Forum: Platinen Platine selber ätzen


von Hannes (Gast)


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Hallo,

ich, Bastler, will zweilagige Platinen selber herstellen. Alle paar 
Monate mal ein Projekt, aber naturgemäss brauche ich mehrere 
Platinenversionen, bis alle Fehler weg sind. Ich habe deshalb keine 
Lust, jedes mal 4 Wochen zu warten, nur um feststellen zu dürfen, dass 
ich einen Stecker spiegelverkehrt eingeplant habe.

Mein Budget liegt so bei 3000 Euro. Es muss also keine Poor-Man-Lösung 
sein, aber für eine professionelle Anlage reicht es auch nicht.

Wie ist denn da heutzutage der Stand der Technik? Gibt es da schon was 
"luxuriöses" für "Maker", oder muss ich mir immernoch eine Holzkiste 
zurechtsägen und mir UV-Lampen aus dem Aquariumshop besorgen?

von Hannes (Gast)


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Eine Fräse ist bereits vorhanden. Löcher bohren ist also kein Problem. 
Es fehlen nur noch die Leiterbahnen.

von hp-freund (Gast)


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Vielleicht ist das eine Anregung:

Beitrag "Belichten von Platinen mit CNC-Fräse + UV-Laser"

Problem, wie immer, die Durchkontaktierung.
Aber das sieht nicht schlecht aus:

Beitrag "Re: Durchkontaktierung selbst gemacht"


Kommt natürlich darauf an wie komplex deine Platinen werden.
Sonst könntest Du bei dem Budget auch einem deutschen Hersteller mit 
Expressversand eine Chance geben.

von robbeh (Gast)


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Beim großen 'R' und beim großen 'C' gibt es eigentlich alles, was man 
braucht, um Platinen zu machen.

von Oliver S. (oliverso)


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Für das Budget würde ich die Platinen trotzdem nicht selber machen, 
sondern einfach bei jemandem bestellen, der keine 4 Wochen dafür 
braucht.

Oliver

von D. M. (da_miez)


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von MaWin (Gast)


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Hannes schrieb:
> Mein Budget liegt so bei 3000 Euro

Huuups. Dafür kannst du dir viele overnight-Jobs bei deutschen 
Platinenfertigern leisten.

Das Problem bei doppelseitigen Platinen ist übrigens nicht so sehr die 
Ausrüstung, dafür reichen deine 3000 EUR, sondern das know how.

Während Photolack, Belichten und Ätzen noch problemlos für jeden sind, 
der sich ein wenig mit alter Photographie auskennt,

ist die Durchkontaktierung von doppelseitigen Leiterplatten eine Kunst 
die man erst mal beherrschen muss, und dann regelmässig pflegen muss, 
weil die Bäder schnell ruiniert sind, schon beim rumstehen kaputt gehen 
und nicht so einfach ersetzt werden können. Palladium ist teuer.

Und es macht wenig Sinn, alle paar Monate Chemie im Wert einer 
Leiton-Blitzbestellung wegzuwerfen, weil man sie die Monate davor nicht 
benutzt hat.


Für einseitige Platinen, oder für doppelseitige ohne Durchkontaktierung 
halte ich ein Hobbylabor für geeignet, denn es ist letztlich primitive 
Chemie.

Gönne dir einen fertigen doppelseitigen Belichter, eine 
Blubberätzmaschine, und eine CNC Portal-Bohrmaschine mit 
schnelllaufender Frässpindel, mache eine Belichtungsreihe und übe die 
CNC Daten richtigrum auf die Platine zu bekommen und du bist noch lange 
keine 3000 EUR los, kannst aber ohne Selbstbau entspannt Platinen 
fertigen.

von Jan H. (janhenrik)


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Für das Budget von 3000€ bekommst du auch schon ein gute kleine 
CNC-Fräse, damit kannst du dann 2-Seitig Fräsen und im gleichen Zug 
bohren.

Damit saprst du dir die Ätzanlage.

Vom Zeitaufwand her sind beide Verfahren in etwa gleich schnell.

: Bearbeitet durch User
von habs schon probiert (Gast)


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ich hatte mal die Gelegenheit und für ein paar hundert Euro eine 
Compacta 30 zu ergattern, die Chemie dazu schlug dann schon mit 1300 
Euro zu buche.
Ich kann nur diesen Absatz von Mawin bestätigen:
„die Durchkontaktierung von doppelseitigen Leiterplatten eine Kunst
die man erst mal beherrschen muss, und dann regelmässig pflegen muss,
weil die Bäder schnell ruiniert sind, schon beim rumstehen kaputt gehen
und nicht so einfach ersetzt werden können. Palladium ist teuer.“

Zuerst hatte es Probleme mit den Kupferbad gegeben, wie sich 
herausstellte war nach längeren Stillstand der Natriumchlorid -gehalt zu 
gering, jetzt ist zu allen Überfluss auch noch das Palladium Bad gekippt 
jetzt wären wieder ein paar Hundert Euro fällig.

Bei mir stehen die Bäder die meiste Zeit unbenutzt in der Compacta 30 
herum oft Monate. Was ich noch nicht probiert habe ist die teure Chemie 
nach Gebrauch wieder in die Kanister ab zufüllen.

von Martin K. (Gast)


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Hannes schrieb:
> aber naturgemäss brauche ich mehrere
> Platinenversionen, bis alle Fehler weg sind

Welches "Naturgesetz" ist das?

hp-freund schrieb:
> Problem, wie immer, die Durchkontaktierung.

Für die allermeisten selbst gemachten Platinen dürfte es reichen, beim 
Layout geeignete Pins zum Durchkontaktieren zu nutzen. Muss man eben mal 
etwas länger tüfteln.

von michael_ (Gast)


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Oder auch etwas länger tüfteln, ob es doch nicht einseitig geht mit 
wenigen Brücken.
Selbstgemachte chemische Durchkontaktierungen sind sehr unzuverlässig.
Ich habe es mal bei einer Firma erlebt, wo die solche Platinen bei einer 
Fa. hat machen lassen.
Die haben das auch nach der "Bastlermethode" gemacht. Es gab mehrfach 
Langzeit-Ausfälle.

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