Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kopierschutz/Selbstzerstörung AVR


von Sammy (Gast)


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Hallo,

gibt es für den ATMega8 einen sicheren Kopierschutz oder einen 
Selbstzerstörungs-Mechanismus beim Kopierversuch?

Anmerkung:

Ich will keinen AVR knacken, ich möchte nur einen programmierten ATMega8 
schützen.

Gruß
Sammy

von Alex W. (a20q90)


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Sammy schrieb:
> sicheren Kopierschutz

Nein!

von Uwe (de0508)


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Hallo Sammy,

was hast Du aus dem Datenblatt schon entnommen und nicht verstanden ?

von Ingo L. (corrtexx)


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Sammy schrieb:
> Selbstzerstörungs-Mechanismus beim Kopierversuch?
Wenn du einen kopiergeschützten AVR versuchst zu überschreiben/auslesen 
dann springt der von der Platine und boxt den, der das versucht, einfach 
um.

Deswegen sind AVRs auch immer schwarz. Das steht also für den "schwarzen 
Gürtel".

Tinys sind nicht so schnell reizbar aber XMegas können sogar Kung Fu und 
sollen sehr angriffslustig sein.

Es ist also Vorsicht geboten!!!


SCNR

EDIT:
Alex W. schrieb:
> Nein!
Es gibt doch die CPFuses. Die verbieten ein Auslesend des AVRs. Es 
schützt jedoch nicht vorm Löschen des gesamten Chips.

: Bearbeitet durch User
von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Bau einen kleinen Akku ein und mach einen Schalter an die Innenseite des 
Gehäuses. Beim Öffnen löscht der Bootloader das gesamte Flash, noch 
bevor der Datendieb merkt, was Phase ist.

von morob65 (Gast)


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goldcap ist besser, wegen der wartungsfreiheit.

von Sammy (Gast)


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Alex W. schrieb:
> Sammy schrieb:
>> sicheren Kopierschutz
>
> Nein!

danke, das ist eindeutig

Gruß
Sammy

von Ingo L. (corrtexx)


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: Bearbeitet durch User
von Sammy (Gast)


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Ingo L. schrieb:
> Es gibt doch die CPFuses. Die verbieten ein Auslesend des AVRs. Es
> schützt jedoch nicht vorm Löschen des gesamten Chips.

jetzt weiß ich endlich, wie gefährlich die AVR's sind (hat Spaß gemacht, 
zu lesen).

Die CPFuses wären doch was. Es geht mir doch hauptsächlich darum, daß 
der Inhalt nicht ausgelesen werden kann. Wenn der Chip gelöscht werden 
kann, ist wäre mir das egal.

Gruß
Sammy

von Georg G. (df2au)


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Sammy schrieb:
> der Inhalt nicht ausgelesen werden kann

Die CP-Bits verhindern, dass jeder DAU den Chip lesen kann. Profis lesen 
ihn dennoch aus. Und es gibt Firmen, die diese Dienstleistung anbieten.

von Karl H. (kbuchegg)


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Kümmere dich erst mal darum, dass dein Programm möglichst fehlerfrei ist 
und setz die Fuse, die Auslesen verhindern soll.

Ja, man kann mit einigem technischen Aufwand diesen Schutz umgehen.
Allerdings ist es meistens so, dass bei denjenigen, die derartige Fragen 
stellen, es sich sowieso nicht lohnt den µC auslesen zu wollen.

von Alex W. (a20q90)


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Georg G. schrieb:
> Sammy schrieb:
>> der Inhalt nicht ausgelesen werden kann
>
> Die CP-Bits verhindern, dass jeder DAU den Chip lesen kann. Profis lesen
> ihn dennoch aus. Und es gibt Firmen, die diese Dienstleistung anbieten.

Danke! Deshalb oben mein "Nein"
Diese Art von Firmen bieten das sogar schon für unter 1000 Euro an!

: Bearbeitet durch User
von Sammy (Gast)


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Ingo L. schrieb:
> Ein Kopierschutz gibt es, aber kein Löschschutz...
>
> Beitrag "Atmega - Lock bits. Dennoch lesbar?"
> Beitrag "Mikrocontroller Software auslesen trotz gesetzter LockBits"

Das war anzunehmen, daß die Angelegenheit schon einige Male beharkt 
wurde. Das sind interessante links. Danke, hat mir weiter geholfen.

Gruß
Sammy

von Ingo L. (corrtexx)


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Sammy schrieb:
> Danke, hat mir weiter geholfen
Deswegen meine Ironie, das wurde wie gesagt hier schon zig mal 
durchgekaut ;)

von ( .) (. ) (Gast)


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Was ist schon sicher?.... das mit dem Schalter verhindert auch nur das 
einfache öffnen des Gehäuses... als nächstes geht der jenige hin, bohrt 
ein kleines lock und klebt den Schalter fest. Man kommt immer dran, 
alles eine Frage des Aufwands. Schwerer machen kann mans durch die 
besagte Fuse. Ich habe das auslesen eines ATMega32 beim chinamann schon 
für 250 Eu gesehen.

von Joachim B. (jar)


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Sammy schrieb:
> gibt es für den ATMega8 einen sicheren Kopierschutz oder einen
> Selbstzerstörungs-Mechanismus beim Kopierversuch?

hmmm, mal überlegen

Fuse RSTDISBL SPIEN DWEN ansehen

weiterhin:
Ein "Hochspannungs"-Programmierer für AVR legt eine Spannung von +12V an 
den Reset-Eingang. Damit lassen sich auch Fusebits programmieren, die 
mit dem normalen ISP-Programmer nicht zugänglich sind.

alle Spannungen über 5V per externer Hardware Z-Dioden, Surpressordioden 
verhindern.

>Selbstzerstörungs-Mechanismus beim Kopierversuch?

Chinaböller Senseleitung Akku für Zünddraht Senseleitung umwickelt den 
AVR, eingegossen in Harz (eingefärbt) damit niemand die Drähte findet 
und sollte einer wagen den Harz abschleifen zu wollen -> bumm

von Ingo L. (corrtexx)


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Joachim B. schrieb:
> alle Spannungen über 5V per externer Hardware Z-Dioden, Surpressordioden
> verhindern.
Meinst du nicht, dass das keine große Hürde ist, die auszubauen? Das 
bekommt selbst der Dümmste noch hin.

von Paul B. (paul_baumann)


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Joachim B. schrieb:
> ...und sollte einer wagen den Harz abschleifen zu wollen -> bumm

Dann könnte ich aber von Nordhausen bis Halberstadt gucken.
;-)
MfG Paul

von 4856 (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> alle Spannungen über 5V per externer Hardware Z-Dioden, Surpressordioden
> verhindern.

Was hindert mich daran den uC auszulöten?

von Karl H. (kbuchegg)


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4856 schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> alle Spannungen über 5V per externer Hardware Z-Dioden, Surpressordioden
>> verhindern.
>
> Was hindert mich daran den uC auszulöten?

Die Vergussmasse, in der auch die Sprengladung eingegossen ist.

von Cyblord -. (cyblord)


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Karl H. schrieb:
> 4856 schrieb:
>> Joachim B. schrieb:
>>> alle Spannungen über 5V per externer Hardware Z-Dioden, Surpressordioden
>>> verhindern.
>>
>> Was hindert mich daran den uC auszulöten?
>
> Die Vergussmasse, in der auch die Sprengladung eingegossen ist.

Nicht zu vergessen die Milzbranderreger die durch die Sprengladung im 
ganzen Raum verteilt werden. Es muss also nicht der µC zerstört werden, 
es reicht den Angreifer zu töten.

Nicht ganz so lebenswichtige Software schützt man hingegen mit 
Antibiotikaresistenter Gonorrhoe.

von Ingo L. (corrtexx)


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Karl H. schrieb:
> Die Vergussmasse, in der auch die Sprengladung eingegossen ist.
Jetzt wirste aber albern ;)
Evtl. doch den AVR zum Karatekurs anmelden?

: Bearbeitet durch User
von ich (Gast)


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Hallo,
einfach großzügig eingießen. Mit allem Schnickschnack wie Z-Diode die 
den Atmega grillt.(War es nicht so 12V kann nur der Reset ab über all 
anders würde das den Tod bedeuten?
Mfg
ich

von 4856 (Gast)


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Oder ein AVR aus Antimaterie...

von Gästchen (Gast)


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Man könnte die Code-Protection fuses setzen. Sicher ist das natürlich 
nicht, aber absolute Sicherheit gibt es nicht.

Alternativ:
In das Gehäuse packt man eine Handgranate (so, dass sich der Bügel 
öffnen kann). Die Granate wird an der Unterseite befestigt, der Stift am 
Deckel des Gehäuses.
Damit zieht man beim abnehmen des Deckels automatisch den Stift, die 
Handgranate zündet und zerstört den µController zuverlässig.

In seltenen Fällen kann es zu lästigen Nachfragen beim Zoll kommen, wenn 
man ein solches Gerät mit dem Handgepäck transportieren möchte.

von Rudolph R. (rudolph)


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Sammy schrieb:
> ATMega8

Um noch etwas Brennholz auf zu legen, das Ding ist uralt,
ein aktuelles Exemplar könnte potentiell den Vorteil bieten, schlechter 
"erforscht" zu sein.

Und Du meinst wirklich, die Anwendung ist so interessant, dass ein böses 
Industrie-Unternehmen das Ding ohne Lizenz kopieren will?
Und das Produkt wird so teuer, dass sich die Kopie lohnt?
Und der Code ist so komplex, dass man das nicht einfach nachbauen kann?
Mit einem AtMega8?

von Lästermaul (Gast)


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Es geht warscheinlich auch dieses mal wieder nicht darum das eigentliche 
Programm zu schützen, sondern ein Geschäftsmodell das billiges Zubehör 
verhindert weil niemand die Geheimzahl kennt.

von Bernd K. (prof7bit)


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Karl H. schrieb:
> 4856 schrieb:
>> Joachim B. schrieb:
>>> alle Spannungen über 5V per externer Hardware Z-Dioden, Surpressordioden
>>> verhindern.
>>
>> Was hindert mich daran den uC auszulöten?
>
> Die Vergussmasse, in der auch die Sprengladung eingegossen ist.

Das bekommt kein CE-Zeichen.

von Joachim B. (jar)


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Bernd K. schrieb:
> Das bekommt kein CE-Zeichen.

er willl doch nicht nach China exportieren oder was meinst du mit CE, da 
er selber baut wird eh mit CE Kennzeichnung schwierig, dazu gehört auch:

Zitat:
https://de.wikipedia.org/wiki/CE-Kennzeichnung
"Die Kennzeichnung besteht aus dem CE-Logo, (ggf.) in Verbindung mit der 
vierstelligen Kennnummer der beteiligten Benannten Stelle, falls diese 
mit der Prüfung der Konformität befasst war."

wo lassen Hobbybastler für wieviel Geld was prüfen?

Sammy schrieb:
> oder einen
> Selbstzerstörungs-Mechanismus beim Kopierversuch?
> Anmerkung:
> Ich will keinen AVR knacken, ich möchte nur einen programmierten ATMega8
> schützen.

wie schon mal gesagt wurden in meiner Industriezeit MOSFETs mit Plasma 
geöffnet und unter dem Elekronenmikroskop geprüft. Gerüchteweise soll 
man so auch an den Code kommen, aber den Aufwand für einen ATmega8 hört 
sich komisch an.

von Joe F. (easylife)


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Kopierschutz? Warum?
Wenn du mitkriegst, dass andere deine Firmware kopiert haben und 
verkaufen, schreibe dir ihren Namen auf einen Zettel, lehne dich 
genüsslich zurück und warte 5 Jahre, bis sie richtig Reibach damit 
gemacht haben.
Dann suchst du dir einen guten Anwalt, und ich meine einen richtig, 
richtig guten, und verklagst die Leute, die auf deinem Zettel stehen.
Die haben sich dann die ganze Arbeit gemacht, deine Firmware in ein 
Produkt zu gießen und zu verkaufen, und das schöne Geld inklusive 
Entschädigungen landet am Ende bei dir.
So geht das. ;-)

von S_Hennig (Gast)


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So ganz aus der Luft gegriffen ist die Batterie-Idee nicht. Capcom hatte 
so etwas ähnliches in ihren Spielhallen-Geräten. Google mal nach 
"Suicide Battery". Die grundsätzliche Idee war, lebenswichtige Daten in 
einem batteriegepufferten SRAM abzulegen.
Manipulation -> Batterie abgeklemmt -> Nutzlose Platine.
Aus demselben Grund lassen Paranoiker ihr Linux-System nur in einer 16GB 
RAMDisk laufen. Stecker ziehen -> Ruh is.

Grüße,
 Stefan

von Das ist nich so einfach (Gast)


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> landet am Ende bei dir.

Zunächst muss beim Nachbauer überhaupt was zu holen sein. Wenn die 
während des Prozesses Bankrott anmelden und eine neue Hinterhoffirma 
gründen, bleibst du zusätzlich noch auf den Anwaltskosten sitzen.

Dann verlangen Anwälte und Gutachter, die so einen Prozess auch gewinnen 
ein vielfaches des Regelsatzes. Dein Gegner muss dir nur den Regelsatz 
erstatten.

Und wenn der Nachbauer damit ein besseres Geschäft macht, kann er den 
Prozess so lange hin ziehen, bis du bankrott bist.

von Karl H. (kbuchegg)


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Das ist nich so einfach schrieb:

> Und wenn der Nachbauer damit ein besseres Geschäft macht

Ich würde sagen: zunächst einmal braucht man ein Produkt/Programm, für 
das sich irgendwer in nennenswerten Stückzahlen interessiert.
Auch die Chinesen clonen nicht alles.
Für die 873-te Auflage einer DCF Uhr interessiert sich kein Schwein.

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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Das ist nich so einfach schrieb:
> Und wenn der Nachbauer damit ein besseres Geschäft macht, kann er den
> Prozess so lange hin ziehen, bis du bankrott bist.

Und du solltest dringend deinen Ironiedetektor justieren lassen.

mfg.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Karl H. schrieb:
> Allerdings ist es meistens so, dass bei denjenigen, die derartige Fragen
> stellen, es sich sowieso nicht lohnt den µC auslesen zu wollen.

 LOL.
 Kann ich nur zustimmen.
 Anfänger und Möchtegern-Programmierer die etwas Revolutionäres in
 ein Uraltes uC mit gerade 8KB Flash reingepackt haben.

von oszi40 (Gast)


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> Und wenn der Nachbauer damit ein besseres Geschäft

Oft wird diese Frage nur von Anfängern gestellt, die vergessen haben, 
ihre Kunden zu pflegen und zu verwöhnen.

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