Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik IR-Lesekopf an Stromzähler


von Mark U. (residuum)


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Hallo zusammen,

um einen digitalen Stromzähler auszulesen, habe ich einen IR-Lesekopf 
mit TTL-Ausgang besorgt:
http://wiki.volkszaehler.org/hardware/controllers/ir-schreib-lesekopf-ttl-ausgang

Grundsätzlich funktioniert das auch, allerdings lässt sich die Baudrate 
nicht auf 19200 Baud umstellen. Will heißen die Umstellung funktioniert, 
die Daten können aber nicht gelesen werden.

Daraufhin schaute ich mir die Kommunikation mit dem Oszilloskop bei 9600 
Baud an. Hier werden die gelesenen Daten richtig ausgegeben.

Der beigefügte Screenshot zeigt das Timing des vom IR-Lesekopf 
ausgegebenen Signals bei 9600 Baud. Hier ist zu erkennen, dass die 
kleinste vorkommende Periodendauer ca. 208 ms beträgt, was bei 9600 Baud 
für zwei Bits korrekt ist.
Jedoch ist auch zu sehen, dass das HIGH-Bit wesentlich kürzer (73 ms) 
als das LOW-Bit (135 ms) ist.
Erwartet hätte ich eine annähernde Symmetrie.

Das würde evtl. erklären, warum die Daten bei Umstellung der Baudrate 
auf 19200 Baud nicht erkannt werden. Auch hier ist das HIGH-Bit deutlich 
kürzer als das LOW-Bit.

Der Lesekopf wird mit stabilen 3,3V betrieben. Ausgelesen werden die 
Daten mit einem Raspberry Pi und einer Adapterplatine. Das Signal wurde 
direkt am IR-Lesekopf und auch am Raspberry Pi gemessen, ohne dass ein 
auffälliger Unterschied zu sehen gewesen wäre.

Was ich schon versucht habe ist, den IR-Lesekopf anders am Stromzähler 
zu positionieren. Das Timing hat sich dadurch aber nicht geändert.

Hat jemand eine Idee, was die Ursache für diese Asymmetrie sein könnte? 
Kann das evtl. durch eine Modifikation des IR-Lesekopfes behoben werden?

Danke schon mal.

Schöne Grüße
Markus

von Mark U. (residuum)


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Und nochmal das Bild als jpg, ist kleiner und wird hoffentlich korrekt 
angezeigt.

von Peter II (Gast)


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Ich habe auch ein paar von solchen Leseköpfen gebaut, aber mit anderen 
Typen von Bauteilen. Musste an Anfang auch etwas rumtesten bis ich die 
richtigen Widerstände für den Empfangskanal gefunden habe. Fremdlicht 
verschiebt die Kurven.

Teste mal den Lesekopf mit einen weißen Papier in einer dunklen Box. 
Beim richtigen Abstand müsste man alles gesendeten Daten als Echo 
empfangen, weil das IR-Licht vom Papier reflektiert wird. Damit hatte 
ich alle Module getestet und dann funktioniert es auch mit den Zählern.

von Wolfgang (Gast)


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Markus E. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, was die Ursache für diese Asymmetrie sein könnte?

Die Detektorschaltung verwendet einen Schmitt-Trigger mit einer fest 
vorgegebenen Schaltschwelle. Um aus optisch symmetrischen Signalen ein 
elektrisch symmetrisches zu generieren, muss die Schaltschwelle beim 
Mittelwert deines Detektorsignales liegen. Zusätzlich bekommst du durch 
die Hysterese noch eine amplitudenabhängige Zeitverschiebung.
Guck dir zusätzlich zum Ausgangssignal des Schmitt-Triggers mal die 
Signale an Basis und Kollektor von T3 an.

von Mark U. (residuum)


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Das werde ich mir mal anschauen, allerdings erst in ein paar Tagen.
Wäre es möglich, die Schaltschwelle des Schmitt-Triggers zu verschieben?

von Wolfgang (Gast)


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Markus E. schrieb:
> Wäre es möglich, die Schaltschwelle des Schmitt-Triggers zu verschieben?

Nein, die ist fest und steht im Datenblatt. Du müsstest das Signal 
verschieben.

von Klaus R. (klara)


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Markus E. schrieb:
> Grundsätzlich funktioniert das auch, allerdings lässt sich die Baudrate
> nicht auf 19200 Baud umstellen. Will heißen die Umstellung funktioniert,
> die Daten können aber nicht gelesen werden.

Die Baudrate gibt doch Dein Zähler vor. Zumindest war dies bei meinem 
EDL21 eHZ so. Ich habe übrigens den selben IR-Lesekopf und der ist seit 
2012 im Einsatz. Er wird mit 9600 Bits/s betrieben, Parity None, 1 
Stoppbit, 8 Datenbit. Die Auslesegeschwindigkeit genügt vollkommen. Es 
werden ca. alle 1,3 Sekunden Daten geliefert. Bei mir laufen sogar zwei 
Köpfe. Für jeden Kopf lasse ich einen eigenen Thread laufen.
mfg klaus

von Peter II (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Ich habe übrigens den selben IR-Lesekopf und der ist seit
> 2012 im Einsatz. Er wird mit 9600 Bits/s betrieben, Parity None, 1
> Stoppbit, 8 Datenbit. Die Auslesegeschwindigkeit genügt vollkommen. Es
> werden ca. alle 1,3 Sekunden Daten geliefert.

nein, bei mir wird auch die Baudrate vom Zähler nach dem init umgesetzt. 
Das ganze ist irgendwie sehr merkwürdig aufgebaut.

Man fängt mit 9600 an, bekommt das init mit der Angabe das es dann mit 
19200 weitergeht. Dann muss man schnell umschalten und schon kommen die 
Daten. Dann fängt es wieder bei init an.

Das ganze ist auch etwas Protokoll-Version abhängig.

von Klaus R. (klara)


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Peter II schrieb:
> ..., bei mir wird auch die Baudrate vom Zähler nach dem init umgesetzt.
> Das ganze ist irgendwie sehr merkwürdig aufgebaut.
>
> Man fängt mit 9600 an, bekommt das init mit der Angabe das es dann mit
> 19200 weitergeht. Dann muss man schnell umschalten und schon kommen die
> Daten. Dann fängt es wieder bei init an.
>
> Das ganze ist auch etwas Protokoll-Version abhängig.

Ich habe noch einmal in der Doku zum eHZ - Zähler nachgeschaut.

Kommunikation
eHZ-Datentelegramme können mittels eines optischen Auslesekopfs
nach DIN EN 62056-21 über die serielle vordere Schnittstelle oder
mittels einer BKE-Datenschnittstelle über die rückseitige Schnittstelle
ausgelesen werden. Erforderlich ist ein Programm (Parser) zur 
Darstellung
der SML-Daten.
Die Einstellung ist: 9600 bd, Datenbit = 8, Parität
= kein, Stoppbits = 1, Flusssteuerung = kein.

Du musst doch Angaben zu Deinem Datenprotokoll haben. In meinen Dokus 
von 2012 zum IR-Lesekopf spricht man nur von einer Baudrate von 9600. 
Von 19200 war nicht die Rede. Ich habe mal in den Sourcen nachgeschaut, 
mein Zähler wird nicht initialisiert. Nach dem Öffnen des Com-Ports wird 
nur gelesen.
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Peter II (Gast)


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ich bin nach der Doku gegangen:

http://www.mayor.de/lian98/doc.de/html/g_iec62056_struct.htm

Dort gibt es den Baudrate Identifikation.

Sehe aber gerade, das ich bei etwas vertan habe. Das init läuft mit 
300Baud und dann geht es mit 9600 weiter.

Zumindest muss ich mir eine Umschaltung machen, sonst bekomme ich keine 
sinnvollen Daten.

von Tr (Gast)


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Hast du die Messungen mit 19200 Baud oder den korrekten 300/9600 
gemacht?
Hintergrund der Frage ist, die Schaltung wird eher mit niedrigen 
Baudraten zurecht kommen. Bzw. sind die Ergebnisse eh fraglich wenn die 
Baudrate so weit weg vom Schuss ist. Dein Problem könnte sich also von 
selbst lösen :)

von Andi B. (andi_b2)


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Die Baudrate ist abhängig vom Zähler. Für den ISKRA MT174 hab ich die 
Umschaltung auf 9600 ja damals mit Beispielscript dokumentiert. Und das 
läuft bei mir problemlos seit Jahren.

Allerdings sind für jede erfolgreiche asynchronen Kommunikation sowohl 
die Qualität des Senders, als auch des Empfängers ausschlaggebend. Gute 
Empfänger machen z.B. 16 fach Oversampling, verwerfen die ersten und 
letzten Samples und machen dann einen Mehrheitsentscheid über die 
restlichen Samples um den Zustand des Bit zu bewerten. Selbst gröbere 
Timingfehler des Senders oder der Übertragungsstrecke werden so 
kaschiert. Uralte oder schlechte Empfänger nehmen oft nur 3 Samples und 
machen eine 2 aus 3 Entscheidung. Da bekommt man schnell Probleme bei zu 
kurzen Bits.

--> mit einem guten, fehlertoleranten Empfänger wirst du auch diese 
Signale richtig dekodieren. Mit einem nicht so guten Empfänger musst du 
den Sender verbessern.

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
wie ich schon mal sagte, ich habe 2012 EDL21 eHZ - Zähler installiert 
bekommen. Daraufhin habe ich über die Volkszählerseiten Kontakt zu Uli 
bekommen und

- zwei IR-Schreib-Leseköpfe
- zwei rs232-zusatzmodule

erhalten. Aus der Doku des Zählers entnahm ich, 9600 Bits/s, Parity 
None, 1 Stoppbit, 8 Datenbit. Und es lief sofort von Anfang an 
problemlos. Ich habe noch so eben gelesen, das Datenpaket darf nicht 
länger als 300ms sein. Der Auslesetakt liegt bei > 1,2 Sekunden.
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Mark U. (residuum)


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So, jetzt habe ich mal einen Versuch aufgebaut:

Eine IR-LED wird ein- und ausgeschaltet (Kanal 1, rot). Ist dieses 
Signal low, strahlt die IR-LED Licht ab.

Der Fototransistor im IR-Lesekopf empfäng dieses Licht und steuert dann 
den Transistor T3 an (hier nochmal der Link zur Schaltung: 
http://wiki.volkszaehler.org/hardware/controllers/ir-schreib-lesekopf-ttl-ausgang).

Kanal 2 (gelb) zeigt das Signal an der Basis von T3:
Wird IR-Licht empfangen, steigt die Spannung an der Basis von T3 nur 
langsam an. Entsprechend lange (ca. 30 us) dauert es, bis der Transistor 
T3 schaltet.

Das Auschalten des Transistors geschieht dagegen fast unmittelbar 
nachdem auch der IR-Sender ausgeschaltet wird.

Das erklärt die unsymmetrischen Bits und die daher rührenden Probleme 
bei höheren Baudraten.

Frage: Was ist die Ursache für den langsamen Spannungsanstieg an der 
Basis von T3 bzw. wie kann dieser beschleunigt werden?

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Hallo,
hast Du den Schreib- Lesekopf selbst bestückt?
Wen ja, ist der IR-Empfangssensor richtig gepolt?
Auf den ersten Blick wollte ich sagen, der IR-Empfangssensor bekommt zu 
schwaches IR-Licht oder ist verpolt.
Ist der IR-Kopf denn wirklich gut positioniert?
Ist der IR-Kopf vielleicht verdreht aufgesetzt?

R1 soll ja 13 kOhm haben. Mess mal den Wert, Plus an Masse und Minus an 
T1 Basis.
mfg klaus

von Mark U. (residuum)


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Der IR-Lesekopf wurde fertig bestückt gekauft. Trotzdem habe ich die 
genannten Punkte geprüft:

Der Fototransistor ist richtig gepolt.
Der Widerstand R1 hat den angegebenen Wert.
Lötstellen sehen gut aus.

Im Versuchsaufbau, bei dem gemessen wurde, ist der Fototransistor in 
einer Entfernung von ca. 5 mm gegenüber von der Sendediode in einem 
dunklen Gehäuse ohne Umgebungslicht platziert.

Auch die Spannungsversorgung (3,3V) ist stabil.

von Klaus R. (klara)


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Markus E. schrieb:
> Im Versuchsaufbau, bei dem gemessen wurde, ist der Fototransistor in
> einer Entfernung von ca. 5 mm gegenüber von der Sendediode in einem
> dunklen Gehäuse ohne Umgebungslicht platziert.

Alle angesprochenen Punkte sehen gut aus. Allerdings müssen Sender und 
Empfänger schon gut ausgerichtet sein. Ich meine so +/- 2 mm oder 
vielleicht noch 3 mm horizontale Abweichung ist noch tragbar. Meine 
IR-Köpfe kleben mittels Magnet am Zähler. Ich sehe zwar am Zähler die 
Stelle der IR-Kanäle, aber beim Positionieren ist es dann doch ein 
Blindflug, man bringt den IR-Kopf gut nur symmetrisch auf die Fläche. An 
Probleme kann ich mich nicht erinnern.

Wenn das ausscheidet, dann kann es nur der Fototransistor selber sein. 
Laut Datenblatt geht es bei dem Typ 4 mit über 10 µA Fotostrom los. Bei 
der Hälfte der Lichtleistung ist er schon über 100 µA und bei max. 
Lichtleistung ist man bei über 1 mA.

Ich habe die Schaltung mit LTspiceXVII simuliert. Als Ersatz für den 
Fototransistor habe ich eine Stromquelle genommen. Der Bereich geht von 
10 µA - 120 µA Fotostrom. Mehr ist hier nicht nötig.

Der Fotostrom i(i1) ist auf der X-Achse wiedergegeben. In Farbe Rot ist 
die Ausgangsspannung out dargestellt und in Grün der Basisstrom des 
BC817-40.

Ich würde sagen, man benötigt mindestens 60 µA Fotostrom um in dieser 
Schaltung den Transistor voll durchzuschalten. Er geht dabei auch in die 
Sättigung. Das vermindert zwar die Bandbreite, dies dürfte hier aber 
noch keine Rolle spielen. Die Schaltung ist ja wirklich erprobt.

Übrigens gibt es gegen das Erreichen die Sättigung eine Lösung. 
Allerdings müsste sie dann etwas modifiziert werden. Wie gesagt, dies 
halte ich aber für nicht erforderlich. In Deinem Oszillogramm ist die 
Auslenkung so flach, dass einfach zu wenig Fotostrom erzeugt wird.

Man könnte jetzt sagen, dann erhöhen wir doch R1. Das ist aber 
kontraproduktiv. R1 sorgt für das sichere und rasche Sperren des 
Transistors. Wie gesagt, die Schaltung ist schon seit Jahren erprobt.

Wie sieht es denn mit der IR-Sendediode aus?

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Adolf (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Hallo,
> wie ich schon mal sagte, ich habe 2012 EDL21 eHZ - Zähler installiert
> bekommen. Daraufhin habe ich über die Volkszählerseiten Kontakt zu Uli
> bekommen:

ich finde das sehr gut, weiter so. Adi ist stolz

von Klaus R. (klara)


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Adolf schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Hallo,
>> wie ich schon mal sagte, ich habe 2012 EDL21 eHZ - Zähler installiert
>> bekommen. Daraufhin habe ich über die Volkszählerseiten Kontakt zu Uli
>> bekommen:
>
> ich finde das sehr gut, weiter so. Adi ist stolz

Ich weiß zwar nicht warum Du jetzt hier auf den Thread antworten mußt. 
Jedenfalls ist das Auslesen der eHZ - Zähler bis heute ohne Störungen 
gelaufen.

Klaus R. schrieb:
> - zwei IR-Schreib-Leseköpfe
> - zwei rs232-zusatzmodule

https://wiki.volkszaehler.org/hardware/controllers/ir-schreib-lesekopf-rs232-ausgang
https://wiki.volkszaehler.org/hardware/controllers/ir-schreib-lesekopf

Der Link zum Zusatzmodul funktioniert leider nicht mehr. 
Volkszaehler_2.0.pdf ist dafür der Ersatz.
mfg Klaus

von Nik A. (nik_a)


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Hallo alle!

Ich antworte mal, auch wenn der thread schon ein Stück alt ist, aber 
meine Frage passt, denke ich, hier rein.

Ich habe mir gerade auch die Schaltung gebaut und bekomme keine Daten.

Also Nachforschungen: die Ausrichtung ist tatsächlich extrem frikkelig 
und entscheidend. Ich messe mittels Oszi an der Basis des BC817-40 
zwischen 200 und min. 4000 mV, je nachdem, wie ich die nackige 
Leiterplatte an den Zähler halte.
Der Transistor schaltet aber nie durch. Woran kann das liegen bei der 
einfachen Schaltung?

Ich betreibe die Schaltung mit 5V und habe statt 13k 12k Widerstände 
genommen, 13k3 wäre noch die verfügbare Alternative, aber ich kann mir 
gerade nicht vorstellen, dass das kOhm eine Rolle spielt.

Mein alter und noch aktueller Aufbau ist ein Pullup auf 3V3 und ein 
(random) Fototransistor gegen GND. Der Pullup geht auf einen 74LVC2G14, 
der doppelt invertiert. Das Ganze auf einen ESP32 RX Port und es klappt. 
Aber halt mit wenigen Fehlern hin und wieder, welche ich nun mit dieser 
Volkzählerschaltung zu eliminieren hoffe.
Dazu nehme ich dann auch einen Raspi mit TTL-USB-Convertern.

Achja: bei der 2. getesteten Schaltung ist es genauso. Alle Werte sind 
überprüft und wie gesagt, an der Basis zappelt es ja ordentlich, nur der 
Kollektor zieht nicht runter. Ich habe auch alle nach dem Transistor 
entfernt (also den Inverter), um dort ein Problem auszuschließen.

edit: nur um sicher zu gehen: das kurze Bein (C) geht auf die Basis.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Nik A. schrieb:
> Ich habe mir gerade auch die Schaltung gebaut und bekomme keine Daten.

Bitte lege zumindest die Schaltpläne dabei. Ein Foto wäre wohl auch 
hilfreich.
mfg Klaus

von Falk B. (falk)


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Nik A. schrieb:
> Ich habe mir gerade auch die Schaltung gebaut und bekomme keine Daten.

Das hatten wir vor einiger Zeit.

Beitrag "Re: Logarex eHZ liefert keine zuverlässigen Daten mit IR-Lesekopf"

Beitrag "Re: Logarex eHZ liefert keine zuverlässigen Daten mit IR-Lesekopf"

Das ist die Schaltung. Am Ende der Optimierung kam raus.

R1=13k
R5=150k (parallel zum Phototransistor)
R4=13k

von Nik A. (nik_a)


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@Klaus: kann ich gerade auf die Schnelle leider nicht realisieren, aber 
es hat auch so geklappt :)

@Falk: ist ja irre, es müssen also tatsächlich 13k sein :o
Das probier ich morgen gleich aus, aber muss den Wert huckepack 
hinbiegen.
Hätte ich nicht erwartet, ich wollte schon den T auf einen BC848C 
ändern, um zu sehen, was passiert.
Die 150k parallel zum Foto-T mach ich auch gleich mit rein.

Eine Antwort darauf muss nicht sein, aber: Wie erklärt sich dieser enge 
Spielraum, bei dem der BC817-40 funktioniert?
Oder anders gefragt, wäre ein n-ch FET nicht vielleicht sinnvoller?

Ich werde dahingehend auch noch mal was versuchen.

edit: den anderen thread lese ich dann auch noch durch.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Nik A. schrieb:
> @Klaus: kann ich gerade auf die Schnelle leider nicht realisieren, aber
> es hat auch so geklappt :)
>
> @Falk: ist ja irre, es müssen also tatsächlich 13k sein :o

Nein, nicht exakt! 12k oder 13k3 gehen ebenso!
Die entscheidende Verbesserung waren die 150k parallel zum 
Phototransistor.

> Hätte ich nicht erwartet, ich wollte schon den T auf einen BC848C
> ändern, um zu sehen, was passiert.

Ist egal, der ist praktisch identisch.

> Eine Antwort darauf muss nicht sein, aber: Wie erklärt sich dieser enge
> Spielraum, bei dem der BC817-40 funktioniert?

Das Problem des OPs war ein überaus schwaches Signal vom Zähler, das 
anscheinend ein Serienproblem des Modells ist. Mit mehr Lichtleistung 
ist das alles deutlich entspannter und die Werte spielen kaum eine 
Rolle.

> Oder anders gefragt, wäre ein n-ch FET nicht vielleicht sinnvoller?

Nein. Nur dann, wenn man mehr Licht hat. Der Volkszähler 2.0 macht das 
so.

: Bearbeitet durch User
von Nik A. (nik_a)


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@Falk: dann versteh ich es noch nicht. Ich habe ja 12k statt 13k, nur 
den 150k habe ich bisher nicht drin. An der Basis messe ich bei guter 
Ausrichtung mindestens 4000mV, bei schlechter 200mV. Aber der BC 
schaltet NIE durch.

Die min. 4000mV erklären sich so: Oszi war zentriert und Auflösung 
1V/div, daher konnte ich nur sehen, dass es min. 4V an der Basis waren. 
Ich hatte nur einen Moment zum Testen vorhin und das mit Raspi etc 
liegend übers Handgelenk, um am Zähler mit der Messpitze auf der 
Leiterplatte was zu ertasten :)

Ich nehme die Schaltung morgen mal mit auf Arbeit und mache eine 
sauberen Testaufbau und versuch mal, mit IR-Fernbedienung etwas zu 
sehen.

von Klaus R. (klara)


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Nik A. schrieb:
> @Falk: dann versteh ich es noch nicht. Ich habe ja 12k statt 13k, nur
> den 150k habe ich bisher nicht drin. An der Basis messe ich bei guter
> Ausrichtung mindestens 4000mV, bei schlechter 200mV. Aber der BC
> schaltet NIE durch.

Der Transistor arbeitet ohne Gegenkopplung. Jegliche Steuung der 
Parameter schlägt voll durch. Durch den 150k Widerstand wird der 
Basisstrom geringfügig angehoben. Also der Arbeitspunkt wird etwas 
verlagert. Das hat bei der ursprünglichen Schaltung funktioniert.
Ein kleiner Emitterwiderstand würde die Schaltung auch gegen 
Temperaturschwankungen etwas stabilisieren.
mfg Klaus

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Nik A. schrieb:
> @Falk: dann versteh ich es noch nicht. Ich habe ja 12k statt 13k, nur
> den 150k habe ich bisher nicht drin. An der Basis messe ich bei guter
> Ausrichtung mindestens 4000mV,

Niemals. Oder ist da eine Null zuviel?

> bei schlechter 200mV. Aber der BC
> schaltet NIE durch.

Dann bringt der Phototransisotr zu wenig Licht. Das kann der 150k 
Widerstand in Grenzen ausgleichen.

> Die min. 4000mV erklären sich so: Oszi war zentriert und Auflösung
> 1V/div, daher konnte ich nur sehen, dass es min. 4V an der Basis waren.
> Ich hatte nur einen Moment zum Testen vorhin und das mit Raspi etc
> liegend übers Handgelenk, um am Zähler mit der Messpitze auf der
> Leiterplatte was zu ertasten :)

Ohje.

von Nik A. (nik_a)


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Ja, oh je :)

Ich denk schon, dass Oszi und Tastkopf richtig eingestellt waren. Die 5V 
gingen ja auch oben aus dem Bild raus.
Deswegen wundert mich das alles, die Schaltung ist ja nun nicht die 
komplizierteste.
Wenn der Fototransistor durchsteuert, kommen doch ~5V minus 
Dioden-forward voltage am Gate an, oder nicht? Unten ist doch nur der 
12k Widerstand, transistorrelevante Daten, rBE etc, habe ich jetzt nicht 
parat.

Aber wie gesagt, ich teste gleich auf Arbeit mit besserem Aufbau und 
melde mich dann nachher wieder.

von Falk B. (falk)


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Nik A. schrieb:
> Wenn der Fototransistor durchsteuert, kommen doch ~5V minus
> Dioden-forward voltage am Gate an, oder nicht?

Oder nicht. In der Schaltung ist ein Bipolartransistor, der hat kein 
Gate, sondern eine Basis. Die kann kaum mehr als 0,7V über Source gehen 
(Diodenstrecke). Du hast eien Meßfehler oder Fehler im Aufbau.

von Nik A. (nik_a)


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hmm, ok, macht Sinn.

Ich bin nun weiter. Muss ein Messfehler gewesen sein, wie auch immer, 
denn heute bekomme ich die 4000mV nicht mal, wenn ich "aus Versehen" den 
Tastkopf auf 1:1 schalte.

Was ich sagen kann: die Schaltung funktioniert auf Anhieb mit einer 
Fernbedienung (Klima, alter TV etc).
Ich habe mir eine LED mit draufgelötet und sehe nun, wenn am Inverter 
was anliegt.
ABER: der Ausschlag am Zähler ist minimal im Vergleich zu 
IR-Fernbedienungen, die lösen selbst bei 50mm Abstand noch gerade so 
aus, der Zähler löst nicht aus, aber an der Basis vom BC840 sehe ich ein 
sehr kleines Signal.

Ich hab die Vermutung, die SFH309 ist ungeeignet beim ED300L ...
In meiner bisherigen Schaltung nutze ich einen SDP8436-003 ...

: Bearbeitet durch User
von Nik A. (nik_a)


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Ich habe jetzt die SFH mit der SDP ersetzt, musste die natürlich 
verbiegen, um die an die gleiche Stelle zu bekommen, jetzt schlägt das 
Ding schon 200mm vor dem Zähler aus, selbst wenn ich sie hinter den 
schon vorhandenen SDP der alten Lösung halte ;)

Danke passt nun alles, noch das Gehäuse umkonstruieren und dann bin ich 
gespannt, wie sauber der Raspi die Daten reinbekommt im Vergleich zur 
vorigen Lösung.

von Falk B. (falk)


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Nik A. schrieb:
> Ich hab die Vermutung, die SFH309 ist ungeeignet beim ED300L ...

Ist es wirklich eine SFH309? Klares Gehäuse? Es gibt auch SFH309FA mit 
dunklem Gehäuse, das ist der IR Filter. Wenn der Zähler, warum auch 
immer, auf einer unpassen (IR) Wellenlänge sendet, ist die fast blind. 
Sieht man den Zähler blinken?

von Wolfgang (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Wenn der Zähler, warum auch
> immer, auf einer unpassen (IR) Wellenlänge sendet, ist die fast blind.

Was für eine IR-LED sollte das sein. Die SFH309FA hat ein Filter wie ein 
Scheunentor (ZWL 910nm, FWHM 270nm). Sowohl gängige 860nm LEDs, als auch 
940nm Typen passen bestens.

von Nik A. (nik_a)


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Es ist tatsächlich eine mit dunklem Gehäuse, die finde ich aber auch in 
diversen Videos zum Thema wieder :o

Ich finde es halt seltsam, dass ich mit einer gewöhnlichen Fernbedienung 
deutlich Ausschlag habe und am Zähler nicht.
Die SDP hat auch ein dunkles Gehäuse, ich kann die empfehlen, falls noch 
Leute existieren, die auch kaum Ausschläge sehen.
Also 200mm sind jetzt drin, da kann das Teil auch sonstwie am Zähler 
kleben ;)

edit: gerade Node Red eingerichtet und ich bekommen exakt die Daten, die 
ich mir erhofft habe, ohne Fehler. Vorher habe ich Zuvor-Werte 
vergleichen müssen und hab den aktuellen Wert nur alle paar Sekunden 
(teils >20 verspätet) auf dem Datenbus sehen können, jetzt ist es quasi 
live!
Damit lässt sich nun toll arbeiten :)

: Bearbeitet durch User
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