Hallo miteinander, wie schauts aus als Freiberufler FPGA/CPLDs zu entwerfen?: -arbeit von zu hause oder temporär beim Auftraggeber? -Was brauchst im Homeoffice/labor? (Evalboard,webpack, sonstige Software,Messtechnik) -Ist VHDL Design allein verkaufbar? Oder läufts nur mit PCB-Design, treiber programmierung inklusive? - Automarke:-) Zwei geschichten: (1) in den 60/70er fuhr in Stuttgart ein Verkäufer für Lackieranlagen immer im Käfer vor. Er wollte nicht als Preistreiber gelten, hatte aber fürs Wochenende einen Daimler in einem Dorf vor stuttgart stehen (2)Ein freiberuflicher layouter hat keinen Auftrag bekommen, da er Vorauszahlung wollte um die Pfändung seiner workstation abzuwenden. Seitdem schielt der Chef immer auf die Automarke um nicht einen überschuldeten Ingenieur einzukaufen.
Die Idee ist nichts neues und wird seit Jahren praktiziert. Du stehst also in Konkurrenz zu sog. "Ingenieurdienstleistern", die bereits Referenzen vorweisen können und in vielen Unternehmen bereits Fuss gefasst haben. Wenn du bereits einen potentiellen Kundenstamm hast, würde ich dir Chancen einräumen. Ansonsten wird es schwer.
Hallo, Na ja, so pauschal kann man wohl nicht antworten. Um "alleine" klarzukommen, muss man wirklich gut sein. ICh meine nicht nur in VHDL gut sein, nein. Mehr man sollte über alles bescheid wissen, verschiedene Architekturen, den Markt beobachten. Ich meine, es gibt unzählige "Buden" die 37. SD/DDRRAM - Controller anbieten, 254. FIR Filter, und so weiter und so fort. Als eine Person ist es einfach unmöglich alles zu wissen... Klar, wenn ich "mal Zeit habe", dann könnte ich auch JPEG-Komprimierung mit Bildbearbeitung im FPGA implementieren. Es reicht nicht, ein VHDL/Verilog-Design zu haben, man muss es auch ggf. vorführen können. Am besten ist wohl wirklich "vor Ort" mit dem PCB Designer und so weiter zu arbeiten. Ich weis nicht, aber bei mir war oft der Fall, dass ich sagte "also diese Pins müssen vertauscht werden, sonst passt es mit der Clock nicht" oder ähnlich. Viele Firmen brauchen "spezielle" Lösungen, an ein Board zugeschnitten. Also brauchst Du zwingend die Hardware. Ob Du WebPack brauchst, wenn Du für Stratix was machst? ;-) Du siehst, eventuell brauchst Du alles mögliche. Ob ein "VHDL-Design" allein verkaufbar ist, kann ich nicht beantworten. Es muss schon irgendwas ausgefallenes sein. Dazu kommt auch noch Support. An was dachtest Du denn da? Frag' Dich selber, wieso eine Firma bei Dir kaufen soll und nicht selber was entwickeln? Gruß Kest
Hallo Kest da versteht wohl jeder was anderes unter Freiberufler. gemeint ist hier nicht das schreiben und vertickern von IP's Code sondern die Auftragsentwicklung. Vielleicht trifft es "FPGA-Söldner" besser. Also für die Firmen Entwicklung/Unterstützung auf befristeten Auftrag (z.B. am "Lastspitzen" abzubauen) statt Festanstellung.
Hi, FPGAküchle Du schiebst "Ist VHDL Design allein verkaufbar", deshalb nahm ich an, dass Du nur IPs verkaufen willst Sonst, klar ist das möglich. Und für ein Paar Firmen wahrscheinlich auch sinnvoll, denn nicht jede kann sich einen "eigenen" Entwickler leisten. Mal angenommen, jemand macht ein Gerät, und braucht ein CPLD, kann es selber nicht programmieren - da z.B. könnte ich mir das schon vorstellen. Die Frage bleibt dann aber, wie kommt man an die Aufträge ran? Hab' gehört, dass es im Internet best. Plattformen gibt, wo Du Deine Leistungen anbieetn kannst. Aber um aus der "Menge" rauszusuchen, solltest Du schon "besonders" sein. Ich meine, wieviele schreiben, dass sie "Eierlegendevollmichsäue" sind ;-) Mikrokontroller, FPGAs, Analogtechnik, Layout, Schlaltplan, Management, Projektleitung, PIC, AVR, ARM, uLinux, C++, C++ embedded, Pascal, Basic, Assembler, Prolog, Modula, DSP ... Wer braucht denn sowas? Ich schätze, wenn man nur FPGA anbietet, hat man viel mehr Chancen. Irgendwie schreibe ich hier nur bla-bla ;-) Das hast Du bestimmt auch selber gewusst. Wünsche Dir aber dennoch viel Erfolg und ein Quäntchen Glück! Gruß Kest
Hi fpga_kuechle, ich möchte Dir nicht den Mut zur Selbständigkeit nehmen, aber seitdem auf gut Deutsch gesagt jeder "Hinz & Kunz" mit micros etc. herumbastelt, in der Industrie aber absolutes Spezialistentum gefragt ist, hast Du als Einzelkämpfer äußerst schlechte Karten. Die Aufgabenstellungen sind derart speziell, daß Du Dich auf ein breitgefächertes "Sich-Verkaufen" gar nicht einstellen kannst. Ich möchte jetzt nicht speziell auf FPGA Entwicklung abstellen sondern etwas allgemeiner z.B. auf embedded systems. Wenn Du alle Tools und alle micros kennen und beherrschen wolltest, müßtest Du wahrscheinlich 100 Jahre alt werden und der Tag müßte mindestens 100 Std. haben, denn während Du Dich in ein neues Teil einliest, kommen 3 neue auf den Markt. Also unmöglich sowas erfolgreich durchzuziehen, von der lebensnotwendigen Aquise, dem täglich Dir Knüppel zwischen die Beine werfenden Bürokratismusgeschwür hier in Deutschland ganz zu schweigen. So ganz "nebenbei" konkurrieren dann noch Dienstleistungsfirmen die für ganz spezielle Projekte wirkliche Spezies (und keine eierlegende Wollmilchsäue die es im wahren Leben nicht gibt) suchen und ein wahres (sehr schnell fluktuierendes) Heer von Aquiseleuten täglich ausschicken um eben an diese Aufträge zu kommen.... Gehe doch mal auf die Seiten einer solchen Firma (z.B. http://www.hays.com) und guck mal ob Du auch nur ein Projekt dort findest was 100% auf Deine zum Angebot in Erwägung gezogenen Fähigkeiten passt! Findest Du nicht? Ich auch nicht, obwohl ich seit fast 30 Jahren zunächst nur in der Hardwareentwicklung, später dann auch in der Softwareentwicklung für embedded systems tätig war, 100erte von Projekten abwickelte und die Materie von der Pieke an kenne. Ich weiss zwar auch nach reiflichster Überlegung nicht genau warum das so ist, eines weiß ich aber genau: Sieh zu daß Du irgendwo unter kommst, spezialisiere Dich (werde Fachidiot!) auf ein sehr eng eingeschränktes Feld und hoffe daß Dein Brötchengeber nicht auch auf die Idee kommt, seine Entwicklungsabteilung aufzulösen und "Lösungen" in Fernost zu kaufen (so es denn mir geschah...)... Alles Gute Gruß Peter
Vielen Dank für die Hinweise, ich werd wohl Fachidiot in einem gebiet werden müssen, das von vielen Firmen benötigt wird. Dabei Reserven sammeln um notfalls im sabbatjahr per selbst-studium und Erfahrung umzusatteln.
@FPGAküchle Mich würde interessieren, was aus Dir geworden ist und wie Du Dich schlägst. Bist Du nun Freiberufler? Ich habe zu einer ähnlichen Zeit diesen Weg gewählt und nicht bereut. Ich komme sehr gut zurecht und bin auch gut ausgebucht. Stundensätze liegen je nach Eletronikanteil und Dauer bei 70,- bis 80,- Euro. Liege damit mitten im Freiberuflerdurchschnitt.
Forensiker schrieb: > @FPGAküchle > > Mich würde interessieren, was aus Dir geworden ist und wie Du Dich > schlägst. Bist Du nun Freiberufler? > > Ich habe zu einer ähnlichen Zeit diesen Weg gewählt und nicht bereut. > > Ich komme sehr gut zurecht und bin auch gut ausgebucht. > > Stundensätze liegen je nach Eletronikanteil und Dauer bei 70,- bis 80,- > Euro. > > Liege damit mitten im Freiberuflerdurchschnitt. Oh, das posting habe ich vor 7 Jahren aufgesetzt?! Seitdem bin ich zweimal umgezogen, immer am Thema FPGA dran. Ab und zu habe ich meinen Hut in Projektausschreibungen geworfen, letzlich aber doch auf unbefristete Stellen gearbeitet. Reine FPGA-Entwicklung ist m.E. eher selten, man sucht viel Geräteentwickler resp. Tester.("bauen Sie uns ein xyz-Geraät und bringen sie es ans Laufen") Meines Erachtens führt das aber dazu das man nichts richtig kann. Was nicht weiter verwunderlich ist, zählt man so die Seiten in den FPGA-Manuals, das sind über Tausend. Bedarf an freiberuflichen FPGA-Hasen sehe ich fast ausschließlich in Bayern, etwas weniger in BaWü und im Olivgrünen Bereich. Und derzeit ist im Automotiv-Bereich einiges in Sachen Bilderkennung/Objektmodellierung zu haben... So, jetzt will ich aber noch ein paar Änderungen am aktuellen Feierabend FPGA-projekt einpflegen.
Fpga Kuechle schrieb: > Bedarf an > freiberuflichen FPGA-Hasen sehe ich fast ausschließlich in Bayern, etwas > weniger in BaWü und im Olivgrünen Bereich. Und derzeit ist im > Automotiv-Bereich einiges in Sachen Bilderkennung/Objektmodellierung zu > haben... Es gibt momentan sehr viele Jobs für FPGA-Entwickler, wenigstens dann, wenn sie auch noch was Spezielles können. Man muss aber sagen, dass der Bedarf insgesamt nicht so gross ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Man muss sich schon auch in der Elektronik auskennen oder reine SW-Entwicklung für z.B. Linux@FPGA machen. Da sehe ich wachsenden Bedarf. Die Leute scheinen im Moment knapp zu sein, da die Preise wieder klettern und sich die Anfragen häufen. Hatte eben wieder so einen Gesellen von GULP dran und wie so oft braucht der notleidende Mittelständler wieder einen der 100% vorort arbeitet und direkt im Team mitarbeiten kann, wo wir doch alle wissen, dass das genau das Gegenteil von Selbständigkeit ist. Ein grosses Problem scheint zu sein, dass an den Hochschulen zwar heute fast jeder VHDL lernt, aber neben dem Problem des "Denkens in Prozessen" vor allem das HW-Knowhow fehlt. Viele Firmen denken sich, man stellt einen dran mit 3 Jahren Berufserfahrung und der wird es schon richten, weil die Tools ja alles von alleine machen, wundern sich aber, wenn das Design dann in der Ecke festklemmt und nicht tut, was es soll. Viele interne Mitarbeiter auf die ich treffe, sind von der Vielfalt der Probleme total überfordert und weiter oben in den Chefetagen wird das Thema komplett unterschätzt. Solange, bis es knallt.
Ach so, warum ich das mit dem Mittelständler erwähnte: Die Designs werden immer komplexer und die Elektronik auch und an das Thema FPGA gehen die alten Hasen und Analogexperten aus guten Gründen nicht dran, weil sie sich nicht in den von Xilnx und Konsorten ausgelegten Fallstricken verzetteln wollen. FPGA erfordert formell viel Validierung und sobald Software dazu kommt (und das ist eigentlich immer ein wenig der Fall), bläht sich die Doku und das Simulieren auf. Da aber viele nichts Gescheites machen, sondern nur Hacken (vor allem die Neulinge von den Hochschulen) gibt es tausende vor sich hinkränkelnde Designs in deutschen Firmen, die nach Aktualisierung schreien. Viele machen das eine Weile und haben dann die Nase voll und seilen sich ins Projektgeschäft ab oder machen lieber Software, wo die Testkette und Debugkette viel durchsichtiger ist und auch besser steht. Also suchen viele Mittelständler nach günstigen FPGA-Entwicklern, kriegen aber keine, weil die Erfahrenen in den Firmen gut gebucht sind und nicht wechseln wollen. Da FPGA-Entwicklung in den Köpfen der Mittelständler aber immer noch als HW-Entwicklung gilt, wird entsprechend schlecht bezahlt und dort haben die Entwickler eh schon weniger. Für das, was da so angeboten wird, ist im Markt keiner zu beschaffen und mal ehrlich, wo soll er auch herkommen, wenn nicht von einer Firma, in der er schon 5-10 Jahre FPGA+Elektronik gemacht hat? Von anderen Bereichen ihrer Firmen sind es die Mittelständler gewöhnt, genug Personal zu bekommen, z.B. in der Software hat jemand mit 5 Jahren BE sehr aktuelles Wissen und es reicht für die meisten Aufgaben. Aktuelle Themen wie C++, embedded, Cortex etc sind somit gut zu besetzen und daher wollen die Firmen im FPGA-Bereich auch nicht mehr bezahlen. Sie wollen sogar weniger ausgeben, da "Hardware", müssten aber eigentlich mehr geben, da "Software+Hardware" gefragt ist - also herrscht dort "Mangel" :-) Die Lösung: Man setzt emtweder auf Billigheimer, Neulinge, Ausländer oder Selbständige von auswärts bei entsprechend unterschiedlichen Kosten, oder lagert gleich alles komplett aus, bei noch mehr Kosten ohne Knowhowgewinn. Und da kommt das nächste Problem: In Bereichen, wo man Knowhow vermarkten kann, gibt es weniger Zeitarbeiter, die man Leihen kann, weil die Spezis lieber Selbständig bleiben, als sich vom Sklaventreiber gängeln zu lassen, was nochmal zu einer Verzerrung der Preisschiene führt. Den Layouter gibt es daher als Leiharbeiter 20% billiger, als den FPGA.Mann. Das läuft dann darauf hinaus, dass Mittelständler T. aus Norddeutschland nur 65,- die Stunde zahlen will, ("hier bei uns ist das Lohnniveau niedriger") und alternativ eine Festanstellung für 70.000 anbietet und sich dann wundert, dass er zu hören bekommt, dass bei beiden Angeboten 20% fehlen, um sie interessant scheinen zu lassen. Da wird noch viel Wasser die Donau runterfließen, bis sich in den Köpfen was getan hat. Jetzt zur Urlaubszeit ist es wieder prima: Da sind die Herren Normalentwickler abwesend und die Hütte brennt. Jeden Tag eine Anfrage zum Thema FPGA und Elektronik.
freiberuflicher FPGA Experte schrieb im Beitrag #3262655: > dass Mittelständler T. aus Norddeutschland nur 65,- die Stunde > zahlen will, ("hier bei uns ist das Lohnniveau niedriger") Was zahlt man denn für einen FPGA-Entwickler momentan die Stunde? (Von mir aus gestaffelt nach Regionen)
> Was zahlt man denn für einen FPGA-Entwickler momentan die Stunde? Steht ein paar Beiträge oben drüber: Beitrag "Re: Chancen Freiberufler FPGA/CPLD" MfG,
> weniger. Für das, was da so angeboten wird, ist im Markt keiner zu > beschaffen und mal ehrlich, wo soll er auch herkommen, wenn nicht von > einer Firma, in der er schon 5-10 Jahre FPGA+Elektronik gemacht hat? Das Problem ist es ist eine Mischform, die weder in der Informatikausbildung oder Elektronikausbildung umfassend gelehrt wird. Man beschreibt eine Hardware in einer Sprache. Der "Draht" wird geschaltet und als Signalträger aktiviert. Ja viele suchen die Eierlegenden Experten. So Aussagen am Telefon sind der Klassiker; Ja wenn Sie mit unserem Simulator noch nie gearbeitet haben, haben sie keine Chance bei uns. Ich würde es umschreiben "gefangen im eigenen Saft". Oder so ein großes Projekt trauen wir keinem außer uns selbst zu und haben leider keine Leute dafür. Es ist einfach schwierig in FPGA-Projekte hineinzukommen.
René D. schrieb: > Ja viele suchen die Eierlegenden Experten. > So Aussagen am Telefon sind der Klassiker; > Ja wenn Sie mit unserem Simulator noch nie gearbeitet haben, haben sie > keine Chance bei uns. Ich würde es umschreiben "gefangen im eigenen > Saft". > > Oder so ein großes Projekt trauen wir keinem außer uns selbst zu und > haben leider keine Leute dafür. > > Es ist einfach schwierig in FPGA-Projekte hineinzukommen. Relativ, Firmen mit einer Tradition im "Zukauf" von Experten und Projektunterstützung sind auch gegenüber FPGA-Entwicklern aufgeschlossen. Aus meiner Sicht zählt R&S und viele amerikansichen Firmen wie "General Electric" dazu. Wobei meist der Entwickler vor Ort sitzen muß. Das man Entwickelnungen komplett aus dem Haus gibt habe ich zwar auch schon erlebt ist aber eher Ausnahme. Wenn, dann kauft man meist einen Core für eine Standardschnittstelle (i.e. FireWire, Interbus) "mit allen drumherum" von der FhG. Oft wird das mit der Mühe begründet eine Spec zu schreiben und das die Kommunikation den Zeitvorteil des Auslagerns auffrisst. Oder der Integrationsaufwand, Optimierungen etc käme eines Neu- resp. Selbstschreiben gleich. Bei jüngeren Startups (5-10 Jahre) deren Erstprodukt Cheffe selbst verdrahtet hat, sieht das anders aus., da schwimmt man wenn überhaupt nur über die Mitarbeiterfluktuation in die Firma. Cheffe kann es zwar besser, aber keinen 7d 24h durcharbeiten. Bei älteren Firmen (20+) dagegen, weiss der Chef, das er FPGA nicht kann, da sehe ich die Tür wieder eine Handbreit offen. > Ja wenn Sie mit unserem Simulator noch nie gearbeitet haben, haben sie > keine Chance bei uns. Ich würde es umschreiben "gefangen im eigenen > Saft". Verwundert bin ich von Herangehensweise dem externen Entwickler die Tools vorgeben und bereitstellen zu müßen. Bei meinem Ursprungspost bin ich noch davon ausgegangen, das eigene Lizenzen dem Kunden gegenüber ein Vorteil sind. Im Beispiel des Simulators wäre es dann unbedeutend ob man den des Kunden kennt. Man entwickelt auf dem eigenen und die Abnahme muss sich auf den Kundentools bewähren. MfG,
> Aus meiner Sicht zählt R&S und viele amerikansichen Firmen wie "General > Electric" dazu. Wobei meist der Entwickler vor Ort sitzen muß. Ja das ist mir auch schon aufgefallen. Firmen mit einer amerikanischen Niederlassung oder einem amerikanischen Stammhaus sind Externen Mitarbeitern viel aufgeschlossener. Vor Ort, das ist auch eine häufige Bedingung. Umsonst sind eben nicht die Autobahnen am Montag und Freitag voll. Familienvater ist halt out. Meißtens hängt noch ein Vermittler dazwischen und hat nur Halbwissen vom Projekt und dem Endkunden bereits alles vom Mond bis zur Sonne versprochen. Leider suchen die Firmen nicht selber, sondern haben eine Personalabteilung, die nur Festangestelle sucht.
René D. schrieb: > Ja wenn Sie mit unserem Simulator noch nie gearbeitet haben, Das stimmt aber. Arbeite Dich mal in ModelSim rein. Sind 4 Wochen Netto Lernen verteilt auf 1-2 Jahre Praxis. Dasselbe mit ISIM. Du müsstest die ersten 2 Monate umsonst anbieten und Lernen, dann machen sie es. Das ist aber für einen Selbständigen nicht sinnvoll. > Oder so ein großes Projekt trauen wir keinem außer uns selbst zu > und haben leider keine Leute dafür. Du sprichst sicher von R&S? Die reden genau so! Besonders die Ossis, die bei denen arbeiten sind davon überzeugt, die Welt erfunden zu haben und vor der Wende war ja alles besser. > Es ist einfach schwierig in FPGA-Projekte hineinzukommen. Weil "FPGA-Projekt" nichts aussagt. Reines VHDL kann jeder Hirsch, richti kniffelige Digitalprobleme lösen so gut wie keiner. Dazwischen gibt es eine grosseB Bandbreite von Problemen mit Tools (siehe oben) ´die man mehr oder weniger beherrscht. Das dauert Jahre und viele Projekte bis das Knowhow hat. Am Anfang verdient man dann auch nicht so viel. Ausserdem sind die wenigen guten Experten unter den Selbständigen (das sind weniger als 50 in Deutschland) alle vor mindestens 10 Jahren in den Job eingestiegen und haben uneinholbares Knowhow in den Projekten. Heute nochmal da einsteigen und mich gegen die vielen Möchtegern-VHDLler durchsetzen würde ich mir auch nicht antun. Ausserdem gibt es finanziell ergibigere Dinge ...
FPGA-Entwickler schrieb im Beitrag #3276748: > René D. schrieb: >> Oder so ein großes Projekt trauen wir keinem außer uns selbst zu >> und haben leider keine Leute dafür. > Du sprichst sicher von R&S? Die reden genau so! Besonders die Ossis, die > bei denen arbeiten sind davon überzeugt, die Welt erfunden zu haben Ich darf dann wohl annehmen, dass Du ein Wessi bist? > vor der Wende war ja alles besser. Da ist ja auch was dran >> Es ist einfach schwierig in FPGA-Projekte hineinzukommen. > Weil "FPGA-Projekt" nichts aussagt. Reines VHDL kann jeder Hirsch, > richti kniffelige Digitalprobleme lösen so gut wie keiner. Dazwischen > gibt es eine grosseB Bandbreite von Problemen mit Tools (siehe oben) > ´die man mehr oder weniger beherrscht. D.H. nach Deinem Verständnis erstreckt sich der Schwerpunkt des Knowhos eines FPGA-Entwickler auf Tool-Kenntnisse?
>> Du sprichst sicher von R&S? Die reden genau so! Besonders die Ossis, die >> bei denen arbeiten sind davon überzeugt, die Welt erfunden zu haben > Ich darf dann wohl annehmen, dass Du ein Wessi bist? Treffer zu 50%: Osten ja, war nicht R&S. Mehr im Tal im Wald gelegen. Will es nicht weiter vertiefen und hier eine Vorlage für eine Verfeindung liefern. Das Kernproblem ist. Ein FPGA kann eine ganz andere Datenflußstruktur als ein Mikrokontroller abbilden. Ein optimierter Algorithmus für den FPGA kann ein ganz anderer sein. Da hier ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen. >> vor der Wende war ja alles besser. > Da ist ja auch was dran Das Wort Freiheit wurde zu dem Zeitpunkt neu definiert. Mann ist nur noch auf der Flucht. In allen Ebenen. Bsp: Von Stromanbieter A zu Stromanbieter B und beim Ökostrom werden wir so schnell nicht ankommen. Jetzt ist alles von einem Investor abhängig. Wenn der ausbleibt, gucken alle in die Röhre. >>> Es ist einfach schwierig in FPGA-Projekte hineinzukommen. >> Weil "FPGA-Projekt" nichts aussagt. Reines VHDL kann jeder Hirsch, >> richti kniffelige Digitalprobleme lösen so gut wie keiner. Dazwischen >> gibt es eine grosseB Bandbreite von Problemen mit Tools (siehe oben) >> ´die man mehr oder weniger beherrscht. > D.H. nach Deinem Verständnis erstreckt sich der Schwerpunkt des Knowhos > eines FPGA-Entwickler auf Tool-Kenntnisse? Es ist richtig, die Tool sind alle nicht ganz ohne. Da gibt Probleme ohne Ende. Man kann aber auch mit einfachen Tools sehr effektiv entwickeln. GHDL ist ein sehr schönes Tool. Wird leider nicht mehr sehr gepflegt. >>Ausserdem gibt es finanziell ergibigere Dinge ... Die wären? Ich habe noch mindesten 25Jahre bis zur Rente. Hardware wird auch schleichend weniger. Die Projekte werden immer softwarelastiger. Weisst ja wie du mich erreichen kannst.
Tür-Ringer schrieb: > Ich darf dann wohl annehmen, dass Du ein Wessi bist? Auch wenn das ein Makel sein sollte, ja :-) > D.H. nach Deinem Verständnis erstreckt sich der Schwerpunkt > des Knowhos eines FPGA-Entwickler auf Tool-Kenntnisse? Schwerpunkt vielleicht nicht, aber es ist ein Teil der Materie.
René D. schrieb: >> Aus meiner Sicht zählt R&S und viele amerikansichen Firmen wie "General >> Electric" dazu. Wobei meist der Entwickler vor Ort sitzen muß. > Meißtens hängt noch ein Vermittler dazwischen und hat nur Halbwissen vom > Projekt und dem Endkunden bereits alles vom Mond bis zur Sonne > versprochen. > > Leider suchen die Firmen nicht selber, sondern haben eine > Personalabteilung, die nur Festangestelle sucht. "Nicht Fest anstellbar " als KO-Kriterium für die Zusammenarbeit mit Freiberuflern kann ich so nicht bestätigen. Bei der Besetzung durch externe ist die Personalabteilung bestenfalls Beisitzer. Das "Suchen" erledigt da die Fachabteilung und lässt die "Einstellung" über den Einkauf abwickeln. Bei "Anstellung" von Freelancern verhandelt in größeren Firmen der Betriebsrat mit, der schon mal versucht seine Interessen durchzusetzen indem er einer befristeten Einstellung (unter die Freelancer meist gezählt werden) nur unter Bedingungen zustimmt (entfristung/festanstellung von Alt-Leiharbeitern). Kollegen die ihre freelance-Tätigkeit unter dem Dach einer selbst gegründeten GmbH führen meinen sich da in einer besseren Position, da sie nicht unter "Anstellung" (Betriebsrat, HR) fallen sondern als Zulieferer nur mit EINkauf und Fachabteilung verhandeln. MfG,
Fpga Kuechle schrieb: > Verwundert bin ich von Herangehensweise dem externen Entwickler die > Tools vorgeben und bereitstellen zu müßen. Bei meinem Ursprungspost bin > ich noch davon ausgegangen, das eigene Lizenzen dem Kunden gegenüber ein > Vorteil sind. Grundsätlzlich wären Toollizenzenvon Vorteil, aber gerade beim Simulator in VHDL geht kaum etwas an Modelsim vorbei und desse Lizenzkosten im Jahr belaufen sich auf wenigsten 10k. Bei der durchschnittlichen Nutzung kannst Du bei maximal 1500h im Jahr, die Du abrechnen kannst, mal eben 7 Euro auf den Stundensatz draufhauen. Damit wirst Du von den Agenturen ausgelacht und in die Ecke gestellt. Für eine Firma, die allein schon 150k im Jahr für ein solches Projekt ausgibt, nebst weiteren 20-50k an Sprungfixkosten für das, was der Eingeliehene verursacht, sind 10k mehr dann auch nicht die Welt zumal die Firmen, die regelmässig mit FPGAs arbeiten, alle schon Mentorkunde sind und Modelsim vorliegt. Für die wenigen, bei denen das nicht der Fall ist, lohnt die Anschaffung / das Risiko nicht.
Genau, warum sollte eine Firma einem Freiberufler auch die Tools finanzieren? Womöglich arbeitet der noch daheim damit :-) Ganz im Ernst: Ich habe einige Lizenzen, die ich übertragen kann und so bin ich immer bestens gerüstet. Was die eine Firma nicht hat, hat die andere :-) Zum Thema FPGA-Entwicklung: Die Chancen für Freiberufler im Bereich FPGA und CPLD steigen insgesamt an, allerdings nur für die, die wirklich was können und Erfahrung haben. Da heute jeder - Entschuldigung - Dorftrottel VHDL lernt und es sich auf die Fahnen schreibt, lernen die Firmen, dass FPGA-Entwicklung überall zu haben ist und stellen dann junge Hansels und Praktikanten dran, um ihre Sachen machen zu lassen. Oft genug geht das schief und heraus kommt ein total verbocktes design, das nicht passt. Auch ist es so, dass viele wenn sie aufsteigen aus dem Sektor wieder verschwinden und eine hohe Flutuation herrscht. Die, die noch da sind, haben meistens nichts dokumentiert und wenn, dann schlecht und verennen sich in ihren schlecht geplanten Lösungen. Soll das Design dann mal geändert werden, ist keiner mehr da, der es kann oder er kriegt es nicht hin. Die Praktikaten sind sowieso weg und machen längst was anderes. Dann weiss keiner mehr, wie es zu ändern ist und müssen einen Spezialisten kommen lassen. Da kann man dann fast jeden Preis nehmen :-) Von daher sehe ich das durchaus positiv, wenn die Internen keine Zeit haben zu dokumentieren, oder einfach keine Lust haben:-) Beitrag "Wie kriegt man Mitarbeiter dazu, zu dokumentieren?" Ich habe auch gerade wieder ein design komplett neu aufgesetzt, weil da einige Vorarbeiter über die Zeit ganz grossen Müll zusammengebaut haben. Lauter verkorkste Tricksereien mit den Takten, ein unseeliges Gefummel und unpassende Doku und damit jetzt keine Chance die neuen Interfaces zu bedienen. Hätte man es richtig gemacht, wären es eine PLL mehr und 2-3 IOs gewesen. Aufwand <1 Woche mit Doku und Test. So waren es fast 2 Monate Arbeit zum Gegenwert von rund 30k€. Je mehr Billigheimer von den Unis kommen, desto mehr verschandlete Designs gibt es in 5 Jahren.
@ FPGA-Spezi (Gast) >bedienen. Hätte man es richtig gemacht, wären es eine PLL mehr und 2-3 >IOs gewesen. Aufwand <1 Woche mit Doku und Test. Hehe. Spare jederzeit, dann hast du immer Not. ;-) >So waren es fast 2 Monate Arbeit zum Gegenwert von rund 30k€. Wer billig kauft, kauf meistens doppelt. >Je mehr Billigheimer von den Unis kommen, desto mehr verschandlete >Designs gibt es in 5 Jahren. http://www.fliptronics.com/consult.html Ein Klassiker ;-)
Den Link kann man leider nicht direkt aufmachen, jedenfalls ich musste es von der Seite aus aufrufen. "Section on Consult ...." Jetzt muss ich das erstmal lesen :-) Richtig ist aber in der Tat, dass trotz starker Vermehrung der FPGA-Entwickler es immer schwerer wird, die anstehenden Aufgaben zu erfüllen und Positionen zu besetzen. Entwickler gibt es viele, aber gute immer weniger. Ist so ne Art Entropiesystem - alles tendiert zum Mittelmass. Ich sehe diesbezüglich auch ein grosses Problem darin, dass sich Mittelmass vervielfältigt, weil junge anzulernende zum grössten Teil von mittelmässigen angelernt werden und völlig irrige Strategien übernehmen. Die Hochschulen tun da ja bekanntlich nicht viel, können sie auch zeitlich nicht, da lernen die Studies ein bissl die Sprache und das wars.
Ja gut, die Hochschulen sind ja nicht dafür da einen praktisch ausgebildeten FPGA-Entwickler hervorzubringen. Dort können nur die Grundsteine und eine theoretische Basis auf der sich etwas aufbauen lässt vermittelt werden. Die Firmen brauchen sich nur ein Paar motivierte und fähige Absolventen schnappen(die gibt es wie Sand am Meer). Dann einfach mal selber aus/weiterbilden und mit einem entsprechend hohem Gehalt und Betriebsklima(variable Arbeitszeiten, etc.) an sich binden. Ganz einfach. Aber dafür sind die meisten Buden oder von BWL-Vollpfosten geführten Unternehmen einfach zu blöde.
Henry G. schrieb: > Ja gut, die Hochschulen sind ja nicht dafür da einen praktisch > ausgebildeten FPGA-Entwickler hervorzubringen. Warum eigentlich? Unis sind Stätten der Ausbildung, warum bilden die dann nicht Ingenieure für den Beruf aus? > Dort können nur die > Grundsteine und eine theoretische Basis auf der sich etwas aufbauen > lässt vermittelt werden. Es gibt einige Diplomarbeiten bei denen FPGA's entwickelt werden, da geht es. Ebenso gab (gibt?) es Europractice-IC ein Förderprogramm für Unis bezüglich CAD-Software und ASIC-Fertigung. Dazu Laborräume, Software und equipment alles an den Unis vorhanden. Auch passt das nicht zu den unterschiedlichen Studienzeiten für Bachelor, Master und Uni-Diplom. Der Bachelor hat 6/7 Semester theoretische Grundlagen, der Master sattelt da nochmal 2-4 Semester theoretische basis drauf? Und das Uni-Diplom hat eh mindestens 10 Semester Grundlagen und Theorie? Warum nicht 6/7 Semester Theorie und Grundlagen und dann 3/4 Semester Job- (und damit Bewerbungsrelevantes) KnowHow? MfG,
Hallo Küchle, Dir ist sicher klar, wie aufwändig das Thema FPGA ist. Wie soll denn eine Uni, die Grundlagen lehrt, das leisten? Sowas dauert Jahre und die Grundlagen dafür müssen da sein. Trotzdem wollen die Firmen immer wieder fertig ausgebildetet Leute, die nach 3 Jahren schon alles können, und dies zum Nulltarif: Beitrag "Ein wahres FPGA-Weihnachsmärchen"
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.