News Microchip kauft Atmel


von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Der Halbleiterhersteller Microchip, bekannt u.a. durch die PIC, PIC32 und dsPIC-Mikrocontrollerserien, kauft den Hersteller Atmel für 3,6 Mrd. USD. Ein paar Monate zuvor hatte Atmel noch Verkaufsverhandlungen mit Dialog Semiconductor geführt. Durch den Kauf bekommt Microchip Zugriff auf die besonders bei Bastlern beliebten AVR-Mikrocontroller, sowie auf Atmels ARM-basierte Mikrocontrollerserien. Besonders letzteres dürfte bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle gespielt haben, war Microchip doch einer der letzten Hersteller die allein auf ihre proprietären Architekturen gesetzt haben, statt auf den immer mehr Fahrt aufnehmenden ARM Cortex-Zug aufzuspringen.


: Gesperrt durch Moderator
von Harry (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> war Microchip doch einer der letzten Hersteller die allein auf ihre
> proprietären Architekturen gesetzt haben, statt auf den immer mehr Fahrt
> aufnehmenden ARM Cortex-Zug aufzuspringen.

Nö, die haben statt auf ARM auf MIPS gesetzt. -> PIC32 ist so eine

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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von Putin (Gast)


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Sherlock sagt: Andreas liest im OT nicht mit.

von Old P. (Gast)


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Oha, schlechte Zeiten für die Pic-Basher ;-)

Old-Papa

von chris (Gast)


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mmhhh mich würde es mal interessieren was denn der wirkliche Vorteil für 
MCP ist??

Kenner schrieb im Beitrag #4435534:
> AVR-Mikrocontroller waren sowieso schlecht.

Du programmierst so wie du willst und dei AVR'ler so wie sie wollen. Zum 
Ziel führt beides das der Endanwender zu frieden ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Old P. schrieb:
> Oha, schlechte Zeiten für die Pic-Basher ;-)

Inwiefern? Wird die PIC Architektur [1] jetzt schöner
(oder auch nur anders) weil Atmel mit an Bord ist?

[1] bis PIC18

von Dirk F (Gast)


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Dann wird es ja jetzt mal Zeit, dass hier im Forum oben Links neben AVR 
und ARM auch ein Artikel zum PIC hin kommt.......

von Sebastian (Gast)


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Hallo,

das mit den Architekturen wird generell im Hobby-Bereich überbewertet. 
Bei uns gab es nie eine Vorgene dass es eine Bestimmte Architektur sein 
muss. Der AURIX von Infineon ist ein super Safety-Mikrocontroller, und 
es stört niemanden dass es kein ARM ist. Freescale hat sehr günstige 
Safety-Mikrocontroller wie den 5744P und es stört niemenden dass es kein 
ARM ist.

Und der ESP8266 ist ein extrem günstiger Chip mit WLAN und allem drum 
und dran, mit einem Core von Tensilica, stört auch keinen.

Der ARM-Hype ist totaler Bullshit.

Grüße

Sebastian

von Tr (Gast)


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Jetzt ist wohl ein guter Zeitpunkt das STM 32 Discovery zu entstauben. 
Zumindest wenn wie so oft nur das Schlechte aus beiden Welten überlebt, 
also miese Datenblätter und Controller mit wenig Peripherie...

von Unwissender (Gast)


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Werden jetzt die AVRs wie 8, 16, 644 (schneller) aussterben?


Gruß
Michael

von Stefan F. (Gast)


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Ich wage mal eine Prognose:

Die alten AVR Modelle werden nicht mehr länger produziert.
Die neueren kompatiblen Modelle werden noch produziert, solange 
kommerzielle Nachfrage besteht.

Mit noch neueren  Modellen brauchen wir nicht mehr zu rechnen. Aber 
ehrlich gesagt sehe ich dafür auch keinen Bedarf. Wofür die derzeit 
verfügbaren 8bit AVR's nicht ausreichen, würde ich ohnehin einen 
geeigneten 32bit Controller suchen.

Wie es in diesem Umfeld aussehen wird, wage ich jedoch nicht zu 
schätzen. Da kenne ich mich gar nicht aus.

von Pete K. (pete77)


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Schon mal auf der Atmel Seite die Produktliste angeschaut? Da sind die 
8- und 32 bit µC nur eine von vielen Produktlinien.
Es kommt sicher auf den Umsatz und den Gewinn dieser Produktlinie an, 
wie die Weiterentwicklung vorangeht.

von Mein grosses V. (vorbild)


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Stefan U. schrieb:
> Ich wage mal eine Prognose:
>
> Die alten AVR Modelle werden nicht mehr länger produziert.
> Die neueren kompatiblen Modelle werden noch produziert, solange
> kommerzielle Nachfrage besteht.

Nicht mehr länger, noch, solange, bla, bla, bla...
Du solltest Unke werden oder wüster Spekulatius.

Warum kauft eine Firma einen Konkurrenten? Um ihn mittelfristig zu 
liquidieren? Nein. Dafür ist das Abenteuer viel zu teuer.

Eine Firma wird wegen der Synergien gekauft. Diese finden sich auf der 
technischen Seite, wie in der Produktion und vor allem im Vertrieb. Alle 
Atmel- sind ab sofort auch Microchip-Kunden. Und umgekehrt.

Die Aktionäre interessiert es einen Scheiss, ob Atmel einen AtmegaXY 
produziert und Microchip als neuer Herr im Haus den jetzt 
weiterproduziert oder einstellt. Die wissen nicht einmal, was das ist 
oder was diese Firmen überhaupt im Detail herstellen. Die kennen gerade 
mal die Branche, in der die tätig sind. Diese Leute interessieren sich 
ausschliesslich für Dividenden und Aktienkurse.

Und dieses Interesse hat die Geschäftsleitung zu befriedigen. Wenn ein 
Atmega8 dazu positiv beitragen kann, wird er das auch weiterhin tun. 
Erst, wenn er es nicht mehr tut, wird er aus dem Programm genommen. Aber 
das hätte Atmel alleine genauso getan.

Die Übernahme ist ein Deal zwischen Kaufleuten, nicht zwischen 
Technikern.

von (prx) A. K. (prx)


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Mein grosses V. schrieb:
> Warum kauft eine Firma einen Konkurrenten? Um ihn mittelfristig zu
> liquidieren?

Konkurrenz aufzukaufen um störende Produkte vom Markt zu nehmen ist 
schon dagewesen, auch wenn das hier nicht unbedingt zutreffen muss. 
DEC/Compaq Alpha beispielsweise wurde mit genau diesem Ziel von Intel 
gekauft.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Warum kauft eine Firma einen Konkurrenten?
> Um ihn mittelfristig zu  liquidieren? Nein.

Das kommt ziemlich oft vor. Microsoft ist das Beste Beispiel dafür.

von Sascha (Gast)


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So dann sage ich es euch wie die Zukunft werden wird:
How....
Also das ganze wird eine Mischung aus Wirtschaftlichkeit und 
Patriotismus.
Bei Atmel müssen die 8051 sowie AVRs sterben. Denn dafür gibt es PIC 
Prozessoren. Bzw. es wird nach und nach ausgedünnt werden müssen, weil 
viel zu viele Derivate existieren.
Auch die alten ARM7 und ARM9 CPUs werden verschwinden. Wo Bitte gibt es 
in einem Massenmarkt für solche Heuler noch abnehmer? Da sind andere 
längst weiter für Smartphones usw.
Dann hängt es von den Strukturen ab, was in den Herstellungsprozessen 
noch unter zu bekommen ist.
Atmel ist aber was Cortex A5,M0,M4 und vor allem M7 angeht sehr gut 
aufgestellt. Und vor allen RAD-Hardenet Bauteile werden vieleicht noch 
ausgegliedert, so sie die Flash zu Adesto.
Also es wird eine interresante Zeit geben.
Ach ja die Xmega werden vermutlich noch bleiben. Aber auch nicht alle 
Derivate.
Also so könnte ich mir das vorstellen. How....
Innovativ ist Microchip in meinen Augen nicht wirklich besonders, der 
Trend war ARM und man nimmt Mips und bietet noch nicht einmal freie 
Tools an. Oder ich habe da etwas nicht mitbekommen. Hoffentlich schwappt 
da etwas mehr von Atmel auf Microchip über.

Gruß Sascha

mal sehen was wirklich kommt.

von Rudolph R. (rudolph)


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Stefan U. schrieb:
>> Warum kauft eine Firma einen Konkurrenten?
>> Um ihn mittelfristig zu  liquidieren? Nein.
>
> Das kommt ziemlich oft vor. Microsoft ist das Beste Beispiel dafür.

Naja, bei kleineren Firmen und Startups und so, doch nicht auf 
Augenhöhe.
Ein paar Mio aus der Portokasse um den eigenen Umsatz zu sichern ist ja 
eine ganz andere Nummer.

Wenn man einen Kunden durch die Einstellung seiner bevorzugten AVR dazu 
zwingt auf was ganz neues zu wechseln, wird der wohl kaum im Reflex 
direkt zu PIC wechseln, sondern sich eher einen anderen Hersteller mit 
ARM im Sortiment suchen.

Ich könnte mir vorstellen, dass AVR und MIPS-PIC in 5-10 Jahren "tot" 
sind und dafür die jetzigen Atmel ARM weiter vorwärts getrieben werden.
Wobei Atmel in den letzten Monaten schon einiges an Mitarbeitern 
verloren haben dürfte.

von visitor (Gast)


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Vor ein paar Jahren hätte die Meldung "Microchip kauft Atmel" noch für 
einen Aufschrei gesorgt. Doch heute ist dies eher belanglos. Ob nun AVR 
und PIC's noch ein paar Jährchen weiter produziert werden oder nicht ist 
doch völlig egal.
Heute geht der Trend in Richtung ARM, mini Computer (RaspPi etc.) bzw. 
in OnChip-Lösungen wie ESP8266.
Auch wenn der AVR von der Arduino Schiene noch recht gut verbreitet 
wird, sind auch hier schon die ersten Zeichen Richtung ARM und ähnlichen 
erkennbar.
Dinge ändern sich hat mit der Zeit, mal schaun ob in 5 Jahren AVR bzw. 
PIC überhaupt noch ein Thema sind!

von Rudolph R. (rudolph)


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Sascha schrieb:
> Trend war ARM und man nimmt Mips und bietet noch nicht einmal freie
> Tools an.

Naja, schon, aber ich kann dem MPLAB-X im Vergleich zum Atmel-Studio 
echt nichts abgewinnen und die kostenlosen Compiler von Micrchip sind 
eben kastriert und können nur -O0.
Ich finde das PicKit3 ist im Vergleich zum Atmel-ICE auch eher nur 
Spielzeug.

von Sascha (Gast)


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Hallo,
also bei Dialog hätte ich Atmel als gewinn zum Sortiment betrachtet.
Aber es zeigt ja auch NXP mit dem Kauf von Freescale. Beide machen ARM 
und etwa gleich, nur Freescale ist mit den Kinetis Teilen deutlich 
besser.
Aber es ging dort nur um die Automotiv Kunden!
Was also wirklich dahinter steckt wissen wir nicht?
Aber man wird als kleiner Endkunde so langsam zum Spielball der 
Konzerne.
Schrecklich.....

Gruß Sascha

von c-hater (Gast)


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Sascha schrieb:

> Aber man wird als kleiner Endkunde so langsam zum Spielball der
> Konzerne.

Häh, "so langsam"?

Das waren wir schon immer, seitdem Konzerne existieren. Und auch vorher 
wären "wir" (die kleinen Leute) immer der Spielball der jeweils 
aktuellen wirtschaftlichen Machthaber. Das ist so, seitdem halbwegs 
kontinuierlich ein Überschuss materieller Güter produziert werden konnte 
und damit der Urkommunismus endete, weil sich der stärkste Macho der 
Horde eben diesen Überschuss angeeignet hat. Also so Pi mal Daumen seit 
ca. 10.000 Jahren.

Der einzige Unterschied zu heute ist, das die Macht anders ausgeübt 
wird. Die Besitzenden haben (immerhin nach 10.000 Jahren...) gelernt, 
dass es einfacher ist, an der Macht zu bleiben, wenn man der produktiven 
Masse vorspielt, sie könnten irgendwie "innerhalb des Systems" mitreden. 
Das Prinzip allerdings wurde auch schon vor ca. 3.000 Jahren erfunden. 
Von den ollen Griechen, die haben ihm auch den Namen verpasst: 
Demokratie.
Die hatten hatten es allerdings noch nicht so perfektioniert wie es 
heute ist, denn damals war die überwiegende Masse der Produktiven davon 
noch ausgeschlossen: die Sklaven.

Heute hingegen dürfen wirklich alle Produktiven die (allerdings völlig 
wirkungslose gemachte) Demokratie betreiben... Die Gewinner sind und 
bleiben die wahren Machthaber: die Besitzer der großen Vermögen.

Und es wird immer schlimmer. Jedem Normaldenkenden ist klar, dass das 
irgendwann knallen wird, ja knallen muss. Die masslose unkontrollierte 
Gier der Besitzenden selber wird das System am Ende killen. Das ist 
völlig klar.

von Jesus (Gast)


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War das schon jemals anders? Der Mensch ist in seinem Wesen eben so. 
Daran wird sich, solange es Menschen gibt, auch nichts ändern. Das 
Problem ist der Mensch selber!

von dpa (Gast)


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"We're doing this only to gain some more respect at the 
mikrocontroller.net board for our products. After the long period of 
successfully supplying various business areas we're now totally focusing 
on the underestimated hobbyist market. We believe within the next 5 yrs 
all commercial applications are based on the Arduino platform, so we had 
to act."
Steve S. im Gespräch mit der Presse

von Jesus (Gast)


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Ich hoffe nur, falls Microchip die AVR weiter produzieren lässt, dass im 
Registeradressenchaos mal endlich aufgeräumt wird. Dieses Flickwerk...!

von Paul B. (paul_baumann)


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Jesus schrieb:
> ...dass im
> Registeradressenchaos mal endlich aufgeräumt wird. Dieses Flickwerk...!

Stelle doch einen Nachsendeauftrag für die geänderten Adressen.
;-)

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Jesus schrieb:
> Ich hoffe nur, falls Microchip die AVR weiter produzieren lässt, dass im
> Registeradressenchaos mal endlich aufgeräumt wird. Dieses Flickwerk...!

Wer schreibt Code, der vom exakten Wert der Adressen abhängt? Ok, in 
Assembler gibts bei den AVRs da ein Problem bei der Adressierung, aber 
in C ist das doch meist egal. Und wo es nicht egal ist, da ist die 
Prozessor-Architektur dran schuld und die liegt fest.

Ob allerdings der Altmeister gebankter Registeradressierung in dieser 
Frage wirklich die richtige Adresse ist? ;-)

von Mark B. (markbrandis)


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dpa schrieb:
> "We're doing this only to gain some more respect at the
> mikrocontroller.net board for our products. After the long period of
> successfully supplying various business areas we're now totally focusing
> on the underestimated hobbyist market. We believe within the next 5 yrs
> all commercial applications are based on the Arduino platform, so we had
> to act."
> Steve S. im Gespräch mit der Presse

Man kann gar nicht so viel Plus geben wie man möchte :)

von Carl D. (jcw2)


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A. K. schrieb:
>
> Wer schreibt Code, der vom exakten Wert der Adressen abhängt? Ok, in
> Assembler gibts bei den AVRs da ein Problem bei der Adressierung, aber
> in C ist das doch meist egal. Und wo es nicht egal ist, da ist die
> Prozessor-Architektur dran schuld und die liegt fest.
>

Und keiner denkt an den Armen ATtiny13-Moby!

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Carl D. schrieb:
> Und keiner denkt an den Armen ATtiny13-Moby!

Deine Sorgen sind wieder mal an den Haaren herbeigezogen ;-)

von Armin (Gast)


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c-hater schrieb:
> Heute hingegen dürfen wirklich alle Produktiven die (allerdings völlig
> wirkungslose gemachte) Demokratie betreiben... Die Gewinner sind und
> bleiben die wahren Machthaber: die Besitzer der großen Vermögen.

Die einen machen es und die anderen lassen es mit sich machen.

Es wird in D ja keiner mit vorgehaltener Waffe gezwungen, sich ausbeuten 
zu lassen.


Stefan U. schrieb:
> Die alten AVR Modelle werden nicht mehr länger produziert.

Das wäre schade.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wer wen kauft, das ist die Frage um die es in Wirklichkeit nicht geht. 
Wie die Vergangenheit oft gezeigt hat ist es närrisch die Zukunft voraus 
sagen zu wollen! Deshalb versuche ich es auch nicht sehr ernstlich.

Ob 8-Bitter noch einen prominenten Platz in der Zukunft haben werden 
hängt wahrscheinlich mehr von einflußreichen Industrie Lobbyisten und 
Treiber ab falls sie auf Teufel komm raus ihre Karte auf leistungsfähige 
IoT und vernetzte Welt im Allgemeinen setzen wollen. Es ist klar, daß 
schon seit einiger Zeit an der Paradigmenwechsel Trommel kräftig gerührt 
wird um eine neue Industrie Sparten Familie prominent zu machen. IoT 
wird höchstwahrscheinlich einen großen Druck auf die 8-Bit Welt im 
Allgemeinen ausüben.

Viele bisher kostengünstige 8-Bit Lösungen werden wahrscheinlich dann 
nur mehr mit leistungsfähigeren Embedded Lösungen mit höher bittigen 
Cores verwirklicht werden können. Falls dies nun allgemein umgesetzt 
werden soll, wird DAS Alleine wahrscheinlich die 8-Bit Welt in eine 
Nische zurück drängen oder kommerziell relativ unwichtig machen.

Das ist schade. Einerseits brauchen IoT Geräte zur Erfüllung ihrer Grund 
Gerätefunktionen meist nur armselige 8-Bit Leistung, andrerseits um mit 
dem Mutterschiff in Verbindung bleiben zu können und geographisch 
unbegrenzten vernetzten Zugang zu ermöglichen, wird viel höhere Leistung 
und Speicherplatz verlangt.

Wie man am jüngsten Beispiel von NEST hört, ist die Welt des IoT 
allerdings doch nicht ganz heil und steckt noch immer in den 
Kinderschuhen und es wird einige Zeit dauern bis solche Geräte 
Konzeptionen einen akezeptablen Grad an Zuverläßigkeit und Sicherheit 
erreicht haben. Durch die hohe Komplexität dieser Technik ist genügend 
fehlerfreie embedded Software wahrscheinlich wegen der kurzlebigen 
Produktzyklen in der Regel oft nur recht schwer erzielbar.

Ganz gleich, wem was gehört, die Market Trends lassen sich nicht 
aufhalten und letzten Endes wird DAS maßgeblich bestimmen welche Art 
Technologie in der Zukunft populär sein wird und wer hier wirtschaftlich 
gewinnen wird. Wie so oft in der Geschichte der Industrialisierung gibt 
es ein Kommen und Gehen und die berühmte Darwinische Auslese. Das ist 
der Gang der Dinge.

In zehn Jahren kräht vielleicht kein Hahn mehr nach Namen wie MCP, 
ATMEL, oder NXP, ST. Irgend jemand andere werden dann eine Zeitlang brav 
das Ruder halten dürfen bis sie dann wieder von jemand andern abgelöst 
wird. Fatal ist nur, dass diese Ablösungen in immer höheren Tempo 
erfolgen werden und viel Unruhe ins Leben vieler Fachleute bringen wird.

Die Trends der letzten Zeit beweisen ein generell kurzlebiges Produkt 
Leben und zyklische begrenzte Funktionalität an sich vieler nützliche 
Geräte. Ungleich zu früher wird man sich wegen der Allgemeinen 
Kommodizierung fast aller Konsumerelektronik in der Zukunft kaum an 
herausstehende Produkte mehr errinnern können. Alles Neue vergeht im 
weißen Rauschen unzähliger immer neu erscheinenden Sachen. Die Zeit 
ikonischer Produkte wird in Mehrzahl der Fälle bis auf einige wenige 
Ausnahmen vorbei sein. Viele noch nützliche Hardware wird durch 
absichtliche Sabotage seitens der Nutznießer absichtlich unbrauchbar 
gemacht werden.

Dieser Trend ist letzten Endes ein Schlag in das Gesicht der schwer 
arbeitenden Arbeiter und Ingenieure die zeitgerecht komplexe Produkte 
mit ihrem Lebensblut am Laufenden Band entwickeln müssen, nur um diese 
Produkte dann nach kurzem Gebrauch im Meer der Zeit versinken lassen zu 
müssen sehen.

Es scheint ein Fluch auf den Fortschritt der modernen Technik zu liegen 
weil nur die wenigsten Menschen mit allem Diesem wirklich glücklich 
sind. Im Grunde genommen muß scheinbar ein großes Vakuum herrschen. Die 
wenigsten sind mit dem was sie haben tatsächlich zufrieden. Andauernd 
muß das und jenes gegen etwas Neueres ausgetauscht werden. Das sieht man 
sehr klar und deutlich in der Welt der Handies. Es gibt kaum einen 
anderen Sektor wo dieses Sympton nicht deutlicher zu erkennen wäre.

Für den Konsumer ist es sehr bedauerlich wissen zu müssen, wenn er mal 
das Glück hat was wirklich was Brauchbares zu finden und wenn er sich 
nicht gleich sofort mit Ersatzgeräten eindeckt, oft nicht mehr imstande 
sein wird ausfallende Geräte in der nahen Zukunft zu ersetzen. Wirklich 
Schade!

Noch etwas anderes: Das wir von der Wirtschaft allgemein als "Konsumer" 
bezeichnet werden finde ich zutiefst beleidigent und verletzend. Wir 
müssen ja "konsumieren" weil wir fast nur Dreck zum Kaufen kriegen. Ich 
möchte prinzipiell aber kein Konsument sein, muß es aber sein. Mein 
Lebensziel ist doch nicht der Verbrauch als Ziel sondern um mein Leben 
gestalten und Überleben zu können. Anstatt der Bezeichnung "Konsumer" 
wäre vielleicht die einfache Bezeichnung "Bürger" maßgeblicher. Die 
Bezeichnung "Konsumer" suggeriert mehr die Teilung zwischen Verbrauchern 
und diejenigen die den Verbrauch steuern, erst möglich machen und davon 
profitieren.


"Get used to it!"


Mfg,
Grumpy Old Man

von Klaus (Gast)


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@ Gerhard O.


Wenn man sich bemüht, die Vorgänge und Dinge einmal aufmerksam zu 
betrachten, so kommt man zu dem Schluss, das diese Entwicklung mit hoher 
Wahrscheinlichkeit mit einem Zusammenbruch endet. Wobei ich damit 
keineswegs eine globale Katastrophe meine. Aber doch eine dramatische 
Verringerung der Verfügbarkeit von Resourcen und einer deutlichen 
Senkung der Lebensstandards.

Das Thema ist so komplex, dass selbst so ein einfacher Satz weder 
allgemein richtig ist, noch in einzelnen Punkten unwidersprochen bleiben 
kann. Aber ich denke, die Grundannahmen sind korrekt.

Ein wenig Pragmatismus könnte uns weiterhelfen, vermute ich: Weisst Du 
noch?
Es gibt allerdings auch Gegenbewegungen:

Philosophisch: http://slowtech.org/

Technisch: http://www.lowtechmagazine.com/

um nur mal zwei zu nennen - und ohne ihnen einen besonderen Wert 
zuzuweisen.



Ich denke, das Hauptproblem ist, dass wir es irgendwann schaffen müssen, 
unsere aggressiven Impulse - die ja enwicklungsgeschichtlich begründet 
sind - in irgendeiner Weise wirksam umzuformen. Letztlich loswerden 
können wir sie nicht; oder nur in extrem langen zeitlichen Maßstäben.
Dieses "gegen Andere stärker sein wollen" steckt ganz tief in uns drin - 
viel tiefer als wir wahrhaben wollen und wird bis jetzt nur unvollkommen 
von Mitempfinden ausbalanciert.

Und das zweite Hauptproblem: Wir sollten unsere Regeln nicht so ernst 
nehmen. Eher als Anhaltspunkt und als Hilfe. Aber sie nicht mit aller 
Gewalt durchsetzen wollen.

Konkret also, dass wir es irgendwie schaffen müssen uns gegenseitig "zu 
lassen". Egal wie. Sagen wir mal, nur für heute und ein paar 
Jahrhunderte, so eine Art Höflichkeit und Zuvorkommenheit. Das wäre doch 
schon mal was. Einfach nur so als Richtlinie.

Und auch für den Fall, dass wir - diesmal als Individuum - selbst das 
noch nicht oder momentan mal nicht hinkriegen, müssen wir uns irgendwas 
ausdenken, dass wir dann nicht in ein Loch fallen. Weder existenziell 
noch sozial. (Was z.B. bedeuten könnte, dass wir uns nicht an Regeln 
halten müssen ).

von Claymore (Gast)


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Vor ein paar Wochen hat mir noch keiner geglaubt, dass Microchip einen 
ARM-Hersteller kaufen würde. Und jetzt haben sie sogar einen ganz großen 
mitgenommen.

Jetzt hat also auch der letzte große µC-Hersteller ARM im Portfolio. Das 
wird zwar nicht der einzige Grund für die Akquisition gewesen sein. Aber 
eine Rolle hat es ganz sicher gespielt.

Die Diskussion, welche Produkte verschwinden werden, ist müßig. Kein 
Mensch hier kennt die Abnehmer und die Stückzahlen hinter den einzelnen 
Produkten. Das ist aber eine der wichtigsten Entscheidungsgrundlagen.

Gerhard O. schrieb:
> wahrscheinlich mehr von einflußreichen Industrie Lobbyisten und
> Treiber

So etwas nennt man normalerweise "Kunde". Natürlich bestimmen 
letztendlich die Kunden, was der Lieferant anbietet. Wenn die Kunden 
weiterhin 8 Bit wollen, wird es auch immer noch 8 Bit geben. Und nein: 
Ein Hobbyist zählt nicht als Kunde eines Halbleiterherstellers.

Gerhard O. schrieb:
> Viele bisher kostengünstige 8-Bit Lösungen werden wahrscheinlich dann
> nur mehr mit leistungsfähigeren Embedded Lösungen mit höher bittigen
> Cores verwirklicht werden können.

Der Zug kommt von einer ganz anderen Richtung: 32-Bit-Cores sind 
inzwischen so effizient, dass sie auf dem Chip keinen nennenswerten 
Platz einnehmen. Man bekommt die Leistung also geschenkt. Es gibt dann 
keinen wirklichen Grund mehr, auf 8 Bit zu setzen.

Gerhard O. schrieb:
> ein generell kurzlebiges Produkt
> Leben und zyklische begrenzte Funktionalität an sich vieler nützliche
> Geräte. Ungleich zu früher wird man sich wegen der Allgemeinen
> Kommodizierung fast aller Konsumerelektronik

Viele Halbleiterhersteller sind gar nicht so sehr am Konsumergeschäft 
interessiert, gerade weil es so kurzlebig ist und damit wenig Gewinn 
abwirft. Die Industrie und Automotive sind viel interessanter, weil 
Produkte dort lange laufen und somit über Jahre planbare Umsätze 
erzielen. Außerdem wird kein so ruinöser Preiskampf betrieben.

Aber mir ist es schon klar, dass du nicht von Halbleiterherstellern 
reden wolltest, sondern nur deine Weltansicht zur Schau stellen 
wolltest.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Claymore schrieb:
> Außerdem wird kein so ruinöser Preiskampf betrieben.

Hast du 'ne Ahnung …

von Stefan F. (Gast)


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> Aber mir ist es schon klar, dass du nicht von Halbleiterherstellern
> reden wolltest, sondern nur deine Weltansicht zur Schau stellen
> wolltest.

Das klingt nach negativer Kritik. Falls es so gemeint war:

Sicher ist das Thema Weltanschauung hier Off-Topic. Doch auch darüber 
sollte jeder schreiben dürfen. Über Weltanschauungen wird meiner Meinung 
nach viel zu wenig diskutiert und berichtet. Bei der Menge Off-Topic, 
die hier zugelassen wird, finde ich diesen Beitrag zur Weltanschauung 
keineswegs schlimm.

von Claymore (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Hast du 'ne Ahnung …

Dass mit Smartphones quasi kein Gewinn gemacht wird, ist doch 
hinlänglich bekannt. Es gibt da nur wenige Ausnahmen (Apple) - aber die 
drücken ihre Halbleiterlieferanten umso mehr.

Stefan U. schrieb:
> Sicher ist das Thema Weltanschauung hier Off-Topic. Doch auch darüber
> sollte jeder schreiben dürfen. Über Weltanschauungen wird meiner Meinung
> nach viel zu wenig diskutiert und berichtet. Bei der Menge Off-Topic,
> die hier zugelassen wird, finde ich diesen Beitrag zur Weltanschauung
> keineswegs schlimm.

Hier werden Threads regelmäßig durch solche Off-Topic-Beiträge 
regelrecht verwüstet. Deswegen finde ich das schon schlimm, und deshalb 
auch mein Versuch, den Beitrag möglichst nahe am Thema zu 
interpretieren. Aber die Diskussion führt jetzt auch wieder nur zu OT.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Wer schreibt Code, der vom exakten Wert der Adressen abhängt? Ok, in
> Assembler gibts bei den AVRs da ein Problem bei der Adressierung

Nö, gibts nicht. Nur ein Digitalmasochist würde Klartextadressen in den 
Quellcode schreiben, anstatt Definitionsdateien zu includieren.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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dpa schrieb:
> we're now totally focusing
> on the underestimated hobbyist market

Woher kommt eigentlich das unausrottbare Vorurteil, AVRs würden nur von 
Bastlern verwendet?

2 x Atmega48 in einem Patura Weidezaungerät
1 x Atmega328 in einer Liebherr Kühlschranksteuerung

Ist Liebherr ein Bastlerladen?

von Nase (Gast)


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Timm T. schrieb:
> Woher kommt eigentlich das unausrottbare Vorurteil, AVRs würden nur von
> Bastlern verwendet?

Vermutlich daher, dass es PIC schon gefühlte 30 Jahre länger gibt und es 
mittlerweile für jede noch so spezielle Anwendung irgendeinen noch 
billigeren Spezial-PIC gibt. Und weil Microchip ein US-Konzern ist.

AVR hat m.M.n. auch ein Imageproblem. AVR fängt mit 8-Bittern an und 
hört genau da auch eigentlich schon auf. XMega und AVR32 hab ich 
irgendwie nie wirklich wahrgenommen.
PIC fängt mit den verkrüppelten[1] PIC10 an und "skaliert" bis zu fetten 
32-Bit-DSP-PICs rauf. Klar, die haben nicht mehr viel gemeinsam, aber es 
sind halt alles erstmal namentlich "PIC"...

[1] Naja, bei allem Respekt. Deren Architektur ist heute echt 
rückständig und überflüssig.


Letztlich liegt es vielleicht auch an der verzerrten Wahrnehmung. Es 
gibt etliche gut gefütterte und gut wahrnehmbare Communities im AVR, 
nicht zuletzt wegen Arduino und sowas. Bei PIC und anderen hab ich eher 
das gefühl, dass es überall mal kleine Grüppchen und Forumchen gibt. 
Will sagen, AVRs werden nicht nur von Bastlern verwendet, sondern sie 
werden oft auch von Bastlern verwendet und du merkst das.

von Volker S. (vloki)


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Nase schrieb:
> Letztlich liegt es vielleicht auch an der verzerrten Wahrnehmung

Wer hat die nicht ;-)

von Claymore (Gast)


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Nase schrieb:
> AVR hat m.M.n. auch ein Imageproblem. AVR fängt mit 8-Bittern an und
> hört genau da auch eigentlich schon auf. XMega und AVR32 hab ich
> irgendwie nie wirklich wahrgenommen.

Atmel hat sich schon lange von der AVR-Architektur weg bewegt und hat 
inzwischen ein sehr umfangreiches Portfolio an Cortex-M0/3/4/7 
Controllern und sogar einige Cortex-A5-MCU.

von Volker S. (vloki)


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Nase schrieb:
> PIC fängt mit den verkrüppelten[1] PIC10 an...
Ich kenne nur den 10F32x und habe dessen Architektur noch nicht als 
verkrüppelt wahrgenommen (mangels Vergleichsmöglichkeiten?)


Nase schrieb:
> nd es
> mittlerweile für jede noch so spezielle Anwendung irgendeinen noch
> billigeren Spezial-PIC gibt.
Ich habe den Eindruck dass zumindest MCHP noch einiges am 8Bit Bereich 
liegt. Da gibt es haufenweise neue PICs, die nicht mehr viel mit den 30 
Jahre alten gemeinsam haben.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Woher kommt eigentlich das unausrottbare Vorurteil, AVRs würden nur von
> Bastlern verwendet?

Keine Ahnung.

Ich habe in AVR's in einigen Kinderspielzeugen gesehen, und in zwei 
Universal-Fernbedienungen.

von Nase (Gast)


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Claymore schrieb:
> Atmel hat sich schon lange von der AVR-Architektur weg bewegt und hat
> inzwischen ein sehr umfangreiches Portfolio an Cortex-M0/3/4/7
> Controllern und sogar einige Cortex-A5-MCU.

Die Frage war aber nicht, warum Atmel ein Bastlerimage hat, sondern 
warum AVR ein Bastlerimage hat.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Armin schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Die alten AVR Modelle werden nicht mehr länger produziert.
>
> Das wäre schade.

Selbst wenn AVR ganz eingestampft würde- der Hobbybastler kann sich doch 
gaaanz bequem zurücklehnen. Der kauft jetzt noch schnell was er 
braucht: Ich empfehle die Tiny85 für die ganz kleinen Sachen, den 328PB 
für Midrange- und je noch ein paar XMega-32/128A4AU und -32E5 für 
größere bzw. 3.3V Anwendungen.

*So schnell kommt da zukünftig kein MC mehr daher, der so simpel 
programmierbar und dabei gleichzeitig ausreichend flexibel für Millionen 
MSR-Anwendungen daherkommt.*

Claymore schrieb:
> Man bekommt die Leistung also geschenkt.
> Es gibt dann
> keinen wirklichen Grund mehr, auf 8 Bit zu setzen.

Du bekommst mit ARM auch eine kompliziertere Architektur geschenkt.
Warum soll man sich darin samt zugehöriger Softwarelandschaft 
einarbeiten, wenn ein einfacher 8-Bitter immer noch locker ausreicht?

Claymore schrieb:
> Ein Hobbyist zählt nicht als Kunde eines Halbleiterherstellers.

Vielleicht nicht unmittelbar beim Wert einer einzelnen Bestellung. Die 
Masse der Begeisterung bewegt dann aber schon was. Da kann sich durchaus 
was draus entwickeln , siehe Arduino.

Nase schrieb:
> AVR hat m.M.n. auch ein Imageproblem. AVR fängt mit 8-Bittern an und
> hört genau da auch eigentlich schon auf.

Ein Image-Problem kann man sich auch selber einreden.
Zum Beispiel, wenn man die lange Marktpräsenz oder die 8-Bit Breite nur 
als Veraltung deutet. Bei aller 32-Bit Power- auch der 8-Bit Markt 
wird fortlaufend größer. Dort darf es gerne mit 8-Bittern "aufhören", 
denn dafür genügen sie.

von Claymore (Gast)


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Nase schrieb:
> Die Frage war aber nicht, warum Atmel ein Bastlerimage hat, sondern
> warum AVR ein Bastlerimage hat.

Das ist eine Frage, die nur Bastler beschäftigt. Und jeder hat seine 
eigene Wahrnehmung. Ich habe noch nie so etwas wie "Bastlerimage" mit 
AVR in Verbindung gebracht.

von Claymore (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Du bekommst mit ARM auch eine kompliziertere Architektur geschenkt.
> Warum soll man sich darin samt zugehöriger Softwarelandschaft
> einarbeiten, wenn ein einfacher 8-Bitter immer noch locker ausreicht?

Die Diskussion mit dir habe ich schon zig mal mit erlebt, das führt zu 
nichts. Ich kann nur sagen, dass mir 32 Bit schon viel Arbeit und eine 
Menge Geld (dürfte wohl bald ins sechsstellige gehen) gespart hat, weil 
die Architektur einfacher ist.

Moby A. schrieb:
> Vielleicht nicht unmittelbar beim Wert einer einzelnen Bestellung. Die
> Masse der Begeisterung bewegt dann aber schon was. Da kann sich durchaus
> was draus entwickeln , siehe Arduino.

Dann ist aber der Hersteller Arduino der Kunde.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Claymore schrieb:
> Ich kann nur sagen, dass mir 32 Bit schon viel Arbeit und eine
> Menge Geld (dürfte wohl bald ins sechsstellige gehen) gespart hat, weil
> die Architektur einfacher ist.

Was Du wodurch wirklich gespart hast vermag ich nicht zu sagen- nur die 
angegebene Begründung solltest Du nochmal überdenken. Klingt irgendwie 
nach Trotzreaktion ;-)

> Dann ist aber der Hersteller Arduino der Kunde.

Richtig. Die gesammelte Begeisterung Einzelner generiert große 
Hersteller!

: Bearbeitet durch User
von Nase (Gast)


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Claymore schrieb:
> Nase schrieb:
>> Die Frage war aber nicht, warum Atmel ein Bastlerimage hat, sondern
>> warum AVR ein Bastlerimage hat.
>
> Das ist eine Frage, die nur Bastler beschäftigt. Und jeder hat seine
> eigene Wahrnehmung. Ich habe noch nie so etwas wie "Bastlerimage" mit
> AVR in Verbindung gebracht
Ich auch nicht, denn ich setze AVRs in Großserie ein.

von Claymore (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Was Du wodurch wirklich gespart hast vermag ich nicht zu sagen- nur die
> angegebene Begründung solltest Du nochmal überdenken. Klingt irgendwie
> nach Trotzreaktion ;-)

Ist aber keine Trotzreaktion. Die Komplexität des Cores an sich 
interessiert mich ja überhaupt nicht (wieso auch?). Die Handhabung 
spielt eine entscheidende Rolle.

Ich habe früher sehr gerne mit AVR gearbeitet. Aber gerade die alten 
Atmega sind viel zu umständlich gegenüber modernen Cortex-M0. Und 
inzwischen bekommt man sogar M4 mit FPU für unter 2 Euro (STM32F410, der 
ist günstiger als ein Atmega168 früher war), da tut man sich den 
grauenvollen Fixed-Point-Mist garantiert nicht mehr freiwillig an. Von 
der fehlenden DMA der alten Atmega ganz zu schweigen.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Claymore schrieb:
> Die Komplexität des Cores an sich
> interessiert mich ja überhaupt nicht (wieso auch?).

Naja, die hat irgendwo schon auch ihre Auswirkungen auf den Code...

Claymore schrieb:
> da tut man sich den
> grauenvollen Fixed-Point-Mist garantiert nicht mehr freiwillig an.

Klar. Nur sollte man auch die Bedürfnisse der konkreten Anwendung im 
Auge behalten und den MC/die Architektur entsprechend auswählen. Ist die 
ganze Toolchain nur noch auf 32-Bit ausgerichtet fehlen da ein paar 
Möglichkeiten.

> Von
> der fehlenden DMA der alten Atmega ganz zu schweigen.

Bekommst Du mit XMega, wenns denn unbedingt sein muß.
Und für alles was auch der Xmega nicht mehr bietet nimmt man 
höherbittiges.
Das muß jetzt nicht zum weltanschaulichen Problem ausarten.

: Bearbeitet durch User
von Claymore (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Naja, die hat irgendwo schon auch ihre Auswirkungen auf den Code...

Ja, er wird einfacher, wenn der Core mehr Features bietet.

Moby A. schrieb:
> Klar. Nur sollte man auch die Bedürfnisse der konkreten Anwendung im
> Auge behalten und den MC/die Architektur entsprechend auswählen. Ist die
> ganze Toolchain nur noch auf 32-Bit ausgerichtet fehlen da ein paar
> Möglichkeiten.

Für 99% der Anwendungen, die ich bisher in der Industrie besehen habe, 
ist ein ARM-Prozessor heute am besten geeignet. Ehrlich gesagt fällt mir 
keine Anwendung ein, bei der 8 Bit noch Vorteile hätte.

Eine Existentberechtigung hat er eigentlich nur dort, wo der Umstieg zu 
aufwändig ist (wenn beispielsweise die verantwortlichen Entwickler zu 
unflexibel sind). Das kommt natürlich schon noch häufig vor, das ist 
aber eher ein organisatorisches Thema und kein technisches.

Moby A. schrieb:
> Bekommst Du XMega, wenns denn unbedingt sein muß.

Mag sein, aber da habe ich auch keine Vorteile. XMEGA sind außerdem sehr 
teuer.

Moby A. schrieb:
> Und für alles was auch der Xmega nicht mehr bietet nimmt man
> höherbittiges.

Auch für alles, was der XMEGA bietet, kann ich schon einen STM32 oder 
einen ATSAM verwenden.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Claymore schrieb:
> Ja, er wird einfacher, wenn der Core mehr Features bietet.

Gewiss. Dazu fällt mir auch gleich die ARM Initialisierungsorgie ein ;-)
Je mehr sogenannter "Features", je komplizierter wird natürlich 
insgesamt die Sache. Insbesondere genau dann, wenn sie für die Anwendung 
nicht erforderlich wären.

> Ehrlich gesagt fällt mir
> keine Anwendung ein, bei der 8 Bit noch Vorteile hätte.

Dann wären die bekannten 8-Bit Hersteller längst bankrott gegangen.

von Claymore (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Gewiss. Dazu fällt mir auch gleich die ARM Initialisierungsorgie ein ;-)

Damit hatte ich noch nie Probleme. Eine gute Toolchain liefert alles 
mit, ohne dass ich mir das auch nur anschauen muss. Das wird beim AVR ja 
auch nicht anders gemacht.

Moby A. schrieb:
> Je mehr sogenannter "Features", je komplizierter wird natürlich
> insgesamt die Sache. Insbesondere genau dann, wenn sie für die Anwendung
> nicht erforderlich wären.

Mir ist bekannt, dass du nicht in der Lage bist, sachlich über dieses 
Thema zu reden. Stattdessen kommst du mit leeren Phrasen und Vorurteilen 
daher.

Moby A. schrieb:
> Dann wären die bekannten 8-Bit Hersteller längst bankrott gegangen.

Diese Aussage basiert auf einer massiven Fehleinschätzung der aktuellen 
Lage. Oder anders gesagt: Nur weil heute keine technischen Gründe mehr 
für 8-Bit sprechen, müssen sie nicht heute pleite gehen.

Dazu muss man natürlich wissen, dass Industriekunden sich teilweise 20 
Jahre und mehr auf eine Plattform festlegen, auch wenn sie mit der Zeit 
technisch völlig überholt ist. Ich denke dir fehlt das Wissen einfach, 
von daher kannst du natürlich nur solchen Unsinn von dir geben.

von Timm T. (Gast)


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Claymore schrieb:
> da tut man sich den
> grauenvollen Fixed-Point-Mist garantiert nicht mehr freiwillig an

Ja klar, weil ich z.B. für sowas wie oben erwähnte 
Universalfernbedienung ohne floating point überhaupt nicht auskomme. Da 
sind solche Sachen wie geringer Stromverbrauch im Sleep, 
Pin-Change-Interrupts mit Wakeup aus dem Sleep, weiter 
Versorgungsspannungsbereich ab 1.8V... völlig nebensächlich.

Dito obige Steuerung für ein Weidezaungerät, die nebenbei den Akku 
überwacht, da muß mindestens ein ARM laufen, der erstmal ein Linux von 
SD bootet.

von Claymore (Gast)


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Timm T. schrieb:
> Ja klar, weil ich z.B. für sowas wie oben erwähnte
> Universalfernbedienung ohne floating point überhaupt nicht auskomme.

Sowas würde ich natürlich mit einem M0 machen.

Wenn ich aber mehrere Analogmesswerte schnell erfassen und filtern muss, 
oder eine feldorienterte Regelung umsetzen muss, sieht die Welt ganz 
anders aus.

Timm T. schrieb:
> Da
> sind solche Sachen wie geringer Stromverbrauch im Sleep,
> Pin-Change-Interrupts mit Wakeup aus dem Sleep, weiter
> Versorgungsspannungsbereich ab 1.8V... völlig nebensächlich.

Es gibt sehr gut auf Batteriebetrieb optimierte ARM, zum Beispiel von 
Atmel oder Silicon Labs. Dank Run-To-Sleep können sie auch viel länger 
im Deep Sleep verbringen und je nach Anwendung sehr viel effizienter 
sein.

Timm T. schrieb:
> Dito obige Steuerung für ein Weidezaungerät, die nebenbei den Akku
> überwacht, da muß mindestens ein ARM laufen, der erstmal ein Linux von
> SD bootet.

Du verwechselst Cortex M mit Cortex A.

von dpa (Gast)


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von klausr (Gast)


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Dieses ewige Rumgenöle der 8-bit Fraktion nervt. Warum sollte man denn
keinen Cortex-M0 nehmen, wenn man

a) in die Cortex-Mx eingearbeitet ist
b) die Cortexe gleich teuer (oder sogar billiger) als benötigte AVRs 
oder PICs sind
c) der M0 von b) die Features bietet, die man benötigt?

Wenn jemand mit AVRs besser zurecht kommt, ist das doch super, soll er 
sie nehmen. Wenn jemand besser mit Cortex M0 zurecht kommt passt das 
auch. Wenn jemand (für ein Einzelstück) ein Problem mit einem Cortex-M4 
oder gar mit einem RasPi löst, für das ein AVR gereicht hätte, was ist 
daran verwerflich?

von Mark B. (markbrandis)


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Gerhard O. schrieb:
> Ob 8-Bitter noch einen prominenten Platz in der Zukunft haben werden
> hängt wahrscheinlich mehr von einflußreichen Industrie Lobbyisten und
> Treiber ab falls sie auf Teufel komm raus ihre Karte auf leistungsfähige
> IoT und vernetzte Welt im Allgemeinen setzen wollen.

Produziert wird am Ende das, was nachgefragt wird.

> Die Trends der letzten Zeit beweisen ein generell kurzlebiges Produkt
> Leben und zyklische begrenzte Funktionalität an sich vieler nützliche
> Geräte.

Man kann nicht vom Consumer-Bereich wie z.B. Unterhaltungselektronik auf 
alles andere schließen.

Viele Geräte mit Embedded Software und mit Mikrocontrollern laufen 
mehrere Jahrzehnte. Autos, Flugzeuge, Schienenfahrzeuge, Leittechnik für 
Industrieanlagen, Steuergeräte für Fahrstühle Rolltreppen etc.

Aber Hauptsache alles in einen Topf werfen und einmal kräftig 
draufhauen.

Ein typischer "Früher war alles besser" Beitrag: Viel Gejammer, wenig 
Substanz.

: Bearbeitet durch User
von nuff (Gast)


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> Dazu fällt mir auch gleich die ARM Initialisierungsorgie ein ;-)

meinst du diese eine Zeile?
1
SystemInit();

:P

von Timm T. (Gast)


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klausr schrieb:
> Dieses ewige Rumgenöle der 8-bit Fraktion nervt.

Häh? Hier ist es doch die "8bit ist viel zu klein und 
überholt"-Fraktion, die rumnölt.

von Rudolph R. (rudolph)


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Timm T. schrieb:
> Woher kommt eigentlich das unausrottbare Vorurteil, AVRs würden nur von
> Bastlern verwendet?

AVR wurden sehr stark in weisser Ware verwendet, möglicherweise ist das 
auch immer noch so.
Mein letzter Geschirrspüler hatte drei Mega8 drin, mein Wäschetrockner 
hat mindestens einen Mega32L drin.
Der Geschirrspüler war so alt jetzt auch wieder nicht aber über die 
Garantie, das war einer von Beko und von der Stiftung Warentest mal als 
Preis-Leistungs Sieger ausgezeichnet, das Modell kann man immer noch 
kaufen.
Und wenn die bei Beko drin sind, sind die quasi überall drin, so richtig 
viele Hersteller gibt es da nämlich gar nicht, nur eine Menge Marken.

Das weiss ich aber auch nur, weil die Geräte defekt waren und ich daher 
rein gesehen habe.
Den neuen Geschirrspüler schraube ich ja nicht einfach mal so aus Jux 
auseinander, das ist nicht nur sehr aufwendig, meine Frau hat da 
bestimmt auch noch was dagegen. :-)

Der Erfolg in der Bastler-Welt kommt sicher nicht daher, dass die AVR 
überall gegenwärtig sind, auch wenn wahrscheinlich in jedem Haushalt 
mindestens einer "versteckt" ist.

Ich weiss auch nur, was mich um 2005 zu den AVR gebracht hat.
Das waren die einzigen Controller die verfügbar waren und zu denen es 
eine vernünftige und kostenlose Entwicklungsumgebung gab.
PIC und Compiler konnte man zu der Zeit noch mehr vergessen als jetzt, 
die Vorläufer von dem MPLAB-X sowieso.
MSP430 gab es gleich gar nichts kostenlos.

Und auch heute ist Atmel da ganz vorne mit dem Atmel Studio.
Ich habe noch keinen anderen Hersteller gefunden der was vergleichbares 
bietet, kostenlos wohl gemerkt.

von Tim  . (cpldcpu)


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Diese ganze 8bit vs. Cortex Diskussion ist doch wirklich ziemilch 
überflüssig. Wenn man beide Architekturen in C programmiert, ist kaum 
ein Unterschied sichtbar.

Der einzige Unterschied besteht in der Peripherie und einigen 
Kleinigkeiten zur Speicheranbdinungen (die meisten Cortexe sind nicht 
mehr Zyklengenau).

Da verstehe ich allerdings auch nicht, warum alle Hersteller versuchen, 
gleichzeitig mit 32 Bit übertrieben komplexe Peripherie einzuführen.

von W.A. (Gast)


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Claymore schrieb:
> Die Industrie und Automotive sind viel interessanter, weil
> Produkte dort lange laufen und somit über Jahre planbare Umsätze
> erzielen. Außerdem wird kein so ruinöser Preiskampf betrieben.

Das erzähl mal einem Automobil Zulieferern. Von Seiten der 
Automobilhersteller wird da um jeden Cent gefeilscht und Zulieferer 
gegeneinander ausgespielt.

von (prx) A. K. (prx)


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@Tim: Es gab lange Zeit einen recht grossen praktischen Unterschied. Man 
musste sich bei AVR in sehr hässlicher Weise um die beiden Adressräume 
kümmern.

Seit GCC Adressräume beherrscht ist es besser geworden. Aber es ist 
immer noch ein überflüssiges Problem.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Mark B. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ob 8-Bitter noch einen prominenten Platz in der Zukunft haben werden
>> hängt wahrscheinlich mehr von einflußreichen Industrie Lobbyisten und
>> Treiber ab falls sie auf Teufel komm raus ihre Karte auf leistungsfähige
>> IoT und vernetzte Welt im Allgemeinen setzen wollen.
>
> Produziert wird am Ende das, was nachgefragt wird.

Das stimmt im Allgemeinen schon. Aber bei IoT stimmt das nicht. Hier 
liegt die Sachlage gerade umgekehrt. Hier wird seitens der Hersteller 
und Konsortiums die Lanze getragen. IoT wird uns in der Zukunft im 
täglichen Lebensbereich förmlich aufgezwungen werden und wir werden 
möglicherweise nicht viel Wahl haben werden solche Technik benützen zu 
müssen weil alles eventuell in diese Richtung geht.

>
>> Die Trends der letzten Zeit beweisen ein generell kurzlebiges Produkt
>> Leben und zyklische begrenzte Funktionalität an sich vieler nützliche
>> Geräte.
>
> Man kann nicht vom Consumer-Bereich wie z.B. Unterhaltungselektronik auf
> alles andere schließen.
So habe ich das unglücklicherweise nicht gemeint.
>
> Viele Geräte mit Embedded Software und mit Mikrocontrollern laufen
> mehrere Jahrzehnte. Autos, Flugzeuge, Schienenfahrzeuge, Leittechnik für
> Industrieanlagen, Steuergeräte für Fahrstühle Rolltreppen etc.
>
Da weiß ich natürlich schon und hätte es nur etwas glücklicher 
ausdrücken können.
> Aber Hauptsache alles in einen Topf werfen und einmal kräftig
> draufhauen.

Das muß man ja manchmal auch.

Nein. Das war nicht wirklich meine Absicht. Mir ging es darum 
aufzuzeigen, daß viel Technik strategisch in den Markt geworfen wird um 
künstlich neue Märkte zu erzwingen die die Menschheit nicht in jedem 
Fall unbedingt braucht und viel Politik gemacht wird. Nur das wird 
endlich den Marktanteil der Controller bestimmen.

>
> Ein typischer "Früher war alles besser" Beitrag: Viel Gejammer, wenig
> Substanz.
Nein. Ich arbeite in der Firma seit 8 Jahren fast ausschließlich mit 
32-Bittern(ARM7, ARM Cortex M3/4) und es läßt sich gut damit arbeiten. 
Auch sind die Debugging Vorteile nicht zu übersehen. Mit AVR arbeite ich 
kaum noch. Erst mit dem Auftauchen von Arduino und Co habe ich 
angefangen mich wieder etwas mehr mit AVRs zu beschäftigen. Ich habe 
auch einige Projekte mit DSPPics gemacht. Du kannst mir also nicht 
nachsagen, daß ich der 8-Bit Welt nach jammere. Im Prinzip ist mir AVR 
relativ gleichgültig weil man alles auch mit anderen Controllern machen 
kann.


Gruß,
Gerhard

PS. Ich möchte hier nicht mehr "Müll" beitragen und werde mich hier 
raushalten. Rückblickend muß ich auch zugeben, daß vielleicht für meine 
"Weltanschaungen" hier möglicherweise nicht der richtige Platz ist. Mir 
ging es darum, daß auch auf diesem Gebiet viel Industrie Politik im 
Spiel ist.

Als Beispiel brauche ich nur darauf hinweisen, dass die Industrie 
Magazine heutzutage übermäßig viele IoT Sachen bringen und es auf einmal 
ein reichhaltiges Angebot an IoT gerechten Komponenten gibt.

Da ich als Konsumer möglicherweise in der Zukunft IoT nicht in allen 
Fällen vermeiden kann nur mehr solche Technik benützen zu müssen, steht 
es mir zu mich kritisch darüber zu äußern. Kein Mensch kann mich 
überzeugen daß die Vorteile nur auf meiner Seite zu finden wären. Es 
liegt in der Natur der neuen vernetzten Technik dem Verbreiter mehr 
Nutzen zu bringen als dem Benützer. Das Beispiel von NEST und viele 
andere ähnliche notorische Produkte die unbedingt mit dem Mutterschiff 
in Verbindung sein wollen, sagt doch alles. Meiner Ansicht nach wird in 
der Technik heutzutage zum Teil ziemlich viel Unfug betrieben. Sicher, 
man soll nicht alles pauschal durch den Dreck ziehen.

Abgesehen davon, warum wird "Früher war alles besser" immer so schlecht 
gemacht? Es würde Vielen gut tun auch mal ab und zu mal zurückschauen. 
Nicht alles was glänzt ist unbedingt Gold. Früher funktionierte Vieles 
sogar sehr gut und vor allem zuverläßig. Heutzutage wird viel zu oft 
Quantität mit Qualität verwechselt. Man könnte Bände schreiben über wie 
grottig heutzutage viele moderne digital gesteuerte Technik Produkte 
sind. Das fängt mit Unzuverläßigkeit an und hört mit idiotischen User 
Interfaces auf und blauer LCD Hintergrund Beleuchtung und schwarzen LCD 
Zeichen auf so daß man die Anzeige nur aus nächster Nähe lesen kann.

von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Es gab lange Zeit einen recht grossen praktischen Unterschied. Man
> musste sich bei AVR in sehr hässlicher Weise um die beiden Adressräume
> kümmern.

In ASM war das nie und in keiner Weise häßlich. Völlig egal, ob ich mit 
ld und x/y-Pointer auf Sram oder mit lpm und z-Pointer auf Flash 
zugreife.

Das scheint also nicht ein Problem der AVR-Architektur, sondern eine 
Eigenheit einer eh eigentümlichen Programmiersprache zu sein, die nicht 
wirklich dafür gemacht ist.

von Claymore (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Hier wird seitens der Hersteller
> und Konsortiums die Lanze getragen. IoT wird uns in der Zukunft im
> täglichen Lebensbereich förmlich aufgezwungen werden und wir werden
> möglicherweise nicht viel Wahl haben werden solche Technik benützen zu
> müssen weil alles eventuell in diese Richtung geht.

Aufzwingen geht nicht, eher überzeugen. Da gibt es viele psychologische 
Tricks. Wenn man ein Problem damit hat, sollte man sich unbedingt damit 
beschäftigen. Dann kann man dem auch entgehen. Und letztendlich 
entscheidet immer noch jeder einzelne Verbraucher, welches Produkt er 
einsetzt. Im Zweifelsfall muss man eben auch auf die Vorteile der 
Technik verzichten.

Ich glaube auch nicht, dass eine Industrie absolut unnötige Produkte auf 
den Markt werfen kann. Die Leute müssen schon einen echten Vorteil 
sehen. Mit Marketing und Psychologie kann man das ganze beschleunigen, 
aber man kann einen Markt nicht völlig künstlich schaffen.

Und was IoT angeht denke ich, dass sich nur ein Bruchteil der Ideen und 
Produkte, die auf den Markt geworfen werden, durchsetzen. Die 
Unternehmen versuchen noch heraus zu finden, was die Kunden wirklich 
wollen.

Mit der dadurch verfügbaren Technik lässt sich aber viele tolle Sachen 
machen. Das sieht man allein daran, wie sich die Bastler auf den ESP8266 
stürzen.

Gerhard O. schrieb:
> Früher funktionierte Vieles
> sogar sehr gut und vor allem zuverläßig.

Das kann ich so nicht bestätigen. Gerade Haushaltsgeräte habe ich als 
sehr unzuverlässig in Erinnerung. Nur waren sie damals so teuer, dass 
man eine regelmäßige Reparatur akzeptiert hat. Und heute ist der Zeug 
eben so billig - und Handwerker so teuer - geworden, dass man bei einem 
Defekt häufig nicht an einer Neuanschaffung vorbei kommt. Das heißt aber 
nicht, dass die Geräte unzuverlässiger geworden sind.

von Tim  . (cpldcpu)


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Timm T. schrieb:
> Das scheint also nicht ein Problem der AVR-Architektur, sondern eine
> Eigenheit einer eh eigentümlichen Programmiersprache zu sein, die nicht
> wirklich dafür gemacht ist.

Welche Programmiersprache ist denn bitte nicht auf eine von-Neumann 
Architektur ausgelegt?

von Ulrich F. (Gast)


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Tim  . schrieb:
> Timm T. schrieb:
>> Das scheint also nicht ein Problem der AVR-Architektur, sondern eine
>> Eigenheit einer eh eigentümlichen Programmiersprache zu sein, die nicht
>> wirklich dafür gemacht ist.
>
> Welche Programmiersprache ist denn bitte nicht auf eine von-Neumann
> Architektur ausgelegt?

Hä...
Meintest du vielleicht:
Welche Programmiersprache ist denn bitte nicht auf eine Harvard
Architektur ausgelegt?
Und die Antwort ist natürlich: Viele!

von Tim  . (cpldcpu)


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Ulrich F. schrieb:
> Tim  . schrieb:
>> Timm T. schrieb:
>>> Das scheint also nicht ein Problem der AVR-Architektur, sondern eine
>>> Eigenheit einer eh eigentümlichen Programmiersprache zu sein, die nicht
>>> wirklich dafür gemacht ist.
>>
>> Welche Programmiersprache ist denn bitte nicht auf eine von-Neumann
>> Architektur ausgelegt?
>
> Hä...
> Meintest du vielleicht:
> Welche Programmiersprache ist denn bitte nicht auf eine Harvard
> Architektur ausgelegt?

Nein, ich meinte schon das richtige. Und die Antwort ist m.W.: Keine.
(Sofern man nicht Assembler als Programmiersprache zählt).

von Ulrich F. (Gast)


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Tim  . schrieb:
> Nein, ich meinte schon das richtige.
Sicher?

Die AVR Architektur ist eindeutig keine von Neumann Architektur.
Und auf AVRs bezog sich das!

von DAC (Gast)


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Werden Atmel-AVR-Controller wie der Atmega328 erst mal weiter produziert 
oder ist das noch völlig offen?

von Hirnlosuino (Gast)


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DAC schrieb:
> Werden Atmel-AVR-Controller wie der Atmega328 erst mal weiter produziert
> oder ist das noch völlig offen?
Die werden nat. als erstes verschwinden, damit die nervigen 
Arduinoanfragen ein Ende haben:
"Ich habe meinen Arduino direkt an die Steckdose geklemmt, warum blinkt 
er nicht mehr?"

Das ist die erste Amtshandlung bei Microchip, darauf kannst du einen 
lassen.

von Ulrich F. (Gast)


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DAC schrieb:
> Werden Atmel-AVR-Controller wie der Atmega328 erst mal weiter produziert

Natürlich!
1000 Fliegen können nicht irren......
Und solange sich das nicht ändert...

von Klaus (Gast)


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In gut Fünf Monaten fällt die Entscheidung der Behörden und Aktionäre 
über den Verkauf. 
http://www.microchip.com/pdf/Atmel_Customer_Letter_Final.pdf

von Klaus (Gast)


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Tschuldigung. SO präzise ist die Angabe in dem PDF nicht.

Nach mindestens 2 und maximal 5 Monaten sollen die Aktionäre und 
Behörden ihre Entscheidung gefällt haben.

von Paul B. (paul_baumann)


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>Microchip kauft Atmel

So, zur Abwechslung kaufte Paul auch Atmel -und zwar:
Attiny85
Attiny84
Attiny4313
Atmega328

in anständiger Menge.

Entweder habe ich damit die Nachfrage jetzt so angekurbelt, daß man dann 
eher die PIC-Produktionslinie stillegt oder ich habe für etliche Jahre 
mit
vernünftigen Kontrollern ausgesorgt.
;-)
------------------------------------------------------------------------ 
--

Es scheint gerade der Teufel bei etlichen Firmen los zu sein, die 
Schaltkreise herstellen (können) Hier will man eine Menge Leute 
rauspelzen:
http://www.mdr.de/nachrichten/demo-globalfoundries100_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html

MfG Paul

von Müller (Gast)


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Wir werden uns auch eine anständige Menge Mega328 auf Lager legen- nicht 
nur wegen des Verkaufs des Herstellers, sondern auch wegen der 
Problematik mit der neuen Revision demnächst (keine Quarze mehr). Wenn 
das genügend Kunden machen, bewegt sich vielleicht etwas.

von Bernd (Gast)


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Müller schrieb:
> Wir werden uns auch eine anständige Menge Mega328 auf Lager legen- nicht
> nur wegen des Verkaufs des Herstellers, sondern auch wegen der
> Problematik mit der neuen Revision demnächst (keine Quarze mehr). Wenn
> das genügend Kunden machen, bewegt sich vielleicht etwas.

Kein Quarze mehr? Kannst du das näher erläutern?

von Müller (Gast)


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Wenn man 20 MHz will, geht das nur noch mit Oszillator. Bis 16 MHz geht 
der Quarz im Low-Power-Mode noch. Gab auch letztens einen Thread dazu.

von Müller (Gast)


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von Falk B. (falk)


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@Bernd (Gast)

>> Problematik mit der neuen Revision demnächst (keine Quarze mehr).

Blödsinn!

>Kein Quarze mehr? Kannst du das näher erläutern?

Bei einigen Modellen ist bei der neuen Produktionslinie der Full Swing 
Mode des Oszillators rausgeflogen. Man kann den Quarz weiterhin 
betreiben, nur halt mit weniger Power/Swing. Und ich vermute, dass der 
Full Swing Mode per Fuses weiterhin ausgewählt werden kann, aber die 
Funktion im Datenblatt nicht mehr garantiert wird.

Beitrag "ATMEL verändert einige Dinge im ATMega"

von Anton (Gast)


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Müller schrieb:
> Wenn man 20 MHz will, geht das nur noch mit Oszillator. Bis 16 MHz geht
> der Quarz im Low-Power-Mode noch. Gab auch letztens einen Thread dazu.

Wer setzt nur immer diese Gerüchte in die Welt? Sauberes Design 
vorausgesetzt, laufen natürlich auch die neuen mit 20 MHz-Quarz.

von Müller (Gast)


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Richtig, Falk. Ich finde auch, dass das der größte Blödsinn ist, den 
sich Atmel je geleitet hat.
Dazu kommt, dass die neuen Atmegas je nach Gehäuse nicht von den alten 
Modellen zu unterscheiden sind (bei TQFP steht es aber winzig auf der 
Unterseite).

von Müller (Gast)


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Schau bitte ins Datenblatt, Anton...

von Nase (Gast)


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Anton schrieb:
> Müller schrieb:
>> Wenn man 20 MHz will, geht das nur noch mit Oszillator. Bis 16 MHz geht
>> der Quarz im Low-Power-Mode noch. Gab auch letztens einen Thread dazu.
>
> Wer setzt nur immer diese Gerüchte in die Welt? Sauberes Design
> vorausgesetzt, laufen natürlich auch die neuen mit 20 MHz-Quarz.
M.W.n. steht im Datenblatt, dass der Low-Power-Modus nur bis 16MHz 
gedacht ist. Zumindest in der Beschreibung der Fuse-Bits steht da 
irgendwas mit "8-16MHz".

von Mark B. (markbrandis)


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Hirnlosuino schrieb:
> Die werden nat. als erstes verschwinden, damit die nervigen
> Arduinoanfragen ein Ende haben:
> "Ich habe meinen Arduino direkt an die Steckdose geklemmt, warum blinkt
> er nicht mehr?"
>
> Das ist die erste Amtshandlung bei Microchip, darauf kannst du einen
> lassen.

Die beste Amtshandlung ist immer noch das Löschen von saudummen 
Kommentaren.

Typisch dämliches Arduino-Bashing.

von Helmut S. (helmuts)


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Nase schrieb:
> Anton schrieb:
>> Müller schrieb:
>>> Wenn man 20 MHz will, geht das nur noch mit Oszillator. Bis 16 MHz geht
>>> der Quarz im Low-Power-Mode noch. Gab auch letztens einen Thread dazu.
>>
>> Wer setzt nur immer diese Gerüchte in die Welt? Sauberes Design
>> vorausgesetzt, laufen natürlich auch die neuen mit 20 MHz-Quarz.
> M.W.n. steht im Datenblatt, dass der Low-Power-Modus nur bis 16MHz
> gedacht ist. Zumindest in der Beschreibung der Fuse-Bits steht da
> irgendwas mit "8-16MHz".

Laut Datenblatt gibt es nur noch den low power crystal mode und der geht 
bis 16MHz. Damit wären 20MHz nur noch mit externem Oszillator möglich. 
Vielleicht ist ja beim Wechsel der Fab etwas schief gelaufen und es 
lohnt sich nicht die vielen Chips zu redesignen. Oder ist das nur ein 
Versehen im Datenblatt und der Mode geht jetzt von 8 bis 20MHz?

http://www.atmel.com/Images/Atmel-42176-ATmega48PB-88PB-168PB_Datasheet.pdf

: Bearbeitet durch User
von DAC (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Laut Datenblatt gibt es nur noch den low power crystal mode und der geht
> bis 16MHz. Damit wären 20MHz nur noch mit externem Oszillator möglich.
> Vielleicht ist ja beim Wechsel der Fab etwas schief gelaufen und es
> lohnt sich nicht die vielen Chips zu redesignen. Oder ist das nur ein
> Versehen im Datenblatt und der Mode geht jetzt von 8 bis 20MHz?

Ist das so zu verstehen?

Ein 20MHz-Quarz mit zwei 22pF-Cs gegen GND funktionieren lt. Datenblatt 
nicht mehr?
Statt dessen soll man für 20MHz einen TTL-Oszillatorbaustein o.ä. 
verwenden?

Interner 8MHz-Takt geht aber nach wie vor, hoffe ich...

von Paul B. (paul_baumann)


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DAC schrieb:
> nterner 8MHz-Takt geht aber nach wie vor, hoffe ich...

Das denke ich doch, alles Andere wäre taktlos.
mfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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DAC schrieb:
> Ein 20MHz-Quarz mit zwei 22pF-Cs gegen GND funktionieren lt. Datenblatt
> nicht mehr?

So lese ich das jedenfalls.

Wahrscheinlich wird der low power oscillator zwar auch bei 20MHz nach 
funktionieren, aber garantieren tut Atmel das nicht.

> Statt dessen soll man für 20MHz einen TTL-Oszillatorbaustein o.ä.
> verwenden?

Muss man wohl, wenn man nicht drauf vertrauen will, dass es trotzdem 
geht und mangels Masse keinen direkten Draht zu Distributor oder Atmel 
hat: Beitrag "Re: ATMEL verändert einige Dinge im ATMega"

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Lichtblick: Wenn man den 328PB nimmt und ein jenseits der Kante genähter 
Takt fällt dank falscher Chipversion aus, dann macht er mit CFD 
automatisch mit internen 1MHz weiter. Es kann also nichts passieren.

von DAC (Gast)


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A. K. schrieb:
> Muss man wohl, wenn man nicht drauf vertrauen will, dass es trotzdem
> geht und mangels Masse keinen direkten Draht zu Distributor oder Atmel
> hat: Beitrag "Re: ATMEL verändert einige Dinge im ATMega"

Na ich sach mal so, solange sich Atmel nicht von Microchip einverleiben 
lässt, ist ja noch alles in Butter!

von Mark B. (markbrandis)


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DAC schrieb:
> Na ich sach mal so, solange sich Atmel nicht von Microchip einverleiben
> lässt, ist ja noch alles in Butter!

Wenn das witzig sein sollte, musst Du noch ein bisschen die 
Humorschulbank drücken.

von Andreas (Gast)


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Och nö jetzt.

Microchip.
Die fressen gerade den ganzen Controllermark auf.
Die haben den Automotive-Sektor komplett verloren gehabt. Was sicher 
auch an ihren Seitenlangen Errata, die z.T. von Revision zu Revision 
einfach nur noch länger wurden, zusammenhängen dürfte.
Meine Microchip-Assoziation: Datenblatt gelesen: erste Seite "Klingt 
gut",
weiter hinten "uuuuh!", Errata: "Na super, nichts von dem was den 
besonders machen würde tut."

Die schlucken ja gerade (fast) alles:
SMSC (Automotive, MOST, Ethernet, USB), Micrel (Ethernet, Automotive), 
Atmel (Automotive MCU), ...

von Andi H. (Gast)


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Hallo, lohnt es sich dann noch sich mit AVRs zu beschäftigen (als 
Anfänger) oder soll man dann gleich zu Microchip wechseln? Könnte ja 
sein, dass die AVRs dann aussterben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andi H. schrieb:
> Könnte ja sein, dass die AVRs dann aussterben.

Solange sie jemand kauft, würde ich nicht davon ausgehen, dass sie
aussterben.

Als Anfänger haben sie zumindest den Vorteil relativ überschaubar zu
sein.  Man könnte heutzutage auch gleich mit einem kleinen ARM
anfangen, aber wenn du wirklich jedes Bit verstehen willst (und nicht
nur irgend'ne IDE dir was zusammenklickern lassen), dann ist ein AVR
immer noch besser zum Einstieg.

von Andi H. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Solange sie jemand kauft, würde ich nicht davon ausgehen, dass sie
> aussterben.

Dann lieber doch Microchip, ist wenigstens kein Risiko bei :-)

von Toxic (Gast)


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Andreas schrieb:
> Och nö jetzt.
>
> Microchip.
> Die fressen gerade den ganzen Controllermark auf.
> Die haben den Automotive-Sektor komplett verloren gehabt. Was sicher
> auch an ihren Seitenlangen Errata, die z.T. von Revision zu Revision
> einfach nur noch länger wurden, zusammenhängen dürfte.
> Meine Microchip-Assoziation: Datenblatt gelesen: erste Seite "Klingt
> gut",
> weiter hinten "uuuuh!", Errata: "Na super, nichts von dem was den
> besonders machen würde tut."
>
> Die schlucken ja gerade (fast) alles:
> SMSC (Automotive, MOST, Ethernet, USB), Micrel (Ethernet, Automotive),
> Atmel (Automotive MCU), ...


Dazu braucht man aber viel Geld.Wo haben sie denn das her,wenn sie 
deiner Meinung nach(als Topprogrammierer und Voll-die 
Ahnung-Ingenieur)ja nur Schrott produzieren?
Muss wohl gestohlen sein oder ueber Spenden zur Verfuegung stehen....

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andi H. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Solange sie jemand kauft, würde ich nicht davon ausgehen, dass sie
>> aussterben.
>
> Dann lieber doch Microchip, ist wenigstens kein Risiko bei :-)

Genauso viel oder genauso wenig.

„Microchip“ kannst du sowieso nicht kaufen, so viel Geld wirst du
nicht haben, und ob du nun von Microchip dann AVRs, PIC12, PIC16,
PIC32 oder SAMxx kaufst, deren einzige Gemeinsamkeit ist, dass es
sich um Mikrocontroller handelt.

von Jölnik (Gast)


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Andi H. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Solange sie jemand kauft, würde ich nicht davon ausgehen, dass sie
>> aussterben.
>
> Dann lieber doch Microchip, ist wenigstens kein Risiko bei :-)

Aber solange noch jemand AVRs kauft ist keine Not und werden dann halt 
von Microchip gekauft :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Toxic schrieb:
> Dazu braucht man aber viel Geld.Wo haben sie denn das her,

Von ihrer Bank.  Oder wo holst du dein Geld?

> wenn sie
> deiner Meinung nach(als Topprogrammierer und Voll-die
> Ahnung-Ingenieur)ja nur Schrott produzieren?

Es ist ja ein altes Naturgesetz, dass sich immer das technisch Beste
durchsetzt, nicht wahr?

von Der Andere (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Es ist ja ein altes Naturgesetz, dass sich immer das technisch Beste
> durchsetzt, nicht wahr?

Siehe Intel 8086 gegen Motorola 68000 :-)

von Klaus (Gast)


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Ich habe eben einmal nachgeschaut.

An den Informationen vom 19. Januar hat sich nichts geändert. Die 
Entscheidungen der Aktionäre und der Behörden stehen also immer noch 
aus. Sie fallen, nach dem oben verlinkten Dokument im zweiten Quartal - 
also zwischen dem 1. April und dem 30. Juni.

Die tatsächlichen Verkaufszahlen kennt hier auch niemand.

Irgendwelche Nachfragen, wie es mit Atmels AVRs weitergeht sind also 
völlig sinnlos. Meiner Meinung nach.

von Rudolph R. (rudolph)


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Andreas schrieb:
> Die schlucken ja gerade (fast) alles:
> SMSC (Automotive, MOST, Ethernet, USB), Micrel (Ethernet, Automotive),
> Atmel (Automotive MCU), ..

Gerade ist gut, SMSC war 2012.
Micrel letztes Jahr, das greift gerade so ganz langsam.
Und Atmel kommt ja erst noch.

Gegen Infineon, NXP und Renesas dürften die dann immer noch klein sein.

NXP hat sich Übernahme von Freescale auch mal eben 11,8 Milliarden 
Doller kosten lassen.

Gerade die letzten 12 Monate sind einige Firmen übernommen worden.

: Bearbeitet durch User
von Andi H. (Gast)


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Vermutlich wurde das schon oft gefragt, aber gibt es ein wirklich 
"knackiges" Argument pro Atmel bzw. pro Microchip?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Die Frage musst du ja in wenigen Monaten ohnehin nicht mehr stellen. ;-)

Edit: Ansonsten klingt deine Frage eher wie ein Trollversuch, um einen
Glaubenskrieg auszulösen => bitte nicht drauf antworten.

(Beide Firmen produzieren ohnehin so viele verschiedene Bauteile, dass
allein die Fragestellung völlig unsinnig ist.  Ansonsten wird Andi
gewiss seine Informationen durch eine Forensuche finden können, falls
ihn die Antwort ernsthaft interessieren sollte.)

: Bearbeitet durch Moderator
von Soul E. (Gast)


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Toxic schrieb:

> Muss wohl gestohlen sein oder ueber Spenden zur Verfuegung stehen....

Du leihst Dir Geld, davon kaufst Du die Firma, und die Ausgaben 
schreibst Du dann in die Bilanz Deines neuen Tochterunternehmens. Damit 
macht die Bude ein paar Jahre Verluste, bis sie ihre eigene Anschaffung 
abbezahlt hat. "Goodwill" nennt man das, wenn ich mich recht erinnere.

BTDT (als Angestellter, nicht Käufer ;-)

von sand (Gast)


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..und so baut sich eine neue Weltwirtschaftskrise auf.

von Mark B. (markbrandis)


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sand schrieb:
> ..und so baut sich eine neue Weltwirtschaftskrise auf.

Die letzte Finanz- und Wirtschaftskrise wurde jedenfalls nicht durch 
Übernahmen ausgelöst.

von sand (Gast)


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markbrandis schrieb:

Die letzte Finanz- und Wirtschaftskrise wurde jedenfalls nicht durch
Übernahmen ausgelöst.

Leider muss ich widersprechen. Die Weltwirtschaft lebt auf Pump. Dazu 
kommt  noch, das nur imaginäre Werte tauschen Eigentümer. Microchip hat 
kein Geld für den Kauf, also holt Hilfe von Investoren die auch kein 
Geld haben. Und so weiter. Schneeballeffekt vorprogrammiert. Nicht in C, 
C++, Delphi, oder Bascom. Das Programm heisst Gier.

von Mark B. (markbrandis)


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sand schrieb:
> Microchip hat kein Geld für den Kauf

Nach der Logik dürfte man auch nie ein Haus kaufen, wenn man es nicht zu 
100% sofort abbezahlen kann.

von sand (Gast)


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Korrekt.

Sonst ist es eine Glücksache.

von Timm T. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Nach der Logik dürfte man auch nie ein Haus kaufen, wenn man es nicht zu
> 100% sofort abbezahlen kann.

Dir sei nahegelegt, mal nach Immobilienblase+USA zu googeln.

von Soul E. (Gast)


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sand schrieb:

> Leider muss ich widersprechen. Die Weltwirtschaft lebt auf Pump.

Geld entsteht durch Kredite, nicht durch Produktion. Nur so kann unsere 
Wirtschaft wachsen. Das ist eine grundlegende Eigenschaft des Systems.

Früher hatte man erst die Beeren, und hat die später gegen Mammuts 
getauscht.

Heute leiht man sich Geld, macht damit Gewinn, und zahlt es dann zurück.

von sand (Gast)


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soul eye schrieb:

Geld entsteht durch Kredite.....


es hört sich an wie Hoffnung auf Gotteshilfe. Balsam für die Seele.

"Böse" Zungen behaupten, mittlerweile gibt es mehr "Geld" (Kredit) im 
Verkehr als die materielle Wertigkeit der Erde. Da hilft wirklich nur 
Glauben. :-)

von Автомат К. (dermeckrige)


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sand schrieb:
>> soul eye schrieb:
>>
>> Geld entsteht durch Kredite.....
>>
> es hört sich an wie Hoffnung auf Gotteshilfe. Balsam für die Seele.

Noch nie was von Giralgeldschöpfung gehört?

Die meisten Menschen glauben tatsächlich, dass sich die Hausbank bei der 
Kreditvergabe das Geld von der Zentralbank leihen muss :-D

https://www.youtube.com/watch?v=nHMq_PFkrho

UND: Es ist Tatsache, dass das meiste sich im Umlauf befindliche Geld 
durch Kreditvergabe und nicht durch Wertschöpfung entstanden ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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soul e. schrieb:
> Früher hatte man erst die Beeren, und hat die später gegen Mammuts
> getauscht.
> Heute leiht man sich Geld, macht damit Gewinn, und zahlt es dann zurück.
Und was genau hat jetzt diese philosophische Diskussion mit dem 
Threadthema oder gar mit "Mikrocontroller und Digitale Elektronik" zu 
tun?

von Detlev T. (detlevt)


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Zum Glück ist der ewige Streit hier im Forum endlich beigelegt, nämlich 
ob man Atmel oder Microchip kaufen soll.

Ich meine, wenn selbst Microchip Atmel kauft... ;-)

Ich persönlich halte das Angebot nicht für ernst gemeint. Der Kurs von 
Atmel lag damals bei etwa 8 US-$, jetzt bei 8.07 US-$. Im Verglaich dazu 
reißt das Angebot von Microchip, 8.15 US-$ (und davon auch nur 7 US-$ in 
bar), eigentlich keinen vom Hocker. Das ist ja gerade einmal ein Prozent 
über dem aktuellen Kurs.

Aber selbst, wenn ich mich irren sollte: AVR-µC wird es sicher auch 
unter Microchip geben. Warum einen existierenden Markt nicht bedienen?

von Tim  . (cpldcpu)


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Ich fand die inzwischen gelöschte Atmel vs. Microchip Diskussion im 
Vergleich zum Obigen nuancierter.

von Mark B. (markbrandis)


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Timm T. schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Nach der Logik dürfte man auch nie ein Haus kaufen, wenn man es nicht zu
>> 100% sofort abbezahlen kann.
>
> Dir sei nahegelegt, mal nach Immobilienblase+USA zu googeln.

Und was hat das bitte mit der Übernahme einer Firma durch eine andere zu 
tun?

Genau: Gar nichts. Sind zwei völlig verschiedene Dinge.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Lest eure Texte vor dem Senden nochmal durch: in einem Post, wo es nur 
um "dich" und "mich" geht, geht es nicht mehr um irgendeine Sache. Es 
ist also unsachlich und somit für die Allgemeinheit uninteressant. Es 
muss nicht jeder Thread ein Bindl-Thread werden. Kloppt euch per PN!

von Holger J. (beware)


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Sorry wenn ich auf einen schon ein paar Wochen alten Artikel ein 
Kommentar gebe bzw was frage.

Bleibt Atmel den soweit für sich eigenständig oder verschwindet dieser 
name irgendwann vom Markt ?

Oder heißt dann der ATmega/ATtiny auf einmal MImega/MItiny usw ? :-X

von U. C. (Gast)


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Das werden wir genau dann erfahren, wenn es Zeit wird.

von Holger J. (beware)


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Paul schrieb im Beitrag #4504908:
> Namen sind Schall und Rauch! Hast du keine anderen Probleme?

Da stellt man eine ganz normale frage, die dein Vorredner auch noch 
sinnvoll beantwortet und zack taucht so ein "Gast" -  Forentroll auf um 
seinen letzten geistigen *** dazuzugeben, geh weiter spielen kleiner.


@grrr
Wäre nur schade wenn Microchip sich dann nur die Rosinen rauspickt, ich 
gebe Dir recht wird man im endeffekt erst nacher sehen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Holger J. schrieb:

> Oder heißt dann der ATmega/ATtiny auf einmal MImega/MItiny usw ? :-X

Beitrag "Re: Dialog übernimmt Atmel"

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dieser Thread geht um den Kauf der Firma Atmel durch Microchip,
nicht um irgendwelches Geplänkel um einzelne Controllertypen.  Dafür
gibt es bereits unzählige Threads.

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