Forum: Ausbildung, Studium & Beruf EAR Gesetz in Kraft - was bedeutet das in der Praxis ?


von kakadu (Gast)


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Scheiss EAR
da bekommt man keinen persönlich ans Telefon
nur Ansage auf Band wenn man Fragen hat soll man Email schicken.

von WEEE ist geil (Gast)


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Wir sind eine kleine Einmannfirma mit relativ geringen Umsätzen. Seit 
fast 1,5 Jahren haben wir versucht, eine WEEE Nummer zu bekommen, aber 
die Mitarbeiter der EAR haben das mit immer neuen Schikanen lange Zeit 
verhindert. Erst vor kurzem ist es uns gelungen, für eines unserer 
Produkte diese WEEE Nummer zu bekommen, nachdem wir uns dem Diktat der 
Ear gebeugt haben.

ANMELDUNG
Die Anmeldung jedes einzelnen Produktes ist für kleine Firma ein enormer 
zeitlicher und finanzieller Aufwand. Bei vielen Produkten ist der 
Verkauf danach nicht mehr wirtschaftlich.

Wir müssen für jedes betroffenen Produkt jetzt 3 Bildern einreichen. 
Fotos von hinten, oben, unten und Schrägansicht. Dazu sollen alle unsere 
Produkte mit einer unablösbaren Kennzeichnung versehen werden. Das geht 
bei vielen Produkten aber nicht, weil Sie zu klein sind. Diese kleinen 
Geräte oder Gadgets haben eben keinen Stecker oder Kabel hinten raus und 
keinen Platz für Typenschilder wie bei den Geräten der Großindustrie.

Hier werden Birnen und Äpfel in einen Topf geworfen.

Wenn ein und das gleiche Produkt von mehreren Händlern nach Deutschland 
importiert wird, muss sich jeder Händler einzeln mit diesem Produkt bei 
der EAR registrieren lassen. Ich kenne ein Produkt, das auch wir im 
Sortiment haben, das von mindestens 10 anderen Händlern nach Deutschland 
importiert wird. Jeder von diesen Händlern hat soweit mir bekannt ist, 
nur geringe Mengen bestellt ( je ca 20 Stück), muss aber jetzt wegen den 
20 Stück den vollen Registrierungswahnsinn über sich ergehen lassen. Das 
ergibt 10 x EAR Gebühren, 10 x Take e Way Gebühren für insgesamt nur ca 
200 importierte Produkte. Das ist Wegelagerei. Abzocke ohne Ende. Warum 
sind nicht die europäischen Importeure der Gerätes für die Registrierung 
der Gesamtmenge verantwortlich. Fertig.

Für jeden Artikel muss nun monatlich und pünktlich!! eine Meldung bei 
der EAR abgegeben werden, wie viel Geräte jeden Typs jeweils verkauft 
wurde. das gilt auch wenn man nichts verkauft hat. Solche Daten gibt 
doch die EDV vielfach gar nicht her, wir können keine solchen 
Statistiken abrufen.

Und wenn die Meldung zu spät abgegeben wird, wird man auch noch von der 
Take E Way mit 50 Euro Strafgebühr belangt. Ich komme mir vor, wie ein 
kleiner Schuljunge, vollkommen bevormundet.

Dann sollen wir auch alle unsere Kataloge, Internet, Briefpapier 
Aufträge, Rechnungen usw mit den entsprechenden WEEE Nummern 
kennzeichnen. Wie weit sind wir nun schon wieder im Überwachungsstaat 
angelangt. Das ist doch quasi eine Waren Stasi. All das schafft einen 
wahnsinnigen bürokratischen Aufwand für alle Firmen.

EAR
Die Kommunikation mit der EAR klappt überhaupt nicht. Die EAR antwortet, 
wenn überhaupt, nur sehr unfreundlich und auf sehr arrogante Weise. Die 
EAR ist telefonisch nicht erreichbar. Das geht doch gar nicht. Die 
verstecken sich doch. Und die EAR fordert in ihren Emails explizit dazu 
auf, andere Firmen zu melden, zu denunzieren und zu verraten mit 
Screenshot, Webseite, Angabe der Firma. Das ist in meinen Augen die 
allergrößte Frechheit.

Die Stiftungsgründer der EAR sind 30 Firmen aus dem Bereich der 
Großindustrie. Die EAR benimmt sich aber im Augenblick wie das neue 
große "Warensuperkontrollministerium" für ganz Deutschland.

Wieso konnte die EAR, als Stiftung von 30 Großfirmen, die Macht über 
alle Waren und alle anderen kleinen Händler in ganz Deutschland erlagen. 
Wieso gibt es nicht nicht eine staatliche und neutrale Stelle. Wie kann 
es sein, dass eine private Stiftung mit solchen Machtbefugnissen 
ausgestattet wird und keiner stattlichen Kontrolle unterliegt.

Ich verstehe nicht, wieso sich das Umweltbundesamt hier zum Handlanger 
einer privaten Stiftung der Großindustrie machen lässt und die kleinen 
Händler auch noch mit hohen Bußgeldbescheiden bedroht.

Die Umsetzung der WEEE in Deutschland wurde von der EAR gemacht, die 
kleinen Händler wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Wir hatten und 
haben kein Mitsprachrecht. Wir sitzen nicht mit am Tisch, wenn die 30 
"Großen" tagen. Das hat mit Demokratie nicht mehr zu tun. Das ist 
Diktatur pur.





WARENEINTEILUNG
Es gibt viel zu viel kostenpflichtige Warengruppen bei der 
Registrierung. Auch von Seiten der Take-e-way ist eine klare Zuordnung 
fast nie möglich. siehe Beispiel Turnschuh von Addidas. Auch wir haben 
Produkte die in kein Schema passen, also werden sie der teuersten Gruppe 
zugeordnet: LED Artikel werden plötzlich zu Gasentladungslampen.

Hier werden bewusst sehr hohe zusätzliche Kosten generiert. Damit werden 
viele Artikel plötzlich zu sehr teuren Elektroaltgeräten. Das ist doch 
kompletter Irrsinn. Merkt denn das niemand.

Alle nicht registrieren Händler unterliegen im Augenblick faktisch einem 
Verkaufsverbot für deren Artikel, nur weil die Mitarbeiter der EAR nicht 
fähig sind, durch ein einfaches Verfahren die erforderlichen und vor 
allem bezahlbaren Registrierungen für Kleinstmengen zu erteilen.
Die Anmeldung von Kleinstmengen ist wirtschaftlich im Augenblick nicht 
möglich. Handel in kleinen Mengen ist damit nicht mehr möglich. die Take 
e way und die EAR nehmen dazu nicht Stellung

KOSTEN
Durch die Anmeldung entstehen jetzt allen Firmen erhebliche Mehrkosten. 
Seit dem ersten Kontakt mit der EAR sind uns bestimmt 70 Stunden 
zusätzliche Arbeit entstanden. Wer kommt eigentlich für diese Kosten 
auf. Hier wird ein irrsinniger bürokratischer Apparat aufgebaut. Andere 
Länder agieren hier wesentlich cleverer.

Wir sollen nun alle unsere Produkte einzeln unter verschiedenen 
Markennamen und unter verschiedenen Warengruppen anmelden. Klar das 
bringt eine Menge zusätzliches Geld in die Kassen der EAR und der Take e 
Way. Hier wird abgezockt, was das Zeug hält. Die Kleinen finanzieren die 
Großen.

Die ersten Abmahnungen sind bereits bei den Händlern eingegangen. Die 
Großindustrie und die EAR machen die kleinen Händler kaputt.

FAZIT
- Die EAR bestimmt jetzt, wer was verkaufen darf oder nicht.
- Faktisch wird durch die EAR der gesamte Warenhandel kontrolliert
- Die EAR hat unglaubliche Machtbefugnisse.
- Die EAR ist vollkommen abgeschottet und telefonisch nicht erreichbar.
- Die Webseite der EAR ist extrem Benutzerunfreundlich.
- Ein enormer Verwaltungsaufwand ist erforderlich.
- Freier Handel ist nicht mehr möglich.
- Grenzüberschreitender Handel ist nicht mehr möglich
- Alle Preise verteuern sich drastisch.
- Einzelne Artikel können wirtschaftlich in kleinen Mengen nicht mehr 
verkauft werden.
- Händler werden kriminalisiert und mit hohen Bußgeldern belegt.
- Deutschland hat das komplizierteste und aufwändigste Meldesystem.
- Die EAR wurde von nur 30 Großfirmen gegründet.
- Tausende kleine Händler haben bei der EAR und der Umsetzung der WEEE 
überhaupt kein
Mitspracherecht.
- Der Geschäftsführer der EAR ist faktisch der neue 
Warenkontrollminister und die Mitarbeiter
des Umweltbundesamts sind die Handlanger.
- Wenige Mitarbeiter der EAR bestimmen über alle anderen deutschen 
Firmen
und deren Waren! Und es werden immer mehr Mitarbeiter bei der EAR.


UNSERE BITTE
Wir sind ja alle gerne bereit unserer Verantwortung nachzukommen, für 
die zukünftige Entsorgung unserer Artikel aufzukommen, aber bitte mit 
einem einfachen transparenten System, mit einem finanzierbaren System 
und mit einem System, dass uns Händler nicht per se zu Verbrechern oder 
Tätern macht nur weil wir Handel betreiben. Handel mit Gütern, die 
bisher frei verkauft werden konnten, Artikel die der Endverbraucher 
jetzt nicht mehr zu einem angemessenen Preis kaufen kann. Die EAR sahnt 
ab und kassiert riesige Summen. Der Verbraucher muss es im Endeffekt 
zahlen.

Die Gebühren der EAR und die Gehälter der EAR Mitarbeiter unterliegen 
keiner öffentlichen Kontrolle und werden willkürlich festgelegt.

Die EAR und die Busgeldbescheide des UBA machen die kleinen Firmen und 
damit Deutschland kaputt. Statt die kleinen Firmen zu fördern, werden 
diese nun als "Täter" hingestellt und dafür dass sie Mehrwert schaffen, 
vom Staat nun auch noch bestraft.

Es muss sich dringend was ändern. Hoffenlich bald. Jeder ist betroffen!

von Max M. (xxl)


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>Wir sind eine kleine Einmannfirma...
Wie geht das denn?

Mein Vorschlag: kleines Büro anmieten z.B. über einen Strohmann
und dort die Firma melden. Wo nichts zu holen ist kann man so
viel Bescheide hinschicken bis der Arzt(oder Gerichtsvollzieher)
kommt. Ist natürlich nicht ernst gemeint. Schon mal die IHK gefragt?
Vielleicht wissen die Rat? Unklar ist mir auch wie eine Stiftung
einen Bussgeldbescheid erlassen kann oder ist es eine Behörde?
Ich würde bei Problemen die Hilfe der IHK in Anspruch nehmen.
Wer könnte auch sonst helfen?

von EAR-Zerstörter (Gast)


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>Merkt denn das niemand.

Doch! Ich glaube schon. Vermutlich fast alle die hier (nur noch) lesen.
Das Problem ist, das wohl jeder für sich kämpft.
Geh doch auf die Straße, meinst Du Dich hört einer ?
Schreib mal ein Plakat "EAR - RAUS" das versteht doch fast keiner.
Nicht ohne Grund darfst Du die EAR-Gebühren auf deinen Rechnungen NICHT 
irgend wie ausweisen. Schau mal in die Schweiz!

Politik wird doch schon lange nicht mehr für den Bürger gemacht.
Wie kann es sein das ein Politiker auch in einem Vorstand von einem 
Betrieb ist....! Für einen "Nebenjob" sollten die gar keine Zeit haben, 
so wie es hier läuft.

Ich habe es aufgegeben irgend welche elektronischen Artikel zu 
entwickeln und zu verkaufen. Es macht einfach keinen Spaß wenn man mehr 
Zeit und Geld in so einen Bürokratenmist investieren muss, als wie man 
für das Produkt selber benötigt.
So geht es sicher auch vielen. Schlecht wenn man davon Leben muss oder 
wollte.

Wer Arbeiten möchte wird doch hier nicht mehr belohnt.

Es wird endlich mal Zeit zu handeln.
Nur wer hilft UNS denn? Verdi?
SEIT IHR DENN ALLE SO MÜDE........so wie ich. :o((

Gruß

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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EAR-Zerstörter schrieb:
>>Merkt denn das niemand.
>
> Doch! Ich glaube schon. Vermutlich fast alle die hier (nur noch) lesen.
> Das Problem ist, das wohl jeder für sich kämpft.

Ganz genau!

Ingenieure und auch wir Infos werkeln eben lieber im Kämmerlein als sich 
nach außen hin zu verkaufen. Das ist einerseits gut, andererseits hat 
man so natürlich keine Lobby.

Auf der letzten Vere-Versammlung (das ist der Verein, dem take-e-way 
hintergeschaltet ist) waren gerade einmal 18(!) von mehreren tausend 
Mitgliedern.
Man mag über den Vere denken, was man will - es wäre zumindest mal eine 
Möglichkeit, Öffentlichkeit herzustellen. Eine Versammlung mit 3-4000 
Unternehmern hat ein deutlich anderes Gewicht als eine mit 18 ...

> Geh doch auf die Straße, meinst Du Dich hört einer ?

Alleine sicher nicht.

> Schreib mal ein Plakat "EAR - RAUS" das versteht doch fast keiner.
> Nicht ohne Grund darfst Du die EAR-Gebühren auf deinen Rechnungen NICHT
> irgend wie ausweisen. Schau mal in die Schweiz!

Wir prüfen gerade, ob man die Kosten nicht auf einer Unterseite des 
eigenen Internetauftritts aufdröseln kann.

> Politik wird doch schon lange nicht mehr für den Bürger gemacht.
> Wie kann es sein das ein Politiker auch in einem Vorstand von einem
> Betrieb ist....! Für einen "Nebenjob" sollten die gar keine Zeit haben,
> so wie es hier läuft.

Absolut. Ich wäre auch für ein Verbot von Nebentätigkeiten - außer dem 
vorher bereits ausgeübten Beruf. Es muss ja keiner MdB werden. Wenn 
doch, gibt es eben diese Einschränkung.
Von wegen "meine ganze Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen" ...

> Ich habe es aufgegeben irgend welche elektronischen Artikel zu
> entwickeln und zu verkaufen. Es macht einfach keinen Spaß wenn man mehr
> Zeit und Geld in so einen Bürokratenmist investieren muss, als wie man
> für das Produkt selber benötigt.
> So geht es sicher auch vielen. Schlecht wenn man davon Leben muss oder
> wollte.

Sehr schade. Wir sollten kämpfen. Aber dazu benötigen wir 
Öffentlichkeit.

> Wer Arbeiten möchte wird doch hier nicht mehr belohnt.

Doch, im Allgemeinen schon. Aber der EAR-Mist ist wirklich eine 
Katastrophe - besonders europaweit.

Man müsste die EAR ja auch nicht einmal abschaffen (damit die Jungs dort 
nicht heulen).
Einfach wie bisher in eine Kategorie einteilen und dann nach Gewicht pro 
Gerät eine Gebühr, die am Ende des Monats auf das EAR-Konto überwiesen 
wird. Die EAR kümmert sich dann um die Ausschreibung für die Entsorger 
und die Abholung der Container. Die Gemeinden müssten nichts ändern, die 
Entsorger eigentlich auch nichts, aber es wäre wesentlich einfacher.

> Es wird endlich mal Zeit zu handeln.
> Nur wer hilft UNS denn? Verdi?
> SEIT IHR DENN ALLE SO MÜDE........so wie ich. :o((

Nein. Ich verdiene mittlerweile genug, um die EAR zu finanzieren - aber 
ich weiss noch, wie hart das gerade am Anfang ist. Und wenn dann ein 
Herr T. von der EAR auf der Infoveranstaltung tönt, dass, wer nicht 
einmal diese 500 Euro übrig hätte, es sowieso nicht zu etwas bringen 
würde, dann möchte man schon gerne nach vorne zum Podium schreiten und 
das körperlich ausdiskutieren (macht man natürlich nicht, weil man gut 
erzogen ist.)

Mit dem Vere hat man zumindest einen Startpunkt (kostet jetzt wohl sogar 
nur noch 30 Euro pro Jahr anstatt 40). Ich bin das nächste Mal auf jeden 
Fall auf der Versammlung und ich würde mir wünschen, dass es noch 
deutlich mehr werden.

Chris D.

von Max M. (xxl)


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>(macht man natürlich nicht, weil man gut erzogen ist.)
Wohl eher weil du Respekt vor der Strafjustiz hast.

>Ich bin das nächste Mal auf jeden Fall auf der Versammlung
>und ich würde mir wünschen, dass es noch deutlich mehr werden.
Und was soll das bringen? Da musste schon dafür sorgen das die
Betonköpfe umdenken und das geht nur wenn du auch mal versuchst
einen Beitrag in der Versammlung vorzutragen. Da die Säcke allerdings
daran kein Interesse haben werden ist das nur ein frommer Wunsch.
Ändern kann man nur etwas durch Lobbyismus auf Regierungsebene.
Angeblich soll man für 6k€ ja schon Gespräche mit einem nicht
näher genannten Ministerpräsidenten buchen können. Vielleicht
geht das auch bei anderen? Das wäre doch mal ein Ansatz.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Max M. schrieb:
>>(macht man natürlich nicht, weil man gut erzogen ist.)
> Wohl eher weil du Respekt vor der Strafjustiz hast.

Nein, wohl eher nicht.
Ich mag körperliche Gewalt nunmal nicht.

>>Ich bin das nächste Mal auf jeden Fall auf der Versammlung
>>und ich würde mir wünschen, dass es noch deutlich mehr werden.
> Und was soll das bringen? Da musste schon dafür sorgen das die
> Betonköpfe umdenken und das geht nur wenn du auch mal versuchst
> einen Beitrag in der Versammlung vorzutragen.

Kann man ja machen - dort sitzen übrigens nicht die Betonköpfe.
Die sind woanders.

Man glaubt nicht, was Masse alles bewirken kann. Das beschlossene 
Paintballverbot z.B. wurde sehr schnell gekippt, weil die Spieler und 
Händler zusammengearbeitet und ihre Abgeordneten mit E-Mails bombardiert 
haben.

Es geht also durchaus.

Wenn alle nur jammern, wird es natürlich nichts werden.

Chris D.

von EAR (Gast)


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...wenn die Kirchenobersten(-innen) mit besten Beziehungen, wie 
göttlichem Beistand etc. ihren Job nur noch unter Alkohol durchhalten, 
wie soll es uns Heiden dann erst gehen? Ich verstehe die Resignation von 
EAR-Zerstörer gut.

von EAR-Zerstörter (Gast)


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>Man müsste die EAR ja auch nicht einmal abschaffen (damit die Jungs dort
>nicht heulen).
>Einfach wie bisher in eine Kategorie einteilen und dann nach Gewicht pro
>Gerät eine Gebühr............

Ja, dann wäre ich wieder mit dabei.

>Ich verstehe die Resignation von EAR-Zerstör(t)er gut.

OK, Nur wenn alle so denken wird das eben nichts.

>wer nicht einmal diese 500 Euro übrig hätte, es sowieso nicht zu etwas >bringen 
würde,........

HALLO, wer hat die denn schon übrig.
Und das zählt ja nur für ein Produkt.
Wenn man aber nur Geräte in kleinen Stückzahlen herstellt weil der 
Kundenkreis eben ein kleiner ist oder man sogar nur spezielle 
Kundenwünsche erfüllen möchte, dann würde jede Platine einige 100 Eur 
kosten.
Das geht doch so nicht!

von Max M. (xxl)


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>Ich mag körperliche Gewalt nunmal nicht.
Ich auch nicht, aber was ist wenn du angegriffen wirst?
Hällste dann auch die andere Backe hin?

von Otto Normal (Gast)


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WEEE ist geil (Gast) schrieb:

> UNSERE BITTE
> Wir sind ja alle gerne bereit unserer Verantwortung nachzukommen, für
> die zukünftige Entsorgung unserer Artikel aufzukommen, aber bitte mit
> einem einfachen transparenten System

Da habe ich doch noch Westerwelles Worte von vor der Wahl im Ohr

"Wir (FDP) wollen ein einfaches, transparentes Steuersystem .."

Statt sich nur noch mit Hartz-IV zu befassen sollten die Liberalen sich 
mal besser mit solchen Themen beschäftigen.

Sende deinen Text mal an einen FDP-Abgeordneten und frage nach, warum 
ein Partei die angeblich immer für kleine- und mittlere Unternehmen 
steht nichts macht um dieses Umsatzverhinderungsgesetz für ALLE so 
umzugestalten, dass Kosten und Nutzen in einem verträglichen Verhaältnis 
zueinender stehen.

Die Antwort postest du uns dann bitte wieder hier. Bin gespannt!

(falls es dazu kommt)

von Otto Normal (Gast)


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Chris D. (myfairtux) schrieb:

> Und wenn dann ein
> Herr T. von der EAR auf der Infoveranstaltung tönt, dass, wer nicht
> einmal diese 500 Euro übrig hätte, es sowieso nicht zu etwas bringen
> würde, dann möchte man schon gerne nach vorne zum Podium schreiten und
> das körperlich ausdiskutieren

Daran sieht man für wen dieses Gesetz eigentlich gemacht ist, nämlich 
für die, die 500 EUR ein lapidarer Betrag ist. Wenn dadurch aber 
Eigeninitiativen verhindert oder aus Angst vor hohen Kosten erst gar 
nicht zustande kommen und statt dessen Transfergelder bezogen werden 
müssen, dann werden Kleinstbeträge plötzlich wieder als Ausgaben 
wahrgenommen. Diese Logik soll der Mann auf der Strasse dann verstehen 
..

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Max M. schrieb:
>>Ich mag körperliche Gewalt nunmal nicht.
> Ich auch nicht, aber was ist wenn du angegriffen wirst?
> Hällste dann auch die andere Backe hin?

Dann verteidige ich mich natürlich angemessen.

"Nicht mögen" heisst nicht "nicht machen".

Chris D.

von kleinergrosshändler (Gast)


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WEEE ist geil schrieb:
> Wieso konnte die EAR, als Stiftung von 30 Großfirmen, die Macht über
> alle Waren und alle anderen kleinen Händler in ganz Deutschland erlagen.
> Wieso gibt es nicht nicht eine staatliche und neutrale Stelle. Wie kann
> es sein, dass eine private Stiftung mit solchen Machtbefugnissen
> ausgestattet wird und keiner stattlichen Kontrolle unterliegt.
>
> Ich verstehe nicht, wieso sich das Umweltbundesamt hier zum Handlanger
> einer privaten Stiftung der Großindustrie machen lässt und die kleinen
> Händler auch noch mit hohen Bußgeldbescheiden bedroht.
>
> Die Umsetzung der WEEE in Deutschland wurde von der EAR gemacht, die
> kleinen Händler wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Wir hatten und
> haben kein Mitsprachrecht. Wir sitzen nicht mit am Tisch, wenn die 30
> "Großen" tagen. Das hat mit Demokratie nicht mehr zu tun. Das ist
> Diktatur pur.

man müsste sich vielleicht an eine höhere stelle wenden. gibt es da 
nicht auch eine vereinigung für kleine firmen?

das mit den grossfirmen ist ein gutes stichwort:
ich sehe hier gerade eine werbung eines grossen (online)versandhauses 
neben diesem fenster. eigenartig ist, daß dieses versandhaus unter 
anderem elektrokleingeräte verkauft, die nicht EAR registriert sind. und 
auch über die offiziele website der betreffenden sehr bekannten marke, 
werden diese produkte in deutschland und gemäß agb nach deutschem recht 
verkauft. 1000de ebay-händler haben für diese angebotene unregistrierte 
marke bereits abmahnungen erhalten...

jetzt haben sie den kleinen firmen das elektrog und das battg aufs auge 
gedrückt. was kommt als nächstes? verpackg anstatt verpackv und 
vielleicht ein elektrosmoggesetz?

der gesetzgeber vergisst einfach, das durch elektrog, battg und verpackv 
nicht nur gebühren anfallen, sondern daß auch ein enormer arbeitsaufwand 
notwendig wird, der ja nun mal auch zeit, geld und kunden kostet. und 
mindestens ein mitarbeiter in der firma sollte jura studiert haben...

sofern jemand fragen zu den gesetzen und verordnungen hat, kann er sich 
gerne an mich wenden. habe das alles schon dreimal durch. natürlich 
keine rechtsberatung!

von Max M. (xxl)


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>die nicht EAR registriert sind.
Wie kommst du zu der Erkenntnis?

von kleinergrosshändler (Gast)


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Max M. schrieb:
>>die nicht EAR registriert sind.
> Wie kommst du zu der Erkenntnis?

ja wozu gibt es denn wohl die einsicht ins melderegister? auf den 
angsprochenen interseiten, finden sich im übrigen auch keinerlei 
hinweise zum umweltschutz. mach das mal ebayhändler oder als kleiner 
shopbetreiber....

von joini2 (Gast)


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Moin Leute,

hmmm.... bin ich aus der Nummer raus, wenn ich als Hersteller und 
Verticker meiner Produkte der ear einen Entsorger meiner Wahl nenne? 
Meine: Wir haben hier einen Containerdienst am Ort. Mit dem mach ich nen 
Preis aus. Meine Kunden haben auf ihrer Rechnung stehen: Kostenfrei 
Rücksendung für Sie zur Entsorgung durch uns.

Danke für die Antwort!

Joini

von Hannes L. (hannes)


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Was ist, wenn der Containerdienst pleite geht? Genau deshalb wurde ja 
das System geschaffen, es ist nur leider aufgrund der Gier einiger 
weniger Leute in Schieflage geraten, so wie alle Deutschen Verwaltungs- 
und Wirtschafts-Systeme.

...

von Mario G. (rodenberger)


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>gibt es da nicht auch eine vereinigung für kleine firmen?

Ich denke das Take-e-way sich schon um die kleinen kümmert.
Jedenfalls nehmen die den Kleinen eine Menge arbeit ab, das geht schon 
mit der "Garantie" (Stichwort: Treuhandkonto) los.
Allerdings sind sie auch an die "Gesetze" der EAR gebunden.

Ich bin auch der Meinung das hier keiner dabei ist, die nichts für den 
Umweltschutz tun zu wollen. Nur so wie es geregelt ist ist es einfach 
Mist.
Ich wüste zu gerne mal was an den ganzen Gebühren wirklich hängen bleibt 
oder wer sich die Taschen voll stopft.
Ich glaube kaum das durch das Zeichen der durchgestrichenen Mülltonne 
weniger Elektronikschrott in den Hausmüll fliegt.

Da fällt mir sofort die Gelbe Tonne ein, die man wohl wieder abschaffen 
will weil viele Firmen den "Grünen Punkt" drauf machen aber nicht 
zahlen.
Mir wird dann aber nicht klar warum man solche Firmen nicht bestraft???
Sind die einfach wieder zu groß??? Ich versteh es einfach nicht!

Aber zurück zur EAR.
Ich bin der Meinung das gerade bei Einzelunternehmen eine andere Lösung 
her gehört.
Wie wär es, wenn auf jeder Rechnung die man eh schreiben muss auch das 
Gewicht der Elektronik mit draufsteht. Wegen mir auch noch irgend welche 
Schadstoffklassen. Dann kassiert halt das Finanzamt die Gebühren nach 
Gewicht. Was kostet denn eigentlich die Entsorgung der Tonne Schrott???
Prozentual gesehen habe ich kein Problem damit für diese Kosten 
aufzukommen.
Nur bei diesen Kosten für Registrietrung, Garantie, Prüfungen und was da 
so alles anfällt ist der Anteil der eigentlichen Kosten für die 
Entsorgung wohl sehr gering.

Mal ganz davon abgesehen sollte man erst mal den auf die Füße treten die 
gar kein Gewerbe haben und bereits Unmengen an Elektronik verkaufen.
Nachvollziehen kann ich das auch nicht.

Ich war bereits bei Take-e-way registriert. Nachdem die Gebühren meinen 
Gewinn aufgefressen haben habe ich erst mal aufgehört.
Projekte liegen genug in der Schublade.....

von joini (Gast)


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Hallo Mario,

Recht hast Du. Wie schon gesagt: Hier teilen sich nur wenige den Kuchen. 
Die Willigen kommen nicht hoch, die Großen haben Vorstände die sich 
denken :" Nach mir die Sinflut, hauptsache ich hab mein Geld im Sack". 
Aus ists mit dem "Deutschen Wirtschaftswunder"...

Trotzdem, es gibt ne Lösung. Hab ich irgendwie im Gefühl. Man muß sie 
nur finden...

Grüße

Joini

von Max M. (xxl)


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>Was kostet denn eigentlich die Entsorgung der Tonne Schrott???
Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Schrotthändler den ich
mal fragen kann. Früher waren das je nach Marktlage 20-30 Euro für 
Sortenreinen Stahl. Bei anderen Metallen gibts andere Preise.
Heute hab ich keine aktuellen Zahlen.

von Fragesteller (Gast)


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Gibt es denn überhaupt hier jemanden der als Ein-Mann-Unternehmen mit 
GERINGEM Umsatz (bsp. 100 bis 300 Eur im Monat) z.B. als Nebenverdienst 
o.ä. diese Prozedur mit der Anmelderei bei der EAR oder auch bei 
Take-e-way schon mal durchgezogen hat oder dauerhaft vollzieht?

Solche persönlichen Erfahrungen wären doch mal interessant.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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nun rechne mal


Angesicht 200€ Anmeldegebür Mitgliedsbeitrag Containerlotterie und 
Rücklagenbildungspflicht.

Nenne mir einen triftigen Grund so etwas zu tun?

100-300€ Umsatz per Monat kann höchstens ein Hobbygewerbe werden aber 
kein Teil oder Vollerwerbstätigkeit.

Und genau hier liegt die Krux der Markteintritt wird hierdurch 
erschwert.
Es ist Protektionismus Gross gegen Klein, der Umweltschutz wird als 
Feigenblatt zur Marktabschottung und zum Investitionsschutz der Großen 
mißbraucht ein Fall für's Kartellamt.

MfG Winne

von Mario G. (rodenberger)


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>Gibt es denn überhaupt hier jemanden der als Ein-Mann-Unternehmen mit
>GERINGEM Umsatz (bsp. 100 bis 300 Eur im Monat) z.B. als Nebenverdienst
>o.ä. diese Prozedur mit der Anmelderei bei der EAR oder auch bei
>Take-e-way schon mal durchgezogen hat oder dauerhaft vollzieht?

>Solche persönlichen Erfahrungen wären doch mal interessant.

Da muss ich mich wohl schon wieder melden ;o)

Es war bei mir vorerst nur als Nebengewerbe geplant.
Somit sollte es ein Einstig sein, da ich nicht weis wie lange ich meinen 
derzeitigen Beruf der nichts mit Elektronik zu tun hat, aus 
gesundheitlichen Gründen noch ausüben KANN.

Ich habe mich über Take-e-way angemeldet, und den "kleinen Härtefall" 
Antrag gestellt. Den direkten Weg zur EAR habe ich aufgegeben (bei der 
Software braucht man ja einen extra PC).
Das ganze kostete dann ca. 300 Eur für EIN Produkt.
Man muss natürlich die maximal Menge beachten die man verkaufen darf und 
jeden Monat seine Mengenmeldung machen.
Das klappte soweit ganz gut.
Irgend wann am Ende des Jahres flatterte eine Rechnung von knapp 200 Eur 
ins Haus da ich angeblich meine Monatsmeldung nicht gemacht habe, das 
war dann die Ablehnung des Härtefallantrages. Man wartete regelrecht 
darauf das man einen Fehler macht. Man hätte ja auch mal anrufen können 
und fragen was los ist!!!?????
Der Fehler lag allerdings bei Take-e-way, die dann ohne Probleme die 
Kosten übernommen haben.
Egal, aber 300 Eur muss man erst mal Gewinn mit nur einem Produkt machen 
das selbst nur 60 -70 Eur kostet. Da sich meine Projekte im Astronomie- 
Bereich bewegen hat man auch einen nicht so großen Kundenkreis.
Das hat allerdings auch den Vorteil, das das ganze mehr persönlich 
abläuft. Es soll(te) ja auch Spaß machen.
Ich habe dann angefangen weitere Projekte zu entwerfen, die ich aber aus 
Kostengründen (neues Produkt ---> neue Registrierung) niemals gebaut 
habe.
Den Begriff "MARKE" der EAR verstehe ich bis heute nicht!
Dazu kam dann das ich festgestellt habe, das schon jemand so etwas in 
der Art verkauft. Aber zu einem Preis den ich gar nicht unterbieten 
konnte.
WARUM??? Weil ich das Produkt registriert hätte und ich ein angemeldetes 
Gewerbe habe! Ich hätte die Person ja melden können, aber das wäre für 
Mich das letzte!
Und so habe ich letztes Jahr gar nichts gebaut und verkauft und den Shop 
vorerst (eventuell für immer) geschlossen.

Ich hoffe eigentich immer noch auf eine Lösung die es einfacher macht.
Vieleicht sollte man es doch einfach mal bei den Medien versuchen und 
auf das Problem aufmerksamm machen.

Gruß Mario

von cris (Gast)


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Hallo;

ich habe eine frage : wie lange dauert  Weee registrierungsverfahren? 
5-6 woche ( take e way sagen 5-6 woche ) oder monate ?

danke

von Reisender (Gast)


Angehängte Dateien:

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B2B muss man nicht registrieren.
Das darf SO "entsorgt" werden.........
**SIEHE ANHANG*

Mich Kotzt das an!

von Johannes B. (jojob)


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@cris
Wir warten seit mehr als 10 Monate auf die Zuteilung einer neuen 
Registrierungszummer... Die EAR kriegt es offensichtlich nicht auf die 
Reihe...

von Thomas (kosmos)


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ist das nicht als Freibrief zu sehen. Die drangsalieren die kleinen 
anscheinend absichtlich. Kann mir nicht vorstellen das ein Richter denen 
Recht gibt wenn Sie sich 10 Monate Zeit lassen. Mehr als einen Antrag 
stellen kann der kleine Mann ja nicht tun.

von Johannes B. (jojob)


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So einfach ist das denke ich nicht. Schließlich gibt es bei Verzögerung 
auch gewisse Wege (wenn auch nur sehr beschränkt) gegen die Behörde bzw. 
in diesem Fall Beliehene vorzugehen. Aber auch dieses Vorgehen kostet 
immer wieder Zeit und der Erfolg ist oft nicht garantiert, da es nur um 
formale Aspekte geht.

Wenn die EAR wirklich eine unabhängige Behörde wäre, dann müssten Sie 
eigentlich froh sein möglichst viele Nummern verteilen zu können um 
möglichst viele Gebühren kassieren zu können.

von Dr. No (Gast)


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Also nachdem ich einen hinweis bekommen haben, dass ich mich nicht bei 
der EAR angemeldet habe, habe ich nun diesen Schritt unternommen und 
mich wiederwillig bei der EAR eingetragen. Was das kostet kann ich nun 
nicht sagen. Ich importiere kleine Elektrosachen aus asien die ich nur 
B2b verkaufe (Das ist wirklich so).

Ich werde euch auf dem laufenden halten und mitteilen was das alles im 
ganzen gekostet hat.

Ich verkaufe wohl unter 100kg im Jahr.. habe auch den kleinen Härtefall 
angemeldet.

Ich hoffe das ganze dauert nicht allzulange..

viele Grüße

Dr. NO

von obfi (Gast)


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... nach all den negativen Punkten zum EAR vielleicht mal ein paar Dinge 
zum Richtigstellen:

1) Das Elektronikabfall nicht auf die Müllkippe oder in die 
Verbrennungsanlage gehört sollte wohl selbstverständlich sein. Damit 
musste ein Verfahren geschaffen werden, der den Elektronikschrott im 
Hausmüll vermeidet d.h. getrennt sammelt.
2) B2B ist meistens kein Problem (auch so in der Firma in der ich 
arbeite) weil gezielt zum Businesskunden eine Rücknahmeverpflichtung 
gegeben wird, d.h. dieser Kunde kann einfach anrufen und sagen: Holt 
bitte Euren Elektronikschrott ab.
3) Rahmenbedingung für die EAR war eine EU-Richtline, die zwingend in 
nationales Recht umgesetzt werden muss. Bei der Implementierung gibt es 
natürlich Freiheitsgrade ... genau so wie beim Flaschenpfand.
4) Die Industrie wollte für das Elektronikabfallgesetz keinen zweiten 
grünen Punkt generieren, d.h. eine Gelddruckmaschine auf Seiten der 
Abfallwirtschaft, der automatisch mit dem Verkauf jedes 
Elektronikgerätes gespeist wird. (Der grüne Punkt hat aus meiner Sicht 
nur eine zweite Einnahmequelle der Abfallwirtschaft geöffnet, den ein 
Rückgehen der normalen Müllgebühren ist natürlich nicht passiert ...)
Die Entsorgungsgebühren sind mit dem EAR erst dann zu bezahlen, wenn 
nach Proporz ein Container von der Firma entsorgt werden muss - so lange 
bleibt das Geld in der Bilanz des Unternehmens als hoffentlich 
eingestellte Rückstellung. Das bedeutet natürlich auch, das 
sichergestellt werden muss, im Insolvenzfall auch dieses Geld noch da zu 
haben - dazu die Sicherheitsregeln. Das damit ein - für Kleinfirmen - 
schwer zu handhabender Prozess entstanden ist, ist sicherlich auch 
darauf zurückzuführen, das die Verbände wie ZVEI,BitKom,... nicht gerade 
die Kleinen vertretem. Liegt vielleicht ja auch daran, dass die Kleinen 
sich die Mitgliedsgebühren in einem Verband sparen und sich nicht 
einbringen.
5) Natürlich sind auch die Themen "Hersteller" vs. "Inverkehrbringer" zu 
beachten - sowohl bei einer Produktion in Deutschland als auch bei dem 
Import von Elektronikgeräten. Jeder, der (gewerblich) Elektronikgeräte 
herstellt oder mit Import vertreibt, sollte sich daher mit EAR 
beschäftigen. Von geistreichen Ideen wie "fehlende" Jumper würde ich 
absehen, denn so dumm sind unsere Richter auch nicht ...
6) Das es - speziell auch in der Bucht - viele gibt, die mit diesem 
Thema lasch umgehen und glauben, dieses nicht zu müssen, habe ich auch 
schon selbst gemerkt - da kommt auch viel Ware ins Land, für die CE 
immer noch "China Export" bedeutet. Nur mal ganz Ernst: Sollen die einen 
Freibrief bekommen nur weil sie klein sind? Dann würde jeder nur noch 
diese Ware kaufen und wir könnten unsere Umwelt vergessen.
7) Last but not least zahlt zum Schluss immer der Verbraucher, den jeder 
Händler/Hersteller gibt diese Kosten nur weiter ...

von Michael S. (technicans)


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>Die Entsorgungsgebühren sind mit dem EAR erst dann zu bezahlen, wenn
>nach Proporz ein Container von der Firma entsorgt werden muss - so lange
>bleibt das Geld in der Bilanz des Unternehmens als hoffentlich
>eingestellte Rückstellung.
Sollte das stimmen müssen sich die "Kleinen" wohl keine Sorgen machen
weil sie es entweder nie, oder sehr lange brauchen, bis sie man so einen
Container voll bekommen.

>Das es - speziell auch in der Bucht - viele gibt, die mit diesem
>Thema lasch umgehen und glauben, dieses nicht zu müssen, habe ich auch
>schon selbst gemerkt
Äh, Händler oder wer?

>B2B ist meistens kein Problem (auch so in der Firma in der ich
>arbeite) weil gezielt zum Businesskunden eine Rücknahmeverpflichtung
>gegeben wird, d.h. dieser Kunde kann einfach anrufen und sagen: Holt
>bitte Euren Elektronikschrott ab.
Und das kauft der EAR einem ab?

>Jeder, der (gewerblich) Elektronikgeräte herstellt oder mit
>Import vertreibt, sollte sich daher mit EAR beschäftigen.
Ich meine mal gelesen zu haben das das keine Rolle spielt, kann mich
leider nicht mehr erinnern wo das stand. Also sind private
Inverkehrbringer genauso gelackt.

von Peter S. (Gast)


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Muss ich jetzt auch ein USB-Kabel anmelden das ich importiere?

von Peter S. (Gast)


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Also das steht unter "Anhang I Liste der Kategorien und Geräte":
1
3. Geräte der Informations- und Telekommunikationstechnik
2
[...]
3
Sonstige Produkte und Geräte zur Erfassung, Speicherung, Verarbeitung,
4
Darstellung oder Übermittlung von Informationen mit elektronischen Mitteln
http://www.gesetze-im-internet.de/elektrog/BJNR076200005.html

Gehören da jetzt USB-Kabel/LAN-Kabel etc. dazu?

von Thomas (kosmos)


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wenn ein Kabel für dich ein Gerät ist dann schon

von Peter S. (Gast)


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Danke für deine Aufmerksamkeit,
aber ob es für mich ein Gerät ist ist doch irrelevant.
Wichtig ist was das Gesetz sagt.

von Thomas (kosmos)


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die Container landet übrigends in 3te Welt Länder einfach auf 
Müllhalden, deswegen ist so oder so nicht sichergestellt das das Zeug 
richtig entsorgt wird.

Ich sehe nur den Weg das ganze in einem EU-Land zu produzieren in dem es 
besser umgesetzt ist, der deutsche Kunde kann es dann von dort bestellen 
und importiert es dann praktisch selber.

von Alfred H. (Firma: AW Tools) (haas-aw)


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Wir verkaufen Baustromverteiler, teilweise komplett und sofort benutzbar 
und teilweise ohne Sicherungen (die werden dann selbst eingebaut).

Gilt ein Baustromverteiler, bei dem man noch die Zuleitung und die LS 
einbauen muss, als Elektrogerät ?

von MaWin (Gast)


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Alfred H. schrieb:
> Wir verkaufen Baustromverteiler, teilweise komplett und sofort
> benutzbar
> und teilweise ohne Sicherungen (die werden dann selbst eingebaut).
>
> Gilt ein Baustromverteiler, bei dem man noch die Zuleitung und die LS
> einbauen muss, als Elektrogerät ?

Interessante Frage, den Baustromverteiler trägt mn zwar herum, aber 
nicht während des Betriebs, ist er ein Gerät oder eine Maschine ? Er hat 
zumindest keinen Schukostecker als Eingang.

Egal, das Innenleben muss nach CE sein wie im fest installierten 
Verteiler (d.h. heute SK II), und er muss CE erfüllen, auch wenn zur 
Inbetriebnahme noch die Installation einer (passend ausgewählten) 
Sicherung nach Bedienungsanleitung und der Anschluss eines Kabels 
erforderlich ist.

EMV spielt wohl keine Rolle, aber Niederspannungsrichtlinie, für die 
Maschinenrichtlinie fehlt der Motor.

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