer
noch reichlich zu klein.  (Der Sender dort war 'ne klassische
Class C PA, also 10 W in, 5 W out.)

Auf 40 m leider auch nicht so viele QSOs, wie ich erhofft hatte.
Letztes Jahr bin ich mit Sack und Pack auf eine Brachfläche gezogen,
so rein von der Erinnerung her war dort der Störnebel doch deutlich
kleiner als zu Hause auf dem Balkon.

> Falls möglich, würde ich nächstes Jahr gerne selber daran teilnehmen.
> Dazu muss ich erst mal im Herbst die Afu-Prüfung ablegen und der
> Morsedecoder zwischen meinen Ohren muss auch mitspielen.

Wenn du willst, können wir gern auch einen “one-way sked” in QRS
machen, damit du CW mal real auf dem Band üben kannst.

> Sie ist inzwischen mutiert zu der oben angehängten. Ich komme auf ~51
> Teile, würde aber noch 5 weitere spendieren, falls dann eine Umschaltung
> auf 40m möglich wäre.

Nur als Tipp: kauf' dir rechtzeitig Bandquarze bei box73.de.  Auf
3579 kHz wird dich keiner hören, das ist das Ende des CW-Bandes.
Außerdem ist meine Erfahrung, dass sich Quarze deutlich besser ziehen
lassen, wenn man noch eine Induktivität in Serie hat.  Mit obiger
Schaltung habe ich trotz der Quarze im 5-kHz-Raster nur je reichlich
3 kHz ziehen können, also knapp 2 kHz breite Lücken dazwischen.  Das
ist dann schon einige QSOs weiter weg … gerade in Klasse B, bei der
man den normalen Rx benutzt, haben die Leute in der Regel schmalbandige
Filter von 500 oder gar 270 Hz Breite, damit man die leisen QRP-Signale
vor allem aus dem man-made noise noch rausfischen kann.

Hast du die Oberwellen mal nachgemessen?  Bei Transistorschaltungen
bin ich ohne wenigstens einen Cauer-Tiefpass nie so recht glücklich
geworden (der zusätzliche Kondensator zählt ja beim QRP-MAS nicht).
Kann sein, dass die Röhrenschaltungen da gutmütiger sind.

> Schön wäre auch, den Oszillator als BFO durchlaufen zu lassen, aber im
> Gegensatz zu einer zuvor aufgebauten Schaltungen funktioniert das
> momentan nicht wirklich gut. Der Empfänger reagiert zu sensibel auf die
> BFO-Amplitude.

Ich verstehe gerade nicht, wie das Antennensignal an den Rx gelangt.

Hast du das Teil mal auf dem Band ausprobiert?  Mit Röhren würde
ich ja zu einem Audio tendieren, um eine Empfindlichkeitssteigerung
zu bekommen.

> Den Versuchsaubau eines Wechselrichters gibt es schon, es sollten mit
> einem Bleiakku 12V/3,5Ah ca. 3 Stunden Betrieb möglich sein.

Das halte ich für Wunschdenken.  Die Nennkapazität eines Bleiakkus
ist auf eine 20stündige Entladung bezogen.  Bei einer dreistündigen
Entladung bricht die entnehmbare Kapazität schon deutlich ein.  Ich
habe mal die Entladekurve aus dem Panasonic-Datenblatt für deren
Akku 12 V / 3,4 Ah angehängt.  Da käme man bei 0,85 A auf 3 h, aber
nach meiner kurzen Überschlagsrechnung wirst du mehr als 1 A brauchen.

Für den Portabelbetrieb meines TS-50 (allerdings mit 50 oder 100 W
Ausgangsleistung) bin ich erst glücklich geworden, nachdem ich statt
eines Bleiakkus 12 V / 7 Ah umgestiegen bin auf einen Eigenbau aus
ausgeschlachteten LiIon-18650-Zellen.  Der hat zwar nur wenig mehr
Nominalkapazität als der Bleiakku (vielleicht 8 Ah und 14,4 V), aber
während ich mit dem Bleiakku nie mehr als eine halbe Stunde Betrieb
geschafft habe, bevor die Funke abschaltete, reichte der LiIon
bisher immer, um den Andrang der SOTA-Anrufer auch mal 1,5 h lang
abzuarbeiten. ;-)

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Harvey

> Minimal Art Sende-/Empfänger Ideen gibts auch mit zeitgenössischeren
> Komponenten.

Röhren stellen für mich eine interessante Alternative dar, dies bedeutet 
nicht, dass es nicht besser gehen würde. Aber bau mal einen 
minimalistischen 5 Watt Sender mit einem Transistor, mit einer Röhre 
geht das.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Jörg

Deine Schaltung werde ich mir heute abend genauer anschauen.

> können wir gern auch einen “one-way sked” in QRS machen

Danke für das Angebot. Bisher hab ich regelmäßig ein entsprechend 
langsames QSO gefunden. Die Leute geben so unterschiedlich, besser ich 
gewöhne mich daran.

> Auf 3579 kHz wird dich keiner hören

Obwohl ich für jdie meisten Bänder bereits Quarze habe, in diesem Gerät 
verwende ich zwei parallelgeschaltete Keramik-Resonatoren, welche sich 
von 3570 bis 3515 kHz runterziehen lassen. Sogar 3500 kHz wäre als 
untere Grenze möglich. Damit steht der komlette Bereich zur Verfügung.

> Ich verstehe gerade nicht, wie das Antennensignal an den Rx gelangt.

Das Pi-Filter und der Empfängerschwingkreis sind auf ein PVC-Rohr 
gewickelt und zählen deshalb als 1 Bauteil. Der Abstand zwischen den 
Wicklungen beträgt knapp 10 cm, was für die Kopplung vollkommen 
ausreicht.

> Hast du das Teil mal auf dem Band ausprobiert?

Die Schaltung empfängt bis runter zur Rauschgrenze. Beim Abklemmen der 
Antenne geht das Rauschen um gefühlte 20dB zurück. Bei ähnlichen 
Schaltungen habe ich Empfindlichkeiten von 200nV ermittelt, mit 600nV 
ergibt sich dann ca. 10dB Rauschabstand.

> Hast du die Oberwellen mal nachgemessen?

Kommt noch. Bei Röhren mit kleiner Leistung angeblich nicht so kritisch. 
Oft reicht ein Fuchskreis, das würde ich trotzdem gerne nachprüfen.

> Mit Röhren würde ich ja zu einem Audio tendieren

Das ist tatsächlich ein Audion, die Rückkopplung wird mit P2 über die 
Schirmgitterspannung eingestellt. Es kann auf zwei Arten betrieben 
werden:

- Für CW wie ein  herkömmliches Audion über dem Schwingungseinsatz mit 
600Hz Abstand zum Signal.

- Kurz vor dem Schwingungseinsatz am empfindlichsten Punkt und genau auf 
der Signal-Frequenz. Dazu wird der Oszillator mit RIT benötigt. 
Theoretisch kann das unerwünschte Seitenband um ca. 20dB abgeschwächt 
werden.

Leider habe ich noch ein Problem mit den Mischeigenschaften des Audions. 
Entweder es stopft zu oder das Oszillatorsignal wird zu schwach und das 
Signal wird leise.

> Ich habe mal die Entladekurve aus dem Panasonic-Datenblatt für deren
> Akku 12 V / 3,4 Ah angehängt.

Da liegst Du sicherlich richtig. Momentan zieht die Schaltung beim 
Empfang ca. 700 mA, gelegentlich steigt der Strom beim Tasten auf 1,2A 
an. Vermutlich reicht der Akku nur für 1,5 Stunden oder ich muss an den 
Zigarettenanzünder.

Gruß,
Bernd

von Harvey (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Hallo Harvey
>
>> Minimal Art Sende-/Empfänger Ideen gibts auch mit zeitgenössischeren
>> Komponenten.
>
> Röhren stellen für mich eine interessante Alternative dar, dies bedeutet
> nicht, dass es nicht besser gehen würde. Aber bau mal einen
> minimalistischen 5 Watt Sender mit einem Transistor, mit einer Röhre
> geht das.

...  auch nur, weil nach den Minimal-Arts Statuten das aufwändige 
Netzteil nicht bei der Komponentenzählung mitgerechnet wird.

Die Stabilität eines 5W Ein-Röhren Senderns ist auch nicht wirklich 
etwas, womit man die Umwelt auf den Kurzwellenbändern beglücken kann.

Röhren leuchten halt schöner im Dunkeln.

LG

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harvey schrieb:
> Die Stabilität eines 5W Ein-Röhren Senderns ist auch nicht wirklich
> etwas, womit man die Umwelt auf den Kurzwellenbändern beglücken kann.

Kann man auch stabil aufbauen.  Letztes Jahr habe ich (mehr aus Spaß)
mit einem Einröhrensender teilgenommen, der ganze sieben Bauteile
hatte – und damit zumindest für ein Jahr den Bauteilrekord aufgestellt. 
;-)

Allerdings ging das nur, weil der Meißneroszillator mit einer
1Ж29Б (sowjetische „Bleistiftröhre“) erstaunlicherweise derart
oberwellenfrei war, dass ich ihn ohne Tiefpass betreiben konnte.

Der Sender hat übrigens ganze 100 mW auf die Antenne gebracht. :)

Aber die Stabilität meines relativ „luftigen“ Aufbaus war in der Tat
unter aller Kanone, und ich bin den beiden QSO-Partnern, die ich
erreichen konnte, mehr als dankbar, dass sie die Herausforderung
angenommen haben.

DL1ARH (einer der beiden QSO-Partner) hat mir dann einige seiner
Entwürfe für die MAS mal gezeigt.  Leider nichts im Netz, alles nur
auf Papier, Bernd.  Er wollte die Herausforderung annehmen und die
7 Bauteile auf anderem Wege ebenfalls erreichen.

> Röhren leuchten halt schöner im Dunkeln.

Die 1Ж29Б praktisch gar nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Das Pi-Filter und der Empfängerschwingkreis sind auf ein PVC-Rohr
> gewickelt und zählen deshalb als 1 Bauteil. Der Abstand zwischen den
> Wicklungen beträgt knapp 10 cm, was für die Kopplung vollkommen
> ausreicht.

Ah OK, das solltest du im Schaltplan dann irgendwie deutlicher
machen.

Gut, wenn das ein Audion ist, dann glaub' ich durchaus, dass die
Empfindlichkeit genügt.  Ob die Trennschärfe auch genügt, kannst du
am besten bei einem der größeren Conteste mal testen. ;-)

Der Ein-Röhren-Tx voriges Jahr war zwar lustig, aber ich werde
künftig trotzdem nichts mehr mit Röhren da machen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> das solltest du im Schaltplan dann irgendwie deutlicher machen

Besonders deutlich ist es nicht, aber beim oberen Schaltbild unterhalb 
von L1 sind Spulenkörper und Windungszahlen angegeben.


> Er wollte die Herausforderung annehmen und die
> 7 Bauteile auf anderem Wege ebenfalls erreichen.

Der angehängte Schaltplan entspricht annähernd dem absoluten Minimum 
eines Transceivers. Eventuell könnte man sogar C2 einsparen.

Beim Rx würde anstatt der Triode auch ein JFet an 12-24Volt 
funktionieren, z.B. der BF245A. Beim J310 müsste für einen guten 
Arbeitspunkt eine grüne LED in die Source-Leitung geschaltet werden. 
Diese minimalistischen Audions liefern immerhin 3Vss NF-Amplitude bei 
starken Radiostationen auf dem 49m Band.

Beim Betrieb sehe ich zwei Probleme:
- Wird der Tx-Anodenschwingkreis genau auf Resonanz gebracht, setzt beim 
Audion die Schwingung aus. Die Energie wird wie bei einem Dip-Meter 
abgesaugt.
- Es ist schwer möglich, den Empfänger auf die eigene Sendefrequenz zu 
bringen.

Ohne ein Minimum an Komfort macht das keinen Spass.

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo,

nach weiteren Experimenten bin ich bei dieser modifizierten 
Oszillatorschaltung angekommen. Durch den doppelten Drehkondensator wird 
der Verstellbereich linearer und die Amplitude bleibt nahezu konstant. 
Die Ausgangsspannung beträgt bei 12V Anodenspannung  ca. 4-5Vss ohne 
abzureissen, bei 160V kommen 40Vss raus, damit sollte sich die Endstufe 
locker durchsteuern lassen. Zuvor hat bei der niedrigen Betriebsspannung 
die Schwingung oberhalb von 3555kHz ausgesetzt.

> Kurz vor dem Schwingungseinsatz am empfindlichsten Punkt und genau auf
> der Signal-Frequenz. Dazu wird der Oszillator mit RIT benötigt.
> kann das unerwünschte Seitenband um ca. 20dB abgeschwächt werden.

Durch die kleinere Oszillator-Amplitude beim Empfang funktioniert jetzt 
auch diese Betriebsart. Dabei steigt die Lautstärke auf dem gewünschten 
Seitenband um Faktor 3 an. Bei 20µV Antennensignal beträgt die 
NF-Amplitude am Ausgang 7Vss. Das unerwünschte Seitenband wird um ca. 
30dB abgeschwächt. Dies funktioniert auch noch bei 200µV Antennensignal, 
wobei dann das brachiale NF-Signal mit 60Vss langsam Probleme bereitet.

Diese Variante mit dem doppelten Drehkondensator kann ich empfehlen, das 
sollte im Prinzip auch mit Quarzen/Transistoren funktionieren. C18 und 
C19 sollten verkleinert werden, wodurch sich der Bereich auch etwas in 
Richtung höherer Frequenzen erweitert. C3 und C4 dürfen auch gleich groß 
sein.

Gruß, Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bin ja gespannt, wie gut du mit dieser Konstellation in der Praxis
zurecht kommen wirst. ;-)  Interessant klingt es allemal, aber ich
tendiere trotzdem eher zu einer Transistor- als einer Röhrenlösung.

Vielleicht trau' ich mich aber auch mal an eine Klasse A ran, also
Sender + Empfänger mit weniger als 100 Bauteilen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hier ein Empfangs-Beispiel:

0:09 Audio Filter zugeschaltet, CW-Signal kann erahnt werden
0:20 Audion auf Schwebung, Rückkopplung unter den Schwingungseinsatz
0:27 BFO zugeschaltet
1:02 Audion besser auf CW-Signal eingestellt

Wenn man bedenkt, dass das Signal durch eine Störung verdeckt ist und 
mit einem normalen Audion nicht hörbar wäre. Erst durch die Variante mit 
dem BFO wird das Signal aufnehmbar. Der Q-Multiplier war Opas 
Signalprozessor, seine Filterwirkung hört sich an wie Terzrauschen, 
geschätzte Bandbreite 300 Hz.

Jetzt geht die Umschaltung auf den BFO noch mit Kroko-Klemmen. Später 
wird es eine Taste geben, um den Oszillator für Tx auf Schwebung zu 
bringen. Mit Rit wird danach der Rx auf die gewünschte Tonhöhe gestellt.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, klingt ganz interessant.

Wie viele Bauteile brauchst du für den Q-Multiplier?

von B e r n d W. (smiley46)


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Es handelt sich um den Empfangsteil/Audion ganz oben, lediglich die 
Bedienung ist unterschiedlich. Wenn sich der BFO im selben Gehäuse 
befindet, streut genügend ein. Der Oszillator wird sowieso benötigt.

12 Teile für den nackten Empfänger ohne BFO/RIT und ohne NF-Endstufe.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Was ist dann das Audio-Filter?

von B e r n d W. (smiley46)


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Das ist ein Pi-Filter an der Anode der EL95. Als Induktivität verwende 
ich die Primärwicklung (ca. 5H) eines kleinen Netztrafos.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Das ist ein Pi-Filter an der Anode der EL95.

Ah, OK.

Nicht schlecht, aber Komfort ist natürlich trotzdem was anderes. ;-)

von B e r n d W. (smiley46)


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IMO wäre das Audiofilter nicht zwingend notwendig. Der Q-Multiplier 
filtert effektiver, schon das fehlende Seitenband macht 3dB aus. Die 
größte Störungsverminderung verspreche ich mir durch genügend Abstand zu 
bebautem Gebiet.

Momentan zähle ich 47 Teile. Leider ist damit das 40m Band nicht 
erreichbar. Für die Frequenzverdoppelung könnte ein zwischen Oszillator 
und Endstufe eingefügtes Bandfilter aus zwei gekoppelten Schwingkreisen 
sorgen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Die
> größte Störungsverminderung verspreche ich mir durch genügend Abstand zu
> bebautem Gebiet.

Da wirst du wohl (leider) recht haben.

In den Zeiten, da die Funkamateure noch mit Audions gearbeitet haben,
dürfte der allgemeine Störpegel drastisch niedriger gewesen sein als
heute.

> Momentan zähle ich 47 Teile. Leider ist damit das 40m Band nicht
> erreichbar.

Wenn du nicht gerade eine wirklich gute Antenne für 80 m hast, würde
ich dir empfehlen, dass du dich lieber auf 40 m konzentrierst.  Die
Chancen, gerade im Portabelbetrieb da eine sinnvolle Abstrahlung zu
erzielen, sind einfach viel besser als auf 80 m.

* Eine Magloop braucht für 80 m wenigstens einen Durchmesser von 2 m.
Ich hatte dieses Jahr eine mit einem Durchmesser von 1,2 m gebaut,
vergeblich.  Der Strahlungswiderstand ist so gering, da zählt jedes
Milliohm an Verlustwiderstand.  Eine Magloop von 2 m ist aber nicht
portabel.

* Ein Dipol braucht eine hinreichend große Höhe über Grund, damit
er strahlt.

* Eine Vertikal müsste ziemlich hoch sein.  Mit 5 m Draht, in einen
Baum gehängt, hat man noch nicht viel gekonnt.  (Sowas nehme ich
sonst gern als Portabelantenne.)

von B e r n d W. (smiley46)


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> Eine Magloop braucht für 80 m wenigstens einen Durchmesser von 2 m.
> Ich hatte dieses Jahr eine mit einem Durchmesser von 1,2 m gebaut

Der Magnet-Loop-Rechner sagt bei einem Quadrat von 1,2m bei 3,5MHz nur 
-24dBd. Damit werden von den 5 Watt anscheinend nur noch 20mW 
abgestrahlt.

Wenn, dann müsste die Größe für 7,5MHz mit ca. 4m Kanntenlänge optimiert 
werden. Vier Angelruten und einen Draht mit D=2-3mm damit aufspannen. 
Eine 400cm lange Teleskoprute kostet in der Bucht 10 Euro. Das sind bei 
vier Stück 45 Euro incl. Versand. Hm, falls man die Ruten ab und zu 
verwenden kann, würde es sich lohnen. Oder ist das Material dann zu 
labil?

Damit ergibt sich bei 7MHz noch eine saubere Resonanz mit -3dBd und bei 
3,5MHz sind das -10dBd. Es werden immerhin 0,5W abgestrahlt, vermutlich 
etwas weniger, da schon der Referenzdipol Verluste aufweist.

Eine Loopantenne darf ja auch für eine kreisrunde Charakteristik 
waagerecht gelegt werden. Es stellt sich nur die Frage, ob sie dann auch 
waagerecht strahlt oder auch mit 45° nach oben.

: Bearbeitet durch User
von Heinz Wäscher (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> Eine Magloop braucht für 80 m wenigstens einen Durchmesser von 2
> m.
>> Ich hatte dieses Jahr eine mit einem Durchmesser von 1,2 m gebaut

> Wenn, dann müsste die Größe für 7,5MHz mit ca. 4m Kanntenlänge optimiert
> werden.

Eine Loop, deren Umfang größer ist als, 1/10 Wellenlänge verhält sich 
nicht mehr wie eine magnetische Antenne (quasi uniforme 
Stromverteilung), sondern wie eine normale elektromagnetische 
Schleifen-Antenne.

Der Begriff "Magloop" für kleine Schleifenantennen (Small Loops) die 
überwiegend auf die magnetische Feldkomponente ansprechen ist in diesem 
Falle also unangebracht.

Grüße

von Bernhard _. (Firma: dl1bg) (bernhard_)


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Hallo Bernd,

zuerst mal freue ich mich, dass du die Lizenz machen möchtest; war bei 
deiner Begeisterung auch längst überfällig :-)

Audions tun sich sicherlich schwer mit QRM, aber meines hier
Beitrag "Primitiv(st)er AM TRX gesucht"
spielt auch mit zwei mal 1 m Draht auf 40 m CW ganz ordentlich -> es 
lohnt sich.

Meine Erfahrung mit 40 m SOTA ist, dass eine Loop immer zu schwer und 
unhandlich wird; oder eben ineffizient. Mein letzter Anlauf war ein 
PE-Alu-PE-Rohr mit 1,5 m Durchmesser und einem angelöteten 
Plattenkondensator.
Ging ordentlich, aber es ging natürlich kein "über das Band drehen".

Gewonnen hat bei mir eine endgespeiste Windom nach
http://www.m0rzf.co.uk/ants1/
in leichtest-Bauweise auf einem 10m Mini-GFK-Mast von DX-Wire. Das 
Drahtende wird an einen Baum geknotet, der Mast steht dann stark 
gekrümmt in 10 m Abstand. Geht sehr gut auf 40, 20, 10 und nicht ganz 
schlecht auf 12 und 17 m.

Viele Grüße
Bernhard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Eine Loopantenne darf ja auch für eine kreisrunde Charakteristik
> waagerecht gelegt werden.

Dann hast du aber das gleiche Problem wie beim waagerechten Dipol:
wenn du keine Höhe über Grund hast, ist die Abstrahlung schlecht
bzw. nur Steilstrahlung.  Lohnt also nur, wenn man das Teil in
einigen Metern Höhe aufhängen kann.

von Heinz Wäscher (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Eine Loopantenne darf ja auch für eine kreisrunde Charakteristik
> waagerecht gelegt werden. Es stellt sich nur die Frage, ob sie dann auch
> waagerecht strahlt oder auch mit 45° nach oben.

Eine Loop mit 4x4m Seitenlänge, 3m über Grund wird auf 7,5 MHz zum 
Steilstrahler. (Bild)

Grüße

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Heinz

Vielen Dank für die Simulation. So geht es also auch nicht.

> Eine Loop, deren Umfang größer ist als, 1/10 Wellenlänge verhält sich
> nicht mehr wie eine magnetische Antenne

Für mich ist es eine Loop-Antenne, sobald sie unterhalb der 
Eigenresonanz betrieben- und mit einem Drehkondensator abgestimmt wird. 
Ich hab jetzt absichtlich mal das Wort "Magnet" weggelassen. Der 
Übergang ist vermutlich fließend. Kleine Magnet-Loop-Antennen 
funktionieren anscheinend nur gut, wenn der Leiter ungefähr 
Ofenrohrdurchmesser hat. Damit wird das Konzept unattraktiv.

@Bernhard
> freue ich mich, dass du die Lizenz machen möchtest

Ich setz mich jetzt selber ein wenig unter Druck, sonst wird das nichts.

> Gewonnen hat bei mir eine endgespeiste Windom nach m0rzf

Das Konzept sieht interessant aus, vor allem wie sich die Antenne durch 
den kurzen Abschnitt selber speist. Das Sendesignal wird also auf 800 
Ohm transformiert. War die typische Windom-Impedanz nicht 500 Ohm oder 
betrifft das nur die Eindrahtspeisung?
Er schreibt auch: "Swap the name Windom for off-centre-fed-dipole".

Ursprünglich hätte ich für 40m zu einem endgespeisten Halbwellen-Dipol 
tendiert, was für 80m immerhin noch Lambda/4 entspricht. Mit einer guten 
Erdung wird das IMO für 80m wenigstens noch irgendwie funktionieren. Ein 
Halbwellen-Dipol für 80m würde in der Mitte schon ziemlich durchhängen

Ab und zu findet man noch die Inverted-V, wahrscheinlich weil sie sich 
schnell aufstellen läßt. Auch mit der würde es ein Größenproblem bei 80m 
geben.

Es gibt hier viele Weinberge, eventuell ließen sich die Drähte als 
Gegengewicht verwenden.

Gruß,
Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:

> Kleine Magnet-Loop-Antennen
> funktionieren anscheinend nur gut, wenn der Leiter ungefähr
> Ofenrohrdurchmesser hat.

Der Durchmesser ist ein Teil der Problematik, aber der Drehko auch.

Jegliche Art von zusätzlichen reellen Widerständen muss man da
vermeiden, ob es nun der Materialwiderstand ist oder ein Schleifring
im Drehko.  Wenn dein Strahlungswiderstand im Milliohmbereich ist,
dann stören eben auch Milliohm an Verlustwiderständen.

> Damit wird das Konzept unattraktiv.

Zumindest für eine Portabelantenne, ja.

> Das Sendesignal wird also auf 800
> Ohm transformiert. War die typische Windom-Impedanz nicht 500 Ohm oder
> betrifft das nur die Eindrahtspeisung?

500 Ω, 800 Ω, sind am Ende Hausnummern, die für eine Speisung mit
(fast) keinem Strom stehen, sondern rein durch Spannung.  Nur dadurch
kann man ja auf eine HF-Erde als Gegenpol verzichten.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo,

immer mal wieder hab ich Empfänger nach dem Phasenschieber- bzw 
Weaver-Prinzip simuliert. Für einen MAS-Receiver nach Weaver ist IMO die 
notwendige Bauteile-Anzahl zu groß. Ein einfaches 
Phasenschieber-Netzwerk könnte schmalbandig etwas mehr als 30 dB 
Seitenbandunterdrückung erreichen. Der Empfänger sollte für 40m und 80m 
verwendbar sein.

Dann ist mir dieses Video aufgefallen (bei 14:20)
https://www.youtube.com/watch?v=ZUxvZE2up8g

Er verweist auf einen Transceiver von sp5aht
http://serwis.avt.pl/manuals/AVT2906.pdf

Und der soll angeblich von hier abstammen:
http://www.cqham.ru/trx160.htm

Noch so ein ähnliches Projekt:
http://qrp-popcorn.blogspot.de/2014/10/funster-receiver-notes-part-2.html

Beim russischen Schaltbild bildet der Schwingkreis bestehend aus C27, 
L6, L7, C29 und R15 den ersten Phasenschieber. Den NF-Phasenschieber mit 
L13 konnte ich per Simulation leider nicht nachvollziehen. 
Möglicherweise spielen da parasitäre Kapazitäten im Übertrager eine 
entscheidende Rolle.

Beim qrp-popcorn.blogspot wird beides mal ein 90° Phasenschieber mit 
Übertrager verwendet.

Ob da bezüglich Anzahl der Bauteile noch was geht?

Gruß, Bernd

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:

> Und der soll angeblich von hier abstammen:
> http://www.cqham.ru/trx160.htm

Beim Lesen des Texts wird schnell klar, dass er wohl schon ein paar
Jahre auf dem Buckel haben muss (es geht um 160 m, „warum nicht schon
jetzt aktiv werden?“).  Ganz unten steht dann irgendwo, dass er von
1982 ist. :)

Aber das sind natürlich schon ein paar Bauteile zuviel für die MAS.

> Beim qrp-popcorn.blogspot wird beides mal ein 90° Phasenschieber mit
> Übertrager verwendet.

Dort müsste man vor allem die OPVs durch diskrete Verstärker
ersetzen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Der polnische ist auf 80m umgebaut. Das witzige daran, der komplette 
Pfad ist passiv und kann bidirektional für SSB Senden/Empfang verwendet 
werden. Das ist hier overkill und für CW unnötig.

> ein paar Bauteile zuviel für die MAS

Ich hab mal den für den Empfang erforderlichen Bereich ausgeschnitten, 
so viele Teile sind das gar nicht. Allerdings muss noch ein ordentlicher 
NF-Verstärker mit 60-80 dB nachgeschaltet werden.

von Harvey (Gast)


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Minimal Art Sessions gab es offenbar schon im zweiten Weltkrieg. Von 
James Bonds Vorgängern wurden die "Paraset" Transceiver benutzt.

/Many of these transceiver supplied supplied during the WW2 to the 
Resistence forces mainly in France, Belgium and Netherland./

Link zu Paraset Replica:
http://www.sm7ucz.se/Paraset/Paraset_e.htm

Grüße

von B e r n d W. (smiley46)


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Inzwischen sind die Schaltungen Online:
http://www.dl0hbs.de/qrp-mas15.php

> die "Paraset" Transceiver

Zwei Parasets waren auch dabei. Der Empfänger soll angeblich schwierig 
zu bedienen sein mangels Bandspreizung. Immerhin kann das Gerät 80m und 
40m abdecken, solange die richtigen Quarze vorhanden sind.

Die Holländer haben das Paraset für ihre Zwecke modifiziert und Polen 
hatte sein eigenes Spyset NELKA PIPSZTOK:
https://www.youtube.com/watch?v=CsL7ekFLPGs

Der PIPSZTOK Vorgänger A1 wäre interessant, weil darin angeblich ein 
Superhet-Empfänger mit nur 2 Röhren arbeitet. Leider ist im Web bisher 
kein Schaltplan aufgetaucht.

von Frank W. (frank_w)


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super Thema.

Gruß Frank

von Harvey (Gast)


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Frank W. schrieb:
> super Thema.
>
> Gruß Frank

Das wär doch ein Folgeprojekt nachdem dein großer Empfänger fertig ist.

von juergen (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Superhet-Empfänger mit nur 2 Röhren arbeitet. Leider ist im Web bisher
> kein Schaltplan aufgetaucht.

Ist doch mit 2xECH oder ECF kein Problem : Mischer+Oscillator, ZF-Audion 
+NF.  Den kennst Du als SimpleX Mark I und II.

Etwas schwieriger wäre es mit Einfach-Röhren.

von B e r n d W. (smiley46)


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> mit 2xECH oder ECF kein Problem

Da war im Empfänger eher eine 6K8 oder 6A8 drin und eine Pentode, z.B. 
die 6J7.

Bei der 6K8 handelt es sich um eine Triode/Hexode, bei der 6A8 um eine 
Heptode (Pentagrid). Letztere dann selbstschwingend, wobei sich die 
Oszillatorfrequenz durch starke Signale um bis zu 10 kHz beeinflussen 
lässt.

: Bearbeitet durch User
von Harvey (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Bei der 6K8 handelt es sich um eine Triode/Hexode, bei der 6A8 um eine
> Heptode (Pentagrid). Letztere dann selbstschwingend, wobei sich die
> Oszillatorfrequenz durch starke Signale um bis zu 10 kHz beeinflussen
> lässt.

Diese Frequenzverwerfung ist der Grund, warum in dem erfolgreichen 
SimpleX Receiver  eine 6U8A/ECF82 Röhre mit zwei getrennten Systemen 
verwendet und das Oszillatorsignal über die Kathode eingekoppelt wird.

von jürgen (Gast)


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Harvey schrieb:
> Das wär doch ein Folgeprojekt nachdem dein großer Empfänger fertig ist.

Das Ding ist noch nicht mal richtig angefangen
und fertig wird es mit Sicherheit nie.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Das Ding ist noch nicht mal richtig angefangen
> und fertig wird es mit Sicherheit nie.

Warum so pessimistisch? Senden und Empfang funktionieren schon. Der 
Sender bringt je nach Akkuspannung 2-3 Watt und eine Empfangs-Hörprobe 
gibt es weiter oben.
Beitrag "Re: Diskussion über die Minimal Art Session (QRP MAS)"

Was noch fehlt, ist die Rx/Tx-Umschaltung, RIT und die 
Antennen-Abstimmung. Aber es hat ja noch ein paar Monate Zeit.

von Harvey (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
>> Das Ding ist noch nicht mal richtig angefangen
>> und fertig wird es mit Sicherheit nie.
>
> Warum so pessimistisch? Senden und Empfang funktionieren schon.

Die Bemerkung mit dem "nicht richtig angefangen" bezog sich - wenn ich 
es richtig verstehe - auf das Jahrhundertwerk "Weltempfänger" von Frank.

von B e r n d W. (smiley46)


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@Harvey

> Die Bemerkung mit dem "nicht richtig angefangen"

Ich habs absichtlich "falsch" verstanden.
Dies war aber leider nicht richtig ersichtlich.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Senden und Empfang funktionieren schon.

Mal sehen, ob ich's nächstes Jahr wieder schaffe, dabei zu sein.
Vielleicht hört man sich ja. ;-)

73!

von DL1EGR (Gast)


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Die Bedienung des PARASET ist für die AFU-Bänder einfach, wenn die 
Angaben von VE7SL beherzigt werden. Ich selber habe meine PARASET mit 
dieser Bandspreizung versehen. Der Sende-Empfangsumschalter kaschiert 
die dritte Stellung des Schalters. Somit hat der Schalter SENDEN, 
80m-Empfang, 40m-Empfang.
http://members.shaw.ca/ve7sl/paraset.html

von B e r n d W. (smiley46)


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Mit meinem Transceiver bin ich jetzt auch einen kleinen Schritt weiter 
gekommen. Die Frequenzverdopplung funktioniert. Falls ein 
Pentoden-Oszillator als Pierce, Clapp, Colpitts oder Hartley läuft, wird 
die Anode für die eigentliche Schwingungserzeugung nicht benötigt. 
Deshalb kann die Anode ohne Probleme eine andere Frequenz verarbeiten. 
Mit den angegebenen Werten für L4 und C12 liefert die 12SH1L satte 80Vss 
auf beiden Frequenzen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sinvoll ist, ein Pi-Filter über den 
weiten Bereich von 3,5-7,1 MHz abzustimmen. In der Regel wird beim 
Bandwechsel die Spule umgeschaltet. Aber wenn das ohne große Nachteile 
klappt, müsste nur noch das Audion zwischen 80m und 40m umgeschaltet 
werden. Im Prinzip so ähnlich, wie es bei der obigem 
Paraset-Bandspreizung ausgeführt wurde.

Inzwischen liefert mein Zerhacker deutlich mehr Power, als am Anfang. 
Bei halbvollem Akku sind das 270V / 30mA, damit sollten mit der EL95 ca. 
4 Watt drin liegen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Der Sender hat mir doch mehr Mühe verursacht, als gedacht.

Die Morsetaste betätigt das Relais 1, welches die 
Schirmgitter-Spannungen der beiden Röhren auftastet.

Die Resonatoren reagieren wesentlich empfindlicher bzw. mit mehr Drift 
auf Belastung im Vergleich zu Quarzen. Die größte Verbesserung konnte 
durch das Verhältnis der Kondensatoren C23 und C26 erreicht werden. Die 
Schirmgitter-Spannung der Oszillator-Röhre sollte stabilisiert werden. 
Der Zerhacker, welcher später zur Anwendung kommen soll, stellt diese 
150/160V eh schon stabilisiert zur Verfügung.

Neben den Belastungsproblemen des Resonators gab es noch unregelmäßige 
Frequenzschwankunge. Diese wurden durch Luftzug verursacht. Seit der 
Resonator in ein Bällchen aus Polyesterfaser eingepackt wurde, sind die 
Schwankungen weg.

Mit diesen Änderungen driftet das Signal bei 7 MHz innerhalb 5 Sekunden 
um 11 Hz runter und stabilisiert sich dann. Während des Gebens reduziert 
sich die Drift auf ca. 4 Hz. Auf 80m reduziert sich die Drift 
logischerweise auf die Hälfte. Ich denke, damit kann man leben.

Durch die Maßnahmen schwächelt der Oszillator etwas mit dem 
Ausgangssignal an der Anode, wodurch sich vor allem bei der Verdoppelung 
auf 40m die Leistung um ca. 1 Watt reduziert. Die Ausgangsleistungen 
betragen jetzt:

80m -> 3,8 Watt
40m -> 3,1 Watt

Als nächstes kommt nochmal der Empfänger unters Messer bzw. unter den 
Lötkolben. Möglicherweise entsteht noch ein Superhet mit Phasing-Filter 
draus, denn ich hab in meier Bastelkiste 4 Quarze mit 1600 kHz gefunden.

von eric (Gast)


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Die Drift beim Geben ist doch eine Folge der thermischen Laständerung 
durch das Schalten der Schirmgitterspannung der Oszillatorröhre.

Wie wäre es, die Röhre nicht gleichspannungsmässig zu tasten, sondern 
HF-mässig z.B. durch Kurzschliessen von L18 oder im Quarzkreis, sodass 
sich durch das Tasten keine oder nur minimale Temperaturänderungen 
ergeben ?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo eric

Danke für den Hinweis, ich hab das mal kurz ausprobiert. Wird das 
Schirmgitter getastet, ist die Anfangstendenz nach unten etwas größer. 
Ansonsten ähneln sich die Linien, selbst nach einer Minute gibt es noch 
ein leichtes hin und her.

Wird die Schwingung an der Kathode unterdrückt, ändert sich ohne 
Gittergleichrichtung der Arbeitspunkt der Röhre auch.

Eine weitere Idee wäre, den Resonator nicht isoliert einzupacken, denn 
dadurch kann er die Wärme nicht ableiten. In Wärmeleitpaste eingebettet 
in einer Bohrung in einem Aluklotz zu versenkt funktioniert die 
Wärmeabgabe und der "kalte Thermostat" sollte dann die Drift deutlich 
reduzieren bzw. verlangsamen.

Gruß, Bernd

PS
Vermutlich wird der Weltempfänger oder die USB-Soundkarte überfordert, 
daher die vielen Linien.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Mit diesen Änderungen driftet das Signal bei 7 MHz innerhalb 5 Sekunden
> um 11 Hz runter und stabilisiert sich dann. Während des Gebens reduziert
> sich die Drift auf ca. 4 Hz.

Um 4 Hz Chirp (und selbst 11 Hz) brauchst du dir gerade bei der MAS
keine Gedanken machen.  Solange das Signal noch in ein 270-Hz-Filter
reinpasst :), ist alles OK.

von B e r n d W. (smiley46)


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Mit einem Resonator in ein Kupferröhrchen isoliert eingebaut verhält es 
sich nur etwas anders, nicht besser. Nehm ich einen 7030 kHz Quarz, 
steht die Frequenz wie festgenagelt. Der Frequenzzähler springt mal 1 Hz 
hoch oder runter. Der Quarz läßt sich ohne Drossel um ca. 2 kHz ziehen, 
während der verdoppelte Bereich beim Keramik-Resonator um ca. 150 kHz 
variiert. Dieses Verhältnis macht schon deutlich, um wieviel sensibler 
der Resonator reagiert.

Mit dem Quarz wären allerdings andere Teilnehmer unerreichbar, falls sie 
die genaue QRP-Frequenz nicht erreichen können. Die Frequenzagilität 
betrachte ich als wichtigen Vorteil, denn ich möchte den Trx auch später 
noch gelegentlich benutzen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Mit dem Quarz wären allerdings andere Teilnehmer unerreichbar, falls sie
> die genaue QRP-Frequenz nicht erreichen können.

Bei box73.de gibt es Quarze in 5-kHz-Abstufung.  Damit habe ich
letztes Jahr gearbeitet, bekomme sie aber auch nur ca. 3 kHz gezogen,
d. h. es sind dazwischen immer noch 2 kHz breite Lücken.  Noch nicht
ganz optimal.

von eric (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Quarze in 5-kHz-Abstufung.  Damit habe ich letztes Jahr gearbeitet,
> bekomme sie aber auch nur ca. 3 kHz gezogen,
Zwei Quarze parallel lassen sich weiter ziehen
und damit die Lücken möglicherweise schliessen.


B e r n d W. schrieb:
> Der Quarz läßt sich ohne Drossel um ca. 2 kHz ziehen,
Die Drossel verringert die Oszillatorgüte,
verschlechtert damit die Stabilität
aber vergrössert den Ziehbereich.

> während der verdoppelte Bereich beim Keramik-Resonator
> um ca. 150 kHz variiert.
Der Keramik-Resonator hat eine viel geringere Güte
und lässt sich darum viel weiter ziehen.

Hauptsächlich  hat die Frequenzdrift doch 2 Ursachen,
die auch völlig getrennt zu behandeln sind:
1.der Oszillatorkreis    2.die Röhre
Zu Zwei:
Belastungsänderungen durch das Tasten führen zu Frequenzsprüngen.
Also muss man irgendwie die Last der Röhre
in den Tastpausen konstant halten.
Wenn beispielsweise das Brücken von L18 die Last vergrössert,
weil die negative Gittergleichrichtung entfällt
kann man vlt auf eine RC-Kombination umschalten,
die so dimensioniert ist, dass zwar die Schwingung stoppt,
aber der Katodenstrom konstant bleibt.
Auch die Anodenspannung darf sich nicht ändern
und muss deshalb stabilisiert sein.

von B e r n d W. (smiley46)


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Die Anodenspannung ist stabilisiert mit dem hier:
http://www.radiomuseum.org/r/heath_regulated_power_supply_ps.html

Verändere ich die Anodenspannung von 140V auf 210V, ändert sich die 
Frequenz nur um ca. 20 Hz. In der Mitte gibt es ein Maximum -> 
Steigung=0. Dabei ist die Schirmgitterspannung mit einer Z-Diode auf 
132V stabilisiert, die kommt später wieder weg bzw wandert in den 
Zerhacker.

Dann hab ich einen Kathodenwiderstand ~3k eingebaut, mit dem sich der 
selbe Arbeitspunkt einstellt wie beim schwingendem Oszillator. Um die 
Schwingung zu stoppen, hab ich den Resonator überbrückt und nach 1 
Minute freigegeben. An der Drift hat das nichts geändert.

Eine schlechtere Güte des Resonators im Vergleich zum Quarz bedeutet, 
dass er im Betrieb mehr Wärme freisetzt. IMO ist dies der Grund für die 
Drift.

Um das nochmal zu relativieren, die Drift beträgt 6 Hz bei 3560kHz, 
nicht 6 Hz pro Minute. Drei Herz sind von musikalischen Menschen mit 
guten Ohren gerade noch hörbar. Natürlich verdoppelt sich mit der 
Frequenz bei 7030 kHz auch die Drift auf 12 Hz.

Eine echte Verbesserung wäre möglich, wenn man den Resonator zusammen 
mit einem JFet-Oszillator in ein thermostatisiertes Gehäuse einbauen 
würde, dabei den JFet so aushungern, dass er nur 1mW Leistung aufnimmt. 
Die erforderliche Anzahl an Bauelementen würde jedoch das MAS-Prinzip 
sprengen.

: Bearbeitet durch User
von eric (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Dann hab ich einen Kathodenwiderstand ~3k eingebaut, mit dem sich der
> selbe Arbeitspunkt einstellt wie beim schwingendem Oszillator. Um die
> Schwingung zu stoppen, hab ich den Resonator überbrückt und nach 1
> Minute freigegeben. An der Drift hat das nichts geändert.

Ja, jetzt verstehe ich es:
Der Einfluss der Röhre ist zu vernachlässigen
gegenüber der Drift des Resonators,
der sich bei jedem Tastimpuls neu erwärmt.

Kennst Du das thermische Ersatzschaltbild ?
Die Verlustwärme im Resonator stellt einen Wärmestrom i(Watt) dar,
der am Wärmeübergangswiderstand R(K/W) zur Umgebung
eine Temperaturdifferenz i x R = t(K) bewirkt.
Parallel zu R liegt eine Wärmekapazität C(Ws/K),
die zusammen mit R die Zeitkonstante T = R x C in s bildet.

Wenn die Temperaturschwankungen gering sein sollen,
muss also die Zeitkonstante T groß sein.
R wird bestimmt durch die Wärmeisolation
und findet seine Grenze in der zulässigen
Maximaltemperatur des Resonators,
C wird bestimmt durch die zu erwärmende Masse
multipliziert mit der spezifischen Wärme.

Große Zeitkonstante hat aber den Nachteil,
dass es lange dauert, bis der Resonator
seine Endtemperatur erreicht hat.
Dem könnte man abhelfen durch eine
zeitbegrenzte Zusatzlast, sprich Heizwiderstand.

Nicht berücksichtigt beim Vorstehenden
habe ich die Teilezählung.

Ich hoffe, ich habe Dir weitergeholfen,
(und auch mir selbst, denn solche Überlegungen
habe ich bisher nicht angestellt).

Gruß, eric.

von eric (Gast)


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Eine letzte Frage in diesem Forum :

Was hältst Du von dem thermischen Ersatzschaltbild ?

Adieu, eric.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo eric

Ich hatte den Resonator mit Wärmeleitpaste in ein U-förmiges 
Aluminiumblech eingebettet, um die Wärmekapazität zu erhöhen und dieses 
Gebilde mit Polyesterfasern isoliert in ein Kupferrohr gesteckt. Die 
Anfangsdrift war identisch, welche vermutlich durch die Wärmeausbreitung 
im Resonator entsteht. Wahrscheinlich hat sich die Drift im mittleren 
Zeitbereich etwas glättet, aber das größte Problem am Anfang bleibt 
bestehen. Mechanisch kommt man an den Kern des Resonators nicht ran, 
ohne ihn zu zerstören.

Damit kann nur die zugeführte Leistung reduziert werden. Wenn der 
Resonator mit geringerer Amplitude läuft, reduziert sich der 
Überschwinger am Anfang deutlich, leider wird dann eine weitere Puffer 
bzw. Verstärkerstufe erforderlich.

Man könnte noch versuchen, z.B. vier Resonatoren parallel zu schalten, 
damit teilt sich die Leistung auf und wird pro Resonator geringer. Falls 
jedoch die Erwärmung durch die angelegte Spannung verursacht wird, 
müssten die Resonatoren in Reihe geschaltet werden. Letzteres wäre noch 
einen Versuch wert.

In meiner ersten Variante hatte ich das Problem nicht, da der Resonator 
auch beim Empfang wegen dem RIT durchlief. In anderen Schaltungen läuft 
der Oszillator auch weiter, wird jedoch beim Empfang um ca. 10 kHz 
verstimmt, um die erzeugt Frequenz aus dem Empfangsbereich zu bekommen.

Freundliche Grüße,
Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Wenn der Resonator mit geringerer Amplitude läuft, reduziert sich der
> Überschwinger am Anfang deutlich, leider wird dann eine weitere Puffer
> bzw. Verstärkerstufe erforderlich.

Ich glaube, einen MAS-Transceiver zu bauen, den du an heute üblichen
Alltagsansprüchen misst (hier halt bezüglich des Chirps), ist keine
sehr sinnvolle Strategie.

Als Alltagstransceiver kannst du dir lieber einen mcHF oder sowas
aufbauen, da hat man dann allen Komfort, den man sich wünschen kann.
Den Transceiver für die Minimal Art Session wiederum baust du so, dass
du bestmöglich Bauteile sparen kannst, wobei er halt „gerade noch
betreibbar“ bleibt.  Etwas Chirp ist da kein Thema.  Meine Teilnahme
im vorigen Jahr (das erste Mal, dass ich die schon lange gehegte
Intention in die Tat umgesetzt hatte) war ja mit einem einachen, frei
schwingenden (und noch dazu „klapprig“ aufgebauten) Meißner-Oszillator,
und die Gegenstationen hatten alle Mühe, meinem Signal folgen zu können
und ich genauso viel Mühe, ihn überhaupt so einigermaßen auf die
gewünschten QSO-Partner abzustimmen.  Trotzdem hat es Spaß gemacht.
Besser als das wirst du auch mit 4 Hz Chirp allemal. ;-)

von B e r n d W. (smiley46)


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Der Empfänger ist gerade nochmal unterm Messer. Bei der "neuen" 
Schaltung (siehe Anhang) handelt es sich um einen Superhet mit schmalem 
Quarzfilter. Das Frontend funktioniert schon, momentan bin ich beim 
ZF-Filter. Das sind jetzt zwar ein paar Teile mehr geworden, aber das 
Ziel, 40m und 80m abdecken zu können, ist damit ereicht.

Noch offen:
- Statt der EL95 muss eine andere Senderöhre mit 12.6V Heizspannung
verwendet werden, da die Heizspannung nicht mehr passt.
- Falls die Lautstärke des Empfängers schon ausreicht, ist die 
Doppelnutzung der Sendeendstufe nicht mehr nötig.
- Hoffentlich kommt beim Senden aus dem Empfänger ein erträgliches 
Geräusch, welches als Mithörton geeignet ist.
- Optional sollte Break-In möglich sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> - Hoffentlich kommt beim Senden aus dem Empfänger ein erträgliches
> Geräusch, welches als Mithörton geeignet ist.

Wenn nicht:

. generier dir einen Mithörton direkt an der Taste; das zählt dann
nicht in die MAS-Bauteilzahl herein

. stell dir einen Monitor-Rx daneben

Die MAS muss nicht bequem sein, sondern einfallsreich. ;-)

von B e r n d W. (smiley46)


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So, der fliegende Aufbau läuft (Schaltplan im Anhang)

Empfindlichkeit und Drift des VFOs sind akzeptabel Das CW-Filter ist mit 
250Hz fast zu selektiv, man hört jedoch im Stopbereich noch leise 
Signale. Es sind halt nur drei Quarze. Wahrscheinlich würde sich das 
durch einen soliden Aufbau mit Abschirmung noch erbessern. Die 
Spitzzange muss fürs Feintuning herhalten.

http://www.b-weeber.de/bilder/MAS_Transceiver/Superhet_2xECH81_&_CW-Filter.mp4

Mit knapp 70 Teilen finde ich den Transceiver schon ein wenig 
aufgeblasen. Deshalb die Überlegung, ob es auch mit nur einer ECH81 
ginge, dann aber wieder mit der doppelt genutzten EL95 als 
NF-Verstärker.

Welchen Receiver soll ich jetzt favourisieren (bitte ankreuzen)?

 O das ECO/Hartley-Audion von ganz oben
 O den Superhet mit zwei ECH81
 O einen Superhet Light mit nur einer ECH81

von B e r n d W. (smiley46)


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Es geht weiter!

So sieht übrigens die Durchlasskurve das Quarzfilters aus. Die Kerbe 
recht der Durchlasskurve wird dur die Parallelkapazitäten von X2 und X3 
verursacht. Die linke Kerbe entsteht durch Überkompensation der 
Parallelkapazität von X1. Je größer C3, desto näher rückt die Kerbe an 
den Durchlassbereich heran, gleichzeitig geht jedoch ein Teil der 
Weitabdämpfung verloren. Imo ist hier mit der relativ symetrischen Kurve 
ein guter Kompromiss erreicht.

Trotzdem tendiere ich zum Audion, das Gerät kann im Grunde genommen auf 
80m und 40m senden um empfangen. Der Teufel lauert jedoch im Detail:

1. Teilweise ist die Kopplung zur Antenne zu fest, manche Sender sind zu 
stark. Gleichzeitig verhindert ein optimal abgestimmtes Pi-Filter den 
Schwingungseinsatz beim Audion. Jetzt hilf auf die Schnelle nur noch ein 
entkoppelter Schwingkreis auf einem weiteren Spulenkörper

2. Mit einer Taste kann ich den VXO seperat in Betrieb nehmen, um auf 
Schwebung "einzupfeifen". Das Audion wird jedoch durch ein zu starkes 
Oszillatorsignal so überfahren, dass der Mitnahmebereich 2-3 kHz groß 
ist. Trenne ich den VXO vom Rest der Schaltung, kann ich die richtige 
Sendefrequenz auf 100 Hz genau treffen.

72, Bernd
-.. ..-. ...-- -.. .-..

von B e r n d W. (smiley46)


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Der Superhet mit nur einer ECH81 läuft jetzt auch. Dabei hat sich 
herausgestellt, daß das ZF-Signal direkt vom Mischer aufs Audion 
überspricht. Das Quarzfilter ist daher praktisch wirkungslos ist und 
kann entfallen. Um das Quarzfilter für die Seitenband-Unterdrückung 
nutzen zu können, müssten zwei getrennte Röhren verwendet werden.

Auf der anderen Seite kann jetzt die ZF-Frequenz auf den optimalen Wert 
von 1750 kHz verschoben und der VFO per Bandspreizung auf 5250-5350 kHz 
eingeengt werden. Der Empfänger wird dadurch kalibrierbar. Aus dem 
ZF-Audion kommt sogar etwas mehr NF-Signal raus, als bei der 
aufwändigeren Schaltung mit der ECH81 als Produkt-Detektor. Die 
Schaltung läuft viel stabiler, als das ursprünglich Audion auf dem 
40m-Bereich.

Leider passt jetzt der Heizstrom der ECH81 nicht mehr zur EL95. Außerdem 
ist die 12SH1L mit einem µ=1,5 mA/V ein wenig schwach auf der Brust für 
die 40m Frequenzverdopplung.

 VXO     Tx    Rx   Heizung gesamt
12SH1L  EL95  EF89   12,6V / 275mA (alte Variante)
12SH1L  EL95  ECH81  12,6V / 375mA (63 Ohm parallel zur EL95 Hz.)
 EF80  12BY7A ECH81  12,6V / 600mA (EF80 und ECH81 in Reihe)

Mich schmerzt ein wenig die erhöhte Heizleistung (ohne Mehrwert). Gibt 
es eine andere geeignete Senderöhre, die mit 6,3V / 300mA für die 
Heizung auskommt, damit zur ECH81 passt und auch noch als NF-Verstärker 
funktioniert?

Die GL-5686 mit 6,3V / 350mA Heizung benötigt anscheinend eine höhere 
Ansteuerspannung als die EL95. Die QQE02/10 oder QQE03/12 sind für 
Gegentakt ausgelegt und passen nicht so recht in die jetzige Schaltung.

Nimmt man keine Rücksicht mehr auf die Heizung, kämen außer der 12BY7A 
weitere Röhren in Frage (einige davon finden sich in der Bastelkiste):

6,3V / 400mA -> 6K6
6,3V / 450mA -> EL90, 6BW6, 6CM6, 6CZ5
6,3V / 760mA -> EL84, EL86

12,6V / 225mA -> 12CM6
12,6V / 300mA -> PCL81, PCL86, 12BY7A
12,6V / 450mA -> RL12P10

von B e r n d W. (smiley46)


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> ist die 12SH1L mit einem µ=1,5 mA/V ein wenig schwach

µ ist Unfug, das gibts nur bei Trioden, die Steilheit S war gemeint.

ECH81:  S = 0,7 mA/V (Mischsteilheit)
12SH1L: S = 1,5 mA/V
EF89:   S = 4,4 mA/V
EL95:   S = 5,0 mA/V
EF80:   S = 7,4 mA/V

: Bearbeitet durch User
von B e r n d W. (smiley46)


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Kleines Zwischenspiel

Heute hab ich mir ein SWR-Meter für den Bereich 3,5 MHz und tiefer 
umgebaut. SWR-Meter aus dem CB-Funk mit zwei Instrumenten kann man oft 
schon für 5-10€ ersteigern. Die dort eingebauten Richtkoppler sind 
jedoch für die untere Kurzwelle viel zu kurz und müssen durch einen 
Ringkern ersetzt werden.

Die Schaltung funktioniert gut, rückwärts hebt der Zeiger mit dem 50 Ohm 
Dummy gerade noch sichtbar vom Nullpunkt ab. Zwischen 80m und 40m ist 
kein Unterschied feststellbar. Im aktuellen Umbau befindet sich die 
Schaltung aus der Handskizze. Inzwischen würde ich eher die Bauteilwerte 
aus der Simulation verwenden, denn durch die niedrigere 
Spannungsteiler-Impedanz reduziert sich der Einfluss/Rückwirkung der 
1N60 Diodenkapazitäten. Die Unterschiede sind jedoch nicht so groß, daß 
sich eine nachträgliche Änderung lohnt.

Gruß,
Bernd

PS
Die kleine Morsetaste stammt aus England, Bj. 1939.

von B e r n d W. (smiley46)


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Fertig, bevor es immer mehr Teile werden, höre ich jetzt auf.

Im Vergleich zur ersten Version wurde das RIT entfernt. Dafür gibt es 
eine Verdopplung der VXO-Frequenz für 40m, 80/40m Umschaltung des 
Audions. Das Audion zeigte auf 40m eine zu große Frequenzdrift beim 
Drehen an der Rückkopplung, deshalb wurde die Schwingkreisinduktivität 
gedrittelt und die Kapazitäten verdreifacht. Die Bandspreizung des 
Audions ist über einen großen Bereich proportional zur Skala (1 
Teilstrich = 1kHz).

Ein Relais für Rx/Tx Antennenumschaltung und einen HF-Regler verbessern 
die Isolation zwischen Empfänger und VXO, wodurch sich letzterer 
leichter und genauer auf Schwebung einstellen läßt.

Dann gehts jetzt bei der Wechselrichter-Baustelle weiter, der 
Transceiver soll sich auch portabel betreiben lassen. Ein Ausgang für 
stabilisierte 170V fehlt noch und das Ganze muss mechanisch stabil 
aufgebaut werden.

Es scheinen genügend Leistungsreserven vorhanden zu sein, ermittelte 
Daten bei einer Akkuspannung von 13,8 Volt:

Rlast  U[V]  I[mA]  P[W]
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
ohne   >350    0,0    0
9k      300   33,3   10
6k      280   46,7   13
3k      246   82,0   20

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Na, bin ja gespannt, ob ich dich hören werde. ;-)

Ich muss mir noch überlegen, ob ich mich zu Hause hinsetzen will
oder irgendwo in die Gegend gehen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Jörg

> Na, bin ja gespannt, ob ich dich hören werde. ;-)

Und ich erst. Im Prinzip zeigt die Antenne in deine Richtung, wenn man 
dann noch von der Steilstrahlung ausgeht. Ein Abstrahlwinkel von 40° 
wäre das Optimum. Hab gerade mal nach den Ausbreitungsbedingungen 
geschaut, das 40m-Band wird ab 18:00 UTC aktiv, das 80m-Band erst ab 
21:30 UTC. Zuhause könnten wir übers Forum Kontakt halten, falls es 
nicht gleich funktioniert.


Anderes Thema, ich hätte noch einen Vorschlag für einen Empfänger. 
Zeitlich würde das für den 5.5. noch reichen und er würde zu deiner 
Schaltung passen.

Erstmal filtert das Pi-Filter, bei einem doppelten ist meist in der 
Mitte die Amplitude höher. C12 und L4 bewirken beim Empfang eine 
Resonanzüberhöhung von ~25dB. Der Mischer mit dem DG-Mosfet arbeitet in 
eine Drossel ~1 Henry welche mit C14 auf der NF-Wunschfrequenz einen 
Schwingkreis bildet. Dadurch ist auch die Mischverstärkung recht hoch. 
Die 1H Drossel könnte auch direkt durch einen Kopfhörer ersetzt werden.

Die 100µV an der Antenne sind bei den teilweise verwendeten Pixies schon 
fast die Nachweisgrenze. Deren Schaltmischer dämpft erst mal mit 6dB. 
Bei dem selben Signal kommen hier fast 100mV aus dem Mischer.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Zuhause könnten wir übers Forum Kontakt halten, falls es nicht gleich
> funktioniert.

Oder über Email, stimmt.  Ist auf jeden Fall ein Argument.

Muss ich mir nur einfallen lassen, was ich für 80 m als Antenne
hingehängt bekomme.  Für 40 m tut's die auf dem Dach so einigermaßen.

von Holm T. (Gast)


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Ich habe noch einen kleinen Einankerumformer ..der ist so ca 20-25cm 
lang ca. 10cm im Dmr. und relativ leise..

Das ist irgendwelcher alter Militärkram, das ist der Letzte von einer 
ganzen Hucke die ich mal verramscht habe und ich hatte mir den 
eigentlich aufgehoben..der hat eine kleine Delle am Gehäuse. Das Ding 
macht aus 28V irgend eine Anodenspannung und eine negative 
Gitterspannung. Für solch einen Quatsch wie hier würde ich den 
hergeben..

Gruß,

Holm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holm T. schrieb:
> Das Ding macht aus 28V irgend eine Anodenspannung und eine negative
> Gitterspannung. Für solch einen Quatsch wie hier würde ich den hergeben.

Wäre natürlich dann interessant, wenn man so eine Röhrenkiste portabel
benutzen will.  Im Moment waren wir ja erstmal beim Betrieb zu Hause
gedanklich angekommen, da man dort auch parallel das Internet hätte.

von B e r n d W. (smiley46)



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So, der Wechselrichter schwingt mit 150 Hz, die Ausgansspannungen 
betragen 270V/50mA und 170V/15mA stabilisiert. Der Transceiver läßt sich 
jetzt autonom am danebenstehenden 12V Akku oder aus dem 
Zigarettenanzünder betreiben.

Der 12V-Eingang des Wechselrichters ist verdrosselt, um Störungen zu 
vermeiden. Erdschleifen werden bei 150 bzw. 300 Hz sofort hörbar. 
Eisenverluste sind kein Thema, der Drahtwiderstand der 2 x 9V 
Primärwicklungen macht die meisten Verluste.

Von der Ausgangsleistung des Transceivers bin ich etwas enttäuscht, 
leider kommen momentan nur 2,5 Watt raus. Um Bauteile zu sparen liegt 
das Schirmgitter der EL95 auf der 170V-Versorgung, möglicherweise ist 
das zu wenig.

@ Jörg
> wenn man so eine Röhrenkiste portabel benutzen will

Das wird in dem Moment interessant, wenn die jetzige Antenne nicht 
richtig funktionieren will. Auf dem nahen Hügel wäre genügend Platz für 
41m Draht. Der Boden ist feucht und es gibt Weinbergdrähte als 
Gegengewicht.

von B e r n d W. (smiley46)


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QRP-MAS 2016 ist vorbei, das Gerät hat funktioniert.
Der Weg ist das Ziel, es hat Spass gemacht!

Auf 40m war ziemlich viel los, fast wie ein Pile-Up. Für den 0V1 
Empfänger und ohne Skills eine Nummer zu groß. Es waren ständig 
mindestens zwei Stationen auf dem anderen Seitenband zu hören und nicht 
von den "richtigen" zu unterscheiden.

Auf 80m ging es deutlich ruhiger zu. Trotzdem habe ich nur ein QSO 
geschafft, es war mein erstes überhaupt.
Es verlief ungefähr so, wie es Wilhelm hier beschrieben hat:
Beitrag "Re: Windom-Antenne mit Verlängerungsspule für 80m?"

Das nächste Mal sollte es ein Superhet mit Quarzfilter sein:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/277724/Superhet_MAS_v2gif.gif
Die zuvor aufgebaute Schaltung hat prinzipiell funktioniert. Es wird 
keine Probleme mit Übersprechen am Quarzfilter geben, solange sich die 
beiden Systeme in unterschiedlichen Röhren befinden.

Gruß, Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Trotzdem habe ich nur ein QSO geschafft, es war mein erstes überhaupt.

Nun denn, herzlichen Glückwunsch dazu!

Wenn du das ganz allein durchgestanden hast, ist die Leistung um so
größer.  So gut wie jeder von uns hat das wohl mit dem von Wilhelm
genannten Beistand neben Taste/Kopfhörer in seinem Leben absolviert.

p.s.: Schalt' die Kiste ruhig mal in der Woche abends an und antworte
mal auf ein paar CQ-Rufe.  Da ist die Stimmung deutlich ruhiger als
am Donnerstag, bei dem die Bänder ja vor allem voll von RP71-Stationen
waren.

: Bearbeitet durch Moderator
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Bernd,

das 1. QSO des Lebens und dann gleich in CW...
Boooääähhh..
Super!

Nicht nur herzlichen, sondern herzlichsten Glückwunsch!
Hast ja ein schönes Rufzeichen: DF3DL, lässt sich gut geben.

Deinen Hinweis auf mein Geschreibsel, Tel Aviv, so ist das
Leben. Die Erfahrungen muss jeder selbst machen.
Jetzt nur nicht nachlassen. Stürze dich in dieses Abenteuer.
DX muss überhaupt nicht sein. Jedes QSO - selbst wenn es mit dem
Nachbarn um die Ecke ist - macht dich sicherer, bringt dich weiter.
Das 1.QSO mit einem Ami oder VK wird dir dann wieder den Schweiss
auf die Stirn treiben.
Das ist eben etwas anderes, als wenn die Tagesschau auf ihren
Korrespondenten in der Wüste Gobi umschaltet.
Sie entschuldigen sich noch für die schlechte Qualität des
Bildes und/oder des Tones wo eigentlich nichts ist.
Mit den Fingern dabei, selbst gekonnt, selbst gemacht; das
ist da Maß der Dinge! Auch du wirst in den Lautsprecher kriechen
oder den Kopfhörer auffressen wollen.

Vorläufig nix mehr LT-Spice; QSO-Fahren ist angesagt bis du keine
Beruhigungspillen oder 'Braunsche Röhren' sprich Bier brauchst.
Du hast nun einmal die angebliche, augenscheinliche Brücke
überschritten.
Jetzt nur weiter!

73
Wilhelm


PS:
Verrate mir bitte, wie es in diesem Forum geht, dass man
sich auf einen bestimmten Beitrag in einem bestimmten Thread
referenziern kann, so wie du es gemacht hast bzgl. der
Beschreibung meiner ersten QSO Erfahrungen.

Dein Beitrag vom 08.05.2016, 12.33

> Beitrag "Re: Windom-Antenne mit Verlängerungsspule für 80m?"

Jörg wird mir das sicher auch erklären können.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm S. schrieb:
> Jörg wird mir das sicher auch erklären können.

Ja, du markierst den Text mit der Maus, und gehst dann unterhalb des
Beitrags auf „Markierten Text zitieren“.

Oder aber, du markierst nichts, gehst auf „Antwort mit Zitat“, und
löschst im Editorfenster, was du alles nicht mehr brauchst.

Die Überschrift sieht im Editorfenster etwas anders aus (da steht die
Beitragsnummer mit drin, auf die sich bezogen wird), das wird dann
in der Anzeige durch die Forensoftware in die passende Überschrift
„umgerubelt“.

> das 1. QSO des Lebens und dann gleich in CW...

Damals™ ging das gar nicht anders. ;-)  Da man sich ja typischerweise
(mangels Ausbildungsrufzeichens, die gab's in der DDR auch erst seit
1980, zusammen mit den Y2-Präfixen) das Call eines anderen OMs „borgen“
musste, konnte man sich ja nicht noch dessen Stimme borgen …

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Jörg und Wilhelm

> Damals™ ging das gar nicht anders. ;-)

Zu Zeiten der Knatter- oder Funkenlöschsender konnten "die" nicht 
anders. ;-)
Ab ca. 1924 gab es schon Anleitungen für AM-Modulierte Röhrensender. Bei 
einer Schaltung wurde das Kohlemikrofon direkt in der Zuführung der 
Anodenspannung betrieben.

Als ich von der 'Braunschen Röhre' gelesen habe, konnte ich mir beim 
LTspice-Simulieren ein Grinsen nicht verkneifen. Mit dem Rufzeichen habe 
ich einige Zeit rumprobiert und davon drei Vorschläge eingereicht. Der 
Beste davon wurde es dann.

Ein QSO habe ich seither noch nicht probiert, aber geübt wird schon 
kräftig. Jeden Tag ein paar QSOs auf Uni-Twente mithören und 
Nachrichtentexte mit dem Keyer geben (unter ständiger Beobachtung, 
Bild).

Um mich unter Zugzwang zu setzen, wäre ein neues Ziel nicht schlecht,
z.B. Die Hot-Party in der Klasse A oder Klasse D.
http://www.qrpcc.de/contestrules/hotr.html

Hab mir mal einen alten Röhrensender mit einem Geloso VFO Modul mit 
großer Skala ersteigert. Der hier sieht so ähnlich aus:
http://www.philipstorr.id.au/radio/seven/geloso/geloso.htm

Als Senderöhre steckt eine RL12P35 drin. Er muss von AM auf CW 
zurückgebaut werden.

Dazu passend ein funktionsfähiger BC348-O.
https://www.youtube.com/watch?v=qhw-UKptBjU

Gruß, Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:

>> Damals™ ging das gar nicht anders. ;-)
>
> Zu Zeiten der Knatter- oder Funkenlöschsender konnten "die" nicht
> anders. ;-)

Schon klar.

Sollte nur heißen: es war zu der Zeit völlig selbstverständlich,
dass die primäre Hürde für den Zugang zur Kurzwelle die QSO-taugliche
Beherrschung von CW war (wie damals durch die VO Funk vorgeschrieben).
Dass man, wenn man erstmal CW-QSOs beherrscht, danach auch welche in
SSB zu führen in der Lage ist, hat niemand je bezweifelt. ;-)

Folglich war das erste QSO zwangsläufig eins in CW.

> Ein QSO habe ich seither noch nicht probiert, aber geübt wird schon
> kräftig.

Probier' doch ruhig mal, QSOs außerhalb von Contesten sind durchaus
ruhiger.  Bei einem 08/15-QSO mit "QTH Dresden - name Joerg - tnx
fer QSO - hpe cuagn - 73" schreibe ich schon lange nicht mehr Zeichen
für Zeichen mit. Nett ist es natürlich, wenn der QSO-Partner dann,
falls er doch noch konkrete Inhalte jenseits des Standardtexts sendet,
noch eine Art „Einleitung“ voranstellt: irgendwas, was die
Aufmerksamkeit erweckt, jetzt mitzuschreiben, ohne dass es schon
selbst wichtig wäre. ;-)  (Beim Geben mit der Handtaste genügt es
schon, dann einfach langsamer zu geben.)

> Um mich unter Zugzwang zu setzen, wäre ein neues Ziel nicht schlecht,
> z.B. Die Hot-Party in der Klasse A oder Klasse D.
> http://www.qrpcc.de/contestrules/hotr.html

Habe ich bislang noch nicht mitgemacht, aber prinzipiell könnte
ich ja in Klasse C mit den MAS-TXen teilnehmen.  2 x 2 Stunden
klingt auch nicht stressig.

> Als Senderöhre steckt eine RL12P35 drin.

Brauchst du davon noch eine oder zwei?  Habe hier noch welche aus
dem Nachlass eines verstorbenen OMs rumliegen.  Würde ich dir gern
überlassen, wenn sie auf diese Weise nicht nur in eine Vitrine,
sondern in eine reale Funke wandern.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Jörg

>> Als Senderöhre steckt eine RL12P35 drin.
> Brauchst du davon noch eine oder zwei?

Danke für das Angebot, da wäre ich nicht abgeneigt. Es steckt zwar eine 
Röhre drin, aber keine Ahnung, wie gut die noch ist.

Das ist der erwähnte Geloso V.F.O. 4/104
http://bama.edebris.com/manuals/geloso/vfo4-104/

Vom Rest muss erst mal per Re-Engineering eine Bestandsaufnahme gemacht 
werden. Direkt neben der RL12P35 steckt eine 6AS7, eine, vermutlich für 
die AM-Modulation verantwortliche, kräftige Doppeltriode. Die kommt 
raus, denn die Heizleistung beträgt mit 6,3V / 2,5A ca. das doppelte der 
Sendeendstufe.

> QSOs außerhalb von Contesten sind durchaus ruhiger

Gerade versuch ich mich mit Morse-Runner vertraut zu machen. Dabei geht 
es ja eher um den koordinierten Ablauf.

Gruß, Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B e r n d W. schrieb:
> Danke für das Angebot, da wäre ich nicht abgeneigt.

Dann müsstest du mir mal eine Sackpostadresse mailen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Inzwischen sind die Schaltungen vom QRP MAS 2016 online, Jörgs Sender 
sind auch dabei.
http://www.dl0hbs.de/qrp-mas16.php

von herbert (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Auf 80m ging es deutlich ruhiger zu. Trotzdem habe ich nur ein QSO
> geschafft, es war mein erstes überhaupt.

Gratuliere dir zum "ersten male"...;-) Ich kann mich noch gut an mein 
erstes CW Qso erinnern. Ich habe so einen alten Finnen erwischt der 
dummerweise mit mir deutsch schwätzen wollte... Ich habe ihm dann 
erklärt, dass es mein erstes CW Qso ist und dann hat er mir gratuliert 
und sich verständnisvoll kurz gefasst. Mann bin ich gewachsen in dieser 
für mich "ewigen"Zeitspanne von ein paar Minuten. Fünf Zentimeter 
mindesten ohne Stöckelschuhe....

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo herbert

> Mann bin ich gewachsen in dieser für mich "ewigen"Zeitspanne von ein
> paar Minuten. Fünf Zentimeter mindesten ohne Stöckelschuhe....

Ich bin eher auf den Boden der Tatsachen geschrumpft. Gewundert hat es 
mich trotzdem, ich hab nur ein mal mit meinen 2,5 Watt geantwortet und 
mein Gegenüber hatte schon alles. Das waren seine Skills, nicht meine.

Mit dem Ablauf eines QSOs, Verwendung der Abkürzungen und dem Verstehen 
allgemein habe ich noch Probleme. Text muss ich mitschreiben und kann 
den Sinn oft erst beim nochmaligen Lesen erkennen. Es wird aber besser, 
mit dem Morse-Runner klappt es inzwischen ganz gut.

Freundliche Grüße,
Bernd

von herbert (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Mit dem Ablauf eines QSOs, Verwendung der Abkürzungen und dem Verstehen
> allgemein habe ich noch Probleme. Text muss ich mitschreiben und kann
> den Sinn oft erst beim nochmaligen Lesen erkennen. Es wird aber besser,
> mit dem Morse-Runner klappt es inzwischen ganz gut.

Also ganz zu Anfang habe ich mir Standard QSO Text,also das übliche wie 
bedanken für die antwort auf den CQ Ruf, Vorstellung,Rapport ,QTH, 
Wetterbericht, bedanken fürs qso und Verabschiedung auf eine Zettel gut 
leserlich verewigt und "abgeklopft"...oder abgepaddelt;-).Das macht das 
ganze unter der nervösität einfacher ,da es nur wenige variable gibt die 
man einzufügen hat.
Später braucht man das nicht mehr,da schreibt man nur noch mit. Ich habe 
mir angewöhnt die wichtigen dinge mindestens zwei mal zu geben , den qrp 
verbindungen sind oft schwierig und da gibt es natürlich auch newcomer 
die für die wiederholung und eine nicht zu flotte gebeweise dankbar 
sind. Anfängerfehler ist zb. schneller zu geben als man hören kann. Wenn 
die Gegenstation das Tempo mitgeht , dann bekommt man Probleme. Besser 
ist es nicht schneller zu geben als man selber hören kann.
Es ist gar nicht so leicht sich zu disziplinieren wenn man mit der 
normalen Handtaste gibt.Ich bin nach meiner Prüfung sofort auf eine 
ETM-9C umgestiegen. Damit ist dann deutlich entspannter zu morsen und 
man kann ein festes Tempo gut mit einem Poti auch während eines QSO´S 
einstellen.
73

von herbert (Gast)


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Sorry, ich habe den Text versehentlich abgeschickt ohne noch mal die 
Fehler zu bereinigen...und es sind jede Menge drinnen.

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