Forum: HF, Funk und Felder PIN-Dioden Abschwächer


von Tobias P. (hubertus)


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Hallo,

ich benötige einen variablen Abschwächer. Der soll von einer Spannung 
geregelt werden können. Dazu habe ich die PIN Diode BAP64Q gefunden. 
Diese würde vom Frequenzbereich her usw. passen.

Im Datenblatt ist sogar ein Schema für einen Abschwächer angegeben. 
Leider ist mir nicht klar, was an dem Pi-Gleid ebsser ist als an einer 
einzelnen seriell eingebauten PIN-Diode. Kann man damit etwa höhere 
Dämpfungswerte erzielen?

Weiter ist auch nicht klar, wie gross man Vcc wählen soll. Wie 
funktioniert der Abschwächer?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Beitrag "Re: Spannungsgesteuerten Abschwächer bauen"
die meisten Applikationen brauchen mindestens 12 V.

Ich habe mal versucht mittels Dreipunktabgleich das ganze auf 5V zu 
reduzieren. Alles rein theoretisch, vielleicht kann das mal jemand mit 
LTSpice simulieren.

Eine einzelne Pindiode kann nicht über den gesamten Einstellbereich für 
beide Seiten 50 Ohm anbieten.

Als "Trimmpoti" gab es sowas mal von Piher, mit drei Widerstandsbahnen
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/400000-424999/424250-da-01-de-Daempfungssteller_liegend.pdf

von EMU (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> Dazu habe ich die PIN Diode BAP64Q gefunden.

dieses Diodenquartette sind echt gut, ich habe einess aufgebaut und 
vermessen
mit BAP70Q

Tobias P. schrieb:
> Leider ist mir nicht klar, was an dem Pi-Gleid ebsser ist als an einer
> einzelnen seriell eingebauten PIN-Diode.

So ein Anbschwächer soll ja auch die Anpassung(S11) (In & Out) auf 50R 
halten und durch das Regeln aller Dioden klappt das einigermaßen

Tobias P. schrieb:
> Kann man damit etwa höhere
> Dämpfungswerte erzielen?

ja, so linear bis etwa -25dB...auch wenn im Datenblatt sehr viel mehr zu 
sehen ist

EMU

von Lurchi (Gast)


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Durch die Schaltung als Pi Glied ändert sich die Impedanz am Eingang und 
Ausgang weniger als bei einfacher einer PIN Diode als Längs-element. Der 
Einstellbereich wird auch größer.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.nxp.com/documents/data_sheet/BAP64Q.pdf
Im Datenblatt sieht man die Kennlinie der Steuerspannnung in Fig. (Seite 
6).
zwischen 0,5V und 2V passiert eigentlich das wesentliche, auch wenn die 
Messwerte bis zu 10V angegeben sind.
Im Bild ist auch angegeben: Vcc=0,75V.

Durch die symmetrische Schaltung mit vier Dioden ist es etwas einfacher 
als mit den alten Dreifachdioden von Siemens/Intermetall.

Eine Rückflußdämpfung von 12...16 dB (Fig.5) in diesem 
Steuerspannungsbereich ist nicht gerade viel. Das Datenblatt zum TDA1053 
zeigt zwischen 100 und 900 MHz angeblich um die 20 dB mit dem 
"Ein-Transistor-Stromspiegel" der Applikation.

von Ralph B. (rberres)


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Christoph K. schrieb:
> Das Datenblatt zum TDA1053
> zeigt zwischen 100 und 900 MHz angeblich um die 20 dB mit dem
> "Ein-Transistor-Stromspiegel" der Applikation.

Ja aber damals bezogen auf 75 Ohm. Und das waren auch nur Traumangaben, 
die realistisch selten erreicht wurden.

12-16db Rückflussdämpfung ist nicht mal so schlecht.

von Tobias P. (hubertus)


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@Christoph Kessler

ja, diese 0.75V habe ich auch gesehen, aber ich habe mich halt gefragt 
wie man auf diese kommt. Die Schaltung von EMU finde ich übrigens 
besser, da ist VCC nicht direkt angeschlossen, sondern über 3 weitere 
Widerstände, so kann man eine höhere VCC Spannung benutzen (0.75V zu 
erzeugen, die dann auch noch genau und belastbar sind, erscheint mir 
schwieriger).

Sehe ich das richtig, dass man mit VCC einfach so lange herum pröbelt, 
bis S11 optimal ist?

Ich habe einen Drahtverhaut aufgebaut und es funktioniert bis ca. 2 GHz 
sehr gut, allerdings ist S11 sehr stark von VCC abhängig, ausserdem habe 
ich auch festgestellt, dass mehr als ca. 20 dB Dämpfung schwierig sind. 
S11 liegt bei mir bei ca. 12 dB.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die beiden Ströme durch Längs- und Querdioden müssen irgendwie krumm, 
also nichtlinear verlaufen. Hier sind aber nur lineare Spannungsteiler 
verwendet, das ist der erste aber schlechteste Ansatz. Ein Transistor 
ist schon nichtlinearer, deshalb ist die alte Applikationsschaltung 
vermutlich besser. Mein Dreipunktabgleich benutzt auch noch die krummen 
Kennlinien von drei Dioden.
Wo gibts die BAP64Q zu kaufen? Reichelt hat sie nicht.

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Hallo Christoph,

ich habe meine BAPs bei Mouser gekauft. Der hat die.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei dem genannten Trimmpoti für HF fällt mir auch noch das "HF-Poti" von 
Preh ein, hab selbst mehrere davon. Da das Datenblatt selten ist hier 
die Seite aus einem Preh-Katalog von 1983. Dazu eine Erklärung aus einem 
der alten TOPP-Elektronikbücher.

von Hp M. (nachtmix)


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Christoph K. schrieb:
> Im Datenblatt sieht man die Kennlinie der Steuerspannnung in Fig. (Seite
> 6).

Interessanter dürfte Fig.2 sowie die in der Tabelle darüber aufgeführten 
Werte für rD sein, denn dort kannst du sehen, dass der Leitwert bis zu 
einigen mA proportional zum Strom ist.
Erst bei höheren Strömen, kommen zunehmend parasitäre Effekte ins Spiel, 
die eine weiter gehende Widerstandsverminderung behindern.
Die zugehörige Theorie steht hier: 
http://www.skyworksinc.com/uploads/documents/200823A.pdf
Mit diesem Wissen kann man die einzelnen Dioden so steuern, dass man ein 
perfektes VSWR erhält.
Die Einflüsse von parasitären Induktivitäten und Kapazitäten sind dann 
natürlich noch nicht berücksichtigt.

Aber hier:
 http://www.skyworksinc.com/uploads/documents/200313B.pdf

Bei der Verwendung vom PIN-Dioden als Abschwächer auf die 
Verlustleistung aufpassen!

: Bearbeitet durch User
von Hagen K. (traldi)


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Hallo,

in meinem Meßsender ist der Ausgangs-Spannungsteiler zerschossen
("Preh" HF-Spannungsteiler 60 Ohm,36 mm Dm.,Typ 65).Kann ich
diesen durch einen Pin-Dioden Abschwächer mit BAP70q,regelbar,
für max.150 MHz,ersetzen ?

Oder ist dieses Bauteil noch irgent woher zu beschaffen , oder
eventuel aus einer Bastelkiste ? Wer kann mir helfen ?

von Ralph B. (rberres)


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Hagen K. schrieb:
> Kann ich
> diesen durch einen Pin-Dioden Abschwächer mit BAP70q,regelbar,
> für max.150 MHz,ersetzen ?

wie heist es bei Radio Eriwan immer? Im Prinzip ja aber---


Bedenke das Pindioden eine untere Grenzfrequenz haben, unterhalb dessen 
sie sich nicht mehr wie eine Pindiode verhält, sondern wie eine normale 
Diode,

erst oberhalb der unteren Grenzfrequenz verhält sich die Pindiode wie 
ein Ohmscher Widerstand, dessen Wert durch den Strom beeinflusst wird, 
welcher durch die Diode fließt.

Die Grenzfrequenz handelsüblicher Pindioden liegt meist so bei 1MHz oder 
höher. Ganz selten niedriger.

Vielleicht ist es ohnehin besser eine oder mehrere Ics zu verwenden, 
welche einen Stufenabschwächer meist in 0,5db oder 1db Stufen 
beinhaltet.

Sie haben meist einen Abschwächerbereich von 1-32db welche binär 
eingestellt werden können.

Damit wäre dann der Pegel den man einstellt reproduzierbar.

Ralph Berres

von Soul E. (Gast)


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Hagen K. schrieb:

> in meinem Meßsender ist der Ausgangs-Spannungsteiler zerschossen
> ("Preh" HF-Spannungsteiler 60 Ohm,36 mm Dm.,Typ 65).

Diese Preh HF-Potis bekommst Du für unter fünf Euro das Stück auf jedem 
Amateurfunkflohmarkt.

Obwohl die Lösung mit Eichleitung plus Pin-Abschwächer und 
GPIB-Steuerung natürlich schon ihren Reiz hat...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der "Preh-Regler" "Preh-HF-Poti" oder ähnlich bezeichnet ist ja schon 
uralt:
http://www.heinffm.de/0199d9924f0e9e80e/0199d9929f119ad0b/0199d9930e119b639/index.html
Hier ganz unten wird ein ungarischer e-bay-Händler genannt, der 75 
Ohm-Typen von RFT anbietet
https://www.radiomuseum.org/forum/dds_heimsender_beispiele.html

Digital gibt es Stufen-Abschwächer bis 40 GHz, ich vermute, dass da 
MEMS-Relais drinstecken.
https://www.macom.com/digitalattenuators
z.B. https://cdn.macom.com/datasheets/MAAD-011021-000DIE.pdf

: Bearbeitet durch User
von sepp222 (Gast)


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Mit einem Preh Steller wärst du gut bedient,diese Teile gab es mal bis 
1000Mhz
300Mhz oder 100Mhz.Also von Nf bis HF.
Bei Amazon gibt es elektronische Einstellelemnte mit Anzeige bis 4Ghz 
oder
ohne Elekt.Ansteuerung bis 6 Ghz.
Mit Anzeige 38 E ohne Anst.18E
Bei welchen Typ von Messender hast du den Ausgang gehimmelt?

                                      Gruss Hans

von Hagen K. (Gast)


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Hallo ,danke jedem für die Anregungen :mein Messender ist der Metrix 
GX933 (1986), ein elektronischer Abschwächer ist zwar sehr komfortabel 
,aber in diesem Fall zu aufwändig für mich.Der Preh-Regler wie 
abgebildet. wäre die beste originale Alternative.Hans schrieb : ein 
ungarischer ebay-Händler hätte dieses Teil ? Kennt jemand eine weitere 
Quelle ???

Gruß Hagen.

von Soul E. (Gast)


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Schau mal auf Amateurfunkflohmärkten. Da wurden diese Preh-Potis 
regelmäßig angeboten, so um fünf Euro pro Stück.

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